§ 63. Zeitbestimmung. 143
wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582,
heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück-
geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor-
mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner
bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte
(zuletzt 1900).
Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die-
jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die
römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland,
das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St.
( = alten Stiles) beibehalten hat.
In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein
Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km
oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten
15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der
Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat
ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später
Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig
andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand
durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit
(M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des
15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die
M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien,
Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und
der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und
die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei
nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und
Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten.
Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei
Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir
12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr
Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde
mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade,
den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren.
Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn
das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest-
stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei.
Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem
180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
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Extrahierte Personennamen: Gregor_Xiii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Dänemark Schweden-Norwegen Schweiz Bosnien Serbien England Belgien Niederlande Bulgarien Frankreich Spanien-Portugal Griechenland
§ 43. Das Königreich der Niederlande (Holland).
87
unterschied. Daher ist es seit 1830 ein selbständiges erbliches Königreich,
welchem alle europäischen Mächte volle Neutralität zugestanden haben.
Die Herrscher sind aus dem deutschen Hause Sachsen-Koburg. Die be-
deutendsten Städte sind:
Im Berglande: Lüttich, an beiden Seiten der Maas, Uni-
versität, 160 000 Einw., Hauptsitz der Waffen- und Tuchfabrikation,
inmitten von Hüttenwerken und Bergbau. — Verviers mit vielen Tuch-
und Seidenfabriken. — Namur, Festung am Zusammenfluß der
Sambre und Maas.
Im Hügel- und Tieflande: Brüssel, Haupt- und Residenz-
stadt, schön gebaut, mit einer Oberstadt, dem Wohnsitz der reichen,
französisch sprechenden Bevölkerung, und einer Unterstadt, wo die flämischen
Fabrikarbeiter wohnen. Viele Fabriken für Teppiche und Spitzen.
600000 Einw. — 16 km s. von Brüssel liegt das Schlachtfeld von
Belle Alliance oder Waterloo, wo die Preußen unter Blücher
und die Engländer unter Wellington 1815 Napoleon I. besiegten. — Ant-
werpen, an der hier für Seeschiffe fahrbaren Schelde, Haupt- und
Zentralfestung für Belgien, sehr bedeutende Handelsstadt in Petroleum,
Kaffe, Baumwolle (die zweite des Festlandes), 280000 Einw. — Strom-
aufwärts Gent, ebenso wie Brügge schon im Mittelalter durch die
flandrischen Tuche berühmt. — Ostende, weltbekanntes Seebad am
flachen Dünenstrande und Überfahrtshafen nach England.
§42.
Das Grotzherzogtum Luxemburg
zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien gelegen, ist von eisen-
reichen Gebirgszügen, den Ausläufern der Ardennen, und der lothringischen
Hochfläche durchzogen, die von Wald bedeckt sind. Seine Bevölkerung,
die deutsch und katholisch ist, treibt daher Bergbau, in dem n. Hügellande
Ackerbau. An dem kurzen Stück des l. Moselufers, das zu dem Ländchen
gehört, wird Wein und Obst angebaut. Dem völlig unabhängigen Staat,
der dem deutschen Zollverein angehört, ist auch Neutralität zugestanden.
Hauptstadt Luxemburg.
§43.
Das Königreich der Niederlande (Holland).
1. Lage und Bodenbeschaffenheit. Die Niederlande
liegen zwischen der Nordsee, welche einen tiefen Einschnitt, die Zuider-
see (= Süderfee, im Gegensatz zur Nordsee) bildet, Deutschland und
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Holland Sachsen-Koburg Namur Maas Hügel- Belgien England Luxemburg Deutschland Frankreich Belgien Luxemburg Holland Nordsee Nordsee Deutschland
§ 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels nsw. 213
durch die Kontinentalsperre in Aufschwung. Hauptländer: Deutschland,
und zwar Niederschlesien, Westpreußen, Mecklenburg. Posen, Hannover,
Provinz Sachsen, Braunschweig, Anhalt, — Österreich-Ungarn, Frank-
reich, Rußland. Hauptmärkte: Magdeburg, Hamburg, Stettin.
Am meisten Zucker genießen die Engländer, wo 30,5 kg auf den
Kopf der Bevölkerung kommen; in Dänemark sind es 15 kg, in Deutsch-
land, Österreich, der Schweiz und Frankreich 8 kg, in Rußland 4 kg,
in Griechenland 3 kg.
10. Tabak gedeiht am besten in heißfeuchtem Klima, kommt aber
bis zum 60° n. Br. vor. Die Heimat ist das tropische Amerika, 1586
brachte Walter Raleigh ihn nach England; 1659 wurde er zuerst in
Wasungen (Sachsen-Meiningen) angebaut. Die bedeutendsten Anbau-
länder sind: die Vereinigten Staaten von Amerika (Kentucky, Virginien,
N.-Karolina, Maryland) mit den Haupthäfen Baltimore, Neu-Iork,
Neu-Orleans, Philadelphia. Westindien (Havana, Kuba), Brasilien
(Bahia), Java und Sumatra (als holländischer bekannt), Manila,
Europäischer und zwar aus Deutschland (Baden, Bayern, Provinz
Brandenburg), Österreich-Ungarn, Rußland, Türkei. Die Haupteinfuhr-
Häfen sind Bremen, Hamburg, Amsterdam, Rotterdam, London.
Am meisten geraucht wird in den Vereinigten Staaten (3,1 kg
aus den Kopf der Bevölkerung). In Deutschland werden 1,9 kg ver-
braucht, in Rußland 0,9 kg, in Frankreich 0,8 kg, in Italien 0,7 kg,
in England 0,6 kg.
11. Baumwolle gedeiht nur bis zum 30° n. und s. Br. Ihre
Heimat ist Vorderindien und Mittelamerika. Durch die Araber kam sie
nach Spanien, dann nach Venedig und von dort nach Zürich und Augs-
bürg. In England begann die Industrie unter Heinrich Viii. Die
wichtigsten Länder, welche Baumwolle erzeugen, sind die Vereinigten
Staaten (Hauptmarkt Neu-Orleans), Brasilien, Ostindien, China. Die
Haupthäfen in Europa sind Liverpool, Bremen, le Havre, Hamburg,
Genua. Die größten Jndustriebezirke für Baumwollenwaren sind in
England, Deutschland (Elsaß, Königreich Sachsen, Thüringen, Rhein-
land), Frankreich, der Schweiz, Österreich.
12. Flachs kommt besonders aus Rußland, Belgien und den
Niederlanden.
13. Bau- und Nutzholz. Hauptausfuhrländer: Schweden,
Norwegen, Finnland, Rußland, Vereinigte Staaten, Kanada. — Maha-
goniholz aus Mittelamerika, Teakholz (zum Schiffsbau) aus Ostindien,
Ebenholz aus Westafrika, Ceylon.
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Extrahierte Personennamen: Walter_Raleigh Heinrich_Viii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederschlesien Mecklenburg Hannover Braunschweig Frank- Magdeburg Hamburg Stettin Dänemark Deutsch- Frankreich Rußland Griechenland Amerika England Sachsen-Meiningen Amerika Kentucky Maryland Baltimore Neu-Iork Neu-Orleans Philadelphia Westindien Kuba Brasilien Bahia Sumatra Manila Deutschland Baden Bayern Türkei Hamburg Amsterdam Rotterdam London Deutschland Frankreich Italien England Mittelamerika Spanien Venedig England Brasilien Ostindien China Europa Bremen Hamburg Genua England Deutschland Sachsen Frankreich Belgien Niederlanden Schweden Norwegen Finnland Kanada Mittelamerika Ostindien Westafrika Ceylon
301
daß die Bewohner dieser Länder auf einer gar niedern Stufe der Bildung
stehen geblieben sind. Selbst die christlichen Indianer sollen häufig noch
heidnische Feste in verborgenen Gebirgsschluchten feiern und heimlich Kiuder-
opser anstellen. An diesem unerfreulichen Zustand der Länder spanischer
Nationalität tragen endlich noch die staatlichen Verwirrungen große Schuld,
welche seit Jahrzehnten in ekelhaftester Weise in allen Staaten, Chile aus-
genommen, die Bewohner nie zur Ruhe kommen ließen, sondern eine ewige
Unruhe, furchtbare Kämpfe, Gefahr und Verbannung brachten. Auch die
Sitten der großen Mehrheit befinden sich in einen: gar verwahrlosten Zu-
stande, und von der Sicherheit des Eigenthnms und der Person zeugen am
besten die Worte eines mexikanischen Ministers, welche er in der National-
Versammlung äußerte: „Die Räuber cirkuliren frei, noch mit der Beute in
den Händen, noch mit dem blutigen Dolch; man kennt sie, man nennt sie;
sie wandeln frecher Stirn unter uns, und man kann sie nicht anklagen, weil
Jeder sich scheut, gegen sie zu zeugen." Die Gerichtsbarkeit steht in sehr üblem
Rufe; Bestechlichkeit vermag dort Alles; öffentliche Veruntreuungen kommen
in Mexiko und andern Staaten fast täglich vor. Die Justiz wird in den
Zeitungen und auf der Straße vom Volke für wenige Silberstücke auf das
Gröbste verletzt und verhöhnt.
Ortsbeschreibung.
1. Mexiko (40,000 Q.-M., 8 Mill. E.),
ist gegenwärtig ein Kaiserthum; der Kaiser, ein Habsburger, findet jedoch
viel Widerstand. Es liegt südwestlich von den Vereinigten Staaten und hat
im N. den Gila, im No. den Rio del Norte als Grenze. Hauptst. ist
Mexiko, 200,000 E., mit Universität; die schönste Stadt Amerikas. Sie liegt
auf der Stelle des alten Tennochtitlan über 7000' hoch in großartiger Um-
gebung zwischen zwei Seen. Akapulko am stillen Meer. Guanaxuato, 50,000
E. Veracruz und Tambiko sind die wichtigsten Seehandelsplätze. Welches
sind die bedeutendsten Silbergruben? Puebla de los Angelos, 80,000 Gr.,
Hauptsitz der mexik. Industrie. Merida in Pucatan, hat 40,000 Gr.
2. Guatemala (3060 Q.-M., l Mill. E.)
wird vorzugsweise (9/io) von Indianern (Ladinos) bewohnt, welche sich durch
geistige Regsamkeit, Fleiß und Vorliebe für europ. Colonisten auszeichnen.
Der Boden dieses tropischen Landes ist namentlich an der Ostküste sehr er-
giebig und gestattet reichliche Ausfuhr an Getreide, Mais, welcher hundert-
fältigen Ertrag liefert, Kakao, Zucker, Vanille rc. Die Verfassung'ist der
nordamerik. nachgebildet. Hauptstadt ist Guatemala la nueva, 60,000 E.
Anmerkung. Im Bezirk St. Thomas hat eine belgische Gesellschaft
1842 eine Colonie angelegt, welche aber in Folge des Klimas wenig
Erfolg verspricht.
3. San Salvador (400 Q.-M., */* Mill, E.),
der bestbevölkerte Staat in Mittel-Amerika (1200 Seelen auf 1 Q.-M.)
treibt vorzüglich Handel mit Balsam und Indigo, Terpentin und Colonial-
waaren, welchen die englischen Colonisten von Balize (Honduras) geschaffen
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
62
päern, und wo bereits in der neuen Welt mächtige Staaten sich gebildet
haben, werden sie europäischen Ursprungs sich rühmen müssen.
Die Bevölkerung Europas zerfällt in folgende Familien:
1) die romanische (griechisch-lateinische) bewohnt vorzugsweise den
südwestlichen Theil Europas und umfaßt die Griechen, Italiener,
Rhltier, Franzosen, Spanier, Portugiesen, Walachen, Moldavenen
und Illyrier;
2) die germanische im nordwestlichen Theil: Deutsche, Friesen,
Holländer, Flamländer; Skandinavier, nämlich Schweden, Norweger,
Dänen und Isländer; endlich die Engländer;
3) die slavische im östlichen Theil: Russen, Bulgaren, Bosnier,
Serben, Kroaten Slavonier, Montenegriner, Polen, Tschechen oder
Böhmen re.;
4) die keltische, welche von den Iren, den Gälen im Fürstenthum
Wales und in Schottland und endlich von den Bretons in der
Bretagne gebildet wird;
5) die lettische, welche aus den Lithauern, Kurländern, den Liven
und Esthen besteht.
Daneben bilden noch die Juden, die Basken in dem nördlichen Theil
von Spanien und Südfrankreich, die Türken, Tartaren am schwarzen Meer
und Kaspi-See, die Samojeden, Finnen, Ungarn oder Magyaren, die Zigeuner
einen Theil der europäischen Völkerschaften.
Die Gesammtbevölkerung von Europa wird auf 285 Millionen ange-
schlagen; von diesen sind
Christen 275 Millionen
Juden 21/2 „
Türken 6 „
Heiden x/2 „
Von den Christen bekennen sich etwa
zur römisch-katholischen Kirche 135 Millionen
zur griechisch-katholischen Kirche 70 „
zur protestantischen Kirche 70 „
Die in Europa vorherrschende Regierungsform ist die monarchische,
welche theils als absolute Monarchie (Rußland, Türkei, Kirchenstaat), theils
als constitutionelle (England, Belgien, die deutschen Staaten, Italien), auf-
tritt. Die einzigen mehr oder minder imabhängigen Freistaaten Europa's
sind: die Schweiz, die 3 freien Städte Deutschlands: Bremen, Hamburg
und Lübeck, San Marino in Italien, Andorra und Goust auf der pyrenäi-
schen Halbinsel.
Es bleibt uns endlich noch eine Unterscheidung der europäischen Staaten
zu erwähnen, welche lediglich von der Macht, dem Ansehen und der Größe
der einzelnen Länder nach Außen hergeleitet werden muß. Die 5 mächtigsten
Staaten Europa's sind Staaten ersten Ranges und werden gewöhnlich mit
dem Gesammtnamen „die 5 Großmächte" belegt. Dazu gehören England,
Rußland, Frankreich, Oesterreich und Preußen. Sie äußern den entscheidend-
sten Einfluß auf die gesammten europäischen Verbältnisse.
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Schweden Polen Wales Schottland Spanien Ungarn Europa Europa Türkei England Belgien Italien Deutschlands Bremen Hamburg San_Marino Italien Andorra England Frankreich Oesterreich
167
Chiem-See gleiche nördliche Breite? 62. Mit welchem See hat der Wenern-
See gleiche nördliche Breite und mit welchem gleiche östliche Länge (32°)?
65. Welches ist der größte Alpen-See? 66. Welches ist der südlichste Alpen-
See? 67. Welches der nördlichste?
Zur Wiederholung von § 48—52.
1. Welches sind die Kennzeichen der 5 Menschenracen? 2. Nach wel-
chen Ländern der Erde dehnen sie sich aus? 3. Welche Zwischenarten nimmt
man an? 4. Wie werden die Völker nach den Religionen eingetheilt?
5. Welche Religionen lehren die Verehrung eines Gottes? 6. Welche Völker
sind Polytheisten? 7. Welche Eigenthümlichkeiten kennzeichnen den Islam, das
Brahmathum und den Buddhismus? 8. Zu welcher Religion bekennen sich die
Parsen? 9. Wodurch unterscheidet sich die Religion der Neger und der
Indianer? 10. In welche Klassen scheiden sich die Völker hinsichtlich ihrer
Lebensweise? 11. Was versteht man unter einem Staat? 12. Welche
Länder heißen Monarchien, welche Republiken? 13. Welcher Unterschied ist
zwischen einer absoluten und constitutionellen Monarchie?
14. Welche Staaten Europas liegen auf den drei südlichen Halbinseln?
15. Welcher von diesen ist der kleinste, welcher der größte? 16. Welche
Staaten Europas liegen nicht am Meere? 17. Welche sind von allen Sei-
ten vom Meere umschlossen? 18. Welcher Staat reicht am weitesten nach
Norden, welcher nach Süden, welcher nach Osten und welcher nach Westen?
19. Welches sind die Nachbarstaaten von Frankreich? 20. Welche Staaten
grenzen im Osten an Rußland? 21. Welche Staaten haben Lissabon, Ma-
drid, Florenz, Athen, Kopenhagen und Stockholm zu Hauptstädten? 22. Welche
Staaten bilden die 5 Großmächte von Europa? 23. Welches sind die
Staaten zweiten, dritten, vierten Ranges? 24. Welche Regierungsform ist
in Europa die vorherrschende? 25. Welche Staaten in Europa sind ab-
solute Monarchien? 26. Welches sind die Republiken Europas?
Zur Wiederholung von 8 53.
1. In welchem Theile von Europa liegt das russische Kaiserreich?
2. An welche Länder und Meerestheile grenzt das europäische Rußland?
3. Beschränken sich die Besitzungen des russischen Kaisers auf Europa?
4. In welchen anderen Erdtheilen herrscht der Czaar auch? 5. Welche Ge-
staltung des Bodens ist im europäischen Rußland vorherrschend? 6. Wel-
ches Meridiangebirge begrenzt die-sarmatische Tiefebene im Osten? 7. Welche
Landhöhen durchziehen dies Tiefland? 8. Wie unterscheidet sich die nördliche
Landhöhe von der südlichen? 9. Wie ist das Klima der sarmatischen Tief-
ebene beschaffen? 10. Welche größere Seen finden sich im europäischen
Rußland? 11. Zu welchen Meeren gehören seine Ströme? 12. Welcher
Strom ist der bedeutendste? 13. Was ist von demselben zu bemerken?
14. Welche Ströme fließen in das nördliche Eismeer? 15. Welche in die
Ostsee? 16. Welche ins schwarze Meer? 17. Was muß von jedem ein-
zelnen wiederholt werden? 18. Welche Binnen-Seen Rußlands sind ohne
Abfluß? 19. Zwischen welchen Länge- und Breitegraden liegt das euro-
päische Rußland? 20. Nach welcher Himmelsgegend erreichtes seine größte
Ausdehnung?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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Extrahierte Ortsnamen: Wenern-
See Gottes Europas Europas Frankreich Rußland Lissabon Florenz Athen Kopenhagen Stockholm Europa Europa Europa Europas Europa Europa Ostsee Rußlands
78
S 58.
Der norddeutsche Bund von 1866.
Zwischen den beiden Großstaaten des deutschen Bundes, zwischen Oester-
reich und Preußen, bestanden von Ansang an ziemlich ungünstige Verhält-
nisse, da jeder derselben nach der Herrschaft in Deutschland strebte. Preußen,
als echt deutscher Staat, hielt sich dazu vorzugsweise berufen; Oesterreich
dagegen glaubte seine ganze staatliche Existenz bedroht, wenn es die Ober-
herrschaft in Deutschland einbüßte. In dem Kriege um Schleswig-Holstein
gegen Dänemark (1863 und 1864) gingen beide Staaten zwar nochmals
Hand in Hand mit einander; die gemeinsame Verwaltung der glücklich er-
oberten Herzogthümer entzweite sie jedoch und ließ die alte gegenseitige Ab-
neigung deutlich wieder zu Tage treten und endlich zum Ausbruch kommen.
Beschlüsse, welche der Bundestag auf Veranlassung Oesterreichs am 15. Juni
1866 gegen Preußen faßte, nöthigten letzteren Staat, aus dem Bunde zu
treten und diesen selbst für erloschen zu erklären.
Preußen drang nun aus Berufung eines deutschen Parlaments, und
kam damit lange gehegten Wünschen des deutschen Volkes entgegen. In
seinen: Statut-Entwurse für dasselbe forderte es Ausschluß Oesterreichs aus
Deutschland. Die Folge hiervon war der Ausbruch eines Krieges zwischen
Preußen und Oesterreich, in welchem Letzteres in wenig Wochen im eigenen
Lande so total geschlagen wurde, daß es Frieden schließen (23. Aug. 1866
zu Prag) und in Folge dessen zugleich Venetien an das mit Preußen ver-
bündete Italien abtreten mußte.
Preußen ist durch diesen Sieg nicht nur in den vollen Besitz von
Schleswig-Holstein gekommen, sondern hat auch das Königreich Hannover,
das Kurfürstentb um Hessen, das Herzogthum Nassau, einen Theil des Groß-
herzogthums Hessen und die Stadt Frankfurt a. M., deren Regierungen ihm
in dem Kriege mit Oesterreich feindlich entgegentraten, erworben.
Die norddeutschen Fürsten sind der Aufforderung Preußens, mit ihm
einen norddeutschen Bund zu bilden, nachgekommen, während die süd-
deutschen, nämlich Baiern, Württemberg und Baden, noch für sich dastehen.
Das Verlangen der Völker ist jedoch auf die Vereinigung Süddeutschlands
mit Norddeutschland zu einem einzigen deutschen Bunde gerichtet, da sie die
Ueberzeugung haben, daß nur aus der Vereinigung Heil für Alle erwächst.
Die Zeit, wo ein deutscher Bund, in dem Preußen die militärische und
diplomatische Führung hat, sich bilden wird, ist gewiß nicht mehr fern, und
ist er gestiftet, dann werden auch die deutschen Länder Oesterreichs wieder
in ein freundliches Verhältniß zu demselben treten können.
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Extrahierte Ortsnamen: Oester- Deutschland Oesterreich Deutschland Schleswig-Holstein Oesterreichs Oesterreichs Deutschland Oesterreich Italien Schleswig-Holstein Hannover Hessen Hessen Frankfurt_a._M. Oesterreich Baiern Württemberg Baden Norddeutschland Oesterreichs
125
Roermond, 9,000 E., am Einfluß der Roer in die Maas, ist der Geburts-
ort des Geographen Mercator.
Diese beiden Provinzen bilden das Großherzogthum Luxemburg und
gehörten zum Theil zum deutschen Bunde. Ueber ihre küuftige Stellung
zu Deutschland ist noch nicht entschieden.
8 66.
Das britische Reich.
(5,768 Q.-M. und 29,500,000 Einw.)
Da wir schon oben Seite 38 von der Bodenbeschasfenheit und dem
Klima, Seite 48 und 53 von den Flüssen und Canälen der britischen Inseln
das Nöthige angeführt haben, können wir uns zugleich zu einer Uebersicht
der englischen Besitzungen in und außer Europa wenden.
Die Besitzungen der englischen Krone umfassen ein Totalgebiet von
207,942 Q.-M. mit 175,000,000 E., und liegen in den 5 Erdtheilen
zerstreut. Sie umfassen nämlich:
I. In Europa: 1) die vereinigten Königreiche England, Schottland und
Irland nebst den dazu gehörigen Inseln (pag. 15), 2) die Insel
Helgoland; 3) die Festung Gibraltar; 4) die Inseln Malta, Gozzo,
Comino.
Ii. In Asien: 1) das Gouvernement von Ceylon; 2) die Insel Hong
Kong an der Küste von China; 3) die Stadt Aden in Arabien;
4) die Besitzungen der ehemaligen englisch-ostindischen Handelsgesell-
schaft in Vorder- und Hinterindien.
Iii. In Australien: 1) den größten Theil der Süd- und Ostküste; 2) die
Insel van Diemes Land; 3) Neu-Seeland.
Iv. In Afrika: 1) das Kapland; 2) das Gouvernement St. Helena
mit Ascension und den Erfrischungsinseln; 3) das Gouvernement
Sierra Leona an der Küste von Guinea; 4) das Gouvernement
Mauritius (mit den Seychellen und Sokotorah).
V. In Amerika: A. in Nordamerika: 1) Canada; 2) Neu-Braunschweig;
3) Neufoundland; 4) Neu-Schottland; 5) die Hudsonsbailänder;
6) die Prinz Eduard's Inseln. — B. In Westindien: 1) die Ba-
hama-Gruppe; 2) Jamaika; 3) Honduras-Land; 4) viele kleine An-
tillen; 5) die Bermudas-Inseln. — 6. In Südamerika: 1) das eng-
lische Guyana; 2) die Falklandsinseln.
Englands Macht beruht auf seiner Flotte. Die Handelsflotte zählt allein
über 28,632 Schiffe mit 200,000 Matrosen; die Kriegsflotte zählt 350
Linienschiffe, Fregatten, Corvetten re., 114 Schraubenkanonenboote, 108 Segel-
schiffe, 115 abgetakelte Schiffe, 48 Zollkutter, 38 Küstendampfer, zusammen
7 65 Fahrzeuge. Die Landmacht Englands besteht in Friedenszeiten aus
144,000 Mann; zur Zeit der napoleonischen Kriege belief sie sich auf
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Gibraltar Helena Sierra_Leona
Extrahierte Ortsnamen: Roermond Luxemburg Deutschland Europa Europa England Schottland Irland Helgoland Malta Gozzo Asien Ceylon China Hinterindien Australien Afrika Guinea Mauritius Amerika Nordamerika Canada Westindien Jamaika Südamerika Guyana Englands Englands Friedenszeiten
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größere? 58. Welche Stadt liegt nahe im Centrum von Frankreich?
60. Seit wann gehören Savoyen und Nizza zu Frankreich?
Zur Wiederholung von § 68 und 69.
1. Welches sind die Grenzen der spanischen Halbinsel? 2. Welche
Form der Bodenbeschafsenheit herrscht auf der pyrenäischen Halbinsel vor?
3. Welches sind die größeren Tiefebenen? 4. Wornach ist die Lage der-
selben zu bestimmen? 5. Welche beide Hochebenen nehmen den bedeutend-
sten Theil der Halbinsel ein? 6. Wie heißt die nördliche, wie die südliche?
7. Durch welches Gebirge sind sie von einander getrennt? 8. Welches
ist der Nordrand der Halbinsel? 9. Was ist von den Pyrenäen zu wie-
derholen? Io. Welches Gebirge zieht parallel der Südküste? 11. Wie
viel höher steigt die Schneelinie in der Sierra-Nevada, als sie in den Py-
renäen ist? 12. Was ist vom Klima zu wiederholen? 13. Welche Theile
der Halbinsel sind am wenigsten den: Ackerbau günstig? 14. Welche sind
fruchtbar? 15. Welche Flüsse münden an der Ostküste von Spanien?
16. Welche an der Südküste? 17. Welche Aehnlichkeit haben Duero, Tajo
und Guadiana miteinander? 19. Welche Städte haben wir schon oben an
den spanischen Flüssen kennen gelernt? 20. In welchem Theile der Halb-
insel liegt Portugal? 21. Wie unterscheiden sich die Grenzen nach den
verschiedenen Himmelsgegenden von einander? 22. Woher mag der Name
Portugul kommen? 23. Was für geschichtliche Erinnerungen knüpfen sich
an Portugal? 24. Welche auswärtige Besitzungen gehörten Portugal
ehedem? 25. Welche Thätigkeit entwickeln die Portugiesen in der Land-
wirthschaft und Industrie? 26. Welches sind die Hauptzüge des portugie-
sischen Volkscharakters? 27. In welche Provinzen theilt man das Land?
28. Wie liegen die Provinzen Tras os Montes, und Entro Minho e Duero
von einander und von Be'ira? 29. Von welchen Provinzen ist Estrema-
dura umgeben? 30. Wie ist das Königreich Algarve zu bestimmen in
seiner Lage? 31. Unter welchen Länge- und Breitegraden liegen die Azoren?
32. Was ist von denselben zu bemerken? 33. Wie heißen die wichtigsten
Städte Portugals nach den Provinzen? 34. Wie liegt Setuval von Lissa-
von, Bragan^a von Oporto, Coimbra von Elvas? 35. Wie heißt das
südwestlichste Vorgebirge Europas in der Nähe von Sagres? 36. Welches
sind die Grenzen des Königreichs Spanien? 37. Wie verhält sich Spaniens
Macht in der Gegenwart zu seinem früheren Ansehen? 38. Welche wich-
tigen Besitzungen hat Spanien in den letzten Jahren eingebüßt? 39. Welche
auswärtigen ^Besitzungen sind ihm geblieben? 40. Welche Thätigkeit ent-
wickeln die Spanier in der Landwirthschaft, in der Industrie und im Han-
del? 41. Wie steht es mit der Volksbildung in Spanien? 42. Welches
sind die Eharakterzüge der Spanier? 43. Was haben Spanien und Por-
tugal in Bezug auf die Thronfolge mit Dänemark. England und Rußland
gemein? 44. Welche Kronländer bilden die jetzige spanische Monarchie?
45. Welche Provinzen gehören zur Krone Navarra? 46. Wie gestaltet
sich die Lage von Pamblona, Vittoria, Bilbao und San Sebastian, wenn
man sie durch Linien mit einander verbindet? 47. Bei welcher Stadt be-
ginnt der Ebro-Canal? 48. In welchem Theile der Halbinsel liegt das
Königreich Aragon? 49. Welche 4 Provinzen bilden dasselbe? 50. Welche
Cassian, Geographie. 4. Aufl, 10
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Bragan^a_von_Oporto Elvas Pamblona Vittoria Sebastian
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nizza Frankreich Sierra-Nevada Spanien Guadiana Portugal Portugal Portugal Coimbra Europas Sagres Spanien Spaniens Spanien Han- Spanien Spanien England Navarra Bilbao Ebro-Canal Aragon
282
nach Amerika kamen, fanden sie nur 3 halbgebildete Nationen vor: 1) die
Natchez am Mississippi; 2) die Azteken oder Mexikaner, und 3) die Inka in
Peru. Sic trieben einen prunkhaften Götzendienst in riesenhaften Tempeln;
die Azteken brachten auch Menschenopfer. Jetzt sind die Natchez ganz ver-
schwunden; die andern Indianer aber leben unter der Herrschaft der Weißen
nach deren Sitten, treiben Ackerbau und Gewerbe und heißen Indios reäu-
cidos oder fideles; diejenigen, welche ihre Eigenthümlichkeiten beibehalten
haben und die Oberherrschaft der Weißen anerkennen, werden Indios catequisa-
dos, die, welche als Jäger, Fischer oder Krieger frei herumstreifen, Indios
bravos genannt. Die Indianer leben in geringer Zahl bei einander. Da
sie keine Heerden besitzen, keinen Ackerbau treiben und zur Trägheit hinneigen,
so gehen sie, vom unerbittlichen Hunger getrieben, auf Beute aus. Durch
das wilde Leben, die fortwährenden Fehden und blutigen Kämpfe sind sie
grausam und rachsüchtig geworden. Die Meisten sind wahre Kannibalen,
skalpiren ihre Feinde und martern die Gefangenen auf das Schauderhafteste.
Die jungen Indianer werden in diesen Gräueln nicht nur thätig unterwiesen,
sondern auch angehalten, selbst ohne ein Zeichen des Schmerzes die größten
Peinigungen zu ertragen. Während die Männer feiern, müssen die Weiber
arbeiten. Der kühnste Krieger wird ihr Führer. Ihre Kriegstänze sollen
schaudererregend sein; andere Tänze, womit sie Feste oder einen Frieden
feiern, während die Anführer die Friedenspfeife rauchen, sollen nett aussehen.
Von den eingebornen Völkern Südamerikas wollen wir nur die bekann-
teren anführen.
1) Die Pescherähs bewohnen das Feucrland, sind klein, kupferfarbig und
bemalen das Gesicht mit Kohle. Ihr Körperbau ist merkwürdig. Während
Brust und Schultern gut entwickelt sind, bleiben Arme und Beine dünn und
hager; den Kniemuskeln fehlt die Kraft, und die Arme sind unverhältniß-
mäßig lang. Kleine schwarze Augen, breite Nase, stark hervortretende Backen-
knochen, sehr schöne Zähne, großer Mund, langes dünnes und schmutziges
Haar sind die Merkmale des Kopfes. Ihre Hütten und Kähne zeugen von
Einsicht und Kunstfertigkeit. Sie leben von Muscheln, Austern, Fischen und
Seehunden. Sie Schwäche ihrer Beine rührt von ihrem beständigen Sitzen
und Liegen her.
2) Die Patagonier sind öfter Gegenstand der Besprechung gewesen, weil
seit Magelhaen ganz widersprechende Nachrichten von ihnen nach Europa
drangen. Patagonien wird von verschiedenen Völkern bewohnt; die Tehuel-
bets sind am zahlreichsten, und einige ihrer Stämme zeichnen sich allerdings
durch ihre Größe aus. Daß alle Bewohner Patagoniens aber Riesen von
6 — 7' Höhe seien, ist ein Märchen.
3) Die Araukaner in Chile unter 38° und 39° S. Br. haben sich
frei erhalten und standen lange iin Rufe, als ob sie eine höhere Bildung
besäßen, wie ihre Nachbarn. Wahr ist es, daß sie Ackerbau treiben, bleibende
Wohnsitze haben und festen staatlichen Einrichtungen anhangen. Ihre Art
Krieg zu führen ist gefürchtet, weil sie vorzügliche Reiter sind und ihre 20'
lange Lanze sehr geschickt führen. Sie werden als gastfrei und herzlich ^ ge-
schildert. Die Frauen sind Sklavinnen der Männer und müssen arbeiten,
während die Männer auf Jagd und Abenteuer ausziehen, Volksversammlungen
besuchen oder auch träge im Schatten liegen und rauchen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Inka Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mississippi Peru Europa Patagonien Patagoniens Chile