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1. Bd. 3 - S. 118

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. letztem er die spanischen Niederlande versprach, und der Herzog von B rann schweig-Wo Isenbüttel. Die im Aufstande begriffenen Ungarn unterstützte Frankreich gegen Leopold. Bald begann der Kampf in Italien, Teutschland, in den Niederlanden und in Spanien. Philipp,5 ging, von den Franzosen eingeführt, in Angemessenheit zu dem Testamente Karls 2, im December 1700 nach Spa- nien; der Erzherzog Karl (als König von Spanien Karl 3) erschien aber erst 1704 in Portugal, um von dort aus, unterstützt durch die Engländer, in Spanien vordringen zu können. Oestreich, zu diesem vorausgesehenen Kampfe nicht ge- rüstet, wahrend Ludwig 14 sein stehendes, schlagfertiges und sieggewohntes Heer aufzustellen vermochte, sandte den Her- zog Eugen mit 32,000 Oestreichern (Mai 1701) nach Ita- lien, wo er die erledigten Reichslehen, haupisach- lich Mailand, in Besitz nehmen sollte. Er drang von Roveredo aus vor und schlug den Fremont, der unter Ca- tinat stand, bei Carpi, an der-Etsch, unweit Verona (7 Jul. 1701); den V illeroi bei Chiari im Brcsciani- schen (1 Sept. 1701), und nahm den letzten in Cremona (1 Febr. 1702) gefangen. Da trat Vendóme an Ville- roi's Stelle; Philipps erschien selbst in Italien, und Vendóme schlug die Kaiserlichen unter Visconti bei Vit- toria unweit Reggio (26 Jul. 1702), zögerte aber nur zu lang, in Tyrol einzubrechen. In Teutsch land besetzte der Churfürst von Bauern (8 Sept. 1702) Ulm; der römische König, Jo- seph, eroberte (10 Sept. 1702) Landau; die Franzosen entrissen aber den Teutschen diese Festung (16 Nov.), nach- dem Tallard am Flusse Speyerbach, unweit Speyer, (44 Nov. 1702) den Erbprinzen von Hessen (nachmaligen König von Schweden) geschlagen hatte. Der Churfürst von Bayern wagte zwar einen Einfall in Tyrol; allein er reizte durch drückende Kriegsstcuern die Tyroler zur Selbstbewaff-

2. Bd. 3 - S. 120

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
120 Siebenter Zeitraum. fein ältester Sohn Joseph l, ein thätiger und unterneh- mender Fürst, auf dem Throne folgte. Sein Bruder Karl landete in Barcellona, und unterwarf sich Cataloni eu und Navarra (1705); auch sah er (Jun. 1706) auf kurze Zeit Madrid, mußte aber hier seinem Gegner bereits nach einigen Monaten (Sept.) weichen. — In Italien siegte Eugen über V-ndome bei A g navello im Mailandischen (16 Aug. 1705); und Marlbouroughs und des hollän- dischen Generals Owerkerken großer Sieg bei Ramil- lies in Brabant (23 Mai 1706) über Villeroi und den Churfürsten von Bayern bewirkte Vendome's Abberufung aus Italien in die Niederlande, worauf das von den Fran- zosen belagerte Turin von Eugen entsetzt und die französi- sche Macht bei Turin (7 Sept. 1706) so geschlagen ward, daß die Franzosen nach einer Generalcapitnlation (3 Mai 1707) ganz Italien raumen mußten, worauf Mailand, Neapel und Sardinien von den Oestreichern für den Erz- herzog Karl erobert, und der Herzog von Savoyen in Pie- mont hergestellt ward. — In Spanien aber siegte der Marschall Berwick über die Verbündeten bei Alm an za in Neucastilien (25 Apr. 1707), und besetzte nach diesem Siege Aragonien und Valencia. Desto glücklicher waren die Verbündeten in den Nieder- landen, obgleich Ludwigs Enkel, der Herzog von Bourgogne, als Generalissimus der französischen Macht dahin geschickt, und Vendome ihm untergeordnet ward. Marlbourough und Eugen erkämpften den Sieg gegen die Franzosen in den großen Schlachten bei Oudenarde in Flandern (11 Jul. 1708) über Vendome, und bei Malplaquet in Hennegau (11 Sept. 1709) über Villars. Die niederländi- schen Festungen sielen in die Hände der Sieger; doch nahm das Reichsheer, das seit 1707 der Churfürst Georg Lud- wig von Hannover am Oberrheine befehligte, an diesen Sie- gen keinen Antheil. Bei der fortdauernden Verbindung der beiden Wittels- bachischen Fürsten mit Frankreich, sprach der Kaiser Jo- seph, mit Zustimmung des Churfürstencollegiums, die schon

3. Bd. 3 - S. 135

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Teutschland. 135 leidigte Genua sich mit ihnen verband. Als aber nach dem Dresdner Frieden die Oesireichcr in Italien mit 30/000 Mann verstärkt wurden, gelang cs dem Fürsten von Lich- tenstein, die bourbonischcn Heere bei Piacenza (16 Inn. 1746) und bei Rottofredo (10 Aug. 1746) zu schlagen; auch befahl der neue König von Spanien, Ferdinand, seinen Truppen, die Lombardei zu verlassen. Darauf be- siegten die Oesireichcr unter Browne Genua, und leerten die Georgenbank; allein die Provence, in welche sie, in Verbindung mit den Piemontesern, (30 Nov. 1746) einge- fallen waren, mußten sie (3 Febr. 1747) wegen eines Auf- standes verlassen, der zu Genua gegen den Druck der Oest- rcichcr ausbrach. Glücklicher, als in Italien, behaupteten sich die Fran- zosen in den Niederlanden. Der Graf von Sachsen eroberte Brüssel (19 Febr. 1746) und beinahe die ge- summten östreichischen Niederlande, besonders nachdem Karl von Lothringen die Schlacht bei Raucour unweit Lüt- tich (11 Oct. 1746) verloren hatte, durch welche er sich die Winterquartiere in den Niederlanden erkämpfen wollte. Noch immer war französischer Seits der Krieg nicht förmlich ge- gen die vereinigten Niederlande erklärt, weil Ludwig 15 sie, nach jedem neuen ihm günstigen Ereignisse, durch Anbie- tung der Neutralität von ihren Verbündeten zu trennen suchte. Als aber alle seine Bemühungen scheiterten, dran- gen die Franzosen unter Löwen dal (Apr. 1747) im hol- ländischen F l a n d e r n vor, worauf der durch den schlech- ten Erfolg des Landkrieges aufgebrachte Pöbel in einem Auf- stande aufwogte, lind der Adel die Ernennung Wilhelms 4 v o n O r a n i e u zum erblichen S t a t t h a l t c r (Mai 1747) bewirkte. Noch einmal siegte der Marschall von Sachsen über die Engländer, Oesireichcr und Holländer unter Cumberlands Befehlen bei Laffeld unweit Mastricht (2 Jul. 1747), und Löwendal stürmte Berg op Zoom (16 Scpt. 1747). In dieser Zeit war cs, wo Rußland zum erstenmale an den politischen Angelegenheiten des europäischen Westen thätigen Antheil nahm, als die Kaiserin Elisabeth, seit dem

4. Bd. 3 - S. 199

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Italien. 199 Nizza unter päpstlicher Vermittelung einen Waffenstillstand, und in der Folge (1544) den Frieden zu Crespy auf den Besitzstand der von ihnen besetzten Lander schloffen. Selbst sein Sohn Emanuel Philibert blieb noch bis zum Jahre 1559 seiner Lander beraubt, und mußte sie, durch seine persönliche Tapferkeit in spanischen Diensten gegen Frankreich, der Dankbarkeit des spanischen Hofes abverdie« neu, der ihm endlich die von Spanien besetzten Lander im Frieden zu Chateau Cambresis (1559) zurück gab. Die von Frankreich weggenommenen Landschaften erhielt der Herzog erst (1574) in dem Vertrage von Turin zurück. Nur Bern behauptete sich im Besitze des frühere hin schon den Herzogen entrissenen Waadtlandes, und Genf kam nicht wieder unter savoyische Oberhoheit-. Die hinterlistige Vergrößerungspolitik des Herzogs Karl Emanuel (-h 1630) brachte von neuem sein Land in die Hände der Franzosen. Der friedlicher gesinnte Sobn desselben, Victor Amadeus (h 1637), erhielt es, ge- gen die Aufnahme einer französischen Besatzung in die Fe-? siung Pignerol, zurück, und noch überdies im Man tu an?» scheu Erbfolgestreite ein Stück des bis dahin zu Mantua gehörenden Montferats. Doch schon unter seinem mim vorjährigen Sohne Franz Hyacinth (-h 1638) kam Sa- voyen von neuem in das Gedränge zwischen Frankreich und, Spanien, als Richelieu's Politik, gleichzeitig mit dem Fort- gänge des dreißigjährigen Krieges in Teutschlaud, eine Kriegs slum me in Italien auflodern ließ, um die spanisch- östreichische Macht zu schwachen. Unter Vormundschaft sei- ner Mutter folgte der zweite Sohn des Victor Amadeus, Karl Emanuel 2, seinem Bruder (1638). Der teutsche Kaiser, als Oberlehusherr, forderte die Aufhebung des Bünd- nisses mir Frankreich; die beiden Oheime des jungen Her- zogs, die Prinzen von Carignan, belagerten Turin mit spanischen Truppen und verlangten die Vormundschaft; nur Mazarins schlaue Unterhandlungen erhielten der Mutter des Herzogs die Regentschaft, und gewannen den Prinzen Tho« was von Carignan, durch einen ihm von Frankreich aus«

5. Bd. 3 - S. 201

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Italien. 201 487. Fortsetzung. Desto mehr gewann das Haus Savoyen im Utrech- ter Frieden (1713) unter englischer Vermittelung. Es erhielt die Insel Sicilien ans der spanischen Erbschaft mit dem königlichen Titel zugesichert, die es aber, nach den Bestimmungen der Quadrupleallianz, (17t8) mit Sardinien vertauschen mußte, weil Oestreich Sicilien wieder mit Neapel verband. Der damals neueste König in Europa, bestimmt, das Gleichgewicht der Staatskrafte in Italien aufrecht zu erhalten, bekam zugleich die Anwart- schaft auf die Nachfolge in Spanien, wenn das bour- bonische Haus daselbst erlöschen sollte, und mehrere Bezirke vom Mai ländischen wurden ihm von Oestreich abge- treten. — Schon hoch bejahrt legte der König Victor Ama- deus 2 (.3 Sept. 1730), die Regierung nieder, um die Liebe der Marquise St. Sebastian im Privatleben desto un- gestörter zu genießen; allein kaum ein Jahr nach diesem Schritte bereuete er denselben, und wollte von neuem die Regierung übernehmen. Da kam ihm aber sein Sohn, Karl Emanuel Z (1730 — 1773), dem er die Regierung abgetreten hatte, zuvor, und nahm den Vater, getrennt von seiner herrschsüchtigen Gemahlin, (21 Oct. 1731) gefan- gen. Am 31 Oct. 1732 starb der Greis in der Gefangen- schaft seines Sohnes. — Karl E manuel trat darauf in dem Kriege, der nach der Erledigung des polnischen Thro- nes (1733) auch in Italien ausbrach, auf Fra n kr e i ch s Seite, und schlug, in Verbindung mit den französischen Heeren, die Oestreicher bei Parma (29 Inn. 1734) und (19 Sept.) bei Guastalla. Der Wiener Friede ver- schaffte ihm die beiden mailändischen Landschaften Novara und T o r t o n a. — Um ganz Mail a n d zu erwerben, und sich dadurch zu einer beträchtlichen Macht in Oberita- lien zu erheben, machte Karl Emanuel, bei dem Aus- bruche des östreichischen Erbfolgekrieges, (1741)

6. Bd. 3 - S. 203

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Italien. 203 fett, behauptete sich Ludwig (1494) in dem Besitze seines Raubes, und zum Erstanuen der Welt bestätigte der Äiti|cr Marimilian, der Schwager des Vergifteten, den argli- stigen Ludwig in diesem Herzogthume. Damit der König Alphous von Neapel, der Schwiegervater des Vergifteten, die Rechte des jungen Herzogs nicht geltend machen könnte, rief Ludwigs arglistige Politik den König Karl 8 von Frankreich zu einem Auge gegen Neapel (1494) nach Italien. Da er aber wahrend dieser Eroberung zum ruhi- gen Besitze Mailands gelangt war; so befürchtete er, daß der siegende Karl auf dem Rückzüge die Ansprüche des Haitses Orleans auf Mailand geltend machen möchte. Er brachte also eine Coalitioit gegen Karl 8 zu- sammen, und zwang ihn dadurch, mit Verlust von Neapel, in sein Erbreich zurück zu kehren. Doch Ludwig 12, Karls 8 Nachfolger, erneuerte Frankreichs Ansprüche auf Mailand. Gehaßt von den Mailändern, entfloh der Herzog Ludwig (1499); Ludwig 12 ward Herr von Mailand; auch führte er den neunjährigen Sohn des Johann Galeazzo, den Franz Sforza, mit sich nach Frankreich. Allein Lud- wig Moro miethete (1500), nach Ludwigs 12 Abzug, ein Heer von Schweizern, das aber nicht gegen seine Lands- leute in dem Solde des Königs von Frankreich fechten wollte, worauf Ludwig Moro Ludwigs 12 Gefangener und nach Frankreich abgeführt ward, wo er, der vielfache Ver- brecher, (1510) sein Leben im Gefängnisse endigte. — Ob nun gleich, durch kluge Unterhandlungen dazu bewogen, der Kaiser Maximilian Ludwig den 12 mit Mailand be- lehnte; so sehien doch die französische Nachbarschaft dem Papste Julius 2 bedenklich. Er ward (1511) die Seele der heiligen Ligue gegen Frankreich; die Schweizer stellten (1512) den jungen Herzog, Maximilian Sforza, Sohn des im Gefängnisse gestorbenen Ludwigs Moro her, und regierten durch ihn in Mailand. Ludwig 12, bedrängt von zu vielen Feinden, gab damals den Gedanken an Mai- land auf, den aber sein Nachfolger Franz 1 sogleich wie- der auffaßte. Die Schweizer wichen zum erstenmale in der zweitägigen Schlacht bei Marignano (13 und 14 Sept.

7. Bd. 3 - S. 205

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Italien. 205 Sohn Franz 1 (f 1550), und diesem sein Bruder Wil- helm (i 1587), unter welchem auch Montferat zum Herzogthume erhoben ward. Diesem folgten sein Sohn Vin- cenz 1 (-f 1612), und seine drei Enkel Franz 2 (-7 1613), Ferdinand (ch 1626), und Vincenz 2 (ch 1627). — Eine Seitenlinie dieses Hauses blübre in Guastalla. Die letz- tere machte, nach dem Erlöschen des Hauses in Mantua, Ansprüche auf dieses Herzogthum; doch waren die Rechte des französischen herzoglichen Hauses Revers naher und gegründeter. Savoyen verlangte Montferat. — Oestreich befürchtete, wenn es einen Vasallen Frankreichs unter die Dynasten Oberitalicns aufnähme, zu viel von dem Einflüsse dieser Krone aus die italienischen Angelegenheiten, und Spanien, damals im Kriege gegen Frankreich mit Oest- reich verbunden, war mit den östreichischen Absichten einver- standen. Schon wollte Oestreich Mantua als ein erledigtes Reichslehen einstweilen in Besitz nehmen, als Richelieu den Herzog Karl 1 von Revers mit einem Heere in Mantua einführen ließ, und Ferdinand 2 demselben (1631) die Belehnung ertheilte. Savoyen ward für seine Ansprüche auf Montferat durch einen kleinen Bezirk ent- schädigt. — Auf Karl l (ss 1637) folgte, da sein Sohn Karl 2 bereits 1631 vor dem Vater gestorben war, sein Enkel, Karl 3 (ss 1665), und diesem Karl 4. — Weil dieser Fürst im spanischen Erbfolgckriege das Interesse Frank- reichs festhielt, ward er der Lehnsuntreue beschuldigt, von dem Kaiser geächtet, und starb noch während des Krieges im Jahre 1708. Der Kaiser behielt das Land dessel- den im Frieden, gab aber Montferat an Savoyen. Man- tua blieb ein Theil der östreichisch - italienischen Besitzungen, bis es im Laufe des französischen Revolutionskrieges mit den übrigen Ländern in Oberitalien gleiches Schicksal hatte. — In Guastalla bestand eine Nebenlinie des Hauses Gon- zaga bis zum Jahre 1746, wo sie mit dem Herzoge Joseph Maria erlosch. Der Kaiser Franzi zog dieses Herzog- thum ein, gab es aber 1748 im Aachner Frieden dem spa- nischen Jnfanten Philipp, der damals zugleich auch Parma erhielt.

8. Bd. 3 - S. 207

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Italien. 207 491. Parma und Piacenza. Die Städte Parma und Piacenza gehörten im Mittelalter zum großen lombardischen Sradtebunde; reiche und mächtige Familien strebten in denselben nach der Herr- schaft. Die eine Parthei in Italien, die Gibellincn, stichtcu beide Städte der kaiserlichen Hoheit zu erhalten ; die andere, die Welfen, wollten sich dem Papste unterwerfen, weil beide Städte ehemals, als Theile des Erarchats von Ravenna, von Pipin und Karl dem Großen den Päpsten geschenkt worden waren. Demungeachtet behauptete in Parma das Haus Correggio und in Piacenza die Familie S c o t t i den bedeutendsten Einstuß, bis der Herzog Johann Ga- leazzo Viskonti in Mailand auch über diese Städte die Oberlehushoheit erhielt. — Gekettet an Mailands Schicksal eroberte sie 0499) der König Ludwig 12 von Frankreich; wogegen sie der Papst Julius 2 als ehemaliges E i g e n- t h u m der K i r ch e, in Anspruch nahm, und, wahrend der Bewegungen der gegen Frankreich aufgeregten heiligen Ligue, (1511) besetzte. Zwar sielen sie nach dem Siege bei Marignano (1515) wieder in französische Hände; als aber Karl 5 (1521) die Franzosen in Italien angriff, und von da vertrieb, stand der Papst Leo 10 auf seiner Seite, der sich als Entschädi- gung für die Kriegskosten Parma und Piacenza ausbedungen harte. — Doch Papst Paul 3 (aus dem Hause Farnese) suchte ein F ü r ste n t h u m für seinen n a t ü r l i ch e n Sohn Peter A lo y si u s F a r n e se, und als ihm Karl 5 Mailand, nach dem Erlöscherk des Hauses Sforza, für diesen Zweck verweigerte, erhob er eigenmächtig Parma und Piacenza zu Herzogthümeru (1545), mit denen er seinen Sohn belehnte, so sehr anch der damals in Teutschland beschäftigte Kaiser mit diesem Schritte des Papstes nnzufrieden war. Allein schon zwei Jahre daraus (1547) siel der neue Herzog als das Opfer einer Verschwörung, und obgleich Parma dessen Sohne Ottavio blieb; so besetzte doch der kaiserliche

9. Bd. 3 - S. 209

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Italien. 209 als Karl zu dem spanischen Throne gelangte, weil er die- sen Friedensartikel nie genehmigt hatte, und er den sicilischen Thron nicht seinem Bruder, dem Herzoge Philipp, sondern seinem eignen dritten Sohne, Ferdinand, überließ. Nach Philipps Tode folgte ihm (1765) in Parma und Piaccnza sein Sohn Ferdinand, der (1787) die Inquisi- tion wieder in seinen Landern herstellte. Ebenfalls wie die übrigen italienischen Fürsten, nach dem Ausbruche der fran- zösischen Revolution, in den Kampf gegen die junge Repu- blik verwickelt, ob er gleich kein Heer gegen sie gestellt hatte, schloß Ferdinand (5 Nov. 1796) Frieden mit Frankreich, und erkaufte ihn mit zwei Millionen Livres und einer An- zahl Gemählde. Der Verbindung Spaniens mit Frankreich verdankte er damals die Beibehaltung seiner Staaten. Als aber seinem Sohne, dem Erbprinzen von Parma, Ludwig, im Frieden zu Lüneville (9 Febr. 1801) der hetrurische Königsthron ausgemittelt ward; so schlossen (24 Marz 1801) der Fricdensfürst und der französische Gesandte zu Madrid im Namen beider Machte einen Vertrag, in wel- chem, unter spanischer Garantie, der Herzog von Par- ma seinen Landern zu Gunsten der französischen Republik entsagte, wogegen ihm eine Entschädigung zugesichert, und bestimmt ward, daß das Königreich Toskana auf immerwährende Zeiten das Eigenthum von Spanien seyn, und, nach Erlöschen des gegenwärtigen Hauses, von spanischen Infanten regiert werden sollte. Der Herzog Ferdinand starb noch in demselben Jahre (9 Oct. 1801), und sein Land ward, nach einer mehrjährigen fr a n z ö si sch e n Verwaltung, dem französischen Reiche selbst einverleibt, bis es, nach Napoleons Thronverzichtung, (1814) seiner Gemahlin, der Erzherzogin Maria Luise — doch, nach einer spätern Bestimmung, nur als lebensläng- liches Besitzthum, — zugetheilt ward. 492. Venedig. Mächtiger und stolzer, als diese Herzogthümer, erhob sich der Freistaat Venedig im Mittelalter. Bereichert Pvily äßelicicscöicfitc Iil. 4le Au fl. 14

10. Bd. 3 - S. 212

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
212 Siebenter Zeitraum. zu Carlowitz, verlor aber Morea im Frieden zu Passarowitz (1718) wieder, nachdem es die Türken (1714) heimlich überfallen und erobert hatten. Seit dieser Zeit zog sich Venedig, außer einigen Streitigkeiten mit dem Papste über dessen kirchliche Rechte innerhalb des Gebietes der Republik, auf sich selbst zurück, mit dem Gefühle des Unvermögens, an dem groß- ßen Gange der Welthandel bedeutenden Antheil nehmen zu können. Schon laugst zeigte die schüchterne Politik dieses Staates nach außen und der inquisitorische Druck im In- nern, daß er sich überlebt habe, als er im Laufe des französischen Revolutionskrieges zusammenstürzte, und selbst auf dem Wiener Cougresse nicht wieder hergestellt ward. 493. Genua. Korsika. Venedigs mächtiger Nebenbuhler im Mittelalter, Ge- nua, stand seit 1464 unter den Herzogen von Mailand, siel zugleich mit Mailand in Frankreichs Hände unter Ludwig 12/ befreite sich daraus, ward aber von Franz 1 von neuem unterjocht, und blieb in diesem Verhältnisse der Abhängigkeit gegen Frankreich, bis cs durch eine still ver- anlaßte und glücklich ausgeführte Revolution von dem An- dreas Doria (1.528) zur politischen Selbstständigkeit ge- bracht ward. Andreas Doria hatte in Franz des ersten Marine als Admiral gedient, fand sich aber von demselben beleidigt, und trat in dem zweiten Kriege, welchen Karl 5 mit Franzi führte, (1528) mit dem Kaiser in nähere Unterhandlungen, dem alles daran lag, seinem Gegner den Hafen und Handel von Genua, und dadurch einen bedeu- tenden Einstuß auf die italienischen Staatsangelegenheiten zu entziehen. Das durch Doria befreite Genua erhielt von ihm eine aristokratische Regierungsverfassung. Ein auf zwei Jahre gewählter Doge stand an der Spitze derselben; die höchste gesetzgebende Gewalt ruhte auf der Gesammtheit
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