d) Politische Einrichtungen.
Die ffentlichen Zustnde der Wenden hatten einen patriarchalischen Charakter. Der Volksstamm setzte sich aus einer Anzahl von Geschlechtern zusammen, und diese zerfielen wieder in mehrere Familien.
Der grte Teil der Bevlkerung war leibeigen; aber auch unter den Freien gab es Leute, welche zu Zehnten verpflichtet waren. Die Freien wohnten in Drfern oder in Stdten, welche um die zahlreichen Burgen entstanden. Auch ein Geburtsadel war vorhanden, der mit grerem Grund-besitz ausgestattet war. Nicht bei allen slavischen Vlker-schaffen gab es ursprnglich frstliche Geschlechter. Erst der Kampf mit den krftigeren Germanen zwang sie zu greren Vereinigungen und frstenmiger Herrschaft. Die frstliche Gewalt wurde unter der Zustimmung des Volkes durch Erbschaft bertragen. Die Fürsten waren die obersten Heerfhrer und Richter. Ihre Herrschaft, die sich auf die zahlreichen Burgen sttzte, wurde spter willkrlicher als bei den deutschen Stammen, obschon dieselbe beschrnkt war durch die Volksversammlungen und den Einflu der Priester. Die Gerichtsbarkeit teilte der Fürst mit den Stdten, in denen Gericht abgehalten wurde unter dem Vorsitze der Burggrafen.
Die Einteilung des Slavenlandes in Gaue scheint ebenso einen religisen als politischen Ursprung gehabt zu haben. In jedem der 25 Gaue, in welche das Gebiet zwischen. Elbe und Oder zerfiel, gab es einen Tempel, der zugleich als Sttzpunkt der Landesverteidigung diente.
Zum Kriegsdienste waren alle Freien verpflichtet; sie dienten auf eigene Kosten zu Fu, der Adel dagegen mit seinem Gefolge zu Pferde. Aus dem Adel wurden die Hauptleute genommen, Supan genannt. Wurfspiee, Schwert oder Streitaxt und Schleuder dienten als Angriffs-waffen, Schilde zur Verteidigung.
Kriege der Wenden mit den Deutschen. Mehrere Jahrhunderte hindurch hatten die Wenden in den neuen Wohnsitzen Lebensweise, Sitten und Religion fast unan-gefochten beibehalten, als ihre ruberischen Einflle und der Bekehrungseifer christlicher Fürsten sie in einen Kampf ver-wickelten, der mit ihrem vlligen Untergange und dem Siege deutscher Art und deutscher Gesittung endigte.
Als Karl der Groe mit den Sachsen zu kmpfen hatte, waren die Wendenstamme untereinander uneinig.
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Einleitung.
1. Die Geschichte des preuischen Staates unter-scheidet sich von der Geschichte anderer Reiche dadurch, da sie uns denselben nicht schon in seinem Ursprnge als ein selbstndiges Ganzes vorfhrt, welches durch die natrliche Begrenzung seines Gebietes oder durch die Stammeseinheit seiner Bewohner von andern Lndern getrennt wird.
Denn die Preuische Monarchie bildet in ihrem Anfange keine nationale Einheit etwa wie die ehemaligen deutschen Herzog-tmer; ihre Teile gehren nicht ursprnglich der Lage nach zusammen, so da sie schon deshalb eine gemeinsame Geschichte haben mten.
Preußen umfat vielmehr eine Anzahl frher geschiedener Provinzen, die ihren eigenen Entwickelungsgang genommen haben.
Und doch bilden dieselben jetzt ein festgegliedertes Ganzes, durch das Band innerer geistiger Einheit verbunden.
Diese geistige und politische Einheit, welche unser engeres Vaterland gegenwrtig darstellt, ist wesentlich die Schpfung seiner Fürsten, namentlich der Hohenzollern.
Darum kann die preuische Geschichte auch nicht be-ginnen mit der Schilderung der Zustnde des Gesamtlandes. Die Geschichte Preuens ist vielmehr die Geschichte der alimhlichen Bildung und Entwickelung dieses Staates aus ganz geringem Ursprnge zu seiner jetzigen Gre.
Dieser Ursprung aber weist uns nach jenen Gegenden hin, wo wir auch heute noch den Mittelpunkt und die Residenz unserer Monarchie erblicken. In der Mark Brandenburg und dem westlich angrenzenden Gebiete haben wir die Wiege des preuischen Staates. Das Land an Elbe und Oder ist der Ausgangspunkt des Reiches der Hohenzollern, das seinen jetzigen Namen einer spter erworbenen Proviuz entlehnen mute.
Einteilung der brandenbnrgisch-preuischen Geschichte.
Den Grund zu diesem krftigen Staate, der gegenwrtig die Haupt- und Vormacht des Deutschen Reiches bildet, legte König Heinrich I. durch Grndung der Nordmark auf dem linken Ufer der Elbe. Aber erst unter den anhaltinischen Markgrafen, Werner, Lehrbuch. 1
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der unteren Elbe in der heutigen Altmark die Lango-bar den, zwischen Elbe und Oder bis in die Lausitz hinein die Semnonen, in der spteren Neumark die Burgunder. Nur wenige Jahrhunderte haben diese germanischen Stmme auf mrkischem Boden geweilt. Die Wogen der Vlker-Wanderung haben sie schon zu Ende des 4. Jahrhunderts mit sich fortgerissen und in ferne Lnder getragen. Nur ein geringer Rest derselben scheint zurckgeblieben zu sein. In die entvlkerten Gebiete drangen im 5. Jahrhundert die Slaven*) ein, welche sich in verschiedene Vlkerschaften teilten.
Als das Hauptvolk derselben erscheinen zwischen Elbe und Oder die Wilzen und Stttgen, von den Deutschen gewhnlich Wenden genannt. Zu denselben gehrten die Heveller an der Havel, die in der Geschichte der Mark so bedeutend hervortreten, die Rednrier, die zwischen Peene und Dosse wohnten. Westlich von denselben saen im heutigen Mecklenburg die Obotriten, stlich die Ukrer, die sich aber mit ihren Nachbarn, den Pommern, vei> schmolzen haben.
Zu diesen Stmmen sind spter die Lnsitz er an der mittleren Elbe und Oder hinzugekommen. Diesseit der Elbe bis zur Saale hin wohnten die Sorben.
b) Charakter, Lebensweise und Sitten.
Die Wenden waren Slaven von starkem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe und feurigem Blick. Ein stiller, schmiegsamer, heiterer Sinn war ihnen eigen. Sie strengten sich nicht gern zu langer, beschwerlicher Arbeit an; das bequeme Fischen in See und Flu, das beschauliche Hten des Viehes im Wald, ein leichter Feldbau ^Gerste, Roggen, Weizen, Hlsenfrchte, Flachs und Hanf] waren ihre Hauptbeschftigungen. Auch der Bienenzucht lagen sie mit Eifer ob.
Sie wohnten nicht wie die Germanen auf einzeln-liegenden Gehften, sondern in Stdten und Drfern. Denn je weniger sich der einzelne stark und selbstndig fhlte, desto leichter schlssen sie sich in Massen zusammen und fgten sich gemeinsamer Leitung. Wo der Boden sich erhob, richteten sie hinter Ringwllen, die teils als Wohnsitze, teils als feste Pltze dienten, sich huslich ein.
Handel und Gewerbe standen bei den Wenden in Pflege. Aus Bronze und Eisen verfertigten sie ihre Gerte und Waffen. Die Sitte der Leichenverbrennung fhrte zu einem groen Aufschwnge der Tpferei. Auch die Holz-
*) D. i. die Redenden, Verstndlichen, gegenber den Deutschen, welche die Slaven Njemetz", die Stummen, nannten.
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genommen hatte, schlo Kaiser Franz den Frieden zu Lneville (1801) 1801 in welchem die Abtretung des linken Rheinusers besttigt w^rde. Deutschland erlitt dadurch einen Verlust von 1150 Quadratmeilen. Die deutschen Fürsten wurden fr ihre auf dem linken Rheinufer verlorenen Besitzungen entschdigt durch die skularisierten geistlichen Besitzungen und die eingezogenen freien Reichsstdte (int ganzen wurden 112 Staaten eingezogen). Dies geschah durch den Reichs-deputationshauptschlu (1803). Preußen erhielt die Hochstifter Hildes- 1803 heim, Paderborn, Erfurt und Mnster, das Eichsfeld und die Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar, im ganzen 240 Quadratmeilen (es hatte 42 Quadratmeilen abtreten mssen). Bayern bekam fr die Kurpfalz und Zweibrcken (200 Quadratmeilen) Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Passau (280 Quadratmeilen). Hannover erhielt Osnabrck; Baden Konstanz, Stcke der Bistmer Speier,
Basel und Straburg. Die Fürsten von Wrttemberg, Baden und Hessen-Kassel erhielten die Kurwrde.
England hatte seinen Frieden mit Frankreich noch nicht ge-macht. Doch zwang eine Friedenspartei die Regierung zu dem Frieden von Amiens (1802), in dem England alle Eroberungen herausgab. Noch in demselben Jahre erhielt der Papst den Kirchen-staat zurck.
f) Die dritte Koalition (18041805). Napoleon stellte zunchst die Ordnung in Frankreich wieder her. Er sah ein, da ein Volk ohne Religion nicht zu regieren ist. Deshalb schlo er einen Vertrag mit Pius Vii., durch welchen der katholische Kultus wieder eingefhrt wurde. Darauf lie er sich zum lebenslnglichen Konsul und zum Prsidenten der italienischen Republik erwhlen und war tat-schlich unumschrnkter Herrscher, Errichtete sich in frstlicher Weise einen Hof ein. umgab sich mit einer Leibgarde und schuf durch die Stiftung des Ordens der Ehrenlegion einen neuen Adel. Nun stand seinem letzten Ziele nichts mehr im Wege, und ohne Widerstand zu finden,
lie er sich zum erblichen Kaiser der Franzosen whlen und am 2. Dezember 1804 krnen.
Bald nach der Krnung erhoben sich neue Streitigkeiten zwischen Frankreich und England. Da auch die brigen Mchte sich durch Napoleon verletzt oder bedroht fhlten, schloffen England, Osterreich, Rußland, Schweden die dritte Koalition. Bayern, Baden und Wrttemberg traten zu Napoleon der. Mit ihrer Hilfe nabm er ein Heer der sterreicher bei Mm gefangen, drngte die Russen nach Mhren, nahm Wien, siegte in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz und zwang Osterreich zu dem Preburger Frieden, in dem es Venedig an Frankreich, Tirol an Bayern und den Breisgau an Baden abtreten mute. Preußen wurde gegen alles Vlkerrecht gentigt,
Kleve und Neuenburg an Frankreich und Ansbach an Bayern abzutreten. Da es dafr Hannover besetzen durfte, war eine zweifelhafte Gegen-gbe; denn dadurch geriet es mit England in Zwiespalt. Napoleon nun na$ Willkr: Neapel gab er seinem lteren Bruder Joses; Holland wurde in ein Knigreich verwandelt und vem jngeren Bruder Ludwig zugewiesen; seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais machte er zum Vizeknig von Italien, seinen Schwager Murat zum Herzog von Kleve und Berg. Die Vasallenstaaten Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben (1805).
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Extrahierte Ortsnamen: Rheinusers Deutschland Paderborn Erfurt Nordhausen Goslar Wrzburg Bamberg Freising Augsburg Basel Wrttemberg Baden Hessen-Kassel England Frankreich Amiens England Frankreich Frankreich England England Osterreich Schweden Baden Wien Venedig Frankreich Kleve Neuenburg Frankreich England Neapel Holland Italien Kleve Berg
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Da die Nationalversammlung trotzdem auf der Durchfhrung der Verfassung bestand, wurden die sterreichischen und preuischen Abgeordneten zurckberufen. Die Rechte" der Versammlung lste sich auf, die Linke" aber, der sogenannte Rumpf, verlegte ihren Sitz nach Stuttgart, entsetzte den Reichsverweser und ernannte eine Regentschast, wurde aber von der wrttembergischen Regierung im Juni aufgehoben.
Aufstnde in Dresden, Baden und der Pfalz. Nach Ablehnung der Reichsverfassung von seiten der einzelnen Regierungen fand die Revolutionspartei Gelegenheit zu neuem Aufruhr. So kam es im Frhjahr 1849 zu blutigen Aufstnden in Dresden, in Baden und in der Pfalz.
Preußen leistete aber den bedrngten Regierungen krftige Hilfe. Am schnellsten wurde der Aufstand mit Hilfe preuischer Truppen in Sachsen unterdrckt. Mit grerer Hartnckigkeit trat der Widerstand in der Pfalz und in Baden aus. Im Juni zog ein Bundesheer unter dem Oberbefehl des Prinzen von Preußen in der Rheinpfalz ein, die binnen einer Woche von den Aufstndischen gesubert wurde.
Durch das energische Vorgehen des Prinzen wurde die Ord-nung auch in Baden bald wieder hergestellt. Am 21. Juni wurden die Aufstndischen bei Wog Husel besiegt und bald darauf die von ihnen besetzte Festung Rastatt zur bergabe gezwungen. Ein solches Ende nahm die deutsche Einheitsbestrebung auf diesem <9ebiete.
Die Union. Was der Nationalversammlung nicht ge-lungen war. suchte König Friedrich Wilhelm Iv. jetzt mit Hilfe der deutschen Negierungen ins Werk zu setzen. Zm Mai 1849 hatte derselbe mit Sachsen und Hannover das sogenannte Dreiknigsbndnis gegrndet und die brigen Staaten aufgefordert, diesem Bunde beizutreten; allein nur die norddeutschen Staaten schlssen sich dieser Union an, die sddeutschen, mit Ausnahme von Baden, widerstrebten und wuten sogar Sachsen und Hannover wieder davon abzuziehen.
Trotzdem hielt Preußen an seinem Unternehmen fest, und auf seine Veranlassung trat das Deutsche Parlament (20. Mrz 1850) in Erfurt zusammen, welches die von ihm vorgeschlagene Verfassung annahm. Allein als sterreich diesen Bestrebungen die Aufforderung zur Wiedererffnung des Bundestages entgegenstellte, zerfiel die Union und die meisten deutschen Staaten schickten ihre Abgeordneten wieder nach Frankfurt a. M. Bald suchte auch der Bundestag leinen Einflu geltenb zu machen, als der kurhessische Minister Hassenpflug durch einen Verfassungsbruch mit den tnben in Streit geriet. Sofort lieen sterreich und Bayern die Bundeshilfe in Hessen einrcken, während Preußen, welches gegen die Wiedereinfhrung des frheren Bundestages Widerspruch erhob, die Mobil-machung anordnete. Allein nach dem unbedeutenden Vorpostengefecht bei Bronzell (unweit Fulda) gingen die Truppen auseinander.
Die Feldzge in Schleswig-Holstein. (1848-50). Wie in den kurhessischen, so standen sich auch in den schleswig-holsteinschen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
wie die zarteste Rcksichtnahme auf verschiedene Berufsklassen, welche durch eine lange Ausdehnung des Verbots jeglicher Vergngungen htten geschdigt werden knnen.
Von hchster Bedeutung aber erschienen die beiden Aktenstcke, der Aufruf Kaiser Friedrichs An mein Volk" und sein Erla an den Reichskanzler". Beide Dokumente bezeugen in ihrer herzgewinnenden Sprache die hohe Achtung, welche der neue Kaiser nicht nur vor den Rechten der Einzel-regierungen, sondern auch vor denen der Reichs- und Landesvertretung an den Tag legt. Sie verraten ein ebenso entschiedenes Eintreten fr die Aufrechterhaltung des Friedens, als fr die religise Duldung aller Konfessionen. Und wenn dieselben auch fr die Bereitwilligkeit des neuen Herrschers, in die Fustapfen seines Vaters zu treten, Zeugnis ablegen, so macht sich doch eine entschiedene persnliche Stellungnahme zu den einzelnen Fragen der inneren und ueren Politik darin geltend.
Eine Amnestie wurde erlassen (am 31. Mrz) fr solche Vergehen, welche nicht einen staatsgefhrdenden Charakter haben.
Leider war es dem Kaiser Friedrich Iii. nicht vergnnt, fein hochherziges Wort an das Reich in lngerer Regierungs-dauer allseitig verwirklichen zu knnen.
Schon seit Mai des Jahres 1887 waren die Anzeichen eines hartnckigen Kehlkopfleidens hervorgetreten, dessen Bs-artigfeit von den behandelnden rzten sofort erkannt, dessen Beseitigung aber wegen der damit verbundenen Gefahr auf den Rat eines englischen Spezialisten, der die ausschlieliche Behandlung an sich zu bringen wute, hinausgeschoben wurde.
Mit seltener Ausdauer hielt der knigliche Dulder den Spuren des allmhlichen Veitergreifens der krebsartigen Erscheinung stand, wobei der Aufenthalt im sdlichen Klima und die ausgezeichnetste Pflege feiner Getreuen der heldenmtigen Natur zu Hilfe kamen.
Da aber die Erstickungsgefahr immer grer wurde, mute bereits am 9. Februar 1888 der Luftrhrenschnitt vorgenommen werden. Dadurch ging der Gebrauch der Stimme fast ganz verloren, und es konnte der hohe Patient den Verkehr mit feiner Umgebung seitdem nur schriftlich führen. Den letzten Strahl warf die Sonne des huslichen Glcks auf das knigliche Residenzschlo zu Charlottenburg am 24. Mai bei Gelegenheit der Vermhlung des zweiten Sohnes des Kaisers, des Prinzen Heinrich, mit der Prinzessin
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_Iii Friedrich Heinrich Heinrich
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Kndeten. Um 1 Uhr zogen Kaiser Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. unter dem Siegesrufe ihrer tapferen Scharen in die befreite Stadt ein. Der König von Sachsen wurde gefangen genommen und nach Berlin gesandt.
Die Schlacht hatte ungeheure Opfer gekostet. Unter den Alliierten hatten die Preußen verhltnismig den grten Verlust, nmlich 16000 Mann, die Russen den ab-solut grten, 22000 Mann; die sterreicher verloren 8000, die Schweden nur 300 Mann. Auf franzsischer Seite war der Verlust ebenso groß, er betrug an Toten und Verwundeten etwa 30000 Mann, auerdem an Gefangenen 15000 Mann.
Bei der geringen Einigkeit der Verbndeten wurde die Verfolgung der Franzosen auffallend vernachlssigt. Napoleon, noch etwa 100000 Mann stark, berschritt bei Weienfels die Saale. Von dort aus zog er nach Freiburg, wo ihm . Jork den bergang der die Unstrut erschwerte, ohne den Rckzug hindern zu knnen. Erst am Main stie er auf greren Widerstand.
Durch den Vertrag zu Ried (8. Okt.) hatte sich Bayern den Verbndeten angeschlossen. Auf die Nachricht von Napoleons Niederlage bei Leipzig stellte dasselbe den General Wrede den abziehenden Franzosen bei Hanau entgegen. Napoleon gewann aber den schwach besetzten Pa bei Geln-hausen und schlug das bayrische Heer am 30. und 31. Okt. nach tapferer Gegenwehr zurck. Ungehindert zog er (am 2. November) der den Rhein. Dadurch war auch das Schicksal der von den Franzosen besetzten Festungen ent-schieden. Stettin, Danzig, Wittenberg und Kstrin ergaben sich; Glogau und Magdeburg hielten sich bis zum Frieden. Auch der Rheinbund lste sich auf; Wrttemberg, Baden und Hessen vereinigten ihre Streitkrfte mit den Verbndeten. Das Knigreich Westfalen, die Groherzogtmer Berg und Frankfurt wurde aufgehoben. Die preuischen Lander zwischen Elbe und Rhein wurden dem Zepter Friedrich Wilhelms Iii. wieder unterstellt. Hannover, Braunschweig und andere deutsche Lnder kehrten zu ihren ehemaligen Frstenhusern zurck.
d) Der Krieg in Frankreich bis zum ersten 1814 Pariser Frieden, 1814.
37. Gefechte bei Brenne (29. Jan.), bei La Rothiere (1. Febr.), bei Mo ntereau (18. Febr.), bei Bar sur Aube (27. Febr.). bei aon (9. Mrz), bei Arcis sur Aube (20. Mrz), bei Fre-Champenoise (25. Mrz) und am Montmartre (30. Mrz). Einzug der Verbndeten in Paris (31. Mrz).
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Vernderungen in Norddeutschland an, soweit sie nicht das Knigreich Sachsen betreffen. Letzteres zahlt 10 Millionen Taler Kriegskosten und erklrt sich bereit, dem Norddeutschen Bunde beizutreten.
c) Der Feldzug der Mainarmee.
Auch im Sdwesten Deutschlands nahm der Krieg einen raschen und glcklichen Verlauf. Nach dem Gefechte bei Langensalza hatten smtliche preuische Korps, welche den Feind im Norden Deutschlands mit Blitzesschnelle nieder-geworfen hatten, sich unter dem Oberbefehl des Generals Vogel von Falckenstein als Mainarmee" vereinigt.
Dieser gegenber stand links, am obern Main, die bayrische Armee unter dem Prinzen Karl von Bayern, rechts, am untern Main, das Bundeskorps (Hessen, Wrttemberger, Badenser und Nassauer) unter dem Prinzen Alexander von Hessen.
Vogel von Falckenstein, der die feindliche berzahl durch geschickte Fhrung und einheitliche Leitung berbot, zog von Eisenach auf Frankfurt a. M. los und schickte die Division Gben den Bayern entgegen. Die Bayern wurden am 4. Juli bei Dermbach besiegt, soda Falckenstein am 7. Juli Fulda besetzen konnte. Am 10. Juli kam es beim bergange der die Frnkische Saale zu mehreren Gefechten,
so bei Kissingen und bei Hammelburg, nach denen sich die Bayern auf das linke Mainufer zurckzogen. Als der Prinz von Hessen den Mainbergang decken wollte, siegten die Preußen am 13. Juli bei Laufach und am 14. Juli 14. Juli bei Aschaffenburg der das vereinigte Bundeskorps. Am 16. Juli abends zog Falckenstein in die Freie Reichsstadt Frankfurt ein, deren Annexion sofort vollzogen wurde.
An Falckensteins Stelle, der zum Gouverneur von Bhmen ernannt wurde, bernahm General von Man-teuffel den Oberbefehl der die Mainarmee. Derselbe drang nach dem Gefechte von Tauberbischofsheim bis nach Wrzburg vor, dessen Feste Marienburg beschossen wurde. Schon geriet die Bundesarmee in eine bedenkliche Lage, als am 2. August der Waffenstillstand verkndigt wurde. Das Bundesheer lste sich auf, und bald wurde mit den einzelnen Staaten Friede geschlossen. Dieselben er-kannten in Separatvertrgen zu Berlin (von August bis Oktober) die im Nikolsburger Frieden festgestellten Be-dingungen an, muten Entschdigungen zahlen und kleine Gebiete an Preußen abtreten.
Werner, Lehrbuch. 12
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