Je hrbuch
für den
Geschichts-Unterricht
in
Zugleich ein Hnlfsbuch für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und gehobenen Volksschulen
von
A. ^ o p f ?
Vorsteher der Äönigl. Präparanden-Anstalt zu Herborn.
I. Theil: Alte Geschichte.
Mit 8 Holzschnitten im Text und auf einer Tafel.
Dilleuburg.
Verlag von C. Seel. 1879.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Vorwort.
Wenn es der Unterzeichnete hiermit unternimmt, ein Lehrbuch der Geschichte für Präparauden-Austalten der Oeffeutlichkeit zu übergeben, so ist er sich der entgegenstehenden Bedenken und der obwaltenden Schwierigkeiten wohl bewußt.
Von verschiedenen Seiten ist es nicht nur bezweifelt, sondern geradezu verneint worden, daß es nöthig sei, für die Präparanden-Bilduug eigne Lehrbücher zu besitzen. Aber der Umstand, daß die Vorbildung der Präparanden durch die allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872, noch mehr durch den vou Sr. Exeellenz dem Herrn Minister Dr. Falk im Octoberheft des Centralblattes pro 1878 veröffentlichten Normal-Lehrplan für Prä-paranden-Anstalten mehr, als dies früher der Fall war, in bestimmte Grenzen gewiesen worden ist, ferner die meist so sehr ungleiche Vorbildung der die Präparauden-Austalten besuchenden Schüler, hauptsächlich aber die Eigenthümlichkeit der Zwecke und Ziele des Geschichts-Unterrichts in den genannten Anstalten und die dadurch bedingte Eigenart der Wege — das alles ist wohl Grund genug, den Präparanden-Anstalten eigens für sie bearbeitete Lehrbücher zu bieten. Daß die Vorbildung der Präparanden noch vielfach hinter den berechtigten Anforderungen zurückbleibt, daran trägt wohl nicht zum kleinsten Theile die Verschiedenheit der im Gebrauche befindlichen Lehrbücher die Schuld. Wo für eine Gattung von Schnlanstalten gute, eigens für sie bearbeitete Lehrbücher vorhanden sind, da wird ein ruhiges, sicheres Fortschreiten im Unterricht wesentlich erleichtert, wie dies z. B. bei
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
— Iv —
den Gymnasien leicht zu erkennen ist. — Die Schwierigkeiten erstrecken sich hauptsächlich auf die Auswahl des Stoffes und die Ausführlichkeit der Geschichts-Bilder in dem Lehrbuche. In ersterer Beziehung dürften im allgemeinen weniger Verschiedenheiten der Ansichten zu fiudeu sein, als in letzterer. Da wird von manchen volle Ausführlichkeit, genaue, bis ins Einzelnste gehende Darstellung von dem Lehrbuche verlangt. Dieser Forderung folgen Ho sfmeyer und H ering in ihrem „Hülfsbnch für den Geschichtsunterricht in Präparaudeu-Austalteu." Der Verfasser des vorliegenden Merkchens ist anderer Ansicht: die Hauptsache ist der mündliche, lebendige Unterricht des Lehrers; das Lehrbuch hat nur den Zweck, den Schülern Anhaltspunkte (freilich nicht skizzenartige) für die Vorbereitung zu geben, ihnen die Grnppiruug des behandelten Stoffes und damit die Einprägung desselben zu erleichtern und zugleich eine schnelle, aber doch nicht lückenhafte Repetition zu ermöglichen. Dem Geschichtslehrer muß es überlassen bleiben, die einen oder andern Einzelheiten, so weit sie für die Schüler geeignet sind und so weit es die Zeit erlaubt, hm-Zuzufügen oder wegzulassen, und der Schüler muß durch das in seinen Händen befindliche Lehrbuch genöthigt werden, dem mündlichen Unterrichte mit ganzer Seele zu folgen, was nicht so nöthig erscheint, wenn das Lehrbuch ihm den Geschichtsstoff in ausführlichster Weise bietet. — Nach diesen Gesichtspunkten ist das vorliegende Lehrbuch bearbeitet; das Urtheil darüber, in wie weit das gesteckte Ziel erreicht ist, erbitte ich von den Herren Collegen und den sachkundigen Lesern.
Neu und manchem vielleicht auffallend dürfte es erscheinen, daß dem Texte Illustrationen beigedruckt, resp. beigegeben sind. Veranlassung dazu ist die von dem Verfasser im Geschichts-Unter-richte so oft gemachte Erfahrung gewesen, daß selbst die ausführlichste Schilderung fremder, nicht im Anfchannngskreise der Schüler liegender Dinge gar oft kein rechtes, wenn nicht gar ein falsches Bild erzeugt. Nicht sollen überhaupt Bilder vorhanden sein, sondern nur instructive, das rechte Verständnis des Textes
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 53 —
am meisten fühlbar. Dort war aller Wohlstand vernichtet, Handel und Gewerbe lagen darnieder. Jeder dachte nur an sich, nicht an die Wohlfahrt des Staates; alle edleren Regungen waren durch Selbstsucht erstickt; selbst die Religion hatte ihren Einfluß verloren. Neben hoher Bildung fand man Rohheit und Unsittlichkeit. Zur Herbeiführung und raschen Verbreitung dieser Sittenverderbnis hatten hauptsächlich die Sophisten beigetragen, welche durch Redekünste, durch Trugschlüsse und Spitzfindigkeiten die Wahrheit in Irrthum und die Lüge in Wahrheit verkehrten. Sie lockten reiche Jünglinge an sich, prägten diesen ihre falschen Lehren ein und trugen auf diese Weise ihre Sinnesgenuß und Befriedigung der Begierden predigende Weisheit ins Volk. Zu diesen Sophisten gehörten besonders Gorgias, Protagöras und Hippias.
b. Sokrates. Den Sophisten und ihren Lehren gegenüber 469 stand ein Mann, „der die Verirrungen seiner Zeit erkannte, der die Hs geistigen Büttel besaß, die Irrthümer zu bekämpfen und der seines 399 Berufes, zu retten und zu helfen, so gewiß war, daß er bnfür Css;r* zu leben und zu sterben bereit war."*) Dieser Mann war So-kr ates. Er war der Sohn eines Bildhauers und erlernte in feiner Jugend auch die Bildhauerei. Von feinem dreißigsten Jahre an wandte er sich dem Studium der Philosophie zu. Die tiefen Schäden feiner Zeit erkennend, arbeitete er zunächst an seiner eigenen Besserung und Veredlung. Er befleißigte sich der größten Mäßigkeit in Nahrung und Kleidung, härtete durch einfache Lebensweise feinen Körper derart ab, daß er alle Anstrengungen mit Leichtigkeit ertragen konnte; gegen sich selbst war er sehr strenge und aufmerksam, daß er in keine Rohheit und Ungehörigfeit gegen seine Mitmenschen verfiel. Auch er zog Jünglinge an sich und suchte in ihnen das Gefühl für Religion, Wahrheit, Recht und Sittlichfeit zu wecken. Von diesen Schülern erfuhr er die größte Siebe; einer derselben, Alcibiades, rettete ihm in einer Schlacht unter eigener größter Gefahr das Leben. Er lehrte feine Weisheit nicht in öffentlichen Vorträgen, sondern durch Fragen und Antworten auf der Straße, auf dem Felde oder in den Werkstätten der Handwerker. Mit geschickten Fragen fnüpfte er an ein gehörtes Wort, an eine soeben ausgesprochene Meinung an und leitete so den Gefragten direkt zur richtigen Erfenntnis, oder er beließ denselben auf feiner falschen .Ansicht, leitete ihn aber durch Fragen
*) Weber.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 15 —
persischen Heere immer weiter zurück und lockten es so in unwirkliche Gegenden. Als Darins sie Zu Unterwerfung oder Kampf auffordern ließ, sandten sie ihm einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und 5 Pfeile zum Geschenke, um ihm damit zu sagen: „Wenn ihr Perser euch nicht wie Vögel zum Himmel erhebt oder wie Mäuse in die Erde verkriecht oder wie Frösche in die Sümpfe springt, so werdet ihr durch unsre Pfeile umkommen." Darins gerieth bald in große Noth; um dem Hunger und den feindlichen Reitern nicht zu erliegen, mußte er den Rückzug antreten. Wären nicht durch die Treue des Histiäus die Brücken erhalten geblieben, so wäre er mit seinem Heere umgekommen. Zur Belohnung übergab er dem Histiäus eine Landschaft in Thrazien. Durch das Streben dieses Mannes nach Selbstständigkeit wurde er in Krieg mit Griechenland verwickelt, der ihm und seinem Reiche verhängnisvoll wurde und den wir später genauer betrachten werden.
f. Sitten und Einrichtungen der Perser. Die Natur des Landes bedingte hauptsächlich zweierlei Arten der Beschäftigungen: Ackerbau und Viehzucht; die Bewohner der Berge neigten mehr zu kriegerischer Thätigkeit. Der König wurde aus dem angesehensten Adelsgeschlechte, den Achämeniden gewählt. — Ihre Religion war ein auf Natur- und Sternendienst beruhender Cultus, in welchem die Sonne und das Feuer die wichtigste Rolle spielte.^ Die Priester hießen Magier; sie waren in allerlei Wissenschaften, besonders der Sternkunde und der Sterndeuterei erfahren und trieben Zauberei, gestützt auf die von ihnen absichtlich erhaltene Dummheit des Volkes. Sie gehörten auch zu den Räthen des Königs. Dieser führte einen Hofstaat, wie ihn nur t)ie reichsten und mächtigsten Fürsten zu führen vermochten, lebten im Winter im heißen Babylon, im Frühling in Susa und im Sommer im kühleren Ekbatana. Die größten Städte des Landes waren durch Kunststraßen verbunden, und ein ziemlich regelmäßig eingerichteter Botendienst beförderte die Befehle des Königs in die Landschaften und Nachrichten von hier in die Hauptstadt. Die Provinzen wurden durch Statthalter, Satrapen genannt, regiert. Diese wurden meist aus der Zahl der Verwandten und Günstlinge des Königs entnommen und konnten nach Willkür, ohne Bestrafung fürchten zu müssen, da alle Klagen der Unterthanen unberücksichtigt blieben, wenn nur die dem Hose schuldigen Abgaben jährlich richtig entrichtet wurden, schalten und walten und aus dem Schweiße ihrer Untergebenen ihre Hab- und Genußsucht besrie-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 55 —
die Folgen desselben in religiöser und sittlicher Beziehung in Sparta nicht weniger geltend, als in Athen. Durch Lysander verleitet, hatte es den Weg zur Seemacht betreten, obgleich offenbar Athen an denselben Bestrebungen zu Grunde gegangen war. Nachdem in Athen die alte Verfassung wieder hergestellt war und noch während die Athener mit Ordnung ihrer inneren Angelegenheiten beschäftigt waren, erhob sich Sparta zum Haupte aller Staaten des Festlandes und der kleinasiatischen Colonien. Da hieraus der persische Statthalter Tissapherues Anstrengungen machte, die letzteren wieder unter die Herrschaft der Perser zu bringen, leistete ihnen Sparta unter seinem Könige Agesilans Hülfe. Dieser schlug den Tissaphernes bei Sardes, eroberte die Städte in Phrygien und Bithynien und wollte gerade den Krieg mitten in Persien fortsetzen, als es einem andern Statthalter gelang, mehrere Staaten, darunter Korinth, Theben und Argos, zum Abfall von Sparta zu bringen und so den korinthischen Krieg zu veranlassen. Da die Spartaner unter Lysander eine bedeutende Niederlage erlitten, so wurde Agesilaus von dem asiatischen Kriegsschauplätze abberufen. Dadurch freigeworden, stellten die Perser eine mächtige Flotte auf, mit deren Hülfe die Athener unter Konon die Spartaner schlugen, ihre Seemacht brachen und darauf sämmtliche an der Küste liegenden Staaten zum Abfall von Sparta brachten. Mit persischer Hülse wurde nun auch Athens Befestigung wieder hergestellt und Athen das Streben nach der Vorherrschaft zur See ermöglicht. Um dies letztere zu verhindern, schloß Sparta mit Persien den schimpflichen antalcidifchen Frieden (387), in welchem es die Oberherrschaft Persiens über die griechischen Colonien und die Freiheit und Selbstständigkeit aller griechischen Staaten anerkannte.
b. Th eben's Erhebung. Trotzdem Sparta die Selbstständigkeit aller Staaten anerkannt hatte, fuhr es doch fort, den peloponnesischen Bund wieder zu befestigen und selbst mit Gewalt Städte zur Theilnahme an demselben heranzuziehen. Ans dieser Veranlassung gerieth Sparta auch in Krieg mit der Stadt Olynth (auf der thrazifchen Halbinsel). Auf dem Zuge dorthin besetzte der spartanische Feldherr mitten im Frieden Thebens Burg Kadmea, vertrieb die Volks-Partei und setzte den Adel in die Herrschast ein. Die Vertriebenen fanden in Athen freundliche Aufnahme. Wohl mußte Sparta seinen Feldherrn bestrafen; aber die Besatzung war und blieb in Theben. Die Partei der Vertriebenen
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
— 17 —
die herrlichen Schätze Indiens, der Weihrauch Arabiens zusammen. Dazu kam ihr eigner Künstele iß, der aus den eingeführten Rohproducteu bald neue Artikel zu schaffen wußte und verschiedene wichtige Erfindungen veranlaßte; die sidonischen Webereien und die Erzeugnisse der Glashütten von Sarepta und Sidou waren überall gesuchte Waaren; sie bereiteten allerlei Gerätschaften und Zierrath aus Elsenbein, Gold n. s. w. Ihre Schifffahrten dehnten sie aus bis in die südlichen Meere, und auf Befehl eines egyptischen Königs sollen sie Afrika umschifft haben. Ueberall, wo sie Handel angeknüpft hatten, gründeten sie Kolonien, welche den Schiffern als Ruhepunkte und dem Handel als Stützpunkte dienen sollten. Auf allen Küsten des Mittelmeeres bestanden solche Kolonien. Eine der wichtigsten derselben war Karthago auf der Nordküste Afrika's.
Karthago soll ums Jahr 900 v. Chr. von der Prinzessin Dido, die von ihrem habsüchtigen Bruder vertrieben worden, gegründet worden sein. Dido habe, so erzählt die Sage, sich ein Stück Land ausgebeten, so groß, daß man es mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Als die Bitte sofort gewährt wurde, ließ sie eine große Ochsenhaut in viele dünne Niemen zerschneiden und umspannte damit ein großes Stück Land. Darauf erbaute sie die Stadt. Der König des benachbarten Nubien warb wiederholt, aber vergebens um ihre Hand. Um dem Drängen desselben zu entgehen, aab sie sich selbst den Tod.
Karthago blühte bald auf und wurde durch seinen Handel bald so mächtig, daß es sich vom Mutterlande lossagte. Sein Reichthum und seine Macht wurden mit der Zeit so groß, daß Karthago dem mächtigen römischen Reiche die Spitze bot und erst nach 3 langen aber blutigen Kriegen von jenem überwunden werden konnte, (s. B. b., 7.)
c. Erfindungen der Phönizier. Den Phöniziern werden hauptsächlich zwei wichtige Erfindungen zugeschrieben, die der Purpurfarbe und die des Glases.
i. Die Purpurfarbe soll von einem Hirten entdeckt worden sein. Unweit der Meeresküste hütete derselbe seine Herde, als sein Hund auf einmal mit hochrother Schnauze zu ihm kam. In der Meinung, der Hund sei verwundet, wischte er das vermeintliche Blut mit Wolle ab; aber nicht die geringste Verwundung zeigte sich, und zum Erstaunen des Hirten war und blieb die Wolle schön roth gefärbt. Der Hirt ging dem Hunde nach und fand, daß er Schnecken zerbissen hatte, deren Saft seine Schnauze so roth färbte. Die Phönizier wußten sich das bald nutzbar zu machen, indem sie die in den Webereien gefertigten wollenen Tücher mit dieser Farbe färbten. Solche Tücher waren so theuer, daß sie nur von Fürsten und den reichsten Leuten getragen werden konnten.
Hopf, Lehrbuch. 2
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
2. Die Erfindung des Glases soll von phönizischen Schisfern gemacht worden sein. Diese landeten einst an einer öden, sandigen Stelle. Da es daselbst an Steinen zur Herstellung eines Herdes — sie wollten ihre Mahlzeit bereiten, — fehlte, so holten sie aus dem Schisse Salpetersteine, die sie als Laduug führten. Die Salpetersteine zerschmolzen vom Feuer, vermischten sich mit der Asche und dem Sande, und nach der Abkühlung sah man einen harten, klar durchsichtigen Körper vor sich — das Glas. Anfangs wurde es blos zur Bereitung von Putzsachen angewendet; erst später lernte man Spiegel, Gefäße und Fenster aus Glas bereiten, aber die Preise waren so hoch, daß selbst die Reichsten kein ganzes Haus mit Glasfenstern versehen konnten.
Weitere den Phöniziern zugeschriebene Erfindungen sind die des Rechnens, der Buchstabenschrift und des gemünzten Geldes. Wohl lag es nahe, daß die Phönizier durch ihren ausgedehnten Handel darauf geführt wurden, doch ist es nicht gewiß, ob diese Erfindungen wirklich von den Phöniziern gemacht worden sind.
d. Die wichtigsten Städte des Landes. Der ganze Küstenstrich war mit Städten und Dörfern übersäet. Die wichtigsten Städte waren Sidon, Tyr ns und Aradus; diese standen in einem Städtebund und führten abwechselnd die Vorortschaft. Tyrns war so mächtig, daß es längere Zeit einen eignen König (Hyram von Tyrns in Freundschaft mit David und Salomo) hatte. Die älteste der Städte war jedenfalls Sidon, lange Zeit die Königin der phönizischen Städte. Die Stadt hatte einen großen, vortrefflichen Hafen, bedeutende Fabriken für Webereien und eine große Glashütte. Von hier aus wurde Tyrus gegründet, welches seine Mutterstadt sehr bald überflügelte. Die Stadt bestand ans zwei Theilen, von denen der eine auf dem Festlande, der andere auf einer Insel lag. Die Jnselstadt lag auf Felsen und war von hohen und sehr starken Mauern umgeben. So trotzte sie jedem feindlichen Angriffe. Fünf Jahre widerstand sie den Bemühungen Salmanassars, der alle Zufuhr abgeschnitten hatte und sie von allen Seiten bewachen ließ. Auch Nebucaduezar konnte ihren Muth nicht erschüttern, und wenn sie auch endlich erlag, so fand er doch keinen Lohn seiner langjährigen, unendlichen Mühe. Als die Perser Vorderasien eroberten, verlor auch Tyrus seine Selbstständigkeit. Die Bewohner siedelten meist nach Karthago über. Bald aber hob sich die Stadt wieder, Handel und Gewerbfleiß blühten und brachten wieder Reichthum und Macht in die Stadt. Da zog Alexander der Große heran. Er ließ vom Festlande aus nach der Insel
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: David David Sidon Salmanassars Alexander Alexander
— 59 —
12. Alexander der Große.
a. Makedoniens Herrschaft. Die macedonischen Könige waren zur Zeit der Perserkriege den Persern zinsbar geworden. Nach der Schlacht von Platää warfen sie das persische Joch ab und wandten sich mehr und mehr gegen Griechenland. Einer der
Könige, Archelaus, führte griechische Bildung in Maeedonien
ein, gab dem Lande eine nach griechischem Muster getroffene Heereseinrichtung, baute feste Städte, sowie Landstraßen zur Beförderung des Handels. Ein andrer, Alexander Ii., gerieth mit Theben in Kampf, wurde von Pelopidas zum Frieden gezwungen und mußte seinen Bruder Philipp als Geisel nach Theben schicken. Dieser erwarb sich dort im Hause des Epamiuoudas große Kenntnisse, besonders in der Staats- und Kriegskunst. Als sein Bruder plötzlich ermordet wurde, floh er aus Theben und wußte, nachdem er die Zügel der Regierung ergriffen, dieselben gegen mehrere andere Thronbewerber festzuhalten und sich durch eine von ihm erfundene Heeresordnung (die maeedonische Phalanx), durch Tapferkeit und Klugheit auf dem Throne seiner Väter zu behaupten.
Philipps Plan ging dahin, sein Reich zu erweitern und mit Hülfe der Griechen das mächtige Perserreich anzugreifen. Als Athen in dem Bundesgenossenkrieg beschäftigt war, nahm er mehrere atheuäische Küstenstädte und einen Theil von Trazien weg. Ein dabei in seine Hände gefallenes Goldbergwerk lieferte ihm die Mittel zu weiteren Kriegsnnternehmnngen. Als bald darauf in Thessalien Zwistigkeiten entstanden, stellte sich Philipp auf Seite des Adels und unterstützte diesen; von der andern Partei wurden dagegen die Phoeier zu Hülse gerufen. Da eilte Philipp herbei, schlug die Phoeier und machte Thessalien zu einer macedonischen Provinz. Aber noch immer blieb Griechenland ruhig; nur ein Mann in Athen, Demosthenes, erkannte die Gefahr und bemühte sich daher mit allen Kräften seines Geistes, die Griechen zum Widerstreben gegen Philipps Pläne zu veranlassen. Er hielt eine Anzahl gegen Philipp gerichtete, mit beißendem Spott und scharfer Satyre gewürzte Reden, feine sogen. Philippiken. Aber seine Mühe war vergeblich; Philipp hatte überall, auch in Athen seine bezahlten Freunde, welche dem Demosthenes entgegenwirkten. Selbst als Philipp wieder eine größere Anzahl griechischer Städte, darunter das feste und bedeutende Olynth, unter feine Gewalt gebracht hatte, ließen sich die Athener
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander_Ii Alexander Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
— 60 —
durch den Friedensschluß täuschen und zu dem Glauben bringen, es sei nicht auf sie abgesehen.
Während der heiligen Kriege (355—345) wurde er von den Thebanern zu Hilft gerufen. Nachdem der Friede unter-|fi Zeichnet war, besetzte er plötzlich die Pässe der Thermopylen und
ließ sich an (Stelle der ans dem griechischen Bunde ausgestoßenen Phocier als Mitglied des Bundes aufnehmen. Selbst als Philipp sich auch zum Oberherrn des ganzen Bundes und znm Oberbefehlshaber des Bundesheeres hatte ernennen lassen, blieben die Athener tanb gegen die Warnungen des Demosthenes. Erst als Philipp die Stadt Elatea besetzte und damit der Zugang m ganz Böotien ihm offen war, sah man ein, wie sehr Demosthenes Recht gehabt hatte; aber es war zu spät. Zwar beeilten sie sich jetzt, ein Bündnis mit Theben zum gegenseitigen l338 Schutze zu schließen; sie wurden aber von Philipp in der Schlacht bei Chäronea besiegt, in Folge deren, da auch Sparta sich beugeu mußte, ihm die Herrschaft über ganz Griechenland zufiel* Da die Feinde des Demosthenes diesem die Schuld an dem Unglücke zuschieben wollten, so ehrte ihn Athen dadnrch, daß es ihm die Gedächtnisrede für die bei Chäronea gefallenen Athener übertrug.
Nun gelang es Philipp auch, sein höchstes Ziel zu erreichen. Er berief eine National-Bersammlnng nach Korinth, ans welcher ein Kriegszug gegen Persien beschlossen und Philipp zum Ober-feldherru aller griechischen Truppen mit unbeschränkter Gewalt ernannt wurde. Schon war ein Theil des Heeres nach Kleinasien abgerückt, als Philipp an dem Hochzeitsfefte feiner Tochter Kleopätra in der Stadt Aegä von feinern Leibwächter Pau-336 sanias, wahrscheinlich aus persönlicher Rache, ermordet wurde. v.chr. Seinen Thron bestieg sein Sohn Alexander, nachmals der Große genannt.
b. Alexanders Jugend. Alexander war im Jahre 356 v. Chr. in derselben Nacht geboren, als Herostratns den berühmten Dianatempel in Ephesus anzündete. Seines Vaters Freude über die Geburt des Sohnes war so groß, daß er, als er zugleich auch die Nachricht von einer gewonnenen Schlacht erhielt, ausrief, die Götter möchten ihm auch ein Unglück senden, damit es des Glückes nicht zuviel werde. Alexander erhielt eine vortreffliche Erziehung; in allen ritterlichen und kriegerischen Künsten wurde er geübt. Die Pflege und Entwicklung seines Geistes war
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Chäronea Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Kleopätra Alexander Alexander Alexanders Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander