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1. Bd. 2 - S. 124

1837 - Eisleben : Reichardt
m Europa. ein Schaf ganz zu braten. Rindfleisch essen sie nicht. Vom Brode machen sie keinen starken Gebrauch, und wenn sie es genießen, so ist cs ungesäuert und unter der Asche gebacken; anstatt desselben essen sie dicken Brei von Weizen-, Buchweizen- oder Maismehl. Auf Rei- sin leben sie noch frugaler als zu Hause, und führen weiter nichts bei sich,^ als etwas Mehl oder Reiß, einige Oliven oder eine kleine Quantität Käse, und dieser geringe Vorrath ist hinreichend. Die Ein- wohner der Städte haben jedoch die Griechische Lebensart angenommen und führen einen reichlichen Tifch. Wein ist im allgemeinen Gebrauche; die Muhamedaner trinken ihn eben so häufig als die Christen. Sie sind leidenschaftliche Liebhaber von Musik und Tanz. Sobald der Albanefe seine Arbeit geendigt hat, fängt er an auf der Mandoline zu spielen und zu singen, und wenn er sich im Kriegslager befindet und keine Lebensmittel hat, vertreibt er sich den Hunger durch dies Ver- gnügen und vergißt dabei seine Noth und seine Mühseligkeiten. Die Unfruchtbarkeit ihrer Gebirge, auf denen nichts als Wälder und Weide- plätze sind, ist Ursache, daß ihre Heerden ihren Hauptreichthum aus- machen; und die Schafschur ist eins ihrer vornehmsten Feste. Doch treibt man auch in Gegenden, wo das Wachsthum üppiger ist, Acker-, Wein-, Oliven- und Obstbau. — Die Albanesischen Frauen sind ver- hältnismäßig eben so stark und untersetzt als die Mannspersonen. Ihnen liegt die ganze Last des Hauswesens ob; sie müssen die Feld- arbeit allein verrichten, während der Mann in den Feldern jagt, oder "die Heerde weidet oder auch wohl hinter einem Felsen verborgen, mit seiner Flinte dem vorübergehenden Reisenden auflauert. Wegen der Strenge des Klimas auf den Gebirgen, welche die Albanesen be- wohnen, werden die Frauenspersonen nicht so frühzeitig mannbar als die Griechischen Frauenzimmer, aber aus dieser Ursache behalten sie auch ihre Schönheit und frische Farbe weit länger. Ihr Anzug ist eine Mischung von jenem der Griechischen Frauenzimmer und der Albanesischen Mannspersonen, besteht aus groben Zeugen und wird von ihnen selbst verfertigt. Gewöhnlich haben die Albanesen nur eine Frau, sind nicht sehr eifersichtig und sperren sie in keine Harems ein. Die Albanesen lassen sich in die rein Albanesischen und in die gemisch- ten Stämme eintheilen, in deren Adern sowohl Arnautisches als Griechisches Blut fließt, zu welchen letztem unter andern gehören die Sulioten, ein Volksstamm, welcher sich durch seine heldenmüthige Gegenwehr gegen Ali Pascha und durch seine theilweise Aufopferung die Bewunderung der Zeitgenossen und der Nachwelt erworben hat. Ihren Namen erhielten sie von der kleinen Gebirgsfeste Suli,^ in deren Nähe der Mavropotamo (Acheron) in einen tiefen Abgrund stürzt. Unter dieser Feste erbauten die Sulioten nach und nach in dem wilden Thale des Acheron, welches hohe Felsen von der übrigen Welt abson- dern, 4 Dörfer. Nach und nach vergrößerte sich ihre Kolonie so, daß sie in diesem engen Thale nicht mehr Platz fand, sondern sich

2. Bd. 1 - S. 101

1835 - Eisleben : Reichardt
Portugal. 101 Spanien (wo die Stadl Elche in Valencia, mitten ln Palmwäl-- dern liegt) und Sicilien verpflanzt worden. Ja selbst um Spa- lato und auf der Insel Bua in Dalmatien findet sie sich. Der gemeine Lorbeerbaum, wachst in Asien, im nörd- lichen Afrika und im südlichen Europa, 20 bis 30 F. hoch, hat immer grüne Blätter, die getrocknet als Gewürz an Speisen ge- than werden, und tragt Früchte von der Größe einer Kirsche, die Lorbeeren heißen, und einen gewürzhaften Geruch und Geschmack haben, und davon man bloß in der Medizin Gebrauch macht. Der Lorbeerbaum war dem Apollo geheiligt, und mit Lorbeerkrän- zen schmückte man die Sieger, und noch jetzt ist der Lorbeerkranz ein Sinnbild des Ruhmes, besonders für Krieger und Dichter. Der gemeine Johannisbrodbaum in Asien, Afrika und im südlichen Europa einheimisch, wächst bis zu der Höhe ei- ner Esche, und hat immer grüne Blätter und als Frucht eine rothbraune, fleischige, eine Hand lange und einen Zoll breite Schote, die etwas gekrümmt ist wie ein Horn, und sowohl roh als ge- trocknet gegessen wird. Auch füttert man in vielen Gegenden das Vieh damit. Das harte, geäderte, sehr schön dunkelbraune Holz wird hoch geschätzt und dient zu Tischler-Arbeiten. Den Namen Johannisbrod hat man den Schoten gegeben, weil man ehemals glaubte, Johannes habe sich in der Wüste davon ernährt. Die Lorbeerkirschen sind die Früchte des Kirsch lor- beerbau ms, der in Asien wild wächst, und seit dem sechzehnten Jahrhunderte auch nach Europa gebracht worden ist, wo er in dem südlichen Theile desselben, ja selbst in Deutschland fortkommt. Seine immer grünen Blätter ähneln den Lorbeerblättern und haben, so wie die Blüthen, den Geschmack von bittern Mandeln, und enthal- ten Blausäure, vornehmlich die Blätter. Die hier angeführten Kastanienbäume muß man nicht mit den Roßkastanien oder wilden verwechseln, die zu einem andern Geschlechte von Bäumen gehören und keine eßbaren Früchte tragen, sondern man nennt sie zum Unterschied, ächte, gute oder süße Kastanien. Diese Bäume werden hoch und stark, und sind wahrscheinlich Asiatischen Ursprungs, aber jetzt in dem südlichen Eu- ropa einheimisch, wo sie ganze Wälder bilden. Selbst in mehreren Gegenden Deutschlands, vorzüglich an der Bergstraße, kommen sie gut fort; und sogar an einigen Orten im Meißnischen Kreise des König- reichs Sachsen zieht man Kastanien. Sie werden im Herbste reif, zu welcher Zeit die stachlichen, vierschaligen Samenkapseln zerplatzen, und die Kastanien, deren jede Kapsel zwei, selten drei enthält, fallen lassen. Die Bäume tragen alle Jahre reichlich, zuweilen ein Baum 1500 Pfund Früchte, die einen süßmehligen Geschmack haben. Es giebt verschiedene Arten von Kastanien, davon die Maronen die schön- sten und köstlichsten sind. Der Kastanienbaum wächst in jedem Boden und erträgt die Kälte noch besser als der Wallnußbaum.

3. Bd. 1 - S. 94

1835 - Eisleben : Reichardt
94 Europa. der Wallachei, Griechenland und die Südspitze von Taurien begreift, zusammen etwa 25,000 Qm. Hier ist das Klima äußerst mild. Je weiter man nach Süden kommt, werden Schnee und Eis sel- ten, und verschwinden 'bald, oder zeigen sich gar nicht, wie z. B. in Sicilien, wo man nur auf dem Aetna Schnee antrifft. Der Thermometer fallt selten auf den Gefrierpunkt. Die Winter hören ganz auf, bestehen nur aus Regen und Nebel, und die Wintertage gleichen einem kühlen Tage des Mai's oder Septembers in Deutsch- land. Vom Ende des Mai's bis Ende des Septembers ist der Himmel fast immer heiter, ohne Wolken und in ein solches schö- nes Blau gekleidet, als man es in dem übrigen Europa nicht sieht; aber dabei wird, während dieser Zeit, die Hitze drückend und er- schlaffend, und der Thermometer steigt wohl auf 52 bis 56°. Die Sonne, dem Scheitelpunkte beträchtlich näher, verbrennt mit senk- rechtem Strahle alle Gewächse, und der ewig heitere Himmel ver- sagt der lechzenden Erde hartnäckig alle Erquickung. Alle Gewächse auf den Ebenen müßten verdorren, wenn nicht der starke Thau dieselben erquickte. Dieser südliche Himmel äußert seinen mächtigen Einfluß sowohl auf die animalische als vegetabilische Natur, die sich hier in ihrer ganzen Kraft und Schönheit auf das schnellste entwickelt. Schon mit dem 12ten Jahre wird das Mädchen mann- bar. Im Junius beginnt die Getreideerndte, im September die Weinlese. Nie wird die üppige Vegetation durch Kälte unterbro- chen. Mitten im Winter blühen die Citronen und Pomeranzen. Die Luft ist von den balsamischen Gerüchen der wild wachsenden aro- matischen Kräuter erfüllt. Nicht bloß erzeugt hier die Natur die süße- sten Weine und edle Südfrüchte in Menge, als Mandeln, Feigen, Citronen, Pomeranzen, Oliven und Granatäpfel, sondern sie bringt auch Gewächse der Tropenländer, als Aloe, Dattelpalmen und Zu- ckerrohr hervor. Doch gilt diese Schilderung des warmen Klima's bloß von den südlichsten Gegenden Europa's bis 40°. Ueber die- sen Grad hinaus giebt es einen Winter, der aber bis zu 45° so gelind ist, daß es selten bei Tage friert, selbst des Nachts der Thermometer nur auf 5° unter Null fällt, und daß der zuweilen fallende Schnee kaum einen oder ein Paar Tage liegen bleibt. Von 45 bis 45° fällt der Thermometer wohl im Winter auf 5°, und Reife und Nachtfröste schaden oft den Oliven; allein auch selbst hier sind die Winter sehr gemäßigt, und schon im Februar bedecken sich die Bäume mit Blüthen. Im Ganzen ist das Klima dieses warmen Erdstrichs von Europa gesund, jedoch machen der Scirokko, die Myriaden von beschwerlichen Mücken, die drückende Hitze und strichweise die häufigen Erdbeben, die Ausbrüche von Vulkanen, die Pest, welche aber bloß dem Osmanischen Europa, aus Mangel an Vorkehrungen, eigen ist, die Heuschreckenschwärme, die alle Gewächse, auf welche sie fallen, in kurzer Zeit verzehren, die Schattenseite dieses sonst so reizenden Klima's.

4. Bd. 1 - S. 343

1835 - Eisleben : Reichardt
Italien. 943 welche Catullus hiev hatte, sieht man noch einige Reste; auch fleht ein Kastell auf dieser Halbinsel, und giebt mit seinen hohen Thür- men und Mauerzinnen ihr ein sehr malerisches Aussehen. Hoch- gebirge der Alpen, welche anfangs schroff und wild, dann minder steil und angebaut sind, umziehen den obern oder nördlichen Theil des Gardasees, am längsten an der Ostseite, wo % der Küste durch den Fuß des hohen Monte Baldo gebildet werden, der von dem Ufer und den Olivenwaldern, die sich hier an seinen Vor- gelanden ausgebreitet haben, sogleich über schroffe Felswände in mächtigen Schichten emporsteigt und sich dann in hohe krauter- reiche Alpen aufthürmt. Dieses mächtige Kalkgebirge, das die Etsch von dem Gardasee scheidet, besteht aus einer Reihe hoher runder Kuppen, dem Monte altissimo di Nago, Monte Tret de Spin, Monte Baldo, Altissimo, Gambon uni) Monte raaggiore, welche sich alle übex 6000 Fuß, der Monte maggiore fast 6900 Fuß über die Meeresflache erheben. Von jedem Gi- pfel springt ein hoher Felsenrücken gegen den See vor: zwischen den Felsenrücken ziehen sich aber nackte, mit Steingerölle bedeckte Thaler und Schluchten herab. Die Garda-Berge oder Gar- da-Felsen (Rocca di Gar da ) an dessen Fuße das Städtchen Gar da liegt, wovon der See seinen Namen hat, bilden die süd- lichsten Ausläufer des Monte Baldo. Auch auf seiner Westseite ist der obere Theil des Sees von hohen Gebirgen eingeschlossen; be- sonders ist das Brescianer Gebirge hier sehr hoch, wild und rauh und stürzt sich so steil in den See, daß seine Wildbache nur durch Wasserfalle zu diesem gelangen können. Der Monte kraine beschließt die Felsenreihe dieses rauhen Gestades und nun eröffnet sich der herrliche Busen von Gargnano, und hier ist der An- fang der reizenden Riviera, womit man das fruchtbare, stark bevölkerte Gestade bezeichnet, welches sich zwischen dem See und den Gebirgen hinzieht. Gargnano und die drei folgenden, dicht an einander gereiheten Orte Villa, Bogliacco und San Pietro haben gleichsam das Ansehen Einer einzigen prächtigen Stadt, und ihre weißen Hauser, Kirchen und Pallafte, mit den schönsten Eitronengarten wechselnd, spiegeln sich in dem See. Die Hügel, welche sich mit sanftem Abhange über dem See erheben, sind bis zu einer Höhe von 200 Fuß über dessen Wasserfläche mit hohen Lorbeerbäumen, Agaven-, Oliven-, Feigen- und Granat- äpfelbäumen, Oleander und Rosmarin bedeckt, die Mauern mit den schönsten Blüthen der Kapern und mit Reben bekränzt. Von da gelangt man nach dem gewerbsamen Städtchen Toscolano, vorzüglich durch seine Papiermühlen berühmt, und zu dem gleich- falls sehr gewerbsamen Städtchen Salo, weit und breit wegen seines Zwirns bekannt, das an dem innersten Ende des größten und schönsten Busens des Gardasees liegt, wo der Pennino die Reihe de-r den obern Thell des Sees umgebenden Hochgebirge
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