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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Westindien.
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gewidmet, ein anderer Theil geht durch die Wege und Abtheilungs«
graben verloren, welche die Pflanzung durchschneiden, und einen Theil
nehmen die Arbeitshäuser, die Wirthschaftsgebäude, Niederlagen, Woh-
nungen der Herrschaft und der Sklaven ein. Aus diesen Plantagen,
unter welchen die Zuckerplantagen die wichtigsten sind, wird die Feld-
arbeit durch Menschenhände verrichtet, indem man zur Bearbeitung
des Bodens sich weniger des Pflugs, sondern mehr der Hacke bedient.
Der Hauptgegenstand des Westindischen Plantagenbaues ist der
Zuckerbau, daher man auch diese Inseln die Zuckerinseln zu nennen
pflegt, und es giebt Zuckerplantagen, mit 400 bis 500 Sklaven
oder auch freien Arbeitern. In Jamaica rechnet man jede Zucker-
plantage im Durchschnitte 900 Morgen groß, wovon aber nur £ zum
Zuckerbau dient, indem \ zu Weiden und zur Erziehung der Nah-
rungsmittel bestimmt wird, und das Übrige mit Waldung besetzt ist,
um Brenn- und Bauholz für alle Erfordernisse der Plantagen zu er-
halten. Auf andern Jnfeln ist das Verhältniß des dem Zuckerbau
gewidmeten Landes anders. Man zieht jetzt gewöhnlich das sogenannte
Otaheitische Zuckerrohr, welches sich vor dem gewöhnlichen durch seine
Höhe und Stärke unterscheidet und } Zucker mehr giebt, obgleich der
davon erhaltene Zucker um | oder leichter ist; dafür ist er aber
sowohl in Ansehung des Korns, als auch der Farbe vorzüglicher. Man
hat in neuern Zeiten noch verschiedene andere Zuckerrohrarten eingeführt,
die alle ihre besondern Vorzüge und Nachtheile haben, wovon aber
keine einzige Art die Vorzüge des Otaheitischen besitzt. Zum Anbau
des Zuckerrohrs (B. I. S. 124) schicken sich die Niederungen
besser als die hochgelegenen Gegenden. Der Boden muß fett und
locker seyn, daher bedarf er der Düngung, wo er, wie es in vielen ftit
langer Zeit dem Zuckerbau gewidmeten Ländereien der Fall ist, erschöpft
worden ist, oder muß ein bis zwei Jahr brach liegen, oder eine Zeit-
lang mit Gewächsen bepflanzt werden, die wie z. B. Pams oder
Bataten, ihn durch ihre Wurzeln locker und fett machen. Das zum
Zuckerbau bestimmte Land wird zuerst in Quartiere von ohngefähr
20 Morgen abgetheilt und jedes wieder in viereckige Beete von
Z—4 F. Nachdem hierauf 5 -6 Zoll tiefe Furchen gezogen und
Löcher gemacht worden sind, werden Schnittlinge (gemeiniglich Spitzen
des bereits ausgepreßten Rohres) horizontal in die Furchen gelegt und
2 Zoll mit Erde bedeckt. Nach etwa 12 Tagen kommen die hervor-
getriebenen Halme zum Vorschein und nach 4 bis 5 Monaten werden
die Furchen geebnet. In der ersten Hälfte des zweiten Jahres nach
der Pflanzung ist das Zuckerrohr zur Auspressung reif. Die Monate
vom Dezember bis zum Mai werden die Erndtezeit genannt, eine
Zeit der Gesundheit, Fröhlichkeit und der Feste; denn der Saft des
Zuckerrohrs ist so angenehm vom Geschmacke und zugleich so näh-
rend, daß Menschen und Thiere vom Genusse desselben neue Kraft
bekommen, und die arbeitvollste Zeit zugleich die erquickendste ist.
17 *
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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264
Amerika.
außerordentlich gesegnet; es giebt hier z. B. Mahagonibaume, Ameri-
kanische (Zedern, Lebensbäume, verschiedene Arten von Ebenholz und
außerdem eine Menge von Bäumen, welche Bauholz für Hauser und
Schiffe liefern, ferner Palmbaume, unter welchen die Palma real
(Königspalmen) durch ihre Nützlichkeit für Menschen und Thiere aus-
zeichnet, viele Medizinalpflanzen, Ananas verschiedener Art, Pisangs,
Orangen, Citronen, Granatapfel, überhaupt die herrlichsten Südfrüchte.
Unter den Getreidearten ist der Mais die wichtigste. Der eigentliche
Reichthum der Insel besteht vorzüglich in Zucker, Kaffee, Tabak, Ka-
kao^ rc. Durch seinen trefflichen Tabak ist Cuba in der ganzen Welt
berühmt, und führt jährlich eine ungeheure Masse desselben aus, wo-
von man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, daß es
auf dieser Insel allein 1600 Tabakpflanzungen giebt. Kaffeepflan-
zungen zahlt man jetzt 2200 und Zuckerplantagen 1200. Ein Rei-
sender, der von der Stadt Matanzas aus eine Kaffeepflanzung besuchte,
welche den Namen die allerheili.gste Dreieinigkeit führte, macht
uns von derselben folgende Beschreibung: „Ihren Eingang bildete eine
Allee der herrlichsten Palmen, die ich je gesehen habe, und deren Pracht
selbst die der Indischen übersteigt. Jede Palme stand von der andern
etwa 20 F. entfernt, und die Zwischenräume waren mit Aprikosen-
bäumen, im frischesten Grün prangend, ausgefüllt. Nichts kann, hin-
sichtlich des Pflanzenlebens, überhaupt anziehender seyn als eine Kaffee-
pflanzung. Eine Zuckerpflanzung ist schon ein sehr angenehmer An-
blick, wenn ihr Rohr so in üppiger Fülle emporschießt und Hunderte
von Morgen bedeckt, allein der Anblick einer Kaffeepflanzung ist bei
Weitem schöner und mannigfaltiger. Die Kaffeestraucher rverden näm-
lich in Reihen gepflanzt und erreichen eine Höhe von etwa 5 F.
Die Zwischenräume zwischen ihnen füllen Reihen von Orangenbäumen
§us, die zum Theil Früchte tragen, zum Theil in Blüthe stehen,
wahrend die Pisangs, die Kalabaffenbaume, die Mangos, die Gujavas
(B. Ii. S. 597) die Nußbaume von Malabar, die Brodfruchtbaume
und eine große Menge anderer tropischer Baume und Sträucher in
der größten Üppigkeit umherwachsen. Diese Pflanzungen haben, außer
der Zierde, zu welcher sie dienen, auch drn Nutzen, daß sie die jungen
Kaffeepflanzen gegen die Sonne schützen."
Havana ist die Hauptstadt von Cuba und zugleich die größte
Stadt Westindiens und überhaupt eine der größten der neuen Welt,
indem sie mit Einschluß der großen Vorstädte über 11000 H. zahlt,
worin jetzt gegen 150,000 Menschen wohnen. Sie liegt an der
Nordküste der Insel, an einer Bai, die einen der schönsten Hafen der
Welt bildet, welcher sehr sicher und so geräumig ist, daß darin ^1000
bis 1200 der größten Schiffe liegen können, und einen langen, äußerst
schmalen Eingang hat, in welchen nur ein Schiff nach dem andern
einfahren kann. Diese Bai umgiebt die Stadt auf der Ostseite und
auf der Landseite umgeben Hügel dieselbe, auf welchen Forts angelegt
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Hauser
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Cuba Blüthe Cuba Westindiens
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324
Amerika.
der es hauptsächlich wegen der Wolle jagt, die aber nicht abgeschoren
wird, sondern man zieht die Haut mit der Wolle ab und bringt sie
so zum Verkauf. Das Fleisch kommt an Wohlgeschmack dem herr-
lichsten Wildpret gleich. Zur Jagd dieses sehr scheuen und flüchtigen
Thieres, vereinigen sich mehrere Indianer zusammen. Sie schleichen
sich, wenn sie eine Heerde solcher Thiere am Abhange eines Berges
weiden sehen, über dieselben hinauf, dringen dann plötzlich herab und
treiben sie in eine Schlucht oder in ein Thal, wo schon vorher Stricke
mit daran gebundenen Lappen ausgespannt sind. Die darüber erschro-
ckenen Thiere laufen auf einen Haufen zusammen, und werden hier-
mit leichter Mühe ergriffen und getödtet, indem man ihnen kleine
Stricke mit Bleikugeln an den Enden zwischen die Beine wirft, so
daß sie sich verwickeln. Leicht wäre es ihnen übrigens über die aus-
gespannten Stricke wegzusetzen und zu entfliehen, aber die große Furcht-
samkeit bei Erblickung der von der Luft bewegten Lappen hindert sie,
den Versuch zu machen. — Noch müssen wir bemerken, daß zwar
die Reisenden meistentheils und mit Bestimmtheit behaupten, daß alle
diese 4 genannten Thiere eben so viel verschiedene Arten waren, hin-
gegen viele Naturforscher das Paco als das zahme Vicuna und das
Llama als das zahme Huanaco ansehen.
Zu den merkwürdigen und nützlichen Produkten des Pflanzen-
reichs gehört die Aracacha (spr. Arakatscha), ein Gewächs mit eß-
baren, mehlhaltigen Wurzelknollen, gleich den Kartoffeln, das in
Südamerika dieses Nutzens wegen häufig angebaut wird und einen
fruchtbaren, lockern Boden erfordert. Die erste Nachricht von diefer
nützlichen Pflanze erhielt man in Europa im I. 1805. Sie würde
in dem mittlern und südlichen Deutschland sehr gut fortkommen, treibt
einen 2| bis 3 F. langen Stengel, blüht Anfangs hellgelb, spater
ins Purpurröthliche übergehend und hat Blatter, die denen des Selle-
rie gleichen, und 2 bis 2^ Zoll dicke, in 4 bis 5 Äste getheilte und
8—9 Zoll lang in die Erde hinunter gehende Wurzeln deren Ober-
fläche beinahe glatt, mit einer dünnen .Haut bedeckt und wie die
Kartoffel mit Äugen versehen ist. Das Innere dieser Wurzeln ist
fleischig und fest, gelb, weiß oder purpurroth und gleicht im Geschmack
einer Mischung von Pastinaken und Kartoffeln. Sie lassen sich sehr
leicht kochen, sind ungemein leicht verdaulich, und gewähren sowohl für
Reiche als Arme eine kräftige Speise. Auch kann man aus densel-
den Starke machen. Die Anpflanzung der Aracacha geschieht, wie
bei den Kartoffeln, durchs Einlegen in die Erde, nur werden dabei
die Wurzeln, weil sie so groß sind, vorher zerschnitten, doch muß jedem
abgeschnittenen Stücke ein Auge gelassen werden. Nach 3 bis 4 Mo-
naten gelangen die Wurzeln zur völligen Reife, daß sie verspeist wer-
den können, laßt man sie aber länger in der Erde, so werden sie weit
größer, ohne in Hinsicht des Geschmacks etwas zu verlieren.
Unter den vielen köstlichen Baumfrüchten, die Peru erzeugt, steht
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Amerika.
die von so mächtigem Umfange sind, daß darin 100,000 Stücke und
darüber Platz finden. Überhaupt werden alle Erzeugnisse der Viehzucht
z. B. Haute, Tasajo, Haare, Hörner rc. nach Buenos Ayres gebracht,
dem einzigen Hafen, den die La Plata-Provinzen besitzen. Der Ver-
brauch des Fleisches unter allen Standen ist ungeheuer groß; z. B.
in der einzigen Stadt Buenos Ayres betragt ec täglich 400 Ochsen.
Sehr groß und mannigfaltig ist auch der Verbrauch des Leders, da dasselbe
in einer Menge von Dingen, die man in Europa aus Eisen oder Holz
verfertigt, diese Stoffe ersetzt. Die Thüre an der Hütte eines Hirten
der Pampas besteht aus einer Haut; die Dachsparren und Balken der
Seitenwande sind statt mit Nageln durch lederne Riemen verbunden;
sein Bette ist eine auf 4 Pfahle, 2 F. hoch über dem Boden aus-
gebreitete und festgenagelte Ochfenhaut; sein Pferdegeschirr besteht ganz
aus Leder; die Bodenerzeugnisse werden in ledernen Sacken aufbewahrt,
kurz man kann kaum eine Gerathschast des Landes nennen, wozu
nicht Leder verbraucht ist.
Die Bewohner der Provinzen des Rio de la Plata bilden die
ganz eigene Erscheinung eines civilisirten Volks, dessen Reichthum fast
allein in Viehheerden besteht. Dies erklärt sich sowohl durch die geringe
Zahl der Bevölkerung als vorzüglich durch die unermeßlichen Pampas,
welche diesen Provinzen eigenthümlich sind und gleich der Meeresflache
in unabsehbaren Fernen sich ausdehnen, mit reichem Pflanzenwuchs
bedeckt und von Waldungen entblößt, wie die Steppen Asiens, den
Menschen zum Hirtenleben einzuladen scheinen. Man findet daher
hier gleichsam zwei verschiedene Völker; das eine lebt in Städten ab-
geschlossen, treibt Handel, Industrie und fast alle Künste der Eivilisa-
tion und unterscheidet sich wenig von den Bewohnern Europas; das
andere, über das Land verbreitet, hat seine eigene Tracht, seine eigenen
Sitten und ist allen Leidenschaften des halbwilden Menschen unter-
worfen. Diesen Theil der Bevölkerung bilden die Gauchos (spr.
Gautschos), Abkömmlinge der Spanier und daher als Kreolen betrachtet,
wiewohl sie in einem gewissen Grade Mestizen und aus der Vermi-
schung der Spanier mit Indianerinnen entstanden sind. Sie gehören
zu den rohesten Bewohnern Südamerikas, eine natürliche Folge ihrer
ersten Erziehung. Von seiner Geburt an laßt man den Gaucho in
einer an der Decke der Hütte hangenden Ochsenhaut sich schaukeln.
Im ersten Jahre kriecht er nackt mit einem scharfen, fußlangen Messer
in der Hand, gleich einem Spielzeuge, herum. Sobald er auf den
Füßen stehen kann, suchet er mit einem Lasso aus Zwirn Hunde,
Schweine und Vögel zu fangen. Er fangt jetzt an zu reiten und
steigt am Schweife hinauf. Nach 4 Jahren ist er schon behülflich,
das Vieh in den Corral zu treiben. Wenn ein Pferd von der Heerde
zu entwischen sucht, verfolgt es ein solches Kind, holt es ein und
bringt es zurück. Im Alter von 6 Jahren können diese junge Gau-
chos schon sehr gut reiten und zwar im stärksten Galopp und mit
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: Gaucho
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Buenos_Ayres La_Plata-Provinzen Buenos_Ayres Europa Asiens Europas
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388
Amerika.
geizigen Plane aufzugeben und lebt nun von dem Lande verbannt, zu
dessen Unabhängigkeit er so viel beigetragen hatte.
Das Gebiet dieser Republik ist von der Natur auf eine Weise
begünstigt, als hatte sie sich hier in ihrer ganzen Fruchtbarkeit zeigen
wollen. Nicht minder wichtig ist das Land hinsichtlich seiner geogra-
phischen Lage an der Mündung des Rio de la Plata. In diesem
von der Natur so begünstigten Lande verzweigen die Flüsse sich so
Vortheilhaft, daß der Transport zu Wasser von den entlegensten Thei-
len des Landes nach der Hauptstadt möglich ist, ein großer Vortheil
in einem Lande, wo die Straßen kaum fahrbar und der Mangel an
Brücken und häufige Überschwemmungen alle Kommunikationen zu
Lande oft plötzlich unterbrechen. Außer dem Uruguay machen 12 mehr
oder weniger große Flüsse und mehr als 200 kleine Gewässer, von
welchen auch einige für flache Boote und Piroquen schiffbar sind, das
Flußsystem dieses Landes. Allerdings findet die Stromfahrt hier und
da Hindernisse, aber diese sind bei einigem Fleiße leicht zu überwin-
den. Der durch seine Wassermasse merkwürdige Uruguay z. B. ist
nur bis 60 Stunden von seiner Mündung auswärts zu befahren,
und zwar wegen einer durch ein kleines Felsenriff verursachten Strom-
schnelle, die der Salto (Sprung) genannt wird. Um dieses Hinder-
niß zu überwinden, brauchte man nur, was sehr leicht wäre, einen
kleinen Seitenkanal zu graben und der Fluß würde dann 300 Stun-
den weit für Dampfboote von gewöhnlicher Kraft und selbst für Se-
gelschiffe von 30 Tonnen schiffbar seyn. Der Boden ist von zahl-
reichen Bergen und Hügeln durchschnitten, welche sämmtlich von
geringer Höhe sind, zum Theil Ketten bilden, zum Theil isolirt liegen
und das Malerische des mit Höhen und Tiefen, Wiesen, Bächen
und Wäldern abwechselnden Landes zu erhöhen dienen. Das Klima
ist sehr gemäßigt. Die Feuchtigkeit so bietet: Gewässer, so wie der
Nord- und Nordostwinde, welche über sumpfige Gegenden wehen,
wird durch die südwestlichen Landwinde vermindert, die immer trocken
sind und Pamperos heißen, weil sie aus den Pampas kommen. Die
Erzeugnisse des Pflanzenreichs könnten sehr wichtig für das Land wer-
den. Treffliches Bau- und Farbeholz, Pflanzen, die einen unzerstör-
baren Hanf geben, Baumwolle, Zuckerrohr und im Ganzen alle Er-
zeugnisse Brasiliens findet man hier. Der große Überfluß an Weiden,
die von guter Beschaffenheit sind, veranlaßt eine wichtige Viehzucht,
die hier wichtiger als der Landbau ist, daher man viele und große
Estancias antrifft, welche zerstreut über das Land, weit aus einander
liegen, und um deren jede einige Ranchos sich besinden, worin die
Gauchos wohnen.
Früher war das Land von wilden Jndianerstämmen bewohnt,
vorzüglich von Charrúas, die durch ihre Wildheit, Grausamkeit
und Tapferkeit eine schreckliche Berühmtheit erlangt hatten, den Spa-
uiern den muthigsten Widerstand leisteten und ihnen mehr Blut ko-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Uruguay Uruguay Brasiliens
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554
Australien.
Fläche zerstreut sind. Was am Meisten in die Augen fallt, das sind
die auf den Kronen der höchsten Baume angelegten Vorrathsbehalt-
nisse. Es sind flache Gestelle, aus starken Stangen bestehend, welche
sehr dauerhaft mit Baumzweigen an einander befestigt werden. Die
darauf gestellten Vorräthe von Getreide und Kartoffeln werden da-
durch nicht bloß vor Ratten, sondern auch vor Dieben gesichert. Die
Häuser der bessern Art sind gut gebaut und reichlich mit Bild- und
Schnitzwerk verziert. Man errichtet sie aus Schilfrohr und deckt sie
mit Palmblättern, welche zierlich an einander gefügt werden. Es
giebt solche Häuser von 16 F. Länge und 10 F. Breite. An der
Vorderseite ist eine Verandah oder ein durch das vorragende Dach
bedeckter Gang. Die geringe Höhe eines solchen Hauses, welche nur
4 oder höchstens 5 F. beträgt, macht den Aufenthalt darin sehr un-
bequem- Den Eingang bildet eine Schiebthüre am Ende der Ve-
randah. Eine kleine Öffnung hat die doppelte Bestimmung Luft und
Licht einzulassen, und kann durch einen Schubladen geschlossen wer-
den. Die Hauser der ärmern Klasse sind nicht so gut gebaut, aber
doch wind- und wasserdicht. Merkwürdig ist, daß die Vorrathshäu-
sec schöner und besser gebaut und verziert sind, als selbst die besten
Wohnhäuser. Sie stehen zu der Zeit, wo sie gefüllt sind, unter dem
Tabu. Hausgeräthe findet man nicht. Ein wenig Rohr und Bin-
sen auf dem Boden ausgebreitet, dient als Bett. Eine Kalabasse
(B. Ii., 856) enthält das nöthige Wasser und ein kleiner mit
Schnitzwerk verzierter Kasten verschiedene Kleinigkeiten. Zum Kochen
braucht man nichts weiter als einige Steine, und die Werkzeuge zum
Arbeiten bestehen in einer kleinen Axt und einem Beil, beide aus
Nephrit verfertigt. Indessen treten an deren Stelle jetzt immer mehr
Europäische Werkzeuge, die von den Europäern eingetauscht werden.
Die Pflanzungen der Neuseeländer befinden sich nicht unmittel-
bar bei den Wohnungen, obschon jeder eine kleine Pflanzung bei der
Hand hat um die Bedürfnisse des Augenblicks zu befriedigen und nicht
nöthig zu haben, die Haupterndte anzugreifen, sondern liegen sehr
zerstreut, oft Stunden weit von einander. Man versteht den Boden
gut zu bearbeiten, zu düngen, ja selbst schlechten Boden durch Beimi-
schung anderer passender Erdarten zu verbessern. Ihre Nahrungs-
mittel sind jetzt sehr mannigfaltig. Ehemals waren sie auf Bataten,
Farnkraut-Wurzeln und Fische beschränkt. Jetzt haben sie verschie-
dene Knollengewächse, eine größere Gattung von Bataten als die ehe-
malige, Melonen, Kürbisse, Kohl, Zwiebeln, Pams, Pfirsiche, Mais
und mancherlei eßbare Wurzeln und Schweine in Menge. Die Me-
thode, das Fleisch zu kochen, ist sehr einfach. Ein rundes Loch wird
in den Erdboden gegraben, unten beckenförmig ausgehöhlt und dann
mit trocknen Brennholz und kleinen Steinen angefüllt. Wenn die
Steine durch und durch erhitzt sind, nimmt man sie aus dem Loche
heraus und reinigt dasselbe von der Asche und den Kohlen. Hierauf
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
cher zu widmen. Ec suchte aus allen Kräften auf Verbesserung des
sittlichen Zustandes der Insulaner zu wirken, und es war ihm gelun-
gen, dem allzugroßen Verbrauch geistiger Getränke zu steuern. So
hatte er auch passende Gesetze eingeführt und 3 der verständigsten
unter ihnen als Älteste eingesetzt, um über deren Vollzug zu wachen.
Die Zahl der Eingebornen beläuft sich jetzt auf 79, und ich glaube,
daß die Insel Nahrung hinreichend für den Unterhalt von 1000
Menschen bieten könnte, denn der Boden ist gut und bis jetzt noch
größtentheils unangebaut. Bei ihrer Rückkehr von Tahiti fanden die
E. eine Unzahl von Schweinen, die ihre frühern Pflanzungen zerstört
hatten, und seit Kurzem erst war es ihnen gelungen, diese Thiere ei-
nigermaßen auszurotten. So wenig sie auch noch eingerichtet waren,
so konnten sie doch unserm Schiffe eine Menge Pams, Bataten,
Pisang, Geflügel und einige Schweine überlassen, was sie uns, nebst
allem, was wir nur von ihnen brauchen konnten, mit dem Ausdruck
der herzlichsten Gutmüthigkeit darreichten. Man kann dieses Eiland
nicht besuchen, ohne für die Bewohner desselben, die im Ganzen ein
gutmüthiger Menschenschlag sind, die innigste Theilnahme zu fühlen.
Von der Sitteneinfalt, welche frühere Reisende an ihnen fanden, ha-
den sie freilich vieles verloren, allein sie sind noch immmer gastfreund-
lich, offen und gelehrig, wenn jemand unter ihnen ist, der sie zu lei-
ten und zu behandeln versteht. Ich verließ sie mit dem Wunsche, daß
es gelingen möge, sie zu jener Sitteneinfalt zurückzuführen, deren sie
sich vor ihrer Auswanderung nach Tahiti erfreuten, und dies wird
geschehen, wenn man sie nur erst von dem Branntwein entwöhnt hat,
den sie so gut zu bereiten gelernt haben."
Der Mendaña's - Archipel.
Die zu diesem Archipel gehörenden zwei Inselgruppen wurden zu
verschiedenen Zeiten entdeckt. Die südliche entdeckte der Spanische
Seefahrer Mendañg im I. 1593 und nannte sie Marquesas;
die nördliche Gruppe entdeckte der Nordamerikaner Jngraham 1791
und gab ihr den Namen Washingtons-Inseln. Der Franzö-
sische Seefahrer Marchand nannte sie Revolutions-Inseln.
1792 wurde dieser Archipel von Brown, 1797 von Wilson, 1804
von Krusenstern und seit der Zeit von andern Seefahrern häufig be-
sucht. 1797 schickten die Britten Missionäre hierher, um das Chri-
stenthum zu verbreiten, allein nachdem sie ein Jahr unter den Be-
wohnern zugebracht hatten, kehrten sie unverrichteter Sache zurück.
Glücklicher jedoch sind diese Bemühungen in den neuesten Zeiten aus-
gefallen, so daß ein Theil der Bewohner, besonders auf Nukahiwa,
der größten unter den Marquesas, das Christenthum angenommen hat;
und mit der Annahme desselben schreitet die Civilisation mächtig vor.
Früher waren die Eingebornen Kannibalen, jetzt hat die Menschenftes-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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156
Amerika.
brennen eines solchen Nohrbusches macht ein Geräusch wie das Ge-
tümmel einer Schlacht, in der unaufhörlich tausend Gewehre abgefeuert
werden. Die Vegetation dieser schönen Pflanze soll 5 Jahre dauern,
und nach dem Ende dieser Periode bringt sie, wenn man sie ungestört
gelassen hat, in ihren Ähren eine reiche Samenerndte. Die Samen-
körner sind mehlig und werden daher von den Indianern, so wie
zuweilen von den ersten Europäischen Ansiedlern, statt des Getreides
gebraucht. Ausgesäet gedeihen sie auf jedem fetten Boden; die jungen
Pflanzen keimen Anfangs wie Spargel mit einem dicken, saftigen
Stengel hervor und werden 6 F. hoch, ehe sie ihre Zartheit und Saf-
tigkeit verlieren. Ein reicheres und vortheilhasteres Futter für das
Vieh kann man sich nicht denken.
Kein Land bringt so viel An th ra cit oder Kohlen bl ende her-
vor, als Pennsylvanien in den Vereinigten Staaten. Dieses brennbare
Mineral ist schwarz, metallisch glanzend, mit muscheligem Bruche und
abfärbend, besteht aus reiner Kohle mit etwas Kies und Eisen und
brennt schwer, ohne Flamme und Geruch. Für Gewerbe und ökono-
mische Zwecke ist er ein äußerst schätzbares Mineral, und die Erfahrung
hat gelehrt, daß in Eisenwerken seine Anwendung besondern Vortheil
gewährt, weil derselbe wenig Schwefel und andere schädliche Beimi-
schungen enthält, eine starke stetige Hitze gewährt und für die meisten
Operationen eben so gut, wo nicht besser, als abgeschwefelte Steinkohle
ist. Stangeneisen, Anker, Ketten, Dampfbootmaschinen und verarbei-
tetes Eisen jeder Art erhalten größere Zähigkeit und Dehnbarkeit, mit
geringerm Verluste an Metall, wenn man sie mit Anthracit fabrizirt,
als mit Hülfe von Braun- oder Holzkohlen und zugleich mit dem wich-
tigen Vortheile, daß an Arbeit und Feuerung 50 Procent erspart
werden. Gegossenes Eisen wird stärker, wenn man die Schmelzung
mit Anthracit bewirkt. Für Brauereien, Brennereien und zu Dampf-
Erzeugung hat Anthracit-Kohle einen entschiedenen Vorzug vor anderm
Feuermaterial. Der Haupt-Anthracit-Distrikt in Pennsylvanien ist
zwischen der blauen Bergkette, (einem Zweige der Alleghanys)
und dem Susquehannahflusse. Dieser Distrikt ist mit 1500 F. hohen
Bergen besetzt, die mit der blauen Kette parallel lausen. Nirgends
aber findet sich hier der Anthracit in so augenscheinlich unerschöpflicher
Menge als in der Nähe von Mauch-Chunk, einem Dorfe am
Lehighflusse, 12 M. von Philadelphia, wo er vorzüglich auf dem plat-
ten.gipfel eines, Berges sein Lager in großer Ausdehnung hat, und wo
man schon nicht weit unter der Oberflache den Anthracit entdeckt.
Bei tiefen Einbohrungen auf dem Gipfel dieses Berges hat man das
Ende des Anthracitlagers noch nicht gefunden, so daß wahrscheinlich
Anthracit den Kern des Berges in beträchtlicher Tiefe bildet. Das
Dorf Mauch-Chunk liegt an der Westseite des Lehigh in einer tiefen
Schlucht, zwischen Felsenhöhen, die senkrecht 800—1000 F. über
dem Flusse emporragen. Um Raum zu Wohnungen zu gewinnen,
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TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Eisenwerken Pennsylvanien Philadelphia
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Mexico.
203
Der höchste Berg der Mexikanischen Kordilleren ist der Popo-
cat ep et l, welcher in der Provinz Puebla, südöstlich von der Stadt
Mexico, an dem Rande der großen Hochebene der Cordilleren liegt.
Das Thal von Mexico, eine der malerischsten Gegenden der Welt, ist
nämlich ostsüdöstlich von einer Gebirgskette begränzt, aus welcher zwei
unter dem Indianischen Namen Jztaccihuatl und Popocatepetl
bekannte Vulkane emporragen, deren mit ewigem Schnee bedeckten
Gipfel sich 13 bis 17,000 Pariser F. über den Meeresspiegel erheben.
Der erstere und kleinere, Mexico am nächsten liegende, bietet einen
unregelmäßig gebildeten, zerklüfteten Kamm, der sich von N.w. nach
S.o. ausdehnt, der zweite aber ist ein regelmäßiger Kegel und hat
viele Ähnlichkeit mit dem Ätna, nur ruht seine Basis nicht, wie die
dieses Vulkans auf einer horizontalen Fläche. Auf der einen Seite
gegen N.w. enden die Tannenwälder, mit denen der Popocatepetl
gänzlich bedeckt ist, am Fuß des Thales, und die letzten Bäume rei-
chen bis in die mit Roggen, Mais und andern Europäischen Pflanzen
bebauten Felder; gegen S.o. aber reicht der Holzwuchs bis hinab,
ändert jedoch mit jedem Schritte, den man abwärts thut, in Gattung
und Art, und verliert sich endlich bald, um dem Zuckerrohr, Cactus
und der ganzen reichen und üppigen tropischen Vegetation Platz
zu machen. Ein Reisender, der von dem vulkanischen Sande, ein
wenig oberhalb der Gränzen der Vegetation, ausgeht und in gerader
Richtung in das Thal Euautla-Amilpas hinabsteigt, kann binnen einiger
Stunden durch alle Klimate wandern und alle Pflanzengattungen
sammeln, die zwischen dem Pol und Äquator wachsen. Humboldt
giebt die Höhe des Popocatepetls zu 16,626 Pariser F. an. Zwei
Britten G len nie und Taylor, die 1827 diesen früher noch nie
erstiegenen Vulkan zuerst erstiegen haben, bestimmen seine Höhe auf
17,884 Englische F. — 16,781 Pariser F. Bis zur Höhe von
11,770 P. F. fanden sie noch Baume, mit 11,910 F. aber hörte
der Graswuchs auf. Mit großer Gefahr und Mühe erreichten sie den
Gipfel und Krater des Berges, aus dem Sand, Asche und Steine
emporfuhren; auch stiegen kleine Rauchsäulen von verschiedenes Stellen,
sowohl in der Mitte, als von den Seiten des Kraters hervor, besten
Mündung beinahe kreisförmig ist und ohngefähr eine Englische M.
im Durchmesser hat.
Im Jahr 1834 ist dieser Vulkan aufs Neue von dem Baron
Gros, Legationssekretar der Französischen Gesandtschaft in Mexico,
in Begleitung eines Herrn von Gerold und eines Englischen Malers
Egerton erstiegen worden. Am 28. April, begannen sie, mit 3 In-
dianern als Führern und Maulthieren und Pferden den Berg zu er-
klimmen. Nachdem sie eine Sennhütte erreicht hatten, welche der letzte
bewohnte Punkt des Berges ist, kamen sie durch herrliche Eichen-,
Tannen- und Lerchenwälder, wo sie am Eingänge auf zahllose
Schwärme von Guapamaias, eine Art großer grüner Papageien stießen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
208
Amerika.
denselben, besonders die Gauchos in den La Platastaten *), bei wel-
chen diese Jagd eine gewöhnliche Beschäftigung ist. Sie bedienen sich
dabei eigens dazu abgerichteter Hunde. Von diesen verfolgt, macht
der Jaguar gewöhnlich zuletzt am Fuße eines Baumes Halt, wo ec
wie eine Katze mit den Pfoten um sich haut; und es bedarf nur ei-
nes einzigen Schlags, dem in seinem Bereich kommenden Hunde den
Bauch aufzureißen. Öfter noch klettert er auf einen Baum, wo ihn
dann die Jager herabschießen. Die unerschrockensten Gauchos gehen
ihm sogar mit keiner andern Waffe, als ihrem Lasso versehen, zu Leibe,
und werfen ihm die Schlinge um den Hals, in dem Augenblicke, wo
er auf sie ansetzt. Das Pferd sprengt im Galopp davon und schleppt
das Raubthier hinter sich her. Hat die erste Schlinge nur den Hals
gefaßt, so wirft er ihm noch eine zweite um die Beine, und ist nun
vollkommen Sieger. Doch zuweilen werden auch diese Jager ein
Opfer ihrer Kühnheit, wenn sie nämlich dem Sprunge des Jaguars
nicht zuvorkommen.
Was der Mais für die Bewohner des Mexicanischen Hochlan-
des ist, das ist die Banane oder der Pi fang für die Bewohner
des heißen Tieflandes. Sie verschafft mehreren Millionen Menschen
ihre tägliche Nahrung, und schwerlich wird es eine Pflanze geben, die
auf einem so kleinen Raume eine größere Quantität Nahrungsstoff
produzire und dabei so wenig Arbeit erfordere, wie diese. Nach Hum-
boldt reicht ein mit Bananen bepflanzter Morgen hin, 50 Menschen
zu ernähren, während derselbe Raum mit Weizen bebaut, in gewöhn-
lichen Jahren 3 ernähren würde. 33 Pfund Weizen und 99 Pfund
Kartoffeln erfordern denselben Bodenraum, auf welchem 4000 Pfund
Bananen wachsen. Aber nicht allein in Mexico, sondern auch in al-
len Tropenländern Amerikas ist die Kultur der Bananen allgemein,
weil ihre Frucht zur täglichen Nahrung als Brod dient, und in dieser
Hinsicht eben so wichtig ist, als das Getreide für die Lander der ge-
mäßigten Zonen. Auch in den tropischen Ländern Asiens, Afrikas und
Australiens wird diese Frucht von einem großem Theile der Bewohner
als eins der vorzüglichsten Nahrungsmittel benutzt und ist in dieser
Hinsicht eben so wohlthätig als die Brodfrucht und die Kokospalme,
sind nur darum in diesen Erdtheilen nicht i?r dem Grade das tägliche
Brod, wie in Amerika, weil die alte Welt in ihren tropischen Gegen-
den an andern nährenden Pflanzenarten so unendlich reich ist, daß
keine einzelne nährende Pflanzenart hier so ausschließend vorherrschend
werden konnte.
So wie bei der Kokospalme, so ist auch bei der Banane die Be-
*) Unter Gauchos (Gautschos) versteht man die aus der Vermischung
der Spanier mit Indianerinnen entstandenen Einwohner, rohe Vieh-
hirten in den Pampas, bekannt durch ihre Geschicklichkeit mit der Rie-
menschlinge, dem Lazo oder Lasso, und fast stets zu Pferde lebend.
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika La_Platastaten Amerikas Asiens Afrikas Australiens Amerika