Sie wird im Fortgange der Erzählung ein immer mehr
belebter Raum, und an den Erscheinungen, welche diese
steigende Belebung vorführt, erfaßt und erkennt der zu-
hörende Schüler den Verlauf der geschichtlichen Zeit,
wie er im Kleinen den Verlauf des Tages an den
vorliegenden sinnlichen Naturerscheinungen wahrnimmt.
So wird, wie es nur eiüzig möglich ist, die chronolo-
gische Anschauungsfertigkeit aus der geographischen ge-
wonnen und entwickelt. Wie übrigens die Verknüpfung
der gewählten Vorgänge zu machen war, das mußte
sich jedesmal aus ihnen selbst ergeben, nur wird man
sehen, wie vorzüglich in den späteren erscheinungsreiche-
ren Zeiten fast immer ein Jahrhundert mit seinem In-
halt in räumlicher und zeitlicher Ausdehnung zu einem
abgeschlossenen Ganzen zusammengeordnet wurde, damit
sich aus der sicheren Ueberschauung des einzelnen Jahr-
hunderts die Fertigkeit, in der weiten Ausbreitung des
Raumes und der Zeit auf- und abzugehen, um so ge-
wisser ergeben möchte.
Die Haltung und den Ton dieser verknüpfenden
Erzählung selbst betreffend, so konnte dieselbe nicht zu
bloßer an den Dingen hinstreifenden Erwähnung und
Angabe zusammenschwinden, sondern einige Umrisse mußte
das Bild der großen Vorgänge, der bezweckten Anschau-
lichkeit wegen, immer gewinnen; noch weniger aber
durste sich derselbe in die beliebte schildernde und aus-
mahlende Manier verlieren, durch welche man in be-
kannten neueren Büchern die Geschichte der Jugend
angenehmer machen wollte, welche aber gewiß dem ge-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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9
Diese drei Länder haben auch drei verwandte Sprachen.
Drei verwandte Sprachen haben auch im Osten Euro-
pas Polen, Galizien und Rußland, die im flachen Tief-
lande zusammenliegen und mit ihren Sprachen westlich
über die Weichsel heräberreichen. Dagegen reicht in
Preußen, welches von der Weichsel, wie die Niederlande
vom-Rhein, durchschnitten wird, die Deutsche Sprache
weit nach Osten über die Weichsel hin. Endlich ist Un-
garn mit Siebenbürgen südlich von den Ostlandern von
der Natur durch die Karpathen und durch die Donau,
wie durch die Sprache seines Volkes abgesondert. Aber
außer den Sprachen, durch welche man die Absonderung
der Lander im Allgemeinen erkennt, herrschen in einzel-
nen Gegenden der Lander noch andere, so daß ihrer noch
mehrere sind, als die genannten. Man erklärt sich ihre
Entstehung durch die Geschichte der Völker, man über-
sieht auch ihre Aehnlichkeit und Verwandtschaft.
Staaten.
§ 8. Nun ist aber Europa nicht nur in Lander,
sondern auch in Reiche und Staaten getheilt, und kei-
nesweges macht jedes Land auch einen Staat aus, daß
immer ein Herrscher auch ein Land besäße, sondern hier
sind mehrere Länder unter eine Herrschaft vereinigt, und
dort wieder ist eines unter mehrere Herrschaften ge-
theilt, und die Herrscher haben verschiedene Titel. Zwei
Kaiser sind in Europa, die außer ihrem Kaiserthum,
auch noch Königreiche besitzen: der Kaiser von Rußland
besitzt zu seinem großen Kaiserthum auch das frühere
Königreich Polen; der Kaiser von Oestreich aber hat
sein Kaiserthum aus'mehreren Königreichen zusammen-
gesetzt. Zu Ungarn und Galizien besitzt er in Deutsch-
land Böhmen und Illyrien mit mehreren daneben lie-
genden Fürstenthümern, und im nördlichen Italien das
Lombardisch-Venetianische Königreich. Der König von
Preußen hat mit dem Lande Preußen auch viele kleinere
Länder von Deutschland mit seinem Königreich' vereinigt.
Der König von England besitzt außer Großbritannien und
Irland auch noch ein Stück von Deutschland, das König-
reich Hannover. So hat auch der König von Däne-
mark außer diesem Königreiche noch das Deutsche Für-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Polen Galizien Niederlande Donau Europa Europa Polen Galizien Illyrien Italien Deutschland England Irland Deutschland Hannover
Vii
Wenn aber dieses-in seinen Grundzügen entworfene
Gemählde denjenigen Lehranstalten, welche es auf eine
höhere geschichtliche Bildung absehen, zur ersten Anlei-
tung auf dem Wege zu derselben dienen soll, wie es in
der weiblichen Bildungsanstalt der Fall ist, welche der
Verfasser leitet, und für welche er erfahrungsweise die-
ses Lehrbuch entwarf, welches durch andere nachfolgende
ergänzt werden wird, so wird es doch, bei sölchem In-
halt und solcher Behandlungsweise, auch denjenigen
Schulen dienen können, die über die Aufstellung eines
solchen allgemeinen Bildes des europäisch-christlichen Le-
bens, an welchem der einsichtige und unterrichtete Leh-
rer noch vieles für seinen besonderen Zweck entwickeln
kann, nicht hinausgehen wollen. Für solchen allgemei-
nen Gebrauch ist auch die einleitende Erzählung der
asiatischen Geschichte hinzugefügt.
Es versteht sich von selbst, daß dieses Lehrbuch in
der Hand des Schsilers sein, und daß er mit demselben
dem Lehrer vor der Wandkarte folgen muß. Das vor-
bereitende Lesen aufgegebener Paragraphen, die genauere
Erklärung und Auffassung in der Lehrstunde, die nach-
malige Wiederholung, und die Benutzung derselben zur
Bildung größerer Uebersichten, und andere daran zu
knüpfende Uebungen, alles dieses, wird vorausgesetzt und
der Geschicklichkeit des Lehrers überlassen. — Daß hier-
durch der Unterricht an Gebundenheit so wie an rascher
Fortbewegung, vorzüglich im Gegensatz gegen die leidi-
gen Schreibereien von Diktaten und eigenen Heften,
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Viii
die oft so hemmend und verwirrend sind, gewinnen muß,
leidet wohl keinen Zweifel.
Nach diesen allgemeinen Andeutungen über die Ab-
sicht und den Gebrauch dieses Buches, will ich erwäh-
nen, daß ich in einem besonderen Auffatze, welchen mein
geehrter Freund, der Herr Director D i e st e r w e g, einem
von ihm erscheinenden pädagogischen Handbuch für Leh-
rer einzufügen gedenkt, meine Ansicht über den geschicht-
lichen Unterricht und wie er auf den höheren Stufen
durch andere diesem Lehrbuch nachfolgende Bücher wei-
ter zu führen sei, genauer entwickeln werde, wie ich es
auch schon zum Theil in den „Abhandlungen über das
weibliche Schulwesen" (Berlin bei Eichler) gethan habe.
Wie sich aus dieser Entwickelung zur Rechtfertigung
dieses Buches noch manches ergeben möchte, so muß ich
überhaupt sachverständige Lehrer bitten, ihr Urtheil aus-
schließlich auf das methodische Verfahren desselben zu
richten, und nicht auf seinen wissenschaftlichen Charakter,
auf welchen es keinen Anspruch macht.
Berlin im December 1833.
K ctz u v a 11.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
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a
Deutschlands gehört, und welches 5000 Q.m. betragt.
— Zu dieser allgemeinen Vergleichung der Europäischen
Ländergrößen-lassen sich noch die vielen kleineren Staa-
ten denken, in welche die übrigen Stücke von Deutsch-
land und Italien zerfallen, und welche noch eine sehr-
mannigfaltige und abweichende Größe darbieten. Der
größte von den übrigen Deutschen Staaten ist das Kö-
nigreich Baiern mit 1400 Q.m., und der kleinste das
Fürstenthum Lichtenstein an der Grenze der Schweiz mit
3 Q.m. — So auch in Italien hat das Königreich
Neapel 1400 Q.m. und die Republik St. Marino ist
eben nur ein Berg mit einer Stadt. So verschieden
ist die Größe -der Europäischen Staaten. Wenn man
diese Größen sich recht deutlich denken, und gleichsam
vor Augen haben will, so muß man die Abbildungen
der Länder an der Charte gegen einander halten, und
die eine an der andern messen.
Bevölkerung.
§ 12. Zu dieser Verschiedenheit der Landergröße
hat man sich die wechselnde Bevölkerung der Länder zu
denken, die weniger oder mehr gedrängten Massen der
Menschen, die über den ganzen Welttheil verstreut sind.
Nicht ist es so, daß in dem größten Lande auch immer
die meisten Menschen wohnen, sondern es kommt hierbei
auf die Beschaffenheit und auf den Anbau des Landes,
so wie auch auf den Fleiß der Menschen an, die dasselbe
bewohnen. Und auch in einem und demselben Lande ist
die Bevölkerung nicht überall gleich stark, sondern wech-
selt nach der Beschaffenheit der Gegenden ab, ob mau
gleich nach den Quadratmeilen desselben überrechnet, wie
viele Menschen auf jede derselben kommen, und darnach
die Bewölkerung des Landes abschätzt. In Ländern, die
schon ziemlich gut bevölkert sind, wohnen zwischen vier
und fünftausend auf einer Quadratmeile. So ist es in
England und Italien, und demnächst in Deutschland und
Frankreich; und in diesen Ländern sind wieder einzelne
Gegenden, die über alles stark bevölkert sind, so daß sie
alles überteeffen. Co ist es auf der Insel Maltha, auf
den Ionischen Inseln und in einigen Gegenden am Rhein,
wo auf einer Quadratmeile wohl zehn bis zwölftausend
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Italien Baiern Italien Neapel England Italien Deutschland Frankreich Maltha Rhein
Xu
mit Indien und China, den südöstlichsten Landern Asiens,
nach welchen große Ströme von der hohen Mitte Asiens
hinabführen, und welche auch durch ihre natürliche
Schönheit und Fruchtbarkeit die ältesten Volksmassen
zuerst an sich ziehen mußten. Deshalb werden nun auch
die Indier und Chinesen für die ältesten Völker der
Welt gehalten, und wird gesagt, daß sie in ihren Lan-
dern die ersten höheren Lebenseinrichtungen gemacht
und so überhaupt die Ausbildung des menschlichen
Lebens begonnen haben, wiewohl, bei der Entfernung
ihrer Lander und der Zeiten, nur weniges von diesen
beiden Völkern erzählt werden kann. Bei den Indiern
ist zu Anfang der Zeiten des Alterthums, schon vor dem
Jahr 2000 v. Ch. Gb. die Priesterherrschaft und die
Einrichtung priesterlicher Staaten über das ganze große
Land hin entstanden. Indem unter den dortigen Men-
schenmassen eine besondere Klasse von Männern auftrat,
welche Lehren über das göttliche Wesen, wie sie es eben
erkennen mochten, vortrugen und dabei den übrigen vor-
schrieben, wie sie nach dem Willen der Götter/ leben
sollten, für welche sie Tempel erbauten, so behaupteten
sie zugleich von diesen Tempeln aus eine Herrschaft über
das umliegende Land, und solche Lempelberrschaften
waren eben die ersten Reiche, welche in Asien entstanden.
Braminen hießen diese Priester von dem Hauptgott
Brassma, dessen Verehrung sie lehrten. Weil aber un-
ter diesen ältesten Völkerschaften bald auch gegenseitige
Feindschaft entstanden und der Gebrauch der Waffen
nothwendig geworden war, so erhoben sich unter ihnen
auch die Kriegshelden und Anführer der Kriegstruppen
bald zu so großem Ansehen/ daß sie wie Könige neben
den Priestern standen, und ebenfalls eine Herrschaft über
das Volk ausübten, wie sie auch den besonderen Nahmen
Rajas oder Fürsten erhielten. Hierbei geschah es na-
türlich, daß zwischen den Braminen und den Rajas
eine Eifersucht entstand, und daß sie beide nach dem ei-
gentlichen und ungetheilten Besitz der Herrschaft strebten.
So wird dann auch von einem großen und langen Krieg
erzählt, der in den ältesten Zeiten des Alterthums dort
in Indien zwischen den Pnestern und Königen geführt
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Brassma
Extrahierte Ortsnamen: Indien China Asiens Asiens Asien Indien
Xiii
wurde, und in welchem endlich die Priester den Sieg
davon trugen. Deshalb blieben sie denn auch die Herren
über alle Lebenseinrichtungen- und obgleich die Könige
neben ihnen auch blieben, so mußten sie sich doch, nicht
nur in ihrer Landesregierung, sondern selbst in ihrer tag^
lichen Lebensart, den Vorschriften der Priester fügen.
Wie dieses alles in diesen entferntesten Gegenden schon
zweitausend Jahre vor Christi Geburt sich zugetragen
hat, so sind denn diese uralten indischen Lebenseinrich-
tnngen nicht nur durch das ganze Alterthum hindurch,
sondern auch bis auf die neueste Zeit im allgemeinen so
geblieben, so daß sich in diesen Gegenden der Erde über-
haupt keine großen Lebensveränderungen zugetragen ha-
den. Und eben so wie in Indien ist es in dem östlich
davon gelegenem China, wo eben auch schon in jenen
Anfangszeiten dieses sonderbar eingerichtete Kaiserthum
entstand, welches sich mit diesen Einrichtungen im Gan-
zen bis auf die jetzige Zeit erhalten und dabei in Asien
sehr ausgebreitet hat. Westlich aber von Indien, und
diesseit des Flusses Indus, soll in diesen Anfangszeiten
auch schon ein großes Reich entstanden sein, nämlich
das ostpersische oder das Reich der Parsen, welches sich
über die Lander vom Indus'ms zum kaspischen Meer
und zum persischen Meerbusen ausgebreitet haben soll,
und man will sogar von einem uralten König dieses
Reiches, Dschemschid, wissen, an dessen Seite ein be-
rühniter Religionslehrer Zoroaster die Lichtreligion der
Parsen soll gelehrt haben. Doch ist es mit diesem
Reiche dunkel und ungewiß, weil es nicht fortbestand,
wie die Indischen und chinesischen Einrichtungen, sondern
in diesen westlichen Gegenden, Asiens begann nun nach
jenen Anfangszeiten das Schauspiel großer und wieder-
holter Reichsveränderungen, welche vorzüglich von den
Landern an den Flüssen Euphrat und Tigris ausgingen.
Die großen Reichswechsel im vorderen Asien, zwischen dem Indus
und den Oftküsten des Mittelmeeres; assyrisches, modisches und ba.
bylonisches Weltreich. Aegypten, Palästina und Phönicien, Syrien.
Kleinasicn.
§ 2. Nämlich während dieser großen Gründungen
in den östlichen Ländern des südlichen Asiens und jenseit
/
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Indien China Asien Indien Asiens Asien Palästina Syrien Asiens
Xiv
des Flusses Indus, hatten die menschlichen Lebensein-
richtungen und damit auch die Entstehung kleinerer und
größerer Reiche auch im Westen dieses Theils vock Asien
ihren Anfang genommen, und zumal in den tiefen und
fruchtbaren Gegenden um den Euphrat und Tigris her
sollen zuerst die nomadischen Hirtenvölker zum Ackerbau
und zu dem Leben in den Städten übergegangen sein,
wie denn immer Babylon am Euphrat als die älteste urck
erste Stadt betrachtet wird. Von derselben aus soll in
jenen Anfangszeiten schon ein König über ein kleines
Reich umher geherrscht haben, während die übrigen
Länder in dieser ganzen Gegend auch schon ihre Herr-
scher und ihre Einrichtungen hatten, so wie zunächst an
dieses alte Reich Babylon das Königreich Assyrien
grenzte, welches Land nordöstlich von Babylonien an
den östlichen Ufern des Flusses Tigris lag. Und von
diesem Lande aus begann um d. I. I70tt v. Ch. Gb.
zuerst die Ausbreitung eines großen Weltreiches, in
welchem diele Länder, die erst ihre eigenen Könige ge-
habt, unter die Herrschaft eines einzigen Königs zusam-
mengefaßt wurden. Denn von Assyrien zog damals,
wie erzählt wird, König Ninus mit einer wohlgeordne-
ten Kriegerschaar aus, und nachdem er zuerst den König
von Babylon seines Reiches beraubt, wandte er sich
gegen alle übrigen, und eroberte alles Land bis au den
Indus, so daß vor der Ausbreitung dieses großen assy-
rischen Weltreiches jenes alte ostpersische Reich erliegen
mußte, und das war die erste große Umgestaltung dieser
innern Gegenden von Asien. Und nachdem König Ni-
nus für sein neues Reich die große Hauptstadt Ninive
am Tigris angelegt, und es nachmals seiner Gemahlin
Semiramis hinterlassen, die ps für ihren Knaben Ni-
nyas beherrschen sollte, so wußte es diese Frau, die zu
einem fabelhaften Ruhm gelangte, nicht nur zu behaup-
ten, sondern es kam auch auf ihren Sohn und auf
viele seiner Nachfolger, welche fortwährend von Ninive
aus über die weiten Gegenden herrschten. Doch blieb
dieses assyrische Weltreich während der langen Zeit
seines Bestehens nur im Osten des Euphrats ausge-.
breitet, und im Westen dieses Flusses bis an das Meer
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Assyrien Babylonien Assyrien König_Ninus Asien Ninive Ninive
11
das große Konstantinopel zu erwähnen mit 500000 Ew.,
welches also unter die größten Städte gehört, und gleich
auf Paris folgt.
Lage und Clima.
§ 14. Bef diesem Ueberblick der Europäischen
Menschenwelt sieht man nun sogleich, welche Region im
ganzen Welttheil am meisten von Menschen erfüllt wird:
es ist die Mitte des westlichen Theils, da der Nordosten
und der Südwesten nur als schwach und als sparsam
bevölkert zu denken sind. Daß nun nicht ein jedes Land
eine gleiche Fülle des Menschenlebens hat, das liegt theils
an der Naturbeschaffenheit und an dem Clima desselben,
theils auch an dem Charakter der Völker, welches bei-
des aber in Zusammenhang sieht. Die Naturbeschaf-
fenheit eines Welttheils und seiner einzelnen Länder
hängt vost der Lage desselben auf der ganzen Erdkugel
ab, wobei vorzüglich seine Entfernung vom Aequator,
also von der heißen Mitte der Erdkugel, in Betrach-
tung kommt. Diese Entfernung wird angegeben, wenn
es heißt: Europa liege zwischen dem 35sten und 71sten
Grad nördlicher Breite, indem man unter diesen Gra-
den die einzelnen Maaße dieser Entfernung versteht.
So giebt man auch die andere Entfernung des Welttheils
an, indem man sagt: es liege vom 6ten bis zum 80sten
Grad östlicher Länge, das heißt, von einer gedachten
Mittagslinie in Westen an nach Osten hin. Nach der
Breite allein aber entscheidet sich das Clima des Welt-
theils, das heißt, der Grad in der Warme und Kälte
der Luft, und ihre ganze übrige Beschaffenheit. Durch
seine Breite kommt Europa in die nördliche^ gemäßigte
Zone der ganzen Erdfläche zu liegen, und erhält dadurch
den Vorzug einer mäßigeren und sanfteren Naturbe-
schaffenheit vor den übrigen Welttheilem Das hat auch
auf den Charakter der Europäischen Völker gewirkt, daß
sie ihren Welttheil so schön angebaut haben, wie es bis
jetzt noch kein anderer ist, und daß sie selbst auch gebil-
deter sind.
§ 15. Aber auch nicht über den ganzen Welttheil
hin ist ein und dasselbe Clima herrschend, sondern man
verfolgt seinen Wechsel in sicherer Stufenfolge von Su-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Paris Europa Europa
Xvi
nig Saul durch eine feierliche Salbung zum König ein-
setzte, und nach dessen Herrschaft haben der fromme
König David und sein Sohn, der weise Salomo, das
jüdische Königreich zum höchsten Glanze erhoben.und
haben es durch die Eroberung des syrischen Reiches bis
an den Euphrat hin verbreitet. Diese glanzende Zeit
des jüdischen Reiches war gerade um das Jahr 1000
vor Christi Geburt, also auch etwa tausend Jahre nach
dem Anfänge der indischen Priesterreiche, und zu dieser
Zeit, wo es diesseit des Euphrat so große Macht erreichte,
bestand auch jenseit dieses Flusses nach dem Indus hin
noch das große assyrische Reich. Zu eben diesen Zeiten
der Könige David und Salomo, welche die Blüthe des
jüdischen Volkes bildeten, stand auch in dem nördlich an-
„ grenzenden Kästenlande Phönicien das Leben des dorti-
^ gen Volkes mit andern Einrichtungen in der höchsten
Blüthe. In dieses Land war in den frühesten Zeiten,
etwa hundert Jahre vor Moses, also um 1600 v. Ch.
auch ein syrisches Hirtenvolk eingewandert, und hat
nachmals in diesem Lande den Namen Phönicier ange-
nommen. Und wie ihre Grenznachbarn, die Juden, sich
vom Hirtenleben zum Ackerbau wandten, so konnten sie
in ihrem nunmehrigen engen und schmalen Küstenlande
auch nicht bei ihren Heerden bleiben, wandten sich aber
hier, ebenfalls nach der Beschaffenheit des Landes, zur
Schifffarth und zum Handel, und in den Jahrhunder-
ten, wo die Juden von andern Völkern getrennt unter
ihren Richtern lebten, stieg dagegen das Schifffarths-
und Handelsleben der Phönicier immer mehr, und ver-
flocht sie in einen vielfältigen Umgang mit andern und
weit entfernt wohnenden Völkern. Die ganzen Küsten
des Mittelmeeres umsegelten sie, und betrieben da ihren
Handel, wobei sie auch viele Städte gründeten, wie
Karthago in Afrika und Sevilla in Spanien, und in
diesen westlichen Gegenden der alten Welt verkauften sie,
was sie aus den östlichsten und selbst von der Nähe des
Indus her holten, und was sie in ihrem Lande selbst
durch blühende Manufakturen gewannen. Dabei wur-
den sie nicht von Königen beherrscht, sondern hatten bei
republikanischen Einrichtungen ihrer Städte auch einzelne ,
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: David David David David
Extrahierte Ortsnamen: Christi Schifffarth Jahrhunder- Karthago Afrika Sevilla Spanien