Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
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Konfession (WdK): offen für alle
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gebracht iverden. Ja, man blieb auch ohne jede Nachricht von
dem ferneren Verlaufe da drüben. Dafs es allen Bedrohten
gelungen war, noch rechtzeitig in entgegengesetzter Richtung zu
entkommen, ahnte niemand; vielmehr erzählte man sich, dass
noch Menschen auf Dächern und Thonvegen mit ausgereckten
Armen, um Rettung flehend, gesehen wurden. So konnte es nicht
an Versuchen fehlen, von der Stadtseite um jeden Preis noch
Hülfe zu bringen. Einem Schiffer samt zweien Genossen war es
gelungen, in einem kleinen Kahne das Tjfer der Dammvorstadt
zu gewinnen. Einen andern Versuch unternahm Herzog Leopold.
Seit acht Jahren residierte derselbe als Regiments-Komman-
deur in Frankfurt. Durch Liebenswürdigkeit seines Auftretens,
durch seinen Drang, überall zu helfen und wohlzuthun, hatte
er sich die Liebe aller Volkskreise erworben. Bei jeder öffent-
lichen Gefahr, bei Feuers- und Wassersnot ivar er, allen ändern
vorauf, tliätig im Rettungswerke. Als ihn die Nachricht von dem
furchtbaren Anwachsen der Gefahr traf, eilte er zur Oder. Wie
die Dinge zu liegen schienen, war die größte Eile von Nöten.
Zweimal bestieg Leopold einen Kahn, bereit, über den Strom
zu fahren. Als die Umstehenden ihn abmahnten, rief er: „Hier
sind Menschen zu retten! Bin ich nicht ein Mensch wie sie?“
Gleichwohl aber gab er den dringenden Vorstellungen einiger
Ratsherren und den fufsfälligen Bitten zweier Soldaten seines
Regimentes nach und trat zurück.
ln trüben Gedanken verliefs er den Platz und ivandte sich
heimwärts. Nach Haus gekommen, versuchte er, einen Augen-
blick im Lehnstuhl von den Aufregungen der letzten Stunden
auszuruhen. Aber die vor seinem Geiste aufsteigenden Bilder
des Jammers liefsen den Herzog die gewünschte Ruhe nicht finden.
Als dann bei der Wachtparade von neuem die Gerüchte von dem
Schrecklichen, ivas sich drüben zugetragen, auf ihn eindrangen,
eilte er abermals an den Strom, um überall den Mut der Zag-
haften zu entflammen. Währenddem hatte sich ein Schiffer ent-
schlossen, die Überfahrt zu wagen, mit ihm zivei Knechte, von
denen einer Soldat war. Dieser begegnete dem Herzog und bat
ihn um seine Einwilligung. Mit Freuden erteilte Leopold dieselbe
und folgte ihm auf dem Fufse nach. Das Beispiel der drei
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Schiffer Leopold Leopold Leopold Leopold Leopold Leopold
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53. Aus dem Jugendleben des Herzogs Julius.
Julius, der dritte Sohn Heinrich des Jüngern, wurde 1528
geboren. Als zartes Kind hatte ihn die Amme vom Tische
fallen lassen und dadurch eine Krümmung seiner Füfse ver-
ursacht, die dem Knaben jede ungezwungene Bewegung ver-
sagte. Weil nun deshalb der Sohn zu allen ritterlichen Übungen
und damit zur Regierung von dem Vater als untauglich erachtet
wurde, bestimmte ihn dieser frühzeitig zum geistlichen Stande.
Zwanzig Jahre alt, reiste Julius mit seinem Jugendfreunde
Eitel Heinrich von Kirchberg über Paris nach der berühmten
Universitätsstadt Löwen, um daselbst, nach des Vaters Willen,
seine Studien zu vollenden. Zugleich unterwarf er sich hier
einer sehr schmerzhaften Kur, die so viel bewirkte, dafs er
nun besser und geschickter gehen konnte, als zuvor. Während
Heinrich mit seinen ältesten Söhnen Karl Viktor und Philipp
Magnus von Fehde zu Fehde zog, lag Julius mit unermüd-
lichem Eifer seinen Studien ob. Hier in Löwen sind in ihm
vielleicht die ersten Zweifel an der Wahrheit der katholischen
Lehre aufgetaucht. Es konnte nicht fehlen, dass viele Männer
dort über Gegenstände der Religion anders dachten, als man
am Hofe Heinrichs es wünschte. Durch sie lernte Julius den
Geist des Luthertums kennen und neigte sich selbst der
neuen Lehre zu. Bald nach seiner Rückkehr nach Wolfen-
büttel wurde sein Abfall von der katholischen Kirche kund,
und heftig erzürnte darüber sein Vater. So groß soll sein
Zorn gewesen sein, dafs er, wie man sich später erzählte, die
Absicht hatte, seinen Sohn als einen Abtrünnigen einmauern
zu lassen. Wenn dies nun auch nicht geschah, so hat doch
der Prinz am Hofe seines Vaters einen harten, schweren Stand
gehabt und nicht selten bei seinen Schwestern Trost und Hülfe
gesucht und gefunden. Da mag denn Julius manchmal den
Gedanken erwogen haben, ob es in der Ferne nicht besser sei,
als daheim. Einmal schrieb ein treuer Diener in die Asche
des Kamins das Wort fuge! d. h. fliehe! Rasch entschlossen
begab sich Julius zu seinem Schwager, dem Markgrafen Hans
in Küstrin, der fest an der evangelischen Lehre hielt. Hier
Bogt«, Bilder. 5
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Julius Julius Heinrich_des_Jüngern Heinrich Julius Heinrich_von_Kirchberg Heinrich Heinrich Heinrich Karl_Viktor Karl Viktor Philipp
Magnus Philipp Magnus Julius Heinrichs Heinrichs Julius Julius Julius Hans
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der Strafe an den Weinbergen gerufen wurde. Die französische
Besatzung des Bahnhofes (es waren über Joo Mann) streckte,
ohne Widerstand zu leisten, die Waffen. Vice-Feldwebel Bremer
sandte die Gefangenen zurück und besetzte den Bahnhof.
Als um diese Zeit das Gefecht der beiden andern «Züge hör-
bar wurde, ließ er sofort den Zug bis zum Eisenbahndamme
vorgehen und beschoß von hier den rechten feindlichen Flügel.
Zugleich traten nun auch noch andre Bataillone links neben dem-
selben aus. Als vor dem so besetzten Eisenbahndamme plötzlich
die wild gewordenen jdserde mit den Geschützen der genommenen
Batterien vorbeijagten, übersprangen die Schwarzen den Damm,
um die Geschütze zu greifen. Den vereinten Anstrengungen der
Braunschweiger und Preußen gelang es, 6 feindliche Geschütze aus
der Ebene zum Stehen zu bringen; eins wurde unter persönlicher
Leitung des Vice - Feldwebels Bremer, ein anderes mit hervor-
ragender Entschlossenheit durch den Musketier völlig ergriffen.
Während dieser Vorgänge erlosch allmählich das Feuergefecht, und
der Feind zog ab. Jetzt wurden die liegengebliebenen Verwundeten
der 5. Eompagnie aufgehoben und zurückgebracht. Die beiden Züge
hatten in dem kurzen Aampfe 2 Offiziere und ^0 Mann, den dritten
Teil ihres damaligen Bestandes, eingebüßt. Der harte Verlust wurde
jedoch reichlich ausgewogen durch die erzielten Erfolge, denn dem
braunschweigischem Znsanterie-Regimente wurde durch seine 5.
Eompagnie das Glück zu Teil, die erste Abteilung des j0. Armee-
Torps zu sein, welcher es gelang, feindliche Geschütze auf offenem
Felde zu nehmen. Ohne Zweifel gebührt das Hauptverdienst um
den Erfolg des Gefechtes dem Lieutenant von Bernewitz, welcher
denn auch das eiserne Areuz erster Alasse erhielt,
w. Otto, Geschichte des tserzogl. braunschweigischen Infanterieregiments Nr. Y2.
58. Hackelberg.
Haus von Hackelberg war Oberjägermeister des Herzogs Julius
und ein gewaltiger Weidmann. In einer Nacht hatte er auf der Harz-
burg einen schweren Traum. Es däuchte ihm, als ob er mit einem
furchtbaren Eber kämpfe, der ihn nach langem Streit zuletzt besiegte.
Diesen Traum konnte er aus den Gedanken gar nicht wieder los
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Otto Otto Hackelberg Hackelberg Julius Weidmann
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Feste lag und mit ihr durch Mauern und Gräben verbunden war,
den Namen Dammsestung. Unter seinem Sohne und Nachfolger
Heinrich dem Jüngern (1514 bis 1568) kamen zwar die Drangsale
des Krieges über Burg und Städtlein, indem die Häupter des schmal-
kaldifchen Bundes 1542 Wolfenbüttel belagerten und einnahmen, aber
dennoch entstand während seiner Regierungszeit weiterhin gegen Osten
die Heinrichsstadt. Was die beiden Fürsten, wie auch ferner der um
sein Land hochverdiente Julius (1568 bis 1589) für den jungen Ort
gethan, geschah indessen nicht nur aus Wohlwollen gegen die ihrem
Schlöffe benachbarte Stadt, sondern auch in der Absicht, dem stolzen,
nach Reichsfreiheit strebenden Braunschweig eine Nebenbuhlerin entgegen
zu stellen. Gar zu gern hätte Julius aus Wolfenbüttel einen großen
Handelsplatz gemacht, um dadurch den Trotz der Bürger jener alten
Hansastadt zu brechen. So bemühte er sich die Oker vom Harze abwärts
schiffbar und seine Residenz zum Stapelplatz der Bergwerkserzeuguisse
des Harzes zu machen. Durch das Zugeständnis der Abgabe- und
Zollfreiheit gedachte er viele Ansiedler heranzuziehen. Es ist nun zwar
Julius nicht gelungen, alle seine Pläne zu verwirklichen; doch erwuchs
Wolfenbüttel durch ihn zu einem Orte von einiger Bedeutung. Nicht
nur vergrößerte er das Schloß durch mancherlei Bauten, er verlieh
auch der Heinrichsstadt das Recht, Jahr- und Wochenmärkte abzuhalten,
begabte sie mit einem Wappen und legte auch weiter östlich von ihr
einen neuen Stadtteil an. Der prachtliebende, baulustige Heinrich
Julius (1589 bis 1613) schmückte seine Residenz durch die neue
Marienkirche, und dessen Nachfolger Friedrich Ulrich vollendete 1619
den Bau des Zeughauses (der heutigen Kaserne) am Schloßplatze.
Dann kamen die Stürme des großen Krieges. Bereits 1626 rückten
die Dänen in die Festung ein, aber schon im folgenden Jahre zwang
sie Pappenheim durch eine Belagerung, mehr noch durch die Aufstauung
der Oker mittels eines Dammes zur Übergabe. Wolsenbüttel ward nun ein
Hauptstützpunkt der Kaiserlichen in Norddeutschland, die die Festung fast 16
Jahve besetzt hielten und von hier aus das Land weit und breit verwüsteten.
Erst im Jahre 1643 konnte Herzog August in seine Residenz einziehen. Un-
ermüdet um das Wohl seiner Unterthanen besorgt, hat dieser rastlose Fürst
auch die Wunden zu heilen gesucht, welche der lange Krieg dem Lande und
vor allem Wolfenbüttel geschlagen hatte. Infolge seiner Thätigkeit hob
sich die Einwohnerzahl bald wieder, ja 1653 wurde durch ihn westlich
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Julius Julius Julius Heinrich
Julius_( Heinrich Friedrich_Ulrich Friedrich August
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vom Schlosse eine neue Vorstadt, die Auguststadt, angelegt, welche zehn
Jahre später auch ihr Kirchlein erhielt. Durch die Aufstellung seiner
Bibliothek machte er den Namen Wolfenbüttel in ganz Europa bekannt.
Was jedoch dieser Fürst ebenso wenig erreichen konnte wie seine Vor-
gänger, das gelang seinem Sohne: Rudolph August (1666 bis 1704)
brachte die widerspenstige Stadt Braunschweig unter seine Botmäßigkeit.
Nun lag der Gedanke nahe, hierhin auch die Residenz zu verlegen.
Doch ehe dies geschah, entwickelten Anton Ulrich (1684 bis 1714)
und sein Sohn August Wilhelm (1714 bis 1731) noch einmal eine
rege Bauthätigkeit, um Wolfenbüttel mit großen Gebäuden zu schmücken.
Zunächst wurde die Trinitatis- oder Garnisonkirche aufgeführt; dann
erfolgte der Bau eines Bibliotheksgebäudes, und zu gleicher Zeit wurde
das alte Schloß durch eine Reihe von Prachtgemächern erweitert und
ihm durch einen Vorbau ein stattliches und einheitliches Äußere gegeben.
Was die Stadt lange befürchtet, trat nun auch ein: Karl I. verlegte
1754 seine Residenz nach Braunschweig, und weil auch viele Familien
dahin übersiedelten, so wurde plötzlich der Wohlstand des Ortes ver-
nichtet. Der Schlag war um so härter, da die Stadt fast gar keine
innern Hülfsquellen besaß. Namentlich fehlte es den Bewohnern an
Ländereien. Denn da die Stadt so lange Zeit als Burg bestanden
hatte, war, als ihre Entwicklung zur Stadt begann, die Umgebung
derselben bis fast dicht vor ihre Thore längst den Nachbargemeinden
zugeordnet. Wenige Jahre später kamen die Drangsale des sieben-
jährigen Krieges über die verödete Stadt. In das stille Schloß zog
1770 Lessing ein; die letzten Jahre seines Lebens jedoch wohnte er in
dem einstöckigen Hause, das noch jetzt vor dem neuen Bibliotheksgebäude
erhalten ist. Die kriegerischen Zeiten zu Anfang unsres Jahrhunderts
sind an Wolfenbüttel verhältnismäßig ruhig vorübergegangen, denn
die Stadt wurde für einen offenen Platz erklärt. Mauern und Wälle
wurden abgetragen, und an ihre Stelle traten bald freundliche Anlagen.
In langer Friedenszeit ist die Stadt durch ausgezeichnete Landstraßen
mit den wohlhabenden Ortschaften der Umgegend, durch Eisenbahnen
mit den andern Städten des engern und weitern Vaterlandes ver-
bunden. Verkehr und Gewerbsthätigkeit haben sich gehoben. Die vor-
handenen Ländereien werden zur Zucht von Gartenfrüchten benutzt
und einer sehr sorgfältigen Bearbeitung unterzogen, so daß man
Wolfenbüttel eine Gärtnerstadt nennen kann. Doch erfreuen sich auch
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Rudolph_August August Anton_Ulrich_( August Wilhelm Karl_I.
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Qnatrebras ist ein Wirtshaus und liegt am Kreuzungs-
punkte zweier Landstrafsen. Es hat seinen Namen von einem
vierarmigen Wegweiser, der hier aufgerichtet ist. Anfangs
stand hier nur der Prinz von Oranien mit 7000 Mann und
16 Kanonen. Um 1 Uhr mittags warf sich Ney mit 12000
Mann und 30 Geschützen auf diese Schar. Bald darauf
kamen englische Regimenter an, kurze Zeit später erschien
auch Herzog Friedrich Wilhelm mit seinen Truppen. Trotz
dieser Verstärkung rückten die Franzosen siegreich vor.
Bald nach 4 Uhr forderte Wellington den Herzog auf, mit
seinen Truppen, die bisher im zweiten Treffen gestanden
hatten, den Feind anzugreifen. Kaum hatte dieser die vor-
dringende Bewegüng der Braunschweiger bemerkt, als er auf
einer Höhe südwärts von Quatrebras 12 Geschütze auffahren
liefs, deren Geschosse vernichtend in die Reihen der tapfern
Schwarzen einschlugen. Auch Friedrich Wilhelm kam in
Lebensgefahr. Eine Kugel schlug unter seinem Pferde ein,
so dafs dasselbe einen Seitensprung machte. Aber der Herzog
bewahrte seine Kaltblütigkeit, rauchte im Kugelregen seine
Pfeife gelassen fort und erteilte ruhig die nötigen Befehle.
Eine Stunde lang blieben die Braunschweiger dem feindlichen
Kanonenfeuer ausgesetzt, ohne mit Artillerie antworten zu
können. Geschütze mitzunehmen hatten Kürze der Zeit und
grundlose Wege nicht gestattet. Endlich sandte der Feld-
marschall auf Andringen des Herzogs vier englische Kanonen,
die neben der Infanterie auffuhren; zwei jedoch wurden so-
gleich vom Feinde unbrauchbar geschossen.
Sechs Nachmittagstunden waren beinahe verstrichen. Von
Ligny her schallte ununterbrochener Kanonendonner. Marschall
Ney erhielt Befehl von Napoleon, das britische Heer zu
sprengen, denn Frankreichs Schicksal liege in seiner Hand.
Nun zog er seine Reserven herbei, um sie zum entscheidenden
Angriffe vorzuführen. Es kamen zwei Abteilungen anmar-
schiert, jede zwei- bis dreitausend Mann stark; beträchtliche
Reitermassen folgten. Als diese beiden französischen Kolonnen
die Braunschweiger zurückgedrängt hatten, setzte sich der
Herzog an die Spitze seiner Ulanen und griff die vorrückende
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Ney Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ney Napoleon
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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auch noch englische und hannoversche Regimenter ein. Nun
ging Wellington zum Angriff über, und die Franzosen wurden
aus den Stellungen geworfen, die sie am Nachmittage ge-
wonnen hatten. Der Versuch, die Preußen und die Engländer
zu trennen, war vollständig misslungen. Als zwei Tage da-
nach die Sonne unterging, beleuchteten ihre letzten Strahlen
die fliehenden Franzosen und die Sieger von Waterloo.
Havemann, Sporschil und von Wachholz.
66. Die Lübbensteine.
Auf dem 5t. Annenberge vor Helmstedt liegen die Reste
zweier uralter Denkmäler. Mächtige Felsblöcke, in vier Reihen
geordnet, trugen schwerlastende Decksteine, von denen auch jetzt
noch einige ihren Platz bewahrt haben. In diesen Felsenkammern
sind Fürsten der Vorzeit beigesetzt. Ihren Schmuck hatte man
ihnen angethgn, ihre Waffen mitgegeben, Speise und Trank ihnen
in Töpfen und Schalen beigesetzt. Wie hießen die Männer, die
hier ihre letzte Ruhe fanden? Wes Stammes waren sie? Was
thaten sie, daß sie im Tode so geehrt wurden? Niemand weiß es.
Verklungen sind die Erinnerungen an die Melden, vergessen die
Namen der Gefeierten, und die Totenklage ist verhallt. Aein Lied,
keine Sage meldet von ihnen. Die Waldriesen, die einst ringsum
hier standen, fielen und brachen vom Sturm zusammen, andre
wuchsen aus und wurden auch wieder morsch und alt, und immer
neue kamen hoch. Und dann erklang die Axt, und der Wald
wurde gelichtet. Mönche erschienen im Lande, Aapellen und Alöster
wurden gegründet, und der kleine Ort Helmstedt ward zur Stadt.
Längst war der Leib der alten Melden zerfallen und ihr Schmuck
vergangen; aber die Felsengräber blieben unverrückt Jahrtausende
stehen. Dann kam eine Zeit, wo diese ehrwürdigen Denkmale als
Steinbruch benutzt wurden; Denkmale, die ihresgleichen nicht hatten
im braunschweigischen Lande, wurden verwüstet.
Jetzt ist es still auf dem Hügel, und nur die Halme und
Gräser nicken im Herbstwinde. Im Westen sinkt die Sonne und
vergoldet mit ihren letzten Strahlen die Stadt, von deren Türmen
die Abendglocken läuten.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
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Bazaine hat diesen Vorfall in seiner Schrift über den Feldzug
von 1870 erwähnt. Er sagt: Gegen Mittag trieben die Deutschen
so nachdrücklich zum Angriff, daß ich die Garde ins Gefecht eintreten
lassen mußte. Während dieser Bewegung wurde ich in einen Sturmritt
braunschweigischer Husaren verwickelt und von meinem Stabe getrennt,
der mir mehrere Stunden fehlte.
G. Hiltl, Der Französische Krieg 1870 u. 1871.
68. Ein keckes Reiterstücklein.
Wenn die Bewohner von Saarbrücken auf den Krieg von 1870 zu
sprechen kommen, so lacht noch alles über den Braunschweiger Husaren,
der den Franzosen einmal einen Schrecken eingejagt hat.
Um von einem Triumphe berichten zu können, ließ Napoleon am
2. August einen Angriff auf Saarbrücken machen, das Oberst von Pestel
mit seiner kleinen Schar so tapfer behauptet hatte. Diese Abteilung zog
sich vor der anrückenden Übermacht langsam zurück, und die Franzosen be-
setzten die Stadt. Jenseits der Saar, in der Schwesterstadt St. Johann,
lagen am 4. August Truppen vom 10. Armeecorps, darunter auch Braun-
schweiger Husaren. — Nun war einer darunter, dem es nicht gefiel, daß
die deutschen Vorposten, wenn sie beobachtend umherstreiften, jedesmal nur
bis zur Mitte der Saarbrücke vorgingen und sich dann wieder langsam
auf das rechte Saarufer zurückzogen. Im gestreckten Galopp ritt er des-
halb über die Brücke nach Saarbrücken bis in die Gegend der Schloßkirche,
schoß hier seinen Karabiner auf eine französische Abteilung, die von einem
Offizier befehligt wurde, ab, wandte sich dann der Neugasse zu und schoß
mit der schnell geladenen Masse auch hier auf einige Franzosen. Dann
machte er kehrt und sprengte über die Brücke zurück. Vor derselben stürzte
er und kam unter sein Pferd zu liegen. Einige Männer halfen ihm empor,
er dankte ihnen ruhig, streichelte sein gutes Roß, schwang sich wieder hinauf
und ritt über die Brücke, verfolgt von den Kugeln der in der Nähe stehen-
den Vorposten. Die in den Straßen befindlichen Franzosen hatten nicht
die Geistesgegenwart, den Kühnen zu verfolgen, im Gegenteil! Der Offizier
rief: „Sauve qui peut!“ und es war eine tvahre Freude, zu sehen, wie
die Rothosen ausrissen. Der Angstruf: „Les Prussiens!“ trieb sie aus
den Häusern zur eiligen Flucht. Eine ganze Zeit danach, nachdem der
kecke Reitersmann wohl schon ein Schöpplein Wein geleert hatte, kamen
nach und nach die Franzosen wieder zum Vorschein, begrüßt von dem Hohn-
gelächter der Straßenjugend. L. Herrmann in Saarbrücken. Gartenlaube 1870.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Hiltl Napoleon August Pestel Johann Johann August L._Herrmann
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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mußte der entscheidende Schlag fallen. Die zahlreich im braunschweiger
Schlosse weilenden Mitglieder der fürstlichen Familie bangten für den
Ausgang jenes Kampfes. Still, ohne Ahnung des furchtbar entscheidenden
Augenblicks, ging der 14. Oktober vorüber. Aber schon der 16. brachte
Nachrichten, die zu entsetzlich waren, um sogleich Glauben finden zu
können. Die ganze preußische Armee, so hieß es, sei geschlagen, der
Herzog zum Tode verwundet. Flüchtlinge und Versprengte waren die
Überbringer dieser schrecklichen Nachrichten. Doch man hielt diese Un-
glücksboten für Ausreißer, die Erzählungen für übertrieben und sah
mit den gespanntesten Erwartungen dem folgenden Tage entgegen, der
entweder Bestätigung oder Widerlegung bringen mußte. Doch am 17.
erlangte man nur die schreckenvolle, furchtbare Gewißheit. Nicht Eil-
boten allein brachten die Bestätigung, sondern auch immer gedrängtere
Massen preußischer Soldaten, zum Teil ohne Waffen, ohne Gepäck,
ohne Ordnung, strömten durch die Thore von Braunschweig. Unter
ihnen befanden sich Prinzen und Generale, die, von ihren Regimentern
getrennt, sich vergeblich bemühten, wieder einige Ordnung in die wirren
Haufen zu bringen.
Die Prinzen Paul von Würtemberg und Heinrich von Preußen
brachten zuerst einige bestimmte Nachrichten über das Unglück bei
Auerstädt mit; die übrigen schrien nur: „Es ist alles verloren, die
Franzosen folgen uns auf dem Fuße!"
Was sich aus den verschiedenen Berichten zusammenstellen ließ,
war folgendes. Am Morgen des 14. Oktober ruhte ein dicker Nebel
auf den Niederungen und Vorbergen des Thüringer Landes. Unglück-
licherweise hatten die preußischen Heerführer die steilen Höhen, welche
das Mühlthal bei Jena beherrschen, wie auch den Paß von Kösen,
welcher freilich als unzugänglich galt, unbesetzt gelaffen. Napoleon
aber ließ in der Nacht durch Pioniere diese Gebirgspässe notdürftig
gangbar machen und benutzte die Nebel am andern Morgen, um
seine Streitmaffen von den Höhen herabzuführen und unbemerkt zu
entfalten.
In dieser Bedrängnis jagte der Herzog morgens um 9 Uhr im
Galopp vor, um mit Todesverachtung aus möglichster Nähe durch den
dichten Nebel die Stellung des Feindes zu erkunden. Eben gab er den
Grenadieren den Befehl zum Angriff, als ihn von der Seite eine
Kleingewehrkugel traf. Der Herzog stürzte bei dem fürchterlichen Schuffe
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TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Paul_von_Würtemberg Heinrich_von_Preußen Heinrich Napoleon
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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57 Das Gefecht bei Vendüme am 16. Dezember 1870.
Tim Dezember J870 früh morgens befand sich das braun-
schweigische Infanterieregiment vor der Stadt Bendome. Das
zweite Bataillon unter dem bsauptmann Grove, welches unr fo
Uhr den Feind angreifen sollte, hatte die 5. und 6. Eompagnie
zur Erforschung des Geländes vorgeschoben. Diesen folgte die
7. und 8. Eompagnie und das Füsilierbataillon als Haupttreffen.
Es wurde die Richtung auf die am linken Loir-Ufer hochgelegene
Ruine der Burg Bendöme genommen. Zwei starke Schläge, welche
währenddem herüberschallten, galten als Zeichen, daß der Feind
den Übergang über den Loir bewerkstelligt und die Brücke hinter
sich gesprengt hatte. Sonst waren keine französischen Regimenter
wahrzunehmen, und so war das Bild, welches sich den bei der
Burgruine Eintreffenden darbot, ein sehr überraschendes. Das
unmittelbar zu den Füßen liegende Bendome konnte genau be-
trachtet werden und erschien frei vom Feinde. Aber zugleich über-
blickte man weithin das Loir-Thal, und dieses selbst, sowie die
jenseitigen Höhen waren belebt von französischen Truppen, welche
augenscheinlich im Marsche begriffen waren. Da kam um ff Uhr
der Befehl, bis zum nördlichen Ausgange der Stadt vorzudringen.
Die 5. Eompagnie kletterte von der Burgruine herab und zog in
Bendome ein. Lieutenant von Bernewitz, der Führer der 5. Eom-
pagnie, fand glücklicher Meise den Übergang über den Loir nur
unvollkonnnen gesprengt, und französische Soldaten, welche noch an
der Brücke beschäftigt waren, flohen. Mit dem s. Zuge wandte
er sich zunächst gegen den Bahnhof, der noch von foo Mann
besetzt war, und ließ die Besatzung auffordern, sich zu ergeben.
Ehe hier eine Entscheidung siel, erhielt Lieutenant von Berne-
witz die Meldung, daß in einer Entfernung von 800 Schritten
Magenzüge und mehrere Batterien an der Stadt entlang führen.
Rasch ritt er dahin und sah wirklich zwei französische Batterien
an den Weinbergen dahinziehen. Sofort gab er den beiden Zügen
der 5. Eompagnie den Befehl, gegen die Batterien vorzugehen.
Weil er aber fürchtete, daß dieselben vor Ankunft der Mann-
schaften abgefahren sein könnten, ritt er, nur mit einer Gerte
versehen und gefolgt von seinem gleichfalls zu Pferde sitzenden
Burschen, dem Musketier Schütte, rasch entschlossen auf die vordere
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]