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war der Wille des Orakels erfllt, und mit neuem Muche griffen die Messenier zu den Waffen. Dreimal nacheinander schlu-gen sie die Spartaner zurck; in der dritten Schlacht fiel der allzukhne Euphaes, und Aristodemus wurde nun von den Mes-seniern als König und Fhrer ausgerufen. Auch er vereitelte noch fnf Jahre hindurch alle Versuche der Spartaner und schlug sie in einer blutigen Schlacht unter den Mauern von Jthme so entscheidend, da die Spartaner rathlos sich an das Orakel zu Delphi wandten. Und als ihnen dieses den endlichen Fall von Jthme verkndete, faten sie wieder Muth und er-neuerten den Angriff, wurden aber von dem messenischen Hel-den Aristodemus und seiner begeisterten Schar abermals blutig zurckgewiesen.
Unterdessen schwand mehr und mehr der Messenier Kraft in dem langwierigen Kriege, und die letzten Hlfsquellen des Landes waren erschpft. Dazu beugte der Ausspruch des Ora-kels der den Fall von Jthme des Volkes Muth, und selbst Aristodemus verzweifelte an einem glcklichen Ausgange. Voll Reue und Schmerz, seine Tochter fr die Rettung des Vater-landes vergebens geopfert zu haben, gab er sich selbst den Tod auf ihrem Grabe. Noch fnf Monate lang leistete der letzte Rest der Messenier verzweifelten Widerstand; da endlich, im Jahre 722 v. Chr., fiel das heldenmthig vertheidigte Jthme, und des Landes Freiheit und Wohlstand waren dahin. Ein Theil der Messenier fand Schutz bei den ihnen befreundeten Stdten in Arkadien, Argos und Sieyon; die Zurckgebliebenen dagegen muten den stolzen Siegern den Eid der Unterwrfig-keit leisten und auerdem sich verbindlich machen, die Hlfte des jhrlichen Ertrages ihrer Lndereien nach Sparta zu brin-gen und bei den Begrbnissen spartanischer Könige mit Weib und Kind in Trauer zu erscheinen.
? 19* Zweiter meffeniseher Krieg.
682668 vor Chr.
Spartas Hegemonie.
Beinahe vierzig Jahre lang trugen die Messenier das harte Joch, und ein neues Geschlecht war unterdessen aufgeblht.
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selben erbaten sie sich, so sehr es auch ihren Stolz demthigen mogte, von den Athenern einen Feldherrn aus; und diese schick-ten ihnen, wie die Sage will, den Tyrtus, der zwar ein gu-ter Dichter, aber in der Kriegeskunst wenig erfahren und dazu lahm an einem Fue war. Desungeachtet empfingen ihn die Spartaner wie einen gttlichen Gesandten und hielten sich un-ter seiner Anfhrung fr unberwindlich.
Anfangs jedoch bewhrte Tyrtus seine gttliche Sendung nur wenig. Die Spartaner erlitten in der Ebene von Steny-klerus zweimal nach einander eine blutige Niederlage. Aristo-menes drang sogar auf khnen Streifzgen in das spartanische Gebiet selbst, plnderte Drfer und Städte und fhrte die Beute triumphirend mit sich fort. Den Spartanern sank so sehr der Muth, da sie mit dem furchtbaren Feinde auf jede Bedingung den Frieden zu schlieen wnsclten. Allein Tyrtus befeuerte wieder den erloschenen Muth, erneuerte die Achtung vor dem Gesetze, erinnerte an den Ruhm der Ahnen, pries den Ruhm mnnlicher Tapferkeit und die Ehre, die dem Streiter fr das Vaterland im Leben wie im Tode folge. Im dritten Jahre des Krieges kam es bei Megaletaphros von neuem zu einer groen Schlacht, in welcher die Messenier durch den verrtherischen Ab-fall des Kniges der arkadischen Bundesgenossen, Aristokrates, eine vllige Niederlage, erlitten. Bei der Unmglichkeit, den Krieg jetzt noch im offenen Felde fortzusetzen, sammelte Aristo-menes Alle, welche noch Kraft umd Muth hatten, fr die Ret-tung des Vaterlandes zu kmpfen, in die Bergfeste Ira und bot hier noch elf Jahre lang der spartanischen bermacht trotz. Durch khne, fast verwegene Streifzge schreckte er die Spartaner so sehr, da sie ihr eigenes Grenzgebiet verwsteten, um nur durch Hunger den Feind abzuhalten. Einst wagte sich Aristo-menes allzukhn in das Innere des Landes hinein; er wurde mit fnfzig Begleitern gefangen und nach Sparta abgefhrt, wo man ihn zum Tode verurtheilte. Er wurde in voller Was-fenrstung mit den brigen in die sogenannte Keada oder tiefe Schlnde geworfen, in welche man gewhnlich Missethter hin-abstrzte. Ihn rettete im Fallen sein Schild, der durch Ansto-en an die Seiten der Hhle die Heftigkeit des Falles brach; unversehrt gelangte er auf den Boden. Unter den Leichen und
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als dem Helden zur Schmach, 'als Siegestrophe atvs Kreuz schlagen.
Schlacht bei Artemisium, 480. In denselben Tagen ma sich an der Nordseite der Insel Euba, auf der Hhe von Artemisium, die griechische Flotte zum ersten Male mit der per-fischen und wich ihr nicht. Die griechische bestand aus zwei-hundert ein und siebenzig Segeln, die persische dagegen war bei weitem zahlreicher, ungeachtet sie vierhundert Schiffe durch Sturm verloren hatte. Um der griechischen Flotte den Rckzug zu ver-sperren und sie von zwei Seiten zugleich anzugreifen, erhielten zweihundert persische Schiffe den Befehl, Euba zu umsegeln und in der Meerenge Euripus den Griechen in den Rcken zu fallen. Allein die Griechen hatten durch einen berlufer von diesem Vorhaben Nachricht bekommen. Sie segelten bei Nacht ab, stieen auf diese von ihrem Hauptgeschwader getrennte Ab-theilung, eroberten und versenkten dreiig Schiffe und trieben die anderen in die hohe See, wo sie grtenteils durch Sturm untergingen. Voll Wuth kamen die Perser am folgenden Tage mit ihrer ganzen Flotte zum Vorschein, stellten sich in Form eines halben Mondes auf und erwarteten so den Angriff der Griechen. Es kam bei Artemisium zum Treffen, welches hart-nckig und blutig, aber fr beide Theile nicht entscheidend war, so da sie sich in guter Ordnung zurckzogen. Um diese Zeit lief bei der griechischen Flotte die traurige Botschaft ein, Leo-nidas sei gefallen, und die Perser durch die Thermopylen gedrungen- Jetzt verlie sie den Hafen von Artemisium, segelte durch den Euripus nach dem saronischen Meerbusen und warf, um Athen nher zu sein, in der Enge bei der Insel Salamis Anker. Vor der Abfahrt aber schrieb Themistokles an die Felsen von Artemisium, da wo man Trinkwasser holte, eine Aufforderung an die Jonier, sich mit den Hellenen, ihren Brdern, zu vereinigen.
Von nun an wlzten sich die persischen Scharen unaufhalt-sam vorwrts. Hinter ihnen schlugen Städte und Drfer in Flammen auf; vor ihnen her flohen die unglcklichen Bewohner dem Peloponnes zu. Dieser wurde durch seine Lage verteidiget; denn er war nur durch eine schmale Erdzunge mit dem festen Lande verbunden. Die Spartaner hielten es fr ihre eigene Sicherheit am besten, diesen Isthmus durch eine Mauer
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Trmmer aus einander. Diesen Augenblick benutzte Themisto-kles, der zwar nicht dem Namen, wohl aber der That nach, Oberbefehlshaber war, und drang rasch in den Feind ein. Der Raum war zu enge, als da sich die ganze Seemacht der Per-ser htte ausbreiten knnen, auch waren ihre Schiffe zu g^o, als da sie mit hinreichendem Nachdrucke den gewandten, schnel-len und khn geleiteten Fahrzeugen der Griechen htten begeg-nen knnen. Daher neigte sich bald das Waffenglck auf die Seite der Griechen, und hiedurch immer khner gemacht erran-gen sie endlich den vollkommensten Sieg. Viele feindliche Schiffe wurden in den Grund gebort, viele weggenommen, viele verbrannt, alle brigen zerstreuet. Ein Angstgeschrei der fliehen-den und sterbenden Perser erscholl in die Luft, dazwischen das Jubelgeschrei der triumphirenden Griechen. Wie furchtbar der Kampf gewesen sei, beweiset die Versicherung eines Augenzeu-gen, des Dichters schylus, der selbst mitfocht und in seiner Tragdie die Perser" eine Beschreibung dieses merkwrdigen Tages liefert. In' ihr wird unter anderem bemerkt, da man am Ende wegen der Menge der Schiffstrmmer und Leichen die See beinahe nicht mehr habe sehen knnen.s)
Flucht des Ferres aus Griechenland. 480. Xerres sa während der Schlacht unter etnem goldenen Thronhimmel, auf etnem Hgel am Strande des Meeres, um Augenzeuge seines Glckes zu sein. Neben ihm standen seine Schreiber, um die Grothaten zu verzeichnen. Jetzt war hier seines Bleibens nicht mehr. Um ihn aber schneller aus dem Lande zu treiben, gebrauchte Themistokles eine neue List. Die Griechen sind ge-sonnen, lie er ihm sagen die Brcke der dem Helle-spont abzutragen." Er erschrak! Seinen Feldherrn Mardo-nius lie er mit dreihundert tausend Mann in Griechenland zurck; er selbst floh eiligst davon und schwamm aus Furcht, es mgte ihm der Rckzug abgeschnitten werden, in einem arm-
*) Durch eine sonderbare Fgung des Schicksals waren die drei gr-ten Dichter in einem schnen Kranze auf Talmis vereint. Der khne schylus half siegen, der blhende Sophokles tanzte um die Trophen, und Euripides wurde am Tage des Sieges auf dem glck-lichen Eilande geboren.
11*
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Mardonius hielt dieses fr Flucht, rckte unbesonnen der den Asopus nach und warf sich mit Ungestm auf die Spartaner, welche die letzten im Zuge waren. Von den Persern hart gedrngt lie Pausanias die weit zurckstehenden Athener zur schleunigen Hlfe herbeirufen. Allein auch diese standen schon im heien Kampfe gegen die mit den Persern verbndeten Grie-chen. So entbrannte die Schlacht auf zwei Seiten zugleich; berall wurden Proben einer unerschtterlichen Tapferkeit gege-ben. Endlich durchbrach der spartanische Schlachtkeil die Rei-hen der Perser; Mardonius selbst fiel im Getmmel, und sein Tod war die Losung zur allgemeinen Flucht. Alles floh voll Entsetzen durch- und bereinander nach dem Lager und suchte Schutz hinter den Wllen und hlzernen Verschanzungen. Die Spartaner verfolgten sie zwar mit aller Hitze, waren aber nicht im Stande, das feste Lager zu ersteigen. Unterdessen waren auch die Athener Herren des Schlachtfeldes geworden; und ohne den Feind zu verfolgen, rckten sie nun ebenfalls zum Sturme des Lagers heran. Sie erstiegen die Mauern, brachen eine Off-nung, und die Griechen strzten wild und gewaltig in das Lager. Grauenvoll war das Gemetzel, und nur wenige entgingen der Wuth der Sieger. Nur klgliche Trmmer von dem ungeheuerem Perserheere rettete Artabazus, der sich zeitig zurckgezogen hatte, durch beschleunigte Flucht nach Asien.
Das war der Tag der ewig denkwrdigen Schlacht bei Plata, am 22. Sept. des Jahres 479 vor Chr. Das ganze persische Lager mit allen Schtzen und Neichthmern des asiatischen Lurus wurde eine Beute der triumphirenden Grie-chen. Fr die Perser war nun in Europa alle Hoffnung dahin.
Schlacht bei Mykale. 479 vor Chr. Um dieselbe Zeit angeblich am Tage des Sieges bei Plata erfochten die Griechen einen nicht minder wichtigen Sieg zur See bei Mpkle in Kleinasien. Nach der Schlacht bei Salamis hatten sich nmlich die Trmmer der persischen Flotte nach Samos zu* rckgezogen, um die kleinasiatischen Griechen zu beobachten und jeden Aufstand im Keime zu ersticken. Die verbndete Flotte der Griechen unter dem Oberbefehle des Spartanerkniges Leo-tychides und des Atheners Xanthippus ankerte bei Delos; als hier eine Gesandschaft von Samos erschien, an deren Spitze
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Kleinasien Salamis Samos Atheners_Xanthippus Delos
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und mchtigste Reich des ganzen Erdkreises. Seinem Scepter waren weithin fast alle Völker Asiens unterworfen; selbst in Afrika huldigten die Igyptier vor Schrecken. Nun sollte auch Europa eine Provinz von Asien werden. Mit Millionen von Kriegern berfluthete der persische Groherr, vor dessen Wink und Befehl sonst ganze Völker zitterten, das kleine Griechenland; und dennoch gelang es ihm nicht, dasselbe zu unterjochen, oder auch nur einer einzigen Stadt eine ihr widerstrebende Berfas-sung aufzubrden. Fast ein halbes Jahrhundert hindurch ward blutig zu Wasser und zu Lande gestritten; alle Hilfsquellen des weiten Perserreiches wurden erschpft; endlich mute der Riese unterliegen. Glorreich ging Griechenland aus seinen Freiheits-schlachten hervor. Das Nationalgefhl war wunderbar erhht; alle Krfte, die geistigen wie die krperlichen, mchtig angeregt und entwickelt; und unmittelbar nach diesem Kriege stand das sonst so arme und unberhmte Griechenland in nie gesehenem Glnze da.
Eine so auffallende Erscheinung kann nur durch eine Ver-gleichung der beiden streitenden Völker das Licht des Verstnd-nisses gewinnen. Im persischen Reiche wurde Alles durch des-potischen Druck darniedergehalten, jeder freie Aufschwung des Geistes war unmglich. Dort gab es nur Herren und Skla-ven; nicht die edelen Gefhle der Freiheit und Vaterlandsliebe, sondern nur rohe Willkr des Despoten riefen zum Kampfe auf. In Griechenland dagegen standen alle Brger frei und gleich neben einander, voll Selbstgefhl, stolz auf ihre Freiheit und ihr Vaterland, fr die sie die hchsten Gter des Lebens, ja das Leben selbst, hinzugeben bereit waren. Daher der Muth und die Aufopferung in den Tagen der Noth und Gefahr; daher die begeisterte Tapferkeit auf dem Schlachtfelde, die nicht fragte, wie stark der Feind sei, sondern wo er sei. Zwischen den herrschenden und unterdrckten Vlkern Persiens fehlte durch-aus der innere Nationalzusammenhang. An Sitte und Sprache verschieden waren die meisten nur durch das Recht der Strke an die herrschenden Perser gekettet, und nur durch des-potische Gewalt konnten sie zu einem Ganzen zusammengehalten werden, das aber wieder auseinander fiel, sobald der Schrecken aufhrte, der dieses lockere Band geknpft hatte. Die Griechen
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Afrika Europa Griechenland Griechenland Griechenland Griechenland Persiens
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bei, lockte die persische Flotte zum Kampfe in die offene See und erfocht den glnzendsten Sieg. Mehr als hundert Schiffe wurden erobert, alle brigen versenkt oder zerstreut. Mit die-fem Siege noch nicht zufrieden griff er an demselben Tage auch da am Ufer aufgestellte persische Landheer an und erleichterte sich durch eine List den Sieg. Mehre eroberte Schiffe wurden vorausgeschickt; alle Truppen auf denselben hatten persische Klei-dung angelegt, die den zahlreichen Gefangenen abgenommen war. Die Perser glaubten, ihre Brder zu empfangen und nahmen sie mit Freude in ihr Lager auf. Da aber fielen die vermumm-ten Griechen der die Perser her; rasch landete auch Cimon mit dem brigen Heere, und bald war die Flucht und Nieder-lge der Perser allgemein. Ihr ganzes Lager mit allen Schtzen wurde eine Beute der triumphirenden Sieger. Nach diesem doppelten Siege am Eurymedon in Pamphplien, 469 vor Chr., in demselben Jahre, in welchem Pausanias verur-theilt wurde, und Themistokles aus Argos zum Könige der Mo-loffer und von diesem zu den Persern flchten mute, segelte Cimon nach Cypern, wo unterdessen das phnizische Ge-schwader eingetroffen war, ohne Kunde von dem Schicksale der Hauptmacht erhalten zu haben. Es wurde eben so rasch ange-griffen als berwltiget.
Nach so glnzenden Thaten zu Wasser und zu Lande kehrte Cimon nach Athen zurck und wurde mit Jubel empfangen. Ein Theil der heimgebrachten Siegesbeute wurde zur Verstr-kung und Befestigung Athens verwendet, und insbesondere der neue Hafen Pyrus durch lange Mauern mit der Stadt in Verbindung gebracht; ein anderer Theil der Beute diente zur Belohnung der tapfersten Krieger, vor Allen aber des gefeier-ten Feldherrn selbst. Dieser jedoch verwendete den gewonnenen Neichthum grtentheils zum Besten der Vaterstadt. Er lie den Markt mit Platanen bepflanzen und einen wilden, drren Platz vor der Stadt in einen schnen wasser- und baumreichen Lusthain, in die Akademie, verwandeln. Er bauete auch zu Athen den Theseustempel, dessen Trmmer man noch jetzt sieht, legte schattige Sulengnge an und un ersttzte auerdem die rmere Volksklasse mit einer nie gesehenen Freigebigkeit.
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Durch diesen glorreichen Sieg hatten die Athener ihre Krfte kennen gelernt, und fortan zitterte man nicht mehr vor dem bloen persischen Namen. Allen ihren Nachkommen blieb Marathon ein Zeugni des Ruhmes, das zu hnlicher Tapfer-fett spornte. Den Gefallenen wurden Ehrendenkmler gesetzt, und ihr Andenken jhrlich durch ein Fest erneuert. Aus dem er-beuteten Marmorblocke, den die Perser mitgefhrt hatten, um ihn als Siegeszeichen auf den Ruinen von Athen aufzustellen, wurde spter von Phidias eine Bildsule der Gttin Nemesis ongeferttget. Vor allen aber ward Milliades, der Held des Ta-ges, gefeiert. Das ganze Volk empfing seinen Retter mit Iu-bel und verewigte sein Andenken durch ein herrliches, von ih-rem berhmten Knstler Polygnotus angefertigtes Gemlde, auf welchem Miltiades vorgestellt war, wie er an der Spitze der brigen Feldherren sein kleines Heer ordnete, ermuthigte und zum Siege fhrte. Dieses Meisterstck der Kunst wurde Jahr-hunderte hindurch im Portikus als Volkseigenthum feierlich auf-bewahrt. Noch jetzt will man auf der marathonischen Ebene die Grabhgel der Griechen und Barbaren erkennen, und gei-sterhafte Erscheinungen erschrecken noch immer fort die anwoh-nenden Landleute. Hier hren sie oft bei nchtlicher Weile das Wiehern der Schlachtrosse und sehen die geisterhaften Gestalten der Kmpfenden aufsteigen.7)
? 29* Miltiades Gnde Themistokles und Aristides. Tod des Darius.
Miltiades Ende. Jedoch nicht lange geno Miltiades der Frchte seiner glorreichen That. Der gefeierte Held von Marathon nahm ein hchst trauriges Ende. Das Volk hatte auf den Vorschlag seines angebeteten Fhrers ihm sofort eine Flotte von siebenzig wohlbemannten Schiffen bewilligt, um groe Contributionen beizutreiben von den reichen Inseln im geischen
oder 37 V, deutsche Meilen abgemacht, eine Schnelligkeit, die allein
schon eine bswillige Verzgerung ausschliet.
7) Sechshundert Jahre nach der Schlacht sah Pausanias die Grabh-gel und konnte noch auf den Sulen die Namen der verewigten Krie-ger lesen.
10*
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Extrahierte Personennamen: Phidias Knstler_Polygnotus Darius Marathon
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vernichtet, der Fhrer getdtet sei. Jetzt galt es, wenigstens die Herrschast zu Lande zur retten, da die Herrschaft zur See be-reits verloren war Klug verkndete er seinen Truppen, Pi-sander habe als Held und Sieger bei Knidus sein Leben dem Vaterlande geopfert; und alle waren begeistert durch diesen neuen Sieg und diese neue Verherrlichung des Vaterlandes; Alle brannten vor Begierde, einen gleichen Lorbeer sich zu er-kmpfen. Nun fhrte er sie zur Schlacht und erfocht bei Ko-ronea an der Grenze von Botien, im Jahre 394, einen glnzenden Sieg der die vereinte Macht der gegen Sparta ver-bndeten Griechen. Dieser Sieg verschaffte zwar der spartani-schen Macht neue Anerkennung, stellte aber weder Frieden noch Ruhe in Griechenland wieder her. Der Isthmus blieb fortan der Mittelpunkt feindlicher Bewegung. Obgleich in diesem Kriege, den man wohl den korinthischen" nennt, keine entscheidende Schlge geschahen, so behielten doch im Ganzen die Spartaner die Oberhand, besonders, wo Agesilaus sie fhrte. Zur See dagegen blieb Konon Meister. Mit einer betrchtlich verstrk-ten Flotte durchfuhr er das geische Meer und befreiete alle Inseln und Städte von der Herrschaft der Spartaner. Auch plnderte und verheerte er die lakonischen Ksten und eroberte selbst die Insel Cythera. Dann segelte er wie im Triumphe nach Athen und stellte mit persischem Gelde die Mauern und Festungswerke seiner Vaterstadt wieder her, im elften Jahre, nachdem sie zerstrt worden (393). Immer mehr hob sich Athen, bald begaben sich die meisten Städte und Inseln Kleinasiens wieder unter dessen Schutz. Diese Vorflle erfllten die Spar-taner m t banger Besorgni. Sie hielten sich beiden Feinden, Griechen und Persern, nicht lnger gewachsen und glaubten, nur durch einen schleunigen Frieden mit Persien die Macht th-rer Gegner schwchen zu knnen. Zu dem Zwecke sandten sie den Antaleidas, einen uerst verschlagenen Unterhndler, an Tiribazus, den Befehlshaber der persischen Truppen in Vorderasien. Durch alle niederen Knste wute er diesen fr sich zu gewinnen, und wenn es auch noch zu keinem vollkomme-nen Friedensschlsse kam, so gelang es ihm doch, sowohl Geld zur Verstrkung der spartanischen Flotte zu erhalten, als auch den Athener Konon, der schon lngst die Eifersucht jenes Per-
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wollte Niemand zugeben, und die Thebaner kehrten, im Gefhle ihrer Kraft, ohne Annahme des Friedens, nach Hause zurck.
Schlacht bei Leuktra, 371 v. Chr Nun schickten die Spartaner ihren König Kleombrotus mit Heeresmacht nach Bo-tien, um die Thebaner zur Freilassung der botischen Städte zu zwingen. Die Engpsse bei Koronea fand er vom Epaminon-das besetzt; er wandte sich deshalb seitwrts und erreichte auf einem Bergpfade und dem Meere entlang den Flecken Leuktra. Hier kam es im Jahre 371 vor Chr. zu einer groen, entschei-denden Schlacht Pelopidas befehligte die heilige Schar," eine Anzahl von dreihundert auf Leben und Tod unzertrennlich verbundener Jnglinge, die den Kern des Heeres bildeten und auf ffentliche Kosten unterhalten wurden. Epaminondas leitete das Ganze. Um nicht von der bermacht der Feinde berflgelt zu werden, erfand er eine neue ganz ungewhnliche Schlachtordnung. In tiefer Stellung, keilfrmig zugespitzt, drang der linke, aus den Tapfersten des Heeres gebildete Flgel vorwrts, wh-renb der rechte, schwchere, weit zurckstand und scheinbar wich. Das ist bte berhmte schrge Schlachtorbnung," aus welcher sich spter der macebonische Phalanx bildete Selbst noch in der neuesten Zeit war des Epaminonbas schrge Schlachtorbnung Vorbilb und Muster fr den groen König Preuens, Frie-brich .Ii., der durch sie im siebenjhrigen Kriege bte berhmte Schlacht bei Reuthen (1757) gewann. Mit unwiberstehlicher Gewalt burchbrach der thebantsche Schlachtkeil bte Reihen der Spartaner, der König Kleombrotus fiel, mit ihm bte Scharen seiner Getreuen; und nun war bte Flucht und Nieberlage der Feinde allgemein. Es war das erste Mal, ba Sparta in einer offenen Felbschlacht geschlagen wrbe, und der Zauber von der Unberwinblichkeit seiner Heere war gewichen. Der Tag bei Leuktra enbete fr immer Spartas Hegemonie der Hellas.
Aber auch im Unglcke verlor Sparta seinen Heldenmuts nicht. In der Stadt wrbe gerabe ein ffentliches Fest gefeiert, als bte Ephoren bte Nachricht von der Niederlage bei Leuktra erhielten; jedoch unterbrachen sie die Spiele und Tnze nicht, sondern warteten ruhig den Schlu ab. Dann ward die Trauer-botschaft und der Name jedes Gebliebenen verlesen. In tiefer Stille hrten Alle zu und gingen schweigend nach Hause. Am
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