Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
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Geschlecht (WdK): Mädchen
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besitzt nicht den Ehrgeiz mancher Herrscherinnen, in die Geschicke
der Völker einzugreifen. Desto mehr weiß ihre Familie von ihr
zu erzählen, desto besser kennen sie die Kirchen, die Krankenhäuser,
die Hospitäler und Waisenanstalten. Wie ein stiller Engel er-
scheint sie in deren Räumen, um ihrem frommen und guten
Herzen genugzutun. Richt rauschende Hymnen begleiten ihre
Liebeswerke, aber die Dankesworte und Segenswünsche der
Armen und Leidenden, denen sie Helferin und Trösterin ist.
Nach A. Willenberg.
247. Deutsche Worte.
Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an.
das halte fest mit deinem ganzen Herzen,
hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft;
dort in der fremden Welt stehst du allein,
ein schwankes Rohr, das jeder Sturm zerknickt.
Schiller.
Wir Deutschen fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt.
Fürst von Bismarck.
Deutsch der Rhein und deutsch der Wein,
deutsche Sprach' und deutsche Sitte
von dem Throne bis zur Hütte.
Alois Schreiber.
Treue Liebe bis zum Grabe
schwör' ich dir mit Herz und Hand,
was ich bin und was ich habe.
dank' ich dir, mein Vaterland!
£ offmann von Fallersleben.
248. Die Auswanderer.
1. Ich kann den Blick nicht
von euch wenden,
ich muß euch anschaun immerdar;
wie reicht ihr mit geschäft'gen
Händen
dem Schiffer eure Habe dar!
2. Ihr Männer, die ihr von dem
Nacken
die Körbe langt, mit Brot be-
schwert,
das ihr aus deutschem Korn ge-
backen,
geröstet habt auf deutschem Herd.
3. Und ihr im Schmuck der
langen Zöpfe,
ihr Schwarzwaldmädchen, braun
und schlank,
wie sorgsam stellt ihr Krüg' und
Töpfe
auf der Schaluppe grüne Bank!
4. Das sind dieselben Töpf'
und Krüge,
oft an der Heimat Born gefüllt!
wenn am Missouri alles schwiege,
sie malten euch der Heimat
Bild:
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Schiller Bismarck Alois_Schreiber
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5. Da tritt der Pfarrer zur Mutter heran,
um Trost ihr zuzusprechen.
Es fürchtet der edle, geistliche Herr,
es möchte das Herz ihr brechen.
6. Doch sie entgegnet: „Ich danke dem Herrn,
daß den Jungen die Kraft er verliehen,
zum Schutze des heiligen Vaterlands
hinaus in den Kampf zu ziehen.
7. Das Vaterland ruft. Liebe Kinder, lebt wohl.
Gott schütze euch Seele und Glieder!
Tut eure Pflicht! Und kehrt ihr nicht heim,
so sehn wir im Himmel uns wieder." W. -pohlmann.
237. Die preußischen Frauen im Jahre 1813.
Als im Frühling des Jahres 1813 die Stunde der Befreiung
schlug, setzten alle Schichten des Volkes ihr Höchstes ein. Auch
das weibliche Geschlecht zeigte sich der großen Sache würdig. Von
der Zeitströmung ergriffen, kämpften manche Frauen selbst in
dem Befreiungskriege mit. Die Namen einer Eleonore Prochaska
und Charlotte Krüger sind unter verschiedenen Beispielen die
bekanntesten. Mehrere dienten selbst bei der Reiterei.
Neun Prinzessinnen, an der Spitze die hochherzige Prinzessin
Wilhelm von Preußen, Marianne, geborne Prinzessin von Hessen-
Homburg. gründeten einen Frauenverein zum Wohle des Vater-
landes und erließen unter dem 23. März einen Aufruf an die
Frauen im Preußischen Staate. In ihm heißt es: „Das Vater-
land ist in Gefahr! Männer und Jünglinge ergreifen das
Schwert, alles strömt zu den Fahnen und rüstet sich zum blutigen
Kampfe für Freiheit und Selbständigkeit! Auch wir Frauen
müssen mitwirken, die Siege befördern zu helfen: auch wir müssen
uns mit den Männern und Jünglingen vereinigen zur Rettung
des Vaterlandes. Drum gründe sich ein Verein, der .Frauen-
verein'. zum Wohle des Vaterlandes. Gern stellen wir uns an
die Spitze desselben. Nicht bloß bares Geld wird dieser Verein,
als Opfer gebracht, annehmen, sondern jede entbehrliche, wert-
volle Kleinigkeit — das Sinnbild der Treue, den Trauring, die
glänzende Verzierung des Ohrs, den kostbaren Schmuck des Halses.
Gern werden monatliche Beiträge. Materialien, Leinwand, ge-
sponnene Wolle und Garn angenommen. Alles, was auf diese
Art gesammelt wird, gehört dem Vaterlande. Diese Opfer dienen
dazu, die Verteidiger, die es bedürfen, zu bewaffnen, zu bekleiden,
auszurüsten, und wenn die reiche Wohltätigkeit der Frauen uns
in den Stand setzt, noch mehr zu tun. dann sollen die Verwundeten
gepflegt, geheilt und dem Vaterlande wiedergegeben werden."
Kutsche, Lesebuch. 27
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: W._-pohlmann Eleonore_Prochaska Charlotte_Krüger Wilhelm Marianne
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breitete sich die Seidenzucht allmählich nach Italien, Südfrank-
reich. Spanien und Portugal.
Bei uns gedeiht der Seidenspinner nur in Zimmern, die
beständig eine Wärme von 22 bis 25 0 C haben. Der Schmetterling
legt im Herbste 100—500 Eier. die man bis zum Frühlinge in
trockenen, luftigen Kellern aufbewahrt. Wenn der weiße Maul-
beerbaum Blätter treibt, die die einzige Nahrung der Seiden-
raupe bilden, bringt man die Eier in die Zuchtzimmer, und bald
kriechen die kleinen grauen Raupen aus. Diese werden nun sorg-
fältig etwa vier Wochen mit Maulbeerblättern gefüttert, bis
sie ausgewachsen sind. Sie häuten sich in dieser Zeit viermal und
werden kreideweiß. Etwa acht Tage nach der letzten Häutung
nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich und zeigen das Bestreben,
in die Höhe zu klettern: man stellt ihnen deshalb Reiser hin, an
denen sie hinaufklettern und sich einspinnen. Das Gespinst, Kokon,
ist eiförmig, ungefähr halb so groß wie ein Hühnerei und besteht
aus einem ununterbrochnen, äußerst feinen Faden, der einen
firnisartigen Überzug hat, mittels dessen die verschiedenen Faden-
teile aneinander kleben. Nach vierzehn Tagen bohrt sich der aus
der Verwandlung hervorgegangene Schmetterling mit Hilfe eines
scharfen Safts durch den Kokon und trennt diesen dadurch in lauter
kurze Fäden. Will man den Kokon und den ganzen Faden unversehrt
erhalten, so muß die Puppe darin getötet werden: dies wird auf
die Weise bewirkt, daß sämtliche Kokons in Körbe geschüttet und
in die Dämpfe von siedendem Wasser gesetzt werden.
Um nun die Kokons abzuwickeln, wirft man mehrere in einen
Kessel mit heißem Wasser und peitscht sie mit einem kleinen
Besen. In dem heißen Wasser weicht der verklebende leimartige
Überzug auf, die Fäden lösen sich voneinander, und ihre Anfänge
hängen sich an die Reiser des Besens. Hierauf bringt man die
Kokons in einen Kessel mit lauwarmem Wasser und vereinigt
so viele Fäden, als man zur Hervorbringung eines brauchbaren
Seidenfadens nötig hat. Der einfache Faden ist zu dünn, als
daß er für sich allein gebraucht werden könnte. Etwa 20 Fäden
geben aber schon einen starken Seidenfaden. Ganz kann man
indes den Kokon nicht abwickeln, weil nach innen zu der Faden
immer dünner und schwächer wird und dann abreißt.
Die Gesamtlänge des Fadens, aus dem der Kokon zusammen-
gesetzt ist, beträgt etwa 3700 m; die hiervon für die Verarbeitung
zu gewinnende Fadenlänge macht jedoch nur 3—000, in seltenen
Füllen bis zu 000 m aus, da weder das äußere Fadengewirr
noch der innerste pergamentartige Teil zur Herstellung guter
Seide verwendbar sind.
Die von dem Kokon abgehaspelte, noch nicht weiter verarbeitete
Seide führt den Namen Rohseide. Der Rohseidenfaden.'wie
er in dem Knäuel vorkommt, ist mit einem eigentümlichen Über-
züge. dem Seidenleim — Sirizin — versehen, der die Ursache der
verschiedenen Farbe ist und der Seide eine gewisse Härte. Rauheit
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gehörig gereinigten Häute durch eine warme Auflösung van Koch-
salz mit etwa vier- bis sechsmal soviel Alaun und läßt sie dann
trocknen. Gewöhnlich gerbt man auf diese Art nur dünnere Häute
von Ziegen. Schafen und Kälbern: es werden aber auch Roß-
und Ochsenhäute ähnlich behandelt. Das aus dieser Gerberei
hervorgehende Leder ist weiß im Innern, daher sein Name Lleiß-
leder, und wird von Sattlern. Riemern. Schuhmachern usw. ge-
braucht. Auch das bekannte Glacöleder ist eine Art Weißleder,
zu dessen Bereitung der Auflösung von Alaun und Kochsalz noch
Milch. Eiweiß, Baumöl, Weizenmehl und Weinstein zugesetzt
werden, um das Leder recht geschmeidig zu machen. Zuletzt wird
es mit einer Glaskugel glänzend gerieben.
Das Waschleder erhält man durch die Sämischgerberei,
in der man alle Arten schwächere Felle gerben kann. Die Häute
werden mit Tran gut eingerieben, einige Stunden unter die
Stampfen einer Walkmühle gebracht, so daß sie innig von Fett
durchdrungen werden, und hierauf getrocknet. Solches Leder ist
sehr weich und läßt sich waschen: es wird daher zu Handschuhen,
Beinkleidern usw. verarbeitet. Nach Barentm.
86. Strohwaren.
Aus Stroh werden verschiedene Gegenstände, wie Hüte.
Kappen. Arbeitstaschen, Schuhe usw., hergestellt. Das zur Flecht-
arbeit bestimmte Stroh stammt von einer besondern Sorte
Sommerweizen oder Sommerroggen. Es wird, ehe es noch völlig
reif ist. ausgerauft, getrocknet und hierauf nach seiner Güte und
Brauchbarkeit sortiert. Dann werden die Knoten an den Halmen
weggeschnitten und letztere in einer Pottaschenlösung und in
Chlorwasser gebleicht. Das sehr feine italienische Stroh wird in
ungespaltenen Halmen, die flach gepreßt sind, verarbeitet, während
das minder feine Stroh andrer Länder mittels eines Stroh-
spalters gespalten wird. Aus mehreren Strohstreifen werden
zunächst lange Treffen geflochten, die man nach dem Waschen und
Pressen mittels einer feinen Naht zu Hüten usw. zusammen-
fügt. Das fertige Stück wird abermals gewaschen, gebleicht und
zuletzt geplättet.
Die feinsten Strohgeflechte liefert Toskana. Schon seit An-
fang des 19. Jahrhunderts steht die Kunst des Strohflechtens in
Italien in hoher Blüte. Von dort hat sie sich über andre Länder
verbreitet. In Deutschland wird diese Industrie besonders in
Sachsen, im Schwarzwalde und in den schlesischen Weberei
distrikten betrieben.
87. Stecknadeln und Nähnadeln.
Die Stecknadel ist fürwahr der einfachste und unbedeutendste
Gegenstand in der Haushaltung und doch so notwendig. Man
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Duftes ist vorzuziehen: deshalb mische man die Würzen nicht
für den gleichen Schrank.
Auch „reinlich geglättet" will unser Dichter den Schrein,
und jede Hausfrau wird auch dafür sorgen, wenn sie über das
Brett eines jeden Fachs noch eine Leinendecke breitet, die mit
ihrem spitzenbesetzten Vorderand leicht herabhängt. Auf dieser
saubern Unterlage nun ruhen die Wäschepückchen, jede Sorte für
sich dutzendweise gehäuft und mit Band umschlossen: die Hand-
tücher lang gefaltet,- die Servietten quadratisch usf. In die zwei
obern Fächer kommen die seltener in Gebrauch zu nehmenden
Stücke und die Tischwäsche, in das dritte Fach die Bettwäsche, in
das vierte Handtücher, weiter die übrige Küchen- und Haus-
standswüsche.
Ein allzu großer Wäschevorrat ist nicht praktisch: es emp-
fiehlt sich vielmehr, von Zeit zu Zeit Berbrauchtes zu ersetzen.
Die Wäsche wird von zu langen! Liegen brüchig und gelb. Selten
Gebrauchtes muß durch Umfalten in andre Lage gebracht oder-
ungestärkt gerollt werden.
Der Wäscheschrank muß gut schließen, um vollkommenen
Schutz vor Staub und Insekten zu gewähren: er verlangt einen
trocknen Standort, damit die Wäsche vor Moderflecken bewahrt
bleibe, die schwer oder gar nicht wieder entfernt werden
können.
Zur Aufbewahrung der schmutzigen Wäsche empfiehlt sich für-
feinere Gegenstände ein aus waschbarem Stofs gefertigter
Wäschebeutel: gröbere Wäsche legt man in Waschkörbe oder
hängt sie über Wäscheleinen. Je größere Zwischenräume zwi-
schen den einzelnen Waschtagen liegen, desto öfter wird die sorg-
same Hausfrau die schmutzige Wäsche wenden, lüften und prüfen,
ob genügend Schutz gegen Mäusefraß vorhanden ist.
Ausbessern und Verwerten älterer Wäschestücke. Das Tragen
der Wäsche sowie das wiederholte Reinigen nützen auch bei ver-
nünftigster Behandlung den Gewebefaden der Wäschestücke ab
und lassen schadhafte Stellen entstehen, und zwar zunächst immer
an den Punkten, die am stärksten angeschmutzt waren und in-
folgedessen beim Waschen am kräftigsten in Angriff genommen
werden mußten. Rechtzeitiges Ausbessern schiebt den Verlust
manchen Stückes auf ein Weilchen hinaus, es hindert rasche Ver-
größerung der Schäden und legt Zeugnis ab für die Gewissen-
haftigkeit der Hausfrau wie für ihren Ordnungssinn. Von
einer Frau. die zerrissenes Küchenzeug leidet, deren zum Trock-
nen aufgehängte Leibwäsche Löcher zeigt, die wohl gar Tisch-
wäsche auflegt mit geschlitzten Stellen, wird niemand viel halten.
Und doch sei auch wieder gewarnt vor dem unvernünftigen
Flicken und Stopfen! Es kann der vollendetste Musterstopf ein
Fehler, das sparsamste Flicken eine Verschwendung sein. wenn
auch auf das älteste Stück noch Stunden der Arbeit verwendet
werden.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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lebenden spähen nach Pelzwerk, wollenen Meldern, Federn, Polstern
und ähnlichen Dingen, denen sie ihre Nachkommenschaft anver-
trauen können.
Um Kleider und Pelze vor den Motten zu schützen, hat man
seit langen Zeiten mancherlei Kräuter angewendet; man meinte,
daß sie den Motten zuwider, vielleicht sogar für diese giftig wären
und deshalb von ihnen gemieden würden. Je nach den Gegenden
wendet man auch verfchiedne solcher Mottenkräuter als Schutz-
mittel an. Eins der gebräuchlichsten ist der Sumpfporst, den nlan
seines Gesamtwuchses wegen auch wilden Rosmarin nennt. Er
wächst als niederes Sträuchlein in sumpfigen Gegenden und riecht
auffallend stark. Der Rainfarn und der Honig- oder Steinklee
wachsen bei uns an sonnigen Bergabhängen und ähnlichen
trocknen Stellen. Beide duften ebenfalls stark. Aus den Ländern
des Mittelmeergebiets hat man seit lange als Wohlgeruchsmittel
die Spike oder den Lavendel bei uns eingeführt und sowohl in
Gärten als auf den Feldern in größern Mengen gebaut. Alle
diese Kräuter bindet man in kleine Bündelchen, hängt sie in den
Kleiderschränken auf oder legt sie in Kästen und Kommoden, in
denen wollene Kleider und Pelzsachen aufbewahrt werden. Doch
sind diese Mottenkräuter sehr unzuverlässige Schutzmittel gegen
die kleinen, zudringlichen Gäste.
Haben die Motten trotz der genannten Kräuter doch den
Versteck ihrer Lieblingsspeise ausfindig gemacht, so heften sie ihre
Eier lose an diese. Die Rauchwarenhändler pflegen deshalb ihre
Pelzvorräte fleißig an die Luft zu bringen, tüchtig zu schütteln
und auszuklopfen. Dadurch fallen die Motteneier ab, die etwa
darauf abgelegt sind. Läßt man sie dagegen ungestört, so
schlüpfen nach 8 bis 12 Tagen aus den Eiern winzige Räupchen,
die arge Verwüstungen anrichten können, sobald sie in größerer
Menge an ihre Arbeit gehen. Das Mottenräupchen beißt näm-
lich zunächst eine Anzahl Härchen und Wollfasern ab und spinnt
sie zu einer sackähnlichen Hülle zusammen. Dies ist sein Kleid
und seine Wohnung. Mit ein paar Gespinstfäden heftet die
Raupe ihre Hülle an das Zeug fest und nimmt sie mit sich, so-
wie sie beim Fressen allmählich weiter fortrückt. Wollenhaare,
Federn und Pelzhaare sind ihre ausschließliche Nahrung. Davon
lebt das Räupchen während des ganzen Sommers bis zum
November oder Dezember. Sowie es allmählich wächst, länger
und dicker wird, reicht die Hülle nicht mehr aus. Das Räupchen
schneidet mit seinen Freßzangen so geschickt wie ein Schneider mit
der Schere seine Hülle der Länge nach auf und webt einen
neuen Streifen hinein. Kommt es beim Weilerwandern von
schwarzem Zeuge auf weißes oder rotes, so entsteht auch eine
bunte Hülle mit verschiedenfarbigen Streifen. Wird das Räupchen
in seinem Versteck gestört, so schlüpft es aus der Hülle heraus,
läßt sich an einem dünnen Gespinstfäden zur Erde hinab und
haspelt sich nachmals wieder an demselben zu seinem Futterplatze
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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weder Wasser erhitzt oder Dampf erzeugt. Das heiße Wasser oder
der Dampf werden in starken eisernen Röhren durch sämtliche
Räume des Gebäudes geleitet; da diese Röhren durch das hin-
durchströmende heiße Wasser oder den Dampf in ihren Wänden
erhitzt werden, so wirken sie als Heizflächen wie die Wände des
geheizten Zimmerofens.
Die Bedienung solcher Zentralheizungen ist durch Vorschriften
geregelt und meist' in die Hände technisch vorgebildeter Leute ge-
legt; wo solche Anlagen bestehen, hat man sich stets streng an
die gegebenen Vorschriften zu halten. . Nach «verschiedenen.
106. Von den Brennstoffen.
Als Brenn- oder Feuerungsmaterial werden verschiedene
Stoffe benutzt. Zu den verbreitetsten Brennstoffen gehören Holz
und Kohle.
Das Brennholz ist entweder hart oder weich. Zu den ge-
bräuchlichsten harten Hölzern gehören: Eiche, Birke, Ulme, Rot-
und Weißbuche; halbharte Hölzer sind: tiefer, Lärche, Ahorn;
weiche Hölzer sind: Fichte oder Rottanne, Weißtanne, Linde,
Weide und Pappel.
Für Heizungszwecke ist im Auge zu behalten, daß weiche
Hölzer wegen ihrer Porosität unter stärkerer Flammenentwicklung
leichter und rascher verbrennen als harte. Braucht man also das
Holz nur zum Anzünden von kohlen, so wird man zweckmäßig
weichen und harzhaltigen Hölzern den Vorzug geben; will man
aber Kamine oder Stubenöfen mit Holz heizen, so wird man
harte Hölzer wählen müssen.
Aber der Heizwert des Holzes wird noch durch andre
Umstände verändert. Holz, das geflößt wurde, ist kein gutes
Brennmaterial; denn es wird Veränderungen ausgesetzt, die dessen
Gehalt an Kohlenstoff vermindern, es brennt schlecht, selbst wenn
es gehörig ausgetrocknet ist. Ausgetrocknetes Holz ist gut; aber
der Prozeß des Austrocknens darf' nicht zu lange dauern, denn
an der Luft verliert das Holz gleichfalls an seinem Heizwert.
Abgelagertes altes Bauholz wird als billiges Brennmaterial
verkauft; sein Nutzerfolg aber ist ein viel geringerer als der eines
verhältnismäßig frischen: Holzes.
Das Holz wird in Kubikmetern verkauft. Das ist ein sehr
abhängiges Maß; das Holz wird in dem Maßrahmen auf-
geschichtet, und der freie Raum, der zwischen den einzelnen Holz-
stücken entsteht, zählt mit. Wir bekommen darum eine verschiedne
Menge Holz in einem Kubikmeter, je nachdem wir Scheitholz,
Knüppelholz oder Reisig kaufen. Durchschnittlich enthält 1 cbm
Scheitholz ebensoviel Holzmasse wie 1v4 cbm Knüppelholz oder
2 cbm Stockholz oder etwa 3 cbm Reisig.
An Brennkraft wird das Holz von der Steinkohle über-
troffen. Äußere Kennzeichen anzugeben, an denen die Güte der
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und setzen sich später auf Möbeln, Vorhängen u. dgl. nieder.
Soll der Staub wirklich beseitigt werden, so mutz man ihn mit
einem nassen Lappen aufwischen. Das ist ohne grotze Wasser-
vergeudung überall da leicht möglich, wo die Futzböden geölt
sind. Bei der Reinigung der mit Öl oder Lack bestrichenen
Böden genügt in den meisten Fällen ein Klotzes Aufwischen;
dabei hüte man sich vor einer Benutzung von Seife und Lauge,
da beide der Ölfarbe und dem Lackanstrich schaden. Dasselbe
beachte man auch bei der Reinigung aller mit Ölfarbe ange-
strichenen Hausgeräte. Gegenstände, die mit einer Leimfarbe an-
gestrichen sind, vertragen kein Ratzmachen. Tapeten werden
mittels eines langen Besens, um den ein weiches Tuch geschlungen
ist, leicht abgerieben; verräucherte oder verstäubte Stellen reibt
man mit harter Brotkrume ab, die man wegen der aufgenommenen
Giftstoffe nach dem Gebrauch verbrennen mutz. Wollene Teppiche
werden tüchtig ausgeschüttelt und mit einem nicht zu harten Besen
gekehrt, Plüschteppiche durch klopfen auf der Rückseite staubfrei
gemacht. Fenster putzt man mit Lauge oder Wasser und Kreide,
spült sie ab und poliert sie sehr sauber nach; man vermeide aber,
frisch gereinigte Fenster dem grellen Sonnenlicht auszusetzen, da
sie hierdurch gern blind werden. Sind sie trocken, so reibt man
sie mit Waschleder oder weichem Zeitungspapier ab.
Ölbilder reinigt man von Staub und Rauch vorsichtig mit
lauem Wasser und einem Schwamme (ohne Seife). Die Gold-
rahmen, die von Rauch oder von Fliegenflecken gelitten haben,
bestreicht man behutsam mit einem Zwiebelschnittchen, das man
in Salmiakgeist getaucht hat.
Gipsbüsten schütze man gegen Staub durch Überhängen
von Gummigaze; sie dürfen nie abgewischt, sondern müssen mit
einem Federwedel abgestäubt werden. Sind sie aber sehr be-
schmutzt, so überstreiche man sie mit einem gewöhnlichen Tapezier-
kleister ziemlich dick; ist diese Truste zäh geworden, so löse man
sie vorsichtig ab, und der Gips erscheint wieder in seiner ursprüng-
lichen Weitze. Da aber hierzu eine gewisse Übung gehört, so
mache man vorerst Versuche an wertlosen Gipsfiguren. Auch eine
Mischung von Milch und pulverisierter Kreide tut gute Dienste
beim Reinigen von solchen Gegenständen.
Marmor reinigt man leicht mit Seife und Wasser unter
Benutzung einer Bürste, Alabaster dagegen mit verdünnter
Sodaauflösung. Alle sauren Flüssigkeiten greifen aber die Ala-
basterpolitur an. Bronzesachen bürstet man mit Seifensieder-
lauge, spült sie im Wasser ab und rollt sie durch illeie oder
Sägespäne.
Gepolsterte Möbel klopfe man gründlich mit einem dünnen,
glatten Stäbchen aus und lasse sie zur Fernhaltung von Insekten
von Essigdämpfen durchziehen. Leider bilden gepolsterte Möbel nicht
selten die Brutstellen der Motten; man bringe diese Möbel daher
häufig an die frische Lust und wende gutes Insektenpulver an.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Geruch geben. Man hüte sich vor dem Beißen auf harte Sachen,
wie Nüsse, vor allzu heißen oder kalten Speisen und Getränken.
Fritz Kalle und Ol-. G. Schellenberg.
112. Äble Gewohnheiten.
Die Gewohnheit stiftet häufig Nutzen, aber wer wollte
leugnen, daß sie auch vielfach Schaden anrichtet! Weil wir
eine Sache gewohnt sind, weil sie uns zur Angewohnheit ge-
worden ist, sind wir blind dafür, daß wir durch sie geschädigt
werden. Gerade in den allerunscheinbarsten Dingen sündigen
wir am meisten, werden uns dessen aber oft erst bewußt, wenn
wir zu Schaden gekommen sind, oder beginnen dann erst die
üble Gewohnheit abzulegen.
Der eine leckt gewohnheitsgemäß an Briefmarken und Brief-
umschlägen, läßt aber von dieser unappetitlichen Gewohnheit nicht
eher, bis er sich durch einen winzigen Riß in Lippe oder Zunge
eine Entzündung oder gar eine Blutvergiftung zugezogen hat.
Die fleißige Schneiderin steckt mit Vorliebe Stecknadeln in
den Mund, obgleich sie weiß, wie oft schon durch Verschlucken
spitzer Gegenstände Unvorsichtige hart büßen mußten.
Der eifrige Leser feuchtet beim Umblättern der Seiten des
Leihbibliotheksbuches seine Finger an und vergißt, wie viele
seiner Vorgänger an derselben Stelle Spuren hinterließen, die
vielleicht nicht frei von Lrankheitskeimen sind.
Niemand wird behaupten können, daß Geldstücke, die schon
unzähligem«! von Hand zu Hand wanderten, Muster von Sauber-
keit sind; dennoch finden sich genug Leute, die mit den Zähnen
diese gründlich schwärzlichen Münzen festhalten, wenn sie gerade
die Hände voll haben.
Mancher trinkt seinen Laffeeso heiß, daß, wenn dieselbe Flüssig-
keit von derselben Temperatur z. B. auf seine unbekleideten Füße
gegossen würde, sicher zum mindesten ein unangenehmes Schmerz-
gefühl entstünde, ein Beweis, daß Zähne. Schlund und Magen
genau so mitgenommen werden. Nur sind diese drei unglücklichen
Dulder durch gewohnheitsmäßiges Zuführen heißer Speisen schon
so sehr unempfindlich geworden. Ihre Rache aber heben sie sich
für später auf.
Andre wieder jagen eiskaltes Bier in ihren Magen hinein
und trösten sich, es werde ja nichts schaden; sie sind aber sehr
betrübt, wenn der hinkende Bote nachkommt.
Der Delikateßhändler mutet seinen Lunden zu, den Schinken
oder die Wurst zu essen, die die hübsche Mamsell Scheibe für
Scheibe zierlich mit zwei Fingern aufs Papier legt. Was ihre
großen, roten, etwas rissigen Finger vorher alles angefaßt haben,
weiß ich nicht. Ich habe nur gesehen, wie sie die Finger, die
kurz vorher schmutzige Nickelslücke auf den Ladentisch zählten,
an den rosigen Lippen angefeuchtet hat, um das Einwickelpapier
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Haushaltsregeln
Geschlecht (WdK): Mädchen
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abzulösen. Freilich gibt es auch tadellos arbeitende Wurst- und
Fleischschneidemaschinen, von denen die geschnittene Ware auf einen
Untersatz fällt. Und es gibt auch Gabeln oder noch geeignetere
Instrumente, die den Aufschnitt appetitlich auf das Papier be-
fördern helfen.
Auch in den Konditoreien und Konfitürengeschäften, selbst
in den feinsten, fassen die Verkäuferinnen alles mit den Händen
an. Lehnt sich der Kunde gegen diese sanitäre Unsitte auf, so
heißt es: „Das ist bei uns so üblich". Da gibt es nur einen
Ausweg: man empfehle sich verbindlichst. Reinliche Menschen
sollten ihren Bedarf an Lebensmiteln nur dort decken, wo es
peinlich sauber zugeht.
Die Schulkinder essen die Kirschen, die sie beim Straßen-
händler kauften, und auf denen eine merkliche Schicht Straßen-
staub abgelagert ist.
Aus Besorgnis, für feige oder furchtsam gehalten zu werden,
spiegeln viele Leute einen stoischen Gleichmut vor beim Heran-
nahen etlicher Autos, Radler und Straßenbahnen, obgleich sie
besser täten, sich so rasch wie irgend möglich in Sicherheit' zu
bringen.
Mancher huldigt der reizenden Angewohnheit, das Straßen-
pflaster für einen Spucknapf zu halten, oder er gefährdet das
Leben seiner Mitmenschen, indem er Obstschalen und -kerne aus
den Bürgersteig wirft, so daß die Passanten ausgleiten.
Viele Hausfrauen halten sich für sehr ordnungsliebend,
wenn sie Teppiche und Decken aus dem Fenster ausschütteln,
so daß der Schmutz den unter ihnen Wohnenden bestimmt in
die Zimmer hineinfliegt, während sie sehr ärgerlich sind, wenn
ihnen dasselbe zugefügt wird von dem über ihnen Hausenden,
der von der gleichen Nächstenliebe erfüllt ist, wie sie selbst.
Nicht selten kommt es vor, daß Hundebesitzer ihrem vier-
beinigen Liebling das Fell krauen und gleich darauf, ohne die
Hände gewaschen zu haben, das Brot anfassen, das die ganze
Familie genießen soll.
Feine Hausfrauen finden es selbstverständlich, Brötchen
und Brote in den Händen herumzuwälzen und*auf ihre Frische
und Knusprigkeit zu prüfen, um sie dann dem lieben Nächsten
zu überlassen. Es ist auch eine hygienische Unart, am Marktslande
die Finger in das Fleisch zu drücken oder mit dem Finger etwas
von der Butter abzustreichen, um die Ware einer Prüfung auf
ihre Güte zu unterziehen.
Wenn einen just der Husten oder das Niesen plagt, so soll
er im Nahrungsmittelgeschäft um so mehr die Hand oder das
Taschentuch vor Mund und Nase hallen, damit der Sprühregen
sich nicht auf die Lebensmittel ergießt und diese mit Krankheits-
erregern überschüttet. Namentlich in Influenzazeilen können
rücksichtslose Verstöße gegen diese wichtige hygienische Verkehrsregel
viel Unheil anrichten.
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TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]