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weder Wasser erhitzt oder Dampf erzeugt. Das heiße Wasser oder
der Dampf werden in starken eisernen Röhren durch sämtliche
Räume des Gebäudes geleitet; da diese Röhren durch das hin-
durchströmende heiße Wasser oder den Dampf in ihren Wänden
erhitzt werden, so wirken sie als Heizflächen wie die Wände des
geheizten Zimmerofens.
Die Bedienung solcher Zentralheizungen ist durch Vorschriften
geregelt und meist' in die Hände technisch vorgebildeter Leute ge-
legt; wo solche Anlagen bestehen, hat man sich stets streng an
die gegebenen Vorschriften zu halten. . Nach «verschiedenen.
106. Von den Brennstoffen.
Als Brenn- oder Feuerungsmaterial werden verschiedene
Stoffe benutzt. Zu den verbreitetsten Brennstoffen gehören Holz
und Kohle.
Das Brennholz ist entweder hart oder weich. Zu den ge-
bräuchlichsten harten Hölzern gehören: Eiche, Birke, Ulme, Rot-
und Weißbuche; halbharte Hölzer sind: tiefer, Lärche, Ahorn;
weiche Hölzer sind: Fichte oder Rottanne, Weißtanne, Linde,
Weide und Pappel.
Für Heizungszwecke ist im Auge zu behalten, daß weiche
Hölzer wegen ihrer Porosität unter stärkerer Flammenentwicklung
leichter und rascher verbrennen als harte. Braucht man also das
Holz nur zum Anzünden von kohlen, so wird man zweckmäßig
weichen und harzhaltigen Hölzern den Vorzug geben; will man
aber Kamine oder Stubenöfen mit Holz heizen, so wird man
harte Hölzer wählen müssen.
Aber der Heizwert des Holzes wird noch durch andre
Umstände verändert. Holz, das geflößt wurde, ist kein gutes
Brennmaterial; denn es wird Veränderungen ausgesetzt, die dessen
Gehalt an Kohlenstoff vermindern, es brennt schlecht, selbst wenn
es gehörig ausgetrocknet ist. Ausgetrocknetes Holz ist gut; aber
der Prozeß des Austrocknens darf' nicht zu lange dauern, denn
an der Luft verliert das Holz gleichfalls an seinem Heizwert.
Abgelagertes altes Bauholz wird als billiges Brennmaterial
verkauft; sein Nutzerfolg aber ist ein viel geringerer als der eines
verhältnismäßig frischen: Holzes.
Das Holz wird in Kubikmetern verkauft. Das ist ein sehr
abhängiges Maß; das Holz wird in dem Maßrahmen auf-
geschichtet, und der freie Raum, der zwischen den einzelnen Holz-
stücken entsteht, zählt mit. Wir bekommen darum eine verschiedne
Menge Holz in einem Kubikmeter, je nachdem wir Scheitholz,
Knüppelholz oder Reisig kaufen. Durchschnittlich enthält 1 cbm
Scheitholz ebensoviel Holzmasse wie 1v4 cbm Knüppelholz oder
2 cbm Stockholz oder etwa 3 cbm Reisig.
An Brennkraft wird das Holz von der Steinkohle über-
troffen. Äußere Kennzeichen anzugeben, an denen die Güte der
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eines starken, bodenständigen neuen deutschen Volksstammes
führen soll, um die Vastardwirtschaft zu bekämpfen und den Ein-
fluß der schwarzen Dienstboten auf die Heranwachsende weiße
Jugend der Kolonie zu beseitigen, haben es sich zwei Vereini-
gungen zur Aufgabe gemacht, die Übersiedlung deutscher Frauen
und Mädchen in die Kolonie planmäßig zu fördern, indem sie
ihnen freie überfahrt in der dritten Schiffsklasse von Hamburg
bis Swakopmund bzw. Lüderitzbucht oder einen Zuschuß zu den
Reisekosten in der zweiten Klasse bewilligen.
Das größte Verdienst hat sich in dieser Hinsicht die ..Deutsche
Kolonialgesellschaft", Berlin W 9. Schillingstraße 4,1, erworben.
Als zweite Vereinigung, die sich um die Auswandrung deutscher
Frauen und Mädchen in unsre Kolonie verdient gemacht hat. ist
zu nennen ..Der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft".
Berlin W 9, Potsdamer Straße 134 Hof. Dieser Bund hat sich
noch folgende besondre Ziele gesteckt: Deutsche Frauen und
Mädchen, die sich in den Kolonien niederlassen wollen, mit Rat
und Tat zu unterstützen: Frauen in den Kolonien, die schuldlos
in Rot geraten sind, beizustehen: den wirtschaftlichen und geistigen
Zusammenhang der Frauen in den Kolonien mit der Heimat zu
unterhalten und zu stärken. Um diese weitern Zwecke zu ver-
wirklichen. hat der genannte Frauenbund seine Fürsorge auch
noch der Errichtung und Förderung von Mädchenheimen zu-
gewandt, in denen junge Mädchen, denen nicht Gelegenheit ge-
boten ist, sich in schon begründeten Ansiedlerfamilien zu tüchtigen
Ansiedlerfrauen heranzubilden, in allen Zweigen der Farm-
wirtschaft unterrichtet werden.
In ihrem Wirken und Schaffen steht die deutsche Frau in der
Kolonie in größerer Achtung und Wertschätzung als im Vater-
lande. Die deutschen Ansiedler dulden es nicht, daß ihre Frauen
zu sehr angestrengt werden. Die Frau hat ihren Wirkungskreis
im Hause: sie soll das Heim gemütlich einrichten, für einen guten
Tisch sorgen und die Kinder erziehen. In jedem dieser drei
Punkte verhält es sich hier allerdings wesentlich anders wie in
der deutschen Heimat. So kann z. V. hier nicht so leicht eine vor-
nehme Zimmereinrichtung gekauft werden: die Frau muß es da-
her verstehen, aus den einfachsten Kisten einen saubern Wasch-
tisch, eine bequeme Sitzbank usw. herzurichten. Hinsichtlich des
Speisezettels hat die Frau des Farmers wirklich einen erfinde-
rischen Sinn zu bekunden: es kann vorkommen, daß z. V. das
Gemüse im Garten verdorrt oder von den Termiten zernagt wird:
dann gilt es. aus einer einzigen Frucht, wie Mais oder Kürbissen
oder wilden Melonen, verschiedene Gerichte zu bereiten. Oder
das Vrotmehl ist ausgegangen: soll nun die ganze Familie tage-
und wochenlang auf Brot verzichten? Die Frau muß es verstehen,
auch aus Maismehl schmackhaftes Brot zu bereiten. Die Er-
nährung und Erziehung der Kinder ist auch nicht so einfach wie
in Deutschland. Drüben stehen Ärzte. Pflegerinnen und Nachbars-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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Extrahierte Personennamen: Schillingstraße
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Swakopmund Berlin Berlin Deutschland
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fl
rosa, später schokoladenfarbig (bestes Merkmal des echten Cham-
pignons). Der Stiel ist weih und trägt etwas über der Mitte
einen manschettenartigen Ring. Der Pilz läßt sich leicht trocknen.
Der echte Feldchampignon sieht dem ebenfalls eßbaren braun-
schuppigen Wald- oder Schafchampignon sehr ähnlich und ist
nicht zu verwechseln mit dem ihm ziemlich ähnlichen Giftchampi-
gnon (Knollenblätterpilz, Giftwulstling, Knollenwulstling), dem
giftigsten aller deutschen Pilze. Dieser wächst vom Sommer
bis Herbst überall da, wo der echte Champignon vorkommt, häufig
auch in Wäldern. Farbe des Hutes weih, gelblich, grünlich oder
gelbgrünlich, oft auch getupft. Der Stiel ist schlank, trägt eine
gelblichweiße Manschette und hat unten eine dicke, in einer häutigen
Umhüllung steckende Knolle (wichtiges Unterscheidungsmerkmal).
Der echte Reizker, Röstling, Wacholdermilchling, ist einer
der beliebtesten Speise- und Suppenpilze und wächst von Ende
Juni an bis November unter dichtem Nadelgehölz oder auch auf
moosigen Waldwiesen und auf Waldhügeln zwischen Heidekraut
und Wacholdersträuchern. Geruch aromatisch, Hut in der Jugend
flach, später in der Mitte vertieft, mit orange- oder ziegelroten
Ringen, die im Alter oder bei Verletzungen griinspanartig 'werden.
Stielfarbe wie die des Hutes, aber ohne Ringe. Das Fleisch ist
rötlichgelb und enthält eine orangerote Milch, die an der Lust
grünspanfarben wird. Dies ist das sicherste Kennzeichen für den
echten Reizker, zum Unterschied von dem nachher beschriebenen
Giftreizker. Der echte Reizker verliert in trocknem Zustand sein
Aroma, weshalb er sich nicht zum Trocknen eignet.
Der Giftreizker, Birkenreizker oder Gift-Milchling, ist dem
echten Reizker täuschend ähnlich und wächst im Sommer und Herbst
unter Birken, in Nadelholzgebüsch, auf moosigen Wiesen, häufig
in Gesellschaft mit dem echten Reizker. Er unterscheidet sich von
jenem durch seinen zottig behaarten Hutrand, seine mehr fleisch-
farbig als ziegelroten Ringe, die niemals grünliche Färbung an-
nehmen. Das Fleisch ist weiß und enthält eine Milch von beißendem
Geschmack. Blätter weißgelb. Stielfarbe wie die des Hutes, aber
ohne Ringe.
Der rote und gelbe Ziegenbart, rote oder gelbe Korallen-
pilz. Beide Pilze ähneln sich in Gestalt und Farbe. Sie wachsen
im Herbst in sandigen Laub- und Nadelwäldern und bestehen
aus einem dicken, aufrechten, weißlichgelben Strunk, aus dem eine
Menge korallenartige Äste herauswachsen. Fleisch in der Jugend
zart und weiß, später bitter schmeckend.
Die Speiselorchel wächst im Frühjahr in sandigem Nadel-
gehölz und ähnelt im Geschmack der Spitzmorchel. Hut höckerig,
vielfach gewulstet und wellenförmig gefaltet, sehr unregelmäßig,
anfangs hellbraun, später dunkelbraun. Stiel kurz, dick und faltig,
anfangs weiß, später grau und hohl. Fleisch zerbrechlich und
wachsartig. Verwendung wie die der Spitzmorchel. Vor der Zu-
bereitung ist dieser Pilz mit siedenden: Wasser abzubrühen.
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nur die Scheune und die Vorratskammer im Kopfe haben, wenn
wir ein wogendes Saatfeld sehen? Siehe den dünnen, biegsamen
Halm, wie er sich in die Höhe hebt und dem Winde trotzt, um an
der Sonne sein Korn zu reifen. Er könnte sich nicht aufrecht er-
halten. wären seine Knötchen ihm nicht eine Stütze, führten seine
Wurzeln ihm nicht Kieselerde zu, die den Zellen Festigkeit verleiht.
Gesellig steht Halm an Halm dicht gedrängt nebeneinander. Die
unerforschliche Weisheit wollte, daß diese Pflanze den kleinsten
Raum einnähme. Daher gab sie ihr ein schmales. biegsames Blatt.
Speise sollte sie liefern den Bölkern des Erdkreises; daher nimmt
sie sürlieb fast mit jedem Boden und breitet ihre Altardecke aus
in den niedrigen Ebenen wie in den Hochländern. Außerordent-
lich ist ihre Fruchtbarkeit, so daß sie in manchen Gegenden zwei-
hundertfältige Frucht bringt. Selbst der Winterkälte vermag das
zarte Blatt unter der Schneedecke zu widerstehen, und unter den
Fußtritten der Menschen wie der Tiere zerreißt es nicht; ist es
niedergetreten, richtet es sich wieder auf. In dem Vergänglichen
das Unvergängliche, in dem Irdischen das Ewige zu erkennen, ge-
ziemt wohl dem Christen. Unser Herr und Meister hat in dem
Körnlein des Feldes mehr als die Frucht zur Nahrung des Leibes
geschaut und seiner oft in den Gleichnisreden gedacht.
Unter allen Eetreidearten hat die Gerste sich am weitesten
ausgebreitet. Sie ist dem Menschen gefolgt nach dem kalten Norden,
sie hat ihn nicht verlassen mögen in dem heißen Süden. In Lapp-
lands winterlichen Fluren, wo man den Obstbaum und die Eiche
vergebens sucht, harret die Gerste treulich aus und bietet das täg-
liche Brot zu dem Fleische der Fische wie zu der Milch des Renn-
tiers. Bald gesellt sich der schmackhafte Roggen zu ihr. noch süd-
licher der Weizen, und immer weißer wird das Brot auf dem
Tische, immer edler die Frucht des Feldes. Jenseits der Alpen ist
noch eine Getreideart, die nicht über dieses hohe Gebirge in unser
Vaterland hat wandern mögen, das ist der Reis. In Indien.
China und Japan hat er die Alleinherrschaft erlangt, gemahlen
oder ungemahlen, in den verschiedensten Formen wird er in jenen
Ländern morgens, mittags und abends genossen. Der Kaiser
von China läßt in seinem großen, kanalreichen Lande jährlich
10 000 Kähne, mit Reis beladen, auf- und abfahren; denn nicht
nur sein Heer, sondern auch seine Beamten bekommen einen Teil
ihrer Besoldung in Reis ausgezahlt, und der erfinderische Chinese
weiß aus Reisschleim sogar Fächer gegen die Strahlen der Sonne
zu machen.
Sowenig Arten des Getreides es auch gibt, so hat es doch
der Verwandten mehr denn eine andre Pflanze. Es gehört
nämlich zu der großen Familie der Gräser, die nahe an
4000 Familienglieder zählt. Alle sind aus einem Körnlein mit
einem Samenläppchen entstanden und haben Blätter, deren Adern
sich nicht netzartig verzweigen. Das niedrige Gras der Alpen wie
das breitblüttrige Schilf der heißen Zone, das an Höhe manchen
Kutsche, Lesebuch. 20
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]