14
Aus der deutschen Vorzeit.
zu Boden fielen. Da drückte Loki dem blinden Hödur seinen Mispelspeer in die Hand, damit derselbe dem Baldur gleiche Ehre erweise, und versprach, dem Speer die Richtung zu geben. Der täppische Hödur holte mächtig aus, schleuderte und tötete Baldur. Da brach Finsternis über den Göttersaal herein, und die Erde wankte über dem Brudermord. Loki floh, wurde aber auf der Flucht ergriffen und über drei scharfkantige Felsen gelegt, wo er sest-geschmiedet wurde.
Aber trotz dieser Vorkehrungen gegen die verderblichen Mächte wird der Sage nach der Weltuntergang dennoch eintreten, da Götter und Menschen unter sich selbst die Bande der Sittlichkeit brechen. Harte Winter werden einander folgen, Hungersnot und Verbrechen überhandnehmen, die Götter selbst werden einen Meineid begehen und deshalb die goldnen Runentafeln mit den Weltgesetzen verlieren. Dann wankt die Esche Yggdrasil, welche den ganzen Weltbau, die Götterwohnung Asenheim, die Menschenwohnung Manheim und die Riesenwohnung Jötunheim, trägt; die Nornen, begießen zwar ihren Stamm, aber der unter ihr hausende Drache hat die Wurzeln zernagt: der böse Loki und seine Kinder, der Fenriwolf und die Midgardschlange, brechen ihre Fesseln, Ungeheuer kommen aus der Riesenwelt aus dem Schiffe Nagelfar, welches aus den Nägeln der Toten gemacht ist; über die Regenbogenbrücke reiten die Götter mit den Einheriern, den Helden Walhallas, auf die Erde herab, der Wächter Heimdal stößt ins Horn und eine furchtbare Vertilgungsschlacht beginnt: Helden, Götter, Riesen und Ungeheuer fallen. Der schreckliche Feuerriese Surtur schleudert den Feuerbrand über Himmel und Erde, die Flammen verzehren sie, Wasser überschwemmt sie, und dann taucht eine bessere, grüne Erde empor. Die Weltgesetze werden wieder gefunden, schuldlose Menschen nehmen die Erde ein, und die Götter kehren zurück, nachdem ihr Meineid gesühnt ist. Nur der Fenriwolf, welcher sich zur Zeit des Weltuntergangs von der Kette losriß und Odin verschlang, und die Midgardschlange, welche sich um die ganze Erde geschlungen hatte, erscheinen nebst Loki und andern Unholden nicht wieder. Diesen Weltuntergang nannte man Muspilli (Weltbrand) oder Ragnarokr d. i. Götterdämmerung.
Götterverehrung. Die Germanen hielten es mit der Größe der Götter unverträglich, sie in Tempel einzuschließen oder sie der Menschengestalt ähnlich zu bilden. Sie verehrten ihre Götter daher in heiligen Hainen, unter uralten Bäumen, auf Bergen, an Seen oder Quellen. Die Verehrung bestand in Gebet, Opfer und feier-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
§. 3. Die Schlacht im Teutoburger Walde 9 n. Chr. 21
einwärts zu locken und durch freundliches Benehmen in dem Wahne zu bestärken, daß seine Befehle überall gut aufgenommen würden. Varus hielt sich für sicher und schickte auf Hermanns und Sigis-mars Rat seine Truppen bald gegen Nachbarvölker, bald gegen Räuber, um die Zufuhr zu sichern. Unterdessen verständigte sich Hermann mit mehreren deutschen Stämmen. Als alles vorbereitet war, traf unerwartet bei Varus die Nachricht ein, es hätten sich einige entfernt wohnende Stämme empört. Varus gebot sofort den deutschen Fürsten, sich zu rüsten und ihn zu begleiten. Auch Hermann und Sigismar folgten ihm, entfernten sich aber dann wieder unter dem Vorwande, noch weitere Hilfe zu holen.
Die Schlacht im Teutoburger Walde 9 n. Chr. Varus war trotz der Warnungen des Segest und anderer ihm treuergebener Fürsten sorglos bis zum Teutoburger Walde gelangt. Hier war der Marsch selbst in ruhigen Zeiten nicht ohne Mühe und Gefahr, und die Soldaten mußten sich mit Axt und Schaufel durch Wald und Sumpf Bahn machen. Jetzt gerieten die Römer plötzlich in eine furchtbare Lage. Mitten in Gebirgsschluchten, von dichtem Urwald umgeben, durch Wagen, Lasttiere, Weiber und Kinder, durch heftige Regengüsse und tobende Stürme, durch krachende Äste, stürzende Bäume, schlüpfrigen Weg und lauernden Verrat im Vorwärtsgehen aufgehalten, des Weges unkundig — sahen sie sich von allen Seiten von Feinden umringt, welche unter Hermanns Führung von den Höhen herab und durch dichtes Gehölz gegen sie vordrangen. Die Römer erlitten große Verluste und die Zahl der Feinde wuchs stündlich. Doch es gelang ihnen am ersten Abend noch, ein festes Lager aufzuschlagen, und Varus ließ die Wagen und das entbehrliche Geräte verbrennen; er konnte auch am folgenden Tage seinen Marsch noch fortfetzen und das dichtbewaldete, sumpfige Thal der Berlebecke unweit Detmold erreichen. Hier wurde es aber auf einmal hinter jeder Staude lebendig, jeder Baum schien feindliche Pfeile auf die Römer herabzuschütteln, der Sturm heulte, der Regen goß in Strömen — da sahen die Führer keine Möglichkeit, den Feinden zu entrinnen, und stürzten sich, nach dem Beispiele des Varus, in das eigene Schwert; die drei römischen Legionen wurden überwunden und vernichtet.
Die Gefangenen opferten die Germanen entweder den Göttern zum Dank für die errungene Freiheit, oder sie schleppten die Unglücklichen zu harter Arbeit in die einzelnen Gaue. Am grausamsten verfuhr man mit den Schreibern und Anwälten, welche den Deutschen römisches Recht für das gute vaterländische hatten aufdringen wollen.
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Extrahierte Personennamen: Chr Varus Varus Hermann Varus Varus Varus Hermann Chr Varus Varus Varus Varus
4
Aus der deutschen Vorzeit.
an der Mündung der Oder und auf Rügen, die Burgunder von der Oder bis zur Weichsel, die Goten oder Gotonen um die Weichselmündungen. Vom Thüringer Wald bis zur Donau wohnten die Hermunduren, im heutigen Schlesien die Vandalen, in Böhmen die Markomannen, östlich bis zu den Karpathen die Du adert.
Gestalt und Lebensweise. Die alten Deutschen waren hochgewachsene, kräftige Gestalten mit feurigen, blauen Augen, blondem, lang herabwallendem Haupthaar, breiten und starken Schultern. Sie schätzten die Unabhängigkeit des unfreundlichen Landes über alles hoch, waren mutig und unermüdlich im Kampfe und auf der Jagd. Zu regelmäßiger Arbeit waren sie nicht geneigt. Durst und Hitze konnten sie nicht ertragen; an Kälte und Hunger hatte das rauhe Klima des ungastlichen Bodens sie von Jugend auf gewöhnt. Ihre Kleidung bestand vorzugsweise aus Tierfellen. Alle hatten einen Mantel zur Bedeckung, welcher mit einer Spange oder einem Dorn zusammengehalten wurde. Die Reichen trugen eng anschließende Kleider aus Leinen oder Wolle und Felle wilder Tiere, welche sie mit seltenem Pelzwerk verbrämten. Männer und Frauen hatten häufig die gleiche Kleidung, außer daß die Frauen öfter leinene Umwürfe trugen, welche mit Purpur besetzt waren und keine Ärmel hatten. Speise und Trank waren sehr einfach. Wildes Obst, frisches Wild, Haferbrei, Brot und geronnene Milch stillten in der Regel ohne weitere Leckerbissen den Hunger; ihr gewöhnlicher Trank war ein Saft, der aus Gerste (Bier) oder aus Honig (Met) bereitet war. Die Stämme, welche an den Ufern der Flüsse oder am Meere wohnten, erhandelten auch Wein.
Wohnung. Aus der Vorliebe der Germanen zum freien, unftäten Umherziehen erklärt sich ihre Abneigung gegen die Städte. Sie verglichen dieselben mit Gefängnissen und bauten sich deshalb lieber einzeln und abgesondert da an, wo eine Quelle, ein Bach, ein Feld oder Hain ihnen gefiel. Die Hütte stand häufig in der Mitte der Mark, welche zu derselben gehörte und mit einem Zaun eingehegt war. Zum Bauen bedienten sich die alten Deutschen weder der Bruchsteine, noch der Ziegel. Zhr ganzes Baumaterial war unförmlich und ungefällig. Den Hauptraum des Hauses nahm eine Halle ein, an dessen Hinterem Ende sich der Herd befand, wo das Feuer selten erlosch. In Ermanglung eines Schornsteins mußte der Rauch seinen Ausweg durch die Thür oder durch Dachluken nehmen. Der Herd bildete den Sammelpunkt für die Familie. Hier befand sich der Sitz des Hausherrn, Tisch und Bänke für die
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
122
Zweite Periode des Mittelalters.
Heinrichs It. Gang nach Canossa. Da beschloß Heinrich nach Italien zu reisen, um sich mit Gregor auszusöhnen und dann den gegen ihn geschlossenen Fürstenbund zu sprengen. In strenger Winterkälte brach er kurz vor Weihnachten 1076 auf, nur von seiner treuen Gemahlin Bertha, seinem Söhnchen und einigen treuen Dienern begleitet. Seine Feinde hatten ihm die deutschen Alpenpässe verlegt, damit er bis zum festgesetzten Tage (2. Februar 1077) sich nicht vom Banne lösen könne. Darum mußte Heinrich durch Burgund und Savoyen über den Mont Cenis nach Italien zu gelangen suchen. Der ungewöhnlich strenge Winter (der Rhein war vom 11. November bis zum 15. März zugefroren) hatte auf den Alpen eine bedeutende Masse Schnee angehäuft, die Pfade verweht und Abgründe zugedeckt. Jeder Schritt war mit Lebensgefahr verknüpft. Auf Händen und Füßen kroch die königliche Familie die gefährlichsten Stellen hinauf, an steilen, glatten Abhängen mußte die Königin mit ihren Frauen in Ochfenhäute genäht und an Seilen hinunter gelassen werden. Doch geschah kein Unfall.
Als die Ankunft des Königs in Italien bekannt wurde, eilten ihm die lombardischen Großen mit Heeresmacht entgegen, um ihn zu unterstützen, und hofften, Heinrich werde den Papst absetzen. Der König aber suchte Befreiung vom Banne, und als er hörte, daß Gregor bereits auf dem Wege nach Augsburg begriffen fei und bei der Gräfin Mathilde von Toskana (§. 23, 8), einer Base Heinrichs Iv., auf dem Schlosse Canossa bei Parma weile, eilte er dahin und erlangte endlich, daß der Papst ihn vor sich lassen wollte. Nachdem Heinrich sich gedemütigt und alle Zeichen seiner Würde abgelegt hatte, wurde er barfuß, im Büßergewande, in die zweite Ringmauer des Schlosses eingelassen. Hier mußte der deutsche König vom 26. bis 28. Januar 1077 in der grimmigsten Kälte vom Morgen bis Abend stehen. Am 29. Januar endlich ließ ihn Gregor vor sich kommen und sprach ihn des Bannes ledig, wenn er in Augsburg erscheinen, bis dahin aller königlichen Handlungen sich enthalten und dem Papste gehorsam sein wolle. Dann las Gregor in Heinrichs Gegenwart eine heilige Messe. Als er die Hostie geweiht hatte, brach er dieselbe, nahm die eine Hälfte und sprach: „Deine Freunde, meine Feinde, beschuldigen mich vieler Ungerechtigkeiten und Laster. Siehe hier ist der Leib des Herrn. Bin ich schuldig, so möge er mich auf der Stelle töten." Nach diesen Worten aß Gregor die eine Hälfte der Hostie, und als er gesund und unverletzt blieb, reichte er die andere dem König und sprach:
I
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Gregor Gregor Bertha Heinrich Heinrich Cenis Heinrich Heinrich Gregor Gregor Mathilde_von_Toskana Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Heinrich Heinrich Gregor Gregor Gregor Gregor Heinrichs Gregor Gregor
§. 25, 1. Der erste Kreuzzug.
147
Eroberung Jerusalems 1099. Nach der Befreiung Antiochiens stritten sich die Fürsten über den Besitz der Stadt und vergeudeten in Streifzügen Zeit und Kräfte. Daher kämen die Kreuzfahrer, etwa noch 20 000 Fußgänger und 1500 Reiter stark, erst ein Jahr später vor Jerusalem an. Als sie am 6. Juni 1099 endlich von einer Anhöhe bei Emaus die heilige Stadt erblickten, fielen sie auf die Kniee und dankten Gott für diese Gnade. Alle Mühsale und Entbehrungen, die sie erduldet, waren nun vergessen. Schon nach wenigen Tagen wurde ein allgemeiner Sturm gewagt und die erste Ringmauer erobert; allein der gänzliche Mangel an Belagerungsgerät zwang sie zur Umkehr. Da fanden sie in einem Gehölze bei Bethlehem Holz zu Sturmleitern und Mauerbrechern, und jeder half und wußte kaum sich selbst zu genügen, um das große Ziel zu erreichen. Doch bei einer unerträglichen Hitze trat ein peinigender Durst ein, denn alle Quellen waren versiegt, der Bach Kidron vertrocknet, und die einzige Quelle Silos spendete ungenießbares, salziges Wasser. In dieser Not erschien eine genuesische Flotte mit reichlichen Vorräten aller Art und trefflichen Werkleuten. Ein neuer Sturm wurde versucht, aber abgeschlagen. Schon am folgenden Tage wurde derselbe mit aller Kraft erneuert; unter dem Rufe: Gott will es! drangen die Christen über die Mauern ein, öffneten die Thore und wurden nach grausamem Morden (15. Juli 1099) Herrn der Stadt. Nachdem sich die Pilger vom Blute und Staube gereinigt hatten, zogen sie zur Aufersiehungskirche, lobten Gott und dankten ihm, daß er ihre Gebete erhört hatte.
Um den Besitz der heiligen Stätte zu sichern und den Samen der Zwietracht unter den Führern zu ersticken, beschlossen die Kreuzfahrer jetzt, einen König zu wählen. Die Wahl traf den Würdigsten, Gottfried von Bouillon. Allein der bescheidene Held wollte da, wo der Erlöser die Dornenkrone getragen, keine Königskrone annehmen und nannte sich deshalb nur Beschützer des heiligen Grabes. Er ordnete dann die Regierung des Landes nach den Grundsätzen der abendländischen Lehnsverfassung. Ein Heer des ägyptischen Sultans, welches den neugegründeten christlichen Staat von Süden her bedrohte, schlug er (August) 1099 bei Askaion. Aber schon im folgenden Jahr erlag er dem ungewohnten Klima und den heftigen Anstrengungen. Nun wurde fein Bruder Balduin als König von Jerusalem fein Nachfolger. Er eroberte, unterstützt von Flotten aus Genua und Pisa, Akkon und Tripolis und gebot über Jerusalem, die Grafschaften Tripolis, Edessa und das Fürstentum Antiochia.
10*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Gott Bach_Kidron Gott Gottfried_von_Bouillon August Balduin
— 65 —
Rudolf, den vieledlen Herrn,
Ließ man ziehen nach Golzow gern.
Stattlich rückte von Sachsen er fern
Vor die gute Beste.
Da ließ er wehen seine Fahn'
Und sprach: „Ihr Ritter, frisch heran,
„Ich will hier an ein Stürmen gahn,
„Ein jeder thue das Beste!"
Demnächst sah man auch wanken
Zu Frisack an den Planken')
Gar manchen stolzen, franken
Gesellen und waffenlos werden.
Sie fielen wie erjagte Tauben;
Geschossen durch die stählern Schaubeu,
Daß man den Pfeil d'rans mußte klauben,
So stürzten sie nieder zur Erden. —
Das Wetter war gar ungestalt,
Es regnete, schneite, war grimmig kalt.
Die Schlösser fielen in Friedrichs Gewalt,
Da Gott es selber so wollte.
Plaue, Frisack und Rathenow
Schworen ihm Treue, des waren sie froh,
Dazn noch Beuthen und auch Golzow;
Recht war's, wie's werden sollte.
Da löste sich siegreich der Fürsten Verein,
Sie zogen ein jeder nach seinem Heim;
Geschossen war mancher wohl durch das Bein,
Die Kugeln an Krücken ihn brachten.
Ach, mächt'ger Gott, der Fürst so gut,
Allzeit sei er in Deiner Hut
Durch Dein hochheil'ges, teures Blut:
Nach Frieden stehet sein Trachten! —
50, König Sigismund überträgt dem Kurggrafen Friedrich Vi.
widerauslöstich die Mark mit der Kur.
1415.
(Aon. Vii., Nr. 400; deutsch.)
Wir Sigismund, von Gottes Gnaden Römischer König ?c. Wenn
auch des heiligen Römischen Reiches, dem wir durch göttliche Schickung,
') Wällen.
Zurbonsen, Quellenbuch.
5
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Friedrichs Plaue Sigismund Friedrich_Vi Friedrich Sigismund Gottes_Gnaden_Römischer_König
— 171
nichts davon außgeschloßeu, Und werden Ihre Kayserl. Maytt. Seine
Churfürstliche durchlauchtigkeit und Dero nachkommen und erben zum
vollenkommenen würcklichen geuoß dieses also cedirteu Liechtensteinischen
juris und sordernng verhelffen und dabey kräfftigst mainteniren.
3. Dagegen wollen höchstgemelte Seine Chnrfürstl. Durchl. obspeci-
ficirteu bishero wegen oberwehnter vier Hertzogthümber, der Herrschaft
Beuthen, wegen angewandter kosten und was dem anhängig, formirten
praetensionen oder so des- und anderwerts halber hätten formiret werden
können, vollkomlich undt völlig vorjetzo und aus zukünfftige zeiteu reuun-
Citren und sich derselben gäntzlichen verzeyhen, Thnen das auch iu krafft
dieser seyerlicheu renunciation, renunciiren, begeben und verzeihen sich vor
Sich, dero erben, successoren und nachkommen, allen jetzt — ob — angeführten,
wie anch sonst allen andern praetensionen, in genere et in specie, so ex
quacunque causa de praeterito hätten formiret werden können, hiemit
kräfftigst und vollenkommentlich, cassiren zugleich und extradiren alle hinzu-
gehörige und von Ihnen zu bestärignng der vorherbedeuteten praetensionen
angeführte instrumenta, und erklehren dieselbe krafftloß und ohne würcknng
zu seyn, also und dergestalt, daß an die Römische Kayserl., auch zu Hnngarn
und Böheim Königl. Maytt., dero erben nachkommende Könige zu Böheim
und obriste Hertzogen iu Schlesien, wie auch wieder die vorjetzige und
zukünfftige possessores des obgedachteu fürfteuthumbs Jägerndorf, dan,
wegen obbemeldter drey fürstenthümber Liegnitz, Brieg und Wöhlow und
der Herrschaft Beuthen, nicht weniger wegen praetendirender refnsion deren
aus die anfrichtnnge des grabens zu schiffbahrinachnnge des Oderstrohms
an churfürstlicher feiten aufgewandten Unkosten, und was denn mehr an-
hängig ist, oder ex quacunque alia causa de praeterito formiret werden
könnte, höchstgedachte Seine Chnrfürstl. durchl., dero erben, successoren undt
nachkommen, weiter keine fernere an- oder zusprüche, sub quocunque pro-
textu, oder wie der immer genand werden möchte, formiren sollen, wollen
noch können. —
So geschehen zu Cölln an der Spree, den siebenden May des
Eintausend Sechshundert Sechs- und Achtzigsten Jahres.
Hans Heinrich von Fridag. Joachim Ernst von Grumbkow.
freyherr zu Gödens. Franz von Meinders.
Paul von Fuchs.
Johann Fridrich von Rhetz.
133. Die brandenburgischen Truppen bei der Erstürmung von Gfen.
Schreiben des Herzogs Karl von Lothringen an den großen Kurfürsten.
1686.
(Lünig, Reichs-Cantzley, Iv., Nr. 115.)
Cl> ich zwar weiß, daß Jhro Kayserl. Majestät selbst an Euer Chur-
sürstl. Durchl. vou dem glücklichen Success, welchen Gott der Herr durch
die am 2. Septemhris mit Sturm eroberte Stadt Ofen dero Waffen ver-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Kayserl Hans_Heinrich_von_Fridag Heinrich Joachim_Ernst_von_Grumbkow Ernst Franz_von_Meinders Franz Johann_Fridrich_von_Rhetz Johann Karl_von Karl Jhro_Kayserl Majestät
— 150 —
feinbt also baldt ohne einige gegeuwehr verließ, Worauf alsovordt Unsere
Stücke gepflanzett Und auf des feindes lager spielten, Unbt zogen Wir Uns
anff die linke handt mit dem linken flügel nehben dem holtze, also das das
erste treffen für dem holtze, die anderen Zwey aber im holtze Zu stehen
Kamen, hinter den bergen aber stunde Zwey brigaden Zu Fusse, auff den
liuken flügell Von Unserer Cavallerie stunden Zwey brigaden nehbenst den
dragonern; inmittels gingen 2000 Tarttaren Von Wehten Umb den bnsch
hernmb, Welches dem Könige alsobaldt berichtet Wnrdt, Welcher daun
etliche Schwadron Von Seiner reserve nahm, Undt auff abgemelte Tarttaren,
so aussen: busche heufsig Kamen, ging Undt Sie Wider repusirte, inmittels
sill der Feiudt ausser seinen lager Undt attakirte Unser invanterie, Wnrdt
aber so begegnet, Undt Von der rentterey Wider biß in sein lager getribeu;
hieranff kam der König anff Unseren linken flügell geritten, Undt snndt
gutt, das Sie Sich mitt dem Rechten flügell nehbenst der infanterie Undt
artellerie durch den Waldt Ziehen möchte. Ritte also Wider durch deu
Waldt, da Sie da Kaum dnrch Wahren, Kamen die Tarttaren in die
fkncke von Unseren linken flügell Wie auch im rücken der reserve biß anff
Unsere musketier. Die quartiauer aber, so gegen Unsere frontte stunden,
griffen Uns Zu gleiche an, Welche aber so empfangen Wurden, das Sie
mit Verlust Viller Pferde Uudt totteu Weichen mußten; in Werender attacke
Viell der seindt Wider anß feinem lager anff die infanterie, Welche aber
Vom Könige mitt Seiner Cavallerie mitt Zimlichen Verlust biß Ihn Ihr
retranschement getriben Wurden; Jhrauff marschirten Ihrer K. M. ab
Uudt Liierten durch das holtz, der seindt aber fill Wider auß Uudt kam
biß ahn Ihrer Magst, stücke, Welche Jhueu sehr grossen schaden zufügten,
darüber Sie Wider Sich retirirten. S. M. liesseu, So baldt Sie durch
deu Waldt Kamen, den Chnrfürsten den rechten flügell, Und avancirten
also in ooller datalie anffen seindt, Welcher Sich anß Seinem lager, in
einer fronte, biß ahn ein Königliches hanß, Welches die Tarttaren ange-
zündet (zog), da aber Ihre Magst, avancirten Undt mitt dero stucken auff
den seind spilten, Zöge derselbe Sich almehlig Wider Zurücke nach seinem
lager. Jhrauff avancirten Ihre Magst, biß ahn ein Weltgen, woselbst Sie
von den hussaren angegriffen wurden, welche drey Treffen noch hinder sich
hatten, Wurden aber so empfangen, das Zwissen 200 oder 300 auffem
platze blieben. Die quartiauer traffeu stracks darauff auch auff den rechten
flügel, hatten aber schlechten eff'eckt, denn Sie auff 30 schritt Ihr gewehr
losseten Undt damit sich Wider in Ihr lager begaben, hirausf Wardt vom
Könige ein Klein Weltgen mitt etliche 100 Muqnettiere besetzt, Welche Sich
darein verhauen solten, Undt Uberviell Uns die nacht, das Wir also bey
einem Dorffe, Welches die Tarttaren in brandt stacken, die nacht Uber
stohen blieben, da Untterschidliche aiarmen vom feinde gemacht wurden.
Welche aber nicht geacht Wurden. Den Sonttag morgen mitt dem tage
stalten Wir Uns Wider in batalie, Wie Wir den Vorigen tag gestanden
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Ferner: Kann man, einen Müller, der kein Wasser hat, und also
nicht mahlen und auch nichts verdienen kann, die Mühle deshalb
nehmen, weil er keine Pacht bezahlet hat: Ist das Gerecht?
wurde auch, mit Nein geantwortet.
Hier ist nun aber ein Edelmann, der will einen Teich inachen, und
um mehr Wasser iu den Teich zu haben so lasset er einen Graben machen,
um das Wasser, ans einem kleinen Fluß, der eine Wassermühle treibet,
in seinen Teich zu feiten, der Müller verliehrt dadurch das Wasser, und
kann nicht mahlen: und wenn was noch möglich wäre, so ist es, daß er
im Frühjahre 14 Tage, und im späten Herbst, auch etwa 1-4 Tage mahlen
kann: Dennoch wird praetendirt, der Müller, soll seine Zinsen, nach wie
vor, geben, die er sonst entrichtet hat, da er noch das volle Wasser, von
seiner Mühle gehabt: Er kann aber die Zinsen nicht bezahlen, weil er die
Einnahme nicht mehr hat: Was thnt die Cüstrinsche Justiz? sie befiehlt,
daß die Mühle verkauft werden soll, damit der Edelmann seine Pacht
kriegt. Und das hiesige Cammergerichts Tribunal approbirt solches!
Das ist höchst ungerecht, und dieser Ausspruch, Sr. Köuigl. Majestät
Laudesväterlichen Intention, ganz und gar entgegen: Höchstdieselben wollen
vielmehr, daß Jedermann, er sey vornehm oder geringe, reich oder arm,
eine prompte Jnstitz admiuistrirt, und einem jeglichen Dero Unterthanen,
ohne Ausehen der Person und des Standes, durchgehend^ ein unpar-
thepisches Recht Wiedersahren soll. Se. Königl. Majestät, werden daher,
in Ansehung der, wider den Müller Arnold, aus der Pommertziger Krebs-
mühle, in der Neumark, abgesprocheneu, und hier approbirten, höchst nn-
gerechten Sentenz, ein nachdrückliches Exempel statniren, damit sämmtliche
Jnstitzcollegia, in allen Dero Provinzien, sich daran spiegeln und keine
dergleichen grobe Ungerechtigkeiten, begehen mögen: denn sie müssen nur
wissen, daß der geringste Bauer, ja was uoch mehr ist, der
Bettler, ebenso wohl ein Mensch ist, wie Se. Majestät sind,
und dem alle Jnstitz muß wiedersahreu werden, indem vor der
Jnstitz, alle Leute gleich find, es mag sein, ein Prinz, der wider
einen Bauer klagt, oder auch umgekehrt, fo ist der Prinz, vor der Jnstitz,
dem Bauer gleich: Und bey solchen Gelegenheiten, muß nur, uach der
Gerechtigkeit verfahre» werden, ohne Ansehen der Person: Darnach mögen
sich die Justitz-Eollegia, in allen Provinzen, nur zu richten haben, und wo
sie nicht mit der Jnstitz, ohne alles Ansehn der Person und des Standes,
gerade durchgehen, sondern die natürliche Billigkeit bey Seite setzen: so sollen
sie es mit Seiner Königl. Majestät zu thuu kriegen. Denn ein
Justitz-Collegium, das Ungerechtigkeiten ausübt, ist gefährlicher und schlimmer
wie eine Diebesbande, vor die kann man sich schützen, aber vor Schelme, die
den Mantel der Jnstitz gebrauchen, um ihre üble P&ssiones auszuführen,
vor die kann sich kein Mensch hüten, die sind ärger wie die grösten Spitz-
bnben, die in der Welt sind, und meritiren eine doppelte Bestrafung. —
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
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Einsetzungen, Geschäften und Werken, welche Du sonst nach Gebühr aus-
zuführen beschließest, so daß Du bei der Bethätigung, Ausübung und
Vollführung derselben gleich einem anderen von unseren und des Reiches
Fürsten Dich großjährig des volleu Rechtes ersreuest: ohne Behinderung
durch den Mangel an Jahren und Alter, welcher Dir anhaftet. Deun
wir ergänzen diesen Mangel aus der reichen Fülle und Spende königlicher
Gewalt. Zu Urkund dessen haben wir diesen Bries schreiben und mit
unserer Majestät Jnsiegel versehen lassen. Gegeben in unserer Königsstadt
Frankfurt am 26. Juui im Jahre des Herrn 1320, unseres Reiches
im sechsten.
15. Ludwig d. Kayer erklärt die Uebertragnng der Mark
an seinen Sohn Ludwig.
1324.
(Cod. Ii., 2, Nr. 613; latein.)
Wir Ludwig, von Gottes Gnaden Römischer König, allzeit Mehrer
des Reiches, bekennen öffentlich dnrch das Gegenwärtige, daß, da lang-
wierigere Verwaisungen jeglicher Lande kostspielig und Erledigungen von
Herrschasten gefahrbringend sind, bei denjenigen Fürstentümern und Landen
aber, welche durch ein besonderes Band und größere Berechtigungen
unmittelbarer mit dem h. Reiche verbunden sind, und deren Nachteil vvr
anderen das Reich selbst berührt, uicht mit Unrecht für uoch gefährlicher
erachtet werden, es geziemend sei, für solche der größeren Gefahr wegen
vorsichtiger und schleimiger Sorge zu tragen. Damit also Fürstentum und
Mark Brandenburg samt dem hohen Erkämmereramte des Reiches mit den
Herzogtümern Stettin, Demmiu, dem Laude Stargard, der Grafschaft
Wernigerode und alleu audereu Grafschaften und Herrschaften, welche dnrch
den Tod des seligen Waldemar, Markgrafen von Brandenburg trefflichen
Andenkens, unseres theuersteu Fürsten, der ohne männliche und der vor-
genannten Lehen sähige Erben aus der Zeit gegaugeu, Leheu, wie er sie
selbst vom h. Reiche besessen und wie sie, nach Lehnsrecht an uns und das
Reich zurückgefallen, die Nachteile einer Erledigung nicht länger beklagen
sollen, — übergeben und übertragen wir durch Gegenwärtiges Fürstentum
und Mark Brandenburg mit der Erzkämmererwürde, deu vorgenannten
Herzogtümern und Herrschaften sowie mit allem anderen, was durch sie
der Markgraf Waldemar selig iuuegehabt und besessen, in aller Weise und
Form, wie es nach Recht und Brauch hat geschehen müssen, dem erlauchten
Ludwigs, nnserm erstgeborenen Sohne, und seinen Erben, mit allen
Gerichtsbarkeiten, Rechten, Ehren, Wäldern, Holzungen, Feldern, Wiesen,
Weiden, Wassern, Weihern, Mühlen, Münzen und allem andern Zu- und
') Derselbe war erst 8 Jahre alt. Zu seinem Vormunde bestellte der köuig-
liche Vater deu Grafeu Berthold vou Heuneberg.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_d Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Gottes_Gnaden_Römischer_König Waldemar Waldemar Ludwigs Berthold_vou_Heuneberg