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1. Geschichte des Altertums - S. 131

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
131 5. Streit zwischen den Patriziern und Plebejern um Gleich-Berechtigung, a. Die bedrckte Lage der Plebejer. Durch die Verfassung des Servius Tullius hatten die Plebejer zwar einen be-grenzten Anteil an der Verwaltung des Staates erlangt, muten schwere Kriegsdienste leisten und hohe Stenern zahlen, aber in ihren Rechten standen sie doch weit hinter den Patriziern zurck. Sie waren von den hheren Staatsmtern ausgeschlossen, hatten keinen Anteil an den Staatsln-dereien und durften keine Ehe mit den Patriziern eingehen. Besonders hart empfanden es die Plebejer, da sie durch die strengen Schuldgesetze so sehr bedrckt wurden, und da ihre Lage durch die sortwhrendeu Kriege immer mehr ver-schlimmert wurde. Jeder Rmer mute sich fr den Krieg selber ausrsten und im Kriege sich auch selber unterhalten. Reichten hierzu die eigenen Mittel nicht, dann lieh der rmere Plebejer von dem reichen Patrizier das ntige Geld gegen sehr hohe Zinsen oder verkaufte sein Besitztum. Whrend des Krieges blieben seine cker unbebaut liegen, da er sich nicht wie die Patrizier Sklaven halten konnte. Kehrte der Plebejer aus dem Kriege heim, dann war er oft voll-stndig mittellos, und konnte er seine Schulden oder die Zinsen nicht abbezahlen, dann verfiel er seinem Glubiger samt seinem Eigentum und seiner Familie. Mancher Plebejer, der in mehr als einer Schlacht sr das Vaterland geblutet hatte, wurde entweder als Sklave verkauft- oder gefesselt in den Schuldturm geworfen oder zur Zwangsarbeit verurteilt. Um die Gleichberechtigung beider Brgerklassen entstand ein Stndestreit, der mehrere Jahrhunderte gedauert hat. b. 'Die Einsetzung der Volkstribunen und.volksdilen. Aus dieser unwrdigen Lage suchten sich die Plebejer, als. sie in einem Kriege einst wieder ihre Pflicht getan hatten und die ihnen zugesicherte Abnderung der grausamen Schuldgesetze nicht gewhrt wurde, durch Gewalt zu befreien. Das Volk weigerte sich, weiterhin Kriegsdienste zu tun, verlie die Stadt und zog auf einen Berg, 5 km von der Stadt ent-sernt, der spter der heilige Berg genannt wurde. Hier schlug es feine Zelte auf, um eine neue Heimsttte zu grnden (494). Die Patrizier schickten den klugen und redegewandten Menonins Agr!ppa zu den Plebejern, der ihnen, wie die Sage berichtet, die bekannte Parabel von dem Magen und den emprten Gliedern des Leibes erzhlte und sie zur Rckkehr bewog. Es wurde ihnen Er-leichterung der Schuldenlast, Aushebung der Schuldknecht-schast, ein niedrigerer Zinsfu und die Wahl plebejischer 9*

2. Geschichte des Altertums - S. 133

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
133 i abgeschickt wurden, die die Gesetze der Griechen in Unteritalien und in ! Griechenland kennen lernen sollten. Nach ihrer Rckkehr wurden zehn Männer, die Decemvirn/) zur Ansarbeitnng der Gesetze gewhlt; |(ihnen wurde zugleich bis zur Beendigung ihrer Arbeit die hchste Gewalt im Staate bertragen. Die Gesetze wurden ans zwlf eherne Tafeln geschrieben und auf dem Markte aufgestellt; sie waren das einzige geschriebene rmische Landrecht und bildeten die Grundlage des gesamten rmischen Rechtes/ des ffentlichen, privaten und reli-gifen. ; Die Decemvirn legten aber ihre Regiernugsgewalt, wie bestimmt war, nach Erla der Gesetze nicht nieder; sie behielten die Regierung in den Hudeu und machten sich durch ihre tyrannische Herrschaft bei dem Volk immer mehr verhat. Als einer von ihnen, Appius Claudius, sich fogar einen frechen Angriff auf Virginia, die Tochter eines plebejischen Hauptmanns, erlaubte, kam es zur Emprung; die Zehnmnner wurden abgesetzt und von neuem Konsuln gewhlt. Appius-Claudius wurde ins Gefngnis geworfen, wo er sich selbst den Tod gab, tote die Sage berichtet. . Gleichstellung der Stnde. Wenn das Volk durch das Volkstribuuat und das Gesetz der zwlf Tafeln schon manches erreicht hatte, so ruhte der Kampf in Rom doch nicht eher, bis die.tribunen gleiche Rechte fr Patrizier und Plebejer erlangt hatten. Besonders durch die Bemhungen der Tribunen Cannlejus, ^iciuius und Sextius errangen sie endlich den Sieg. Das Heiratsverbot zwischen Patriziern und Plebejern wurde aufgehoben (445); die Schulden wurden zinsfrei abgelst und die schon bezahlten Zinsen vom Kapital abgerechnet; an Staatslndereien durfte niemand mehr als 500 2) Morgen besitzen; je ein Konsul mute sortan ans den Plebejern gewhlt werden (367). Der Zutritt zu den letzten mtern, der Diktator-, Zensor-, Prtor- und Priesterwrde, folgte Mb\(300) nach, und nach einem Streite von 200 Jahren war der Unterschied zwischen Patriziern und Plebejern geschwunden, und aus dieser Rechtsgleichheit entwickelte sich Roms Weltgre. \ 6. Kmpfe um den Besitz Italiens, a. Der Krieg mit den Galliern (390). Whrend des Streites der beiden Brgerklassen in Rom brachen die Gallier (um 390) aus der Poebeue in das eigentliche Italien ein und bedrngten die Stadt Clusium. Ilm Hilfe gebeten, ') Decem = zehn; viri --- Männer. 2) Etwa 125 ha.

3. Geschichte des Altertums - S. 148

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 148 stechlichkeit. Unredlichkeit und rohe Hrte gegen die Untergebenen und abhngige Personen machten das Ma der sittlichen Entartung voll. Der Ackerbau, die liebste Beschftigung der alten Rmer, wurde verachtet, die Religion hatte keinen Einflu mehr auf einen groen Teil der Bevlkerung, die Götter wurden in das Gebiet der Sage verwiesen nud die Bande des Familienlebens allmhlich mehr nud mehr gelockert. Um die Erziehung kmmerten sich nicht mehr wie in der lteren Zeit Vater und Mutter; sie lag in den Hnden griechischer Sklaven, die keineu guten Einflu auf die heranwachsende Jugend ausbten, sie oft sogar zum Bsen anleiteten. Selbst die Anordnungen der Zensoren als Wchter der Sitten konnten der immer weiter um sich greifenden Sittenverderbnis keinen Ein-halt tun. Der streuge Cato, der Verteidiger altrmischer Sitte und Einfachheit, das Musterbild eines echten Rmers, klagte bitter: Einem Gemeinwesen, in dem ein Fisch mehr kostet als ein Ochs, ist nicht mehr zu helfen." Manche Gesetze, die dem bermigen Aufwnde bei Gast-mhlern, Hochzeiten und Beerdigungen Einhalt tun sollten, muten leider bald wieder abgeschafft werden.^ In Rom war jetzt kein Gegensatz mehr zwischen Patriziern nud Plebejern; an die Stelle der Patrizier waren die Optimalen, die reichen rmischen Familien der Patrizier und Plebejer, getreten, an die Stelle der Plebejer die Populren^), die verarmten, beschftigungslosen, niederen Volksklassen. 4alle Macht lag in den Hnden des Amtsadels, der den Kreis jener Familien bildete, deren'vorsahren hohe Staatsmter bekleidet hatten, und die der ein groes Vermgen verfgten. Er hatte die hohen, eintrglichen Stelleu gewissermaen in Pacht genommen, und einem Neu-liug2); einem Manne, der sich emporgearbeitet, aber keine Ahnenreihe aufzuweisen hatte, wie Marius und Cicero, war es fast unmglich, zu einer einflureichen Stellung zu gelaiigeu. Nicht Tchtigkeit entschied, wie im altert Rom, souderu Abstammung und Geburt. Auer dem Amtsadel bildete sich noch ein Geldadel oder der Ritterstand. Die Ritter entstammten meist reichen plebejischen Familien und dienten im Heere zu Pferde. Sie waren die Grokaufleute, die ihr Geld in den Kolouieu vorteilhaft anzulegen suchten und die Eiu-uud Aussuhr iu groem Mastabe betrieben. Sie gaben als Wechsler Darlehen gegen hohe Zinsen und pachteten von dem Staate fr 3) Optimalen von oxtimus der Beste; Populren von xopulus das Volk. 2) Homo novus.

4. Geschichte des Altertums - S. 149

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
149 eine festgesetzte Summe die Steuern, die sie dann ihrerseits mit groer Hrte und Willkr von den Steuerzahlern erhoben. Die Ritter verfgten der einen ungeheueren Reichtum. Einen Mittelstand gab es in Rnm_mcht. Die Kleinbauern konnten mit ihren Erzeugnissen weder gegen die reichen Grogrund-besitzer, die ihre Lnde^eien, von denen bedeutende Flchen als Weide-land besonders fr Schweine und Schafe liegen blieben, durch Sklaven bebauen lieen, noch gegen den Staat, der viel billigeres Getreide aus Sizilien und Afrika bezog, doch nicht in Wettbewerb treten. Sie ver-kauften ihr Besitztum, berschwemmten die Hauptstadt und vermehrten den Pbel, das Proletariat. Das Volk war arbeitslos, weil den Reichen Sklaven^in groer Zahl zur Verfgung standen. Gewerbe und Kuusthaudwerk waren ohne Bedeutung, da nnr die einfachsten Ge-branchsgegenstnde im eigenen Lande hergestellt wurden, alle besseren Waren dagegen eingefhrt wurden. Weil das Volk in der Volksversammlung eine gewaltige Macht hatte, suchten diejenigen, die sich um ein hheres Staatsamt bewerben wollten, die Menge durch eine herablassende Behandlung, durch Bestechung, Gast-Mhler und Spiele fr sich zu gewinnen; das wute das Volk, und wiederholt schrie es nach Brot und Spielen.') 6. Die Gracchischen Unruhen. Den gewaltigen Unterschied zwischen Vornehmen und Armen, zwischen dem besitzenden und dem besitz-losen Teile, das Schwiudeu des Mittelstandes in Rom und Italien und die Erbitterung und Feindschaft zwischen den Optimalen und Populren suchten die beiden Brder Tiberius und Cajus Gracchus durch Schaffung eines lebensfhigen buerlichen Mittelstandes zu beseitigen (133121). Ein altes Ackergesetz, wonach kein Rmer mehr als 500 Morgen Staats lnd er eien besitzen durfte, sollte wieder Gltigkeit haben und das groe Vermgen des Knigs Atta Kits von Pergamitm, der den rmischen Staat zum Erben eingesetzt hatte, dazu verwendet werden, auf den Staatslndereien kleine Bauerngter zu errichten und die Kosten der ersten Einrichtung zu bestreiten; ferner sollte deu Bundesgenossen das Brgerrecht erteilt werden. Durch ihre volksfreundlichen Plne luden die beiden Brder den ganzen Ha der Vornehmen auf sich; beide wurden Opfer ihrer gemeinntzigen Bestrebungen. Der ltere der Brder fand bei einem Straenkampse seilten Tod, der jngere, der die Plne seines Bruders wieder ausge- J) Panem et circenses = 2) Siehe Seite 133. Brot und Spiele.

5. Geschichte des Altertums - S. 150

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
150 nommen und ihnen neue hinzugefgt hatte, lie sich nach einem Straen-kmpfe auf der Flucht von feinen Sklaven tten. Der Plan der Gracchen, einen buerlichen Mittelstand zu fchaffeu, war gescheitert, der Ausgleich zwischen beiden Stnden nicht blo miglckt, sondern die Kluft zwischen ihnen noch erweitert und die Begierde des Adels zu Gewalttaten und des Volkes zur Emprung entfesselt. Die Mutter der beiden Gracchen war Cornelia, die Tochter des lteren Scipio, des Siegers von Zama. Sie wurde die Gemahlin des Sem-pronins Gracchus, der zweimal Konsul und Zensor war und sich durch seine Rechtschaffenheit und tiefe Bildung eine hohe Achtung erwarb. Nach dem frhen Tode ihres Gemahls widmete sich Cornelia ganz und gar der Er-ziehnng ihrer Shne. Sie war eine hochbegabte Frau, voll Liebe zu ihrem Gatten und ihren Shnen, fromm und sittenrein. Gleich ihren groen Vor-fahren, den Scipionen, pflegte sie Kunst und Wissenschaft, und durch ihre Sittenreinheit und durch ihre edle Gesinnung gab sie in jener Zeit, als Zucht und Sitte in Rom schon arg gelockert waren, ein leuchtendes Beispiel echter Weiblichkeit. Um ihren Mutterpflichten vollstndig gerecht werden zu knnen, schlug sie als Witwe die Hand des Knigs Ptolemiins von gypten aus. Als ihr einst eine vornehme Freundin bei einein Besuche ihre Schmuck-fachen und Kostbarkeiten zeigte, wies sie auf ihre wohlerzogenen Shne und sprachdas sind meine Schtze." Auf ihre Shne setzte sie alle ihre Hoff-nung, und sie geachtet und geehrt zu sehen, wie ihre Ahnen, wrde ihr grter Stolz gewesen sein. Wird man mich immer nur die Tochter des groen Scipio' und nicht auch die Mutter der Gracchen nennen?" pflegte sie ihren Shnen wohl zuzurufen. Den Verlust ihrer Shne ertrug Cornelia mit edler Seelengre; sie zog sich auf ihr Landgut in Campanien zurck und lebte hier im Verkehr mit vortrefflichen Mnnern und Frauen. Wenn in der Unterhaltung allzuviel von ihrem groen Vater Scipio gesprochen und seine Verdienste gerhmt wurden, lenkte Cornelia das Gesprch auf ihre Shne, indem sie hinzufgte: Sie waren wrdig. Enkel meines Vaters zu heien; in den Tempeln und Hainen der Götter ist ihr Blut vergossen worden, einer Grabsttte, ihrer Tugenden wert. Fr das Hchste haben sie sich geopfert, fr die Wohlfahrt des Volkes." Wenn sie sich, ffentlich zeigte, trat man ihr mit Ehrerbietung und Hochachtung entgegen, und einer sagte zum andern: Sieh, das ist diemuiter der Gracchen!" Auf dem Denkmale, das dieser Frau, die mit einer seltenen Seelenstrke ihr trauriges Geschick bis zum Ende ihres Lebens trug, errichtet wurde, standen die wenigen Worte: Cornelia, die* Mutter der Gracchen." Nur wenige Frauen des heidnischen Altertums knnen diesem hohen Vorbilde elner Gattin und Mutter an die Seite gestellt werden.

6. Geschichte des Altertums - S. 115

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
115 Xoberttaliert umfate die fruchtbare Ebene zu beiden Seiten des Po Es war von Galliern bewohnt, fhrte den Namen Gallia cisalpina, d. i. das Gallien diesfeit der Alpen, und wurde von den Rmern bis auf Augustus nicht zu Italien gerechnet. Geschichtlich wichtige Orte sind: Vercvll, Verona. Ravenna, Aqnileja und Mediolanum ^Mailand). x Mittelitalien reichte von den Flffeu Rubikon und 991afra bis zu den Flssen Silarns und Frento. Es ist der wichtigste Teil der Halbinsel; die bedeutendsten der sechs Landschaften dehnten sich am Westabhange des Apennins und in der vorgelagerten hgeligen Ebene aus. In Etrurien, der Heimat der Etrnsker, lagen der Trasimenische See und die Stadt Clusium, in dem schnen und . fruchtbaren Latinm, dem geographischen und geistigen Mittelpunkte des rmischen Weltreiches, die Siebenhgelstadt Rom am Tiber unl.jik~ attc Stadt A l b.a lou g^i. glcklichen Campa^n waren Cuma und Neapolis, Hercnlanum und Pompeji, Eapua und Nola, in Samnium Be'nevent die wichtigsten Städte. In Unteritalien, auch Grogriechenland genannt, lagen die Städte Asculutn, Herctclea und Cann, Proton, Tarentum und Brnndisinm. Von den Inseln ist die wichtigste die dreieckige Insel Sizilien, die der Sdwestspitze Italiens vorgelagert ist. Von dem Festlande wird sie durch die Meerenge von Messina getrennt, in der die Sage von der Scilla und Eharybdis spielt. Das blhende Eiland war frher von ausgezeichneter Fruchtbarkeit; an seiner Ostseite liegt der feuerspeiende Berg tna, die Werkstatt des Gottes Hephstos (Vulkan). Wichtige Städte sind Messana und Syrakus. Umgeben wird die Insel von der Liparischen und gatischen Inselgruppe. Die Inseln Corsica und Sardinien, gebirgig und rauh und von einer rohen Bevlkerung bewohnt, haben niemals eine geschichtliche Bedeutung gehabt. 2. pie Mellen Wewohner. Den Nordwesten Italiens von dem Fue der Alpen bis zum .unteren Tiber bewohnten in den ltesten Zeiten die Etrnsker oder ityrrhener. Von den Galliern, einem wilden Kriegsvolke, das liebet : vom Raube lebte, als einer friedlichen Beschftigung oblag und aus dem heutigen Frankreich, frher Gallien genannt, der die Alpen gezogen 8*

7. Geschichte des Altertums - S. 132

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
132 Schu.tzo berer oder Volks tribuuen') feierlich zugesichert. Die Tri-bnnen, die jeden Senatsbeschlu durch ihren Einspruch (veto == ich verbiete) unmglich machen konnten, sollten die Plebejer gegen konsularische Gewalt schtzen. Sie hatten ferner das Recht, Beamte, die sich rechtswidrige Handlungen hatten zu schulden kommen lassen, zu der-hafteu und plebejische Versammlungen (Tribntkornitien) einzuberufen, auf denen rechtsgiltige Beschlsse gefat werden konnten. Whrend ihrer Amtsdauer warm sie heilig und uuverletzlich" und konnten nicht zur Rechenschaft herangezogen werden. Sie sollten sich nie von Rom entfernen, stets bei offenen Tren leben und schlafen, damit sie jedem Plebejer zu jeder Zeit ihren Schutz gewhren knnten. Ihnen -wurden noch zwei Gehilfen, Volksdilen, zugesellt, die die Aussicht der ffentliche Pltze, Siraen und Mrkte hatten, um Wucher und jede Art von berteuerung zu verhten. : Das Volkstribnnat war den Patriziern ein Dorn im Auge, und gern ^htten sie diese Einrichtung den Plebejern wieder genommen; eine passende : Gelegenheit schien hierfr gekommen zu sein. Als nmlich eine Hungersnot in Rom ausgebrochen war. wollte der Patrizier Coriolun der Sage zusolge das aus Sizilien eingefhrte Getreide nur ausgeteilt wissen, wenn die Plebejer auf ihre Rechte, besonders auf das Tribunat verzichteten. Mag die Plebs (Volk)", so rief er, wieder nach ihrem heiligen Berge oder nach einem beliebigen andern Hgel ziehen; wir wollen sehen, wer sie noch einmal zurck-ruft." Da laden die Volkstribunen den Coriolan vor ihr Gericht; er entwich aber aus Rom und ging zu deu Volskern, die er zum Kriege gegen die Rmer reizte. Mit einem starken Heere, dessen Anfhrer er selber war, verwstete er die Lndereien der Rmer und bedrohte selbst die Stadt Rom. . Eine rmische Gesandtschast von Patriziern und Priestern empfing Coriolan zwar ehrerbietig, gab aber ihren Vorstellungen kein Gehr. Als aber seine Mutter und seine Gattin nebst den Kindern erschienen, konnte er ihren Bitten und Trnen nicht widerstehen. Mutter," rief er. Rom hast du gerettet, deinen Sohn aber verloren; mich siehst du nicht wieder, mag's dir die Heimat danken." Er gab die Belagerung Roms auf und zog mit den Volskern ab, von denen er erschlagen fein soll. e. Das Gesetz der zwlf Tafeln (450). Der Streit um die Standesgleichheit zwischen den beiden Parteien in Rom nahm seinen weiteren Fortgang. Die Patrizier bten allein das Richteramt aus, und da es in Rom keine geschriebenen Gesetze gab, sondern nur mndlich berlieferte Rechtsbestimmnngen, die die Plebejer nicht kannten, so wurden die Gesetze oft willkrlich ausgelegt und angewandt. Das Volk setzte es nach vielem Struben der Patrizier durch, da Gesandte *) Die Volkstribunen bildeten das demokratische Element der Ver-fassung gegenber dem Senat, dem aristokratischen. In den Stnde-kmpfen erstritten sie den Plebejern die staatsbrgerliche Gleichberechtigung. Z.

8. Geschichte des Altertums - S. 166

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
166 - breitung gefunden als die griechische. Vergil, der wohl der rmische Hmer genannt wird, schuf in seiner fnide das grte Epos der rmischen Literatur. Hornz, der bedeutendste Lyriker Roms, schrieb seine schwungvollen Oden, seine Episteln und Satiren^ in denen er uns ein Spiegelbild seiner Zeit gibt, ^vid erzhlt in seinen Metamor-Phosen eine Reihe von Verwandlungen') vom Ansauge der Welt bis auf Julius Csar, der in einen Stern verwandelt wird. Die bedeutendsten Elegiker waren Tibullns und Propertius. Phdrus, der sich den Griechen sop zum Muster genommen hatte, dichtete feine' Fabeln. Unter den Geschichtsschreibern verdient an erster Stelle Livius genannt zu werden, der eine umfangreiche Geschichte des rmischen Staates bis auf den Tod des Drufus schriebt) Sallust hat den Krieg gegen Jugurtha und die Verschwrung des Catilina geschildert, Nepos das Leben einer Anzahl griechischer, rmischer und karthagischer Feldherren und Staatsmnner beschrieben. b. Das Theater. Das rmische Theater war in seiner Anlage dein griechischen nachgebildet, und die Vorstellungen unterschieden sich nicht wesentlich von den griechischen. Anfangs wurden die Spiele im Freien abgehalten; die Zuschauer lagerten sich an einem Abhange. Erst spter wnrden Theatergebude in Fachwerk aufgefhrt; Pompejns erbaute das.erste steinerne Theater. Die rmischen Tragdien und Komdien waren meistens Bear-beitnngen griechischer Stcke; die ltesten Lustspieldichter Plautus und Tereutius behaupteten sich auch noch in dieser Periode. Die Schau-spiel er waren meistens griechische Sklaven oder Freigelassene, die oft gut bezahlt wurden und es nicht selten zu einem ansehnlichen Vermgen brachten. Die Spiele wurden mit der prachtvollsten Ausstattung gegeben; denn während der geistvolle Grieche sich an dem geistvollen Inhalte der Stcke erfreute, liebte der Rmer ueres Geprnge. ' c. Spiele. Unter den verschiedenen Arten von Spielen, die anfangs zur Verehrung der Götter gegeben wnrden, nahmen die Zirkus-spiele wohl den ersten Platz ein. Sie fanden in dem Circus maximus statt, einer Rennbahn, die an den treppenartig aufsteigenden Lngsseiten unter dem Kaiser Vespasian Sitze fr 250 000 Besucher bot. Mit einem Umzge, der aus dem Kapital seinen Ausgang nahm, begannen die ]) Kadmns wird in eine Schlange, Niobe in einen trnenvergieenden Stein, die lycischen Bauern werden in Frsche verwandelt ?c. 2) Von den 142 Bchern des Livins sind nur Bnch 110 und 2145 erhalten.
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