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1. Das Altertum - S. 14

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
14 Sdbabylonien wieder eigene Wege unter Fhrung der Stadt Lagasch, die unter dem baulustigen König Gudea (2340) ihre hchste Blte er-reichte. Bald nachher fhrte eine neue femitifch-amoritische Einwanderung Babylon, zur Grndung des Reiches von Babylon durch Sumuabu (gegen 2060); seine Dynastie, die erste der 10 Dynastien der Stadt Babylon. Hammur^bi. brachte den grten Herrscher hervor, den Babylon gesehen hat, Ham-1958-1916 murbi (19581916), einen Zeitgenossen Abrahams. Er vereinigte in sich den Kriegshelden, der die in den Sden eingedrungenen Elamiter Vertrieb, mit dem friedlichen Organisator, dessen Ziel Regelung des Staats-Wesens in allen seinen Teilen war. Das beweisen seine an den Statt-Halter des Sdens, Sin-iddinam gerichteten Briefe, die ein glcklicher Zufall uns erhalten hat; noch mehr aber sein Rechtsbuch, der sog. Codex Hammurabi, worin das gesamte Privat- und Strafrecht in bestimmte, wohldurchdachte Formeln gebracht worden ist. Dieses Rechtsbuch blieb bis zum Ende der babylonischen Kulturperiode in Kraft und hat auch viele sptere Rechtsysteme wohlttig beeinflut. Die Hammurabidynastie nahm ein jhes Ende infolge eines Ein-falles kleinasiatischer Völker (Hethiter) in Nordbabylonien. Die dadurch bewirkte Schwchung des Landes benutzten die Kper, ein im Zagrosgebirge hausender Volksstamm, um sich des Thrones von Babylon zu bemchtigen. Da die babylonische Kultur sehr bald ihre Wildheit bndigte, so gereichte ihre 500 Jahre whreude Herrschaft dem Lande zum Segen, und Babylonien hielt sich so lange als die Gromacht des Orients, Assyrien, bis ihm in dem Nachbarstaate Assyrien ein Rival heranwuchs, der bei geringerem Interesse fr geistige Kultur, aber grerer Kriegstchtigkeit infolge der zielbewuten Politik feines Knigsgefchlechtes sich zur Geiel aller seiner Nachbarn entwickelte. Der lteste Mittelpunkt dieses Staates war die Stadt Assur am rechten User des Tigris (neuerdings von den Deutschen wieder ausgegraben); hier herrschten schon um 2000 Kleinknige, die lngere Zeit von Babylon, dann von den in Mesopotamien ansssig gewordenen Hethitern ober Mitanni beeinflut wurden und erst nach 1400 eigene Politik betrieben. Die Fhrung des Orients bekam Assyrien zum erstenmale unter Tiglatpilesar I. Damals wurden sr kurze Zeit Armenien bis zum Wan- und Urmiasee, ganz Mesopotamien, das nrdliche Syrien, endlich Nordbabylonien von Assur aus regiert. Das so schnell Erworbene hatte jedoch keinen Bestand; bald nach 1000 v. Chr. vermochten weder Assyrien noch das von ihm wieder losgetrennte Babylonien bestimmend in die Geschicke der nrd-lichen und westlichen Völker einzugreifen.

2. Das Altertum - S. 16

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
- 16 bracht hatte, und anfangs nur von seinem Stamme Juba, spter auch von den nordisraelitischen Stmmen als König anerkannt wurde. Er wandte nicht nur die Philistergefahr endgiltig von Israel ab, sondern machte sich auch die Edomiter, Moabiter und Ammoniter tributpflichtig. Durch ihn bekam das Reich seinen festen Mittelpunkt in der Bergfestung Jerusalem, die er den Jebusitern abnahm. Sein feingebildeter, aber Saiomon prunkliebender Sohn Salomon (970932) behauptete im allgemeinen den Besitz seines Vaters; doch entfremdeten die fr seine kostbaren Bauten (Tempel und Knigspalast) und seine Hofhaltung dem Volke auferlegten Steuerlasten ihm die Herzen vieler Israeliten, so da es gleich nach seinem Tode zum Absall der 10 Nordstmme vom Davidsreiche und zur Er-richtung eines Konkurrenzreiches (mit der Hauptstadt Sichem und spter Samaria) kam. Dieses Nord reich (Israel) hatte zwar den Vorzug grerer Bevlkerungszahl, wurde aber durch die Nachbarschaft der Staaten Phnizien und Damaskus in seiner freien Entwicklung stark gehindert und war den Angriffen der Affyrer, als diese ihre Expeditionen gegen den Westen wiederaufnahmen, zuerst ausgesetzt. Nachdem es von Salmanssar Ii. 842 zur Tributzahlung gezwungen worden war, lavierte es, gedeckt durch Damaskus, noch der 100 Jahre zwischen Freiheit und Unterwrfigkeit hin Damaskus, und her. Bald nach der Eroberung von Damaskus (732) rckte ein assyrisches Heer vor die Stadt Samaria, die nach dreijhrigem Wider-stnde sich ergeben mute (722). Die Bevlkerung wurde nach Medien berfhrt, wo die sog. verlorenen 10 Stmme Israels" mit dortigen Vlkern verschmolzen. Kolonisten aus verschiedenen Lndern des Ostens legten im Lande Israel den Grund zu einem neuen Volkstypus, dem samaritanischen. Im Sd reiche (Juda) lebte mit der Dynastie Davids auch die Tradition seiner Regierungsweise weiter, so da seine Geschichte, wenn auch keine besonderen Hhepunkte, so doch keine strenden Wechselflle zeigte, bis die auf den Besitz des ganzen Durchzugslandes von Mesopo-tarnten bis gypten gerichtete Politik Assyriens und Babyloniens auch ihm gefhrlich wurde. (Das Nhere siehe unter c.). c) Assyrien als Gromacht (885606). Die Wiederaufrichtung Affyriens war das Werk Asfurna.firpals (885860), der infolge glcklicher, aber uerst blutiger Kriege Ar-menien, Mesopotamien und Nordsyrien an Assyrien kettete. Salma-nssar Ii. (860825) setzte alle Kraft daran, Palstina zu erobern; doch trotz gelegentlicher Erfolge scheiterte sein Bestreben an dem hart-nckigen Widerstnde der mchtigen Stadt Damaskus. Erst Tiglat-

3. Das Altertum - S. 28

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
28 13^2 :1 standen. Die groen babylonischen Städte waren die Sitze eines ausgedehnten Handelsverkehrs und die Mrkte fr die Waren der ganzen vorderorientalischen Welt. In gypten entwickelte sich das Knigtum um die Mitte des 2. Jahrtausends zur Despotie, die alle Rechtender Untertanen, mit Ausnahme derer der Priester, beseitigte. Die an den Pharao zu entrichtenden Abgaben verschlangen den ganzen Gewinn des Landbaues und machten die Entwicklung eines wohlhabenden Mittelstands, wie er im vorderen Orient bestand, unmglich. Da in gypten die Bodenprodukte den Wertmesser abgaben, und die groen Goldbestnde, der die der Hof verfgte, nicht als werbendes Kapital benutzt wurden, so blieben Handel und Verkehr fo lange auf niedriger Stufe stehen, bis griechischer Geschftsgeist die Bodenprodukte gyptens auf den Weltmarkt brachte.

4. Das Altertum - S. 94

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
94 Eroberung von die persische Flotte konnte ihm gefhrlich werden. Er mute daher noch ^r die syrische Kste unterwerfen, um der feindlichen Flotte alle Sttzpunkte zu nehmen. Ausschlaggebend wurde hier die Eroberung des seemchtigen Tyros, durch dessen Belagerung er sich sieben Monate aufhalten lie. Zug nach Darauf zog er nach gypten, wo er als Befreier vom persischen ugqpten. allgemein mit Jubel begrt wurde. Geschickt nutzte er die reli-gisen Vorstellungen des Volkes zur Befestigung seiner Herrschast aus. indem er dem Gotte Ammon in der gleichbenannten Oase huldigte und-wahrscheinlich auch vom dortigen einflureichen Orakel sich als den Sohn des Gottes erklären lie. Das neugegrndete Alerandria wurde ein Ersatz fr Tyrus und eine erfolgreiche Nebenbuhlerin Athens. Jetzt erst griff Alexander den Kern des Perserreiches an. Bei Schlacht bei Garrgamela am oberen -Tigris wurde 331 der letzte hartnckige <Sau^"mel0 Widerstand der Perser niedergekmpft. Dareios floh in den uersten Teil seines Reiches. Aber auch diesmal sah Alexander von einer so-fortigen Verfolgung ab. um zunchst fast ohne Kampf die reichen Haupt-stdte Babel. Sufa, Persepolis, Pasargad und Ekba-tana in Besitz zu nehmen. Der Knigspalast von Persepolis wurde von Alexander per-snlich in Brand gesteckt zum Zeichen, da die alte Herrschaft ein Ende habe. Inzwischen war Dareios von seinem Satrapen Bessos, der sich selbst zum Könige machen wollte, gesangen genommen worden. Als Alexander ihm in Eilmrschen nahte, stie er seinen König nieder, wurde aber bald von den Makedonien ergriffen und hingerichtet. Nun wurde Alexander ohne Widerspruch als der Erbe und Nachfolger des ausge-Turans^u? storbenen persischen Knigshauses anerkannt. Doch noch zwei Jahre Vermhlung dauerte es, bis ganz Turan unterworfen war. Die Grenze bildete der Ml . orane. (Jaxartes). Alexander sicherte das Gebiet durch neugegrndete Städte, die meistens Alexandria hieen, und gewann das Volk durch seine Vermhlung mit der einheimischen turanischen Prinzessin Roxane. Der Zug nach Indien (327). Im Jahre 327 brach Alexander nach sorgfltiger Vorbereitung, von indischen Fürsten zu Hilfe gerufen, nach dem nur aus Sagen den Griechen bekannten Wunderland Indien auf. Er gelangte (durch den Kabulpa, der den auch die Inder selbst in grauer Vorzeit von Westen her gegen die schwarze Urbevlkerung vor-usorbtmgen 6t 9e^run9en waren, in das Fnfstroinland oder Pandschab. Am Hydspes zumhyphasis. wurde der König Poros 326 von Alexander und seinen indischen Ver-bndeten besiegt und gefangen genommen, doch behielt er Krone und Reich, da Alexander einsichtig genug war, sich in dieser fernen und fremden Welt mit der Anerkennung seiner Oberhoheit zu begngen;

5. Das Altertum - S. 9

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
9 und gyptisches Leben im Altertum. 2 Bd. 1885-87 (populr) fr Babylonien-Assyrien: Tiele, Babylonisch-assyrische Gesch. 2. Teile, Gotha 1886=88 (mit reichem Quellenmaterial). Rommel, Geschichte Babyl. u. Assyr. Berlin 1885 ss (mit zahlreichen Abb.) Lindl, Cyrus (Weltgesch. in Charakterb) Kaulen, Assyr. it. Babyl. Freiburg i. Br. 5. Aufl. 1899 (populr). Der Schauplatz der altorientalischen Geschichte. Die altorientalische Geschichte hat sich besonders in dem Zwischen-lande zwischen den Strmen Euphrat und Tigris, in Palstina und in gypten abgespielt. Doch mehren sich die Anzeichen, da auch Sd-persien (Elam), Kleinasien und Sdarabien in einzelnen Perioden ent-scheidend in die Geschichte und Kultur des alten Orient eingegriffen haben. Das Land zwischen Euphrat und Tigris zersllt in Hoch- Babylomen. und Niedermesopotamien : letzteres bezeichnet man gewhnlich als Babylomen. Hochmesopotamien, auch kurzweg Mesopotamien genannt, bildet die Fortsetzung der arabischen Wstentafel, in welche die aus Armenien kommenden Flsse Euphrat und Tigris schmale fruchtbare Tler eingegraben haben. Abseits von den Flssen trgt das Land meist Steppencharakter war daher von jeher nur dnn bevlkert. Der Osten ist durchschnittlich fruchtbarer als der Westen; er ist das Stammland der Assyrer, eines im Sptaltertum ganz semitischen Volkes, das aber wohl in frher Vorzeit einen starken kleinasiatischen Einschlag bekommen hatte. Assnr (jetzt Kalat Schergat) am rechten und Ninive (Knjnndschik. Neb. Jnnns) am linken User des Tigris sowie das am Rande des Zagros-gebirges gelegenen Arball (Irbil) waren die Hauptstdte der Assyrer Babylomen liegt in dem auch noch vom Persischen Meerbusen ein-genommenen Grabenbruch zwischen der Wstentafel und dem iranischen Randgebirge und hat durch die Anschwemmungen vom Euphrat und Tigris den Charakter einer fruchtbaren Ebene bekommen. Im frhen Altertume floffen die beiden Strme noch getrennt ins Meer und zwar ungefhr 20 Meilen nrdlicher als jetzt; auch hat sich ihr Lauf vielfach verndert. Der Boden von Babylomen war einst von fast unerschpflicher Fruchtbarkeit und lohnte besonders den Anbau von Weizen, Gerste, Sesam und mancherlei Gartengewchsen. Von den Stdten waren die meisten am Euphrat angelegt, einzelne auch am Tigris; Verschiebungen der Flulufe bewirkten, da mehrere von ihnen spter im Binnenlande lagen. Die wichtigsten Pltze waren Babel (jetzt Hillah), Ntppnr (Niffer), Erech (Warka), Ur (el-Mnkajjir), (Sridu (Abu Schahrein), Lagasch (Tello). Palstina bekommt seinen geologischen Charakter durch die syrisch- Palstina, palstinensische Grabenversenkung, die vom Golf von Akaba nordnordstlich

6. Das Altertum - S. 96

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
96 ^Gr?enwm Verschmelzung des persischen und makedonischen Adels u. Persertum, durch Wechselheiraten. Perser wurden in das Heer ausgenommen und an den Hof gezogen. Die Makedonier grollten. Schon vor dem indischen Feldzug, als der König persische Hofsitten (Kniebeuge) einfhrte, war es zu einzelnen Zwistigkeiten und Anschlgen gekommen; Alexanders eiserner Wille hatte sich jedoch mit Strenge durchgesetzt. Jetzt kam es zur offenen Emprung; sie wurde aber durch des Knigs berraschendes und mutiges Eingreifen schnell niedergeschlagen. Alexander konnte es nun wagen, in allen Teilen seines weiten Reiches, sogar in Makedonien und Griechenland, gttliche Ehrung fr sich in Anspruch zu nehmen. Realpolitik ^ot Alexander alles, was er begonnen, auch durchgesetzt, da er ebenso geschickt war. das Erforderliche zu ersehen, als hchst glcklich, aus klar vorligenden Verhltnissen die wahrscheinlichsten Folgen zu s erraten" (Aman). Der Staatsmann, der als Feldherr keine Stadt er- folglos belagert und keine Schlacht verloren hat, nahm in keinem Falle den Sprung zu kurz; er war ein Realpolitiker im wahrsten Sinne des Wortes. Ob er sich an eine Unterwerfung des Westens der alten Welt gewagt htte, steht dahin. Jedenfalls aber traute man es ihm zu; die Karthager zitterten, die fizilifchen und sditalischen Griechen jubelten, und selbst Rmer sollen unter den zahlreichen Gesandschasten gewesen sein, Letzte Plne, die 323 zu Babylon eintrafen. Alexanders nimmermder Geist plante srs erste die Erforschung des Seeweges um Arabien herum. Die Vor-bereituugen waren schon beendet, da raffte den erst Zweiunddreiigjhrigen der Tod dahin. (323) Obgleich er nur fr kurze Zeit meteorgleich in die Bedeutung. Geschichte eingegriffen hat. hat er doch eine dauernde und tiefe Wirkung hinterlassen: Der griechische Stadtstaat war endgiltig vernichtet; dem Handel und der Bildung der Hellenen war die ganze Welt geffnet. Alexanders Die Diadochenzeit. Nach dem Tode des Grnders zerfiel das Weltreich wieder in seine natrlichen Teile. Alexanders unmndiger Sohn und die ganze Verwandtschaft wurde in dem Kampfe um die Erbschaft ermordet, und die ehrgeizigsten und tchtigsten Generale (Dia-dochen, d. h. Nachfolger) nahmen den Knigstitel an und begrndeten in den einzelnen Reichsteilen erbliche griechische Dynastien. berall siegte der monarchische Gedanke; vom Stadtstaat blieb nur die felbstn-dige Stadtverwaltung brig. Die gttliche Verehrung der Herr-scher blieb bestehen und wurde spter durch die rmischen Kaiser vom Orient nach Rom verpflanzt. , Neuedynastien. Die nicht weniger bedeutenden Nachkommen der Diadochen nannte man Epigonen. Die wichtigsten neuen Dynastien waren die Ptole-

7. Das Altertum - S. 13

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
13 Pharao, der jene ausziehen lie. Bald nach 1200 entstanden neue Feinde fr gypten in den Libyern sowie in gewiffen namentlich aus Kreta ausgewanderten Vlkerschaften, worunter auch die Philister ge-nannt werden; es gelang aber Ramfes Iii. (12001179), sie von den Grenzen feines Landes zurckzuweisen. Bald nachher ging infolge der kriegerischen Unfhigkeit feiner Nachfolger, die sich nur auf auslndische Sldner sttzten, der letzte gyptische Besitz in Palstina verloren; gypten sank wieder zu einer Macht zweiten Ranges herab und griff von nun an nur ganz vorbergehend in die Geschicke Vorderasiens ein. Fast alle groen Persnlichkeiten der Xix. und Xx. Dynastie sind uns wieder greifbar geworden durch die Auffindung ihrer Mumien (1881). die jetzt meist wohlerhalten im Museum zu Kairo ruhen. Babylonisch-assyrische Geschichte. a) Babylonien als Vormacht (3000-1100 v. Ehr.). Babylonien zerfiel in der Zeit, aus der unsere ltesten Berichte stammen (3000), in zwei nach Sprache und Volksart getrennte Gebiete: in Smer. den Sden, und Akkad, den Norden. Dort fa feit unterer uralter Zeit eine rundkpfige Race von gedrungener Krperform, die Sumerer; sie Huben als die eigentlichen Schpfer der babylonifchen Kultur und als die Erfinder der Keilschrift zu gelten. Akkad war um 3000 im Besitz von Semiten, die vermutlich erst kurz vorher aus Arabien dorthin emiten. eingewandert waren, sich aber der vorgefundenen Kultur gut angepat hatten. Das semitische Element war im Aufsteigen, das sumerische im Ab-nehmen begriffen, fo da nach etwa 1000 Jahren ganz Babylonien im , Verkehr nach innen und auen sich der akkadisch-semitischen Sprache be-diente und Die sumerische nur fr die Zwecke des Kultus beibehielt. Babylouiens geistiger Mittelpunkt war in fehr alter Zeit die Stadt Nippur; der hier verehrte Gott Ellil (spter Bel genannt) galt als der oberste aller Götter, und alle Herrscher Altbabyloniens erwhnen in ihren Inschriften, da sie aus seiner Hand ihre Macht bekommen htten. Daneben gab es eine grere Zahl von Stdten, an deren Spitze Kleinknige standen; grere Reibungen unter ihnen verhinderte das Jnter-effe, welches alle gleichmig an der fr die Wohlfahrt des Landes ntigen einheitlichen Bewfferung des Zwifchenlandes zwischen Euphrat und Tigris hatten. Eine vorbergehende Vereinigung von ganz Babylonien ging um 2500 von dem Reiche Akkad aus. dessen kriegerische Fürsten Sargon I. und Naramsin von Elam bis zum Mittelmeere herrschten. Als nach ihrem Tode ihr groes Reich wieder zerfiel, ging

8. Das Altertum - S. 98

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
98 Viii. Ber Hellenismus. Ursprung und Charakter des Hellenismus. Erst die Unter-werfung des zersplitterten Griechenlands durch das stammverwandte Make-Griechische donien hatte die Eroberung des Orients sr die griechische Kultur er-Sprache. mg^t Die Durchdringung der ganzen damaligen Welt mit grie-chischem Geist und Wesen nennt man Hellenismus. In den Diadochen-reichen wurde die Sprache der Hellenen herrschend. Allerorten konnte man griechische Gelehrte. Knstler. Kaufleute. Beamte und Sldner Kosmopou- finden, da der von Alexander mchtig gefrderte kosmopolitische oder tischer Sinn, weltbrgerliche Sinn die alten nationalen Schranken eingerissen zu haben schien. Berosos in Babylon und Manetho in gypten schrieben ihre Geschichtsbcher griechisch, und selbst das Alte Testament wurde in der jdischen Diaspora zu Alexandria in dieselbe Sprache bersetzt (280 v. Chr.). Handel und Verkehr. Alexanders Zge wirkten ebenso umge- staltend wie spter die groen Entdeckungen um 1500 n. Chr. Man Weite Fahrten. ^ ^ ^ Fahrten der Karthager, die bereits die Guineakste erreicht hatten, waren ziemlich unbekannt und erfolglos geblieben. Jetzt fuhr ein Grieche, P^theas von Massllia. durch die Sulen des Herakles bis an die teutonische Nordsee. Indem Handel Zwischen- unj) Verkehr sich der einen bedeutend greren Raum erstreckten, wurde 8anbel der Zwischenhandel lebhafter; alte Städte blhten von neuem auf als Handels- und Verkehrsmittelpunkte, oder neue wuchsen schnell heran. Städte, bes.im Im Westen berragte Syrakus noch Karthago, Massilia und Orient. bq ^wachende Rom. Der wirtschaftliche Schwerpunkt war aber in den Orient verlegt. Seleukia und Antiochia gelangten in kurzer Zeit Landverkehr, zu groer Bedeutung. Der Landverkehr trat wieder in den Vorder-grnnd, und die alten Karawanenstraen belebten sich von neuem. Fr den Durchgangsverkehr und den Zwischenhandel wurde Rhodos und Rhodos wichtiger als die Kykladeu und selbst als Byzanz, und an die Alexandria. ^hens trat Alexandria. Weil diese Stadt, wie spter Rom, im Verkehrsmittekpuukt lag. mute sie zum London der damaligen Zeit werden, zumal sie als Neugrndung den augenblicklichen Verhltnissen gerecht wurde mit ihrem guten Hafen, den groen Magazinen und dem hohen Leuchtturm auf der ehemaligen Insel Pharos. Besonders wichtig wurde nun der Weg durch das Rote Meer nach Arabien und Indien, weshalb die Ptolomaier den alten Plan eines Kanals vom Roten Meer zum Nil wieder aufgriffen. Geldwirtschaft. Die' Geldwirischast war aufs feinste ausgebildet. Selbst die alte spartanische Gesellschaft brach darunter zusammen. ' Im 3. Jahr-

9. Das Altertum - S. 17

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
17 pilesar Iv. rumte dieses Hindernis weg (732) unter Beihilfe von Achas von Israel. Da Babylon sich immer mehr zu einem Herd der Unruhen entwickelte, so ergriff Tiglatpilesar Besitz von ihm und be-herrschte es 2 Jahre unter dem Thronnamen Phul. Im Jahre 722 strzte ein Usurpator, Sargon, die Dynastie, die vermutlich der 1000 Sargon. Jahre Assyrien beherrscht hatte; unter ihm und seinen Nachkommen (den Sargoniden) war der Krieg die stndige Losung, was zu uerster Er-bitterung der Völker des Orients gegen Assyrien fhrte. Sargon (722 705) erweiterte die Reichsgrenzen besonders nach Norden (Armenien), Westen (Israel) und Osten (Medien); Tribute flssen ihm selbst noch aus Nordarabien und Cypern zu. Babylon, das er begnstigt hatte, wurde von seinem Sohne und Nachfolger Sina-cherib (70b 681) nach einem Aufstande eingenommen und bis auf den Grund zerstrt; derselbe unternahm auch eine Strafexpedition gegen Hiskias (Ezechias) von Juda, dessen Hauptstadt Jerusalem zwar, wie der Prophet Jsaias vorhergesagt hatte, der Belagerung widerstand, dessen Reich aber um 46 Städte verkleinert wurde.1) Nach Sinacheribs Ermordung regierte Assarha-ddon *) Aus einer Prismeninschrift des Sanherib: Und Ezechias von Inda, der sich meinem Joche nicht unterworfen hatte 46 seiner festen ummauerten Städte und die kleinen Städte in ihrer Umgebung ohne Zahl belagerte ich durch die niederreiende Ttigkeit der Sturmwidder und den Anstnrm von Belagerungsmaschinen, durch den Kampf der Fusoldaten, durch Minen, Breschen und . . ., und ich eroberte sie. 200,150 Leute, groß und klein, Männer und Weiber, Pferde, Maultiere. Esel, Kamele, Rinder und Kleinvieh ohne Zahl fhrte ich aus ihnen heraus und betrachtete alles dieses als Beute. Ihn selbst schlo ich wie einen Kfigvogel in Jerusalem, semer Residenzstadt, ein. Schanzen warf ich gegen ihn auf, und wer aus seinem Stadttor herauskam, den bestrafte ich. Seine Städte, die ich geplndert hatte, trennte ich von seinem Lande ab und gab sie Mitinti, dem Könige von Asdod, Padi, dem König von Ekron, und Silbel, dem Könige von Gaza, und verkleinerte so sein Land. Zu dem frheren jhrlich von ihnen zu zahlenden Tribut fgte ich weitere Abgabe als Geschenk fr meine Herrschaft hinzu und legte sie ihnen auf. Ihn aber, Ezechias, warf die Furcht vor dem Glnze meiner Herrschaft nieder, und die Urbi und seine schnen Soldaten, die er zur Verstrkung seiner Residenzstadt Jerusalem hineingebracht hatte, nahmen Reiaus. Zusammen mit 30 Talenten Gold, 800 Talenten Silber lie er Edelsteine, Schminke, groe . . . Steine, elfenbeinerne Betten, elfenbeinerne Thronfessel, Elephanten-haut, Elfenbein, Uschuholz, Urkarinnuholz, sowie, seine Tchter, seine Palast-frauen, Musikanten und Musikantinnen nach Ninive, meiner Residenzstadt, hinter mir herbringen; und um seine Abgabe zu bergeben und mir zu huldigen, schickte er seinen Gesandten. Ksters-Mller. Lehrbuch der Geschichte des Altertums. 2

10. Das Altertum - S. 20

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
20 kehren und den Tempel wieder aufzubauen (538). Auch feilt Sohn Kamb^ses (530522) vertrat hnliche Anschauungen wie sein Vater, wenn er auch nach der Unterwerfung gyptens (525) rcksichtslos gegen Priester und Tempel vorging. Dieser babylonischen Strmung gegenber bildete sich unter dem persischen Adel eine nationale Gegen-strmnng aus, die nachkambyses' Tode den Dareios (521485) auf den Thron brachte. Von jetzt ab suhlten sich die Perserknige religis und politisch von der Vergangenheit getrennt; Babylon trat hinter den neuen Residenzen Susa und Persepolis zurck; der alte Orient hatte sich berlebt. Kulturgeschichtliches. a) Weltanschauung. 1. In Vorderasien: Die Weltanschauung, die sich von Baby-lonien der Vorderasien verbreitete, gipfelte in der Idee, da die Götter die Gebieter der Natur und Menschenwelt seien. Da nun der gestirnte Himmel als die wichtigste Selbstoffenbarung der Götter galt, so kam man allmhlich dazu, alles Gttliche am Himmel zu lokalisieren. Zahl-los wie die Gestirne waren nach altsumerischem Glauben die Götter und Gttinnen; doch genossen einzelne von ihnen besonders hohe Verehrung, vor allem die Vertreter der am strksten in die Augen fallenden Himmels-krper und die Schutzgottheiten der groen Städte. In der semitischen Periode verringerte sich die Zahl der kultfhigen Gottheiten ganz wesent-lich. und die Zahl der groen Götter" belief sich durchschnittlich auf nicht mehr als zwlf. An ihrer Spitze stand in Babylonien Marduk. in Afsyrien Assur; die Schpfung der Welt und der Menschen galt als ihr Werk. Die Priester dieser Götter sahen es als ihre wichtigste Auf-gbe an, den gttlichen Willen zu erforschen; dazu bedienten sie sich der Mantik und Astrologie. Keine wichtige Staatshandlung wurde unter-nommen, ohne vorher die Götter zu befragen; in dieser Hinsicht waren die Babylonier die aberglubischsten Menschen. Die baby-lonische Religion bot, so sehr sie auch den Kult der Götter betonte, doch keinen Trost fr das Sterben: das Jenseits betrachtete man als einen Ort. an welchem strenge, unerbittliche Gottheiten die Totenschatten eingekerkert hielten, und ein Rest von Lebensfreude nur denjenigen bewahrt blieb, deren Grab von frommen Angehrigen mit Opfern bedacht wurde. Nur einigen wenigen Tugendhaften soll die Gunst der Götter ein ewiges Leben verschafft haben, so dem Utnapischtim, d. h. dem babylonischen
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