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1. Das Altertum - S. X

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
einschlagende Abschnitte der historischen Specialwerke von E. Curtius, Th. Mommsen, G. Pfister, W. Droysen, Uhlemann n. a.; auerdem noch Rmpel, Kleine Propylen, L. Sevin, Geschichtliches Quellenbuch, G. Brett-schneidet, Hlssbuch fr den Unterricht in der Geschichte, W. Schwahn, Lehrbuch der Geschichte, Pfalz, Die Geschichte in ihren Grundzgen und E. Knaake, Lehrbuch der alten Geschichte. Indem ich die verehrten Herren Kollegen bitte, mir ihre Ausstellungen an meiner Arbeit nicht vorenthalten, sondern zur Verbesserung des Buches freundlichst mitteilen zu wollen, schliee ich mit dem Wunsche, da meine Arbeit dazu beitragen mge, Begeisterung fr sittliche Mnnergre und zu opferfreudiger Hingabe an Kaiser und Vaterland zu wecken und zu frdern. Alfeld im Herbste 1897. W. Heinze.

2. Das Altertum - S. 213

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
213 zurckgezogen, mit Hab und Gut geflchtet und in Einden und Waldungen versteckt. Nach einem Aufenthalte von einigen Tagen, während dessen alle Drfer und Gebude eingeschert und die Feldfrchte abgemht wurden, begab sich Csar in das Land der Ubier und versprach ihnen gegen die Bedrckungen der Sueven seinen Beistand. Hier erfuhr er, die Sueven htten auf die Nachricht ihrer Spher von dem Brckenbau einen Landtag abgehalten und Boten nach allen Gauen geschickt mit dem Befehle, die Wohnungen zu ver-lassen und Kinder, Weiber, Hab und Gut in die Waldungen zu flchten. Ihre ganze waffenfhige Mannschaft sei aufgeboten, an einem Orte zusammen-zukommen, und dazu sei etwa die Mitte des Suevenlandes bestimmt worden; hier htten sie beschlossen, die Rmer zu erwarten und zu schlagen. Bei dieser Nachricht glaubte Csar, da seine ganze Absicht bei dem Rheinbergange, nmlich die Germanen zu schrecken, die Sigambrer zu zchtigen, den Ubiern ihre Feinde vom Halse zu schaffen, jetzt erreicht war, nach einem Aufenthalte von 18 Tagen Ruhm und Vorteil genug erworben zu haben. Er zog sich also nach Gallien zurck und zerstrte die Brcke. Sitten der Germanen. Von der Gallier Sitten weichen die Germanen in vielen Stcken ab. Sie haben keine Druiden fr den Gottesdienst und geben sich wenig mit Opfern ab. Man wei von keinen andern Gottheiten, als die man sieht, und von denen man augenfllige Dienste empfngt: die Sonne, das Feuer und den Mond. Die brigen Götter kennen sie nicht einmal dem Namen nach. Ihr ganzes Leben ist zwischen Jagd und Waffenbungen geteilt. Von Jugend auf hrten sie sich zu Arbeiten und Strapazen ab. Je lnger man unverheiratet bleibt, desto rhmlicher ist es. Dadurch wird man nach ihrer Meinung groß, stark und eisennervig. Den Feldbau betreiben sie nicht; ihre Nahrung besteht Haupt-schlich in Milch, Kse und Fleisch. Niemand hat eine abgegrenzte Feldmark oder eigene Grundstcke, sondern die Obrigkeiten und Vorstnde weisen jhrlich den Stmmen und Verwandtschaften, die sich zusammenhalten, Feld an, soviel und wo sie es immer gut finden, und lassen sie im folgenden Jahre anders-wohin ziehen. Dafr geben sie viele Grnde an: es solle durch Vorliebe fr bleibende Wohnsttten der Hang zum Krieg nicht in Lust zum Feldbau ausarten, man solle nicht nach ausgedehnten Gtern trachten, Mchtigere nicht Schwchere aus ihrem Eigentum vertreiben, man solle nicht bequeme Ein-richtungen gegen Hitze und Klte beim Bauen machen, es drfe nicht Habsucht, die gewhnte Quelle von Parteien und Zwistigleiten, entstehen, endlich, der gemeine Mann solle zufrieden erhalten werden, wenn er she, da der Mchtigste nicht mehr habe als er. Der grte Ruhm eines Volkes ist, weit und breit um sich herum Einden und Wsteneien zu haben. Sie sehen es als einen ganz besonderen Beweis von Tapferkeit an, wenn ihre verjagten Nachbarn auswandern und niemand es wagt, sich an den Grenzen aufzuhalten. Das betrachten sie zugleich als ein Mittel fr ihre Sicherheit, weil man so keine pltzlichen berflle zu befrchten hat. Bei Kriegen, man mag angreifen oder sich verteidigen, werden Anfhrer gewhlt, in deren Hnden die Leitung liegt, und welche Gewalt der Leben und Tod haben. Whrend des Friedens giebt es keine allgemeine Obrigkeit, sondern Landvgte und Gaugrafen handhaben die Gerechtigkeit und schlichten

3. Das Altertum - S. 225

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
225 waren sie dennoch seit Marius in Wahrheit nichts anderes als Sldner-truppen. Marius und mit und nach ihm die andern Heerfhrer sahen nicht mehr auf das Vermgen der zur Aushebung Herbeigezogenen, sondern nur auf krperliche Tchtigkeit, weshalb denn die bis dahin von dem eigent-lichen Legionendienste ausgeschlossenen Vermgenslosen eine willkommene Ergnzungsmannschaft darboten, ja selbst Freigelassene und Sklaven mit dem Geschenk der Freiheit und des Brgerrechts nicht verschmht wurden. Die frhere Ausbung der Brgerpflicht der freien Brger war nunmehr ein Kriegshandwerk geworden. Mit dem Charakter des Brgerheeres schwand denn auch die Einteilung in Hastati, Prindpes und Triarier, die Legionssoldaten waren fortan alle gleich bewaffnet. Sold und Verpflegung der Truppen wurde erst seit Camillus eingefhrt und war anfangs sehr gering, seit dem zweiten punischen Kriege aber sehr reichlich. Die Marschordnung war darauf berechnet, jeden Augenblick eine Schlacht liefern zu knnen. Das Hauptaugenmerk der Feldherrn richtete sich deshalb vornehmlich auf die Ordnung des Ganzen und die Ausdauer der durch starkes Gepck belasteten Soldaten. Auer seinen Waffen hatte der Soldat noch zu tragen eine Sge, einen Korb, einen Strick, eine Handmhle, eine Kette, einen Topf, ein Beil, drei bis vier leichte Sturm-Pfhle und Lebensmittel auf einen halben Monat. Diese Last, die vor der Schlacht abgelegt wurde, hatte ein Gewicht von 30 kg. Auf Marschtchtigkeit der Soldaten wurde ganz vorzglich gesehen. Man stellte Probemrsche an, wo beim sogenannten Militrschritt 20000 Schritt, beim Eilschritt aber 24 000 Schritt in fnf Stunden gemacht werden muten. Vortrefflich war die rmische Lagerordnung, wobei man die Vorsicht soweit trieb, das selbst nur fr eine Nacht aufgeschlagene Lager zu ver-schanzen, so da ein eigentlicher berfall vllig unmglich wurde. Das rmische Lager galt als ein Meisterstck der Lagerkunst. Es bildete ein regelmiges Viereck, umgeben von einem 3m tiefen Graben und einer von gekreuzten Palissaden geschtzten Brustwehr. Aus dieser sprangen in bestimmten Entfernungen hufeisenfrmige Bastionen hervor, die hher waren als die Brustwehr und zur Aufstellung der Wurfmafchinen dienten. Die ganze Umwallung hatte nur zwei Ausgangsthore, eins nach der Seite des Feindes zu zum Ausfall und nach der entgegengefetzten Seite ein zweites zum Abzge. Das Innere des Lagers war von Querwllen durchkreuzt, um fo auch jedes einzelne Quartier fr sich zu einer Festung zu machen. Die Mannschaft selbst lagerte in Schlachtordnung. Die Zelte, die von Tierfellen und fr je 10 Mann eingerichtet waren, bildeten regelmige Gassen; unter ihnen zeichnete sich nur das des Feldherrn und das zur Heinze, Die Geschichte. I. 15

4. Das Altertum - S. 76

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
76 bung in den Ringschulen (Palstren) an. In Begleitung eines Sklaven (Pdagogen) begaben sich die Knaben am srhen Morgen in die Musik-schule, um bei dem Kitharisten Lieder und Weisen und die Begleitung mit der Kithra zu lernen, ferner Denksprche weiser Männer, Gedichte der die Thaten der Helden, besonders die Gesnge Homers zu lesen und zu lernen. Vom Kitharisten ging der Knabe nach den Ringpltzen, die, mit baumreichen Anlagen umgeben, auerhalb der Stadt lagen. Hier bten sie sich im Laufen, Springen, Diskuswerfen, auch im Schwimmen. Bis zum achzehnten Jahre dauerte dieser Unterricht, dann trat der junge Athener aus dem Knabenalter in das Jnglingsalter, er wurde Ephebe. Von der Zeit an besuchte er nicht mehr die Palstren, sondern die Gymnasien, die unmittelbar vor der Stadt zu den schnsten Anlagen und Spazier-gngen gehrten. Sie waren weitlufige Anlagen zum Wettlauf, mit Ring- und Springpltzen, mit Schleuder- und Wurfstnden, mit Bdern und Gemchern zum An- und Auskleiden und mit schattigen Pltzen zum Wandeln und Sitzen versehen. Diesen Anstalten war es zuzuschreiben, da die Gymnastik in Athen zu hoher Blte gelangte. Die Leibes- und Waffen bungen in den Gymnasien dienten auch als Vorbereitung zu der kriegerischen Laufbahn, die den jungen Mann erwartete. Nachdem er sich durch einen zweijhrigen Dienst vom 18. bis 20. Jahre als Streifwchter auf den Grenzen und Landstraen an Mrsche und Waffenfhrung gewhnt hatte, wurde er durch Einzeichnung in die Brgerrollen in die Zahl der stimmberechtigten Brger aufgenommen und feierlich in Gegenwart der Eltern, Verwandten und Obrigkeit wehrhaft gemacht und in die Verzeich-niffe der Dienstpflichtigen eingetragen. Dabei schwur er im Athene-tempel auf der Akropolis Treue dem Vaterlande, den Heerfhrern und Lagergesetzen; er gelobte, nie die Waffen zu schnden, nie den Nebenmann im Treffen zu verlassen, den Feinden der Verfassung zu widerstehen und die vaterlndischen Heiligtmer in Ehren zu halten. Nachdem Solon seine Gesetze vollendet hatte, lie er das Volk schwren, innerhalb der nchsten zehn Jahre an den Gesetzen nichts zu ndern, und begab sich auf Reisen. 7. Der Tyrann Pisistratns und feine Shne. Wie in Athen, so war auch in anderen griechischen Staaten im sechsten Jahrhundert infolge der bergriffe des durch Grundbesitz und Handel mchtig und bermtig gewordenen Adels heftiger Streit zwischen den Stnden ausgebrochen, in dem das Volk danach trachtete, die Edelleute aus ihrer ererbten Stellung zu verdrngen, und einen Teil ihrer Vorrechte,

5. Das Altertum - S. 109

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
109 und von den berlebenden ist jeder mit Recht bereit, um dieser Stadt willen Mhen und Gefahren zu erdulden. Deshalb habe ich mich auch lnger bei der Schilderung unseres Staates verweilt, um zu zeigen, da wir und andere, die nichts dem Geschilderten hn-liches besitzen, nicht um gleichen Preis kmpfen, und zugleich um die Ruhm-Wrdigkeit dieser hier, um deren willen ich jetzt rede, in deutlichen Beweisen vor Augen zu stellen. Denn was ich eben an unserer Stadt Lobwrdiges erwhnt, damit haben dieser Männer und ihresgleichen Tugenden sie geschmckt, und in kurzem Schicksalsaugenblicke, auf dem hchsten Gipfel der Be-geisterung vielmehr als der Furcht, sind sie geschieden. Als so tapfere Männer also haben sich diese erwiesen, wie es ihre Pflicht gegen die Stadt war. Die berlebenden nun mgen zwar die Götter um ein ungefhrdetes Leben bitten, aber es auch fr Pflicht halten, nicht minder khne Gesinnung gegen den Feind zu hegen. Den Nutzen derselben sollt ihr aber nicht blo durch Worte euch anschaulich machen, die einer gar weitschweifig machen knnte, indem er euch vorhlt, was alles sr gute Dinge von Abwehr der Feinde abhngen, ohne da ihr es darum nicht auch schon vorher gewut httet; vielmehr sollt ihr, die Macht des Staates in ihren Leistungen Tag fr Tag anschauend, ihn lieben lernen, und wenn euch seine Macht groß zu sein dnkt, so bedenkt, da khne Männer, die wuten, was not thut, und die im Kampfe auf die Stimme der Scham und der Ehre hrten, jene Macht erworben haben; die, wenn ihnen auch einmal ein Unter-nehmen fehl schlug, darum nicht gleich dem Staate ihre Tapferkeit entziehen wollten, fondern fr ihn sich selbst als schnstes Opfer Hingaben. Gemeinsam mit den andern haben sie ihr Leben blogestellt, und fr sich haben sie un-sterbliches Lob errungen und das schnste Grab, nicht nur das, in welchem sie ruhen, sondern das vielmehr, in welchem in der Brust eines jeden Mannes bei jedem Anla der Rede oder der That unvergessen ihr Ruhm lebt. Be-rhmter Männer Graberde ist jedes Land, und nicht nur die Inschrift einer Sule in der eigenen Heimat bezeichnet sie, sondern auch in fremdem Lande lebt in jedem ungeschrieben das Gedchtnis mehr ihres Mutes als ihrer That. Diese also ahmet nach und suchet das Glck in der Freiheit, die Freiheit aber im eigenen Mute, und bersehet nicht die vom Feinde drohende Gefahr. Denn nicht die, welche ein elendes Dasein führen, und die keine Hoffnung auf Besseres haben, werden mehr Ursache haben, ihr Leben in die Schanze zu schlagen, sondern die, welche Gefahr laufen, einen Umschwung des Glckes zum Unglck zu erleben, und bei denen nachher der Unterschied sehr groß ist, wenn ein Unfall sie betroffen hat. Denn viel empfindlicher trifft einen Mann, der hochherzig denkt, die durch Feigheit herbeigefhrte Schmach als Tod, der nicht empfunden wird bei unerschrockener Tapferkeit und begeisterter Aussicht auf die Gre des Vaterlandes. Aus Thucydides Ii, 3446, bersetzt von Matzat. 14, Der peloponnesische Krieg 431404, Ursache und Veranlassung. Der Keim zu dem peloponnesischen Kriege, d. i. zum Entscheidungskampfe darber, ob Athen oder Sparta die Ober-

6. Das Altertum - S. 111

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
111 Perikles hatte Athen aufs sorglichste gerstet. Die Landschaft Attila konnte nicht verteidigt werden, daher berlie er sie den Verwstungen der Spartaner. Das Landvolk zog sich hinter die festen Mauern Athens zurck, das als strkste Land- und Seefestung nichts zu frchten hatte. Die Ber-heerungen der Feinde in Attila vergalten die Athener durch Plnderuugs-fahrten mit ihrer Flotte in das Gebiet der Gegner. Vielleicht htten die Spartaner unter diesen Umstnden den Krieg nach kurzer Zeit wieder auf-gegeben, wenn nicht in dem mit Menschen berfllten Athen, durch Handels-schiffe aus dem Orient eingeschleppt, eine entsetzlich verheerende Pest (ein typhses Fieber) ausgebrochen wre. Durch die Pest verwilderten die Massen; denn da niemand seines Lebens sicher zu sein schien, trachtete jeder danach, die kurze Spanne Zeit zu genieen, ohne sich um Recht und Sitte zu bekmmern. Schlielich wlzten die Athener alle Schuld auf Perikles als den Urheber des Krieges und aller Plagen. Sie klagten ihn wegen schlechter Verwaltung der Staatsgelder an, verurteilten ihn auf Antrag des Volksfhrers Kleon.zu einer Geldstrafe und whlten ihn nicht wieder zum Strategen. Der schwerste Schlag aber traf den Perikles, als seine beiden Shne aus erster Ehe der entsetzlichen Seuche erlagen. Laut jammernd brach der sonst so ruhige Mann zusammen, als er seinem jngsten und letzten Sohne nach griechischer Sitte den Totenkranz aufs Haupt setzte. Da schlug die Stimmung der Massen um, und Perikles wurde fr das Jahr 429 wieder zum Strategen gewhlt. Seine Thtig-feit war aber nicht von langer Dauer, er selbst fiel der Pest zum Opfer. Mit Perifies hatte Athen seinen Schutzgeist verloren. Da ein bedeutender und berlegener Fhrer fehlte, verfiel Athen immer mehr dem beunruhigenden Treiben der Parteien, die alle durch Schmeicheleien und niedrige Verfhrungs-fnfte das Volf, dessen Unbestndigfeit und Sittenlosigfeit von Jahr zu Jahr immer mehr berhand nahmen, fr sich zu gewinnen suchten. Beim Tode des Perikles gab es drei Parteien in Athen; die oligarchische (streng aristokratische), die wegen ihrer Spartanerfreundlichfeit Frieden wnschte; die gemigte, aus gemigten meist sehr wohlhabenden Adligen und Demofraten bestehend, die der Politif des Perikles zugethan war; die Volkspartei, zu der die groe Masse gehrte, die, wie Perikles, die volle Erhaltung der athenischen Macht und Niederwerfung Spartas erstrebte, aber dabei mit einer Leidenschaft verfuhr, die alles Ma des Verstndigen weit berschritt. Leider fehlte der gemigten Partei ein energischer Fhrer; als ihr Haupt galt Nicias, ein sehr reicher, altadliger, beraus vorsichtiger, ja ngstlicher Fhrer. Der Fhrer der Volfspartei war Kleon, ein reicher Mann, der durch Sflaveu eine groe Gerberei betreiben lie. Er wollte

7. Das Altertum - S. 131

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
131 die fr euch sprechen. Und doch seht ihr. welches Unheil die Bereitwilligkeit bringt, Menschen solcher Art Gehr zu geben. Wir selbst also, sage ich, mssen uns zuvrderst selbst in Verteidigungs-zustand sehen und rsten, mit Schissen, Geld und Streitern denn wenn auch die andern insgesamt in die Knechtschaft willigten, so mssen wir wenigstens sr die Freiheit kmpfen wenn wir also diese Vorbereitungen gemacht haben, und sie den Hellenen kund geworden sind, dann mssen wir die andern sofort auffordern und Boten aussenden nach allen Seiten hin, um darber zu belehren, nach dem Peloponnes, nach Rhodos, nach Chios, zu dem Könige der Perser denn auch in seinem Interesse liegt es, das man jenem nicht gestattet alles umzustrzen um an ihnen, wenn ihr sie zum Beitritt bewegt, Teilnehmer der Gefahr und der ntigen Kosten zu haben: wo nicht, doch wenigstens Zeit zu gewinnen. Keineswegs aber rate ich, die andern aus-zufordern, wenn ihr selbst nicht entschlossen seid, das Ntige fr euch zu thun. Denn es ist einfltig, wenn man selbst das Eigene preisgiebt, sich um Fremdes besorgt zu zeigen, und während man das Gegenwrtige unbeachtet lt, andere wegen der Zukunft zu schrecken. Dies also ist nicht mein Rat; sondern ich behaupte, da ihr dem Heere auf dem Chersones Geld senden und auch, was sie sonst fordern, thun mt; da ihr euch ferner selbst rsten sollt, und wann ihr zuerst eure Pflicht gethan habt, auch die andern Hellenen zusammenruft, zusammentreibt, belehrt, ermahnt. So geziemt es einer Stadt von dem An-sehn der eitrigen. Wenn ihr aber erwartet, da Chalcideer Hellas retten sollen oder Megareer, während ihr euch der Sache entzieht, so denket ihr nicht recht. Fr diese alle ist es genug, wenn sie selbst erhalten werden; euch aber kommt es zu, dieses zu bewirken. Euch haben die Vorfahren dieses Ehrenamt erworben und es mit vielen und groen Gefahren auf euch fortgeerbt. Wenn aber jeder, statt nach dem, wozu er Lust htte, zu streben, mig dasitzt und nur sinnt, wie er sich selbst der Arbeit entziehe, so frchte ich erstlich, da sich schwerlich jemals einer dazu finde, dann, da wir gentigt sein werden, alles zu thun, was wir nicht wollen. Das ist es, was ich zu sagen habe; und ich glaube, da auch jetzt noch unsere Sache sich herstellen werde, wenn dieses geschieht. Hat aber jemand etwas Besseres als dies, so teile er es zur Beratung mit. Mge dann, ihr Götter, das, was ihr beschliet, einen glcklichen Erfolg haben! bersetzt von Fr. Jacobs. Infolge der erschtternden Mahnungen des Demosthenes ermannten die Griechen sich noch einmal, und Athener, Thebaner. Phocier und andere Staaten bildeten einen Bund, um den verhaten Eindringling mit Waffen-gewalt zu vertreiben. Bei Chronea in Botien wurde 338 die Ent- 338 scheidungsschlacht geschlagen. Obwohl die Griechen den Macedoniern an Zahl berlegen waren und tapfer kmpften, unterlagen sie doch der einheit--lichen Fhrung und tchtigen Schulung des macedouischen Heeres. Als der jugendliche Sohn des Knigs, Alexander, an der Spitze der Reiterei die Thebaner und ihre heilige Schar" bis auf den letzten Mann vernichtet 9*

8. Das Altertum - S. 174

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
174 zagte nicht und bernahm die Oberleitung des Krieges. Mit ungemeiner Rhrigkeit wurden neue Rstungen unternommen, indem die ganze Mann-schast bis ins angehende Jnglingsalter unter die Waffen gerufen, Schuld-knechte, Verbrecher, ja selbst Sklaven in das Heer eingereiht wurden. Der Mangel an Waffen und Kriegsbedarf wurde durch die emsige Herstellung neuer Vorrte ersetzt. Das Zusammenstrmen der wehklagenden Menge an den Thoren wurde untersagt, die Trauerzeit um die Gefallenen auf dreiig -^age beschrnkt. Die Ausflle in der Staatskasse wurden durch Steuer-erhhuug und freiwillige patriotische Gaben, die reichlich eingingen, gedeckt, ^ie hat sich die Krast und das Selbstgefhl Roms in groartigerer Weise kund gegeben, nie der vaterlndische Sinn in glnzenderem Lichte gezeigt, als in diesen Tagen der Not und der schwersten Prfung. Jetzt war die er-munternde und beruhigende Zusprche des alten Fabius Maximus und seiner Gesinnungsgenossen ein Anker fr die zagende Brgerschaft, und das Volk lie es gern geschehen, da der Senat dem unfhigen Konsul Terentius Varro den Oberbefehl entzog und ihn dem Claudius Mar-eellus, einem erprobten Kriegsmanne, bertrug. Das Vaterland zu retten und den Feind mit allen Krften abzuwehren, war von nun an der ge-meinsame Gedanke aller Rmer. Hannibal rckte nach der Schlacht bei Cann nicht gegen Rom, weil er die Erfolge seines Sieges nicht durch eine zweifelhafte Belagerung aufs Spiel setzen wollte, sondern blieb seinem alten Plane treu, alle Feinde Roms zu gemeinsamem Angriffe zu vereinigen und dann erst, durch Zuzug aus Spanien verstrkt, Rom selbst anzugreifen. In der That fiel jetzt Apulien, Lnkanien, Bruttium und Samninm und ein Teil Kampaniens ab. In Kapua, der zweiten Stadt Italiens, bezog Hannibal Lvinter-quartiere und schlo nun mit dem Könige Philipp von Maeedonien ein Bndnis, desgleichen nach dem Tode Hieros von Syrakus mit dessen Enkel und Nachfolger Hieronymus. Auerdem schickte er seinen Bruder Mago nach Karthago, um seine Landsleute zu energischer Rstung an-zuspornen, damit ihm sein Bruder Hasdrubal ein zweites Heer aus Spanien der die Alpen zushre. Die Siege der Rmer. Der Krieg gewann nun eine groe Aus-dehnung; seine Schaupltze waren gleichzeitig Italien, Griechenland, Sicilien und Afrika. In Italien sttzten sich die Rmer aus ihre Festungen und be-schrnkten sich aus eine hartnckige Verteidigung, wobei sich Claudius Marcellus, das Schwert Roms", durch einen glcklichen Sieg der 215 Hannibal bei Nola (215) auszeichnete. Bald daraus entsendete der Senat

9. Alte Geschichte - S. 17

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
17 Attilas. Auerdem lohnte der Bergbau auf Kupfer und Eisen. Sdstlich breitet sich die Gruppe der Cykladen aus; sie lagen nach dem Glauben der Alten im Kreise um das heilige Delos, die Geburtssttte des Apollo und der Artemis; in Wahrheit aber sind sie zwei Jnselreihen, deren stliche eine Fortsetzung von Enba, die westliche von Attika ist. Die wichtigsten Inseln sind Andros, das fruchtbare Naxos und das marmorreiche Paros. Sporaden (= die zerstreuten) nannte man die der kleinasiatischen und thracischen Kste vorgelagerten Inseln, unter denen Lesbos, Chios, Samos und Rhodos die bedeutendsten waren. Den Saronischen Meerbusen be-herrschten Salamis und gina, den Eingang zum Lakonischen deckte Cythera, während die langgestreckte Insel Kreta die Inselwelt des gischen Meeres im Sden abschnitt. Im Jonischen Meere blhten durch Fruchtbarkeit des Bodens und Handel Korcyra, das kleine Jthaka, die Heimat des Odyssens, Cephallonia und Zakynthos (Zante). Klima. Wegen der Nhe des Meeres ist das Klima im allgemeinen mild. Whrend die Lnder nrdlich vom Balkan rauhe Winter haben, fllt sdlich von dieser klimatischen Scheidewand selten Schnee. Da aber die kalten Winde aus dem sdlichen Rußland nicht hinlnglich abgehalten werden, kann im No. der Halbinsel der lbaum nicht berwintern, wohl aber im geschtzten W. und S., wo auch Feigen- und Granatbume gediehen. In Messenien reifen sogar Palmen und alle Sdfrchte; immergrne Strucher schmcken die sonnigen Hhen sdlich vom Malischen Meerbusen. Im Sommer regnet es wegen des bestndigen No.-Windes auf dem Festlande selten, auf den Inseln nie, und wegen anhaltender Hitze versiegen oft die kleinen Flsse, wachsen aber im Herbst und Winter zu reienden Gewssern an. Zum Glck fr die Pflanzenwelt fllt im Sommer reichlicher Tau. Der Boden ist meistens felsig, so da an vielen Orten eine Humus-schicht knstlich gelegt ist. Fruchtbar sind besonders die zur Viehzucht und zum Ackerbau einladenden Tiefebenen Thessaliens, Botiens und Messeniens, doch bedurfte die zahlreiche Bevlkerung der Getreideeinfuhr aus den Lndern am Schwarzen Meere und gypten. Ausgefhrt wurden Feigen, Wein und l. Die Einwohnerzahl. Attika, Botien und Argolis waren am strksten, die nordwestlichen Gebirgslandschaften nur dnn bevlkert; der Peloponnes besa eine starke Bauernbevlkerung. Die gesamte Bevlkerung hat man fr die Bltezeit auf etwa 21/2 Millionen berechnet, von denen ein Drittel Sklaven waren. Knaake, Lehrbuch der Geschichte fr Oh. 2

10. Alte Geschichte - S. 92

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
92 vom Mns Massicus, einem westlichen Auslufer des Apennins. Daher konnte sich auf der eigentlichen Apenninen-Halbinsel nur im Westen ein Zentralstaat entwickeln. Die Westkste ist auch mit besseren Hfen bedacht als die Ostkste. Hier befrderten zugleich den Handel die davor liegenden Inseln Korsika, Sardinien und das getreidereiche Sicilieu; dies ist wieder von kleineren Insel-gruppen umgeben, nrdlich von den Liparischen, westlich von den gatischen Inseln und sdlich von der Malta (Melita)-Gruppe. Das Klima ist hchst verschiedenartig. Die Po-Ebene hat Kontinental-flima; das Land sdlich von dem Apennin ist wrmer, gegen die kalten Nordostwinde geschtzt und durch die Nhe der See gemildert. Je weiter nach Sden, je mehr schwinden die Sommerregen und steigert sich die Hitze, die durch den heien, erschlaffenden Sdwind vermehrt wird. Die Bevlkerung. Die Bevlkerung von Alt-Jtalien gehrte, abgesehen von den Ligurern und Etruskern, zu den Jndogermanen. Die Ligurer waren ein Rest der Urbevlkerung Sdwest-Europas. Die Etrusker oder Tusker, woraus die Griechen Tyrrhener^) bildeten, nannten sich selbst Rasenna. Sie hatten in der Po-Ebene einen Zwlf-Stdtebund gegrndet und dann in gleicher Weise Etrnrien" besetzt. Die bedeutendsten Städte dieses ltesten Kulturvolkes Italiens waren Clusium, Perusia, Tarauinii, Falerii, Cre,Veji und Fiden. Von den Griechen erlernten sie Schrift, Kunst und Handwerk. Im 6^ Jahrhundert erreichte ihre Macht den Hhepunkt: sie beherrschten das Tyrrhenische" Meer und trieben einen lebhaften Handel mit Metall- und Tonwaren und waren die Erfinder des Gewlbebaues. Seitdem sie aber der Tyrann Hiero von Syrakus, Bruder und Nachfolger des Gelon"), (474) bei (Sitmci (Kyme) in einer groen Seeschlacht besiegt hatte, schwand ihrepmsche^Vebeutung immer mehr. Die indogermanischen Völker der Halbinsel zerfallen in zwei Haupt-gruppen: illyrische Stmme im Nordosten (die Veneter) und im Sdosten (Japyger) und Jtaliker. Diese teilt man in zwei Gruppen: die latinische und die umbrisch-sab ellische. Die Aatiuer wohnten sdlich von den Etruskern in der Ebene' Latiums". Den grten Teil der Halbinsel aber fllte der umbrisch - sabellische Zweig. stlich von Etrurien hatten die Ifmbrer festen Fu gefat; ihre Nachbarn im Sden waren die Sabin er im Hochlande der Abruzzen, ein tapferes Bergvolk. In Zeiten der Not gelobte es dem Mars einen heiligen Lenz": das Vieh wurde nach der Geburt geopfert, aber die Menschen muten nach zwanzig Jahren die Heimat ver-lassen, um sich neue Wohnsitze zu suchen. Solche sabinische oder sabellische" !) Tvqrjvoi, Tvqqtjvoi. 2) Siehe Seite 49.
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