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1. Geschichte des Altertums - S. 111

1902 - München [u.a.] : Franz
Zeit der Soldatenkaiser 193—284. trennte, und schützte durch eine ähnliche Verteidigungslinie, den Hadrianswall,'den römisch gewordenen Teil Britanniens gegen die Bergvölker Schottlands. Er erweiterte Athen durch einen ganz neuen Stadtteil. Außerdem baute er daselbst den schon von Pisistratus geplanten Prachttempel des olympischen Zeus aus. Nach Rom zurückgekehrt, schmückte er diese Stadt, indem er am rechten Tiberufer für sich und seine Nachfolger ein prachtvolles Kaifer-grab1) errichtete, auf dessen Fundament später die Engelsburg entstand. Gemäß einer Bestimmung Hadrians folgte diesem zunächst Antonmus der friedliche und tüchtige Antonntus Pius und diesem der^iu§ um lo°-philosophisch gebildete, gewissenhafte und tatkräftige ©hm Alirel Marc Aurel (161—180). Unter ihm brachen die Markomannen und Quaben um lbti-166 in Noricum und Pannonien ein und streiften verheerend bis Aquileja. Marc Aurel wies sie mit Erfolg zurück, wofür ihm der Senat eine eherne 9t eit erst atue2) errichtete, welche heute die Hochfläche des Kapitols schmückt. Auch eine Ehrensäule wurde dem Kaiser geweiht, die in Nachahmung der Trajanssänle seine Kriegstaten gegen die Markomannen verherrlicht. Ehe Marc Aurel jedoch den Feind vollständig besiegt hatte, starb er im Lager zu Vindobona. Sein ihm unähnlicher Sohn und Nachfolger Commodus schloß rasch mit den Markomannen Frieden und eilte nach Rom, wo er sich seinem Hange zu Genußsucht und Grausamkeit in wachsendem Grade hingab, bis er von seinen eigenen Vertrauten ermordet wurde. Zeit der Soldatenkaiser 193—284. Marc Aurel war der letzte tüchtige Kaiser, der unter Achtung der allerdings wertlos gewordenen republikanischen Formen regierte. Nach der Ermordung seines entarteten Sohnes Commodus entschieden nicht mehr der Senat oder der alternde Kaiser, sondern vornehmlich die Prätorianer oder ein siegreiches Heer über die Besetzung des Kaiserthrones. Man nennt daher die Kaiser des dritten Jahrhunderts Soldatenkaiser. Nachdem schon in dem vorigen Zeitraum der Spanier Trojan zur höchsten Würde gelangt war, wurden jetzt in buntem Wechsel Provinzialen aus allen Gegenden des großen Weltreiches von den Truppen zu Kaisern ausgerufen, die gewöhnlich nach kurzer Regierung durch Mord endeten. Unter ihnen riß die allgemeine Sittenverderbnis immer grauenhafter ein. In dieser Zeit ärgster Verwirrung wurden von den Legionen allmählich 19 Kaiser gegeneinander erhoben, die man in Erinnerung an die athenische Geschichte „die 30 Tyrannen" nannte. Aus diesem Zustand höchster Aurelian um Zerrüttung rettete das Reich der tapfere Aurelian (270—272), 272. *) Sieh Seemanns Wandbilder. Nr. 81: „Die Engelsburg in Rom". 2) Sieh Seemanns Wandbilder, Nr. 66: „Reiterstandbild des Marc Aurel".

2. Geschichte des Altertums - S. 47

1902 - München [u.a.] : Franz
Das Zeitalter des Perikles um 444 v. Chr. 47 bei. Der hohe Grad von Bildung und Gesittung, zu dem sie sich nach den Perserkriegen emporschwangen, ließ sie mit Genugtuung aus alle Nichtgriechen, die „Barbaren", herabblicken. Die Stadt, welche zum erstenmal in den Perserkriegen mit einer Athen seit den kleinen Schar ein großes Barbarenheer geschlagen, auch nachher säst Perserkriegen, überall das Beste zur Vertreibung der Perser geleistet und die Stammesgenossen in Kleinasien befreit hatte, war Athen. Ihr vor allem kamen auch die Folgen der Perserkriege zu gute. Noch wahrend derselben war Athen (477) an die Spitze eines Buudes getreten, dessen Mitglieder — meist Ionier von den Kykladen und thracischeu wie kleinasiatischen Küsten — Schisse und Mannschaften oder Geld zur Fortsetzung des Kampfes gegen den Nationalfeind lieferten. Dieser „Mische Bund" blieb auch nach Beendigung der Perserkriege bestehen. Um 454 hatte Perikles, der Sohn des Siegers von Mykale, die Bundeskasse von dem Jnselchen Delos, wo sie nicht sicher genug schien, nach Athen bringen lassen. Seitdem bildete sich die delische oder athenische Bundesgenossenschaft zu einem athenischen Insel- und Küstenreich um, dessen Angehörige auch nach Beendigung der Perserkriege ihre Beiträge weiter zahlten und schon deshalb mehr Untertanen als Bundesgenossen der Athener geworden waren. Athen hatte die Herrschaft im ägäischen Meere gewonnen. Seit die Gelder der Bundeskasse nicht mehr zu Kriegszwecken Befestigung benötigt wurden, verwendete sie Perikles zur Befestigung und Athens. Verschönerung Athens. Die erstere war schon von Themistokles begonnen worden, der Athen für sich und den Piräus mit Festuugs- . mauern umgeben hatte, so daß Athen und feine Häfen eigentlich zwei Nachbarfestungen geworden waren. Aus diesen beiden wurde ein einziges Bollwerk geschaffen durch den Bau der etwa Iv2 Stunden „langen Mauern", welche Athen mit seinen Landeplätzen Der- Die „langen banden. Nun erst waren der Piräus und Athen eine Stadt und Mauern", das letztere aus einem Binnenplatz eine Seestadt geworden, die nur ein zu Wasser und Land mächtiger Feind mit Erfolg anzugreifen vermochte. — Aber diese Stadt, die schon die Herrscherin des Verschönerung griechischen Meeres war, sollte auch an Schönheit die Königin der Athens, griechischen Städte werden. Zu diesem Zweck schmückte sie Perikles mit Prachtbauten, die noch heute als Ruinen der Stolz Athens sind. Die Stadt war zu Füßen eines Tafelfelsens entstanden, der (etwa 50 m hoch, 150 m breit und 350 m lang) sich auf allen Seiten steil aus seiner Umgebung hebt und daher als der ver-teidigungssähigste Teil der Stadt zur Anlage einer Burg benützt worden war, die man Akropolis, d. i. Hochstadt nannte?) Seitdem jedoch die ganze Stadt befestigt und mit dem Piräus zu einem Bollwerk zufammeugeschlossen war, hatte die Akropolis als Burg ‘) Sieh Lehmann, kulturgeschichtliche Bilder: „Die Akropolis zu Athen".

3. Geschichte des Altertums - S. 66

1902 - München [u.a.] : Franz
66 Die Latiner. Verfassung. Die Latiner wohnten in dreißig Städten, die alle in einer Eidgenossenschaft um das Bundesheiligtum aus dem Albanerberg vereinigt waren. Zu Füßen dieses Berges, an dem größeren der beiden Kraterseen, lag die bedeutendste ihrer Städte, ursprünglich wohl ihre Bundeshauptstadt. Alba Longa (in der Nähe des heutigen Albano)?) Von hier aus wurde, wenn wir der Sage Entstehung folgen dürfen, Rom gegründet. Es ist als Grenz- und Handels-j Platz der Latiner am unteren Tiber entstanden. Auf diese Haupt- wasserader des ganzen mittleren Italien drängten die drei wichtigsten Sölfci gruppen bcsjclbcrt, btc ß ct t i n 6 r, btc btcfcrt ticrtodubtcn sabellischen Völker, zu denen die Sabiner gehörten, und die Etrusker. Die Behauptung dieses wichtigen Grenzflusses, der einzigen fahrbaren Wasserstraße zum Meer, muß die Latiner schon in alter Zeit zur Anlage einer Verschanznng ans dem p a l a t i n i s ch e n Hügel veranlaßt haben; gerade bis hieher ist der Tiber noch kleineren Seeschiffen zugänglich. Nun schoben sich aber bis zur Mündung des Anio in den Tiber, also bis dicht vor Rom, die Sabiner vor. Streitigkeiten mit diesen von Nordolt herdrängenden Nachbarn mögen durch Vergleich dahin beigelegt worden sein, daß ein Teil der letzteren in die Stadtgemeinde von Rom aufgenommen wurde?) Auch von ') Lies „Silvius" bort Biese. 2l Lies „Ver sacrum“ (d. i. Weihefrühling > von Uhland. 3) Lies und erzähle die Sage vom Raub der Sabinerinnen. js&biner£erj^ Jränesst stia 0lavimvm

4. Geschichte des Altertums - S. 13

1902 - München [u.a.] : Franz
Die Ägypter. 13 waren die alten Ägypter geschickt und sorgten durch Kanüle und künstliche Seebecken, wie das des Meri, sür eine gleichmäßige Verteilung des segenspendenden Nilwassers. Stattliche Ruinen von Tempeln und Palästen stehen noch bei den Dörfern Karnak und Luxor, wo einst die Stadt Theben lag. Säulen von gewaltigem Durchmesser stützen hier weiträumige Säle, deren Wände mit Darstellungen von Taten der Götter und der Könige in den Zeichen der heiligen Bilderschrift der Priester, den Hieroglyphen, bedeckt sind. Zu diesen Bauten fanden die Ägypter ein gutes Material in den Granit- und Sandsteinfelsen, die das Niltal im Osten begrenzen. Hier meißelten sie auch aus ganzen Felsstücken Riesen standbilder ihrer Könige, Statuen ihrer Götter, die aus Löwenleib und Menschenhaupt zusammengesetzten Gestalten der Sphinxe und die Obelisken ans, welche gewöhnlich den Zugang zu den Tempeln zierten. Im Gegensatze zu den prachtvollen Palästen, Tempeln und Denkmälern aus Stein bestanden die Wohnhäuser der Ägypter nur aus Holz und Ziegeln von Nilschlamm, so daß infolge dieser Bauart oft ganze Städte und Dörfer weggeschwemmt wurden. Das Äußere der Wohnungen war in späterer Zeit bunt bemalt. Das Innere stattete die Frau mit prächtigen Möbeln reich ans; sie hatte ja weiter nichts zu tun, als die Hauswirtschaft zu besorgen und die Kinder zu erziehen. Nirgend in den alten Kulturländern genoß die Frau ein so hohes Ansehen wie in Ägypten, sie wurde mit dem Titel „Herrin des Hauses" angeredet, sie führte kein abgeschlossenes Leben, wie es sonst im Orient für das weibliche Geschlecht noch allgemein üblich und Vorschrift ist, sondern ein geselliges und durfte au öffentlichen Veranstaltungen (Wettkämpfen, Gastmählern) teilnehmen und sich auf Straßen und Plätzen zeigen. In einer alten Handschrift werden folgende Lehren erteilt: „Wenn du weife bist, so schmücke dein Hans gut, liebe deine Frau ohne Streit, nähre sie, ziere sie, überstreue sie mit Wohlgerüchen, erfreue sie, solange du lebst; es ist ein Gut, das seines Besitzers würdig sein soll." - Bezüglich der Tracht ist zu bemerken, daß die Frauen weniger Schmuck anlegten als die Männer. Das Frauenkleid reichte fast bis auf die Knöchel, war eng und ohne Falten. Beide Geschlechter trugen Sandalen und häufig Perücken. Die Männer ließen sich den natürlichen Bart abnehmen und banden einen künstlichen um, um würdevoller auszusehen. Schon vor dem Jahre 3000 vor Christi Geburt blühte in Ägypten ein Reich, das alte Reich, mit der Hauptstadt Memphis. Seine berühmtesten Könige waren Cheops (Chufn), der die höchste Pyramide (150 m1)) erbaute (um 3000), und Myferin2), der x) Münster in Straßburg 143 m. Sieh Lehmann, kulturgeschichtliche Bilder: Ii. Ägyptische Bauwerke. 2) Lies H. Lingg: „Myceriu". Malerei und Schrift. Bildhauerei. Wohnung. Stellung der Frauen. Tracht. 3500—2500 Altes Reich.

5. Rom - S. 8

1891 - Breslau : Freund
8 Einleitung. lichen Mörtel. Der Sperone sodann, den die Alten lapis Gabinius nannten, und der Peperin, der lapis Albanus, sind bedeutend fester l). Schließlich entsandte der Albanervulkan eine Anzahl von Lavastromen, von denen zwei von der Westseite des Albanersees bis in die Nähe von Rom verfolgt werden können. Diese Lava ist bläulich schwarz, sie klingt, wenn man daran schlägt, und eignet sich ihrer Härte wegen trefflich zu Straßenpflasterungen. Hatten so vulkanische Kräfte Baumaterial und Mörtel, sowie Belag, für die Straßen einer erstehenden Stadt geschaffen, so wurde durch die Gewalt des Wassers erst diesem Landabschnitte eine Gestaltung gegeben, die zu Stadtanlagen einlud. »So platt das Land (nämlich) von einem höheren Aussichtspunkte sich dem Auge darstellt, ist es doch von zahllosen Schluchten durchzogen, deren Wände Hunderte von Fußen senkrecht aufsteigen. Das abfließende Wasser hat diese Rinnen durch den lockeren Tuff genagt2).« Die Zahl und Stärke der Wasserläufe, die von Norden und Nordosten her sich in vielfachen Krümmungen einen Weg durch die Ebene bahnten, um endlich, insgesamt vom Tiber aufgenommen, das Meer zu erreichen, war in der Diluvialzeit wahrscheinlich größer als jetzt. »In das geschichtliche Leben hat die Zerklüftung des Bodens bedeutsam eingegriffen, die Anlage von Städten ungemein befördert. Für solche war der Platz an denjenigen Orten vorgezeichnet, wo zwei Thalschluchten unter spitzem Winkel sich miteinander vereinigten: hier bedurfte nur der Isthmus, welcher die umschlossene Fläche mit dem übrigen Plateau verband, eines künstlichen Schutzes; der ganze andere Umkreis war durch die Steilheit des Stadtfelsens gesichert3).« So bedeckte sich denn auch die Campagna in früher Zeit mit einer großen Zahl von Städten, von denen uns freilich kaum noch -1) In den Peperin sind zahlreiche Stückchen von Lava und Kalk eingesprengt, die Pfefferkörnern gleichen; daher heißt er auch bei den Alten schon ab und zu lapis piperinus. 2) Nissen, It. Landeskunde I, S. 256. 3) Nissen a. a. O. S. 256 f.

6. Rom - S. 15

1891 - Breslau : Freund
Überblick über die örtliche Beschaffenheit und Lage der Stadt Rom. i 5 Janiculum. Er erstreckt sich von S nach N bis in die Nähe des Flusses. Hier biegt er nach W aus und umschließt in halbkreisförmigem Bogen den Mons Vaticanus. Der Mons Janiculus erhebt sich an seinem höchsten Punkte 77 m über den Tiberspiegel, ist also bedeutend höher als die Erhebungen auf dem ändern Ufer. Der Vatican überragt den Flußspiegel um nicht ganz 55 m. Wer es verstehen will, wie es kam, daß sich Rom anfangs so mühsam emporarbeiten mußte, der darf nicht unterlassen, sich die Nachteile seiner Lage klar zu machen, andererseits muß man die Vorteile seiner Lage erwägen, um zu begreifen, wie das Ackerstädtchen auf dem Palatin zum Mittelpunkte Italiens, zur Beherrscherin des Mittelmeeres, zur Hauptstadt der alten Welt werden konnte. Schon der alte Geograph Strabon betont (V p. 230), daß die junge Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft von Antemnae, Fidenae und ändern Städten keine große Ackerflur besaß. Und bei Livius (Vii, 38) klagen die, welche gern nach Capua übersiedeln möchten, die Gegend sei ungesund und der Boden rings um die Stadt dürr. Die Niederungen endlich traten oft unter Wasser, das Wasser riß die leichten Hütten um, und wenn es zurücktrat, hinterließ es gesundheitschädliches Sumpfland. Trotzdem aber bietet die Lage Roms große militärische Vorteile. Es lag gesichert. Der Tiber bot bei der Insel, die er bildet, einen natürlichen Übergang, der aber geschützt war durch den Vorposten des Janiculum einerseits und den natürlichen Brückenkopf des Capitols andererseits. Ebenso war die Ebene am Palatin durch die umgebenden Hügel, wie durch Außenwerke, geschützt. Die Entfernung vom Meere (25 km) war eine Notwendigkeit für die Sicherheit der Stadt. Denn Lage am Meere kann nur sichern, wenn ein Hafen vorhanden ist und sich damit die Möglichkeit zu Hafenbefestigungen bietet1). Zum mindesten ebenso große Vorteile erwuchsen Rom aus seiner Lage für die Entwickelung des Handels. Livius schon • *) Vgl. Liv. V, 54: nec expositum nimia propinquitate u. s. w.

7. Rom - S. 17

1891 - Breslau : Freund
Kurze Übersicht der Geschichte der Stadt. 17 Zweiter Abschnitt: Kurze Übersicht der Geschichte der Stadt. I. Die palatinische Stadt. Die Gründung Roms erfolgte nach übereinstimmender Überlieferung nach etruskischem Ritus1), nach dem das Stadtgebiet durch den Pflug bezeichnet wurde. Der Gründer stellte Auspicien an. Waren ihm diese günstig, so spannte er, angethan mit der gabinisch gegürteten2) Toga, vor einen Pflug mit eherner Pflugschar zur Rechten (nach außen) einen Stier, zur Linken (nach innen) eine Kuh. So zog er eine Furche (sulcus primigenius) um den Ort der künftigen Stadt. Dabei wurde darauf geachtet, daß die Erdschollen immer nach innen fielen. Die Furche stellte den Graben, die Schollen stellten die Mauer dar, so daß die Ansiedler schon am ersten Tage sinnbildlich durch Graben und Mauer geschützt erschienen. Außerhalb wie innerhalb dieser heiligen Linie wurde nun durch Steine ein Streifen Landes abgegrenzt, der — wie Glacis und Wallstraße in unseren Festungen — nicht bebaut werden durfte: er heißt Pomerium»). Nun ist uns von zuverlässiger Seite*) der Gang des ältesten Pomeriums von Rom überliefert. Es umschließt den Palatin, und somit dürfen wir mit Sicherheit annehmen, daß die erste städtische Ansiedelung Roms sich hier befand. Das Pomerium lief vom Forum Boarium, wo zur Zeit des Tacitus das Bild eines Stieres stand, am Fuße des Berges um die Ara Herculis zur Ara Consi, dann zu den Curiae veteres, endlich zum !) Liv. I, 44. Yarro L. L. V, 143. Plut. Rom. 11. 2) Die gabinische Gürtung besteht darin, daß der Zipfel der Toga, der für gewöhnlich über die linke Schulter zurückgeschlagen wurde, gürtelartig unter der Brust um den Leib geschlungen und geknotet wurde. 3) Liv. I, 44. 4) Tac. ann. Xii, 24.

8. Rom - S. 22

1891 - Breslau : Freund
22 Das alte Rom. In der Zeit der letzten drei Könige also wurde Rom in vier Regionen geteilt. Die erste Subura, regio Suburana, umfaßte den Caelius und die Carinae (den äußersten Westabhang des Esquilinus), in der zweiten Region, r. Esquilina, lag der Rest des Esquilins (also Oppius und Cispius), die vierte Region, r. Palatina, hat der Palatin inne, und auf die dritte, die r. Collina, kommen die Colles (also Quirinal und Viminal). Die Abgrenzung dieser Regionen im einzelnen ist nicht mehr festzustellen. Diese Gliederung hat aber bestanden, bis sie durch die Einteilung der Stadt in 14 Regionen, die Augustus vornahm, abgelöst wurde1). Die Beschreibung der Regionen ergiebt schon, daß der Quirinalis und Viminalis, die Sitze der Collini, nun mit denen der Montani zu einer Stadt verschmolzen waren. Auch der capitolinische Hügel, die Burg der Collini, gehörte zur Stadt, war aber in die Vierteleinteilung nicht eingeschlossen: er war der Träger der Arx und des neuen gemeinsamen Stadtheiligtums. Die Vierregionenstadt war wie die alte Palatinstadt von einem Pomerium eingeschlossen2). Dieses Pomerium überschritt die servianische Mauer, vielleicht das wertvollste Erbstück, das die junge Republik aus der Königszeit empfing3). Sie schloß, vom Tiberufer ansteigend, den Aventinus ein, setzte über die Höhe des Caelius, dessen östlichen Teil sie unbefestigt ließ, und lief dann über den Rücken des Esquilinus. Im Norden bog sie in spitzem Winkel um, zog sich am Nordwestrande des Quirinalis zur Arx und zum Capitol hin und erreichte endlich durch eine Niederung wieder das Tiberufer. Da Quirinalis und Capitolinus damals durch eine Bodenerhebung verbunden waren, so stieg sie ins Thal hinab nur an der Südwestecke des Capitolinus, an der !) Diesen vier Regionen ist das Argeeropfer gemeinsam, ein leider nicht in allen Punkten klares Sühnfest. 2) Erweiterungen des Pomeriums nach Servius Tullius sind bezeugt für Sulla, Caesar, Augustus, Claudius, Nero, Vespasian, Titus, Trajan, Hadrian, Aurelian. 3) Vgl. Cicero de republ. Ii, 6, 11.

9. Rom - S. 23

1891 - Breslau : Freund
Kurze Übersicht der Geschichte der Stadt. 23 Nordwestecke des Aventinus, zwischen Aventinus und Caelius, sowie endlich zwischen Caelius und Esquilinus1). »Die Methode der Befestigungen ist dieselbe, die man überall an den alten Mauerringen Italiens wahrnimmt. Die Mauer setzte, wo der Berg in mäßiger Steigung abfiel, ein Stück unterhalb der Höhe auf künstlicher Einbettung auf und erhob sich nur mit einer Brustwehr über den Rand des Berges (so noch am Aventin). Fiel der Fels steil ab, so wurde er durch Abschroffung vollends senkrecht geschnitten und oben mit einer Brustwehr versehen (so noch am Capitol). In entsprechender Weise wurde das Tiberufer behandelt; es wurde von unten aufgemauert und trug eine Brustwehr.« O. R. Schwierigkeiten besonderer Art boten die Stellen, wo die Mauer im Thale liegen mußte. Man nimmt nach dem Beispiele anderer altitalischer Befestigungen an, daß an diesen Stellen zwei Mauern gezogen, der zwischen ihnen liegende Zwischenraum ausgefüllt und so eine breite Zinne für die Verteidigung geschaffen wurde, die nach außen durch eine Brustwehr geschützt war. Am leichtesten für einen Angriff zugänglich war die Stadt im Osten, dort, wo die Höhe des Esquilinus in die Ebene verlief (S. 14). Hier wählte Servius eine andere Befestigungsart, den wegen seiner Großartigkeit viel bewunderten agger: »Es war dies eine ungeheure Erdanschüttung von mindestens 15 m Höhe und 1,3 km Länge, die von außen mit einer 4 m dicken Mauer bekleidet war, davor ein Graben, dessen Breite auf mindestens 30 m, dessen Tiefe auf 9 m angegeben wird. Auch nach der Stadt zu hat der Wall eine Bekleidung gehabt, doch ist die Mauer, deren Reste sich an der betreffenden Stelle finden, nicht gleichzeitig mit der Außenmauer.« O. R. An Stellen, die dem Angriff besonders ausgesetzt waren, bei aus- und einspringenden Winkeln, !) Reste der servianischen Mauer sind vielfach zum Vorschein gekommen; sie zeigen infolge wiederholter Erneuerungen und Ausbesserungen ein verschiedenes Gepräge. Die ursprüngliche Befestigung zeigt (nach O. R.) am reinsten das Stück Wallmauer am Esquilin neben dem Bahnhof und auf Piazza Fantl

10. Rom - S. 27

1891 - Breslau : Freund
Kurze Übersicht der Geschichte der Stadt. 27 errichtet sich sein Heim am Fuße der Höhe1). Das ist ein deutlicher Beweis dafür, daß um Bauplätze keine Not war. Und noch dürftiger war der Osten besiedelt. Eine alte Urkunde weiß Heiligtümer in dieser Gegend fast nur nach Hainen zu bestimmen. So konnte man leicht die alte Verordnung beobachten, daß jedes Haus einen freien Raum von 21/2 Fuß um sich haben sollte. Eine zu große Bedeutung messen die Alten dem gallischen Brande (390 v. Chr.) für die Bauentwickelung ihrer Stadt zu. Nach ihm, sagen sie, seien die Häuser in wirrem Durcheinander, in wilder Hast und ohne Rücksicht auf die Straßenzüge wiedererrichtet worden2). Solche Nachrichten sollen die häßliche Bauart Roms erklären und entschuldigen, entsprechen aber nicht den thatsächlichen Verhältnissen: selbst der stärkste Brand kann nicht Straßen unkenntlich machen, selbst die größte Eile würde nicht entschuldigen, daß man Plätze und Straßen verbaut. Es liegt aber in der Gewohnheit des Südländers, sein Haus ohne viel Rücksicht auf Luft und Licht zu erbauen, und dieser Umstand trägt Schuld daran, daß Rom in den Zeiten der Republik eine winklige Stadt wurde. Die Sorge für die Stadt und ihre Baulichkeiten lag in erster Reihe den Censoren ob, die schon frühe sich auf dem Marsfelde ein Amtshaus, die villa publica, errichtet hatten3). Der erste Censor, der in bedeutsamer Weise von Amtswegen die Entwickelung Roms förderte, war Appius Claudius, der 312 v. Chr. die erste Wasserleitung, die Aqua Appia, anlegte. Sie entnahm ihr Wasser den Aequerbergen und unterscheidet sich von ihren späteren Nachfolgern mit Ausnahme der nächstältesten, des 40 Jahre jüngeren Anio Vetus, dadurch, daß sie das Wasser unterirdisch zuführte. Sie näherte sich der Stadt bis zu dem Punkte, wo später die Porta Praenestina lag, zog sich am Südrande des Caelius und Aventinus entlang und endete an der 1) Liv. Ii, 7. 2) Liv. V, 55. 3) Liv. Iv, 22.
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