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und gefangen zu nehmen, worauf er ihn hinrichten ließ. Als
er nach Italien zurückkehrte, begegnete er dem Reste des Scla-
venheeres, der sich nach Gallien durchschlagen wollte, und besiegte
ihn. Die Sclaven in Italien hatten sich nämlich unter der An-
führung eines gewissen Spartacus erhoben und einen blutigen
Krieg erregt. Von Licinius Crassus geschlagen, fanden sie größ-
tentheils den Tod auf dem Schlachtfelde, nur fünftausend ent-
rannen, und das waren eben jene, die dem Pompejus in die
Hände fielen, der sich nun rühmte, diesen Krieg mit Stumps
und Stiel ausgerottet zu haben. Hierauf wurde er für das
Jahr 70 v. Chr. mit Crassus zum Consul gewählt, obschon er
noch nicht das gesetzliche Alter (43 Jahr) hatte, lebte aber mit
seinem Collegen in bitterer Feindschaft, bis Crassus zuerst die
Hand zur Versöhnung bot. Dieser Crassus ist übrigens deßwe-
gen merkwürdig, weil er der reichste Mann seiner Zeit war; er
zeigte seinen Reichthum besonders in den kostbaren Gastmählern,
die er dem Volke gab, und den Spendungen an Korn, die er
in großartiger Weise veranstaltete. Da Pompejus bei seinem
ehrgeizigen Streben der Volksgunst nicht entbehren konnte, so
stellte er die Gewalt der Volkstribunen wieder her, und bediente
sich in der Folge derselben, um seine Zwecke zu erreichen. So
wurde ihm aus Vorschlag des Tribunen Gabinius der Oberbe-
fehl gegen die Seeräuber übertragen.
Diese waren damals zu einer furchtbaren Macht herange-
wachsen und beherrschten das ganze mittelländische Meer, schnit-
ten die Getreidezufuhr aus Afrika und Aegypten nach Rom ab,
lähmten den Handel und machten die Küsten Italiens unsicher.
Ihr Zufluchtsort waren die unzugänglichen Gebirge in Cilicien
an der Südküste Kleinasiens. Bisher hatten sie nicht besiegt
werden können, obschon die Römer schon acht Jahre gegen sie
Krieg führten. Pompejus, der den unumschränkten Oberbefehl
über das ganze Meer und die Küsten bis auß zehn Meilen land-
einwärts erhielt, beendigte diesen Krieg an der Spitze von fünf-
hundert Schiffen und hundertfünfundzwanzigtausend Mann in
drei Monaten. Er griff sie auf allen Punkten Zugleich an, ver-
jagte sie nach Cilicien, suchte sie hier aus und eroberte ihre Städte.
Den Unterworfenen wies er Ländereien im Binnenlande an und
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Gallien Italien Afrika Rom Italiens Kleinasiens
ein ungeheures Schwert als Zeichen der Herrschaft verliehen.
Uebrigens übte er strenge Gerechtigkeit, ließ den unterworfenen
Völkern ihre Verfassung und Einrichtungen und duldete keinen
.Druck der Beamten, der im römischen Reiche so gewöhnlich war.
Daher sehen wir, daß Künstler, Handwerker, Gewerbetreibende
aller Art aus dem römischen Reiche gern auswanderten und sich
unter den Hunnen niederließen. Bis zum Jahre 445 regierte
er mit seinem Bruder Bleda gemeinschaftlich; nachdem dieser
auf seinen Befehl aus dem Wege geräumt war, herrschte er un-
umschränkt über ein bereits bedeutendes Reich und trat nun als
Eroberer auf. Zunächst machte er sich dem oströmischen Reiche
furchtbar und zwang den Kaiser desselben, den Frieden durch
einen Tribut zu erkaufen.
Damit nicht zufrieden, spannte er seine Forderungen höher,
und als dieselben nicht befriedigt wurden, fiel er verwüstend m
Thracien und Macedonien ein und drang bis Constantinopel
vor, das er indeß seiner Festigkeit wegen nicht erobern konnte.
Als der folgende Kaiser kräftiger gegen ihn auftrat, zog er sich
zurück und beschloß nun, einen Einfall in das weströnüsche Reich
zu machen, das reichere Beute zu verheißen schien. Mit einem
ungeheuren Heere, das im Vorrücken durch die Schaaren über-
wundener deutscher Völker, der Ostgothen, Heruler, Gepiden,
Franken u. a.. vermehrt wurden und sich zuletzt auf 700,000
Mann belaufen haben soll, brach er nach Deutschland auf, zog
an der Donau hin, überschritt den Rhein und fiel in Gallien
ein. Ueberall wurde das Land verwüstet, mehr denn zwanzig
Städte, unter ihnen Mainz, Trier, Worms, Metz, wurden zer-
stört, und eben war er mit der Belagerung von Orleans be-
schäftigt, als der römische Feldherr in Gallien, Aätius in Ver-
bindung mit dem westgothischen König Theodorich mit einem
Heere herbeieilte, um den gräßlichen Plünderungen ein Ziel zu
setzen. Als Attila die Annäherung des feindlichen Heeres er-
fuhr, gab er Orleans auf und zog sich in die Ebene der Cham-
pagne, wo er von seiner zahlreichen Reiterei besseren Gebrauch
machen konnte; hier fiel nun im Jahre 451 auf den sogenann-
ten Catalaunischen Feldern, (wahrscheinlich in der Nähe von
Chalons sür Marne) eine der blutigsten Schlachteil vor, die je-
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bis die Brücke hinter ihm abgebrochen mar. Dann sprang er,
nachdem er seine Begleiter noch zur rechten Zeit fortgeschickt
hatte, in den Tiber und rettete sich trotz der ihm nachgesendeten
Geschosse glücklich zum anderen Ufer. Porsenna beschloß nun,
da der Sturm mißlungen war, die Stadt zu belagern; er ließ
Schiffe kommen und schloß dann die Stadt so enge ein, daß ihr
eine Hungersnoth drohte. Da begab sich ein muthiger Jüngling,
Casus Mucius, der nachher den Beinamen Scävola erhielt, in
das Lager des Porsenna mit dem Entschluß, den König zu todten.
Als er dorthin kam, wurde den Soldaten gerade der Sold aus-
gezahlt; neben dem Könige saß sein Schreiber in gleichem An-
zug. Diesen íjicfí. Mucius für den König und erstach ihn. Er-
griffen und verhört gestand er seine Absicht, und als der König
ihm mit der Folter drohte, wenn er nicht weitere Geständnisse
mache, steckte er seine Hand in ein dastehendes Becken mit glü-
henden Kohlen und ließ sich dieselbe ruhig verbrennen. Erstaunt
schenkte ihm Porsenna das Leben; da theilte er ihm mit, daß
noch dreihundert römische Jünglinge sich verschworen hatten, den
König zu tobten; ihn habe das Loos zuerst getroffen. Besorgt
für sein Leben ließ Porsenna in Rom Friedensbedingungen an-
tragen, auf die man einging. Er zog ab, nachdem ihm Geiseln
gestellt waren. Unter diesen war eine Jungfrau, Clölia mit Na-
men; diese schwamm in der Nacht mit einer Schaar ihrer Ge-
fährtinnen über den Fluß und brachte alle wohlbehalten nach
Rom. Aus Porsennas Forderung wurden sie zwar wieder aus-
geliefert , aber der König voll Bewunderung ihres Muthes gab
der Clölia die Freiheit und erlaubte ihr, einen Theil der Gei-
seln mit sich zu nehmen. Sie wählte die jüngeren und schwä-
cheren aus. Tarquinius starb, nachdem er noch einige vergebliche
Versuche zu seiner Wiedereinsetzung gemacht hatte, zu Cumä in
Camp amen (496 v. Chr.)
§ 6. Coriolan (489 v. Chr.)
Das Volk genoß nun seine Freiheit ungestört von äußern
Feinden; aber im Innern war keine Ruhe. Die Regierung und
das Hauptvermögen war in den Händen der Patrizier, während
die Plebejer von allen öffentlichen Aemtern ausgeschlossen waren
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56
Das über solche Frevelthaten der Tecemvirn erbitterte Volk
wanderte abermals aus und kehrte nicht eher zurück, als bis die
Absetzung derselben beschlossen war. Appius angeklagt und ins
Gefängniß geführt, entleibte sich selbst.
8 8. Marcus Furius Camillus. (390 v. Chr. Geb.)
Neben vielen inneren Kämpfen Zwischen den beiden Ständen
in Rom war das Volk auch mit äußeren Kriegen beschäftigt.
Der wichtigste darunter ist der mit Veji, einer Stadt in Etru-
rien. Schon früher war es zwischen Römern und Vejentern zu
mannigfachen Streitigkeiten gekommen. Endlich schlossen die Rö-
mer die Stadt im Jahre 402 v. Chr. G. durch eine Belagerung
ein. Da sich diese in die Länge Zog, so errichtete man damals
zuerst Hütten für den Winter, und die Soldaten, die ihren Ge-
schäften zu Hause nicht nachgehen konnten, erhielten einen Sold.
Da verkündete das Orakel zu Delphi, Veji könne nicht eingenom-
men werden, wenn man nicht den Albanischen See ableite und
sein Wasser in Bäche zertheile. Dies geschah, und nun wählten
die Römer den M. Furius Camillus zum Dictator, d. h. zum
unumschränkten Gebieter, und neuer Muth belebte das römische
Heer. Camillus ließ einen Erdgang graben und führte densel-
den gegen die feindliche Burg. Nachdem er vollendet war, Zog
er mit einer bewaffneten Schaar hindurch und kam gerade zu
der Zeit in der Burg an, als die Vejenter ein Opfer schlachten
wollten. Der Opferschauer weissagte von ihm: „Wer dieses Thier
den Göttern schlachtet, der gewinnt den Sieg." Da drangen
die Römer vor, die Priester flohen, und Tempel und Burg wa-
ren in der Feinde Händen. Zugleich erstürmten die Römer von
außen her die Wälle und drangen in die Stadt ein. Einereiche
Beute fiel ihnen zu; Camillus hielt einen prächtigen Triumph
in Rom, bei dem er auf einen: mit vier weißen Rossen bespannten
Wagen fuhr. Dieser Uebermuth beleidigte das Volk; noch mehr
wurde der Unmuth gegen ihn rege, als er den zehnten Theil
der bereits vertheilten Beute zurückforderte, unter dem Vorwände,
derselbe sei dem Apollo zu Delphiigeweiht. Bald darauf unter-
nahm er einen Zug gegen das stark befestigte Falerii; diese
Stadt brachte er durch einen günstigen Zufall zur Uebergabe.
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117
moppten und über den Isthmus in den Peloponnes ein und
bedrohte von hier aus die Küsten Italiens. Inzwischen war
die Theilung des Reiches, von der wir oben gesprochen haben,
schon vor sich gegangen, und Stilicho, der Minister und Feld-
herr des weströmischen Kaisers, kam mit einem Heere herüber
und schloß den Alarich, der sich nach Arkadien gezogen hatte,
dort ein. Derselbe entkam aber der Gefahr der Vernichtung,
sei es, daß er eine augenblickliche Nachlässigkeit des Feindes
geschickt benutzte, sei es, daß Stilicho ihn absichtlich entschlüpfen
ließ. Die Gothen Zogen nun nach Norden und setzten sich in
Jllprien fest; der oströmische Kaiser fand sich mit ihnen ab, in-
dem er Alarich zum Oberfeldherrn des östlichen Theiles dieses Lan-
des, der zu Ost-Rom gehörte, ernannte. Dort versah er seine
Truppen aus den Zeughäusern vollständig mit Waffen und brach
dann auf Veranlassung des Hofes zu Constantinopel verwüstend
in Italien ein. Da er sich aber bald wieder zurückzog, so ge-
wann Stilicho Zeit, sich zu rüsten. Als daher Alarich zwei
Jahre später von Neuem erschien, konnte er ihm ein wohlgeüb-
tes Heer entgegenstellen und griff ihn unter günstigen Unfftänden
bei Pollentia in Ligurien an. Alarich wurde zum Rückzüge ge-
zwungen und auf demselben von Stilicho, der beobachtend ihm
zur Seite folgte, wie einst Fabius dem Hannibal, bei Verona
eingeholt und nachdrücklich geschlagen. Nun blieben die Gothen
mehrere Jahre ruhig, während ein anderer deutscher Haufe von
der Donau her in Italien einfiel, dort aber größtentheils aufge-
rieben wurde. Da erschien Alarich 408 abermals in Italien
und zwar, wie man vermuthete, auf Stilichos Veranlassung, der
irgend einen geheimen Plan mit ihm verabredet zu haben scheint.
Ebenderselbe bewog den römischen Senat, dem Alarich den ge-
forderten Tribut zu bewilligen; das benutzten die Feinde des
Stilicho zu seinem Verderben und klagten ihn des Verraths an.
Der schwache Kaiser Honorius gab den Einflüsterungen Gehör
und ließ den verdienten Mann, der allein das Reich retten konnte,
hinrichten. Während der Kaiser in der festen Stadt Ravenna
seine Person in Sicherheit brachte, zog Alarich gegen Rom und
belagerte es. Zwar ließ er sich gegen Entrichtung eines bedeu-
tenden Tributs zum Abzug bewegen, kehrte aber, da der Kaiser
■Go-:*" r~ kor» Instit
für.'init fn üiönate
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Extrahierte Personennamen: Pollentia Stilicho Hannibal Honorius Honorius
Iii. Das Kriegswesen. Die Belagerung.
151
Zu längerem Aufenthalt mürben stärker befestigte Staublager (stativa) bezogen, die entweber castra aestiva (Sommerlager) ober castra hiberna (Winterlager) rnaren. An solche Lager schlossen sich Marktplätze (fora) an, denen manche Stabte ihren Ursprung oerbankten.
Die Belagerung.
254. Gegen bic Mauern der belagerten Stadt würde ein Damm (agger), aus Erbe und Faschinen bestehend und durch ein Holzgerüst zusammengehalten, in allmählicher Steigung bis an den Fuß ober auch bis zur Höhe der Mauer ausgeführt. Zum Schutze der arbeitenden Soldaten bienten plutei, halbkreisförmige Schutzwände aus Weibengeftecht, mit Fellen bebeckt, vineae, Holzgerüste mit Wänden von Flecht- ober Holzwerk und flachem, durch Felle ober nasse Säcke gegen Feuer geschütztem Bretterbache, testiidines (Schildkröten), aus Rollen ruhende, sestgebaute Bretterhütten, mit einem bis aus deu Bodeu rcichertben Borbache versehen, unter deren Schutz die Soldaten Gräben ausfüllten und den Boben ebneten, musculi, Breschhütten mit einem Dach aus Ziegelstein und Lehm, unter benen die Mauern untergraben und Erb arbeiten ausgeführt wurden. Aus dem Damm erbaute man in einer Entfernung, die vor den feinblichen Geschossen schützte, Wanbeltiinne (turres ambulatoriae), aus mehreren Stockwerken (z. B. aus 10 bei einer Höhe von 28 m) bestehenb, und bewegte sie gegen die Mauer. Das oberste Stockwerk ragte über die Mauer hinaus und trug Geschütze, in der Höhe der Mauer war eine Fallbrücke (sambuca) angebracht. Die mit Brustwehren versehenen Außengallerieen der Stockwerke waren mit Schleuberem und Bogenschützen besetzt. In dem unteren Geschoß dieser Türme oder auch in einer eigenen Bretterhütte (testndo arietaria) wurde der Mauerbrecher angebracht. Der Mauerbrecher (aries) war ein langer, vorn mit einem eisernen Wibberkopf versehener Balken, der, in einem Gerüst höngenb, zurückgezogen und gegen die Mauer geschnellt würde. Ähnlich dem Wibber war der Mauerbohrer (terebra) mit scharfer Spitze. Mauersicheln (falces murales) wanbte man an, um Steine ans der Meuter zu reißen, und mit Maueräxten (dolabrae) würde die Meuter untergraben.
255. Bei der Berteibigung suchten die Belagerten bett Widdern durch schwere Massen die Spitzet: abzuschlagen, ober mein zog sie mit Schlingen in btc Höhe. Die Mauer wurde durch Gerüste und elastische Körper gesichert. Gegen die Türme errichtete man Gegentürme oder man beschoß sie. Auf die Belagerungswerkzeuge wurden Brandpfeile geschleudert oder Steinblöcke, geschmolzenes Blei und Pech hinabgeworfen.
Die Geschütze (tormenta) waren der Armbrust nachgebildet und bestauben aus dem Fußgestell, der Bahn des Geschosses und der Spannvor-
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134
rmischen Konsul, der ihnen hier entgegentrat. Wohnsitze innerhalb der rmischen Grenzen. Der aber suchte sie, während er mit ihnen unterhandelte, durch treulosen berfall bei Noreja in Steiermark au vernichten. Doch die Germanen kmpften so gewaltig, da die Rmer geschlagen wurden und vernichtet worden wren, wenn nicht wahrend der Schlacht ein furchtbares Ungewitter mit Donner und Hagelsturm losgebrochen wre, so da beide Heere erschreckt vom Kampfe ablieen. Die Sieger gingen nun nicht der die Alpen, sondern zogen nrdlich von ihnen durch die bayrische und schweizerische Hochebene nach Gallien hinein, das sie bis zu den Pyrenen berschwemmten Dann drohten sie in Italien einzufallen. Schon mehrmals wieder hatten sie nach dem ersten Siege rmische Heere geschlagen, und die Gefahr fr Rom war groß. Aber sie unterlieen dann fr jetzt den beabsichtigten Einfall, und während die Teutonen von neuem ins Innere Galliens hineinzogen, drangen die Zimbern nach Spanien vor. Dort zurckgewiesen, vereinten sie sich wieder mit den Teutonen, und beide beschlossen nun endlich in Italien einzudringen. Dazu erschien eine neue Teilung rtlich: die Zimbern whlten den Weg von Norden her der den Brennerpa. die Teutonen wollten am Mittelmeer entlang ziehen, da wo heute Nizza und Genua liegen. Schon aber war Marius in der Provinz im Rhonethale (der spteren Gallia Narbonensis) angekommen und hatte in dem verweichlichten Heere die alte Kriegszucht wiederhergestellt. Als jetzt die Teutonen im Vorbeiziehen hhnend zu den rmischen Lagerwllen hinauf fragten, ob die Rmer ihnen Gre an ihre Weiber in Rom aufzutrage, htten, hielt er seine Truppen zurck, bis sie selbst murrend die Schlacht forderten. Dann machte er sich auf. zog den Deutschen nach und ereilte sie bei den warmen Quellen von Aqu Sexti (Aix in der Provence). Hier vernichtete er sie in einer blutigen Schlacht. 102. Eben errichtete er das Sieges-zeichen und war im Begriff, das Dankopfer anzuznden, als Freunde aus Rom die Kunde brachten, da er zum fnftenmal zum Konsul erwhlt worden sei. Im folgenden Jahre begab er sich nach Nord-italien. wo inzwischen die Zimbern. im Etfchtal sdwrts ziehend, ein-toi. gebrochen waren. Diese schlug er Ende Juni 101 auf den Rau-dischen Feldern bei Vercell, wo sie in einem gewaltigen Schlacht-Viereck, dreiviertel Meilen lang und ebensotief, in dessen vordersten Gliedern die Männer sich mit Ketten aneinandergeschlossen hatten, gegen ihn anrckten. Als die Massen der riesigen Zimbern wankten,
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Italien Rom Galliens Spanien Italien Brennerpa Nizza Genua Rhonethale Rom Rom
38
Griechenland.
die Bemannung eines Schiffes 50—60 Köpfe zählt, so wird die Zahl der Ruderer etwa 50 betragen haben. Ist das Schiff vom Lande weit genug entfernt und Fahrwind (o oupoc) vorhanden, so wird der bis dahin liegende Mast (o to-oc) an den Bugstagen (ot Trpo-ovoi) aufgerichtet, durch die so-gmannte Fischung (f; y.saoöu.7;) d. H. 2 Bretter mit halbkreisförmigen Ausschnitten in der Höhe der Ruderbänke aus beiden Seiten festgestellt, und an der Rahe (tö s-t'xpiov) das Segel (-ö ia-tov) hochgezogen. An den unteren Enden wird dieses von 2 Taueu, den Schoten (a- -6osc), gehalten, an denen es nach der Stärke des Windes straff gespannt ober nachgelassen werden kann. Zum Seitwärtsstellen des Segels bienen die Brassen (ac u-ipai), b. H. Taue, die an den beiben Enben der Rahe befestigt sinb. Das Steuer (tö T77jsaxiov) ist ein Ruber mit breitem Blatt und einem Quergriff (-a oivjta). Statt der Anker bienen schwere Steine (at suvas), die durchlöchert und an Taue {xa Trputavv^ia) gebunden sind. Wird das Schiff nicht gebraucht, so zieht ment es auf den Strand und verwahrt das Gerät (rä Ottxa).
B. Das Seemesen der historischen Zeit und die athenische Flotte.
73. Kriegsschisse baute man zum Unterschiede von den Kauffahrern und Frachtfahrzeugeu (tö -Xotov, r{ okvaz) lang und schmal (vvjec [xaxpat'; v. ta/stoti), weil es für sie mehr auf Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit als ans den Raumgehalt für die Labung ankam. Weil das Schiff selbst als Waffe bienen sollte, würde es am Bug in der Wasserlinie mit einem kräftigen, erzbeschlagenen Rannnsporn (-ö sixßoxov) versehen und weniger mit Bewaffneten als mit Ruberem bemannt. In älterer Zeit Oerwenbete man offene Schiffe ohne Verdeck, die mit 50 Rudern manövrierten (f( Trsvttjxovtopo?) (Taf. Ii io), und sie blieben vereinzelt im Gebrauch, als man gelernt hatte, die Ruber kraft durch Anordnung mehrerer Reihen von Ruberem Übereinander zu verstärken. Das gebräuchlichste Kriegsschiff der historischen Zeit, der Dreiruderer (r, Tpir^c), besaß 3 solcher Reihen. Ein weiterer Fortschritt lag darin, daß man für die Sicherheit der Ruderer durch eine hölzerne Schutzwand sorgte (-Xota xa-aeppax-ot) und die Schiffe mit einem Berdeck (tö xataotpuma) versah.
74. Bon den 170 Ruderern saßen die 62 der obersten Reihe (oi ftpa-vtrai) aus einem außenbords herumlaufenden Gange (f, -apoooe), die 54 der 2. Reihe (ot Co^Tai) auf dem Deck und die 54 der letzten (oi
P-T-a'. unterhalb desselben (Taf. Ii n). Der gleichmäßige Takt wurde durch Flötenschall und einen gesangartigen Rus (tö xixsua^a) angegeben. Den Beseht über die Rudermannschaft führte in jeber Reihe ein Pmtekoutarch (6 -svt7]xovtap-/oc) und über die Gesamtheit der Keleustes (o xsxsuot Waren nur zwei Reihen der Ruberer in Thätigkeit, so hieß das Schiff of-xpotoc, wenn nur eine, ^.ovöxpotoc. Zum Ruberbienst wurbeu die Theten und später auch Metökm ausgehoben oder gar Leute auswärts augeworben
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V. Das Religionswesen. Ter Kultus.
63
artiger Wulst (6 s/Jvoc d. H. Seeigel). Auf ihm ruht eine-viereckige Tragplatte, der Abakus (o aßa£), und auf dieser die Architrave (t« imoruxta),. breite Steinbalken, die von Sänle zu Säule springen. Darüber wurden bei den Holzgebäuden in regelmäßigen Abständen die Enden der Querbalken sichtbar, aus denen das Dach ruhte. Ihre Flächen waren durch 2 Kerben von oben nach unten dreifach gegliedert, und diese Verzierung, die Tri-glyphen (rt -pi-j-Xucpoc: Dreischlitz), ahmte der Steinbau nach. Die Zwischen-räume zwischen diesen scheinbaren Balkenenden, die Metopen (cd astotrat), schloß man dinch Platten, die gern mit Reliefs verziert wurden. Uber Triglyphen und Metopen hin lies das Kranzgesims (-o yetoov). Die dazwischen, unterhalb des Geison sichtbaren Platten (regulae) mit ihren tropfenartig herabhängenden Stein-vorsprüngen (guttae: Tropsen) bedeuten die Bretter der Dachver-schalung des Holzbaus mit den Köpfen der Nägel, die von unten her eingetrieben wurden, uirt sie an den oberen Teilen des Daches zu befestigen. Dieselbe Nachahmung von Nagelkopsen findet sich unterhalb einer jeden Triglyphe. (Vgl. die wiederausgerichtete Ecke des sogenannten Dioskurentempels in Girgenti. Taf. Iii6.)
123. Die Säule des ionischen Baus entspringt aus einer Bodenplatte (rt t:Xivi)o?) und einem daraus liegenden polsterartigen Wulste. Sie ist schlanker als die dorische, und die dort scharfen Kanten zwischen den Kannelüren sind hier zu schmalen Stegen abgeplattet (Taf. Iii?). An Stelle der einfachen Umschnürungslinie des oberen Endes treten reichere Verzierungen. Aus dem Echiuus, der bei dem dorischen Stil in ähnlicher Weise bemalt war, ist hier der sogenannte Eierstab als plastischer Schmuck angebracht (Tas. Iii s). Aus ihm ruht dann noch eine Art von Polster, desseu Seitenenden spiralförmig aufgerollt sind, so daß man von vorn zu beiden Seiten die sogenannten Voluten sieht. Der Architrav ist gegliedert und scheint aus mehreren, stufenartig vorspringenden Teilen zu bestehen. Die Metopen und Triglyphen fehlen, und statt ihrer umzieht eiu fortlaufender Fries in Relief den ganzen Bau (Vgl. den Niketempel auf der Akropolis Taf. Iii9).
Die korinthische Säule unterscheidet sich von der ionischen nur durch noch buntere Verzierung namentlich des Kapitells, das wie ein Blumenkelch
Fig. 5. Tkwlos.
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