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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 87

1868 - Elberfeld : Volkmann
87 und gefangen zu nehmen, worauf er ihn hinrichten ließ. Als er nach Italien zurückkehrte, begegnete er dem Reste des Scla- venheeres, der sich nach Gallien durchschlagen wollte, und besiegte ihn. Die Sclaven in Italien hatten sich nämlich unter der An- führung eines gewissen Spartacus erhoben und einen blutigen Krieg erregt. Von Licinius Crassus geschlagen, fanden sie größ- tentheils den Tod auf dem Schlachtfelde, nur fünftausend ent- rannen, und das waren eben jene, die dem Pompejus in die Hände fielen, der sich nun rühmte, diesen Krieg mit Stumps und Stiel ausgerottet zu haben. Hierauf wurde er für das Jahr 70 v. Chr. mit Crassus zum Consul gewählt, obschon er noch nicht das gesetzliche Alter (43 Jahr) hatte, lebte aber mit seinem Collegen in bitterer Feindschaft, bis Crassus zuerst die Hand zur Versöhnung bot. Dieser Crassus ist übrigens deßwe- gen merkwürdig, weil er der reichste Mann seiner Zeit war; er zeigte seinen Reichthum besonders in den kostbaren Gastmählern, die er dem Volke gab, und den Spendungen an Korn, die er in großartiger Weise veranstaltete. Da Pompejus bei seinem ehrgeizigen Streben der Volksgunst nicht entbehren konnte, so stellte er die Gewalt der Volkstribunen wieder her, und bediente sich in der Folge derselben, um seine Zwecke zu erreichen. So wurde ihm aus Vorschlag des Tribunen Gabinius der Oberbe- fehl gegen die Seeräuber übertragen. Diese waren damals zu einer furchtbaren Macht herange- wachsen und beherrschten das ganze mittelländische Meer, schnit- ten die Getreidezufuhr aus Afrika und Aegypten nach Rom ab, lähmten den Handel und machten die Küsten Italiens unsicher. Ihr Zufluchtsort waren die unzugänglichen Gebirge in Cilicien an der Südküste Kleinasiens. Bisher hatten sie nicht besiegt werden können, obschon die Römer schon acht Jahre gegen sie Krieg führten. Pompejus, der den unumschränkten Oberbefehl über das ganze Meer und die Küsten bis auß zehn Meilen land- einwärts erhielt, beendigte diesen Krieg an der Spitze von fünf- hundert Schiffen und hundertfünfundzwanzigtausend Mann in drei Monaten. Er griff sie auf allen Punkten Zugleich an, ver- jagte sie nach Cilicien, suchte sie hier aus und eroberte ihre Städte. Den Unterworfenen wies er Ländereien im Binnenlande an und

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 121

1868 - Elberfeld : Volkmann
ein ungeheures Schwert als Zeichen der Herrschaft verliehen. Uebrigens übte er strenge Gerechtigkeit, ließ den unterworfenen Völkern ihre Verfassung und Einrichtungen und duldete keinen .Druck der Beamten, der im römischen Reiche so gewöhnlich war. Daher sehen wir, daß Künstler, Handwerker, Gewerbetreibende aller Art aus dem römischen Reiche gern auswanderten und sich unter den Hunnen niederließen. Bis zum Jahre 445 regierte er mit seinem Bruder Bleda gemeinschaftlich; nachdem dieser auf seinen Befehl aus dem Wege geräumt war, herrschte er un- umschränkt über ein bereits bedeutendes Reich und trat nun als Eroberer auf. Zunächst machte er sich dem oströmischen Reiche furchtbar und zwang den Kaiser desselben, den Frieden durch einen Tribut zu erkaufen. Damit nicht zufrieden, spannte er seine Forderungen höher, und als dieselben nicht befriedigt wurden, fiel er verwüstend m Thracien und Macedonien ein und drang bis Constantinopel vor, das er indeß seiner Festigkeit wegen nicht erobern konnte. Als der folgende Kaiser kräftiger gegen ihn auftrat, zog er sich zurück und beschloß nun, einen Einfall in das weströnüsche Reich zu machen, das reichere Beute zu verheißen schien. Mit einem ungeheuren Heere, das im Vorrücken durch die Schaaren über- wundener deutscher Völker, der Ostgothen, Heruler, Gepiden, Franken u. a.. vermehrt wurden und sich zuletzt auf 700,000 Mann belaufen haben soll, brach er nach Deutschland auf, zog an der Donau hin, überschritt den Rhein und fiel in Gallien ein. Ueberall wurde das Land verwüstet, mehr denn zwanzig Städte, unter ihnen Mainz, Trier, Worms, Metz, wurden zer- stört, und eben war er mit der Belagerung von Orleans be- schäftigt, als der römische Feldherr in Gallien, Aätius in Ver- bindung mit dem westgothischen König Theodorich mit einem Heere herbeieilte, um den gräßlichen Plünderungen ein Ziel zu setzen. Als Attila die Annäherung des feindlichen Heeres er- fuhr, gab er Orleans auf und zog sich in die Ebene der Cham- pagne, wo er von seiner zahlreichen Reiterei besseren Gebrauch machen konnte; hier fiel nun im Jahre 451 auf den sogenann- ten Catalaunischen Feldern, (wahrscheinlich in der Nähe von Chalons sür Marne) eine der blutigsten Schlachteil vor, die je-

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 52

1868 - Elberfeld : Volkmann
52 bis die Brücke hinter ihm abgebrochen mar. Dann sprang er, nachdem er seine Begleiter noch zur rechten Zeit fortgeschickt hatte, in den Tiber und rettete sich trotz der ihm nachgesendeten Geschosse glücklich zum anderen Ufer. Porsenna beschloß nun, da der Sturm mißlungen war, die Stadt zu belagern; er ließ Schiffe kommen und schloß dann die Stadt so enge ein, daß ihr eine Hungersnoth drohte. Da begab sich ein muthiger Jüngling, Casus Mucius, der nachher den Beinamen Scävola erhielt, in das Lager des Porsenna mit dem Entschluß, den König zu todten. Als er dorthin kam, wurde den Soldaten gerade der Sold aus- gezahlt; neben dem Könige saß sein Schreiber in gleichem An- zug. Diesen íjicfí. Mucius für den König und erstach ihn. Er- griffen und verhört gestand er seine Absicht, und als der König ihm mit der Folter drohte, wenn er nicht weitere Geständnisse mache, steckte er seine Hand in ein dastehendes Becken mit glü- henden Kohlen und ließ sich dieselbe ruhig verbrennen. Erstaunt schenkte ihm Porsenna das Leben; da theilte er ihm mit, daß noch dreihundert römische Jünglinge sich verschworen hatten, den König zu tobten; ihn habe das Loos zuerst getroffen. Besorgt für sein Leben ließ Porsenna in Rom Friedensbedingungen an- tragen, auf die man einging. Er zog ab, nachdem ihm Geiseln gestellt waren. Unter diesen war eine Jungfrau, Clölia mit Na- men; diese schwamm in der Nacht mit einer Schaar ihrer Ge- fährtinnen über den Fluß und brachte alle wohlbehalten nach Rom. Aus Porsennas Forderung wurden sie zwar wieder aus- geliefert , aber der König voll Bewunderung ihres Muthes gab der Clölia die Freiheit und erlaubte ihr, einen Theil der Gei- seln mit sich zu nehmen. Sie wählte die jüngeren und schwä- cheren aus. Tarquinius starb, nachdem er noch einige vergebliche Versuche zu seiner Wiedereinsetzung gemacht hatte, zu Cumä in Camp amen (496 v. Chr.) § 6. Coriolan (489 v. Chr.) Das Volk genoß nun seine Freiheit ungestört von äußern Feinden; aber im Innern war keine Ruhe. Die Regierung und das Hauptvermögen war in den Händen der Patrizier, während die Plebejer von allen öffentlichen Aemtern ausgeschlossen waren

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 56

1868 - Elberfeld : Volkmann
56 Das über solche Frevelthaten der Tecemvirn erbitterte Volk wanderte abermals aus und kehrte nicht eher zurück, als bis die Absetzung derselben beschlossen war. Appius angeklagt und ins Gefängniß geführt, entleibte sich selbst. 8 8. Marcus Furius Camillus. (390 v. Chr. Geb.) Neben vielen inneren Kämpfen Zwischen den beiden Ständen in Rom war das Volk auch mit äußeren Kriegen beschäftigt. Der wichtigste darunter ist der mit Veji, einer Stadt in Etru- rien. Schon früher war es zwischen Römern und Vejentern zu mannigfachen Streitigkeiten gekommen. Endlich schlossen die Rö- mer die Stadt im Jahre 402 v. Chr. G. durch eine Belagerung ein. Da sich diese in die Länge Zog, so errichtete man damals zuerst Hütten für den Winter, und die Soldaten, die ihren Ge- schäften zu Hause nicht nachgehen konnten, erhielten einen Sold. Da verkündete das Orakel zu Delphi, Veji könne nicht eingenom- men werden, wenn man nicht den Albanischen See ableite und sein Wasser in Bäche zertheile. Dies geschah, und nun wählten die Römer den M. Furius Camillus zum Dictator, d. h. zum unumschränkten Gebieter, und neuer Muth belebte das römische Heer. Camillus ließ einen Erdgang graben und führte densel- den gegen die feindliche Burg. Nachdem er vollendet war, Zog er mit einer bewaffneten Schaar hindurch und kam gerade zu der Zeit in der Burg an, als die Vejenter ein Opfer schlachten wollten. Der Opferschauer weissagte von ihm: „Wer dieses Thier den Göttern schlachtet, der gewinnt den Sieg." Da drangen die Römer vor, die Priester flohen, und Tempel und Burg wa- ren in der Feinde Händen. Zugleich erstürmten die Römer von außen her die Wälle und drangen in die Stadt ein. Einereiche Beute fiel ihnen zu; Camillus hielt einen prächtigen Triumph in Rom, bei dem er auf einen: mit vier weißen Rossen bespannten Wagen fuhr. Dieser Uebermuth beleidigte das Volk; noch mehr wurde der Unmuth gegen ihn rege, als er den zehnten Theil der bereits vertheilten Beute zurückforderte, unter dem Vorwände, derselbe sei dem Apollo zu Delphiigeweiht. Bald darauf unter- nahm er einen Zug gegen das stark befestigte Falerii; diese Stadt brachte er durch einen günstigen Zufall zur Uebergabe.

5. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 117

1868 - Elberfeld : Volkmann
117 moppten und über den Isthmus in den Peloponnes ein und bedrohte von hier aus die Küsten Italiens. Inzwischen war die Theilung des Reiches, von der wir oben gesprochen haben, schon vor sich gegangen, und Stilicho, der Minister und Feld- herr des weströmischen Kaisers, kam mit einem Heere herüber und schloß den Alarich, der sich nach Arkadien gezogen hatte, dort ein. Derselbe entkam aber der Gefahr der Vernichtung, sei es, daß er eine augenblickliche Nachlässigkeit des Feindes geschickt benutzte, sei es, daß Stilicho ihn absichtlich entschlüpfen ließ. Die Gothen Zogen nun nach Norden und setzten sich in Jllprien fest; der oströmische Kaiser fand sich mit ihnen ab, in- dem er Alarich zum Oberfeldherrn des östlichen Theiles dieses Lan- des, der zu Ost-Rom gehörte, ernannte. Dort versah er seine Truppen aus den Zeughäusern vollständig mit Waffen und brach dann auf Veranlassung des Hofes zu Constantinopel verwüstend in Italien ein. Da er sich aber bald wieder zurückzog, so ge- wann Stilicho Zeit, sich zu rüsten. Als daher Alarich zwei Jahre später von Neuem erschien, konnte er ihm ein wohlgeüb- tes Heer entgegenstellen und griff ihn unter günstigen Unfftänden bei Pollentia in Ligurien an. Alarich wurde zum Rückzüge ge- zwungen und auf demselben von Stilicho, der beobachtend ihm zur Seite folgte, wie einst Fabius dem Hannibal, bei Verona eingeholt und nachdrücklich geschlagen. Nun blieben die Gothen mehrere Jahre ruhig, während ein anderer deutscher Haufe von der Donau her in Italien einfiel, dort aber größtentheils aufge- rieben wurde. Da erschien Alarich 408 abermals in Italien und zwar, wie man vermuthete, auf Stilichos Veranlassung, der irgend einen geheimen Plan mit ihm verabredet zu haben scheint. Ebenderselbe bewog den römischen Senat, dem Alarich den ge- forderten Tribut zu bewilligen; das benutzten die Feinde des Stilicho zu seinem Verderben und klagten ihn des Verraths an. Der schwache Kaiser Honorius gab den Einflüsterungen Gehör und ließ den verdienten Mann, der allein das Reich retten konnte, hinrichten. Während der Kaiser in der festen Stadt Ravenna seine Person in Sicherheit brachte, zog Alarich gegen Rom und belagerte es. Zwar ließ er sich gegen Entrichtung eines bedeu- tenden Tributs zum Abzug bewegen, kehrte aber, da der Kaiser ■Go-:*" r~ kor» Instit für.'init fn üiönate

6. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 151

1899 - Berlin : Weidmann
Iii. Das Kriegswesen. Die Belagerung. 151 Zu längerem Aufenthalt mürben stärker befestigte Staublager (stativa) bezogen, die entweber castra aestiva (Sommerlager) ober castra hiberna (Winterlager) rnaren. An solche Lager schlossen sich Marktplätze (fora) an, denen manche Stabte ihren Ursprung oerbankten. Die Belagerung. 254. Gegen bic Mauern der belagerten Stadt würde ein Damm (agger), aus Erbe und Faschinen bestehend und durch ein Holzgerüst zusammengehalten, in allmählicher Steigung bis an den Fuß ober auch bis zur Höhe der Mauer ausgeführt. Zum Schutze der arbeitenden Soldaten bienten plutei, halbkreisförmige Schutzwände aus Weibengeftecht, mit Fellen bebeckt, vineae, Holzgerüste mit Wänden von Flecht- ober Holzwerk und flachem, durch Felle ober nasse Säcke gegen Feuer geschütztem Bretterbache, testiidines (Schildkröten), aus Rollen ruhende, sestgebaute Bretterhütten, mit einem bis aus deu Bodeu rcichertben Borbache versehen, unter deren Schutz die Soldaten Gräben ausfüllten und den Boben ebneten, musculi, Breschhütten mit einem Dach aus Ziegelstein und Lehm, unter benen die Mauern untergraben und Erb arbeiten ausgeführt wurden. Aus dem Damm erbaute man in einer Entfernung, die vor den feinblichen Geschossen schützte, Wanbeltiinne (turres ambulatoriae), aus mehreren Stockwerken (z. B. aus 10 bei einer Höhe von 28 m) bestehenb, und bewegte sie gegen die Mauer. Das oberste Stockwerk ragte über die Mauer hinaus und trug Geschütze, in der Höhe der Mauer war eine Fallbrücke (sambuca) angebracht. Die mit Brustwehren versehenen Außengallerieen der Stockwerke waren mit Schleuberem und Bogenschützen besetzt. In dem unteren Geschoß dieser Türme oder auch in einer eigenen Bretterhütte (testndo arietaria) wurde der Mauerbrecher angebracht. Der Mauerbrecher (aries) war ein langer, vorn mit einem eisernen Wibberkopf versehener Balken, der, in einem Gerüst höngenb, zurückgezogen und gegen die Mauer geschnellt würde. Ähnlich dem Wibber war der Mauerbohrer (terebra) mit scharfer Spitze. Mauersicheln (falces murales) wanbte man an, um Steine ans der Meuter zu reißen, und mit Maueräxten (dolabrae) würde die Meuter untergraben. 255. Bei der Berteibigung suchten die Belagerten bett Widdern durch schwere Massen die Spitzet: abzuschlagen, ober mein zog sie mit Schlingen in btc Höhe. Die Mauer wurde durch Gerüste und elastische Körper gesichert. Gegen die Türme errichtete man Gegentürme oder man beschoß sie. Auf die Belagerungswerkzeuge wurden Brandpfeile geschleudert oder Steinblöcke, geschmolzenes Blei und Pech hinabgeworfen. Die Geschütze (tormenta) waren der Armbrust nachgebildet und bestauben aus dem Fußgestell, der Bahn des Geschosses und der Spannvor-

7. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 152

1899 - Berlin : Weidmann
152 Rom. Achtung. In dem Spannkasten waren in den beiden Seitenfächern starke dnstijche Stränge in vertikaler Richtung straff gespannt. Zwischen den Strängen besand sich auf jeder Seite ein hölzerner Bogenarm. Die Sehne die die beiden Bogenarme verband, zog man mit einer Winde bis zum Ende der Geschoßbahn an. Man unterschied catapultae, die Pfeile in horizontaler Dichtung schossen, und ballistae, die Steine, Balken :e. im Bogen schleuderten. In der Kaiserzeit erhielt jede Legion eine Anzahl von Geschützen zugeteilt. Die Geschütze wurden von den fabri bedient, die unter dem praefectus fabrum standen. Die Flotte. ., ^06. Die Kriegsschiffe (naves longae) waren langgebaute Fahrzeuge die hauptsächlich durch Ruder fortbewegt wurden. Nach der Zahl der unter deni Verdes befindlichen Ruderreihen (transtra) unterschied man naves actuariae, schiffe mit einer Ruderreihe, biremes, triremes, quadriremes und qumqueremes, Schiffe mit 2, 3, 4 und 5 Ruderreihen. Die Ruderer saften m schräg aufsteigender Reihe, die der oberen Reihen über den Lücken der unteren (staffelförmig). Die Ruder (remi) waren von verschiedener Länge die in jeder höheren Stufe zunahm. Vorn am Bug (prora) befand sich der eiserne Schiffsschnabel (rostrum). Die Steuerung wurde durch zwei grofte Schaufelruder (gubernacula) aii beiden ©eiten des Hinterdecks her-gesteift. Als die Römer im ersten punischen Kriege eine Flotte gegründet hatten, übertrugen sie die Formen des Landkrieges ans das Seegesecht, dadurch dajz sie zu der Bemannung an Matrosen und Ruderern (nautae! remiges) eine starke Besatzung von Soldaten (milites classici oder classiarii) aitf jedes schiff legten, die mit Hilfe von Enterbrücken auf das feindliche Schiff zu gelangen und die Mannschaft desfelben im Handgemenge zu über-wältigen suchten. In der Kaiserzeit waren in der Flotte die Liburnae am meisten vertreten, schnelle Zweiruderer, die von der den dalmatischen Li-burnern entlehnten Schiffsform ihren Namen hatten. 257. Die Flottenmannschaft (classiarii) wurde in der Republik von den Bundesgenossen (socii navales) gestellt und aus den Bürgern der untersten Censusklassen und den Freigelassenen ausgehoben. Die Ruderer waren Sklaven. In der Kaiserzeit bestand die Bemannung aus Freigelassenen und Peregrinen, die erst nach 26 jähriger Dienstzeit das Bürgerrecht erwarben und in Sold und Rang ant tiefsten standen. Befehlshaber der Flotte war in früherer Zeit der Konsul oder sein Stellvertreter (praefectus classis), dann vom Boise gewählte duoviri navales, nicht selten auch Prütoren, denen der ^enat den Seekrieg übertrug. In der Kaiserzeit wurden die praefecti classis von den Kaisern aus der Zahl der primipili, tribuni und praefecti alarum ernannt. Der Kapitän eines Kriegsschiffes hieß trierarcha.

8. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 134

1916 - Berlin : Weidmann
134 rmischen Konsul, der ihnen hier entgegentrat. Wohnsitze innerhalb der rmischen Grenzen. Der aber suchte sie, während er mit ihnen unterhandelte, durch treulosen berfall bei Noreja in Steiermark au vernichten. Doch die Germanen kmpften so gewaltig, da die Rmer geschlagen wurden und vernichtet worden wren, wenn nicht wahrend der Schlacht ein furchtbares Ungewitter mit Donner und Hagelsturm losgebrochen wre, so da beide Heere erschreckt vom Kampfe ablieen. Die Sieger gingen nun nicht der die Alpen, sondern zogen nrdlich von ihnen durch die bayrische und schweizerische Hochebene nach Gallien hinein, das sie bis zu den Pyrenen berschwemmten Dann drohten sie in Italien einzufallen. Schon mehrmals wieder hatten sie nach dem ersten Siege rmische Heere geschlagen, und die Gefahr fr Rom war groß. Aber sie unterlieen dann fr jetzt den beabsichtigten Einfall, und während die Teutonen von neuem ins Innere Galliens hineinzogen, drangen die Zimbern nach Spanien vor. Dort zurckgewiesen, vereinten sie sich wieder mit den Teutonen, und beide beschlossen nun endlich in Italien einzudringen. Dazu erschien eine neue Teilung rtlich: die Zimbern whlten den Weg von Norden her der den Brennerpa. die Teutonen wollten am Mittelmeer entlang ziehen, da wo heute Nizza und Genua liegen. Schon aber war Marius in der Provinz im Rhonethale (der spteren Gallia Narbonensis) angekommen und hatte in dem verweichlichten Heere die alte Kriegszucht wiederhergestellt. Als jetzt die Teutonen im Vorbeiziehen hhnend zu den rmischen Lagerwllen hinauf fragten, ob die Rmer ihnen Gre an ihre Weiber in Rom aufzutrage, htten, hielt er seine Truppen zurck, bis sie selbst murrend die Schlacht forderten. Dann machte er sich auf. zog den Deutschen nach und ereilte sie bei den warmen Quellen von Aqu Sexti (Aix in der Provence). Hier vernichtete er sie in einer blutigen Schlacht. 102. Eben errichtete er das Sieges-zeichen und war im Begriff, das Dankopfer anzuznden, als Freunde aus Rom die Kunde brachten, da er zum fnftenmal zum Konsul erwhlt worden sei. Im folgenden Jahre begab er sich nach Nord-italien. wo inzwischen die Zimbern. im Etfchtal sdwrts ziehend, ein-toi. gebrochen waren. Diese schlug er Ende Juni 101 auf den Rau-dischen Feldern bei Vercell, wo sie in einem gewaltigen Schlacht-Viereck, dreiviertel Meilen lang und ebensotief, in dessen vordersten Gliedern die Männer sich mit Ketten aneinandergeschlossen hatten, gegen ihn anrckten. Als die Massen der riesigen Zimbern wankten,

9. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 38

1899 - Berlin : Weidmann
38 Griechenland. die Bemannung eines Schiffes 50—60 Köpfe zählt, so wird die Zahl der Ruderer etwa 50 betragen haben. Ist das Schiff vom Lande weit genug entfernt und Fahrwind (o oupoc) vorhanden, so wird der bis dahin liegende Mast (o to-oc) an den Bugstagen (ot Trpo-ovoi) aufgerichtet, durch die so-gmannte Fischung (f; y.saoöu.7;) d. H. 2 Bretter mit halbkreisförmigen Ausschnitten in der Höhe der Ruderbänke aus beiden Seiten festgestellt, und an der Rahe (tö s-t'xpiov) das Segel (-ö ia-tov) hochgezogen. An den unteren Enden wird dieses von 2 Taueu, den Schoten (a- -6osc), gehalten, an denen es nach der Stärke des Windes straff gespannt ober nachgelassen werden kann. Zum Seitwärtsstellen des Segels bienen die Brassen (ac u-ipai), b. H. Taue, die an den beiben Enben der Rahe befestigt sinb. Das Steuer (tö T77jsaxiov) ist ein Ruber mit breitem Blatt und einem Quergriff (-a oivjta). Statt der Anker bienen schwere Steine (at suvas), die durchlöchert und an Taue {xa Trputavv^ia) gebunden sind. Wird das Schiff nicht gebraucht, so zieht ment es auf den Strand und verwahrt das Gerät (rä Ottxa). B. Das Seemesen der historischen Zeit und die athenische Flotte. 73. Kriegsschisse baute man zum Unterschiede von den Kauffahrern und Frachtfahrzeugeu (tö -Xotov, r{ okvaz) lang und schmal (vvjec [xaxpat'; v. ta/stoti), weil es für sie mehr auf Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit als ans den Raumgehalt für die Labung ankam. Weil das Schiff selbst als Waffe bienen sollte, würde es am Bug in der Wasserlinie mit einem kräftigen, erzbeschlagenen Rannnsporn (-ö sixßoxov) versehen und weniger mit Bewaffneten als mit Ruberem bemannt. In älterer Zeit Oerwenbete man offene Schiffe ohne Verdeck, die mit 50 Rudern manövrierten (f( Trsvttjxovtopo?) (Taf. Ii io), und sie blieben vereinzelt im Gebrauch, als man gelernt hatte, die Ruber kraft durch Anordnung mehrerer Reihen von Ruberem Übereinander zu verstärken. Das gebräuchlichste Kriegsschiff der historischen Zeit, der Dreiruderer (r, Tpir^c), besaß 3 solcher Reihen. Ein weiterer Fortschritt lag darin, daß man für die Sicherheit der Ruderer durch eine hölzerne Schutzwand sorgte (-Xota xa-aeppax-ot) und die Schiffe mit einem Berdeck (tö xataotpuma) versah. 74. Bon den 170 Ruderern saßen die 62 der obersten Reihe (oi ftpa-vtrai) aus einem außenbords herumlaufenden Gange (f, -apoooe), die 54 der 2. Reihe (ot Co^Tai) auf dem Deck und die 54 der letzten (oi P-T-a'. unterhalb desselben (Taf. Ii n). Der gleichmäßige Takt wurde durch Flötenschall und einen gesangartigen Rus (tö xixsua^a) angegeben. Den Beseht über die Rudermannschaft führte in jeber Reihe ein Pmtekoutarch (6 -svt7]xovtap-/oc) und über die Gesamtheit der Keleustes (o xsxsuot Waren nur zwei Reihen der Ruberer in Thätigkeit, so hieß das Schiff of-xpotoc, wenn nur eine, ^.ovöxpotoc. Zum Ruberbienst wurbeu die Theten und später auch Metökm ausgehoben oder gar Leute auswärts augeworben

10. Leitfaden der griechischen und römischen Altertümer - S. 63

1899 - Berlin : Weidmann
V. Das Religionswesen. Ter Kultus. 63 artiger Wulst (6 s/Jvoc d. H. Seeigel). Auf ihm ruht eine-viereckige Tragplatte, der Abakus (o aßa£), und auf dieser die Architrave (t« imoruxta),. breite Steinbalken, die von Sänle zu Säule springen. Darüber wurden bei den Holzgebäuden in regelmäßigen Abständen die Enden der Querbalken sichtbar, aus denen das Dach ruhte. Ihre Flächen waren durch 2 Kerben von oben nach unten dreifach gegliedert, und diese Verzierung, die Tri-glyphen (rt -pi-j-Xucpoc: Dreischlitz), ahmte der Steinbau nach. Die Zwischen-räume zwischen diesen scheinbaren Balkenenden, die Metopen (cd astotrat), schloß man dinch Platten, die gern mit Reliefs verziert wurden. Uber Triglyphen und Metopen hin lies das Kranzgesims (-o yetoov). Die dazwischen, unterhalb des Geison sichtbaren Platten (regulae) mit ihren tropfenartig herabhängenden Stein-vorsprüngen (guttae: Tropsen) bedeuten die Bretter der Dachver-schalung des Holzbaus mit den Köpfen der Nägel, die von unten her eingetrieben wurden, uirt sie an den oberen Teilen des Daches zu befestigen. Dieselbe Nachahmung von Nagelkopsen findet sich unterhalb einer jeden Triglyphe. (Vgl. die wiederausgerichtete Ecke des sogenannten Dioskurentempels in Girgenti. Taf. Iii6.) 123. Die Säule des ionischen Baus entspringt aus einer Bodenplatte (rt t:Xivi)o?) und einem daraus liegenden polsterartigen Wulste. Sie ist schlanker als die dorische, und die dort scharfen Kanten zwischen den Kannelüren sind hier zu schmalen Stegen abgeplattet (Taf. Iii?). An Stelle der einfachen Umschnürungslinie des oberen Endes treten reichere Verzierungen. Aus dem Echiuus, der bei dem dorischen Stil in ähnlicher Weise bemalt war, ist hier der sogenannte Eierstab als plastischer Schmuck angebracht (Tas. Iii s). Aus ihm ruht dann noch eine Art von Polster, desseu Seitenenden spiralförmig aufgerollt sind, so daß man von vorn zu beiden Seiten die sogenannten Voluten sieht. Der Architrav ist gegliedert und scheint aus mehreren, stufenartig vorspringenden Teilen zu bestehen. Die Metopen und Triglyphen fehlen, und statt ihrer umzieht eiu fortlaufender Fries in Relief den ganzen Bau (Vgl. den Niketempel auf der Akropolis Taf. Iii9). Die korinthische Säule unterscheidet sich von der ionischen nur durch noch buntere Verzierung namentlich des Kapitells, das wie ein Blumenkelch Fig. 5. Tkwlos.
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