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1. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 2

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 2 — Wassertiere (Frösche) mit und setzt diese auf dem überschwemmten Boden ab, aber dennoch begrüßten die Ägypter stets das Anschwellen des Nils mit ausgelassener Freude und inbrünstigem Danke gegen ihre gütigen Götter. Denn die Fluten haben die ganze überschwemmte Fläche mit fettem, schwarzem Schlamm überdeckt. Kaum hat die glühende Sonne den Boden halbwegs getrocknet, beginnt man mit der Saat. Im März lohnt sie schon mit reicher Ernte. Dann verwandelt die Sonnenglut den Boden wieder in roten Staub. So hat Ägypten drei Jahreszeiten und gleicht zuerst (März bis Ende Juni) einem öden, dürren Staubgefilde, dann (Juli bis Oktober) einem langgestreckten Süßwassermeeresarme und zuletzt (November bis Februar) einem üppigen Blumengarten und Getreidefeld. Ohne den Nil aber wäre es ein ebenso trostloses Sandgebiet wie die angrenzende Libysche Wüste. Wie Gartenerde eines Blumenbeetes von gelben Kiesbeeten sticht das von der Überschwemmung benetzte und gedüngte Fruchtland vom sandigen Boden der Höhen ab. Da die Fruchtbarkeit und Bebaubarkeit des Landes von der Bewässerung durch den Nil abhing, schichtete man Dämme auf, grub tiefe Gräben und Kanäle, legte Sammelbecken und Seen an und erbaute Schöpfräder, um das Nilwasser auch entfernteren Strichen zuzuführen, um auch Wasservorräte für die wasserlose Zeit aufzuspeichern. Der fette Schlamm ersetzte den Dünger. Mühelos schüttete die Natur dem Ägypter ihren Segen in den Schoß. So ward Ägypten zur berühmten Kornkammer des Morgenlandes, die nicht allein das eigne Land, sondern auch die Nachbargebiete (Phöuizien, das ja zu Schisf leicht zu erreichen war) und später sogar Griechenland und Italien mit Weizen versorgte. Blieben aber einmal die segenspendenden Fluten aus, so entstand Mißwachs und Hungersnot. 2. Das betriebsame Volk. Schon sehr früh (lange vor 4000 v. Chr.) ist das fruchtbare Niltal von Menschen besiedelt worden. Als die eigentlichen Ägypter einwanderten, fanden sie schon eine Urbevölkerung vor, unterjochten sie und verschmolzen allmählich mit ihr. Das fruchtbare Land lockte die Bewohner zum Ackerbau. Dieser stand auch seit den ältesten Zeiten in hoher Blüte und brachte reiche Erträge an Getreide, Flachs und andern Nutzgewächsen. Der Feldbau, die Landwirtschaft war die Quelle des Wohlstandes. Auch der Viehzucht widmete man sich mit großem Eifer, züchtete schon edle Rassen und Fettvieh, indem man die Tiere (Rinder, Schafe, Ziegen, Esel, selten Schweine) mit Brotteig mästete; selbst wilde Tiere wie z. B. Antilopen, Steinböcke, Wildgänse usw. fing man und mästete sie. In den sumpfigen Marschgebieten der Nilmündungen weideten Hirten ihre stattlichen Herden. So hoch man auch den Ackerbau und die Viehzucht schätzte, so wenig achtete man den Bauern und den

2. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 19

1906 - Leipzig : Wunderlich
19 4. sie verbreiteten mancherlei nützliche Einrichtungen, wie geprägte Münzen, feste Maße und Gewichte; 5. sie vermittelten den Verkehr zwischen Morgen- und Abendland und brachten so vielen Völkern deswestens dieansänge der Gesittung, der Bildung. Selbst die Griechen entlehnten viele Wörter der phönizi-schen Sprache, welche Kleider, Geräte, Schreibwerkzeuge und andere Handelsgegenstände bezeichneten. Selbst unser Wort Alphabet ist phöni-zischen Ursprungs. Der Stierkopf aleph gab dem a, das Haus bet dem b Namen und Form, und diese Schrift ist die Schrift der meisten Völker Europas geworden. Wie in der Euphratebene mächtige Reiche entstanden. 1. Das fruchtbare Land. Zwischen den beiden Strömen Euphrat und Tigris breitet sich eine weite Ebene aus, die man Zwischenstromland oder Mesopotamien nannte.?' Schwarzbrauner und fetter Boden lag an der Oberstzm'uud konnte die herrlichsten Gewächse hervorbringen, wenn es nicht an dem nötigen Wasser fehlte. Leider fiel aber Regen sehr selten und in durchaus ungenügendem Maße. Dafür überschwemmten die beiden Flüsse das niedrige Land, wenn bei Beginn des Sommers die Schneemassen im gebirgigen Quellaude des Euphrats und des Tigris schmolzen. Da aber namentlich der Tigris ein starkes Gefälle hat, so richteten die Fluten oft auch große Verheerungen an. Die wilden Wogen rissen hier tiefe Löcher in die lockere Erde, dort schichteten sie hohe Schlammassen auf. Darum mußten die Menschen eingreifen und dem Ungestüm der wilden Wasser Zaum und ^ Zügel anlegen. Hier baute man hohe, breite Dämme, um das fruchtbare Ackerland vor der reißenden Überschwemmung zu schützen; dort grub man ^ lange Gräben und Kanäle, um das befruchtende Wasser entlegenen%vvwil>j Strichen zuzuführen. An andern Stellen legte man große Becken an, Lvk^J die Vorräte für die Dürre ansammelten, eümpfejmd Moraste wurden durch Abzugsgräben entwässert und in fruchtbares Ackerland umgewandelt. So erhotp^rptrre Bewohner die natürliche Fruchtbarkeit des fetten Bodens noch bedeutend und machten aus dieser Stromebene eine nner- v fchövfliche Kornkammer und einen Palmenhain, der das Erstaunen aller Reisenden erregte. Das Land gab zwei bis drei Ernten im Jabr? " Iii. Die Oabylonier und Äjsyrer. A. Darbietung. 2*

3. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 33

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 33 — birge wechselten mit lieblichen Tälern, hohe Berge mit steilwandigen Talkesseln, Hochländer mit kleinen Küstenebenen, schattige Haine mit dichten Gebirgswäldern, unfruchtbare Landstriche mit fruchtbaren. Regen erhielten die niedrigen Gebiete fast nur im Herbst und Winter, während im Frühling und Sommer meist ein heiterer Himmel über dem schönen Lande strahlte. Die Gebirge kleideten sich im Winter in einen dichten Schneemantel und erhielten auch im Sommer Niederschläge. Die Flüsse waren meist nur im Winter wasserreich, viele versiegten im Hochsommer. Schiffbar waren nur die größten im Unterlaufe. Die buchtenreiche Küste zählte viele sichere Häfen und begünstigte die Schifffahrt. Ackerbau war fast nur in den Tälern und Küstenebenen möglich und erforderte harte Arbeit. Der trockene Felsboden (Kalkstein) eignete sich vorzüglich zum Anbau von Wein, Feigen und Oliven. Pferde waren selten; an ihrer Statt benutzte man Esel und Maultiere; zahlreich waren Schafe und Ziegen, welche auf den Bergweiden grasten. Die Seen und Meere wimmelten von Fischen. Schon vor 2000 v. Chr. drangen die Griechen von Norden her in dieses Land ein. Damals waren sie noch unseßhctfte Hirtenstämme. Zunächst besetzten sie die Täler und fruchtbaren Striche. Je mehr ihre Zahl wuchs, desto mehr lichteten sie die Wälder und drangen höher in die gebirgigen Teile hinauf. In langen Kämpfen befreiten sie das Land von Löwen, Bären, Wölfen und anderen wilden Tieren. Da das Hirtenleben ihre wachsende Zahl nicht ernähren konnte, gingen die Bewohner der Ebenen und Täler zum Ackerbau über. Die Bewohner an den Küsten und Gewässern nährten sich von Fischerei. Die hohen Berge und Gebirge trennten die Griechen (oder Hellenen) in einzelne Stämme. Die Ionier, Dorier und Äolier waren die wichtigsten Stämme. Die Ionier besiedelten besonders das mittlere Ostgriechenland und hatten in Athen ihren Hauptmittelpunkt. Die Dorier ließen sich im Peloponnes nieder und hatten in Sparta ihren Mittelpunkt. Die übrigen Stämme nannte man Äolier. Jeder Stamm stand unter einem König. Er war der oberste Heerführer (Herzog) und Richter und brachte dem Stammgotte die Opfer der Volksgemeinde dar (vgl. Samuel). Das Gebiet war Gemeineigentum; jeder wehrfähige Freie erhielt durchs Los einen Teil (ein Los) des Ackerlandes und durfte in der Volksversammlung erscheinen und stimmen. Am dichtesten waren die östlichen Ebenen besiedelt. Hier erschienen schon früh phönizifche Schiffer und Kaufleute und knüpften mit ihnen Handel an. Von den Phöniziern lernten die regsamen Griechen mancherlei. Ihre Waffen und Geräte waren ursprünglich nur aus Holz und Stein gefertigt. Von den Phöniziern erhielten sie auch solche von Metall. Um diese nicht immer teuer kaufen zu müssen, trieben sie gleich den Phöniziern Bergbau, ahmten den Erzguß und die Bearbeitung der Metalle nach. Desgleichen übten sie sich in der Töpferkunst, in der Woll- Franke, Alte Geschichte. 3

4. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 25

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 25 — d) die Grundlagen unserer Zahlen ordnung und die Bedeutung der Zwölf in vielen Münz-, Maß- und Gewichtsordnungen (Dutzend, Schock usw.); e) die Anfänge der Schrift; f) die Grundgestalt vieler Sagen und Erzählungen. 3. Worin stimmen Ägypten und Babylonien überein? 1. Beide Länder sind durch Anschwemmung großer Ströme entstanden. 2. Beide Länder verdanken diesen Strömen Bewässerung und Fruchtbarkeit. 3. In beiden war man genötigt, durch künstliche Dämme, Gräben, Kanäle, Schleusen und Sammelbecken den Fluten den Lauf vorzuzeichnen, ihre verheerende Gewalt zu verhindern oder zu vermindern und etwas vom Überschuß des Wassers für die Zeit der Dürre zurückzubehalten. 4. Solche schwierigen Werke konnte nicht die einzelne Familie und Sippe und das einzelne Geschlecht ausführen, es war dazu der Zusammenschluß aller Bewohner in einem Staat nötig und die Unterordnung unter ein Oberhaupt, das unumschränkt gebot. 5. Der Ackerbau bildete die Grundlage aller höhereu Kultur. 6. Die wachsende Bevölkerung drängte sich in Städte zusammen und ging zum Gewerbe und zum Handel über. 7. Die Städte befestigten sich zum Schutze gegen räuberische Einfälle benachbarter Wüsten- und Steppenvölker. 8. Die Städte wurden zu Sitzen regen Gewerbsleißes und Handels, hoher Bildung und prachtvoller Tempel; namentlich in den Hauptstädten sammelten und vereinigten sich Bildung, Gesittung, Kultur, Wohlstand und Warenaustausch. Montag. Den Kriegsgott Mars ersetzten unsere Vorfahren durch ihren Schwert-gott Ziu (Xiu), daher Dienstag: die Schönheitsgöttin Venus durch Freya, daher Freitag; den Himmelsgott Jupiter durch den Donnergott Donar, daher Donnerstag; den Merkurstag machte man zum Mittwoch (ursprünglich Wotanstag) und den Saturnstag zum Sonnabend oder Samstag. Im Französischen sind die alten Namen noch deutlicher erhalten: lundi (— dies lunae), mardi (— dies Martis), mercredi (— dies Mercurii), jeudi (= dies Jovis), vendredi (— dies Veneris), samedi (= dies Saturni). Im Englischen heißt der Sonnabend noch Saturday. Die Sieben war eine heilige Zahl, die wir daher überall antreffen. Sieben Stufen (Absätze) hatten die babylonischen Tempel, sieben Mitglieder der persische Staatsrat, sieben Tage die Woche, sieben Arme der Leuchter im Tempel; es gab sieben Weltweise und sieben Weltwunder; Jakob diente je sieben Jahre um Lea und Rahel, Joseph sah im Traume sieben fette und sieben magre Kühe; Rom ist aus sieben Hügeln erbaut; die katholische Kirche hat sieben Sakramente, sieben Todsünden und sieben Werke der Barmherzigkeit; das deutsche Märchen kennt sieben Schwaben, sieben Raben, Siebenmeilenstiefel, sieben Sachen zum Kuchenbacken. Merkwürdigerweise haben wir auch eine böse Sieben.

5. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 26

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 26 — 9. In beiden Ländern wechselten die herrschenden Stämme und Hauptstädte mehrfach. 10. Beide wurden nach glanzvollen Zeiten staatlicher Macht und hoher Blüte eine Beute fremder Eroberervölker. 11. Beide Völker fanden ein fremdes Volk vor, übernahmen dessen Kulturschätze, bildeten diese weiter und überlieferten das vermehrte und bereicherte Erbe ihren Besiegern. Dadurch haben beide viel für die gesamte Kulturentwicklung geleistet, Babylonien jedoch mehr als Ägypten. 12. Von beiden Völkern geben uns viele erhalten gebliebene Bauwerke und Denkmäler nebst ihren Inschriften treue Kunde, die bis in die fernsten Zeiten hinauf reicht. 4. Was erleichterte in Ägypten und Babylonien die Entstehunq großer, mächtiger Reiche? 1. Das Land war eine weite Ebene. Gebiete mit zerklüftetem und gebirgigem Boden hindern die Entstehung einheitlicher Reiche und lassen nur kleine unabhängige Fürstentümer und Königreiche entstehen, wie in Phönizien, Palästina usw. 2. Das Land bestand aus äußerst fruchtbarem Ackerboden und lud zu Ackerbau und Seßhaftigkeit ein. Hirtenvölker wandern von Weide zu Weide, werden deshalb nicht seßhaft und bilden deswegen keine großen Reiche. 3. Die natürliche Fruchtbarkeit des festen Bodens mußte durch Anlegung von Gräben, Kanälen, Dämmen, Deichen und Sammelbecken erhöht werden. Diese Arbeiten konnten nur von vielen ausgeführt werden. Dazu gehörte ein Oberhaupt, das alles anordnete und befahl, lenkte und leitete. 4. Der blühende Wohlstand reizte benachbarte Hirtenvölker zu Raub und Plünderung. Darum war ein geordneter Landesschutz nötig. 5. Im Innern mußten feste Ordnungen und Gesetze' das Leben regeln, das Recht des einzelnen schützen, Übergriffe und Verbrechen hindern. Iv. Bit Perser. A. Darbietung. Wie die Perser ein großes Weltreich errichteten. 1. Ihr Glaube. Die Perser bildeten samt den Medern, ihren Nachbarn, die Jranier, die nach dem Hochlande Iran benannt sind. Die Jranier sind ein wichtiger Zweig der Arier, deren Urheimat in Südosteuropa und im angrenzenden Asien lag. Wie die Inder wanderten sie von da ostwärts, blieben

6. Das Altertum - S. 10

1913 - Leipzig : Wunderlich
-lo- der Name Pontos es bezeichnet. Die „nassen Pfabe" Homers finb es, welche die Menschen untereinander verbinben, und wer im Binnen-lanbe wohnt, erscheint baburch von der Leichtigkeit und der Annehmlichkeit des Menschenvetkehts, sowie von dem Fortschritte der Bilbnng ausgeschlossen. Die Flußschiffahrt ist balb zu Ende gelernt, die Seefahrt niemals. An Flußufern schleifen sich die Unterschiebe der Bewohner ab, das Meer bringt das Verschiedenartigste plötzlich zusammen; es kommen Frembe, die unter anberem Himmel, nach anbeten Gesetzen leben: es finb et ein uuenbliches Vergleichen, Lernen, Mitteilen statt, und je lohnenbet der Austausch der tierschiebenartigen Landesptodukte ist, um so rastloser arbeitet bet menschliche Geist, den Gefahren des Meeres durch immer neue Erfindungen siegreich entgegenzutreten. Euphrat und Nil bieten Jahr um Jahr ihren Anwohnern bie-selben Vorteile und regeln ihre Beschäftigungen, beren stetiges Einerlei es möglich macht, daß Jahrhunderte über das Land hingehen, ohne daß sich in den hergebrachten Lebenstierhältniffen etwas Wesentliches änbert. Es erfolgen Umwälzungen, aber keine Entwicklungen, und tnurnienartig eingesargt stockt im Tale des Nils die Kultur bet Ägypter; sie zählen die einförmigen Penbelfchläge der Zeit, aber die Zeit hat keinen Inhalt; sie haben Chronologie, aber keine Geschichte im vollen Sinne des Worts. Solche Umstänbe bet Erstattung duldet der Wellenschlag des Agäischen Meeres nicht, der, wenn einmal Verkehr und geistiges Leben erwacht ist, dieses ohne Stillstand immer weiter führt und entwickelt. Was enblich die natürliche Begabung des Bobens betrifft, so war in biefem Punkte eine große Verfchiebenheit zwischen der östlichen und westlichen Hälfte des griechischen Landes. Die Athener brauchten von den Münbungen bet ilemafiatifchen Flüsse nur wenige Stunden aufwärts zu gehen, um sich zu überzeugen, wieviel reicher bort bet Ackerboben lohne, und mit Neib die tiefen Schichten der fruchtbarsten Erbe in Äolis und Jonien zu bewunbern. Der Wuchs der Pflanzen und Tiere war üppiger, der Verkehr in den breiten Ebenen so ungleich leichter. Sinb boch im europäischen Laube die Ebenen nur wie Furchen und schmale Becken zwischen den Gebirgen eingesenkt ober dem äußeren Raube berfeiben angeschwemmt; übet hohe Joche, die erst für Menschentritte geöffnet und dann mit unsäglicher Mühe für Saumtiere und Wagen gebahnt werben mußten, stieg man von einem Tale zum anbetn hinüber. Auch die Gewässer der Ebenen blieben meist den Segen schulbig, den man von ihnen erwartete. Bei weitem die meisten waren im Sommer versiegende Flüsse, früh hinsterbertbe Neteibensöhne, wie die Sage sie darstellte, oder Geliebte der Seenymphen, bereit Liebesbund früh zerrissen wirb, und wenn auch des Landes Trockenheit jetzt eine ungleich größere ist als im Altertume, so waren doch seit Menschengedenken des

7. Das Altertum - S. 14

1913 - Leipzig : Wunderlich
14 Zur Geschichte der Babylonier und Assyrer. Damm der Riß entstanden ist, das Getreide, das er zugrunde gerichtet hat, ersetzen. ' 54. Wenn er das Getreide zu ersetzen nicht vermag, so sott man ihn und seine Habe für Geld verkaufen, und die Bauern, deren Getreide das Wasser überschwemmt hat, sollen (den Erlös) teilen. 55. Wenn jemand seinen Wassergrabens zur Bewässerung öffnet, aber nachlasse ist und mit Wasser das Feld seines Nachbars überschwemmt, so sott er Getreide entsprechend dem Ertrag seines Nachbars diesem zumessen. 109. Eine Schenkwirtin, wenn in ihrem Hause Verschwörer sich vereinigen und sie diese Verschwörer nicht festnimmt und an den Hof abliefert, so soll die Schenkwirtin getötet werden. 115. Wenn jemand an einen andern eine Forderung au Getreide oder Süber hat und Schuldenhaftung an ihm vollzieht, wenn der Häftling im Hause der Haft eines natürlichen Todes stirbt, so sott diese Rechtsfrage keine weiteren Ansprüche zulassen. 116. Wenn der Häftling im Hause der Hast an Schlägen oder schlechter Behandlung stirbt, so soll der Herr des Häftlings seinen Geschäftsmann vor Gericht überführen; wenn es ein Freigeborener war, soll man seinen (des Geschäftsmannes) Sohn töten, wenn es ein Sklave war, soll er 1/3 Mine Silber zahlen, und dessen, was er gegeben hat, sott er (der Geschäftsmann) verlustig gehen. 117. Wenn jemand einer Schuldforderung verfällt, er seine Frau, Sohn und Tochter für Geld verkauft oder zu Zwangsarbeit2) weggibt: 3 Jahre im Hause ihres Käufers oder des Fronherrn sollen sie arbeiten, im vierten Jahre soll er sie freigeben. 122. Wenn jemand einem andern Silber, Gold oder sonst etwas zur Aufbewahrung gibt, so soll er alles, was er gibt, einem Beisitzer zeigen, seinen Vertrag schließen und es dann zur Aufbewahrung übergeben. 123. Wenn er ohne Beisitzer und Vertrag es zur Aufbewahrung gibt und man es dort, wohin er es gegeben hat, ihm ableugnet, so gibt es darüber keinen Rechtsanspruch. 124. Wenn jemand einem andern Silber oder Gold oder sonst etwas vor dem Beisitzer zur Aufbewahrung übergibt und dieser es ihm ableugnet, so soll man ihn vor Gericht überführen, und er soll alles, was er ableugnet, doppelt zurückgeben. !) Es handelt sich um die babylonischen Gräben zur Bewässerung, welche höher liegen als das Feld und vom Flusse aus gespeist werden, nicht um Entwässerungsgräben. ,2) Die sich als Schuldhast (§115), augenscheinlich mit der Verpflichtung zu arbeiten (also Sklavendienste § 116), darstellt. Die Haft findet im Hause (auf dem Gute) des Gläubigers statt (§ 115, 116).

8. Das Altertum - S. 126

1913 - Leipzig : Wunderlich
126 Zur römischen Geschichte. den Waldungen und Plätze, welche es schon eher verdienen, von Menschen angebaut zu werden. Hier schickte wart die Lasttiere aus die Weide und gab den von Anlegung der Straße ermüdeten Leuten eine dreitägige Ruhe. Von da ging es in die Ebene hinab, wo schon die Gegend und die Sitten ihrer Bewohner milder waren. Ungefähr auf diese Art gelangten sie nach Italien, seit ihrem Aufbruche von Neu-Karthago, wie einige melden, im fünften Monate, nachdem sie die Alpen in fünfzehn Tagen überschritten hatten. Wie viele Truppen Hannibal nach seinem Übergange in Italien gehabt habe, darüber sind die Schriftsteller durchaus nicht einig. Nach der höchsten Angabe soll er hunderttausend Mann zu Fuß und zwanzigtausend zu Pferde gehabt haben, nach der niedrigsten zu Fuß zwanzig-, zu Pferde sechstausend. Ich würde mich am liebsten an Lucius Cincius Alimentns halten, weil er nach seinem eigenen Berichte Hannibals Gefangener war, hätte er nicht dadurch, daß er die Gallier und Ligurier mit in die Summe zieht, die Zahl zusammengeworfen. Diese mitgerechnet, habe Hannibal — ob es mir gleich wahrscheinlicher ist, daß sie ihm nun erst zuströmten, was auch einige Schriftsteller behaupten — achtzigtausend Mann zu Fuß, zehntausend zu Pferde nach Italien gebracht, er habe aber von Hannibal selbst gehört, daß er nach seinem Übergange über die Rhone sechsunddreißig-tausend Menschen und eine ansehnliche Mengepserde und anderes Lastvieh verloren habe. 32. Die Schlacht bei Cannä (216). (Livius Xxii, 44—51.) Als die Konsuln, die auf gehörig geprüften Wegen Hannibal folgten, nach Cannä kamen, wo sie den Feind vor sich sahen, verschanzten sie sich in zwei Lagern, auf welche sie die Truppen verteilten ... Am folgenden Tage gab Varro, dem heute der Oberbefehl zukam, ohne bei seinem Mitkonsul anzufragen, das Zeichen zur Schlacht und führte die Truppen in Schlachtordnung über den Fn31); und Paullus folgte, weil er dem Unternehmen zwar seinen Beifall, nicht aber feine Unterstützung versagen durfte. Als sie über den Fluß gegangen waren, zogen sie auch die Truppen an sich, die sie im kleineren Lager gehabt hatten, und stellten ihre Linie auf, daß sie auf dem rechten Flügel — dieser war näher am Flusse — der römischen Reiterei ihren Platz gaben, dann ihrem Fußvolke; den linken Flügel besetzte nach außen hin die Reiterei der Bundesgenossen, nach innen deren Fußvolk, welches sich in der Mitte an das römische Fußvolk schloß. Die Wurfschützen und die übrigen leicht bewaffneten Hilfstruppen machten das Vordertreffen aus. Die Konsuln nahmen die Flügel, Terentius den linken, Ämilius den rechten. Dem Servilius Gemiuus gaben sie die Leitung der Schlacht in der Mitte. Hannibal, der mit Tagesanbruch nach Voraufsendung der Balearen und der übrigen Leichtbewaffneten über den Fluß ging, stellte seine Truppen nach eben der Ordnung in Linie, in der er sie herübergeführt hatte: die gallische und spanische Reiterei neben dem Ufer auf den linken Flügel, der römischen Reiterei gegenüber; den rechten Flügel gab er der numidischen Reiterei, nachdem er die Mitte so durch Die Schlacht fand auf dem nördlichen Ufer des Aufidus statt.

9. Das Altertum - S. 91

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Griechen. 91 und ausreichendes Vermögen besitzen; wo es nur sehr Reiche und Besitzlose gibt, da entsteht entweder die äußerste Volksherrschaft oder eine maßlose Oligarchie oder, als Folge der einen oder der anderen Ausartung, eine Tyrannis. Denn sowohl aus einer recht strammen Volksherrschaft als auch Oligarchie entsteht eine Tyrannis; wo aber die Bürger dem Mittelstand angehören und einander nahe stehen, entsteht sie viel weniger. Daß aber der auf dem Mittelstand beruhende Staat der beste ist, ist klar; denn er allein ist frei von inneren Unruhen, weil da, wo der Mittelstand zahlreich ist, sich die Bürger am wenigsten in zwei Parteien spalten. Aus demselben Grunde, weil nämlich der Mittelstand zahlreich ist, kennen die großen Städte weniger innere Unruhen als die kleinen; in letzteren kommt es leicht vor, daß alle Bürger in zwei Klassen zerfallen, daß es fast nur Reiche und Arme gibt und ein Mittelstand fehlt. Aber es macht der Mittelstand auch die Volksherrschaften (Demokratien) sicherer und dauerhafter als die Oligarchien; denn er ist in den Demokratien zahlreicher und hat in ihm mehr Anteil an den Ehrenämtern als in den Oligarchien. Ist dagegen die Demokratie ohne Mittelstand und bekommen die Armen durch ihre Masse das Übergewicht, so reißt eine schlechte Wirtschaft ein, und die Demokratie geht schnell zugrunde. 21. Aus Arrians „Anabasis". a) Parmenion und Alexander vor der Schlacht am Granikos. (I, 13.) Die Perser befanden sich in einer günstigen Stellung auf dem rechten, steil abfallenden User des Granikos. Alexander beschloß trotzdem, sie anzugreifen. Parmenion aber trat vor Alexander und redete ihn also an: „Unter den gegenwärtigen Umständen, mein König, halte ich es für gut, uns so, wie wir sind, am Ufer des Flusses zu lagern. Denn da der Feind an Fußvolk weit schwächer ist als wir, so wird er, glaube ich, es nicht wagen, in unserer Nähe zu übernachten, und so das Heer morgen mit Tagesanbruch seinen Übergang ohne Schwierigkeit ausführen lassen. Wir werden also drüben sein, noch ehe er seine Aufstellung vollendet hat. Jetzt aber, dünkt mir, können wir die Sache nicht ohne Gefahr unternehmen, weil es unmöglich ist, das Heer im Frontmarsch über den Fluß zu führen. Denn an vielen Stellen desselben bemerkt man große Untiefen, und sein jenseitiges Ufer ist, wie du siehst, sehr hoch und an einigen Punkten sehr steil. Treten wir nun ohne Ordnung und in Kolonne, wo die Stellung am schwächsten ist, ans Ufer, so wird die feindliche Reiterei in dichtgeschlossener Linie uns anfallen. Die erste Schlappe ist aber nicht bloß für den Augenblick nachteilig, sondern gefährdet auch die Ent-

10. Das Altertum - S. 202

1913 - Leipzig : Wunderlich
(c > — ——— s) A. Der Orient. Das Alter des Menschengeschlechts wird verschieden geschätzt, von 25000 bis zu 3 Millionen Jahren. Die ersten greifbaren Spuren einer Kultur fallen in einen Zeitrauin von 15000—2500000. Die ältesten Zeugnisse menschlicher Kultur gehören dem äußersten Westen an (Funde in Südfrankreich, besonders in der Dordogne, und in Nordspanien, besonders in der Grotte von Altamira). Ob eine Wandenmg der Kultur von Westen nach Osten stattgefunden hat, läßt sich noch nicht bestimmt nachweisen. Die ersten größeren Kulturstaaten, von denen wir genauere Kenntnis haben, bestanden im 4. Jahrtausend im Niltale und am Unterlaufe von Euphrat und Tigris: Ägypten und Babylon. I. Ägypten. a) Land: Die völlige Abgeschlossenheit zwischen schichtigen Wüsten-platten, dem Katarakt bei Syene (jetzt Assuan) und dem Mittelmeer war günstig für staatliche Einheit und eigentümliche Kulturentwicklung; jährlich düngende Nilüberschwemmung und Anzapfung des Flusses durch Schöpfräder und Kanäle ermöglichte ergiebigen Ackerbau, dieser wieder kulturerzeugende Volksverdichtung (Arbeitsteilung, Mitteilung, Gesetze). „Ägypten ein Geschenk des Nils." b) Volk i): Hamiten. a) Politisches Leben: Erblicher absoluter König, Sohn des Sonnengottes Re, hochgeehrt, von den Hebräern Pharaos genannt. Zahlreiches, gut ausgebildetes Beamtentum. Große Einkünfte aus dem Königsgut, der Kriegsbeute, den Tributen, Gold- und Silberbergwerken in Nubien und den Kupfergruben am Sinai. Streng voneinander geschiedene Kasten bildeten sich erst in der letzten Zeit der Selbständigkeit Ägyptens als Folge ____________________________________ ; , ff'/ x) Noch erhalten in den Fellachen und Kopten. 2) Der Titel Pharao hängt mit par-o, ägyptisch „Großhaus" (hebräische Wiedergabe phar-o), Bezeichnung für den königlichen Hof, zusammen; den Namen des Königs selbst auszusprechen, war nicht üblich. Vgl. die Hohe Pforte.
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