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1. Römische Geschichte - S. 23

1881 - Leipzig : Teubner
Poplicola. Porsenna (508). Horatius Cocles. 23 Valerius regierte eine Zeit lang ohne Mitkonsul, und während dieser Zeit gab er so volksfreundliche Gesetze, daß er den Namen Poplicola (Volkssrennd) erhielt. Dann ließ er sich den Lncretins, den Vater der Lncretia, zum Kollegen wählen, und als dieser hochbetagte Mann nach einigen Tagen starb, den Marcus Horatius. So waren in dem ersten Jahre der Republik 5 Konsuln gewesen. Vi. porsenna, König von Gkujrum. 508 ti. Chr. Tarqninins gab die Hoffnung auf die Rückkehr zum Königtum noch nicht auf. Er gewann den mächtigen König Porsenna in Clnsinm, einer Stadt im nördlichen Hetru-rien, daß er einen Kriegszug gegen Rom unternahm, um den Tarquinins zurückzuführen. Er erstürmte die Schanze auf dem Janicnlnm, dem zur Befestigung Roms gehörigen Berge auf der rechten Seite des Tiber, und hätte beinahe beim ersten Anlauf die Stadt selbst genommen. Die römische Mannschaft nämlich lief nach jenem ersten Kampfe mit solchem Schrecken den Berg hinab und über die Tiberbrücke in die Stadt, daß sie alle Verteidigung vergaß und der Feind über die Brücke mit eingedrungen wäre, wenn nicht ein Mann, Horatius Cocles, sich am Eingang derselben aufgestellt und dem Andrange gewehrt hätte. Zwei andere tapfere Männer traten ihm zur Seite und kämpften mit Todesmut, während die übrigen Römer hinter ihnen die Brücke abbrachen. Als sie beinahe abgetragen war, fchickte Horatius auch seine beiden Genossen zurück und kämpfte allein, bis die Brücke krachend hinter ihm zusammenstürzte. Da warf er sich in voller Rüstung in den Fluß und schwamm unter einem Hagel feindlicher Geschosse wohlbehalten hinüber zu deu ©einigen. Die Stadt war vor der Hand gerettet; aber Porsenna begann nun eine Belagerung und schnitt den Bürgern alle Zufuhr ab. Bald trat Hungersnot ein, und die Stadt schien

2. Römische Geschichte - S. 42

1881 - Leipzig : Teubner
42 Wiederaufbau Roms. Stein. Rogationen (366). Die Römer bauten jetzt ihre Stadt wieder auf, und zwar mit großer Eilfertigkeit, da jeder fo bald als möglich unter Dach und Fach zu kommen bestrebt war. Deshalb wurden die Häuser meist klein und ordnungslos auferbaut, so daß die Straßen eng und krumm wurden und die Stadt ein unansehnliches und unregelmäßiges Aussehen erhielt. Nach dem unglücklichen Schlage, den die Römer durch die Gallier erhalten, waren die meisten Nachbarn von ihnen abgefallen; aber in etwa 13 Jahren hatte Camillus sie alle wieder unterworfen, und die Gallier, welche noch mehrmals verwüstend in das mittlere und untere Italien einfielen, wurden jedesmal von den Römern zurückgeschlagen. — Camillus starb int I. 365, nachdem er 60 Jahre lang seinem Vaterlande die wichtigsten Dienste gethan. Dritte Periode. 390 — 133 v. Chr. Xiii. Ier erste Samniterkrieg. 343—341 v, Chr. Im I. 366 waren durch die Gesetzesvorschläge der Tribunen C. Licinius Stolo und L. Sextius die Plebejer zu gleichen Rechten mit den Patriziern gelangt, indem bestimmt ward, daß jedesmal einer der Konsuln ein Plebejer sein müßte. Damit hörten die leidenschaftlichen Partei-kämpfe int Innern auf, und das Volk konnte feine ganze Kraft nach außen tuenden. Jetzt beginnt das eigentliche Heldenzeitalter der Römer. Nach hundert Jahren (266) waren sie die Herrn von ganz Italien. An den Anfang dieser Heldenzeit haben sie eine schöne bedeutungsvolle Sage gestellt. Im I. 362 soll nämlich aus dem Markt zu Rom plötzlich eine weite Kluft von ungeheurer Tiefe entstanden sein, die man vergebens zu schließen versuchte. Die Wahrsager erklärten, der Schlund werde sich

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 259

1849 - Münster : Coppenrath
259 Soldaten des Sulla und aus der ganzen Hefe des Volkes be- reits ein Heer von 12,000 Mann um sich gesammelt. Alle warteten auf das Signal von Catilina. Indessen hatte der Consul Cicero, vorzüglich durch Fulvia, alle Entwürfe und Verzweigungen der Verschwörung auf das ge- naueste erfahren, und traf die nöthigen Gegenanftalten. In Rom selbst wurden überall Wachen ausgestellt; und die ganze Stadt gerieth in die äußerste Bestürzung und Trauer, da sie den ei- gentlichen Grund zu so außerordentlichen Sicherheitsmaßregeln noch nicht wußte. Bereits am 7. November begaben sich der Senator L. Varuntejus und der Ritter C. Cornelius, welche die Rolle übernommen hatten, den Cicero zu ermorden, nach dem Hause desselben, angeblich, um ihm den Morgengruß zu bringen; sie wurden aber nicht vorgelassen, da Cicero ihren Plan schon kannte. Am folgenden Tage versammelte Cicero in dem Tempel des Jupiter Stator den Senat und fand zu seinem nicht geringen Befremden auch den Catilina daselbst; aber alle Senatoren waren von ihren Sitzen weggerückt, Keiner wollte seinen Platz neben ihm haben. Mit donnernder Beredsamkeit fuhr Cicero (in der 1. Catil. Rede 8. Nov. 63) den Catilina an, enthüllte alle seine Plane und forderte ihn auf, die Stadt zu verlassen. Dennoch hatte der entlarvte Hochverräther die Frechheit, mit der Miene der Unschuld und Arglosigkeit sich zu vertheidigen und zu bitten, an solche Beschuldigungen gegen ihn nicht zu glauben. Als aber seinen Worten kein Gehör gegeben wurde, und ihm von allen Seiten der Ruf: „Mörder! Verrä- ther!" entgegentönte, da endlich stürzte er wüthend und unter- schrecklichen Drohungen aus der Versammlung. Nach gepflogener Vereinbarung mit seinen Anhängern eilte er schon in der nächsten Nacht mit einer bewaffneten Bande von 300 Mann nach Eetrurien, um das Heer, welches Manlius dort für ihn geworben hatte, herüberzuholen. Cicero setzte in einer zweiten Rede das Volk hievon in Kenntniß, und traf gegen den Feind des Vaterlandes die nöthigen Maßregeln. Es wurden Truppen ausgehoben, und dem Antonius, der für die Sache der Republik wieder gewonnen war, der Heerbefehl über- tragen; Cicero selbst blieb in Rom, um die Stadt zu schirmen. Hier setzten die zurückgebliebenen Verschworenen ihre Bemühun- 17*

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 235

1849 - Münster : Coppenrath
235 allein er nahm sie nicht. Alle sollten sehen, wie Rom seinen Retter und Wohlthäter belohnt habe, und glühend vor Rache zog er mit seiner Bande dahin. Auch der kühne Demokratenführer Sertorius war bereits mit seiner Schar vor Rom angekom- men, und die Stadt wurde von allen Seilen ans das engste ein- geschloffen. Sie war auf keine Belagerung gefaßt, und grenzen- los war die Verwirrung und Nathlofigkeit. Scharenweise stürz- ten die Sklaven aus den Thoren und verbanden sich mit den Feinden. Endlich, als auch Hungersnoth und Seuche ausbrach, faßte der Senat den Beschluß, mit Cinna wegen des Friedens zu unterhandeln und schickte deshalb Gesandte in sein Lager. Cinna empfing sie mit der Frage, ob sie zu ihm als einem Con- sul oder als Privatmann kämen; und als sie hierauf nicht zu antworten wußten, entließ er sie sogleich. Da legte Merula freiwillig sein Consulat nieder; und nun konnte der Senat den Cinna als Consul anerkennen und von neuem mit ihm unter- handeln. Dieser saß auf seinem curulischen Sessel, das Scepter in der Hand, umgeben von dem ganzen Glanze seiner consula- rischen Würde, als die zweite Gesandtschaft vor ihm erschien. Schweigend, aber verächtlich lächelnd stand Marius neben dem curulischen Sessel, als die Gesandten im Namen des Senats den Consul demüthigst baten, von der Stadt Besitz zu nehmen, aber Milde und Schonung walten zu lassen. Dieses versprach er und hielt seinen Einzug. Marius mit seiner Bande rückte nach, machte aber plötzlich vor dem Thore Halt und rief mit bitterem Hohne: „Verbannte dürfen nicht in die Stadt treten!" Da ver- sammelten die Tribunen schnell das Volk, um die Verbannung des Marius und der übrigen Geächteten aufzuheben. Aber kaum hatten einige Tribus gestimmt, da übermannte ihn die Wuth, und er brach auf. Zum Entsetzen war sein Einzug. Vor und hinter ihm gingen die wilden Rotten seiner Bardiäer; auf wen er zeigte, den hieben sie nieder. Auf dem Forum standen viele Senatoren, ihn zu empfangen; ein Wink, und sie wurden nieder- gehauen. Auch der Consul Octavius fand den Tod, und sein Kopf wurde neben den Köpfen der erschlagenen Senatoren vor der Rednerbühne aufgesteckt. In Verzweiflung gaben sich viele selbst den Tod, unter ihnen der Consular Merula. Dann ordnete Marius einzelne Banden seiner Bardiäer in die Häuser aller

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 83

1849 - Münster : Coppenrath
83 tcn und durch Schonung und Milde das Volk wieder zu ge- winnen. Appius dagegen behauptete: „auch die kleinste Nach- giebigkeit würde das Volk nur verwegener machen; es sei dem Volke noch zu wohl." Das Volk, hievon unterrichtet, bezeigte dem Servilius hohe Achtung, dem Appius aber allen möglichen Hohn. Schon rottete es sich zusammen, um einen Plan zur Selbsthülfe zu beratheu, als plötzlich ein unerwartetes Schauspiel das glimmende Feuer in volle Flammen anflodern ließ. Ein alter- römischer Soldat war aus dem Schuldkerker entsprungen und auf den Markt unter das Volk geeilt. Bleich und abgemagert, in schmutzigen Lumpen und mit wüsten Haaren, rief er um Hülfe. Viele der Umstehenden erkannten in den entstellten Zügen einen Mann, der als tapferer Hauptmann beim Heere gedient hatte. Da erzählte er: „er habe, nachdem er bereits achtundzwanzig Schlachten mitgemacht, im letzten sabinischen Kriege durch Brand und Plünderung Haus und Hof verloren. Um sein Leben zu erhalten, habe er Schulden machen, um sie zu bezahlen, seine letzte Haabe verkaufen müssen. Endlich, da diese nicht zuge- reicht, sei er sammt seinen zwei Söhnen dem unmenschlichen Gläubiger zugesprochen worden." Er zeigte den von frischen Gei- ßelhieben bluttriefenden Rücken, während seine narbenvolle Brust an die früheren Kriegesthaten erinnerte. B.is zur Wuth stieg des Volkes Unwille, der Lärm verbreitete sich durch die ganze Stadt. Schnell wurde der Senat versammelt, allein man kam hier nicht zum Beschlüsse, die Meinungen waren zwischen der Nach- giebigkeit des-Servilius und der Strenge des Appius zu getheilt. Darüber kam die Botschaft, das Heer der Volsker sei tm feind- lichen Anzuge gegen Nom. Jetzt frohlockten die Plebejer, und, als der Waffenruf an sie erging, erklärten sie mit höhnender Bitterkeit: „diejenigen mögten doch nun auch für sich allein den Krieg führen, die ja auch für sich allein die Vortheile des Sie- ges genössen; sie aber hätten bei häuslicher Armuth und Noth keine Veranlassung, draußen für die Ehre des römischen Namens zu kämpfen." Allein das milde, sanfte Betragen des Consulö Servilius, sein Versprechen im Namen des Senats, daß dem Volke Genüge geschehen solle, dann die Ankündigung, daß mittler- weile die Person und das Eigenthum des Schuldners unantast- bar seien, dieses Alles besänftigte die Gemeinde Die.schuldner 6*

6. Das Alterthum - S. 283

1874 - Paderborn : Schöningh
— 283 — kletterten, trieb sie Manlius Capitolinus, durch das Geschrei der im Tempel der Juno ernährten Gänse erweckt, zurück. Die Gallier begnügten sich nun, von der Besatzung des uneinnehmbaren Capitols ein Lösegeld von 1000 Pfund Goldes zu erpressen, und zogen dann, entweder weil Seuchen in ihrem Heere ausgebrochen waren, oder weil sie die Nachricht erhielten, dass die Veneter in ihr Land eingefallen seien, zurück. Die spätere Sage lässt den Camillus gerade dazwischen treten, als den Galliern das Gold ausgezahlt wurde, ihnen den erpressten Raub abjagen und ihr ganzes Heer vernichten. Die Absicht vieler Bürger, das verödete Rom zu verlassen und nach dem schöneren Veji überzusiedeln, wusste Camillus, „der zweite Gründer Roms“, durch die gewandte Benutzung eines glücklichen Omen abzuwenden. Die Stadt wurde mit neuen Strassen wieder aufgebaut und die Zahl der Tribus durch die Aufnahme von Capenaten, Faliscern und Ve-jentern (auf 25) vermehrt. Ii. Bis zur Unterwerfung von Mittel- und Unteritalien, 889—266. 1, Die Fortsetzung des Verfassungskampfes. §. 105. Die Verwüstung und der Neubau der Stadt «türzten die Plebejer abermals in Schulden. Vergebens nahm sich M. Manlius, der Retter des Capitols, der Bedrängten an, indem er gegen 400 Bürger aus der Schuldknechtschaft loskaufte und allgemeinen Schuldenerlass und Vertheilung des ager publicus verlangte. Er wurde, wie vordem Sp. Maelius, des Strebens nach der Alleinherrschaft beschuldigt, unter Ca-millus vierter Dictatur zum Tode verurtheilt und vom tar-peischen Felsen gestürzt (384). Sein Haus auf dem Capitol, von dem er seinen Beinamen Capitolinus führte, wurde geschleift, und es wurde verordnet, dass Niemand mehr auf dem •Capitol wohnen solle. 1. Leges Liciniae Sextiae, 376—366. Mit besserem Erfolge unternahmen die Rettung der Plebs die Tribunen C. Li-cinius Stolo und L. Sextius Lateranus durch folgende Gesetze^ a) De aere alieno :.iut deducto eo de capite, quod usuris per-numeratum esset, id quod superesset, triennio aequis portionibus

7. Das Altertum - S. 206

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
206 genossen desselben Wahnsinns und Frevels zusammengekommen sind. Wagst du es zu leugnen? Warum schweigst du? Wenn du es leugnest, so werde ich dich berfhren; denn ich sehe hier im Senat einige, die mit dir zusammen dort waren. O unsterbliche Götter! unter welchem Volke befinden wir uns? in welcher Stadt leben wir? welche Staatsverfassung haben wir? Hier, hier in unserer Mitte, versammelte Vter, in dieser heiligsten und ehrwrdigsten Ratsversammlung des ganzen Erdkreises giebt es solche, die auf meinen und unser aller Untergang, die auf das Verderben dieser Stadt, ja des Erdkreises sinnen. Ich als Konsul sehe sie und frage sie um ihre Meinung der die Angelegenheiten des Staates; sie, die mit dem Schwert hingerichtet werden mten, verletze ich nicht einmal durch ein Wort. Du bist also, Catilina, in jener Nacht bei Lca gewesen, du hast die Bezirke Italiens verteilt; du hast festgesetzt, wohin ein jeder sich zu begeben habe; du hast ausgewhlt, wen du zu Rom zurcklassen, wen du mit dir fortnehmen wolltest; du hast die ver-schiedenen Teile der Stadt zur Abbrennung angewiesen; du hast versichert, da du selber bald abreisen wrdest; du hast erklrt, du mtest nur noch ein wenig verweilen, weil ich noch am Leben sei. Da fanden sich zwei rmische Ritter, die dich von dieser Sorge befreiten und dir versprachen, mich noch in derselben Nacht kurz vor Tagesanbruch auf meinem Ruhebette zu ermorden. Dies alles erfuhr ich, als eure Versammlung kaum auseinander gegangen war. Ich schtzte und sicherte mein Haus durch verstrkte Schutzwachen; ich lie die nicht ein, die du frh zum Morgengru an mich abgesandt hattest, zumal da eben die kamen, deren Kommen ich, wie ich bereits vielen und an-gesehenen Mnnern im voraus gesagt, um diese Stunde bei mir erwartete. Da dies sich nun so verhlt, Catilina, so verfolge ferner die Bahn, die du bereits eingeschlagen hast. Verla endlich einmal die Stadt, die Thore stehen dir offen. Reise von dannen, dein Heerlager sehnt sich schon zu lange nach dir, seinem Oberfeldherrn. Fhre die Deinigen alle, oder wenn das nicht, doch mglichst viele mit dir fort, reinige die Stadt. Du wirst mich von einer groen Furcht befreien, fobald nur zwischen mir und dir eine Mauer sich be-findet. Unter uns kannst du nicht lnger weilen; ich werde es nicht leiden, nicht dulden, nicht gestatten. Kann dir, Catilina, dieses Sonnenlicht der die Luft dieses Himmels noch angenehm sein, da du weit, da unter diesen keiner ist, der nicht wte, da du am einunddreiigsten Dezember unter dem Konsulat des Lepidus und Tnllus auf dem Wahlplatze mit einem Dolche bewaffnet ge-standen, da du eine Schar zum Morde der Konsuln und der Oberhupter des Staates in Bereitschaft gehabt, da deine Frevelthat und Tollkhnheit nicht etwa aus irgend einer Sinnesnderung oder Furcht von deiner Seite sondern durch den Glcksstern des rmischen Volkes unterblieben sei. Doch das lasse ich jetzt. Aber was fhrst du jetzt doch fr ein Leben? Ich will nmlich jetzt fo mit dir sprechen, da ich nicht von Ha gegen dich durchdrungen scheine, wie ich wohl sollte, sondern von Mitleid, das du gar nicht verdienst. Vor einer Weile kamst du hierher in den Senat. Wer von dieser so zahlreichen Ver-sammlung, von so vielen deiner Freunde und Schutzverwandten hat dich wohl gegrt? Wenn nun dies seit Menschengedenken niemandem begegnet ist, er-wartest du da noch eine schmhende uerung, da du durch den gewichtvollsten

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 62

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 62 — das Haupt des Appius den Fluch herab und bahnte sich durch die aufgeregte Menge den Weg zum Thore. Das über solche Frevelthateu der Decemvirn erbitterte Volk wanderte abermals aus und kehrte nicht eher zurück, als bis die Absetzung derselben beschlossen war. Appius, angeklagt und in's Gefängniß geführt, entleibte sich selbst. § 8. Karcus Iurius Kamillus. (390 v. Chr. Geb.) Neben vielen innere Kämpfen zwischen den beiden Ständen in Rom war das Volk auch mit äußeren Kriegen beschäftigt. Der wichtigste darunter ist der mit Veji, einer Stadt in Etrurien. Schon früher war es zwischen Römern und Vejentern zu mannigfachen Streitigkeiten gekommen. Endlich schlossen die Römer die Stadt im Jahre 402 v. Chr. G. durch eine Belagerung ein. Da sich diese in die Länge zog, so errichtete man damals zuerst Hütteu für den Winter, und die Soldaten, die ihren Geschäften zu Hause nicht nachgehen konnten, erhielten einen Sold. Um diese Zeit schwoll der Albaner See an. Da verkündigte das Orakel zu Delphi, Veji könne nicht eingenommen werden, während der Albaner See seine Ufer überströme, aber Rom werde untergehen, sobald die Gewässer des Sees das Meer erreichten. Daher beschloß man, den See abzuleiten und sein Wasser in Bäche zu zertheilen. Nun wählten die Römer den M. Furius Camillns zum Dictator, d. h. zum unumschränkten Gebieter, und neuer Muth belebte das römische Heer. Camillns ließ einen Erdgang graben und führte denselben gegen die feindliche Burg. Nachdem er vollendet war, zog er mit einer bewaffneten Schaar hindurch und kam gerade zu der Zeit in der Burg au, als die Vejeuter ein Opfer schlachten wollten. Der Opferfchaner weissagte von ihm: „Wer dieses Thier den Göttern schlachtet, der gewinnt den Sieg." Da drangen die Römer vor, die Priester, flohen, und Tempel und Burg waren in der Feinde Händen. Zugleich erstürmten die Römer von außen her die Wälle und drangen in die Stadt ein. Eine reiche Beute fiel ihnen zu; Camillus hielt einen prächtigen Triumph in Rom, bei dem er auf einem mit vier weißen Rossen bespannten Wagen fuhr. Dieser Uebermuth beleidigte das Volk; noch mehr wurde der Uumuth gegen ihn rege, als er den zehnten Theil der bereits vertheilten Beute zurückforderte, unter dem Vor-

9. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 77

1868 - Elberfeld : Volkmann
77 Landes noch immer mit einzelnen aufrührerischen Völkerschaften zu kämpfen hatten; aber seinen eigentlichen Ruhm erwarb er sich im dritten panischen Kriege. Mit Neid sahen cs die Römer, daß die Macht Carthagos sich allmählich wieder hob und suchte daher nach einer Gelegen- heit zum Kriege. Namentlich war es Marcus Porcius Cato, der die Kriegsflamme von Neuem anzufachen eifrigst bemüht war und keine Rede im Senate hielt, ohne am Schlüsse hinzuzufügen: „Uebrigens ist meine Meinung, daß Carthago zerstört werden müsse." Als nun die Carthager gegen die Bedingungen des Friedens einen Krieg mit dem Könige Massinissa von Numidien begannen, weil er sie beständig reizte, so beschloß der römische Senat, trotz des Widerspruchs einiger wohldenkenden Männer, den Krieg. Um diesen abzuwehren, hatten die Carthager bereits in die Stellung von dreihundert Geiseln aus den vornehmsten Familien und die Auslieferung ihrer Schisse und Waffen gewilligt, als die Römer forderten, sie sollten ihre Stadt der Zerstörung preisgeben und zwei Meilen vom Meere eine neue bauen. Da rüsteten sie sich zur verzweifelten Gegenwehr, und das römische Heer sah sich ge- nöthigt zur Belagerung zu schreiten. Dieselbe zog sich bereits zwei Jahre hin, da die Carthager sich mit dem äußersten Muthe vertheidigten und alle ihre Mittel und Kräfte aufboten, sich die nöthigen Waffen und Vertheidigungsmaschinen zu verschaffen, die Weiber sogar ihre Haare hingaben für die Anfertigung der Stricke an den Wurfmaschinen; da erhielt unser Scipio, der sich während der Belagerung um das Heer verdient gemacht hatte, obschon ihm noch zehn Jahre an dem. gesetzmäßigen Alter (43 Jahre) fehlten, das Consulat und damit den Oberbefehl. Er stellte die verfallene Mannszucht im Heere wieder her, betrieb die Belagerungöarbeitcn mit größerer Thätigkeit, und so wurde denn die Stadt im dritten Jahre erobert. Nachdem die Mauer überstiegen war, dauerte der Kampf noch sechs Tage und Nächte in den Straßen der Stadt, bis endlich auch die Burg in die Hände der Römer siel. 900 Ver- theidiger eines Tempels zündeten denselben selbst an und stürzten sich in die Flammen. Siebcnzehn Tage soll der Brand der Stadt noch gedauert haben; traurig blickte Scipio auf die rauchenden Trümmer hin und ahnte das Schicksal seiner eigenen Vaterstadt,

10. Das Altertum - S. 55

1895 - Paderborn : Schöningh
m der das eilig zusammengeraffte römische Heer durch die ungestüme Tapferkeit der Gallier so vollständig besiegt wurde, daß der Tag an der Mia aus lange hin ein Trauertag in der römischen Geschichte wurde. In Rom herrschte die größte Bestürzung; ein Teil der Einwohner flüchtete nach Veji, andere retteten sich auf das Capitol. Die übrige Stadt war fast menschenleer: nur auf dem Markte hatten sich achtzig Senatoren in ihrem Amtskleide niedergesetzt und erwarteten, dem Tode geweiht, den Anzug des Feindes. Ohne Widerstand zu finden, zogen die gallischen Horden in die Stadt ein, hieben die Senatoren auf dem Markte nieder, verbrannten die Unterstadt und belagerten das Capitol. Ihr Versuch, dieses in einer mondhellen Nacht zu ersteigen, mißlang. Titus Manlius Capitolinus, aufgeweckt durch das Geschrei der im Tempel der Juuo gehaltenen Gänse, trieb die schon bis zur Spitze der Burg gelangten Feinde zurück. Da zudem Seuchen im Heere der Belagerer ausbrachen, so begnügte sich Brennus, von der Besatzung der Burg ein Lösegeld von 1000 Psuud Goldes zu erpressen. Beim Abwägen des Goldes sollen die Gallier falsches Gewicht gebraucht haben. Als die Römer sich darüber beschwerten, warf Brennus mit den höhnenden Worten: „Wehe den Besiegten" (vae victis) noch fein Schlachtfchwert in die Wagfchale. Aber in diesem Augenblicke trat, wie die spätere Sage berichtet, der aus der Verbannung zurückgerufene Camillus dazwischen, jagte den Galliern das erpreßte Löfegeld ab und zwang sie durch eine siegreiche Schlacht zum eiligen Abzüge. ix Zulassung der Plebejer zum Konsulat. Kaum war die durch den gallischen Brand verwüstete Stadt wieder ausgebaut, so entbrannte der alte Streit zwischen den Plebejern und Patriciern von neuem. Nach langem Widerstreben der Patricier setzte der Tribun Gajus Licinius Stolo das Gesetz durch, daß fortan immer einer der Konsuln ein Plebejer fein müsse, 366. So waren jetzt beide Stände in ihren staatlichen Rechten gleichgestellt. Der Senat, ans 300 Mitgliedern bestehend, war, wie vordem, die wichtigste Körperschaft. Er leitete insbesondere die auswärtigen Angelegenheiten. Die Volksversammlungen waren: 1. Die Centuriatcomitien, welche sich auf dem Marsfelde versammelten. In ihnen wurde über Krieg und Frieden entschieden und die Wahl der Konsuln und der anderen Beamten des Staates vorgenommen.
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