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1. Geschichtsbilder - S. 38

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 38 — 3. Blüte der Dichtkunst. — Die Dichter jener Zeit führten in schöner Sprache dem Volke seine alten Helden vor, wie sie gewaltige Thaten verrichteten und gewaltige Schicksale zu erdulden hatten. Diese Stücke wurden au Festtagen in dazu errichteten großen Gebäuden (Theatern) dargestellt. Das versammelte Volk saß in einem weiten Halbkreise auf Sitzen, die wie Treppen übereinander emporstiegen, und sah und hörte aufmerksam dem Spiele zu. Über dem unbedeckten Raume wölbte sich der heitere, sonnige Himmel, und von den hohen Plätzen aus überschaute man die Stadt und in der Ferne das blaue Meer, das von zahllosen Schiffen wimmelte. Die Dichter der vorzüglichsten Stücke erhielten Kränze als Preis, und ihre Namen wurden auf eine Säule eingegraben. 4. Athens Glanzzeit. — Unter Perikles überstrahlte Athen an Schönheit und Bildung alle anderen Städte. Die athenischen Vollbürger lebten fast ganz dem Staate und der Kunst. Allerdings vernachlässigten sie dabei oft ihre Familie, und ihre armen Sklaven (etwa 350000) seufzten ungehört unter dem eines Menschen unwürdigen Zwange. Die Flotten Athens beherrschten weithin die Meere, und Hunderte von Inseln und Städten gehorchten seiner Herrschaft. 5. Ausbruch des peloponnefischen Krieges. Perikles stirbt. — Perikles erlebte aber noch den Anfang eines furchtbaren Krieges zwischen Athen und den Peloponnesiern, der 27 Jahre lang Griechenland verheerte und namentlich den Athenern höchst verderblich wurde: des peloponnefischen Krieges (431—404). Die Athener, stark durch ihre Seemacht, standen den kriegstüchtigen Spartanern mit ihren Verbündeten gegenüber, die das übermütige Athen von seiner Höhe herabzustürzen suchten. Gleich am Anfange brach in Athen eine gräßliche Pest aus. Auch der große Perikles starb, und nun fehlte dem athenischen Volke der kraftvolle, kluge Leiter. Unordnung und Zuchtlosigkeit riß ein: haltlos schwankte die wankelmütige Menge hierhin und dorthin. Eine Zeit lang ließ sie sich von Alcibiädes leiten, der danach strebte, an Perikles'stelle zu treten. 13. Alcibiädes. Karte Iv. Zug nach ©teilten: von Athen aus durchs südwestliche Insel-meer, das südliche jonische Meer nach Syräkus an der Ostseite Siciliens. — Karte Ii. Der Hellespont begrenzt aus der europäischen Seite eine langgestreckte Halbinsel Thraciens (Chersones — Halbinsel); von ihren Bergen herab fließt der kleine „Ziegenfluß" (Aegospotämoi) bei der gleichnamigen Stadt in den Hellespont. Hier erlitt die athenische Flotte (405) die furchtbare Niederlage, welche den Fall Athens (404) herbeiführte.

2. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 5

1898 - Leipzig : Lang
A. Besitzungen in Afrika. Afrika im allgemeinen. Lage und Oröhe. Afrika liegt gerade südlich von Europa; es hängt mit Asien durch die Iii km (15 Ml.) breite Landenge von Suez zusammen und nähert sich Europa in der 20—37 km breiten Straße von Gibraltar. Der 10.° östl. L. v. Gr., welcher bei Hamburg und am Kreuzberg in der Rhön vorüberzieht, geht etwa durch die Mitte der Wüste Sahara und an der Küste unserer Kolonie Kamerun vorüber. Vom Aequator aus erstreckt sich Afrika, wenu auch räumlich nicht in gleichen Teilen, fast gleich weit nach Norden und nach Süden. Nördlichster Punkt: Kap Blaneo, Sl1^0 n. Br.; südlichster Punkt: das Nadelkap oder Kap Agulhas (Aguljas), 35° südl, Br.; östlichster Punkt: Kap Guardafui, 51 x/4o östl. L. v. Gr.; westlichster Punkt: das Kap Verde, I7v westl. L. v. Gr. Afrika zeichnet sich rings durch seine inselartige Abgeschlossenheit aus. Im Nordeu wird es umspült von dem Mittelländischen Meere, das südlich von Italien die beiden Meerbusen Sydra und Kabes (große und kleine Syrte) bildet, im Westen vom Atlantischen Ozean mit dem Golf von Guinea (ginea), im Osten vom Indischen Ozean mit der Delagoabai im Süden, weiter nördlich dem Busen von Sofala, dem Golf von Aden und dem arabischen Meerbusen, welcher durch die Straße von Bab-el-Mandeb (Thor der Thränen) mit dem Golf von Aden in Verbinduug steht. Im Süden Afrikas geht der Atlantische Ozean in den Indischen Ozean über. Die Größe Afrikas beträgt 29 823 000 qkm (541 600 Q.-M.); die Zahl seiner Einwohner schätzt man aus 212 Millionen. Gliederung und Wodengestatt. Was die Gliederung anbe> langt, so bildet Afrika gerade das Widerspiel von Europa; es ist arm an Inseln, Halbinseln und Buchten, hat stnmpse und abgerundete Küsten und ist ebenso plump und massig, wie Europa gegliedert und zerteilt. Außer Madagaskar siud es nur kleinere Inseln, welche Afrika umlagern. Die Einförmigkeit Afrikas zeigt sich auch in der Boden- gestaltung. Weitgestreckte Hochebenen walten vor, große Gebirge sind

3. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 38

1898 - Leipzig : Lang
— 38 — Hebel zu heben, so ist die Krankheit eine geerbte und als solche nicht heilbar. Die gottesdienstlichen Handlungen, die mit Tänzen und Festlichkeiten verbunden sind, werden, da besondere Göttertempel nicht vorhanden sind, unter heiligen Bäumen und an Steinen, am Meeresufer und an Vulkanen, am Grabe eines Fürsten, im Hanse des Priesters und an gewissen Plätzen, die mit Mauern umgeben sind, abgehalten. Das Kaiser-Wilhelmsland. Lage und Eröße. Das Kaiser-Wilhelmsland ist der nordöstliche Teil der Insel Neuguinea; es ist 181 500 qkm (3300 G.-M.) groß und hat gegen 110 000 Einwohner. Die ganze westliche Hälfte der Insel gehört den Niederländern, der übrige Teil ist englisches Gebiet. Hier und im Bismarck-Archipel halten sich etwa 200 Europäer ans, darunter 110 Deutsche. Neuguinea, die größte Insel der Erde, wird von Australien durch die wegen ihrer zahlreichen Korallenriffe für die Schiffahrt sehr gefährliche Torresstraße getrennt, reicht nördlich bis nahe zum Aequator und dehnt sich etwa zwischen dem 130. bis 150.° östlicher Länge aus. Sie wird von einem ziemlich seichten, klippenreichen Meere mit vielen Inseln und Inselgruppen umgeben. Die Insel erstreckt sich im allgemeinen von Nordwest nach Südost, hat eine Länge von 2380 km und eine Breite von 660 km. Sie ist zum größten Teile sehr gebirgig; von Westen nach Osten wird sie von einem stark gegliederten Hauptgebirgszug durchzogeu, der nach Süden steil, nach Norden mehr sanft abfällt und in manchen Gipfeln eine Höhe von 5 —6000 m erreichen soll. Wodengestatt. Das Innere des Kaiser-Wilhelmlandes ist bis jetzt zu seinem größten Teile noch unerforscht. Die Südgrenze liegt innerhalb des gewaltigen Gebirgszuges, welcher Neuguinea von Nord- Westen nach Südosten durchzieht. Wir finden daher im südlichen Teile unserer Besitzung bedeutende Gebirge, wie das in südwestlicher Richtung von der Astrolabe-Bai gelegene Bismarck-Gebirge, dessen höchste Punkte sich über 4000 m erheben und zuweilen mit Schnee bedeckt sind, und ferner im Westen das Viktoria Emanuel-Gebirge, das eine Höhe von über 3000 m erreicht. Nach Nordeil hin dacht sich das Land im allgemeinen zum Berg-, Hügel- und Flachlaude ab. Die hauptsächlichsten Gebirge, welche in nicht sehr weiter Entfernung die Küste begleiten, sind von Südosten nach Nordwesten das Finis^ terre-Gebirge mit dem Kant- und Schopenhauerberg zwischen

4. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 39

1898 - Leipzig : Lang
— 39 — Finschhafen und der Astrolabe-Bai, die Julienberge zwischen der Astrolabe-Bai und dem Ottilieufluß und die Torricelliberge im Nordwesten unseres Gebietes. Am nächsten treten die Riesenhäupter der gewaltigen Bergketten zwischen Finschhasen und Astrolabe-Bai an die Küste heran und üben auf die vorüberfahrenden Reisenden einen übermächtigen Eindruck aus. Die größten Buchten an der ziemlich stark gegliederten Küste sind der Huongolf und die Astrolabe-Bai. Im Südosten ist der Boden zunächst flach und snmpfig, steigt aber dann in Terrassen, welche von tiefen Schluchten zerrissen sind, zu den Gebirgen empor. Die hauptsächlichsten Inseln, welche der Küste vorgelagert, sind 1) die Longinsel (544 qkm mit drei hohen, spitzen Piks, 2) die Dampierinsel (272 qkm) mit einem mächtigen, vulkanischen Gebirge, 3) die Vulkaninsel mit einem thätigen Vulkane. Bewässerung. Der größte Fluß in Kaiser-Wilhelmsland ist der Kaiserin-Augustasluß, welcher den nordwestlichen Teil des Landes in zahlreichen Windungen von Westen nach Osten durchzieht und über 690 km weit schiffbar ist. An seinen fruchtbaren Ufern liegen zahlreiche Ortschaften, die oft über 1000 Einwohner zählen. Weiter östlich mündet der Ottilienfluß, der am Bismarck-Gebirge oder in dessen Nähe seine Quelle hat und ebenfalls weit befahren werden kann. Er hat in seinem Mittellaufe eine Breite von 200 bis 300 in und durchfließt eine fruchtbare, reich angebaute Thalebene. Durch die vielen Pflanzenstoffe, welche die Flüsse mitführen, erhält das Meer oft weithin eine grüne Färbung. In die Astrolabe-Bai mündet der Gogol und in den Huongolf der Markhamfluß. Klima und Jahreszeiten hängen von den Monsunen ab. Weht bei nördlichem Sonnenstande vom April bis September der Südostmonsun, so ist im allgemeinen auf der Südküste von Neu> guinea die Regen- und auf der Nordküste die trockene Zeit. Die Feuchtigkeit, welche der Südostmonsun mitbringt, verdichtet sich an den Bergen und sttllt als Regeu herab; der nun seiner Feuchtigkeit beraubte Wind weht ans der nördlichen Hälfte der Insel als trockener weiter. Von Oktober bis April oder Mai, wenn bei südlichem Sonnenstande im Innern Australiens durch die bedeutende Er- wärmung des Bodens ein weites Gebiet niederen Luftdruckes erzeugt wird, entwickelt sich ein Nordwestmonsun; jetzt ist auf der nördlichen Hälfte die Regenzeit; nicht selten ist jedoch diese Periode von schönen Tagen unterbrochen, wie umgekehrt auch in der trockenen Zeit zu- weilen heftige Gewitter vorkommen. Der mittlere Thermometerstand beträgt 260 C. In der trockenen Zeit ist das Klima für den Euro- päer erträglich; doch zur Regenzeit, wenn das Land, besonders in den Niederungen und undurchdringlichen Wäldern, in dichten Nebel gehüllt

5. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 47

1898 - Leipzig : Lang
— 47 — gruppe auf seiner Weltreise (1815-1818) und brachte genauere Nachrichten über dieselbe mit. Seit 1878 ist auf Jaluit eiue deutsche Kohlenstation. Die Schiffsverbindung mit Sidney vermittelt der große Dampfer der Firma Henderson & Macsarlane. Anhang. Kiaotschau/) Lage und Orö^e. Die Bucht vou Kiaotschau liegt am gelben Meer an der südlichen Seite der Halbinsel Schantnng, die sich vom Festland aus in nordöstlicher Richtung nach der Mitte der Halbinsel Korea hiu erstreckt. Der Eingang der Bucht liegt gerade unter dem 30.° nördl. Breite, welcher etwa 8 km im Westen der Bucht den 120.° östl. L. v. Gr. schneidet. Das von China an Deutschland auf 99 Jahre pachtweise überlassne Gebiet umfaßt das gesamte innere Wasserbecken der Bucht bis zur Hochwassergrenze, ferner die südlich und nördlich vom Eingang liegenden größeren Landzungen bis zu deren Abgrenzung durch geeignete Höheuzüge, sowie die innerhalb und vor der Bucht gelegenen Inseln. Das abgetretene Landgebiet hat einen Flächeninhalt von ungefähr 200—300 qkm (5—6 Q.-M.); die Bucht selbst hat eine Größe von etwa 500 qkm. 50 km weit ist ferner rings um die Bucht ein größeres, die Stadt Kiaotschau einschließendes Gebiet, die neutrale Zone, abgegreuzt, in welchem chinesischerseits keiue Maßnahmen ohne Zustimmung der deutscheu Regieruug getroffen werden können. Die Bucht vou Kiaotschau wurde vou einem deutschen Ge- schwader besetzt, um Sühne zu erhalten für zwei in China ermordete deutsche Missionare. Die Genugthnung wurde vou feiten Chinas auch gewährt; doch übergab China auf Wunsch der deutscheu Ne- gierung die Bucht an Deutschland als Stützpunkt für die deutsche Flotte in den ostasiatischen Gewässern. Iie Wucht von Kiaotschau zeigt in ihrer Form große Aehnlichkeit mit dem Jadebusen; sie hat eine gute Einfahrt, eine an- sehnliche Tiefe und besitzt auch einen vorzüglichen Ankergrund. Sie *) Kyan hieß der einst hier wohnhafte nicht chinesische Volksstamm: tschau heißt Kreisstadt. Sprich Kjaotschau.

6. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 49

1898 - Leipzig : Lang
— 49 — reiche erloschene Krater aufweisen. In Terrassen sallen die Gebirge ab und senden dem Meere viele Bäche und Flüßchen zu, die oft prächtige Wasserfalle bilden. Die wichtigste Insel ist Upolu; dieselbe erstreckt sich vou Westen nach Osten in einer Länge von 7—8 deutschen Meilen und mißt in ihrer größten Breite 2^ Meilen. Im mittleren Teile der Insel fallen die Gebirge nach Norden und Südeu steil ab, währeud sie sich nach Osten und Westen allmählich senken. Der Boden ist stellenweise so porös, daß die Bäche ganz verschwinden und erst am User wieder hervorsprudeln, ja im westlichen Teile der Insel ist er so durchhöhlt, daß er unter dem Tritte des Wanderers dröhnt. Südlich von Apia erhebt sich der 860 m hohe Krater Lanuto, in dessen Becken sich ein See gebildet, der 700 m im Durchmesser hat und von einem 30 m hohen Felsenkranz umgeben ist. Die ganze Inselgruppe hat nur wenige gnte Häsen auszuweisen; einer der besseren ist der an der Nordseite der Insel Upolu gelegene Hasen Apia, der mit einem breiten Gürtel von hundertfältig ge- zackten und verästelten Korallenriffen, die sich teils bis einige Fuß unter den Meeresspiegel, teils über denselben erheben, umgeben ist. In der Nähe des Hafens befindet sich ein prächtiger, 70 m hoher Wassersall, den man meilenweit von der See beobachten kann. pflanzen- und Tierwelt. Das überall reich bewässerte Land ist mit der üppigsten Vegetation bedeckt und eignet sich für den Anbau aller Tropenfriichte. An den Küsten entlang ziehen schöne Ebenen, welche wegen ihrer großen Fruchtbarkeit für Pflanzungen vortrefflich geeignet sind. Angebaut werden hauptsächlich Kokospalmen, Brot- fruchtbäume, Orangen, Pisang, Zuckerrohr, Taro und Jams. An Tieren findet man Schweine und Hunde, ferner Papageien, Taubett und zahlreiches anderes Geflügel; das Meer ist reich an Fischen und Schildkröten. Größere Säugetiere fehlen auf diesen Inseln gänzlich. Die Hingeborenen sind wohlgewachsen und vou großem, kräftigem Körperbau; sie sind sehr geschickt in der Anfertigung von Matten, Zeugen und allerlei Hausgeräten. Sie beschäftigen sich meist mit Fischerei und wohnen in schön gebauten Hütten und Dörfern. Fast alle haben das Christentum angenommen, und zwar gehören die meisten der protestantischen Kirche an. Es bestehen bei ihnen Schulen und Kirchen. Kandel. In Apia ist der Mittelpunkt des Handels, hier liegen die Konsulate und die Ansiedelungen der Weißen. Außer kleineren Länderstrecken, welche Deutsche und Engländer auf der Insel Savaii besitzen, haben die Weißen nur größeren Länderbesitz auf Ilpolu, und zwar gehören 70 000 Acker (ca. 300 qkrn), etwa 2/5 Heßler, Landeskunde der deutschen Kolonieen. 4

7. Kurze Landeskunde der deutschen Kolonieen - S. 27

1898 - Leipzig : Lang
— 27 — b) Das Bergland. Oestlich vom Hochlande breitet sich bis zu dein schmalen Küstensaum das Bergland ans; dasselbe ist das Rand- gebirge des innerafrikanischen Hochlandes, nimmt von Norden nach Süden an Breite zu und hat recht gesegnete, aber auch unfruchtbare Landschaften aufzuweisen. Zn den fruchtbaren Landschaften gehören das Para-Gebirge und das Usambara-Hochland am linken Ufer des Pangari, ferner Usagara, Ukuere und Uhehe. c) Der Küstensaum (Mrima). Längs der Küste zieht eine von sanften Hügeln und Höhen durchzogene Ebene, in der sich an den Flußläusen während der trockenen Zeit vielfach Sümpfe bilden, infolgedessen das Klima hier für den Europäer nicht besonders zu- träglich ist. Die Breite des Küstensaumes nimmt von Norden nach Süden zu und beträgt am Rusiyi-Delta etwa 70 km. Die Küste wird von Korallengestein gebildet. d) Inseln. Vor unserer Küste liegen die Inseln Pemba, Sansibar und Mafia. Die beiden ersten gehören den Engländern; Pemba ist eine paradiesisch-schöne Insel und meist mit Gewürznelken bepflanzt. Sansibar ist die größte der drei Inseln und zeichnet sich ebenfalls durch Fruchtbarkeit aus. Auf ihr liegt die 100 000 Ein- wohner zählende Stadt Sansibar- Mafia ist die kleinste der Inseln (523 qkm) und hat ein snmpsiges Innere; sie ist zum Teil mit Kokospalmen bedeckt und mit einem Kranz von Riffen umgeben, welche die Schiffahrt in den dortigen Gewässern sehr erschweren. Bewässerung. Im Westen und Norden des deutscheu Schutz- gebietes breiten sich die drei großen mittelafrikanischen Seeen, der Viktoria-Nyansa, der Tanganyika und der Nyassa-See aus. Der Nyassa, dessen nördlicher Teil in das deutsche Gebiet reicht, ist langgestreckt, liegt etwa 400 m über dem Meere und wird bald von steilen, bald von hügelige» Bergen umgeben. Am Ufer hat er eine hellgrüne, in der Mitte eine tiefblaue Farbe. Der vielen und heftigen Stürme wegen, die auf ihm herrschen und ost ganz Plötz- lich auftreten, ist die Schiffahrt dort sehr gefährlich. An seinem Süd- ende hat der Nyassa in dem kataraktenreichen Schire einen Aöslnß zum Sambesi. Am Nordostende liegt die Station Langenburg. In der Landschaft Konde am Nordwestende des Sees hat man reiche Steinkohlenlager gesunden. Der Tanganyika liegt 820 m über dem Meere, ist 52 km breit und 750 km lang Er wird von schön bewaldeten Bergen umgeben, ist sehr buchtenreich und besitzt eine beträchtliche Tiefe, die vom Ufer oft sehr rasch zunimmt. Seine Farbe ist seegrün oder lichtblau. Der Tanganyika ist sehr fischreich und hat eine äußerst fruchtbare Umgebung. Von Osten empfängt er in dem Malaga- rasi seinen Hauptzufluß. Sein Abfluß, der Lukuga, führt zu der

8. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 5

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
5 Ii. Deufchlands Besitzungen in Afrika. 1. Kamerun. Das Land. Lage und Ausdehnung. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Meerbusen von Guinea. Die Westgrenze bildet auf 300 km der Atlantische Ozean. Im Nordwesten grenzt die Kolonie an englisches und im Süden an französisches Gebiet. Nach dem Binnen- lande zu breitet sie sich fächerartig bis zum 15. Längengrade aus. Im Nordosten erreicht die Grenze die Ufer des Tsadsees und seines größten Zuflusses des Schari. Das ganze Gebiet ist beinahe so groß wie das Deutsche Reich. Gebirge und Flüsse. Nicht weit von der Küste, gegenüber der spanischen Insel Fernando Po, erhebt sich das höchste Gebirge des ganzen westlichen Afrikas, das Kamerungebirge. Es zieht Halbmond- förmig von Süden nach Norden. Der höchste Gipfel steigt bis zur Höhe von 4200 na auf. Mit seinem Fuße ragt er bis ans Gestade des Meeres; an seinen Abhängen rauschen mächtige Palmen- und Bananenwälder; in einer Höhe von 2000 in solgen Grasflächen und noch höher hinauf kahles Felsgestein. Der Gipfel aber ist zuweilen mit einer leichten Schneedecke belegt. Wenn dieser Schnee im Abend- rot blitzte und funkelte, während das Thal fchon in tiefes Dunkel gehüllt war, da mögen die Eingeborenen diesen Gipfel für den Sitz ihres Gottes gehalten und ihn Monga ma Loba, d. i. Gottes- berg, genannt haben. Weiter im Innern Kameruns liegen fruchtbare Hochebenen, weite Grassteppen und waldreiche Bergländer. Aus diesen Bergländern rauschen die Ströme Kameruns hervor. In der Regen- zeit wälzen sie mächtige gelbe Fluten zum Ozean, während in der trockenen Zeit sich weite Sandbänke bilden. Alle sind schiffbar, ihre Bedeutung für den Verkehr wird aber dadurch wesentlich beschränkt, daß alle in ihrem Mittel- und Oberlaufe reich an Stromschnellen und Wasserfällen sind. Als größten Fluß bezeichnet man gewöhnlich den Kamerunfluß, der in einer Breite von 2 km füdlich vom Kamerungebirge mündet. Diese Mündung ist jedoch ein Meerbusen, in welchen eine Reihe von Strömen ihr Wasser wälzen, unter denen die größten der Mungo und der Wuri sind. Weiter südlich mündet in die Bai von Biafra der Lom oder Sanaga, dessen Quellen tief im Innern an der Ostgrenze des Schutz- gebietes liegen, und der dasselbe also seiner ganzen Ausdehnung nach durchfließt. Klima. Da das Schutzgebiet nahe am Äquator liegt, ist das Klima besonders an der Küste heiß und ungesund. Wenn es auch

9. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 9

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
9 gelegt wurden. Besetzt sind sie von etwa zwanzig gut bewaffneten, zuverlässigen Eingebornen, die unter einem weißen Führer stehen. Verwaltung. Orte. An der Spitze der Verwaltung steht ein kaiserlicher Gouverneur, der mit einem Kanzler in Kamerun (Stadt) wohnt, und dem eine Polizeitruppe von 300 farbigen Soldaten mit 5 Offizieren und 12 weißen Unteroffizieren zur Verfügung steht. In Victoria, dem Hauptort des nördlichen Bezirkes, und in Kribi im südlichen Bezirk wohnen Bezirks-Amtmänner, welche besonders die Auf- gäbe haben, Rechtsstreitigkeiten der Eingebornen zu schlichten. In den drei genannten Orten befinden sich auch deutsche Postanstalten, und Kameruu-Stadt hat seit einiger Zeit telegraphische Verbindung mit Europa. Die Wortgebühr beträgt von Deutschland nach Kamerun 10,10 Mk. Der Postverkehr mit Europa wird durch deutsche und englische Dampfer besorgt. Den Schiffsverkehr mit Deutschland ver- mittelt die Hamburger Wörmaunlinie. Allmonatlich verkehrt ein Dampfer, der zu seiner Reise 24 Tage braucht. Die Haupteinnahme- quelle der Kolonie sind die Zölle, welche die Regierung von ein- und ausgeführten Waren erhebt. 2. Togo!and. Das Land. Lage und Ausdehnung. Togoland liegt in Ober-Guiuea und zwar an der Sklavenküste. Die Südgrenze bildet auf 52 km der Atlantische Ozean. Im Osten grenzt es an französisches Gebiet und im Westen an die unter englischer Herrschaft stehende Goldküste. Wie Kamerun, so erweitert sich Togoland nach dem Innern zu fächerartig. Das bis jetzt bekannte Gebiet ist etwa so groß wie das König- reich Bayern. Bodengestalt. Bewässerung. Vom Meere aus betreten wir in Togoland zunächst einen schmalen sandigen Küstenstrich, der sich von Westen nach Osten immer mehr zuspitzt und an der französischen Grenze nur noch 20 Schritt breit ist. Hinter dieser Nehrung zieht sich eine seichte Lagune hin, die sich im Westen zum Togosee erweitert. Dieser See wird von den beiden Flüssen Sio und Haho gespeist, von denen der letztere 10—12 m breit und schiffbar ist. In feinem ganzen Mittel- laufe durchfließt der Voltafluß im Westen und in feinen Ober- und Mittellaufe der Agome im Osten die Kolonie. Jenseits der Lagune erhebt sich das Land nach und nach zu einem welligen Hochlande mit Bergen von der Höhe unseres Harzes, dem es auch durch seine brausen- den Bäche, lieblichen Thäler und prächtigen Wälder gleicht. Klima. Das Klima Togolands ist auch für Europäer erträglich; freilich angestrengte Arbeit können dieselben auch hier im Freien nicht verrichten. Im Innern ist das Klima gesünder als an der Küste, wo

10. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 47

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
47 gebracht werden könnten. Wiederholt ließ daher die deutsche Regierung die nicht schon von anderen Nationen ins Auge gefaßten Häfen der chinesischen Küste untersuchen und vermessen, und immer wieder be- zeichnete man die Bai von Kiautschou als den für unsere Zwecke am geeignetsten Hafen und zwar deshalb, weil er als Flottenstation einen geschützten, eisfreien Hafen bietet, weil er im Centrum aller deutschen Interessen in Ostasien liegt und der Schlüssel zu reichen Hinterländern, insbesondere zur großen chinesischen Tiefebene ist. Als nun im Herbst 1897 zwei deutsche Missionare in der Provinz Schantnng niedergemetzelt wurden und die Eingeborenen ihre Kirche zerstörten, und als sich dabei zeigte, daß die chinesische Regierung nicht die Macht hatte, Deutschland Genugthuung zu verschaffen, da ließ unser Kaiser zwei Kriegsschiffe ausrüsten, die unter dem Kommando des Prinzen Heinrich nach China abgingen, um Sühue zu fordern. Es sind jedoch kriegerische Maßnahmen nicht nötig geworden. Der deutschen Diplomatie ist es gelungen, auf friedlichem Wege nicht nur vollen Schadenersatz zu erlangen, sondern auch einen Vertrag zustande zu bringen, durch welchen das Deutsche Reich in den wertvollen Besitz der Bai von Kiautschou gelangte. China überläßt in diesem Vertrage die Bai pachtweise auf 99 Jahre dem Deutschen Reiche. Außerdem aber ist ein Gebiet begrenzt worden, welches, in einer Ausdehnung von 50 km im Halbkreise um die Bucht gelegen, als neutrale Zone gilt, in welcher die chinesische Regierung keine Maßnahmen ohne Genehmigung der deutschen Regierung treffen darf, und schließlich wurde Deutschland das ausschließliche Recht, in der Schantnng Kohlenminen zu eröffnen, zugesichert, und auch für die Anlage von Eisenbahnen erhielt es be- deutende Vorrechte. Die Bai von Kiautschou und ihre Umgebung. Die Bai von Kiautschou liegt an der Südküste der Halbinsel Schantuug, die vom gelben Meere umspült wird, und zwar liegt die Einfahrt genau unter dem 36. Grade nördlicher Breite. Sie hat die Größe von etwa 550 qkm, während die ins Pachtgebiet ein ge- fchloffenen kleinen Jnfeln und Halbinseln zusammen etwa 350 qkm Landes umfassen. In der Form hat die Bucht Ähnlichkeit mit dem Jadebusen. Wie alle Häfen Chinas ist auch der von Kiautschou zum großen Teil versandet; trotzdem aber hat er guten Ankergrund in einer vor den Nordstürmen völlig gesicherten Fläche von der ungefähren Größe des Kieler Hafens und ist also befähigt, die größte Flotte der Welt auf- nehmen zu können. Noch größer wird der Wert der Bai dadurch, daß sie auch im Winter fast völlig eisfrei ist. Die Einfahrt wird durch zwei kleine gebirgige Halbinseln von Norden und Süden her auf 3—4 km verengt. In die nördliche von ihnen ragen die Ausläufer des über 1000 m aufragenden Lauschan, während die südliche nur Berge von 300 m hat. Außer diesem Ein- gangsthore sind alle Ufer flach. Rechts von der Einfahrt, nördlich vom
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