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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 8

1877 - Leipzig : Teubner
8 Ac Kriege die Kerkyraier und Korinther in der Schlacht bei Sybola {Thue. 1, 49.). Die von den Athenern schon vor dem pelop. Kriege ausgebildete Taktik bezweckte, durch geschickte Wendungen die feindlichen Schiffe in Grund zu bohren oder durch Zerbrechen der Ruder lahm zu legen. Das Anrennen mit dem Schiffsschnabel war von dreierlei Art, entweder daß Vordertheil gegen Bordertheil stieß (ein schlechtes Manöver), oder man rannte das feindliche Schiff mitten in der Seite an, oder nmfnhr es und kam ihm in den Rücken. Ein Hanptmanöver wyr ferner das Durchfahren (dtshtilelv); mau fuhr rasch durch die Reihe der feindlichen Ausstellung und suchte dem nächsten Schiffe im Vorbeifahren die Ruder abzubrechen. Dabei konnte ihm durch eine geschickte Weuduug auch uoch ein Loch in die Seite gestoßen werden, oder man brachte dem Feind eine Menge Schiffe in den Rücken. Das Hanptgegenmittel war ein geschicktes Begegnen, oder man stellte gleich Anfangs zweilinien hinter einander ans (tnltüaaslv). Das tzzqltcislv war eine Umzingelung der feindlichen Schiffe; dagegen war ein Mittel das Ausdehnen der Flügel. Gegen beides, das Durch- und das Umfahren, diente auch als Sicherung die Aufstellung im Kreife. — Zu Lande war bei den Griechen im Allgemeinen die gradlinige Front der Phalanx (s. d.) am gebräuchlichsten. In der ganzen älteren Zeit der griechischen Geschichte bis zum peloponnesischen Kriege war die dorische Hopliten-taftik, welche besonders in den Perserkriegen ihre Triumphe feierte, die herrschende. Die leichtbewaffneten Heloten der Spartaner galten nur als Waffenträger ihrer Herren. In der Schlacht standen sie hinter den Hopliten, kämpften mit Schlen-derfteinen und Wurfspießen, trugen die Verwundeten ans dem Getümmel. In ähnlicher Weise verwendeten die Athener ihre Sclaven; doch hatten sie auch ein bürgerliches leichtes Fußvolk, die Bogenschützen. Militärische Evolutionen und militärisches Commando lernten nur die Hopliten; in ihrer Taktik sah der Hellene mit Stolz etwas ihn vor dem Barbaren Auszeichnendes. Die einzelnen Abtheilungen der Hopliren ordneten sich von rechts nach links hin nach Stammen, meist unter selbstgewählten Führern, in Einer langen Reihe, welche bis zu 8 Gliedern tief war. Die Linie des Heeres stellte sich parallel der feindlichen Linie auf und rückte nun in geschloffener Ordnung, meistens in gemessenem Gleichtritt, unter Begleitung von Musik oder Gesang auf jene los. Der Kampf war nur ein Nahgefecht mit kurzen Stoß- und Schlagwaffen. Alles kam darauf an geschlossen zu bleiben, damit nicht eine Abtheilung in der Flanke gefaßt würde, und doch Terrain zu gewinnen. Daher waren auch die Flügel die Ehrenplätze. Der rechte Flügel gebührte bei Plataiai selbstverständlich den Spartanern, um die Ehre des linken stritten sich erst die Athener und Tegeaten; jene erhielten ihn. Die beiden Flügel und das Centrum kämpften in solchem Fall, wenn sie aus verschiedenen Völkerschaften bestanden, da sie dann ein getrenntes Commando hatten, ziemlich ohne Rücksicht aus einander, und häufig siegte einer der drei Heerestheile, während die andern geschlagen wurden. Wer aber schließlich das Schlachtfeld behauptete, dem gebührte der Ruhm des Sieges. Der pelopouuesische Krieg zeigte auf seinem wechselnden Kriegstheater die größere Brauchbarkeit der Truppe» nicht blos auf coupirtent Terrain, sondern auch bei geeigneter Kampfweife auf ebenem Plan. Jedoch veranlaßte erst der Rückzug der Zehntausend ein Abgehn von der starren Phalanxform, indem man 1) die Hoplitenordnnng dem Terrain anzupassen statt das Terrain für die hergebrachte Hoplitenphalanx erst auszusuchen, und 2) die leichte Infanterie (Schlendern, Bogenschützen, Peltasten, Spießträger u. ). w.) in manigfaltiger Weise zum Plänkeln, zur Deckung, zum Angriff mit der schweren zu verbinden lernte. Zugleich entstand ans mehreren Ursachen das Söldnerwesen. Der erste berühmte Solduergeneral war Jphikrates, welcher größere Wohlfeilheit, Leichtigkeit und Beweglichkeit der Bewaffnung einführte. Epameinondas erfand das System der sogenannten keilförmigen und schiefen Schlachtordnung, indem er die größere Masse und den Kern der Hopliten in größerer Tiefe der Aufstellung ohne breitere Front auf den Einen Flügel stellte und mit diesem zu energischem Angriff gegen die Mitte des feindlichen Flügels vorging, während das Centrum und der andere Flügel, ohne zu kämpfen und etwas vom Feinde sich zurückhaltend, nur die Richtung ihrer Front zu halten suchten. Hierdurch erreichte er größere Chancen des Siegs auf dem angreifenden Flügel und vermied die Gefahr, während der Zeit im Centrum oder auf der andern Flanke geschlagen zu werden. Der siegende Flügel konnte das feindliche Heer nachher aufrollen. Diese Taktik ist später von Philipp von Makedonien und Alexander dem Großen weiter ausgebildet. Alexanders hellenische Schlachtordnung hat feine 3 Theile mehr, sondern nur die 2, einen Offensiv- und einen Defensivflügel. Jener ist immer der rechte, dieser der linke. Von rechts nach links standen 1) die leichtbewaffneten Agrianer und Bogenschützen, 2) die makedonische Ritterschaft, 3) die Hypaspisten, 4) die schwere Linieninfanterie, 5) die Bundesgenofsenreiterei, 6) die thessalische Reiterei. Rüstow und Köchly (Gesch. des griech. Kriegswesens S. 268 f.) bezeichnen es als einen entschiedenen Irrthum, daß die Hoplitenphalanx den Keru der Stellung gebildet oder auch uur den Hauptangriff gehabt hätte. Die leichte Infanterie leitete den Kampf ein, indem sie vor die Linie zog und ihre Geschosse in den Feind sandte. Dann machte Alexander mit der makedonischen Ritterschaft den Sturmangriff, und ihr schlossen sich die Hypaspisten an. Das schwere Fußvolk rückte Taxenweise nach, um die geschlossene Linie zu erhalten, so daß eine schräge Schlachtordnung entstand. (Die Phalanx der Sariffophoren wurde erst später in Makedonien der entscheidende Theil der Schlachtordnung, z. B. bei Kyuoskephalai.) Die Diadochen endlich theilten ihre Schlachtordnung wieder in 3 streng ifolirte Theile, von denen die beiden Flügel im Haupttreffen nur aus Reiterei bestanden, während das Centrum aus Liuieufußvolk gebildet ward, dem dann in verschiedener Weise Schützen und Elephanten hinzugefügt wurden. Die Linieninfanterie that so gut wie gar nichts mehr; von den beiden Flügeln war der eine offensiv, der andere defensiv. — Vgl. Rüstow und Köchly, Geschichte des griech. Kriegswesens (1852.). — Ii) Bei den R ö m-e r n kommt es weniger auf das Seetreffen an (f. Seekrieg), da sie darin nie recht heimisch wurden. Die Schlachtordnung ihrer Land-

2. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 23

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Die Zeit Cäsars 23 verfahren, als man ihm seine Legionen genommen, wie man mit rücksichtsloser Verletzung allen Brauches die Tribunen in der Ausübung ihrer verfassungsmäßigen Hechte beschränkt habe. Er erinnerte ferner daran, wie er immer wieder Vergleichsbedingungen vorgeschlagen, immer wieder um eine Unterredung gebeten habe und ihm das verweigert worden sei. Schließlich richtete er an den Senat die dringende Mahnung, in gerechter Würdigung aller dieser Umstande, die Regierung des Staates in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihm zu führen ; hindere sie jedoch daran die Angst, so werde er ihnen nicht weiter lästig fallen, sondern allein die Regierung führen. An Pornpejus aber müsse man Gesandte schicken, um die Beilegung der Feindseligkeiten zu erreichen. Y) Die Schlacht bei pharsalos. Cäsar, Bürgerkrieg Iii 92—94. 96. Zwischen den Schlachtlinien (des däfar und Pornpejus) befand sich gerade so viel Raum, daß beide Heere zum Angriff aufeinander vorgehen konnten. Pornpejus aber hatte feinen Leuten den Befehl gegeben, den Angriff der (Eäfarianer stehenden Fußes zu erwarten und sich nicht von der Stelle zu rühren, damit sich die feindliche Schlachtlinie auseinanderziehe. Angeblich hatte er das auf Rat des G. Triarius angeordnet. (Erhoffte, daß dabei Metducht des ersten Anpralls und die Kraft der Soldaten gebrochen, die Schlachtlinie selbst aber auseinandergerissen werde,' seine eigenen Leute dagegen sollten so in den Stand gesetzt werden, in festgefchloffener (Ordnung die zerstreuten Gegner anzugreifen, weiter erwartete pornpejus, daß die Lanzen leichter auftreffen würden, wenn er seine Soldaten an (Drt und Stelle zurückhielt, als wenn er sie in die geschleuderten Geschosse hineinlaufen ließ. Gleichzeitig werde man mit dieser Maßregel erreichen, daß Cäsars Mannschaften, die nun den doppelten weg zurückzulegen hätten, ganz außer Atem und erschöpft ankämen. Als aber die däfarianer aus das gegebene Zeichen mit geschwungenen Lanzen vorwärts stürmten und dabei bemerkten, daß die Pompe-janer keinen Gegenangriff unternahmen, hielten sie als erfahrene und in früheren Kämpfen geübte Soldaten von selbst an und machten etwa auf halbem Wege halt, um nicht mit erschöpften Kräften beim Gegner anzukommen. Hach kurzer Zeit nahmen sie dann ihren Ansturm von neuem auf, warfen ihre Lanzen und zogen dann schleunigst, Cäsars Befehl gemäß, die Schwerter. Doch auch die Pompejaner zeigten sich der Lage gewachsen: sie hielten dem Hagel der Lanzen stand, wichen auch nicht vor dem Angriff der Legionen und bewahrten ihre Ordnung unerschütterlich; nachdem sie die Lanzen geschleudert, griffen sie ihrerseits zu den Schwertern. Zu gleicher Zeit ging die gesamte Reiterei

3. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 7

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Der Timbernkrieg 7 den Feuersbrunst auf die Gegner ein; niemand vermochte ihrem An-sturm zu widerstehen, alle, auf die sie trafen, wurden ihre sichere Beute, fluch zahlreiche starke Heere der Römer und deren Feldherren, die das jenseitige Gallien hatten verteidigen sollen, waren von ihnen schmählich vernichtet worden, vornehmlich diese Niederlagen der Römer hatten in ihnen den Entschluß geweckt, gegen Rom selbst zu ziehen. Als die Römer von vielen Seiten so bedrohliche Nachrichten erhielten, riefen sie Marius herbei, um ihm die Führung in diesem Kriege zu übertragen. b) Die Schlacht bei Dercellä. plutarch, Marius 24—27. Marius begab sich nun zu (Eatulus, machte diesem wieder Ittut1 und lieft feine eigenen (Truppen aus Gallien kommen. Als diese eingetroffen waren, ging er über den Po, um die Barbaren am weiteren Eindringen in Italien zu hindern. Bojorix, der König der Cimbern, ritt mit wenigen Begleitern an das römische Lager heran und ließ an Marius die Aufforderung ergehen, Tag und Ort für die Schlacht zu bestimmen, in der er mit ihm um den Besitz des Landes kämpfen wolle. Marius gab zur Antwort, noch nie hätten Me Römer für eine bevorstehende Schlacht vom Feinde Ratschläge entgegengenommen, doch wollten sie den Cimbern in diesem Punkte willfahren. So bestimmten sie denn den dritten Tag für die Schlacht und als Kampfplatz die Ebene von Dercellä, die den Römern die Möglichkeit bot, ihre Reiterei gut zu verwenden und ihre Heeres-massen zu entfalten. Am festgesetzten Tage rückten beide Heere zur Schlacht aus. (Eatulus hatte 20 300 Mann, die Streitkräfte des Marius beliefen sich auf 32 000 Mann; diese verteilte er auf die beiden Flügel, während sich (Eatulus in der Mitte der Schlachtlinie aufstellte. So berichtet Sulla, der selbst am Kampfe teilgenommen hat. Das Fußvolk der Timbern rückte in ruhiger Haltung aus dem Lager hervor und nahm eine Aufstellung, deren Tiefe an Ausdehnung der Front gleichkam; jede Seite (dieses Dieretfs) war 30 Stadien lang. Die Reiter zählten 15 000 Mann; in glänzenden Rüstungen sprengten sie heran: sie trugen Helme, die den Rachen furchtbarer Tiere glichen oder sonst eigentümliche Gestalt zeigten; auf den Helmen hatten sie Haarbüsche in Form von Flügeln, durch die sie noch größer erschienen, als sie tatsächlich waren; mit eisernen panzern waren sie angetan, an ihren Armen glänzten große weiße Schilde. Jeder Reiter führte einen Wurfspieß mit doppelter Spitze, im Nahkampf gebrauchten sie mächtige, wuchtige Schwerter. Die Reiterei ging nun nicht auf die Front der Römer ' f1 Während Ttcartus in Gallien die Teutonen besiegte, wurde (Tatulus in Italien von den Cimbern hart bedrängt.

4. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 25

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit Cäsars 25 dessen Lager zu nehmen: so wenig Zeit ließ er dem bestürzten Gegner, war der stusgang des Kampfes unsicher, so schickte er alle Pferde fort, vor allem sein eigenes; denn dann war für einen jeden der Zwang auszuharren um so stärker, wenn ihm so das Mittel zur Flucht genommen war. Bei seinen Soldaten sah er nicht so sehr auf den Charakter und das Rufzere, als vielmehr auf die Körperkräfte; bei ihrer Behandlung bediente er sich gleicherweise der Strenge wie der Nachsicht. Die Zügel zog er nicht überall und immer an, sondern nur, wenn der Feind in nächster Nähe stand. Dann aber verlangte er eine eiserne Manneszucht: er gab weder die Zeit zum Hufbruch noch zum Treffen vorher bekannt, sondern die Soldaten sollten jeden Augenblick völlig bereit sein, ihm seinem Wunsche gemäß überallhin zu folgen. Nicht mit allen vergehen feiner Soldaten nahm er es gleich genau und bestrafte sie nicht nach ihrer Größe, aber gegen Deserteure und Aufrührer schritt er rücksichtslos ein und verhängte über sie äußerst strenge Strafen; sonst war er nachsichtig. Bisweilen nach einem großen siegreichen Kampfe erließ er ihnen den Dienst und gab ihnen alle Freiheit, sich auszutoben. Bei öffentlichen Ansprachen nannte er sie nicht Soldaten, sondern bediente sich der schmeichelhafteren Bezeichnung „Kameraden". Durch alle diese Dinge weckte er in seinen Soldaten treue Hingabe und äußerste Tapferkeit. Zu einer Meuterei kam es in den gallischen Kriegen zehn Jahre hindurch überhaupt nicht, dagegen einigemal in den Bürgerkriegen; doch kehrten die Soldaten schnell wieder zu ihrer Pflicht zurück, aber nicht etwa, weil der Feldherr Nachsicht geübt hätte, sondern weil er sein Ansehen ihnen gegenüber geltend zu machen verstand; denn nie wich er vor den (Empörern zurück, sondern trat ihnen stets entgegen. ß) Cäsar als Regent. (Eaffius Dio Xl1ii 43ff. Cäsar trug auf Grund eines Senatsbeschlusses das Gewand eines Triumphators bei allen öffentlichen Festlichkeiten, ferner erschien er stets und überall im Schmucke des Lorbeerkranzes. Den Titel Imperator führte er nicht mehr allein im alten Sinne, wie andere und er selbst ihn oft nach siegreichen Kriegen erhalten, sondern man gab ihm zuerst und für alle Zeit diesen Titel als (Eigennamen, so wie ihn noch jetzt die Herrscher haben. Ja, man verstieg sich in der Schmeichelei so weit, auch seinen Söhnen und (Enkeln diesen Titel zuzuerkennen, obwohl er keine Kinder hatte und bereits betagt war. Infolgedessen ging dann diese Bezeichnung auf alle späteren Kaiser als besonderes Kennzeichen der höchsten Gewalt, ebenso wie der Name Cäsar, über.

5. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 21

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit Cäsars 21 b) Die Würdigung der (Erfolge Cäsars? Sueton2, Cäsar 25. Ganz Gallien, das von den Pyrenäen, den Alpen, den deoennen, dem Rhein und der Rhone umgrenzt wird, machte Läsar zur Provinz, mit Ausnahme der Stämme, die schon vorher mit Rom verbündet und befreundet waren. Als erster Römer schlug er eine Brücke über den Rhein und griff die Germanen, die jenseits dieses Stromes wohnten, an. Auch gegen die Briten, von denen man bisher gar nichts gewußt, richtete er seine Angriffe; er besiegte sie und zwang sie, Tribut zu zahlen und Geiseln zu stellen. c) Die Kampfesroeife der Parther: Szene aus der Schlacht bei Larrhä. plutarch, Lrassus 24. Zunächst sprengten die Parther mit ihren tanzen heran und versuchten die vordersten Linien der Römer zu durchbrechen. Als sie aber die Tiefe und die Dichtigkeit der Aufstellung erkannten und sahen, wie unerschütterlich fest die Römer Schulter an Schulter standen, gingen sie zurück und erweckten den Anschein, als zerstreuten sie sich und lösten ihre Schlachtordnung auf; durch dies Manöver gelang es ihnen, ganz unvermerkt das römische Viereck zu umzingeln. Nun ließ Trassus die Leichtbewaffneten vorgehen; doch kamen diese nicht weit, sondern sahen sich bald von einem Hagel von Geschossen überschüttet und gezwungen, sich auf das schwere Fußvolk zurückzuziehen. Die Parther teilten sich jetzt und begannen aus der Ferne von allen Seiten zugleich zu schießen. Sie schossen dabei nicht sorgfältig, denn bei der Dichtigkeit der zusammenhängenden römischen Aufstellung war es beim besten willen unmöglich, sein Ziel zu verfehlen. Die Lage der Römer gestaltete sich bereits recht bedrohlich: blieben sie in ihrer Stellung, so wurden sie verwundet, und versuchten sie, geschlossen zurückzugehen, so erlitten sie ebenso Verluste, ohne daß sie imstande waren, den Feinden in gleicher weife Schaden zuzufügen. Die Parther flohen nämlich beim Abschießen ihrer Pfeile immer wieder zurück; hierauf verstehen sie sich nächst den Skythen am besten. d) Der Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompejus. a) Cicero übet den Ausbruch des Bürgerkrieges. Cicero, Briefe an feine Frennde Xvi 11. (Geschr. am 12.1.49.) 3ch gelangte am Tage vor den Honen des Januar in die Nähe der Stadt; hier hat man mir einen (Empfang bereitet, wie er nicht ehren- 1 Dgl. Hüter, (Quellenbuch I 116. 2 C. Suetonius Cranqutllus. Ctroa 75—160. verfaßte Biographien römischer Kaiser von Cäsar bis Domitian.

6. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 24

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Ii. Die Begründung der Monarchie auf dem linken Flügel des pompejus, wie befohlen, zum Angriff vor, und die ganze Masse der Logenschützen schwärmte aus. Ihrem Angriff war Cäsars Reiterei nicht gewachsen, sondern begann langsam aus ihrer Stellung zu weichen. Des Pompejus Heiter drängten um so eifriger nach; sie begannen sich jetzt schwadronsweise zu entwickeln und ein Umgehungsmanöver gegen die offene Flanke des Feindes auszuführen. Diesen Augenblick ersah Cäsar und gab den Truppen der vierten Schlachtlinie, die er aus acht Kohorten gebildet, das Zeichen zum Angriff. Sie stürmten schleunigst vor und warfen sich im Ansturm mit solcher Wucht auf pompejus’ Reiter, daß niemand von ihnen widerstand, sie vielmehr Kehrt machten und ihre Stellung räumten, ja in wilder Flucht alsbald die höhen der Berge zu erreichen suchten. Ais die Reiter aus dem Felde geschlagen waren, wurden die Bogenschützen oder Schleuderet, denen jetzt jede Bedeckung fehlte, sämtlich niedergemacht. ®hne Aufenthalt umgingen nun diese Kohorten den linken Flügel der Pompejaner, die auch jetzt noch weiterfochten und geschlossen Widerstand leisteten, und griffen sie im Rücken an. Gleichzeitig ließ Cäsar sein drittes Treffen, das bisher ruhig in feiner Stellung geblieben war, vorgehen. So lösten nunmehr frische Mannschaften mit unverbrauchten Kräften die erschöpften ab, während andere im Rücken angriffen; unter diesen Umständen konnten die Pompejaner nicht länger widerstehen und wandten sich sämtlich zur Flucht. Als Pompejus seine Reiterei geschlagen und gerade den Teil des Heeres, auf den er das größte vertrauen gefetzt, in völliger Verwirrung sah, schwand auch seine Zuversicht zu den übrigen Truppen: er verließ das Schlachtfeld und ritt geradeswegs ins Lager. Schon waren die Soldaten (Eäfars innerhalb der Verschanzungen, da schwang sich Pompejus, der die Feldherrnabzeichen von sich geworfen, auf ein Pferd, jagte durch das Hintertor aus dem Lager hinaus und sprengte mit verhängten Zügeln geradeswegs nach Larissa. e) Die Herrschaft Cäsars. a) Cäsar als Feldherr. Suetort, Cäsar 60. 65 67. 69. Line Schlacht schlug Cäsar nicht lediglich nach einem vorgefaßten Plane, sondern je nach der Gelegenheit, die sich gerade bot; oft griff er sogleich vom Marsche aus an, bisweilen beim schlechtesten Wetter, wenn am wenigsten jemand auf fein vorgehen gefaßt war. Nur in der letzten Zeit ließ er sich zögernder auf einen Kampf ein; er meinte; je öfter er gesiegt habe, um so weniger dürfe er das Glück auf die Probe stellen, denn ein Sieg vermöge ihm nicht so viel einzubringen, wie eine Niederlage ihm rauben könne. Nie schlug er einen Feind, ohne ai^ch

7. Römische Geschichte - S. 74

1881 - Leipzig : Teubner
74 Schlacht bei Cannä (216). wünschte sich Hannibal als Schlachtfeld, und er wollte die Schlacht sobald als möglich. Von den beiden römischen Konsuln war Ämilius Paul-kus ein geschickter und vorsichtiger Feldherr; er wollte das Treffen hinausschieben und auf ein günstigeres Terrain verlegen. Varro dagegen war ein ungebildeter Mann, der Sohn eines Fleischers, ein roher Schreier, der durch die Gunst des Volkes emporgekommen war. Dieser verlangte ohne Zögern eine Schlacht, und an einem Tage, wo ihm der Oberbefehl über das ganze Heer zukam — denn das Kommando wechselte nach alter Sitte Tag für Tag — ließ er, ohne bei seinem Kollegen anzufragen, die rote Schlachtfahne anf seinem Zelte aufstecken. Früh am Morgen des 2. August ging das römische Heer über den Anfidns in die große Ebene und stellte sich hier so auf, daß der rechte Flügel, an den Fluß sich anlehnend, von der Reiterei der römischen Bürger, der linke Flügel von der Reiterei der Bundesgenossen eingenoipmen war. In der Mitte zwischen den Reitern stand das Fußvolk der Bürger rechts, das der Bundesgenossen links. Hannibal war ebenfalls über den Fluß gegangen und stellte auf seinem linken Flügel am Flusse die schwere spanische und gallische Reiterei unter Hasdrubal auf, auf dem rechten Flügel die leichten numidifchen Reiter unter Maharbal. Er selbst und sein Bruder Mago führten das Fußvolk im Mitteltreffen, wo die Gallier und Spanier in der Mitte und auf beiden Ecken die Afrikaner standen. Gallier und Spanier waren etwas vor der Linie vorgeschoben, gewaltige Gestalten, jene mit langen Schwertern ohne Spitze bewaffnet und den Oberkörper bis zur Hälfte entblößt, die Spanier mit kurzen, fpitzen Schwertern, in leinenen, mit Purpur verbrämten Leibröcken von blendender Weiße. Die Sonne war zwischen beiden Heeren gleich verteilt, der Wind trieb den Römern den Staub ins Gesicht. Vor Beginn des Kampfes ritten vom rechten finnischen Flügel 500 Numidier zu den Römern hinüber. Sie hatten, wie Überläufer thun, ihre Schilde auf den Rücken geworfen,

8. Römische Geschichte - S. 110

1881 - Leipzig : Teubner
110 Niederl. b. Kimbern i. d. raub. Feldern b. Vercellä. Die Kimbern waren unterdessen von Noricum aus in Italien eingefallen. An der Etsch stand ihnen Catulus, der andere Konsul des I. 102, in einem Lager gegenüber. Als die römischen Soldaten sahen, wie die Barbaren Felsstücke und Baumstämme in den Fluß stürzten, um sich einen Übergang zu bahnen, während andere zur Ergötzung sich in dem Schnee tummelten und auf ihren Schilden wie auf Schlitten die schneeigen Berge herabrutschten, da wurden sie von solchem Schrecken erfüllt, daß Catulus es für gut fand, auf die südliche Seite des Po zurückzugehen. Im Frühjahr des nächsten I. 101 kam Marius mit seinem Heere nach Oberitalien und vereinigte sich mit Catnlus, um in die Nähe des Feindes zu ziehen. Die Kimbern schickten eine Gesandtschaft an Manns und baten für sich und ihre Brüder um Land und Wohnsitz. Marius fragte, wer ihre Brüder feien, und als sie darauf die Teutonen nannten, sagte er mit Hohn: „Um eure Brüder seid unbesorgt, die haben schon Land von uns bekommen und werden es ewig behalten." Die Gesandten verstanden den Spott nicht und drohten Rache, von den Kimbern sogleich, von den Teutonen, wenn sie kommen würden. „Sie sind ja schon da," versetzte Marius, „und ihr dürft nicht weggehen ohne eure Brüder begrüßt zu haben." Darauf ließ er den König Teutobod und die übrigen gefangenen Führer in Fesseln vorführen. Die Kimbern wußten jetzt, was geschehen, und rückten sogleich zum Kampf gegen Marius heran. Ihr König Bojorix forderte ihn auf, Tag und Ort zur Schlacht zu bestimmen, und Marius wählte den dritten Tag und die randischen Felder bei Vercellä. Am Morgen des Schlachttags rückten die Kimbern in einem großen Viereck aus, das 3/4 deutsche Meilen in der Fronte und in der Tiefe hatte. In den vordersten Reihen hatten sie sich mit Ketten aneinander gebunden, damit ihre Ordnung nicht zerrissen werde. Das römische Heer war 50 000 M. stark; Catulus kommandierte in der Mitte, auf den Flügeln standen die Truppen des Marius, der seine Linie so aufgestellt hatte, daß dem Feinde Sonne und Staub ins Gesicht kam. Auf

9. Römische Geschichte - S. 149

1881 - Leipzig : Teubner
Schlacht bei Pharsalos (48). 149 drängten den zögernden Pompejus zur sofortigen Schlacht. Am frühen Morgen des 9. August 48 ordneten sich beide Heere zum Kampfe. Pompejus kommandierte auf seinem rechten Flügel; auf dem linken Flügel stellte er seine ganze Reiterei auf, unter der sich viele vornehme römische Jünglinge befanden; sie sollten dort die Reiterei des Cäsar und die 10. Legion, die als die tapferste galt und bei der sich Cäsar gewöhnlich in der Schlacht aufstellte, auseinanderwerfen und dadurch die Schlacht entscheiden. Cäsar merkte die Absicht seines Gegners und stellte deshalb hinter der 10. Legion noch 6 Kohorten so auf, daß der Feind sie nicht sehen konnte. Er gab ihnen den Befehl, wenn die feindlichen Reiter heranrückten, sollten sie durch die vorderen Linien ausbrechen und mit ihren Lanzen den Reitern nach dem Gesicht und den Augen stoßen: „denn," so sagte er, „jene zierlichen und hübschen Waffenträger werden ihren schönen Gesichtern zu lieb nicht Stand halten und beim Anblick des nach ihren Augen gerichteten Eisens zurückbeben." Während die Pompejaner ruhig stehen blieben, führte Cäsar seine schlachtgewohnten Truppen zum Angriff heran. In der Mitte des Zwischenraums ließ er sie noch eine Zeit lang ausruhen; dann aber drangen sie plötzlich in raschem Anlauf vor, warfen ihre Speere und griffen zum Schwert. Bald war die ganze Schlachtlinie im Handgemenge. Als die pompejanifche Reiterei die des Cäsar durch ihre Wucht zurückdrängte und sich ans die 10. Legion warf, brachen plötzlich die 6 Kohorten mit gegen Gesicht und Augen gerichteten Speeren auf sie ein und fetzten sie in solchen Schreck, daß sie in Hast davonfloh. Dann griffen jene Kohorten, von der Verfolgung zurückkehrend, das Fußvolk auf dem linken Flügel des Pompejus an, dem schon von der 10. Legion hart zugesetzt worden war, und halfen es völlig auseinanderwerfen. Das entschied die Schlacht; denn bald wendeten sich auch das Mitteltreffen und der rechte Flügel des Pompejus zur Flucht. Pompejus hatte schon, als er seine Reiter fliehen sah, die Schlacht verloren gegeben und war in dumpfem

10. Römische Geschichte - S. 65

1881 - Leipzig : Teubner
Schlacht am Ticinus (218). Publ. Cornel. Scipio. 65 Waffen ergriffen und sich in Verbindung mit Hannibal gesetzt, während er noch in Spanien stand. Es war ein Glück für ihn, daß er in befreundetes Land kam; denn sein Heer war bis auf 20 000 M. zu Fuß und 6000 Reiter herabgebracht, und diese waren vor der Hand völlig unfähig zum Kampfe. 3. Die Schlachten am Ticinus und an der Trebia. 218 v. Chr. Nachdem Hannibal sein erschöpftes Heer 14 Tage lang hatte ausruhen lassen, zog er, verstärkt durch die Gallier und Ligurer am oberen Po, auf dem linken Ufer des Flusses gen Osten dem Konsul Scipio entgegen, der in der Absicht herankam, den Punier gleich nach seinem Herabsteigen von den Alpen zu erdrücken. Westlich vom Ticinus (Tessin) schlugen beide Heere ihr Lager auf in einem Zwischenraum von einer deutschen Meile. Am folgenden Tage ritt Hannibal mit seiner ganzen Reiterei auf Kundschaft aus; er stieß auf Scipio, der in derselben Absicht mit der Reiterei und den leichten Wurfschützen sein Lager verlassen hatte. Sogleich ordneten sich beide Teile zur Schlacht. Scipio stellte sein leichtes Fußvolk und die gallischen Reiter voran, den Kern seiner Reiter in den Rückhalt; Hannibal verteilte die leichten nnmidischen Reiter auf beide Flügel und nahm seine schwere Reiterei ins Mitteltreffen. Mit dieser warf er sich auf die vorgeschobenen leichten Truppen des Feindes und zerstreute sie mit leichter Mühe. Als er aber jetzt auf den Kern der römischen Reiterei traf, gab es einen langen und heftigen Kampf, der zum Teil zu Fuß ausgesochten ward; zuletzt, als die nnmidischen Reiter von beiden Flügeln aus die Römer auch auf beiden Seiten und im Rücken faßten, wandten diese sich erschreckt zur Flucht. Scipio selbst war verwundet und nur durch die Tapferkeit seines 17jährigen Sohnes, P. Cornelius Scipio, der später diesen Krieg beendigt hat, vom Tode gerettet worden. Scipio zog sich nach dieser Niederlage in der nächsten Stall, Erzählungen. Ii. 5
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