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1. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 23

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Die Zeit Cäsars 23 verfahren, als man ihm seine Legionen genommen, wie man mit rücksichtsloser Verletzung allen Brauches die Tribunen in der Ausübung ihrer verfassungsmäßigen Hechte beschränkt habe. Er erinnerte ferner daran, wie er immer wieder Vergleichsbedingungen vorgeschlagen, immer wieder um eine Unterredung gebeten habe und ihm das verweigert worden sei. Schließlich richtete er an den Senat die dringende Mahnung, in gerechter Würdigung aller dieser Umstande, die Regierung des Staates in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihm zu führen ; hindere sie jedoch daran die Angst, so werde er ihnen nicht weiter lästig fallen, sondern allein die Regierung führen. An Pornpejus aber müsse man Gesandte schicken, um die Beilegung der Feindseligkeiten zu erreichen. Y) Die Schlacht bei pharsalos. Cäsar, Bürgerkrieg Iii 92—94. 96. Zwischen den Schlachtlinien (des däfar und Pornpejus) befand sich gerade so viel Raum, daß beide Heere zum Angriff aufeinander vorgehen konnten. Pornpejus aber hatte feinen Leuten den Befehl gegeben, den Angriff der (Eäfarianer stehenden Fußes zu erwarten und sich nicht von der Stelle zu rühren, damit sich die feindliche Schlachtlinie auseinanderziehe. Angeblich hatte er das auf Rat des G. Triarius angeordnet. (Erhoffte, daß dabei Metducht des ersten Anpralls und die Kraft der Soldaten gebrochen, die Schlachtlinie selbst aber auseinandergerissen werde,' seine eigenen Leute dagegen sollten so in den Stand gesetzt werden, in festgefchloffener (Ordnung die zerstreuten Gegner anzugreifen, weiter erwartete pornpejus, daß die Lanzen leichter auftreffen würden, wenn er seine Soldaten an (Drt und Stelle zurückhielt, als wenn er sie in die geschleuderten Geschosse hineinlaufen ließ. Gleichzeitig werde man mit dieser Maßregel erreichen, daß Cäsars Mannschaften, die nun den doppelten weg zurückzulegen hätten, ganz außer Atem und erschöpft ankämen. Als aber die däfarianer aus das gegebene Zeichen mit geschwungenen Lanzen vorwärts stürmten und dabei bemerkten, daß die Pompe-janer keinen Gegenangriff unternahmen, hielten sie als erfahrene und in früheren Kämpfen geübte Soldaten von selbst an und machten etwa auf halbem Wege halt, um nicht mit erschöpften Kräften beim Gegner anzukommen. Hach kurzer Zeit nahmen sie dann ihren Ansturm von neuem auf, warfen ihre Lanzen und zogen dann schleunigst, Cäsars Befehl gemäß, die Schwerter. Doch auch die Pompejaner zeigten sich der Lage gewachsen: sie hielten dem Hagel der Lanzen stand, wichen auch nicht vor dem Angriff der Legionen und bewahrten ihre Ordnung unerschütterlich; nachdem sie die Lanzen geschleudert, griffen sie ihrerseits zu den Schwertern. Zu gleicher Zeit ging die gesamte Reiterei

2. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 21

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit Cäsars 21 b) Die Würdigung der (Erfolge Cäsars? Sueton2, Cäsar 25. Ganz Gallien, das von den Pyrenäen, den Alpen, den deoennen, dem Rhein und der Rhone umgrenzt wird, machte Läsar zur Provinz, mit Ausnahme der Stämme, die schon vorher mit Rom verbündet und befreundet waren. Als erster Römer schlug er eine Brücke über den Rhein und griff die Germanen, die jenseits dieses Stromes wohnten, an. Auch gegen die Briten, von denen man bisher gar nichts gewußt, richtete er seine Angriffe; er besiegte sie und zwang sie, Tribut zu zahlen und Geiseln zu stellen. c) Die Kampfesroeife der Parther: Szene aus der Schlacht bei Larrhä. plutarch, Lrassus 24. Zunächst sprengten die Parther mit ihren tanzen heran und versuchten die vordersten Linien der Römer zu durchbrechen. Als sie aber die Tiefe und die Dichtigkeit der Aufstellung erkannten und sahen, wie unerschütterlich fest die Römer Schulter an Schulter standen, gingen sie zurück und erweckten den Anschein, als zerstreuten sie sich und lösten ihre Schlachtordnung auf; durch dies Manöver gelang es ihnen, ganz unvermerkt das römische Viereck zu umzingeln. Nun ließ Trassus die Leichtbewaffneten vorgehen; doch kamen diese nicht weit, sondern sahen sich bald von einem Hagel von Geschossen überschüttet und gezwungen, sich auf das schwere Fußvolk zurückzuziehen. Die Parther teilten sich jetzt und begannen aus der Ferne von allen Seiten zugleich zu schießen. Sie schossen dabei nicht sorgfältig, denn bei der Dichtigkeit der zusammenhängenden römischen Aufstellung war es beim besten willen unmöglich, sein Ziel zu verfehlen. Die Lage der Römer gestaltete sich bereits recht bedrohlich: blieben sie in ihrer Stellung, so wurden sie verwundet, und versuchten sie, geschlossen zurückzugehen, so erlitten sie ebenso Verluste, ohne daß sie imstande waren, den Feinden in gleicher weife Schaden zuzufügen. Die Parther flohen nämlich beim Abschießen ihrer Pfeile immer wieder zurück; hierauf verstehen sie sich nächst den Skythen am besten. d) Der Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompejus. a) Cicero übet den Ausbruch des Bürgerkrieges. Cicero, Briefe an feine Frennde Xvi 11. (Geschr. am 12.1.49.) 3ch gelangte am Tage vor den Honen des Januar in die Nähe der Stadt; hier hat man mir einen (Empfang bereitet, wie er nicht ehren- 1 Dgl. Hüter, (Quellenbuch I 116. 2 C. Suetonius Cranqutllus. Ctroa 75—160. verfaßte Biographien römischer Kaiser von Cäsar bis Domitian.

3. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 24

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Ii. Die Begründung der Monarchie auf dem linken Flügel des pompejus, wie befohlen, zum Angriff vor, und die ganze Masse der Logenschützen schwärmte aus. Ihrem Angriff war Cäsars Reiterei nicht gewachsen, sondern begann langsam aus ihrer Stellung zu weichen. Des Pompejus Heiter drängten um so eifriger nach; sie begannen sich jetzt schwadronsweise zu entwickeln und ein Umgehungsmanöver gegen die offene Flanke des Feindes auszuführen. Diesen Augenblick ersah Cäsar und gab den Truppen der vierten Schlachtlinie, die er aus acht Kohorten gebildet, das Zeichen zum Angriff. Sie stürmten schleunigst vor und warfen sich im Ansturm mit solcher Wucht auf pompejus’ Reiter, daß niemand von ihnen widerstand, sie vielmehr Kehrt machten und ihre Stellung räumten, ja in wilder Flucht alsbald die höhen der Berge zu erreichen suchten. Ais die Reiter aus dem Felde geschlagen waren, wurden die Bogenschützen oder Schleuderet, denen jetzt jede Bedeckung fehlte, sämtlich niedergemacht. ®hne Aufenthalt umgingen nun diese Kohorten den linken Flügel der Pompejaner, die auch jetzt noch weiterfochten und geschlossen Widerstand leisteten, und griffen sie im Rücken an. Gleichzeitig ließ Cäsar sein drittes Treffen, das bisher ruhig in feiner Stellung geblieben war, vorgehen. So lösten nunmehr frische Mannschaften mit unverbrauchten Kräften die erschöpften ab, während andere im Rücken angriffen; unter diesen Umständen konnten die Pompejaner nicht länger widerstehen und wandten sich sämtlich zur Flucht. Als Pompejus seine Reiterei geschlagen und gerade den Teil des Heeres, auf den er das größte vertrauen gefetzt, in völliger Verwirrung sah, schwand auch seine Zuversicht zu den übrigen Truppen: er verließ das Schlachtfeld und ritt geradeswegs ins Lager. Schon waren die Soldaten (Eäfars innerhalb der Verschanzungen, da schwang sich Pompejus, der die Feldherrnabzeichen von sich geworfen, auf ein Pferd, jagte durch das Hintertor aus dem Lager hinaus und sprengte mit verhängten Zügeln geradeswegs nach Larissa. e) Die Herrschaft Cäsars. a) Cäsar als Feldherr. Suetort, Cäsar 60. 65 67. 69. Line Schlacht schlug Cäsar nicht lediglich nach einem vorgefaßten Plane, sondern je nach der Gelegenheit, die sich gerade bot; oft griff er sogleich vom Marsche aus an, bisweilen beim schlechtesten Wetter, wenn am wenigsten jemand auf fein vorgehen gefaßt war. Nur in der letzten Zeit ließ er sich zögernder auf einen Kampf ein; er meinte; je öfter er gesiegt habe, um so weniger dürfe er das Glück auf die Probe stellen, denn ein Sieg vermöge ihm nicht so viel einzubringen, wie eine Niederlage ihm rauben könne. Nie schlug er einen Feind, ohne ai^ch

4. Römische Geschichte - S. 149

1881 - Leipzig : Teubner
Schlacht bei Pharsalos (48). 149 drängten den zögernden Pompejus zur sofortigen Schlacht. Am frühen Morgen des 9. August 48 ordneten sich beide Heere zum Kampfe. Pompejus kommandierte auf seinem rechten Flügel; auf dem linken Flügel stellte er seine ganze Reiterei auf, unter der sich viele vornehme römische Jünglinge befanden; sie sollten dort die Reiterei des Cäsar und die 10. Legion, die als die tapferste galt und bei der sich Cäsar gewöhnlich in der Schlacht aufstellte, auseinanderwerfen und dadurch die Schlacht entscheiden. Cäsar merkte die Absicht seines Gegners und stellte deshalb hinter der 10. Legion noch 6 Kohorten so auf, daß der Feind sie nicht sehen konnte. Er gab ihnen den Befehl, wenn die feindlichen Reiter heranrückten, sollten sie durch die vorderen Linien ausbrechen und mit ihren Lanzen den Reitern nach dem Gesicht und den Augen stoßen: „denn," so sagte er, „jene zierlichen und hübschen Waffenträger werden ihren schönen Gesichtern zu lieb nicht Stand halten und beim Anblick des nach ihren Augen gerichteten Eisens zurückbeben." Während die Pompejaner ruhig stehen blieben, führte Cäsar seine schlachtgewohnten Truppen zum Angriff heran. In der Mitte des Zwischenraums ließ er sie noch eine Zeit lang ausruhen; dann aber drangen sie plötzlich in raschem Anlauf vor, warfen ihre Speere und griffen zum Schwert. Bald war die ganze Schlachtlinie im Handgemenge. Als die pompejanifche Reiterei die des Cäsar durch ihre Wucht zurückdrängte und sich ans die 10. Legion warf, brachen plötzlich die 6 Kohorten mit gegen Gesicht und Augen gerichteten Speeren auf sie ein und fetzten sie in solchen Schreck, daß sie in Hast davonfloh. Dann griffen jene Kohorten, von der Verfolgung zurückkehrend, das Fußvolk auf dem linken Flügel des Pompejus an, dem schon von der 10. Legion hart zugesetzt worden war, und halfen es völlig auseinanderwerfen. Das entschied die Schlacht; denn bald wendeten sich auch das Mitteltreffen und der rechte Flügel des Pompejus zur Flucht. Pompejus hatte schon, als er seine Reiter fliehen sah, die Schlacht verloren gegeben und war in dumpfem

5. Römische Geschichte - S. 155

1881 - Leipzig : Teubner
Schlacht bei Munda (45). 155 Im März 45 lieferten sie bei Munda, nördlich von Granada, dem Cäsar eine schwere Schlacht. Von beiden Seiten focht man mit einer grenzenlosen Erbitterung, ohne Pardon zu geben. Schon wankten die Veteranen des Cäsar; da sprang er vom Pferde und stürzte sich mit entblößtem Haupte in die vordersten Reihen, indem er rief: „Wollt ihr mich den Knaben überliefern?" Er focht wie ein Verzweifelter mit, so daß von allen Seiten ihn der Tod bedrohte; mehr als 100 Geschosse durchbohrten seinen Schild. Schon neigte sich der Tag, und noch immer stand die wilde Schlacht ohne Entscheidung. Da schickte Cu. Pompejus einige Kohorten zum Schutze seines bedrohten Lagers rückwärts. „Sie fliehen!" rief Cäsar, und sein Siegesgeschrei erregte Schreck bei dem Feinde, daß er sich wirklich zur Flucht wandte. 33 000 Pompejaner fielen. Cn. Pompejus floh verwundet aus der Schlacht und wurde einige Wochen nachher auf der Flucht getötet; fein Bruder Sextus, der nicht in der Schlacht gewesen, rettete sich. Von allen Schlachten des Bürgerkriegs war die bei Munda für Cäsar die gefährlichste gewesen; in den andern Schlachten, sagte er, habe er um den Sieg gefochten, hier aber um sein Lebeu. Doch war jetzt auch die Gegenpartei gründlich vernichtet; Cäsar war Alleinherrscher des römischen Reiches. Bei seiner Rückkehr aus Spanien (Septbr. 45) wurde Cäsar mit unerhörten Ehren überhäuft. Unter andern errichtete man ihm eine Bildsäule „als dem unüberwindlichen Gotte", und sein Haus erhielt einen Giebel wie ein Tempel. Die unumschränkte Gewalt, die er in Wirklichkeit besaß, wurde ihm noch durch besondere Titel gesetzlich zuerkannt; er wurde Diktator auf Lebenszeit und durfte den Imperator-titel als Vornamen gebrauchen und auf seine Nachkommen vererben; dadurch hatte er die gesetzliche Gewalt über die gesamte bewaffnete Macht und über den Staatsschatz. Er wurde für unverletzlich erklärt, wie die Tribunen. Alle feine Verordnungen erhielten Gesetzeskraft. Im Senat und zu Gericht saß er auf goldenem, erhöhtem Sefsel, mit dem königlichen Purpur bekleidet; den Lorbeerkranz, die Zierde des

6. Geschichte der Römer - S. 284

1836 - Leipzig : Baumgärtner
284 alle dem Mordgewühl ruhig zuschauten, zeugt von der elenden Ge- sinnung und Feigheit der Senatoren. (Siehe die Abbildung Ns 70.) Xli. Antonius, Octavianus und Lepidus, das Triumvirat. Schlacht bei Philippi. Alle Senatoren eilten von dem Orte des Mordes hinweg, nur drei treue Sklaven hielten bei dem Leichnam Casars aus, legten ihn in die Sanfte und trugen den, der noch vor wenigen Augenblicken des römischen Reiches Gebieter gewesen war, nach Hause. Die Mörder liefen mit ihren blutigen Schwertern auf die Straßen und verkündigten dem Volke die Wiederherstellung der Freiheit und der alten Verfassung. Als aber die Menge, erschreckt und bestürzt, ohne Theilnahme blieb, geriethen sie in Verlegenheit und Furcht, und eilten auf das Kapitol, um den Ausgang der Dinge abzuwarten. Denn sie fürchteten den Lepidus, der als Obrister der Ritter mit einer Hceresabtheilung in Rom stand, und sie traueren dem Antonius nicht, dessen Mord gleich- falls beabsichtigt, aber nur durch des menschlich gesinnten Brutus Vor- stellung verhindert worden war. Antonius hatte sich selbst in seinem Hause versteckt; als er aber die Unentschlossenheit der Mörder und die dem Morde misgünstige Stimmung des Volkes erfuhr, eilte er des Nachts zur Calpurnia in Casars Haus und setzte sich in den Besitz aller Papiere, Schriften, und einer im Tempel der Ops zur Führung des parthischen Krieges nicdergelegten Geldsumme von 36 Mill. Thlr. Früh am 17. Marz versammelte er als Cónsul den Senat, um den Zustand der Republik in Berathung zu ziehen. Das zahlreich versam- melte Volk drängte sich neugierig an die Thüren des Tempels, worin die Versammlung gehalten wurde. Antonius benutzte diesen Umstand und bewog die in ihren Ansichten getheilten Senatoren zu dem Be- schluß, daß, nach Cicero's Vorschlag, eine Amnestie bewilligt und Niemand wegen Casars Ermordung belangt werden, auch alle seine Einrichtungen, Verordnungen und Schenkungen bestätigt seyn sollten. Da das Volk dieses genehmigte, und die Kinder des Antonius und Lepidus als Geißeln auf das Kapitol geschickt wurden, so kamen die Verschworenen herab und wurden mit lautem Zuruf als Wiederhersteller der Freiheit begrüßt. So schien die Republik wieder hergestellt, die Ruhe gesichert zu seyn; sie war aber von keiner Dauer, da Antonius als ein zweiter Cäsar auftretcn wollte. Schon durch die öffentliche

7. Geschichte der Römer - S. 220

1836 - Leipzig : Baumgärtner
220 Unterfeldherrn des Carbo und Sulla nöthigte den Marius, nach einer großen Niederlage sich nach dem festen Präneste zu flüchten, wo er eingeschlossen wurde. Um aber wenigstens vor seinem Untergange noch seine Feinde zu verderben, schickte Marius den schriftlichen Befehl nach Rom an den Stadtprätor, einige Senatoren und den Ober- priester Mucius Scavola im Senate ermorden zu lassen, und Meuchel- mörder vollzogen in der Curie und im geheiligten Vestatempel, wohin Scavola sich geflüchtet hatte, des Marius Befehl. Sulla schickte in- dessen einzelne Abtheilungen seines Heeres gegen Rom, welches auch die Thore öffnete. Sulla verweilte nur kurze Zeit in der Stadt, denn in Clusium stand Carbo, um Rom zu entsetzen. Daher eilte Sulla gegen ihn und verhinderte des Consuls Unternehmungen, der endlich, bei Piacenza geschlagen, Italien verließ und nach Afrika sich rettete. Hierauf zog ein großes Heer Lucaner und Samniter unter Pontius Telesinus gegen Rom, und hatte schon die Vorstädte besetzt, als Sulla am 1. November in Eilmärschen herbeikam. Obgleich es schon Nach- mittags vier Uhr und sein Heer vom Marsche erschöpft war, so be- gann er doch die Schlacht vor den Thoren Roms, wo die Samniter mit der größten Hartnäckigkeit fochten. Während Crassus mit dem rechten Flügel siegte, kam der linke in's Gedränge und wurde zurück- getrieben. Sulla eilte auf seinem muthigen und schnellen Schimmel zu Hülfe, und wäre fast von zwei Feinden, die ihn erkannten, mit Wurfspießen erschossen worden, wenn nicht sein Reitknecht dem Pferde einen Hieb gegeben hätte, daß es einen Sprung that, und die Speere dem Thiere durch den Schweif in die Erde fuhren. In dieser Gefahr nahm Sulla das kleine Apollobild, das er aus Delphi mitgenommen und in allen Schlachten bei sich trug, aus seinem Busen, küßte es und rief: „Pythischer Apollo, hast du den glücklichen Cornelius Sulla, den du durch so viele Schlachten berühmt und groß gemacht hast, an die Thore seiner Vaterstadt geführt, daß er hier mit den Seinigen schmachvoll umkommen soll?" (Siehe die Abbildung 53.) Hierauf suchte er seine fliehenden Soldaten zum Stehen zu brin- gen; allein vergebens, er selbst mußte nach großem Verluste sich in sein Lager zurückziehen. Am andern Morgen erfuhr er, daß Crassus die Schlacht gewonnen habe. Telesinus war geblieben, mit ihm der größte Theil seiner Landsleute. Die gefangenen römischen Legaten Marcius und Corinus wurden enthauptet. Nun mußte sich auch Prä- neste ergeben. Marius, der durch einen unterirdischen Gang entfliehen wollte, aber sich entdeckt sah, ließ sich von seinem Sklaven tödten,

8. Geschichte der Römer - S. 297

1836 - Leipzig : Baumgärtner
297 zehn Legionen und 13,000 Mann Reiterei bestand, eiligst heran und schlug sein Lager nur eine halbe Stande von den beiden feindlichen auf. Octavian war krank in Epidamnus oder Dyrrhachium zurück- geblieben. Beide Theile deckten ihre Fronten mit Verpfählungen, Schanzen und Graben, und versuchten sich in neckenden Reitergefechten. Als Octavian im Lager angekommen war, zwar noch nicht ganz her- gestellt, doch so weit, daß er sich in einer Sanfte durch die Reihen des Heeres tragen lassen konnte, stellte sich dasselbe sogleich in Schlacht- ordnung. Brutus und Cassius thaten ein Gleiches, ohne jedoch von ihren Anhohen herabzukommen, da sie eine Schlacht vermeiden und die Feinde lieber durch Mangel an Lebensmitteln aufreiben wollten. Anto- nius suchte aber eben wegen dieser Besorgniß seine beiden Gegner zu einer Schlacht zu zwingen. Er unternahm es daher, sich einen Weg durch den Sumpf zu bahnen, um ihnen die Zufuhr von Thasus ab- zuschneiden und zugleich in den Rücken zu kommen, allein Cassius zog eine Mauer quer durch den Sumpf bis ans Meer. Antonius führte nun plötzlich mit Ungestüm und Wuth das Heer gegen die Verschan- zungen des Cassius, um in dessen Lager einzudringen. Die Legionen des Brutus sielen aber den Angreifenden in die Flanke, machten viele nieder und warfen sich auf das gegen sie ausgestellte Heer Octavians, der sich aber, angeblich durch einen Traum gewarnt, vor der Schlacht aus seinem Lager entfernt hatte. Die Republikaner drangen unter Brutus auf dem rechten Flügel siegreich vor, eroberten zuletzt das La- ger und plünderten es, nachdem sie ein großes Blutbad angerichtet hatten. Dadurch war aber der linke Flügel unter Cassius, den Anto- nius ungestüm angriff, bloß gestellt und wurde nun in das Lager zu- rückgeschlagen, welches die Feinde plünderten und darin die Zelte nie- derrissen. Die Entfernung und dichte Staubwolken verhinderten beide Feldherren, den Fortgang der Schlacht zu beobachten. Vergebens riß Cassius einem flüchtigen Fahnenträger die Fahne aus der Hand, um die Fliehenden zum Stehen zu bringen; er zog sich daher auf eine Anhohe zurück, von welcher er bei seiner Kurzsichtigkeit nur die Plünderung seines Lagers sah, ohne die Reiterei zu bemerken, die Brutus ihm zu Hülfe schickte. Da er endlich diese für Feinde hielt, schickte er einen seiner Begleiter, Namens Tinnius, ab, um Kundschaft einzuziehen. Die Reiter frohlockten beim Anblick dieses ihnen bekannten Mannes, sprangen von ihren Pferden und umarmten ihn unter Sieges- liedern. Cassius aber glaubte, er sey in Feindes Hände gefallen und rief: „ Aus Lust zum Leben habe ich so lange gewartet, bis ich sehen muß, daß mein Freund von Feinden gefangen wird." Er begab sich

9. Grundriss der römischen Altertümer - S. 296

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
296 140. Reisen, Verkehrsmittel und Postwesen. Sicherheit auf diesen Strafsen. In seiner ganzen Vollkommenheit, soweit dies im Altertume möglich war, sehen wir das Verkehrswesen freilich erst seit Errichtung der Monarchie, wo nicht nur bewunderungerregende Strafsen alle Teile des Reiches durchzogen (sind doch jetzt die „Römerstrafsen“ auf deutschem Boden noch nicht ganz verschwunden), sondern auch Wegekarten (itine-ranum) und Stationen Verzeichnisse angelegt waren, mit Angabe dei Strafsen, Ortsentfernungen, Nachtquartiere u. s. w. Die Strafsen, welche durch Italien gingen, fanden in den Provinzen ihre Fortsetzung. Man hat die Gesamtlänge der römischen Strafsen auf cirka 51000 römische = 10 200 deutsche Meilen berechnet und sie leisteten nach Sicherheit, Raschheit und Leichtigkeit des \ eikebrs das höchste; sie liefen mit Besiegung aller Hindernisse möglichst gerade. Kleinere Reisen, z. B. aufs Landgut in der Umgegend Roms, machte man mit der Sänfte (lectica), die, eine Art Portchaise, von einem Baldachin überspannt und von lecti-cani getragen wurde. Die gröfseren Reisen machte man zu Pferd oder zu Wagen. Ein leichter Reisewagen war das zweiräderige cisium (ein leichtes Kabriolet), schwerer und für mehrere Personen bestimmt die vierräderige raeda, hohe Magistrate fuhren in der eleganten carruca (auch die übrigen in Rom einheimischen Arten von Vagen, das essedum, jpetorritum und carpe.ntum, dienten als Reisewagen). Bespannt waren diese Fuhrwerke mit Pferden oder Maultieren; als Reisepferde standen die gallischen manni in Ansehen. An den großen Heerstrafsen errichtete man indes Stationen, wo Mietwagen (raedae meritoriae) zu haben waren und Pfeidevechsel stattfand; die Vermieter (cisiarii, iumentarii) bildeten eigene Innungen. ie schnell reiste man? Der Weg von Brundisium, einer Hauptstation am Meer, bis Rom betrug 360 römische = 72 geographische Meilen, die man bei gemächlicher Reise in zehn Tagen zurücklegte. Der Lohnkutscher legte also durchschnittlich 36—38 römische (7—8 deutsche) Meilen täglich zurück. Dagegen fuhr man, wenn die Pferde öfters gewechselt wurden, namentlich mit der Eilpost, weit schneller, in der Stunde bis acht römische Meilen. Cäsar, wegen schnellen Reisens bekannt, fuhr von Rom bis an die Rhone'(800 röm. Meilen) in nicht vollen acht Tagen, und Staatskuriere reisten noch rascher. V ollte man nach dem Osten reisen, so ging man auf der Appischen Strafse über Kapua nach Brundisium, fuhr von da in l1^ Tagen nach Dyrrhachium (Durazzo) in Epirus über und gelangte von hier auf der sehr belebten via Egnatia durch Epirus und Macedonien nach Thessalonich und Byzanz — im ganzen von Rom bis Byzanz 247 Meilen. Die Seefahrten waren natürlich noch rascher; ein ordentlicher Kauffahrer fuhr in zehn Tagen von Ostia nach Alexandrien, nach Gades in vier, nach Afrika in zwei Tagen. Der Apostel

10. Grundriss der römischen Altertümer - S. 153

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 79. Besondere Abteilungen und Truppencorps. 153 Manche Feldherren bildeten bei Ausbruch eines Krieges Corps von evocati. Caes. b. G. 3, 20: multis praeterea viris fortibus evocatis; b. c. 1, 39: parem e Gallia numerum (paraverat) nominatim . . . nobilissimo et fortissimo quoque evocato. So hatten Marius, Katilina. Cicero (firma manus evocatorum ep. ad fam. 15, 4) und Cäsar evocati in ihren Heeren. Oktavian in der Schlacht bei Mutina 10 000 övocati. Diese Veteranen nahmen eine bevorzugte Stelle ein, hatten Centuriorang. gröfseren Sold. Freiheit von harten Diensten (va-catio operum) und kämpften teils in eigenen Corps, teils im Heere zerstreut, häufig bei den Feldzeichen. Ein anderes und mit den Veteranen verwandtes Elitencorps waren die antesignani, so genannt, weil sie zum Schutze der Feldzeichen (signa) vor diesen standen und im Yordertreffen fochten; die Truppen hinter ihnen heifsen postsignani. In Corps von der Stärke einer Kohorte standen die antesignani bei jeder Legion als milites expediti zur Ausführung kühner Unternehmungen. — Antepilani ist so viel als hastati und principes, weil diese zwei Reihen vor den triarii oder pilani standen. 2. Genietruppen. Es sind die fabri, die schon im serviani-schen Heere Vorkommen, teils Zimmerleute (fabri tignarii), teils Schmiede (fabri ferrarii), besonders Waffenschmiede. Jedes He§r hatte ein solches Corps von fabri, welche das Kriegsmaterial, die Kriegsmaschinen herstellten und im Stande hielten, Geschütze und Brücken bauten und auch Minen (cuniculi) anlegten, mithin zugleich Pionniere und Sappeure waren. Ihr Oberst war der prae-fectas fahr um. 3. Feldmusik. Eine eigentliche Feldmusik gab es im alten Heere so wenig als Trommeln; alle Musik diente nur zum Signalgeben. Der Gesamtname für die Spielleute ist aeneatores, zu diesen gehörten die tubicines, cornicines, liticines und bucinatores. In Rom bildeten die Spielleute ein besonderes Kollegium und dienten als Signalbläser bei Festspielen, Leichenbegängnissen etc. Das Hauptinstrument war die tieftönige Trompete (tuba, 3ax-tyi, tuba recta, aes rectum), ein Blasinstrument von Metall, gerader Röhre und glocken^“» förmiger Stürze; der Ton stark (fracti sonitus). Der tubicen war der Trompeter für das Fufsvolk. Für die Reiterei dienten der lituus (liticen, Zinkenbläser), eine eherne Zinke mit geradem Rohr, das am Ende wie ein Horn gebogen war; dann das cornu (cornücen), Waldhorn, ursprünglich aus Horn, später aus Bronze. Endlich die bueina (buccina, von bos und canere). die Kriegstrompete, ein spiralförmig gewundenes, bald gebogenes Horn, bald gestreckte lange Trompete. Mit ihr gab der bucinator die Wachsignale (vigi- lias canere), das Zeichen zum Angriff (classicum canere) und zum Rückzug (receptui canere). Der bucinator stimmte die Signale an, die tubicines und cornicines gaben es im Heere weiter: er war auch der Signalbläser auf den Schiffen.
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