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1. Römische Geschichte bis 133 v. Chr. - S. 16

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 C. Die Unterwerfung der Mittelmeerländer hatte er binnen kurzem erreicht, daß die Ähnlichkeit mit seinem Vater der geringste Grund war, ihm die Gunst des Heeres zu gewinnen. Nie war ein Mann geeigneter zu den beiden entgegengesetztesten Dingen, zum Befehlen und zum Gehorchen - daher hätte man nicht leicht entscheiden können, ob seine Beliebtheit beim (Dberfeldherrn oder beim Heere größer war. Nie wollte hasdrubal einen anderen mit dem Befehl betrauen, wenn ein Unternehmen Tapferkeit und Tatkraft erforderte, nie zeigten die Soldaten unter einem anderen Führer mehr Zuversicht und Wagemut. Er bewies die höchste Kühnheit, wenn es galt, einer Gefahr entgegenzugehen, die größte Umsicht inmitten der Gefahr selbst- bei keiner Anstrengung ermattete sein Körper, ließ seine geistige Spannkraft nach- gegen Hitze und Kälte war er gleich abgehärtet. Beim Essen und Trinken bestimmte das natürliche Bedürfnis für ihn das Maß, nicht die Freude am Genuß. Für Wachen und Schlafen gab es weder bei Tage noch bei Nacht eine bestimmte Zeiteinteilung. Nur die Zeit, die ihm seine Unternehmungen ließen, widmete er der Ruhe; er bedurfte dazu nicht eines weichen Lagers, nicht der Stille; viele sahen ihn oft mit einem einfachen Soldatenmantel bedeckt mitten zwischen den wachen und Posten am Boden liegen. Seine Kleidung unterschied sich in nichts von der seiner Kameraden, dagegen erregten seine Waffen und Pferde allgemeine Aufmerksamkeit. (Er war der weitaus Tüchtigste im Heere als Reiter wie als Fußsoldat. Rls erster ging er in den Kampf, als letzter schied er nach dem Treffen vom Schlachtfeld. Diesen großen Vorzügen standen ganz außerordentliche Fehler gegenüber: eine unmenschliche Grausamkeit1 und mehr als punifche Treulosigkeit; Wahrheit kannte er nicht, nichts war ihm heilig, für ihn gab es keine Furcht vor den Göttern, keinen Lid, keine religiösen Bedenken. Mit solchen Vorzügen und Fehlern ausgestattet hatte hanni-bal drei Jahre lang unter hasdrubal gedient und während dieser Zeit nichts von dem verabsäumt, was er tun und kennen lernen mußte, wenn er in Zukunft ein bedeutender Feldherr werden wollte. 3. Marsch hamiibals und Stärke selnes^heeres. Polybios Iii 35. Nachdem hannibal geeignete Maßregeln zum Schutze Afrikas und Spaniens getroffen, brach er, als der festgesetzte Tag herangekommen war, mit 90 000 Fußsoldaten und 12 000 Reitern auf. Nach dem Übergang über den Ebro unterwarf er die 3lergeten, Bargufier sowie die flrenofier und ftnöofiner bis zum Pyrenäengebirge. (Er zwang sie alle unter feine Botmäßigkeit in zahlreichen schweren Kämpfen und mit be- 1 ©egen derartige vorwürfe nimmt ihn Polybios Ix 22ff. z. T. sehr energisch in Schutz.

2. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 102

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 102 — der ganzen Desensivstellung wieder nach dem Hadrianswall zurück, indem er ihn zugleich beträchtlich verstärkte; er hieß seitdem der Wall des Severus. — Nach denselben Prinzipien wurde unter Domitian, Traian und Hadrian in Germanien eine sechzig Meilen lange Befestigungslinie angelegt, die von der Lahn an den Main, von hier nach den castra Regina <Regensbnrg) hinlief; es ist dieselbe, die als Tenfelsmancr und „ Pfahlgraben" im Munde des Volkes fortlebt. Dieser Grenzwall bestand, wie die neueren Untersuchungen lehren, zunächst aus einem Erdwerk in der Höhe von 3 -5 Fuß; mit einem gemauerten Kern von Gußwerk, wozu nicht selten der natürliche Fels benutzt ward. Vor dem Wall, in der Entfernung von 15 Schritten, lag ein Graben, 10 Fuß breit, von verschiedener Tiefe. Vor diesem Graben zog sich eine Pallisadenreihe hin, woher von den Germanen der Name „Pfahlgraben" geschöpft wurde, der auch in einer Reihe von Ortsnamen jener Gegend noch fortlebt. (Audere glauben, daß der Name „Pfahlgraben" von den hohen Grenzpfählen geschöpft wurde, welche aufgestellt waren, wo eine Straße den Wall durchschnitt; das Volk habe die Stelle, wo zugleich meist Niederlassungen waren, „am Pfahl" genannt, weshalb in den Ortsnamen immer nur das Bestimmungswort „ Pfahl", nie aber „Pfahlgraben" vorkomme.) Hinter dieser dreifachen Befestigungslinie standen die Wachttürme: kleinere Kastelle in der Entfernung von 500—700 Schritten und nach Z-/2 bis 4x/2 Stunden größere Standlager; der Wall bildete sowohl die Grenze als auch eine wohlorganisierte Beobachtung^ und Allarmierungslinie, welche von den dienstthuenden Soldaten begangen werden mußte, um im Falle eines bevorstehenden Angriffes die am Rhein und der Donau stationierten Truppen verständigen zu können; die Signale waren von einem Turm zum anderen sichtbar und vermochten die Kunde mit telegraphischer Geschwindigkeit zu verbreiten. — So lagen Römer und Germanen Jahrhunderte lang einander

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 69

1868 - Elberfeld : Volkmann
69 in Apulien eine Schlacht, in der Hannibal seine Stellung so ge- schickt nahm, daß ein heftiger Wind aus Südwest den Römern glühend heiße Staubwolken ins Gesicht trieb. Anfangs dräng- ten letztere das feindliche Centrum zurück; dann aber wurden sie von den beiden Flügeln der Carthager ins Gefecht genom- men und erlitten eine gänzliche Niederlage. Der Consul Aemi- . lins Paulus fiel mit 21 Obersten, 80 Senatoren und fast 6000 Rittern; der Gesammtverlust der Römer wird auf 50,000, ja von anderen auf 70,000 Mann angegeben. Hannibal stgpd aus der Höhe seines Glückes; dennoch gab er dem Rathe seines Feld- herrn Maharbal kein Gehör, welcher in ihn drang, gleich nach Rom zu marschiren. Er wollte die Römer nicht zum Aeußersten bringen und so das Gewonnene auf das Spiel setzen, und deß- wegen tadelte ihn Maharbal mit den Worten: „Zu siegen ver- stehst du, aber nicht, den Sieg zu benutzen." Die Römer waren von dem Schlage augenblicklich betäubt; bald aber erholten sie sich und rüsteten sich zum neuen Kampfe, indem sie sogar 8000 Sclaven bewaffneten. Dem Terentius Varro, der mit dem Reste des Heeres nach Rom kam, zog der Senat entgegen und dankte ihm, daß er am Staate nicht verzweifelt habe. Hannibal zog mit seinem Heere nach der fruchtbaren Landschaft Campanien und wurde von den Bewohnern von Capua freudig ausgenom- men; dort blieb er eine Zeitlang nicht zu seinem Vortheil, da die Soldaten in der üppigen Stadt sich an allerlei Genüsse ge- wöhnten und verweichlichten. Zugleich erfocht der römische Feld- herr Marcellus bei einem Ausfalle aus der Stadt Rola einen Sieg über die Punier, den ersten, den die Römer bis dahin ge- wonnen hatten. Dadurch ermuthigt machten sie große Anstrengungen und fochten auf verschiedenen Punkten mit Glück, namentlich auch in Spanien, wo die beiden Scipionen über Hasdrubal, Hanni- bals Bruder, große Vortheile errangen, während dieser vergeb- lich aus seiner Heimath Verstärkungen erwartete. Im Jahre 214 siel nach Hieros Tode die Stadt Syracus von den Römern ab und Marcellus mußte sich zur Belagerung derselben entschlie- ßen. Dieselbe zog sich einige Jahre hin, indem die Stadt so- wohl von Natur fest war, als auch durch die von dem Mathe- matiker Archimedes erfundenen Maschinen glücklich vertheidigt

4. Altertum - S. 112

1908 - Münster i.W. : Schöningh
— 112 — Als die fliehenden Pompejaner in den Lagerwall getrieben waren, glaubte Cäsar, ihnen in ihrem Schrecken keine Zeit lassen zu dürfen und munterte seine Soldaten aus, die Gunst des Schicksals zu benutzen und das Lager zu stürmen. Wenngleich diese durch die große Hitze (denn der Kampf hatte bis Mittag sich hingezogen) sehr ermüdet waren, so folgten sie doch, zu jeder Anstrengung willig, seinem Befehle. Das Lager wurde von den Kohorten, die darin als Besatzung gelassen waren, tapfer verteidigt, noch heftiger aber von den Thraziern und den auswärtigen Hilfstruppen. Die aus der Schlacht geflohenen Soldaten aber warfen meistens in ihrem Schrecken und in ihrer Erschöpfung Waffen und Feldzeichen fort und dachten mehr an die -Flucht als an die Verteidigung des Lagers; die aber, welche auf dem Walle aufgestellt waren, konnten vor der Menge von Geschossen nicht mehr stehen, verließen, den Wunden erliegend, den Platz und flohen sofort insgesamt unter dem Vorgänge der Centurionen und Tribunen auf die ans Lager grenzenden sehr hohen Berge.1) In Pompejus' Lager konnte man Lauben mit Ruhebetten finden, eine große Summe Silbers offen hingestellt, Zelte, deren Fußboden mit frischem Rasen bedeckt, auch die Zelte des Lucius Lentulus und einiger andern vorn mit Epheu bekleidet, außerdem noch vieles, wodurch die übertriebene Schwelgerei und ein übergroßes Vertrauen auf den Sieg bezeichnet wurde, so daß man daraus schließen konnte, wie wenig sie von dem Ausgange dieses Tages gefürchtet hatten, da sie auf so entbehrliche Vergnügungen sinnen konnten. Als die Nnsrigen schon innerhalb des Lagerwalles waren, stürzte sich Pompejus, der so glücklich war ein Pferd zu finden, nachdem er zuvor die Insignien des Imperators abgelegt hatte, durch das Haupttor aus dem Lager und sprengte nach Larissa. Aber auch da machte er nicht Halt; mit gleicher Schnelligkeit kam er, nachdem sich einige der ©einigen von der Flucht zu ihm gefunden hatten, Tag und Nacht hindurch reitend, in Begleitung von nur dreißig Reitern ans Meer und erreichte ein Getreideschiff. — Cäfar verlor in der Schlacht2) nicht mehr als zweihundert Soldaten, büßte aber ungefähr dreißig Centurionen ein, besonders tapfere Helden. — Aus dem pompejanifcheit Heere scheinen ungefähr fünfzehntausend [!} Mann gefallen zu fein; es ergaben sich aber mehr als vierundzwanzig-taufend, denn auch die Kohorten, welche als Besatzung in den Kastellen gelegen hatten, ergaben sich dem Sulla.3) Viele flohen außerdem in die benachbarten Gebiete. Endlich wurden noch einhundertachtzig Feldzeichen und neun Adler dem Cäsar überbracht. — 2. Pompejus [der inzwischen auf Cypern eine Schar von zweitausend-Bewaffneten um sich gesammelt hatte] erreichte flüchtig mit den Seinen Pelufiunt.4) Hier befand sich zufällig der König Ptoleinäus5). Noch ein M Nach einem vergeblichen Versuche, sich nach Larissa durchzuschlagen, ergaben sich dieselben am folgenden Tage. 2) Napoleon Iii. hat in feinem Jules Cesar (Paris 1865/66) über dieses „antike Sedan" besonders interessante kritische Bemerkungen gemacht. 3) Befehlshaber Cäsars. — 4) An der östlichen Nilmnndung. 5) Zubenannt Dionysus, ertrank 47 im Nil.

5. Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde - S. 46

1913 - Leipzig : Voigtländer
sich die Römer wie jeden Tag bisher zur Schlacht ordneten, seine Truppen gegen sie ausrücken. 49. Kaum sahen die Germanen, daß die Römer ihr £ager verließen, da waren sie nicht mehr zu halten. Unter Schlachtgeschrei stürmten sie auf den Feind los, ohne ihm überhaupt Zeit zu lassen, sich ordentlich in Reih und Glied zu stellen. Ebenso vereitelten sie es durch ihren plötzlichen Ansturm, daß die Römer von ihren Wurfspießen, auf die sie das größte vertrauen setzten, Gebrauch machten. So nahe rückten sie aneinander heran, daß die Speere und langen Schwerter überhaupt nicht zur Verwendung kamen. Ittann an Zttann drängten sie sich und kämpften mehr mit ihren Leibern als mit ihren Schwertern, wer sie angriff, den drängten sie zurück, und wer standhielt, den warfen sie Zu Boden. Das war ihr Kampf. Diele, denen es sogar unmöglich war, die kürzeren Schwerter zu gebrauchen, kämpften dafür mit Händen und Zähnen, indem sie die Gegner zu Boden rissen, bissen und zerfleischten, wobei ihnen ihre Überlegenheit an Körpergröße sehr zustatten kam. Trotz alledem war der Schaden, den sie den Römern zufügten, nicht bedeutend, da ihnen diese im Handgemenge infolge ihrer Bewaffnung und Erfahrung gewachsen waren. So kam es, daß sich der Kampf überaus lange hinzog, bis schließlich spät am Abend die Römer die Oberhand gewannen. Den größten Nutzen hatten diese nämlich von den kleinen Schwertern, die kürzer waren als die der Zeinde und stählerne Spitzen hatten, fluch hielten sie die Anstrengung länger aus als die Germanen, die zwar ungestüm angreifen, aber keine entsprechende Ausdauer besitzen. So kam es, daß die Germanen unterlagen. Daß sie aber nicht die $Iucht ergriffen, hatte seinen Grund nicht etwa darin, daß sie nicht fliehen wollten, sondern darin, daß sie zu ratlos und erschöpft dazu waren. So drängten sie sich denn in Abteilungen von je 300 Mann — bald waren es mehr, bald weniger — dicht zusammen und deckten sich, aufrecht stehend, nach allen Seiten mit den vorgehaltenen Schilden. Ihre Stellung war einerseits zu geschlossen, als daß die Römer hätten eindringen, andererseits aber auch zu dicht, als daß sie sich hätten rühren können. So standen sie, ohne etwas zu tun oder zu leiden. 46

6. Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde - S. 67

1913 - Leipzig : Voigtländer
müssen. Schon vier Tage hatte er keine Nahrung zu sich genommen. 3n dem Glauben, alles sei verloren, tritt er unbewaffnet aus seinem Zelte. Er sieht, wie der Feind ganz nahe und die Gefahr aufs höchste gestiegen ist. Da läßt er sich von den zunächst Stehenden Waffen geben und stellt sich unters Lagertor. 3hm schließen sich die Centurionen derjenigen Kohorte an, die gerade auf wache war. Tttit vereinten Kräften halten sie eine weile dem Hngriff stand. Da wird Sejtius infolge mehrerer schwerer wunden ohnmächtig. Mit Mühe und Not zieht man ihn von Hand zu Hand weg und bringt ihn so in Sicherheit. Mittlern)eile ermannen sich die übrigen so weit, datz sie auf den wällen festen Fuß zu fassen -wagen und sich den Anschein geben, als wollten sie sich verteidigen. 39. 3nzwischen sind die ausgeschickten Soldaten mit Souragieren fertig. Da hören sie in der Ferne den Lärm. Die Reiter sprengen voraus und erkennen die Größe der Gefahr, hier draußen vor dem Lager aber ist keine Der-schanzung, die den Bestürzten Zuflucht bieten könnte. Dor kurzem erst ausgehoben und noch ohne jede kriegerische Erfahrung, starren die Soldaten die Kriegstribunen und Centurionen an und erwarten deren Befehle. Aber auch den Tapfersten hat der unerwartete Überfall außer Fassung gebracht. Als die Germanen die römischen Geldzeichen in der Ferne erblicken, geben sie den Sturm auf. Zuerst glauben sie, die Legionen seien zurück, die doch nach Aussage der Gefangenen weit weg waren. Dann aber sehen sie, wie gering die Stärke ihrer Gegner ist, und greifen sie daher auf allen Seiten an. 40. Die Trotzknechte stürzen den nächsten Hügel hinan. Rasch wieder Heruntergetrieben, flüchten sie sich zur Front zurück mitten in die Manipetn hinein und bringen die schon erschreckten Soldaten nur noch mehr in Verwirrung. Die einen wollen in geschlossener Angriffskolonne schnell durchbrechen; das Lager sei ja ganz in der Nähe. Sie hegen die feste Zuversicht, wenn auch ein Teil von ihnen dabei geordnet und kommandierte den ganzen Tranipel. Die unterste denturionenstelle war die des decimus hastatus posterior, d. H. die des Führers des linken Flügels des letzten Ittanipels der hastati. 67 5 *

7. Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde - S. 66

1913 - Leipzig : Voigtländer
den Krämern 1), die ihre Luden am Zutze des Walles aufgebaut hatten, nicht einmal möglich war, sich in Sicherheit zu bringen. Ahnungslos, wie die Römer waren, geraten sie infolge des unerwarteten Überfalls in Bestürzung, und kaum hält die Kohorte, die die Torwache hatte, den ersten Anprall aus. Um das ganze Lager herum verteilt sich der Feind, um womöglich irgendwo hineinzukommen. Nur mit mühe können die Römer die Tore behaupten; an den andern Stellen ist den Zeinden durch das Gelände selbst und durch die Lagerbefestigung der Zugang unmöglich gemacht. 3m ganzen Lager herrscht ein wildes Durcheinander; einer fragt den andern nach der Ursache des Lärms; keiner ordnet an, wo anzugreifen ist und wo sich die einzelnen zu sammeln haben. Der eine schreit: Das Lager ist verloren! Der andere behauptet, Heer und Zeldherr seien vernichtet und die siegreichen Barbaren seien da. Die meisten läßt der Unglücksort auf seltsame, abergläubische Gedanken kommen. Sie vergegenwärtigen sich das Mißgeschick des Cotta und Titurius, die in demselben Kastell ihren Untergang gefunden hatten. Diese Kurcht, die sich in solch allgemeiner Bestürzung äußert, bestärkt die Germanen in der Meinung, es sei wirklich keine Besatzung im Lager, was sie ja schon von den (Befangenen gehört hatten. So versuchen sie denn mit Gewalt ins Lager hineinzukommen und feuern sich gegenseitig an, eine so günstige Gelegenheit sich nicht entgehen zu lassen. 38. Krankheitshalber hatte im römischen Lager auch der Primipilus2) Cäsars, der schon in früheren Schlachtschilderungen erwähnte publius Sextius Baculus, zurückbleiben *) Sie fausten den Soldaten die Beute ab und machten sonstige Handelsgeschäfte. Der Aufenthalt innerhalb des Lagers war ihnen verboten; sie hatten deshalb ihre Buden zu beiden Seiten des hinteren Lagertores. 2) Der Primipilus ist der Centurio des rechten Slügels des ersten Trampels der üriarier. Das schwere Zutzoolk der Legion zerfiel in drei Waffengattungen, in die sog. hastati, principes und triarii; diese wieder in je zehn Itcanipeln (Kompagnien) und diese wieder in je zwei Centurien (Züge). Jede Centurie stand unter dem Kommando eines Centurio; der des rechten Slügels (centurio prior) war dem des linsen Flügels (centurio posterior) über- 66

8. Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde - S. 68

1913 - Leipzig : Voigtländer
umzingelt und niedergemetzelt würde, so werde sich doch wenigstens der Rest durchschlagen. Andere wollen auf der Anhöhe festen Zutz fassen und das gleiche Geschick miteinander teilen. Davon wollen jedoch die Veteranen, die, wie erzählt, als besondere Abteilung mit ausgerückt sind, nichts wissen. Sie sprechen sich gegenseitig Mut ein, brechen dann unter Zührung des römischen Ritters Gajus Trebonius mitten durch die Zeinde hindurch und gelangen zum Lager, ohne auch nur einen Ztcann verloren zu haben. Die Trotzknechte und Reiter folgen ihnen auf dem Zutze, und bei dem tapferen Angriff der $utztruppen drängen sie sich mit durch und erreichen glücklich das Lager. Den Kohorten jedoch, die auf der höhe Stellung genommen hatten, erging es weniger gut. Da ihnen noch jede kriegerische Erfahrung fehlte, konnten sie weder an ihrem Plan, in Defensive auf der höhe zu bleiben, festhalten, noch dem Beispiele der andern folgen, denen, wie sie gesehen hatten, ihre Wucht und Schnelligkeit von Vorteil war. Beim versuche, das Lager zu erreichen, gerieten sie auf ungünstiges Gelände. Ihre Hauptleute, die zum Teil für persönliche Tapferkeit mit einer Versetzung aus den unteren Stellen andrer Legionen in diese belohnt worden waren, kämpften zur Wahrung ihres früher erworbenen militärischen Ruhms mit der größten Tapferkeit und fielen. Da ihr tapferer Widerstand den übrigen etwas Luft machte, so gelangte ein Teil wider alles Erwarten unversehrt ins Lager; der Rest wurde von den Germanen umzingelt und niedergemacht. 41. Als diese dann die Verschanzungen von den Römern bereits besetzt sahen, gaben sie den Plan, das Lager zu erobern, auf, nahmen die Beute, die sie in den Wäldern versteckt hatten, an sich und gingen über den Rhein zurück. Aber auch nach ihrem Abzüge war die Angst vor ihnen noch groß. Als daher in der folgenden Nacht Gajus Dolufenus, von Cäsar geschickt, mit der Reiterei vor dem Lager erschien, fand er gar keinen Glauben mit der Nachricht, Läsar sei wohlbehalten mit dem Heere da. So sehr hielt allgemeine $urcht die Geister befangen, daß man, gleich als hätte man den verstand verloren, behauptete, das gesamte Fußvolk sei ja vernichtet; das könne nur die 68

9. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 134

1822 - Berlin : Trautwein
134 Nestor. des Weisen verschafte. Seine Söhne stritten tapfer vor Troja, und Antilochos rettete seinem Vater das Leben. Mitten im schreklichsten Kampfgewühle grif Memnon, Sohn der Aeos und des Tithonos, den Nestor an; schon schien der Greis verloren, da eilte Antilochos zu Hülfe, wurde aber vom Mem, non erschlagen, der wiederum an dem Achilleus seinen Todesengel fand. Nach beendetem Kriege er, reichten Nestor und Thrafymedes glüklich die Heimarh. Die Eroberung von Troja. Noch immer war es den Anstrengungen so vieler Helden unmöglich gewesen, das belagerte Troja zu neh, men, und da sie verzweifelten, sich der Stadt mit Ge, Walt zu bemeistern, verfielen sie auf eine Kriegeöltst. Epeue verfertigte unter dem Beistände der Pallas ein hölzernes Pferd, worin sich die ausgezeichnetesten Helden verbargen, den Odysseus an der Spizze. Mit Zurüklassung dieses Pferdes zogen die Belagerer ab; die Trojaner strömten aus der Stadt, das Wun, derwerk anzuschauen; alle standen in dem Wahne, daß die Feinde den Heimweg angetreten hätten, und einige riethen, das Pferd in die Stadt zu ziehen und in der Burg aufzustellen. Kassandra, Priamos Tochter, der die Gabe der Weissagung zu Theil geworden, ver, kündet Unheil und schlagt vor, das Pferd ins Meer zu versenken, allein ihr Rath bleibt unbeachtet. Auch Laokoon, Oberpriester des Apollon, warnt vor Trug und stößt mit der Lanze in den Bauch des Pfer, des, dumpfes Gerassel erscholl und die List wäre ver, eitelt worden, wenn nicht die Leichtgläubigkeit der Tro,

10. Das Götterthum der Hellenen und Römer - S. 108

1822 - Berlin : Trautwein
io8 Agamemnon. Iezo geht zur Rühe, nachdem ihr das Herz euch erfreuet Nährender Kost und Weines; denn Kraft ist solches und Starke' Aber sobald nun Aeos mit Rosenfingern emporstralt, Ordne Du schnell vor den Schiffen die Reisigen so wie das Fußvolk, Muntre sie auf, und kühn mit den Vordersten kämpfe Du selber. Ilias ix. 697 — 70g. Die Helden befolgen den Nath und begeben sich zur Ruhe, nur den Agamemnon und Menelaos flie- het der Schlaf; zu große Sorgen belasten ihr Gemüth, sie besprechen sich mit einander und wekken endlich die Fürsten zu einer Berathung. Nestor äußert den Wunsch, ob sich nicht ein Mann finden mögte, kühn genug das trojanische Lager zu durchforschen; Dtom.e des und Odysseus erbieten sich dazu und vollführen, das Werk glütlich. Am folgenden Tage findet eine neue Schlacht statt, Agamemnon streitet mit hohem Heldenmuthe und bringt die Trojaner zum Weichen; wie er aber verwundet abgeführt wird, dringt Hektar aufzeu s Befehl wieder vor. Auch Diomedes, Odys- seus, Machaon und Eurypylo s werden verwun, det, die Hellenen werden bis zu ihren Verschanzungen gedrängt und diese erstürmt, Agamemnon fängt an zu verzweifeln, Poseidon erscheint ihm in der Ge- stalt eines alten Kriegers und spricht ihm tröstende Worte zu, und da Here den Zeus auf dem Zda in sanften Schlafbringt, kann Poseidon den Bedrängten Beistand leisten. Hektar wird durch einen Steinwurf des Ajax betäubt und aus dem Gefechte geführt, wor- auf dis Trojaner fliehen. Kaum erwacht Zeus aus sei,
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