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I- Die Französische Revolution.
Geltung, alles deutet auf den Ackerbaustaat hin. Am 31. Dezember 1805 wurde dieser Kalender außer Kraft gesetzt.
Der Konvent erklärte die christliche Religion für abgeschafft und ersetzte sie durch einen Kult der Vernunft. Eine Theaterdame, Madame Maillard, wurde als Göttin der Vernunft in einer Sänfte zur Kathedrale Notre-Dame getragen, dort auf den Altar gesetzt, während die Menge Lieder auf die Freiheit und gegen die christliche Religion sang. In den Provinzstädten wurden diese Szenen nachgeahmt. Im Jakobinerklub zu Straßburg wurde sogar beantragt, das Münster niederzureißen. Ein Herr von Türkheim hatte den Mut zum Gegenantrag, man solle aus den Steinen ein Narrenhaus bauen und den zuerst hineinsperren, der den Antrag gestellt habe, das Meisterwerk Erwins von Steinbach zu zerstören. Durch Konventsbeschluß wurden alle Kirchen geschlossen. Der Pöbel zog mit kirchlichen Gewändern durch die Straßen. Die allgemeine Zuchtlosigkeit wurde sogar Robespierre zu stark; er hielt im Konvent eine Rede über das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit der Seele. Das war nach Dantons Hinrichtung.
Die neue Verfassung, die letzte Tat des Nationalkonvents, teilte die Volksvertretung in zwei Kammern und übertrug die vollziehende Gewalt, d. i. die eigentliche Regierung, einem Direktorium von fünf Mitgliedern. Diesem stand ein verantwortliches Ministerium zur Seite. Die erste Kammer bestand aus 500 Mitgliedern, die mindestens 30 Jahre alt sein mußten, und hieß Conseil des cinq cent; die zweite Kammer bestand aus 250 Mitgliedern, die mindestens 40 Jahre alt sein mußten, und hieß Conseil des anciens. Die erste Kammer sollte die Gesetzesvorschläge beraten, die zweite sie bestätigen. Die Mitglieder des Conseil des anciens mußten entweder verheiratet oder verwitwet sein. Diese Bestimmung in Verbindung mit der Festsetzung eines Mindestalters bedeutet ein Einlenken in ruhigere Bahnen. Die Gegenpartei erregte einen Aufstand in Paris, den General Napoleon Bonaparte im Aufträge des Konvents in ein paar Stunden auseinandersprengte. Auch ' hier zeigte sich Napoleons Überlegenheit. Nach zweimaligem scharfen Feuern der Truppen mit Kugeln waren die Aufständischen so weit eingeschüchtert, daß er fortan nur blind laden ließ. Von dem Volke wurden 70 bis 80 getötet und zwischen 300 und 400 verwundet. Er hat std) später selbst darüber geäußert, wenn er im Anfang nur mit Pulver hätte laden lassen, hätte der Pöbel Mut bekommen, der Kampf hätte sich tagelang hingezogen und wahrscheinlich 30000 Mann gekostet. Wenn Ludwig Xvi. bei Beginn der Revolution einige ernstliche Kartätschenschüsse angeordnet hätte, wären Frankreich die Greuel der Revolution erspart geblieben. Nack) Niederwerfung des Aufstandes löste der Nationalkonvent sich auf, um der neuen Kammer Platz zu machen. Die Zeit des Nationalkonvents, von 1792 — 1795, war die blutigste der
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Extrahierte Ortsnamen: Notre-Dame Paris Napoleons Frankreich
16. Die Paladine Kaiser Wilhelms I.
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Seine Familie ist von altem Adel. Ihren Namen trägt sie von dem Städtchen Bismark *) im Kreise Stendal des Regierungsbezirks Magdeburg. Im 13. Jahrhundert wird sie bereits genannt. Von da kaufte sie sich in Schönhausen in der Provinz Sachsen an und führt den Namen von Bismarck-Schönhausen.
Feldmarschall Graf Helmut von Moltke entstammte einem alten Adelsgeschlechte, das seit dem 13. Jahrhundert in Mecklenburg ansässig ist. Er wurde zu Parchim im Jahre 1800 geboren. Seit 1858 war er Chef des Großen Generalstabes. In diesem hat er die Wissenschaftliche Abteilung eingeführt und sich um die Ausbildung der Generalstabsoffiziere große Verdienste erworben. Auf seine Veranlassung wurde vom Großen Generalstab eine muttärtoiffenfchöstliche Darstellung der Kriege von 1866 und 1870 unternommen, an der er selbst sich beteiligte. In diesen Werken sind die Bewegungen und Unternehmungen auch der kleinsten Truppenkörper sowohl auf deutscher als auch auf feindlicher Seite genau beschrieben und bezüglich ihrer Richtigkeit oder Unrichtigkeit beurteilt. Dadurch sind die Werke sehr belehrend für die Mitglieder des Offizierkorps. Moltke war der Leiter der kriegerischen Operationen in den drei Kriegen Wilhelms I. Die Pläne zu diesen Feldzügen hat er mit einem so richtigen Urteil, mit einer so erstaunlichen Fachkenntnis ausgearbeitet, daß fast auf Tag und Stunde die Ereignisse eintraten, die er herbeiführen wollte. Für seine hohen Verdienste wurde er in den erblichen Grafenstand erhoben und die Marfchallswürde ihm verliehen. Die Feier seines 90. Geburtstages gestaltete sich zu einer großartigen Huldigung seitens der Berliner Bevölkerung, wobei der Kaiser die Fahnen der in Berlin stehenden Regimenter aus dem Kaiserlichen Schlosse für diesen Tag in Moltkes Wohnung bringen ließ, eine militärische Ehre, die bis dahin noch keinem Untertan erwiesen worden war.
Moltke war ein einfacher, sparsamer und tätiger Mann. Dabei zeichnete ihn eine große Bescheidenheit aus. Als nach der Schlacht bei Sedan sein Nesse auf dem Schlachtfelde zu ihm sagte: „Aber Onkel, das hast du wirklich gut gemacht", antwortete Moltke in seiner ruhigen Weise: „Ja, es war ziemlich gut abgepaßt." Es empörte ihn jedesmal, wenn er hörte oder las, daß seine Verdienste hervorgehoben wurden, und er sagte: „Ich habe nur meiner Stellung gemäß meine Pflicht getan, wie alle meine Kameraden die ihrige getan haben." Wenn er im Reichstage auftrat, so drängte sich alles heran, um ihn zu hören; denn was er sagte, war klar durchdacht, so kurz wie möglich ausgedrückt und enthielt niemals Beleidigungen oder Angriffe auf die Vertreter einer andern Meinung. Im Jahre 1891 ist er gestorben. Das neunzigste
*) Der Ortsname wird mit f, der Personenname mit cf geschrieben.
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Städtewesen.
1
isä
1- Das innere Weißturmtor zu Straßburg im Elsaß, von außen gesehen.
Das teilweise noch aus dem 16. Jahrhundert stammende Stadttor zeigt einen hohen gotischen Durchfahrtsbogen, darüber eine Schießscharte, die ein für den Wächter bestimmter Erker überragt. Das Tor war durch Mauern und jetzt als Spazierwege dienende Gänge mit anderen, weiter außerhalb gelegenen Toren verbunden. Bis in das 19. Jahrhundert wurden die Tore jeden Abend geschlossen und morgens bei Tagesanbruch wieder geöffnet. Beide Zeitpunkte wurden durch das Läuten der Hauptkirchenglocken bekannt gemacht. An jedem Tor befanden sich ein Wächter und meist auch einige Söldner, die auf unnützes Gesindel und Zigeuner zu achten hatten. Alle fremden Personen wurden angehalten und nach Namen, Zweck und Ziel ihrer Reise befragt. Waren prüfte man genau wegen etwa darauf lastender Abgaben. — Der Stadtzoll auf Fleisch, Wein, Bier und andere Waren hat sich in manchen Orten bis auf unsere Tage erhalten.
Geschichtsanhang Iv.
1
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Verkehrsmittel.
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25. Postkutsche aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die meisten Reisenben vertrauten sich der Postkutsche an. Im Anfang des 19. Jahrhunberts begann man zwar in Deutschland allmählich die Hauptverkehrswege sorgfältiger auszubauen, allein die Geschwindigkeit der besetzten Postkutsche war nicht viel mehr als boppelt so groh wie die eines Fußgängers. Die Reise von Berlin zum Rhein bauerte gewöhnlich volle 8 Tage; heute legt man diese Reise mit den schnellsten Zügen in 8 Stunden zurück. — 3n einem ähnlichen Gefährt „stahl" sich Goethe 1786 aus Karlsbad und erreichte nach 39stünbiger Fahrt, die teilweise in „unglaublicher Schnelle" zurückgelegt wurde, Regensburg (Italienische Reise S. 1 und 2).
Heute fährt der Schnellzug die gleiche Strecke in 5 und das Automobil in 8 bis 10 Stunben.
26. Erste Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth. Die erste Eisenbahn wurde in Deutschland 1835 von Nürnberg nach Fürth gebaut, es folgte 1838 die Bahn Berlin—potsdam, beides Privatunternehmen. Auf der ersten 1830 von Liverpool nach Manchester eröffneten Bahn beförderte die von Stephenson erbaute Lokomotive einen mit 30 Personen besetzten Wagen mit einer Geschwindigkeit von 45 km in der Stunbe. Heute beförbern unsre schnellsten Züge die zehnfache Last mit der doppelten Geschwindigkeit.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Berlin_zum_Rhein Karlsbad Regensburg Deutschland_von_Nürnberg Fürth Deutschland Nürnberg Liverpool
1. Die Umgestaltung Preußens.
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Mündungen wären nicht mehr der Rhein. Erst als die preußische Regierung zu Cöln den Rheinstapel errichtete, wo alle Waren umgeladen werden sollten, bequemte sich Holland zur Freigabe der Mündungsarme des Rheins. Friedrich Harkort machte sich auch um den Bau von Eisenbahnen verdient. Der Engländer George Stephenson ist der Erfinder der Lokomotive, die nach jahrelangen Versuchen 1825 eine zukunftssichere Zugkraft zeigte. In demselben Jahre wurde in England die erste Eisenbahn eröffnet, in Deutschland erst 1835 die Linie Nürnberg-Fürth, 1839 Berlin-Potsdam und Leipzig-Dresden. Die Eisenbahnglocke läutete die Sterbestunde der Postkutsche und des Schlagbaumes ein. Das Schließen der Stadttore am Abend hatte keinen Zweck mehr, als die Eisenbahn die Fahrgäste auch während der Nacht in die Städte brachte. Die mittelalterlichen Stadtmauern fielen, einzelne Tore sind als Baudenkmäler erhalten geblieben. (Fig. 25, 26, 1—3.)
Die Eisenbahn hatte anfangs viele Gegner; manche Städte wollten keinen Bahnhof haben; der ausgedehnte Stand der Fuhrleute und die Fuhrmannswirte eiferten dagegen; sogar fortschrittlich gesinnte Männer, wie der Franzose Adolphe Thiers, meinten, die Erfindung habe keine Zukunft. Es bedurfte wirklich treibender Kräfte, wie Harkort eine war, um dem Eisenbahnbau die Wege zu ebnen und die Vorurteile zu zerstreuen. Besonders machte Harkort auf die Bedeutung der Eisenbahnen im Kriegsfälle aufmerksam. Er schrieb: „Die Kunst der Feldherren neuerer Zeit besteht darin, rasch große Streitmassen nach einem Punkte zu bewegen; während ein preußisches Korps sich von Magdeburg nach Minden oder Kassel begibt, erreicht in derselben Zeit ein französisches Heer von Straßburg aus Mainz, von Metz aus Koblenz, von Brüssel aus Aachen; wir verlieren also zehn Tagemärsche, die oft einen Feldzug entscheiden. Diesen Nachteil würde die Eisenbahn heben, indem 150 Wagen eine ganze Brigade in einem Tage von Minden nach Cöln schafften, wo die Leute wohl ausgeruht mit Munition und Gepäck einträfen" ... (Sin andrer einflußreicher Förderer des Eisenbahnbaues ist David Hanse-mann, damals Inhaber einer Wollhandlung in Aachen, später Finanz-minister unter Friedrich Wilhelm Iv.
In die Zeit der ersten Eisenbahnen fällt auch die Erfindung des elektrischen Telegraphen durch die Professoren der Göttinger Universität Wilhelm Weber und Friedrich Gauß (1833).
Die preußische Regierung kam dem Aufschwung der Industrie und des Handels entgegen durch ein Werk, das gleichzeitig ein einigendes Band um die einzelnen Bundesstaaten schloß und gewissermaßen der Grundstein des Deutschen Reiches unter Preußens Führung geworden ist: das ist der Zollverein. Die Lage des Staates drängte zu dieser Gründung. Die östlichen Provinzen waren durch Hannover, Hessen-Nassau von den westlichen getrennt, eine Länderbrücke zwischen Osten und
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rheinstapel Holland Rheins England Deutschland Magdeburg Kassel Mainz Koblenz Aachen Minden Aachen Hannover Hessen-Nassau
3. Die Revolution von 1848.
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Wir verlangen ein deutsches Bundesgericht zur Schlichtung aller Streitigkeiten staatsrechtlichen Ursprungs zwischen den Fürsten und Staaten wie auch zwischen den verschiedenen deutschen Regierungen.
Wir verlangen ein allgemeines deutsches Heimatrecht und volle Freizügigkeit in dem gesamten deutschen Vaterlande.
Wir verlangen, daß fortan keine Zollschranken mehr den Verkehr auf deutschem Boden hemmen und den Gewerbfleiß seiner Bewohner lähmen. Wir verlangen also einen allgemeinen Deutschen Zollverein, in dem gleiches Maß und Gewicht, gleicher Münzfuß, ein gleiches deutsches Handelsrecht auch das Band materieller Vereinigung bald um so fester schließen möge.
Wir schlagen vor Preßfreiheit mit gleichen Garantien gegen den Mißbrauch für das gesamte deutsche Vaterland.
Das waren bedeutende Zugeständnisse an die Wünsche des Volkes. Die Verfassung war bewilligt. An demselben Tage, wo diese Einberufungsorder veröffentlicht wurde, am 18. März, sammelten sich große Massen vor dem Schlosse, um dem Könige zu danken. Als dieser auf dem Balkon erschien, wurde er jubelnd begrüßt. Da entluden sich zwei Gewehre der Soldaten, die Ordnung hallen sollten, das eine durch das Ungeschick des Soldaten, das andre durch den Schlag eines Arbeiters auf den Hahn. Die Schüsse verletzten niemand. Aber die Menge glaubte sich verraten und stob auseinander, baute Barrikaden und begann den Straßenkampf gegen die Truppen, der bis in die Nacht dauerte. Der König war unentschlossen. Daß er Bürgerblut vergießen sollte, war seinem Herzen zuwider. Als die Truppen den Aufstand fast bewältigt hatten, ließ der König sie zurückrusen. Das Volk glaubte, des Königs Bruder, der spätere Kaiser Wilhelm I., habe das Zeichen zum Feuern gegeben. Der König erklärte auf sein Ehrenwort: „Mein Bruder ist un-
schuldig an all den Handlungen, deren er von einigen Böswilligen bezichtigt wird." Um dessen Person in Sicherheit zu bringen, veranlaßte er ihn, auf einige Zeit nach London zu gehen. Zur Beruhigung des Volkes ließ der König am 19. März alle Truppen aus Berlin nach Potsdam abmarschieren und gab die Erlaubnis zur Bildung einer Bürgerwehr. Ein Ritt des Königs und der Prinzen durch die Stadt trug zur Beruhigung der Bevölkerung bei. Das erschien nötig. Denn unter den Barrikadenkämpfern befanden sich viele zweifelhafte Elemente: Arbeiter, die die Arbeit, Studenten, die das Studieren verlernt hatten, fremde Müßiggänger und großstädtisches Gesindel. Der Schutz der eingesessenen Bürgerschaft war ein Gegengewicht gegen diese Elemente. So wollte der König auch, daß die Särge der im Straßenkampf Gefallenen — es waren 183 — am Königlichen- Schlosse vorübergetragen wurden. Er trat auf den Balkon, ließ die Fahnen grüßend senken und entblößte das Haupts/ Der zweite Vereinigte Landtag trat am 2. April zusammen, vereinbarte mit dem Ministerium ein Wahlgesetz, nach dem eine konsti-
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Geschichte der Griechen.
Kodomannus Zeit genug gehabt hatte, ein neues, großes Heer zusammen-Hchlacht bei zubringen. Bei Gaugamela jenseits des Tigris, nicht fern von der «augamela. ro0 ein|t Ninive gelegen hatte, fand in weiter Ebene die Schlacht statt. Auch diesmal entschied Alexander an der Spitze des rechten Flügels den Sieg, und wiederum war Darius unter den ersten, welche die Flucht ergriffen. Nun fielen die Königsstädte der Perser in die Hand des Macedonierkönigs. In die Wunderstadt Babylon zog er ein, von der Priesterschaft, den Behörden und dem Volke feierlich empfangen; dann nahm Alexander in S u s a Quartier; Persepolis wurde besetzt und die Königsburg, zum Zeichen des Sieges und zur späten Rache für die Verbrennung Athens durch Xerxes, niedergebrannt; endlich ergab sich ihm Ekbatana, wo die ungeheuren Schätze an Gold und Silber, die er erbeutet hatte, niedergelegt wurden. Damals zählte Alexander sechsundzwanzig Jahre.
§ 50. Alexanders Züge bis zum Jaxartes und nach Indien. Noch
waren die nordöstlichen Provinzen des Perserreiches zu erobern. Dorthin hatte der unglückliche Perserkönig seinen Weg genommen; unterwegs aber war unter seiner Umgebung ein Aufstand ausgebrochen, und der Führer der Empörer, der Satrap B e f f u s, hatte ihn gefangen genommen und führte ihn in Ketten mit sich. Als sich Alexander in eiligem Marsche den Fliehenden Tod des näherte, entschloß sich Bessus den Darius zu töten, um schneller entkommen $artu6‘ ^ können. So fand Alexander nur die Leiche seines Gegners; er lieh sie neben denen der früheren Perserkönige beisetzen.
Nun drang er in die Landschaften des östlichen Iran, das heutige Afghanistan, und, den Hindukusch überschreitend, in Turan ein. Bessus, der sich zum König aufgeworfen hatte, wurde gefangen genommen und nach persischer Sitte auf furchtbare Weise hingerichtet. Drei Jahre weilte Alexander in jenen Gegenden; er überschritt den O x u s, den heut gen Amu «lexanderamdarja, und drang bis zum Jaxartes vor, der heute Sir Darja heißt.
Jaxartes. ^ ^ legte er die nördlichste der Alexanderstädte an, welche dazu
bestimmt waren, in diesen städtearmen und wenig kultivierten Gegenden Mittelpunkte des Handels und der griechischen Kultur zu werden. Damals vermählte er sich mit der Tochter eines baktrischen Fürsten, R o x a n e.
Seine Indessen war die R e g i e r u n g s w e i s e Alexanders allmählich eine
andere geworden. Noch immer war er der Freund seiner Freunde, unter denen ihm sein Altersgenosse Hephästion besonders nahe stand, noch immer der Kamerad seiner Offiziere, mit denen er gern fröhlich beim Wein zusammen war. Aber an großen Hoftagen, bei festlichen Gelegenheiten
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Extrahierte Personennamen: Gaugamela Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander Xerxes Alexander Alexander Alexanders Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander Alexander Alexander Darja Alexanders
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Quellenstze.
heute unter den gnstigsten Verhltnissen stattgefunden. In gewisser Beziehung ist dieses Ereignis, da es den Anfangspunkt der Bentzung der Eisenbahnen im Preuischen Staate bildet, fr diesen eines der wichtigsten des Jahrhunderts. Ein schneidendes Pfeifen gab das Signal zur Abfahrt. Sie begann in langsamem Tempo, wuchs aber mit jeder Sekunde, bis sie jene rapide Schnelligkeit erreicht hatte, wodurch die Eisenbahnen ihren so glnzenden Sieg der alle sonstigen Mittel des Fortkommens erfochten. Einige Reiter versuchten eine Zeit lang den Wagenzug zu begleiten; doch schon nach wenigen Minuten konnten die erschpften Pferde nicht mehr in gleicher Schnelligkeit folgen."
8) König Friedrich Wilhelm der Vierte ruht in Gott. Er ist erlst von den schweren Leiden, die er mit frommer Ergebung trug . . . Dem Könige, der so Groes zu begrnden wute, dessen unvergeliches Wort: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen! auch Meine Seele erfllt, gebhrt ein hervorragender Platz in der glorreichen Reihe der Monarchen, welchen Preußen seine Gre verdankt, welche es zum Trger des deutschen Geistes machten... Es ist Preuens Bestimmung nicht, dem Genu der erworbenen Gter zu leben. In der Anspannung seiner geistigen und sittlichen Krfte, in dem Ernst und der Aufrichtigkeit seiner religisen Gesinnung, in der Vereinigung von Gehorsam und Freiheit, in der Strkung seiner Wehrkraft liegen die Bedingungen seiner Macht; nur so vermag es seinen Rang unter den Staaten Europas zu behaupten . . . Meine Pflichten fr Preußen fallen mit Meinen Pflichten fr Deutschland zusammen. Als deutschem Fürsten liegt Mir ob, Preußen in derjenigen Stellung zu krftigen, welche es vermge seiner rhm-vollen Geschichte, seiner entwickelten Heeresorganisation unter den deutschen Staaten zum Heile aller einnehmen mu." (Wilhelm I., An Mein Volk.)
9) Whrend eines ganz unglaublich langweiligen Vortrages eines hochge-schtzten Kollegen" schrieb er an seine Schwester: Ich habe nie gezweifelt, da sie alle mit Wasser kochen, aber eine so nchterne, einfltige Wassersuppe, auf der auch nicht ein einziges Fettauge zu spren ist, berrascht mich. Schickt den Schulzen $ oder Herrn von 2) aus dem Chausseehause her; wenn sie gewaschen und gekmmt sind, so will ich in der Diplomatie Staat mit ihnen machen."
10) Das Vertrauen ist allgemein. . . Jeder so todesmutig, ruhig, folgsam, gesittet, mit leerem Magen, nassen Kleidern, nassem Lager, wenig Schlaf, abfallenden Stieselsohlen, freundlich gegen alle, kein Plndern und Sengen, bezahlen, was sie knnen, und essen verschimmeltes Brot. Es mu doch ein tiefer Grund von Gottes-furcht im gemeinen Mann bei uns sitzen, sonst knnte das alles nicht sein.
(Aus einem Briefe Bismarcks an seine Gemahlin.)
11) Telegramm des Knigs an seine Gemahlin: Welches Glck, dieser neue groe Sieg durch Fritz! Preise nur Gott fr seine Gnade! Gewann einige 30 Geschtze, 2 Adler, 6 Mitrailleusen, 4000 Gefangene.
Mac Mahon war verstrkt aus der Hauptarmee. Es soll Viktoria geschossen werden. Wilhelm."
12) Napoleon ort Wilhelm:
Monsieur mon frere!
N'ayant pas pu mourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu' remettre mon epee aux mains de Votre Majeste.
Je suis de Votre Majeste le von frere
Sedan, le ler septembre 1870. Napoleon.
13) Anfang und Schlu der Proklamation: An das beutsche Volk."
Wir Wilhelm,
von Gottes Gnaden König von Preußen,
nachdem die deutschen Fürsten und freien Städte bat einmtigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren
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Verkehrsmittel.
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25. Postkutsche aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die meisten Reisenden vertrauten sich der Postkutsche an. Im Anfang des 19. Jahrhunderts begann man zwar in Deutschland allmhlich die Hauptverkehrswege sorgfltiger auszubauen, allein die Geschwindigkeit der besetzten Postkutsche war nicht viel mehr als doppelt so groh wie die eines Fugngers. Die Reise von Berlin zum Rhein dauerte gewhnlich volle 8 Tage; heute legt man diese Reise mit den schnellsten Zgen in 8 Stunden zurck. In einem hnlichen Gefhrt stahl" sich Goethe 1786 aus Karlsbad und erreichte nach 39 stndiger Fahrt, die teilweise in unglaublicher Schnelle" zurckgelegt wurde, Regensburg (Italienische Reise S. 1 und 2).
Heute fhrt der Schnellzug die gleiche Strecke in 5 und das Automobil in 8 bis 10 Stunden,
26. Erste Eisenbahn in Deutschland von Nrnberg nach Frth. Die erste Eisenbahn wurde in Deutschland 1835 von Nrnberg nach Frth gebaut, es folgte 1838 die Bahn Berlinpotsdam, beides Privatunternehmen. Auf der ersten 1830 von Liverpool nach Manchester erffneten Bahn befrderte die von Stephenson erbaute Lokomotive einen mit 30 Personen besetzten Wagen mit einer Geschwindigkeit von 45 km in der Stunde. Heute befrdern unsre schnellsten Zge die zehnfache Last mit der doppelten Geschwindigkeit.
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Extrahierte Personennamen: Goethe Frth Frth
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20. Wilhelm L, König von Preußen (186188),
Deutscher Kaiser (187188).
1. Als die Knigin Luise noch lebte, hatte sie einmal in einem Briefe ihrem Vater alle ihre Kinder vorgefhrt. Der Kronprinz ist voller Leben und Geist. Er hat vorzgliche Talente; er ist wahr in allen seinen Em-pfindnngen und Worten: das Groe und Gute zieht seinen Sinn an." Dieses Urteil der Mutter bewhrte wohl der Sohn; aber als er (1840) nach dem Tode des Vaters zur Regierung kam, zeigte es sich, da er kein Feldherr sei, und einen solchen brauchten Preußen und Deutschland, wenn sie geeinigt und mchtig werden sollten.
Was ihm fehlte, besa sein jngerer Bruder Wilhelm, den die Mutter schon einfach, bieder und verstndig" genannt hatte. Von frher Jugend an war die Neigung bei ihm sichtbar, sich zum Soldaten auszubilden.
Als 17jhriger Jngling hatte er bereits groe Todesverachtung be-wiesen. Mitten in einer Schlacht auf franzsischem Boden (1814) hatte ihn der Vater, der ein russisches Regiment furchtbar unter den feindlichen Kugeln leiden sah, abgeschickt, den Namen der tapferen Abteilung festzustellen. Die Erscheinung des mutigen Knigssohnes begeisterte die wankenden Krieger zu neuen Anstrengungen, und sie warfen den Feind. Mittlerweile hatte Prinz Wilhelm kaltbltig die Toten und Verwundeten gezhlt und erfllte seinen Auftrag zur grten Zufriedenheit des Vaters.
Nach eingetretenem Frieden eignete er sich mit redlichstem Fleie die Strkung und Abhrtung des Krpers sowie die Kenntnisse an, welche ein Heerfhrer braucht. Er wuchs zu einem schnen stattlichen Manne heran, der bald als das Muster eines ritterlichen Fürsten galt. So gewann er die Zuneigung der geistvollen Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar und in ihr eine Lebensgefhrtin, die sein Haus zum Mittelpunkt eines regen geistigen Verkehrs machte.
2. Diese anmutige Prinzessin war in der Heimat der Liebling des Dichterfrsten Goethe gewesen, der von ihr gesagt hatte: Sie darf mitreden; denn sie hat etwas gelernt." Auf einer ihrer Wanderungen traf sie einmal im Walde ein armes Mdchen, dem mde die Augen zugefallen und der angefangene Strickstrumpf entglitten war. Aufgeweckt durch das raschelnde Laub, griff weinend die kleine Schlferin nach der Arbeit und erzhlte der Unbekannten, da der Vater Waldhter und die Mutter sehr streng sei; sie werde wohl wegen der versumten Zeit Schlge, aber kein Abendbrot
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Wilhelm Goethe