Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): Jungen
368
165. Die deutsche Industrie.
Umgebungen sowie der Donaukreis Württembergs sind die Sitze
der deutschen Baumwollindustrie.
In der S e i d e n i n d u st r i e steht Frankreich obenan; dann
folgt Deutschland, das im rheinisch-westfälischen Jndustriebezirk
die Mehrzahl der Seidenfabriken aufweist; in erster Linie ist Krefeld
zu nennen.
Die Fabrikation von Glaswaren wird hauptsächlich in
unseren großen Kohlengebieten betrieben, wo das notwendige
Heizmaterial zu billigen Preisen zu haben ist, sie hat aber auch im
Böhmer- und Bayerwald und im Fichtelgebirge Heimstätten, wo
ihr der reiche Holzbestand jener Gebiete das Leben ermöglicht.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die in Deutschland öerfertigteu
optischen Gläser.
In der Fabrikation von Chemikalien hat Deutschland
alle Länder der Erde überholt. Der großartige Aufschwung dieser
.Industrie ist veranlaßt worden durch die Tüchtigkeit der deutschen
Chemiker, durch die Güte der deutschen Fabrikate und durch den
Reichtum der Staßfurter Salzlager, aus deren Abraumsalzen eine
ganze Reihe wertvoller chemischer Erzeugnisse gewonnen werden
kann, z. B. Chlorkalium, Glaubersalz, Pottasche, Salpeter, Mag-
nesium, Brom u. a. Früher hatte man die Abraumsalze als wertlos
beiseite geworfen. Nachdem man aber den brauchbaren Gehalt
-erkannt hatte, welcher in diesen Salzen steckt, entstanden in kurzer
Zeit in Staßfurt und Umgebung mehrere große Fabriken, mit denen
bald an andren Orten ähnliche Unternehmungen in Wettbewerb
traten. Die deutschen Drogen erfreuen sich wie die deutschen Farben
besonderer Beliebtheit. In der Fabrikation von Teer- und Ultra-
marinfarben wird Deutschland von niemand erreicht. Große Anilin-
fabriken besitzen Ludwigshafen und Höchst a. M., große Ultramarin-
fabriken Nürnberg und Schweinfurt.
Bedeutende Leistungen weist auch unsere Ton -und Por-
zellanind ustrie auf, die eine jährliche Mehrausfuhr von über
60 Millionen Mark erzielt. Großartige Lager von Ton- und Por-
zellanerde birgt der südliche Böhmerwald. Die älteste Porzellan-
fabrik besitzt Meißen, berühmt sind die Erzeugnisse der Nymphen-
burger Manufaktur.
Die deutsche Lederin du st rie blüht besonders in Nürn-
berg und Offenbach, Leipzig ist berühmt durch seine Pelzin-
d u st r i e.
Papierfabriken besitzen wir in großer Zahl in verschie-
denen Landesteilen, am dichtesten ist der Regierungsbezirk Aachen
damit besetzt. Deutschland steht bezüglich der Papierfabrikation an
der Spitze aller Staaten.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: B._Chlorkalium
Extrahierte Ortsnamen: Donaukreis_Württembergs Frankreich Deutschland Krefeld Bayerwald Fichtelgebirge_Heimstätten Deutschland Deutschland Staßfurt Deutschland Ludwigshafen Böhmerwald Offenbach Leipzig Deutschland
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372
167. Deutschlands Außenhandel.
Mühen, von Kampf und Sorgen! Die Geschichte eines Menschen-
alters steigt vor uns auf! Ein Buch könnte man über diese Zahlen-
reihen schreiben und doch müssen wir unsere Betrachtungen kurz
zusammenfassen. Aber wie ordnen wir diese Zahlen? Sehr einfach!
Handel umfaßt Kauf und Verkauf. Außenhandel bedeutet Handel
mit dem Auslande. Deutschland kauft und verkauft.
Was kauft Deutschland von dem Auslande? Deutschland kauft
Lebensmittel. Mehr als 2602 Millionen Mark haben wir
im letzten Jahre ausgegeben um zu kaufen, was Äcker, Gärten und
Wiesen im Auslande tragen. Fast zwei Milliarden Mark haben wir
ausgegeben um Tiere und Fleisch zu kaufen. Deutschlands Boden
ist also nicht imstande seine Kinder selbst zu nähren. Wie sollte
er auch? Man mag noch so viel Fleiß auf den Boden verwenden,
man mag ihm künstliche Nahrung zuführen, soviel man will: die
anbaufähige Flüche läßt sich nicht beliebig vergrößern und über
einen gewissen Ertrag kommt man nicht hinaus. Unsere Bevöl-
kerung ist in einem Menschenalter um 23 Millionen gestiegen.
Je mehr Menschen es wurden, um so weniger reichten der eigne
Anbau, die eigne Viehzucht aus. Folglich mußten wir, was
fehlte, im Auslande kaufen. Wenn man etwas kauft, muß man
dafür zahlen. Wie aber hat Deutschland die Zahlungen für die
fremden Lebensmittel geleistet? Auch da geben uns die Tabellen
auf dem grauen Stück Papier Auskunft. Wir haben dem Auslande
mancherlei nützliche Dinge aus unserem Überflüsse verkauft. Wir
haben zum Beispiel Überfluß an Steinkohle und Braunkohle.
Holland, die Schweiz, Italien und Österreich-Ungarn haben gar kein
oder zu wenig eignes Brennmaterial. Ihnen haben wir von unserem
Überflüsse an Kohlen abgegeben. So haben wir allein im letzten
Jahre über 444 Millionen Mark Brennmaterial ausgeführt. Groß
sind wir auch in Kal i. Niemand auf der Welt hat sonst Kali-
salze. Mit der wachsenden Menschenzahl werden die Böden immer
schärfer angestrengt; sie wollen immer mehr Kunstnahrung zu-
geführt haben. Diese künstlichen Düngemittel liefern wir der
ganzen Welt, besonders den Amerikanern. Der Export an Kali
allein geht in die Millionen. Wir sind aber auch an E i s e n das erste
Land Europas. Im letzten Jahre haben wir fast 15 Millionen
Tonnen Roheisen gewonnen. Diese Mengen können wir nicht allein
verbrauchen. Folglich werfen wir den Überfluß auf den Weltmarkt.
Mehr als 849 Millionen haben wir im letzten Jahre an Eisen
und Eisenverbindungen ausgeführt.
Die Tabellen lehren uns noch mehr. Da finden wir einen Posten
von 690 Millionen Mark: soviel haben wir an Produkten der che-
mischen I n d u st r i e exportiert, also Farben und pharmazeu-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Deutschland Deutschland Deutschlands Deutschland Holland Italien Europas
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432
191. Das Eisen.
grabene und mit Ton ausgefütterte Gruben, die am Fuße einen
Kanal besaßen, durch welchen die zur Verbrennung nötige Luft
in den Ofen gesaugt wurde. Später änderte man die Ofen; man
baute Schächte von 5 bis 6 Fuß Höhe und 3 bis 4 Fuß Weite, in
deren Umfang man vier Löcher machte, in welche „Fermen" aus
gebranntem Ton gelegt wurden, durch die man mitt ls Blase-
bälgen Luft in den Ofen preßte. Diesen ältesten Eisenhütten-
prozeß nennt man Rennarbeit; er lieferte aus den reichen
Eisenerzen einen Klumpen von schmiedbarem Eisen. Guß-
eisen kannte man bis weit in das Mittelalter hinein nicht. Vom
13. Jahrhundert ab, als der Eisenverbrauch mehr und mehr zu-
nahm, begann man in Deutschland die Schmelzstätten allmählich
aus den Gebirgen und Wäldern, wo sie inmitten der Rohstoffe,
Erz und Holz, gestanden hatten, an die Ufer der Flüsse zu verlegen,
wo die Kraft des Wassers den Wind durch die Formen in den Ofen
preßte. Da kam man schneller vorwärts als durch das Treten der
Blasebälge, die Ofen konnten größer und höher werden, damit
stieg die Temperatur, das Eisen löste eine gewisse Menge von Kohle
auf und wurde dadurch leichter schmelzbar; im Herde entstand
statt des bisherigen Klumpens Metall flüssiges Eisen: Roheisen
oder Graueisen, dessen Verwendbarkeit zu Gießereizwecken bald
erkannt wurde. Immer größere Mengen von Eisen wurden, der
gesteigerten Nachfrage entsprechend, hergestellt, immer gewaltigere
Quantitäten von Holzkohlen verschwanden in dem Schlunde der
Eisenschmelzöfen und der Waldbestand nahm in beängstigender
Weise ab. Man sah sich aus diesem Grunde behördlicherseits ge-
nötigt die Eisenproduktion einzuschränken. Aber die Not macht
erfinderisch; man versuchte die Holzkohle durch die Kohle der Stein-
kohlen, durch Koks, zu ersetzen und im Jahre 1740 sehen wir in
England den ersten Kokshochofen im Dauerbetriebe. Das dichtere
Koksmaterial erforderte erheblich stärkeren Zug, man erhöhte die
Ofen und preßte seit 1760 die Verbrennungsluft nicht mehr durch
lederne Blasebälge, sondern durch eiserne Zylindergeblüse in die
Ofen, zu deren Betrieb 1769 Watts verbesserte Dampfmaschine
die Kraft lieferte. Das Wasser war als Betriebskraft überflüssig
geworden, drum begeben sich die Eisenhütten wieder aufs Wandern
und setzen sich in den Kohlenrevieren fest. Doch immer noch spielte
sich der Prozeß nicht zur vollen Zufriedenheit ab; wohl vermochte man
jetzt so viel Wind in den Ofen zu pressen, als man nötig hatte, aber
die großen Massen von kalter Luft, die sich immer erst aus Kosten
der brennenden Reaktionsmasse erwärmten, störten den Verlauf
der Schmelzung und verzögerten ihn. Das brachte den deutschen
Hüttenleiter Faber du Faur in Wasseralfingen auf den Gedanken
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Wasseralfingen
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191. Das Eisen.
433
die Gebläseluft heiß in den Ofen zu pressen; er drückte sie also
vorerst durch die eisernen Röhren, welche er mit den den Hoch-
ofen verlassenden „Gichtgasen" bis auf etwa 500° C anheizte. Viele
Jahre haben diese eisernen Winderhitzer hervorragende Dienste
geleistet, bis sie nach 1860 von Cowper durch die besseren aus feuer-
festen Steinen allmählich ersetzt wurden.
Bevor wir die Gewinnung des Roheisens im Hochofen und
seine Verarbeitung auf Schmiedeeisen und Stahl verfolgen, müssen
wir uns zunächst nach den Rohmaterialien dazu umsehen. Das
Eisen ist auf der Erde und im Weltall außerordentlich verbreitet;
aus den himmlischen Regionen fallen mitunter Meteorsteine nieder,
Bruchstücke, die um die Sonne kreisen und auf die Erde fallen,
wenn sie in deren Nähe kommen. Sie bestehen aus gediegenem
Eisen und enthalten außerdem gewöhnlich Nickel, mitunter Phos-
phor, selbst kleine Diamanten sind darin gefunden worden. Wohl
aus demselben Materiale bestehen die kleinen Meteorteilchen,
welche nicht auf die Erde gelangen, sondern beim Eintritt in die
Erdatmosphäre durch die Reibung ins Glühen geraten und uns
als Sternschnuppen freundliche Himmelsgrüße herniedersenden.
Im allgemeinen trifft man das Eisen meist in Verbindungen mit
Sauerstoff (oder Schwefel) — kein Wunder, geht doch das Eisen-
metall so leicht an feuchter Luft in Eisenrost über; es findet sich
aber auch in allen grünen Pflanzenteilen und als ein nie fehlender
Bestandteil der roten Blutkörperchen.
Für die Verhüttung kommen allein Sauerstoffverbindungen
des Eisens in Frage, wie sie die folgenden Erze enthalten: Der
Magneteisenstein, der Roteisenstein, der Brauneisenstein und der
Eisenspat. Diese können nach einfacher Vorbereitung mit Koks und
Schmelzmaterialien in den Hochofen zur Eisendarstelluug kommen.
Es finden sich aber auch reichlich geschwefelte Eisenerze, wie der
Magnetkies, die man nicht ohne weiteres in den Hochofen bringen
darf; sie müssen vielmehr erst einem Röstprozesse unterzogen werden,
bei welchem der Schwefel zu schwefliger Säure verbrennt, während
das Eisen in der Form von Eisenoxyd zurückbleibt und so der Eisen-
hütte überantwortet wird. Hier wird nun im „Hochofen" das
Eisenoxyd durch Koks, der wesentlich aus Kohlenstoff besteht, in
Eisenmetall verwandelt. Die modernen Hochöfen sind 15 bis 30 m
hoch. Die „Beschickung" (Erz, Zuschläge und Koks) wird oben
In die „Gicht" gestürzt und hier durch die von unten aufsteigenden
Gase vorgewärmt; sie rutscht in den „Schacht", in welchem sie bei
stärkerer Erhitzung der Wirkung des hier massenhaft vorhandenen
Kohlenoxyds ausgesetzt ist; weiter gelangt sie in den „Kohlensack",
in dem die Schmelzmassen zusammensintern und Eisenmetall in
Baier, Lesebuch für kaufmännische Schulen. 28
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434
191. Das Eisen.
nicht geschmolzenem, sondern nur erweichtem Zustande entsteht.
Indem es in die Rast gelangt, kohlt es sich in Berührung mit dem
glühenden Koks mehr und mehr, wird dadurch leichtflüssiger und
schmilzt vor dem Gebläse nieder; gleichzeitig sondern sich die in-
zwischen gebildeten Schlacken ab, welche entweder als feurige
Schlangen ununterbrochen in Rinnen abfließen oder ab und zu
in Tonnenwagen aufgefangen und auf Halden gestürzt werden.
Im unteren Teil des „Gestells" sammelt sich das entstandene Eisen-
metall und wird von Zeit zu Zeit „abgestochen". Zu diesem Zwecke
wird die über dem Wallstein befindliche, mit Ton verschlossene
Öffnung aufgebrochen, worauf das weißglühende Eisen unter
Funkensprühen aus dem Ofen fließt und in Sand- (bei Grau-
eisen) oder Eisen- (bei Weißeisen) Formen geleitet wird. Man
erhält es so in langen, schmalen Barren, die man „Gänze" oder
„Masseln" nennt. Die Sohle des Hochofens bildet der Bodenstein,
der aus großen Schamottesteinen besteht.
Neben dem Metall entstehen beim Hochofenprozeß die Schlacken
und die Gichtgase. Von den ersteren liefert jeder Hochofen an-
nähernd so viel oder noch mehr als Eisen dem Gewichte nach, mehr als
dreimal so viel dem Umfange nach, so daß deren Verwendung
Schwierigkeiten macht. Wohl werden sie als Wegebaumaterial,
für Schlackenziegel, als Schlackenwolle zum Verpacken, für Flaschen-
glas u. a. m. benutzt, doch ist das entstehende Quantum zu groß
um auf diese Weise verbraucht zu werden. Vielfach stürzt man sie
deshalb in die abgebauten Gruben, die so allmählich wieder ge-
füllt werden.
Die Gichtgase, d. h. die Gase, welche dem Hochofen aus der
Gicht entströmen, enthalten etwa 30% Kohlenoxyd und stellen
so ein höchst wertvolles Heizmaterial dar. Bis vor kurzem wurden
dieselben ausschließlich zum Heizen der Winderhitzer und zur Kessel-
feuerung verwendet; neuerdings aber werden sie auch mit aus-
gezeichnetem Erfolge zum Treiben von Motoren herangezogen
und dürften wohl berufen sein, fehlende Wasserkräfte zur billigen
Erzeugung von Elektrizität zu ersetzen.
Das Roheisen ist nicht reines Eisen, sondern vielmehr als
Legierung von Eisen mit 9 bis 30% fremder Stoffe angesehen.
Das graue Roheisen enthält 2,5 bis 5% Kohlenstoff, 1 bis 3%
Silizium, bis zu 5% Mangan, bis 2% Phosphor, kleine Mengen
von Kupfer, Nickel, Kobalt, Schwefel usw.; seine graue Farbe
rührt von Graphit her. Das Graueisen ist in geschmolzenem Zu-
stande sehr dünnflüssig, füllt die Formen rein und scharf aus und
ist daher das Hauptmaterial für die Eisengießerei. Dieses Guß-
eisen muß möglichst frei von Phosphor sein; deshalb werden zu
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171. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland. 381
feite bringt, verkauft oder über die innere Grenze schafft, wird
schwer bestraft. Die Steine sind fast durchgängig sehr klein, aber
wertvoll und meist wasserhell. Bei den ersten Funden gingen
zwei bis vier auf ein Karat, später hat man aber bedeutend größere
gefördert. Die Farbe ist weiß bis gelb, in seltenen Fällen dunkel.
Schon das erste Jahr brachte eine Förderung von 40 000 Karat
im Werte von mehr als einer Million, 1909 und 1910 wurden
ungleich mehr Diamanten gefunden; man rechnet für das letzte
Jahr schon mit einem Ertrag von 850 000 Karat im Werte von
23 Millionen Mark; das ist ein ganz hübscher Anfang.
Dabei ist die Gewinnung kinderleicht. Die Natur hat in Süd-
westafrika eigentlich die Arbeit schon dreiviertel getan, die sie in
den englischen Diamantgebieten dem Menschen überlassen hat.
Dort wird bekanntlich der Diamant aus dem schweren, tonigen
Blaugrund gewonnen und man muß, um ein Kilogramm Diamanten
zu gewinnen, nicht weniger als 17 Millionen Kilogramm Blau-
grund heraufholen und sorgfältig durcharbeiten. Das hat nun in
der deutschen Kolonie schon die Zeit besorgt. Wer weiß, wo die
Gewässer oder die Winde die kleinen Diamanten von Lüderitzbucht
einst hergetragen haben, heute sind sie da und liegen frei im Sande
oder Kies, wo es nur der geringen Arbeit bedarf sie nach und nach
herauszuwaschen. Ja, man findet sie bisweilen auf dem kahlen
Felsboden, wohin sie nur der Wind getragen haben kann. Diese
leichte Gewinnung entschädigt die Diamantgesellschaften für die
hohen Abgaben, die ihnen vom Reiche aufgelegt werden und gegen-
wärtig ein Drittel des Wertes der ausgeführten Steine betragen.
Ein nicht zu verachtender Vorteil wird auch dem deutschen
Gewerbe durch die Diamanteneinfuhr zuwachsen; denn die Steine
werden naturgemäß in Deutschland geschliffen und gefaßt werden,
wobei ebenfalls Millionen in Arbeitslöhnen und Gold umgesetzt
werden. Aus „Jahrbuch der Weltreisen".
171. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland.
Das mächtige Jnselreich ist seit mehr als einem Jahrhundert
der erste Industrie- und Handelsstaat der Erde und behauptet diesen
Rang auch heute noch, wenn auch nicht mehr in alleinherrschender
Stellung, sondern unter dem sehr erstarkten Wettbewerb Deutsch-
lands und der Vereinigten Staaten von Amerika. Nach wie vor
überragt es aber als See- und Kolonialmacht alle anderen Länder
der Erde, über jeden Vergleich erhaben. Nicht wenig hat zu der
l hohen Blüte des Landes seine glänzende Ausstattung durch die Natur
beigetragen. Durch seine ala ge im Mittelpunkte der Landhalbkugel
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Irland Deutschland Irland Amerika
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): Jungen
192. Aluminium.
439
Sorten Eisen und Stahl, die wir in ihrer Herstellung verfolgt
haben, sind nicht reines Eisen, sondern enthalten stets wechselnde
Mengen anderer Bestandteile, von deren Anwesenheit aber ge-
rade, wie wir gesehen haben, die wertvollen Eigenschaften der
verschiedenen Eisensorten abhängen.
An feuchter Luft „rostet" Eisen, indem es sich auf Kosten von
Luftsauerstoff oxydiert und mit einer Schicht von Eisenoxydhydrat
überzieht; verhindert man den Zutritt der Luft zum Eisen durch
Überziehen desselben mit Ölfarben oder anderen Metallen, wie
Zinn, Blei, Zink, so ist ein Rosten des Eisens ausgeschlossen. Beim
Glühen an der Luft bedeckt es sich mit einer sich leicht ablösenden
Schicht, die man „Hammerschlag" nennt. In Sauerstoff verbrennt
Eisen mit blendendem Glanze.
Durch Berührung mit einem Magneten wird Eisen magnetisch;
doch nur der Stahl behält den ihm erteilten Magnetismus.
Nach Dr. F. B. Ahrens.
192. Aluminium.
Das Aluminium wurde 1827 zum ersten Male von Wühler aus
Tonerde dargestellt; er erhielt es als graues Metallpulver, welches
durch Polieren Metallglanz annahm, aber nicht zu Metallkörnern
vereinigt werden konnte. Das gelang dem berühmten Chemiker
erst 1845. Für das schöne, leichte, weiße Metall interessierte sich
nun vor allem der Kaiser Napoleon und er stellte deshalb dem
französischen Chemiker St. Claire Deville reiche Mittel zur Ver-
fügung um das Aluminium in größeren Mengen fabrikmäßig
herzustellen. Im Jahre 1855 sah man denn auch wirklich auf der
Pariser Weltausstellung größere Massen von „Silber aus Lehm",
und da der Preis desselben von 1000 Fres, auf 300 Fres, für das
Kilogramm gesunken war, so versah Napoleon seine Kürassiere
mit Kürassen von Aluminiumbronze, d. h. einer Legierung von
Aluminium und Kupfer. St. Claire Deville errichtete nun eine
größere Fabrik in Salyndre, wodurch der Preis weiter bis auf
130 Francs im Jahre 1862 sank. Nun aber war man an eine Grenze
gelangt, die man nicht überschreiten konnte. Erst der elektrische
Strom half darüber hinweg. Es gelang nämlich im Jahre 1884
den Gebrüdern Cowles aus einem Gemisch von Tonerde, Kohle
und Kupfer durch elektrische Erhitzung Aluminiumbronze darzustellen.
Das war ein bedeutender Fortschritt, nur schade, daß es un-
möglich war nach diesem Verfahren reines Aluminium zu ge-
winnen. Stets war dasselbe stark kohlenstoffhaltig und wurde
dadurch völlig unbrauchbar zu jeder Verarbeitung.
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: F._B._Ahrens Napoleon Claire_Deville Napoleon Claire_Deville Cowles
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440
192. Aluininium.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam die Sache wieder
einen Schritt vorwärts und gelangte damit an jenen Punkt, an
dem wir uns heute noch befinden. Ein Franzose, Paul Hcroult,
zeigte, daß man reines Aluminium dadurch erhalten kann, daß
man reine Tonerde auf elektrischem Weg in Aluminiummetall
und Sauerstoff zerlegt. Diese Heroultmethode wurde dann in
Neuhausen am Rheinfall von dem Erfinder und Dr. Kiliani weiter
so vervollkommnet, daß der Preis des Aluminiums heute auf 2 Mark
pro Kilogramm gesunken ist.
Das Aluminium hat in reinem Zustande eine silberweiße
Farbe; es verändert sich wenig an der Luft und wird auch von
Schwefelwasserstoff nicht geschwärzt. Es ist ein sehr leichtes Metall,
denn sein spezifisches Gewicht ist 2,7; es ist danach etwa 3 mal
leichter als Eisen, fast 3,5 mal leichter als Kupfer, etwa 4,5 mal
so leicht wie Blei und mehr als 7 mal leichter als Gold. Das Alumi-
nium hat in gegossenem Zustande eine Zugfestigkeit gleich der
des Gußeisens; kalt gewalzt oder geschmiedet erreicht es die Zug-
festigkeit der Geschützbronze und übertrifft Kupfer, Zink und Zinn;
durch Erwärmen wird es so weich und dehnbar, daß es zu den
feinsten Blättern und Drähten ausgestreckt werden kann. Von
verdünnten organischen Säuren, wie Essigsäure, Weinsäure, Zi-
tronensäure, wird Aluminium so gut wie gar nicht angegriffen,
was für die Benutzung desselben zu Kochgeschirren von Bedeu-
tung ist.
Die vielen hervorragenden Eigenschaften des Aluminiums
machen dasselbe zu vielseitigster Anwendung fähig, wenn es sich
darum handelt ein leichtes oder auch ein durch nichts angreifbares,
leidlich billiges Metall anzuwenden. Die zahlreichen Gegenstände
des Gewerbe- und Kunstgewerbewesens vom Hausschlüssel bis zum
Dachbelag, die aus Aluminium hergestellt werden, sind ja genug-
sam bekannt, ebenso wie die Verwendung desselben zum Ban
unterseeischer Boote, Schiffsbeläge, lenkbarer Luftschiffe u. dgl. m.
Bei den vielen Möglichkeiten der guten Anwendungsfähig-
keit des Aluminiums ist es ein bedauernswerter Mangel, daß die
mechanische Bearbeitungsfähigkeit desselben viel zu wünschen übrig
ließ; das Metall ist zu weich um scharfe Grate drehen, Gewinde
schneiden zu lassen usw., es „schmiert". Ein Zusatz von Magnesium
beeinflußt nun das Aluminium in dieser Beziehung in günstigster
Weise und erhöht sogar noch die Leichtigkeit des Metalls. Die
dadurch erhaltenen Legierungen mit verschiedenem Magnesium-
gehalte heißen M a g n a l i u m und sind durch ihre Festigkeit,
ihren Glanz, die hohe Politurfähigkeit und die mechanische Be-
arbeitungsfähigkeit gleich ausgezeichnet. Sie lassen sich drehen,
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
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193. Die Gewinnung der Edelmetalle.
441
bohren, fräsen, hobeln wie Messing und Rotguß, wobei sich lange
Spanlocken resp. Späne ergeben; ganz vorzüglich gelingt auch das
Gewindeschneiden, wobei sich die Späne nicht festsetzen, sondern
flockig abgehen und weder ein Reißen noch Schmieren stattfindet.-
Nach vr. F. B. Ahrens.
193. Die Gewinnung der Edelmetalle.
Das Gold kommt in der Natur in verschiedener Form vor..
So findet sich vielfach Gold im Sand der Flüsse, alter Flußbette
oder an Stellen, die ehemals vom Wasser solcher Flüsse überflutet
waren. Man nennt solches Gold Wasch- oder Seifengold. Es
findet sich meist in Form von Staub, Körnern oder Blättchen direkt
vermischt mit Erde, Sand und Geröll und liegt entweder unnüttel-
bar zutage oder doch in geringer Tiefe in der Erde. Seine Ge-
winnung geschieht meist durch das Waschverfahren. Der goldhaltige-
Sand wird geschlemmt, wobei sich die schweren Goldteilchen am
Grund der Schwemmrinne ansammeln. Auch das Aufsammeln
und Auslesen des Goldes mit der Hand kann vorkommen, dann
nämlich, wenn es sich um größere Stücke handelt. Solche Fund-
stellen hat es gegeben. Ja es sind schon Goldklumpen gefunden
worden, von denen ein einzelner ein großes Vermögen wert war.
Der größte jemals gefundene Goldklumpen hatte das stattliche
Gewicht von 26 Zentnern und repräsentierte somit ein Vermögen
von 3 600 000 Mark.
Die Flußbette und die von den Flüssen angeschwemmten
Bodenflächen sind jedoch nicht die ursprüngliche Lager-
stätte des Goldes. Seine Wiege steht tief im Schoße der Berge.
Nur wenn Quellbäche und Wasserfälle im Gebirge goldführendes-
Gestein losreißen und mit sich fortschwemmen und fortrollen bis
in die Ebene hinab, lagert es sich dort im Bette der Flüsse und
an den sandigen Ufern. Da, wo die Flüsse beginnen einen ruhigen
Lauf zu nehmen, sinkt das goldschwere Gestein zu Boden und wird
nicht mehr weiter gewälzt. Die Wasser aber rollen über den gold-
umklammernden Fels dahin, jahrhundertelang, und zerspülen ihn
zu Staub und Sand; so wird das Gold frei.
Die Goldwüscherei ist heute nicht mehr von besonderer Be-
deutung. Heute wird weitaus das meiste Gold gewonnen an seiner
Urstütte, im Gebirge. Dies letztere Gold nennt man Berggold
oder Ganggold. Dort im dunklen Schoße der Berge schläft das-
Gold, eingesprengt in Quarzgestein, in gangartigen Ausfüllungen
von Felsspalten und Klüften. Dieses Gold wird im bergmännischen
Abbau gewonnen. Das goldführende Gestein wird gemahlen und»
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Kaufmännische Schule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): Jungen
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193. Die Gewinnung der Edelmetalle.
Kulturländern Asiens und auch in Ägypten findet sich das Silber
doch immerhin schon viele Jahrhunderte v. Chr. Bei den Babylo-
niern war das Silber anfänglich mehr wert als das Gold. Das
hing mit dem eben erwähnten Umstande zusammen, daß Silber
nur in seltenen Füllen rein in der Natur vorkommt, während
seine Gewinnung aus silberhaltigen Erzverbindungen erst mög-
lich ist unter Voraussetzung gewisser hüttentechnischer Fortschritte.
Darum hatte das Silber anfangs eine größere Seltenheit als
Gold, sein Seltenheitswert mußte darum höher sein als der des
Goldes.
Sobald man aber durch technische Erfindungen imstande war
das Silber aus seiner Verbindung mit andern Erzen zu lösen, da
sank dasselbe im Wert unter den des Goldes und zwar sehr rasch.
Schon etwa um das Jahr 1500 v. Chr. war in Ägypten das Wert-
verhältnis zwischen Gold und Silber wie 138/9 : 1; d. h. eine Quan-
tität Gold war fast 14 mal so viel wert wie ein gleiches Quantunr
Silber.
Die Israeliten holten Silber aus Spanien und dem nicht
genau bestimmbaren Lande Ophir. Beim Bau des Tempels kam
es zur Verwendung. Die verschiedensten Geräte wurden aus
Silber gefertigt.
In Mitteleuropa wurde das Silber erst viel später bekannt.
Immerhin aber hat man auch da bei Ausgrabungen, besonders
bei der Offenlegung von Gräbern nicht selten Silberfunde ge-
macht, Schmucksachen aus Silber, Ringe, Gürtel, Spangen u. dgl.
Nachdem schon im Altertum in Griechenland und besonders in
Spanien ein erheblicher Silberbergbau stattgefunden hatte, wurden
im Mittelaller vor allem Böhmen, das Erzgebirge und der Harz
für die Silbergewinnung von Bedeutung. Unter Friedrich dem
Großen blühte der Silberbergbau in Oberschlesien.
Mit der Entdeckung Amerikas trat wie in der Goldproduktion
so auch in der Silberproduktion ein durchgreifender Wandel ein:
die Neue Welt trat an die Spitze der silberproduzierenden Länder.
Aus Mexiko und Peru schleppten die spanischen Eroberer gewal-
tige Silberschätze nach ihrer Heimat. Und als an silbernen Gegen-
ständen nicht mehr viel in diese:: Ländern zu finden war, da drang
man ein in den Schoß der Berge, wo noch große Mengen von
silberhaltigen Erzen ruhten und heute noch ruhen. Seitdem auch
beim Silber der technische Gewinnungsprozeß ein vollkommenerer
geworden ist, hat sich auch die Silberproduktion noch mehr gehoben,
da man infolge der technischen Fortschritte imstande war und ist,
auch Erze, die nur einen geringern Gehalt an Silber führen, mit
Gewinn noch zur Produktion heranzuziehen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Spanien Mitteleuropa Gürtel Griechenland Spanien Oberschlesien Amerikas Mexiko Peru