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1. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 12

1880 - Danzig : Axt
12 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Der dreißigjährige Krieg. Gern hätte er eine Entdeckungsfahrt unternommen. Doch dauerte es acht Jahre, ehe nach vielem erfolglosen Bemühen des Kolumbus, die Königin von Spanien sich entschloß, ihm zu helfen und ihm drei kleine Schiffe zur Reise auszurüsten. Als er nach der Abfahrt schon viele Tage mit seinen Leuten auf dem Weltmeer war und nirgend sich ein Land zeigen wollte, wurden die Schiffsleute mutlos. Sie drohten, ihn über Bord zu werfen, wenn er nicht sofort umkehren wolle. Kolumbus aber bat noch um einige Tage Geduld und ließ auf dem Mastkorbe eifrig Wache halten. Endlich erscholl der Ruf: Land! Land! auf dem Schiffe, und bald landeten sie auf einer schönen grünen Insel. Kolumbus war der Erste, der dieses ueuentdeckte Land betrat. Mit einer Fahne in der Hand nahm er feierlich für den König von Spanien Besitz davon. Es war dies die amerikanische Insel Guauahani. Kolumbus aber nannte sie San Salvador (b. i. Land des Erlösers). Nach Spanien zurückgekehrt, wurde er mit Jubel empfangen und mit Ehren überhäuft. Doch verdächtigte man bald seine Thaten, und er hat von Spanien nur den größten Undank für seine wichtige Entdeckung davonge- tragen. Nach der dritten Entdeckungsreise, die er unternahm, wurde er sogar in Ketten nach Spanien zurückgebracht. Das Ei des Kolumbus. Sein Ende. Überkluge Leute meinten mitunter: Was hat Kolumbus denn so Großes gethan? es hätte ein jeder andere ebenso gut die neue Welt entdecken können. Als Kolumbus mit solchen Leuten einst zu Tische saß und eben gekochte Eier aufgetragen wurden, sagte er: Wer von euch kann ein solches Ei auf die Spitze stellen, so daß es frei stehen bleibt? Einige der Herren versuchten dies, ohne daß es ihnen gelingen wollte. Kolumbus aber drückte die Spitze des Eies ein, und nun stand es. Das hätten wir auch gekonnt! riefen alle. Ihr habt ganz recht, liebe Herren, sagte Kolumbus lächelnd, ihr alle hättet es gekonnt; ich allein aber habe es gemacht. — Tiefgebeugt und lebensmüde durch erlitteues Unrecht starb Kolumbus. Seine letzten Worte waren: Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Der von ihm entdeckte Weltteil aber wurde nach Amerigo Ves- pucius, der dieses Land zuerst beschrieb, Amerika genannt. 24. Der dreißigjährige Krieg. 1618—48. Ursache und Ausbruch des Krieges. Im Jahre 1519, unter der Regierung Karls V., geschah durch vr. Martin Luther die Kirchentrennung. Luthers Anhänger, die sich Lutheraner nannten, standen lauge Zeit mit den Katholiken nicht auf freundlichem Fuße, bis endlich (1555) der Augsburger Religionsfriede zu Stande kam. Dieser aber hatte doch die rechte Eintracht zwischen Katholiken und Protestanten nicht herzustellen vermocht. Im Stillen war eine Partei auf die andere höchst erbittert, und diese Erbitterung führte den dreißigjährigen Krieg herbei. Die Protestanten in Böhmen wollten nämlich eine Kirche bauen, wurden aber vom Kaiser daran verhindert. In größter Entrüstung hierüber stürmten die Böhmen 1618 auf das Schloß in Prag und stürzten zwei kaiserliche Beamte zum Fenster hinaus. Dies war der Beginn zum unheilvollen Kriege. Gustav Adolf. Der Kaiser zog gegen die Verfechter der protestantischen Lehre in den Krieg und besiegte sie durch seine beiden Feldherrn Tilly und Wallen stein. Da nun Frank- reich aus der gänzlichen Verwirrung in Deutschland Vorteile zu ziehen gedachte, so munterte es den tapfern Schwedenkönig Gustav Adolf zur Teilnahme am Kriege auf. Gustav Adolf, ein Mann von hohen kriegerischen Tugenden, war ein eifriger Protestant und eilte daher schnell seinen Glaubensgenossen zur Hilfe. Tilly. Der berühmte kaiserliche General Tilly eroberte die fast ganz protestantische Stadt Magdeburg. Seine Krieger aber zerstörten diese vollständig. Wer vom Schwerte verschont blieb, kam in den Flammen um; denn bald loderten an unzähligen Stellen zugleich die Feuerflammen empor. In einer Zeit von 10 Stunden war die reiche und mächtige Stadt Magde- burg in einen Aschenhaufen verwandelt, wobei nahe an 30 000 Einwohner ums Leben kamen. Wallenstein, ein ebenfalls berühmter kaiserlicher Feldherr, stammte aus einer Freiherren- familie in Prag und hatte eine sehr sorgfältige Erziehung genossen. Er beschäftigte sich besonders gerne mit der Sterndeuterei und glaubte in den Sternen zu lesen, er würde noch einst zu hohen Ehren gelangen. Im dreißigjährigen Kriege zeichnete er sich so durch Tapfer- keit aus, daß der Kaiser ihn zum Herzog von Friedland ernannte. Seine Soldaten aber standen in keiner rechten Manneszucht, und es liefen so viele Klagen über ihre Zügellosigkeiten und Rohheiten ein, daß der Kaiser genötigt war, Wallenstein nebst seinem Heere, welches er selbst geworben hatte, zu entlassen. Kurz nachdem aber kam es zwischen Gustav Adolf und Tilly bei Leipzig zur Schlacht, in welcher Tilly tödlich verwundet wurde und bald darauf starb. Die Schweden errangen den Sie.. Da wandte sich der Kaiser in seiner Not an

2. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 3

1880 - Danzig : Axt
Die alten Griechen. Alexander der Große. S damit meinte und ließ ihn vom Scheiterhaufen zu sich kommen. Krösus erzählte ihm, wie Solon ihn auf die Bergänglichkeit alles Irdischen aufmerksam gemacht und gesagt habe, „niemand ist vor seinem Tode glückich zu Preisen". Cyrns schenkte ihm darauf das Leben, und behielt ihn bei sich als Freund. Später wurde Cyrus in einer Schlacht gegen die Massagetcn getötet. Tomyris, die Königin der Massageten, tauchte sein Haupt in einen Schlauch mit Blut und rief: „Nun trinke dich satt, Barbar!" 6. Die alten Griechen. Wohnsitz. Eine große Halbinsel erstreckt sich im Osten Süd-Europas in das mittelländische Meer, deren südlicher Teil Griechenland heißt. Hohe Gebirge durchziehen das Land, zwischen welchen sich fruchtbare Landstrccken ausbreiten. Ein ewig blauer Himmel erfreut hier das Auge, und eine balsamische milde Luft wirkt labende Frische. Hier wohnten die Griechen. Bildung. Die Griechen besaßen herrliche Anlagen des Körpers, sowie des Geistes und bildeten diese' sorgfältig aus. Große Dichter, Geschichtsschreiber, Maler und Bildhauer gingen aus ihnen hervor. Sinn für alles Edle, Liebe zum Vaterlande, Mut und Tapfer- keit war ihnen eigen. So gelangte Kunst und Wissenschaft hier zur schönsten Blüte, und noch heute dienen uns viele griechische Werke zum Muster. Sokrates. 400. Einer der weisesten Menschen, die je auf Erden gelebt haben, war der Grieche Sokrates. Als Sohn eines Bildhauers hatte er bei seinem Vater ebenfalls diese Kunst erlernt. Sehr gern aber beschäftigte er sich damit, geistig begabte Jünglinge zu unterrichten. Er machte sie besonders darauf aufmerksam, daß Wissen nichts wert sei, ohne Tugend. Die mit ihm umgingen, liebten ihn sehr. Ja, einer seiner Schüler ging oft einen weiten Weg unter Lebensgefahr, um nur mit ihm zusammen sein zu können. Sokrates lebte äußerst mäßig, aß die einfachste Kost und härtete seinen Körper auf jede Weise ab. Er pflegte zu sagen: „Nichts bedürfen ist göttlich, und wer am wenigsten bedarf, ist der Gottheit am nächsten."— Es fehlte ihm indes nicht an Feinden, und diese verklagten ihn bei Gericht, er verführe die Jugend und verachte die Götter. Die Richter verurteilten ihn hierauf, den Giftbecher zu trinken. Mit ruhigem Gemüte sprach er im Gefängnis mit seinen Freunden noch über die Unsterblichkeit der Seele und trank dann ohne Furcht den Giftbecher. Weinend standen seine Freunde um ihn; er aber tröstete sie, hüllte sich darauf in seinen Mantel und verschied mit ruhigem Gewissen. 7. Alexander der Große. 333. Seine Jugend. Nördlich von Griechenland lag das Königreich Macedonien, welches so mächtig wurde, daß auch Griechenland ihm Unterthan ward. Der berühmteste König von Macedonien war Alexander der Große. Weise Lehrer hatten ihn in seiner Jugend unterrichtet und die schönen Anlagen seines Geistes ausgebildet. Sein liebster Wunsch war, ein großer Held zu werden. Als einst seinem Vater Philipp. ein kostbares, aber wildes Schlachtroß zum Kauf angeboten wurde, konnte es niemand bändigen. Da schwang sich der junge Alexander auf dasselbe und bändigte es mit leichter Mühe. In freudigem Er- staunen, schloß Philipp seinen Sohn in die Arme und sprach: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist zu klein für dich!" Schon in einem Alter von 20 Jahren kam Alexander auf den Thron und hegte nun kühne Pläne. Alexanders Thaten. Mit kampfgeübten Truppen begab sich Alexander nach Klein- asien und besiegte hier in mehreren Schlachten die persischen Heere. Einst wurde er jedoch durch unvorsichtiges Baden gefährlich krank, und die Ärzte fürchteten sich, die Heilung zu übernehmen. Da nun gerade der persische Köuig D a r i u s mit einem gewaltigen Heere nahete, so wurde Alexander sehr unruhig. Man hatte ihn gewarnt, von seinem Leibarzt Philippus eine Medizin zu nehmen, weil dieser ihn vergiften wolle. Alexander aber nahm den Trank, den dieser ihm reichte und konnte schon nach wenig Tagen mit seinen Kriegern den Persern entgegen eilen. Bei Jssus kam cs zur Schlacht, in welcher die Perser geschlagen wurden. Mit genauer Not entkam der persische König der Gefangenschaft, während seine Mutter, seine Gemahlin und zwei seiner Töchter nebst vielen tausend Gefangenen dem Sieger in die Hände fielen. Als dieser gewaltige Eroberer, stolz auf seine Macht und seinen Ruhm, einst auch noch Indien sich unterthänig machen wollte, zwangen seine murrenden Krieger ihn, umzukehren. — In der Blüte seines Lebens ereilte ihn ein schneller Tod. Sein großes Reich zerfiel in viele kleine Staaten, welche später unter die Herrschaft der Römer kamen. 1*

3. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 74

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 74 — 5. Auf der Flucht. Tod. Diese harte Antwort trieb den Fürsten zur Flucht. Ein Wagen wurde für den Todkranken hergerichtet, und am 25. Oktober schied der greise Fürst von seinem geliebten Lande. Tausende folgten dem Wagen bis weit vor die Stadt. Überall hörte man lautes Schluchzen und Weinen. Der Wagen brachte den Fürsten nach dem Dorfe Ottensen, das ans neutralem (holsteinischem) Gebiete lag. Hier aber ging es bald dem Ende zu. Um sein Schmerzenslager sammelten sich all die Seinen. Das war seine letzte Freude. Am 10. November verschied er. Seine Leiche wurde zunächst in der Kirche zu Ottensen bestattet, 1819 aber nach der Heimat gebracht und in der Gruft des Domes beigesetzt. (Deutsche Jugend 5, S. 383: Karl Wilhelm Ferdinand.) d. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstädt. 1. Mutlosigkeit. Nach der Niederlage bei Jena und Auerstädt verloren die meisten Heerführer den Mut. Ohne einen Schuß getan zu haben, ergaben sich die Festungen Erfurt, Magdeburg, Stettin, Küstrin u. a., und schon am 27. Oktober konnte Napoleon in Berlin einziehen. 2. Treue. In dieser trüben Zeit fehlte es aber auch nicht an Männern, die ihrem Vaterlande treu blieben und sich vor dem gewaltigen Sieger nicht beugten. Da ist zuerst Blücher. Mit 20000 Mann, die er bei Jena zu- sammengerafft hatte, schlug er sich bis Lübeck mitten durch die Franzosen und verteidigte sich hier so lange, bis er weder Munition noch Brot mehr hatte. (Deutsche Jugend 5, Anhang S. 313: Der Husar von Auerstädt.) Als der Kommandant von Grandenz aufgefordert wurde, sich zu ergeben, weil es keinen König von Preußen mehr gäbe, ließ er antworten: „Nun, so gibt es doch noch einen König von Grandenz." Der Kommandant von Pillau versammelte alle seine Offiziere, stellte einen Sarg in ihre Mitte und sagte: „Kameraden, lebendig übergebe ich die Festung nicht: hier ist mein Sarg, wer mich überlebt, lege meine Gebeine da hinein. Wer es nun mit mir hält, der schwöre: Preußen oder Tod!" Alle schwuren, und Pillau wurde gerettet. Auch die Festung Kolberg wurde durch Schill, Nettelbeck und Gneisenan so wacker verteidigt, daß sie nicht genommen werden konnte. (Deutsche Jugend 3, S. 167: Ein rechtes Wort.) 3. Friede zu Tilsit. 1807. Im Frühling 1807 begann noch einmal das Ringen mit Napoleon. Bei Preußisch-Eylau blieb der Kampf unentschieden; bei Friedland dagegen wurden die mit Preußen verbündeten Russen vollständig geschlagen. Da sah sich der König gezwungen, Frieden zu schließen, so hart auch die Bedingungen sein mochten, die Napoleon ihm auferlegte. In Tilsit wurde darüber verhandelt. Napoleon nahm alles Land westlich der Elbe hin und stellte (1808) die Forderung, daß Preußen 112 Millionen Mark Kriegskosten zahlen sollte und in den nächsten 10 Jahren nicht mehr als 42 000 Mann Soldaten haben durfte. Aus den eroberten Ländern westlich der Elbe bildete Napoleon das Königreich Westfalen. Das gab er seinem Bruder Hieronymus (Jerome), der seine „lustige" Residenz auf Wilhelmshöhe hatte. 4. Das Schill-Denkmal in Braunschweig. An der Ostseite der Stadt Braunschweig erhebt sich das Schill-Denkmal. Es ist auf der Grabstätte von 14 Schillschen Kriegern errichtet, die hier 1809 erschossen worden sind. Im Frühling jenes Jahres war nämlich der 36 jährige Major von Schill mit seinem Regimente auf eigene Faust aus Berlin gezogen, um die Norddeutschen zum Kampfe gegen Napoleon zu entflammen. Zuerst ging er mit seinem Korps nach Halle und entwaffnete dort eine kleine westfälische Besatzung. Dann wandte er sich nach Norden und setzte sich zuletzt in Stralsund fest. Die Fran-

4. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 82

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 82 — versuchte Napoleon, die Reihen der Engländer zu durchbrechen, aber diese leisteten trotz der Übermacht tapferen Widerstand. Schon war es 4 Uhr; das Heer war erschöpft. Ungeduldig nach der Uhr sehend, rief Wellington aus: „Ich wollt', es wäre Nacht oder die Preußen kämen!" Blücher hatte den Tag vorher infolge eines Sturzes vom Pferde im Bette bleiben müssen. Als er dann Wellington zu Hilfe eilen und auf das Pferd steigen wollte, fühlte er heftige Schmerzen. Sein Arzt wollte ihn einreiben; er aber sagte: „Ach was, noch erst schmieren! Ob ich heute balsamiert oder uu-balsamiert in die andere Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen." Daun giug's vorwärts. Der Regen floß in Strömen herab. „Das sind unsere Verbündeten von der Katzbach," rief Blücher, „da sparen wir dem König wieder viel Pulver." Die Wagen und Kanonen konnten in dem weichen Boden aber nur langsam fortkommen. Von Wellington kamen Boten über Boten, und überall feuerte Blücher die Truppen an. „Es geht nicht mehr!" riefen ihm die ermatteten Soldaten zu. Blücher aber entgegncte: „Ihr sagt wohl, es geht nicht mehr, aber es muß gehen. Ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen; ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll?" Endlich (um 5 Uhr) traf er auf dem Schlachtfelde ein. Das hatte Napoleon nicht erwartet. Jetzt, von zwei Seiten angegriffen, führte er seine beste Truppe, die alte Garde, ins Gefecht. Aber sie konnte nichts mehr ausrichten. Die französische Armee wurde fast vernichtet; der Rest stürzte in wilder Flucht davon. (Deutsche Jugend 4, S. 167: Belle-Alliauce.) 5. Friede. Etwa drei Wochen später zog Blücher mit seiner Armee in Paris ein. Napoleon mußte nun dem Throne entsagen. Anfangs hatte er die Absicht, nach Amerika zu entfliehen, begab sich aber dann zu den Engländern. Diese brachten ihn nach der öden Felseninsel St. Helena, wohin ihn die Verbündeten verbannt hatten. — Preußen erhielt alle Länder zurück, die es vor dem Tilsiter Frieden besessen hatte, und noch einige andere Landesteile dazu (die Hälfte des Königreichs Sachsen, Cöln, Trier rc.). — An die Stelle des ehemaligen Deutschen Reiches trat jetzt der „Deutsche Bund". Dieser umfaßte die beiden Großmächte Österreich und Preußen und außerdem noch 37 Staaten. i: Die Friedenszeit von 1815—1840. Noch 25 Jahre lang regierte Friedrich Wilhelm gerecht und milde. Ackerbau und Gewerbe, Handel und Fabrikwesen singen wieder an zu blühen, und der Wohlstand des Volkes mehrte sich von Jahr zu Jahr. Preußens Schulwesen wurde ein Muster für alle gebildeten Völker. Die Hauptstadt Berlin erhielt viele schöne Bauten und Denkmäler. Bei dem Jubiläum der Reformation im Jahre 1817 vereinigten sich auf des Königs lebhaften Wunsch die meisten Lutherischen und Reformierten seines Landes zur evangelischen Union. Von größter Wichtigkeit war die Gründung des Zollvereins (1834). Bislang war jeder deutsche Staat von den übrigen Bundesstaaten durch eine lästige und den Verkehr sehr erschwerende Grenzsperre abgeschlossen, da fremde Waren nur gegen Entrichtung von Zoll eingelassen und alle Reisenden beim Überschreiten der Landesgrenzen untersucht wurden. Durch den Zollverein, den Preußen mit den meisten deutschen Staaten schloß, wurde der Versand von Waren und das Reisen in Deutschland ungemein erleichtert. Handel und Gewerbe hoben sich bedeutend; auch förderte der Zollverein die spätere Einigung Deutschlands sehr. 1840 starb der gute und gerechte König, von seinem ganzen Volke tief betrauert.

5. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 97

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 97 — 3. Im Felde. In den Kriegen gegen Österreich und Frankreich errang der damalige Kronprinz als Führer einer Armee Sieg auf Sieg und erwarb sich den Titel „Feldmarschall". Die Soldaten hingen mit Liebe und Verehrung an ihm. Hatte er doch für jeden ein freundliches Wort, wenn er mit der Soldatenmütze und der kurzen Pfeife im Munde durch die Reihen seiner Krieger dahinschritt. Und wie glänzten die Augen der Verwundeten vor Freude, wenn der Kronprinz ihnen freundlich die Hand reichte, sich nach ihren Wunden erkundigte und ihnen tröstende Worte sagte! Sie waren stolz ans ihren „Fritz", und er hielt es für eine Ehre, so brave Truppen zu kommandieren. Nach Jahren noch erkannte der Kronprinz Soldaten wieder, mit denen er im Felde persönlich in Berührung gekommen war. Einmal ging er in Berlin im sogenannten Kastanienwäldchen spazieren. Da begegnete ihm ein schlichter, mit der Kriegsdenkmünze von 1870—71 geschmückter Bürgersmann. Dieser zog den Hut und rief ihm einen freundlichen „Guten Morgen" entgegen- „Kennen Sie mich denn, lieber Mann?" fragte der Kronprinz den Fremden. Erfreut trat dieser näher und sagte: „Gewiß, Kaiserliche Hoheit! Wer sollte „unsern Fritz" nicht kennen!" Der Kronprinz sah ihn scharf an und fuhr fort: „Ich kenne Sie auch. Haben Sie mir nicht bei Wörth, dort unter den drei Linden, in der Nähe eines kleines Bauernhäuschens, eine Pfeife Tabak geschenkt?" „Das stimmt", sagte der Angeredete etwas verlegen. Der Kronprinz holte ein Goldstück hervor, überreichte es dem ehemaligen Soldaten und sagte: „Das ist für den Tabak!" (Deutsche Jugend 3, S. 131: Der Kronprinz und der Fähnrich.) 4. Erkrankung. Von jeher war Friedrich der Liebling des deutschen Volkes. Doch aus Erden ist kein Glück vollkommen. Schon zu Anfang des Jahres 1887 stellte sich ein Halsleiden bei ihm ein, das sich besonders in andauernder Heiserkeit äußerte. Infolgedessen begab er sich nach dem Süden und suchte Heilung in der milden Lust Italiens. Aber die Geschwulst im Halse nahm leider derartig zu, daß der Luftröhreuschuitt vorgenommen und eine silberne Röhre zum Atmen eingesetzt werden mußte. Wie aber der Kronprinz sich als ein Held auf dem Schlachtfelde gezeigt hatte, so war er auch ein Held auf dem Krankenbette. Nie klagte er, stets schaute er hoffnungsvoll zu dem Helfer in aller Not empor. 5. Thronbesteigung. Am 9. März traf ihn die erschütternde Nachricht vom Tode seines Vaters. Nun hielt es ihn nicht länger vom Vaterlande fern. Er entschloß sich sofort zur Heimkehr. Den Ärzten, die ihn dringend baten, die Reise noch aufzuschieben, sagte er: „Und wenn ich unterwegs sterben müßte, ich kehre doch zurück." 6. Tod. Doch nur wenige Tage noch waren dem edlen Kaiser beschießen. Die Krankheit wurde so bösartig, daß alle Hoffnung auf Besserung schwand. Aber mit größter Geduld ertrug er alle Leiden. Seinem Sohne, unserem Kaiser, schrieb er auf einen Zettel: „Lerne leiden, ohne zu klagen, das ist das beste, was ich dich lehren kann." Am Tage vor feinem Tode hatte die zweitjüngste Tochter des Kaisers ihren Geburtstag. Als sie zu ihm kam, um sich den Glückwunsch des geliebten Vaters zu holen, schrieb er ihr ins Stammbuch : „Bleibe fromm und gut, wie du bisher warst; das ist der letzte Wunsch deines sterbenden Vaters." Die Kräfte des Kaisers sanken von Stunde zu Stunde, und am Vormittage des 15. Juni fand der königliche Dulder endlich Erlösung von seinem furchtbaren Leiden. (Deutsche Jugend 4, S. 175: Die Wasserrosen des Kaisers, und 5, Anhang S. 334: Aus dem Leben des Kaisers Friedrich.)

6. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 83

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 83 — 49- Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen 1840—i86i. 1. Jugend. Er war von 7 Kindern Friedrich Wilhelms Iii. und der unvergeßlichen Königin Luise das älteste. Die Mutter schrieb über ihn: „Der Kronprinz ist voll Geist und Leben. Er ist wahr in allen seinen Empfindungen und Worten; das Gute und Große zieht seinen Sinn an." Die Zeit der tiefsten Erniedrigung des Vaterlandes stimmte den Knaben ernst. An der Erhebung nahm der Jüngling mit Begeisterung teil. 2. Die Verfassung. In fast allen Staaten regierten damals die Fürsten nach ihrem eigenen Willen, legten Steuern auf und gaben Gesetze, ohne die Meinung des Volks zu hören. Auch in Preußen war dies der Fall. Nachdem das Volk aber in den Befreiungskriegen sein Blut für das Vaterland vergossen hatte, verlangte es, durch selbstgewählte Vertreter bei Beratung der Gesetze sowie bei Feststellung der Steuern und der jährlichen Staatseinnahmen und -ausgaben seinen Willen zum Ausdruck zu bringen. Nachdem die süddeutschen und manche kleinere Fürsten ihren Untertanen die gewünschte Verfassung gegeben hatten, versprach Friedrich Wilhelm Iii. seinem Volke ebenfalls eine Verfassung. Jedoch erfüllte er sein Versprechen nicht. Auch Friedrich Wilhelm Iv. wollte anfangs von einer Verfassung nichts wissen; denn er fürchtete, durch die Volksvertreter an seiner königlichen Macht etwas einzubüßen. Im Jahre 1847 eröffnete er jedoch die erste Versammlung des aus den Provinzial-Landtagen vereinigten Landtages. Dieser erhielt eine beratende Stimme bei der Gesetzgebung und das Recht, Steuern und Anleihen zu bewilligen. Trotzdem war aber die Verstimmung im Volke nicht ganz verschwunden. 3. Die Revolution von 1848. Im Februar 1848 war in Frankreich wiederum eine Revolution ausgebrochen. Mau hatte den König verjagt und eine Republik errichtet. Die Nachricht davon zündete auch in Deutschland. Die Unzufriedenheit war auch hier überall groß. Das Jahr 1847 hatte Mißernten, Kartoffelkrankheit n. a. Unglück gebracht. In Schlesien brach daher der Hungertyphus aus, und in Berlin entstanden „Brottumulte" und „Kartoffelaufstände". An allem Unglück sollte der König schuld seiu. Die Ausregung wuchs daher von Tag zu Tag. Aus den Vorstädten Berlins strömte allerlei Gesindel zusammen, und in Kellern und Wirtshäusern wurde von ehrlosen Wühlern zum Kampfe gereizt. Da endlich gab der König nach, und am 18. März erschien eine Bekanntmachung, worin er dem Volke eine freiheitliche Verfassung für Preußen versprach. Als er am Nachmittag vom Balkon des Schlosses herab selbst seinen Entschluß verkündete, da schwenkte das Volk auf dem Schloßplätze die Hüte und rief ihm brausende Hurras entgegen. Während dann aber das Militär den Schloßplatz räumen sollte, fielen plötzlich 2 Schüsse. Niemand wußte, woher sie gekommen waren. Es war auch keiner getroffen worden. „Wir sind verraten!" schrie das Volk und griff zu den Waffen. In wenigen Stunden waren alle Straßen durch Barrikaden gesperrt und Häuser und Fenster mit Bewaffneten besetzt. Nun folgte ein heftiger, blutiger Straßenkampf, der die ganze Nacht andauerte. Von diesem Blutbade aufs tiefste bewegt, gab der König Befehl zum Abzug des Militärs und willigte in die Errichtung einer Bürgerwehr. Während dieser unruhigen Zeit stockte Handel und Wandel. Die wohlhabenden Familien verließen Berlin; die Armen aber litten Not; denn es fehlte an Verdienst. 4. Verfassung. 1850 kam endlich die langersehnte Verfassung zustande, die noch heute im großen und ganzen zu Recht besteht.

7. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 81

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 81 — ihn wenig. „Kinder," rief er den bedrängten Husaren zu, „noch heute wollen wir mit den Franzosen spielen wie die Katze mit der Maus." Doch während des Kampfes gerieten seine Krieger in Unordnung. Schnell sprengte er herbei, um Ordnung zu schaffen. Da, es war kurz nach 7 Uhr, traf ihn die tödliche Kugel. Der Herzog stürzte vom Pferde. Einige Soldaten legten ihn auf eine Decke und trugen ihn aus dem Gefecht. Als der Fürst aus seiner Ohnmacht erwachte, verlangte er nach Wasser. Es wurde ihm auch gereicht, aber er vermochte nicht mehr zu schlucken. Man brachte ihn jetzt in ein naheliegendes Häuschen. Hier legte man ihn auf Stroh. Doch er atmete nur noch einigemal und verschied dann. Der Schuß war quer durch die Lunge gegangen. Die Leiche des Fürsten wurde nun in die Heimat gebracht. Am 22. Juni langte sie dort an. Weinend und klagend standen die Braunschweiger vor dem Petritore. Man spannte die Pferde vom Wagen und zog diesen mit den Händen zum Schlosse. Zehn Tage später wurde die Leiche im Dome beigesetzt. (Auf dem Monumentsplatze errichteten die Braunschweiger ihm und seinem Vater, Karl Wilhelm Ferdinand, 1822 einen Obelisken, und 1874 wurden auf dem Schloßhofe die Standbilder beider Helden aufgestellt.) Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig. 4. Belle-Alliance. (18. Juni.) Jetzt wandte sich Napoleon mit seiner Hauptmacht gegen die Engländer. Wellington hatte bei Waterloo, Napoleon hinter dem Meierhofe Belle-Alliauee Stellung genommen. Sogleich schickte Wellington zu Blücher und ließ ihn bitten, ihm zwei Heerhaufen zu schicken. Dieser ließ ihm sagen: „Nicht nur mit zwei Abteilungen, sondern mit meiner ganzen Armee will ich kommen." Gegen Mittag begann die Schlacht. Mit äußerster Gewalt

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 121

1843 - Altona : Schlüter
121 reiß Dir deßhalb kein Haar aus, 's geht andem ehrlichen Leu- ten auch so; man meint Wunder, was Einem damit geholfen sein werde, und ist nicht wahr; hab's auch wol eher gemeint; aber feit Bartholomäi habe ich mich darauf gesetzt, daß ich von keinem Dank wissen will, und wenn mir nun Einer weitläufrig damit angestiegen kommt, so karbatsch' ich darauf los und Alles aus purem leidigen Interesse, wahrhaftig aus purem Interesse. Denn sieh, Andres, Du wirst auch finden, wenn die Sach' unter die Leut' ist, und Dietrich gedankt hat, dann hat man seinen Lohn dahin, und's ist Alles vorbei; und was ist es denn groß, zu geben, wenn man's hat? Wenn aber keine Seel 'von weiß, sieh! dann hat man noch immer den Knopf aufm Beu- tel, dann ist's noch immer ein treuer Gefährt um Mitternacht und auf Reisen, und man kann's ordentlich als'n Helm auf'n Kopf setzen, wenn ein Gewitter aufsteigt. Herzlicher Dank thut wohl sanft, alter Narre, doch ist das auch keine Hundsföt- terei, heimlich hinlegen und dann dem armen Volk als'n unsicht- barer Engel hinterm Rücken stehen und zusehen, wie's wirkt, wie sie sich freuen und handschlagen und nach dem unbekannten Wohlthäter suchen. Und da muß man sie suchen lassen, An- dres, und mit seinem Herzen in alle Welt gehen. Aber hör', man muß auch nicht jedem Narren geben, der Einen anpfeift. Die Leut' wollen alle gern haben, „und ist doch nicht immer gut. Mangel ist überhaupt gesunder als Überfluß, und traun, glaube mir, 's ist viel leichter zu geben, als recht zu geben. Aufn Kopf mußte Dietrich was haben und 'n neues Bein auch, das versteht sich, aber es gibt sehr oft Fälle, wo es besser und edler ist, abzuschlagen und hart zu thun. Versteh'mich nicht unrecht; wir sollen nicht vergessen, wohl- zuthun und mitzutheilen, das hat uns Herr Christus auch ge- sagt, und was der gesagt hat, Andres, da laß ich mich todt darauf schlagen. —- Hast Du wol eher die Evangelisten mit Bedacht gelesen, Andres? Wie Alles, was Er sagt und thut, so wohlthätig und sinnreich ist! klein und stille, daß man's kaum glaubt, und zu- gleich so über Alles groß und herrlich, daß Einem's Kniebeugen ankömmt, und man's nicht begreifen kann. Und, was meinst Du von einem Lande, wo seine herrliche Lehr' in eines jedweden Mannes Herzen wäre? Möchtest wol in dem Lande wohnen?

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 178

1843 - Altona : Schlüter
178 Jesus: was ist das? Da erst sah ihn die Mutter, da erst sahen ihn die Kinder, und der laute Ausbruch der Klage verlor sich. O Mutter! der Vater ist da! riefen die Kinder aus einem Munde; und selbst der Säugling weinte nicht mehr. Gertrud liebte den Lienhard, und seine Gegenwart war ihr auch im tiefsten Jammer erquickend; — und auch Lienharden ver- ließ fetzt das erste bange Entsetzen. Was ist, Gertrud! sagte er zu ihr, dieser erschreckliche Jammer, in dem ich dich treffe? O mein Lieber! erwiderte Gertrud, finstere Sorgen um- hüllen mein Herz, und wenn du weg bist, so nagt mich der Kummer noch tiefer. Gertrud, erwiderte Lienhard, ich weiß, was du weinest. Ich Elender! Da entfernte Gertrud ihre Kinder, und Lienhard hüllte sein Antlitz in ihren Schooß, und konnte nicht reden. — Auch Gertrud schwieg eine Weile, und lehnte sich in stiller Wehmuth an ihren Mann. Sie sammelte Stärke und faßte Muth, nun in ihn zu dringen, daß er seine Kinder nicht ferner diesem Unglück und Elend aussetze. Gertrud war fromm und glaubte an Gott — und ehe sie redete, betete sie still für ihren Mann und für ihre Kinder, und ihr Herz war sichtbarlich heiterer; da sagte sie: Lienhard, trau auf Gottes Erbarmen, und fasse doch Muth, ganz recht zu thun. O Gertrud, Gertrud! sagte Lienhard, und weinte und seine Thränen flössen in Strömen. O mein Lieber! fasse Muth, sagte Gerttud, und glaube an deinen Vater im Himmel, so wird Alles wieder besser gehen. Es geht mir ans Herz, daß ich dich weinen mache. Ich wollte dir geme jeden Kummer verschweigen, — du weißt, an deiner Seite sättigt mich Wasser und Brot, und die stille Mitternachts- stunde ist mir oft frohe Arbeitsstunde — für dich und meine Kinder. Aber wenn ich dir meine Sorgen verhehlte, daß ich mich noch einst von dir und diesen Lieben trennen müßte; so wäre ich nicht Mutter an meinen Kindern, und an dir wäre ich nicht treu. O Theurer! Noch sind unsere Kinder voll Dank und Liebe gegen uns; — aber, mein Lienhard! wenn wir nicht Eltern bleiben, so wird ihre Liebe und ihre gute Herzlichkeit, auf die ich Alles baue, nothwendig verloren gehen müssen. —

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 210

1843 - Altona : Schlüter
21o Und das zweite ist, daß Du's von Herzen seiest, und Gu- tes und Böses mit ihm theilest, wie's vorkömmt. Die Deli- katesse, da man den und jenen Gram allein behalten und seines Freundes schonen will, ist meistens Zärtelei; denn eben darum ist er Dein Freund, daß er mit untertrete und es Deinen Schul- tern leichter mache. Drittens laß Du deinen Freund nicht zweimal bitten. Aber wenn's Noth ist und er helfen kann, so nimm Du auch kein Blatt vor's Maul, sondern gehe und fordre frisch heraus, als ob's so sein müßte und gar nicht anders sein könne. Hat Dein Freund an sich, das nicht taugt, so mußt Du ihm das nicht verhalten und es nicht entschuldigen gegen ihn. Aber gegen den dritten Mann mußt Du es verhalten und entschuldi- gen. Mache nicht schnell Jemand zu Deinem Freunde, ist er's aber einmal, so muß er's gegen den dritten Mann mit allen seinen Fehlern sein. Etwas Sinnlichkeit und Partheilichkeit für den Freund scheint mit zur Freundschaft in dieser Welt zu ge- hören. Denn wolltest Du an ihm nur die wirklich ehr- und liebenswürdigen Eigenschaften ehren und lieben, wofür wärst du denn sein Freund; das soll ja jeder wildfremde unpartheiische Mann thun. Nein, Du mußt Deinen Freund mit allem, was an ihm ist, in Deinen Arm und in Deinen Schutz nehmen; das Granum Salis versteht sich von selbst, und daß aus einem edlen kein unedles werden müsse. Es gibt eine körperliche Freundschaft. Nach der werden auch zwei Pferde, die eine zeitlang beisammen stehen, Freunde, und können eins das andere nicht entbehren. Es gibt auch sonst noch mancherlei Arten und Veranlassungen. Aber eigentliche Freundschaft kann nicht sein ohne Einigung, und wo die ist, da macht sie sich gern und von selbst. Einerlei Gefühl, einer- lei Wunsch, einerlei Hoffnung einigt, und je inniger und edler dieß Gefühl, dieser Wunsch und diese Hoffnung.sind, desto einiger und edler ist auch die Freundschaft, die daraus wird. Aber denkst Du, auf diese Weise sollten ja alle Menschen auf Erden die innigsten Freunde sein? Freilich wol! und es ist meine Schuld nicht, daß sie es nicht sind. Postscript. Es gibt einige Freundschaften, die im Himmel beschlossen sind und auf Erden vollzogen werden. Claudius.
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TM Hauptwörter (50)50

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TM Hauptwörter (100)100

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TM Hauptwörter (200)200

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