Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 281

1847 - Königsberg : Bon
281 Deutsche, Griechen, Araber. Endlich gründeten um 1072 wan- dernde Normannen ein Reich, das auch Sicilien umfaßte: etwa 200 Jahre später kam dasselbe durch Heirath an das deutsche Kaiserhaus -er Hohenstaufen. Als dasselbe im Riesenkampfe mit den Päp- sten unterging, suchte der letzte Sprößling, der unglückliche Con- radin gerade dies Reich, das seine Väter vor allen andern lieb gehabt, sich gegen den französischen Eindringling Karl von An- jou wieder zu erobern, ward aber 1268 besiegt und hingerichtet. Nur die Sicilianer verjagten 1282 durch ein Blutbad (sicilia- nische Vesper) die Franzosen von der Insel und ergaben sich einem Verwandten Conradins, dem König von Aragonien. Spa- nien erwarb 1501 auch Neapel wieder, und obwohl durch die späteren großen Kriege, namentlich auch in der napoleonischen Zeit (Joseph Napoleon, Joachim Murat), das Reich noch öfter seine Herren wechselte, so hat sich doch die spanische Herrscherli- nie im Besitze desselben behauptet. I. Königreich Neapel. 14 Provinzen, früher 4 Land- schaften, Campanien, Abruzzo, Apulien und Calabrien. I) Neapel, 400,000 E., darunter 80,000 Lazaroni (Pöbel), Hptst., Res., prachtvoller Golf, Hd., Univ., viele Klöster. In der Nabe der Vesuv. — Portici mit einer berühmten Sammluna aus- gegrabener Schätze aus den 79 n. Chr. verschütteten und 17ii wie- der entdeckten Städten Herrulanum, Pompeji und Stadia. — Hundsgrotte. Eisenbahn nach Capua. 2) Taranto oder Tarent, 15.000 E. (Kdrfr. Ii. Nr. 53.) an dem gleichn. Mccrd. 3) Co- fenza, 20,000 E., Fabr., Hd. <Kdrfr. Ii. Nr. 68. und 69.). Ii. Königreich Sicilien. 1) Palermo, 180,000 E., Hptst., Hd., Hs. — Im I. 1846 Aufenthalt der Kaiserin v. Rußland. 2) Siragossa (Syracus), 20.000 E., Hf. 3) Catania, 60 000 E., am Fuße des Aetna, Aniv., Fabr., Hd., Hf. — Die liparisch en und ägadi scheu I. §. 66. Die türkisch-griechischen Halbinseln und Inseln. Die alten Griechen bewohnten nur den kleineren, südlichen Theil des Landes, namentlich den Peloponnesus und die Inseln. Im N. wohnten Barbaren — so nannten sie alle nichtgriechi- schen Völker. Siegreich behaupteten sie sich zu Wasser und zu Lande gegen die Millionen der Perser, schwächten sich aber nachher durch innere Kämpfe und unterlagen so 338 v. Chr. dem mächtigen Nachbar, dem König Philipp von Makedonien und seinem Sohne Alexander d. Gr., der fast die ganze da- mals bekannte Welt eroberte. Nach seinem Tode suchten sich zwar die Griechen wieder zu befreien, bis sich auch hier die Rö- mer einmischten und Griechenland unter dem Namen Achaja

2. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 391

1868 - Braunschweig : Schwetschke
I. Die pyrenäische Halbinsel. A. Portugal. 391 • Gährung mehr fuhr des bekannten rothen Portweins, welcher am Donro oberhalb Porto wächst; er wird, wie alle portugiesischen i oder weniger mit Branntwein versetzt, am stärksten der nach England be stimmte: man behauptet, daß er sich ohne diesen Zusatz nicht halten würde. Der zur Ausfuhr bestimmte bleibt noch drei Jahre in den großen, an den Usern des Flusses befindlichen Magazinen über der Erde, wie aller Wein Portugal, aufbewahrt. Nordöstlich von Oxorto liegt Braga, eine sehr alte, gut gebaute Stadt mit 19,500 Einw. ; Sitz bischofs Portugal befindet sich sehr engen Thale, ein kleiner Badeort, Caldas de Gerez, welcher zwar häufig genug besucht wird, wo aber für die Bequemt wirthung der Badegäste auch nicht das Geringste geschehen noch Apotheke befinden sich in dem Orte, und die geringß selbst die meisten Lebensmittel, müssen stundenweit hergeholt und Be Von heißeste welche ans einem Granitfelsen entspringen, hat Provinz Traz os montos, bloß die Stadt Braganea nahe Provinz ;e. mit 5100 Einw. und Seidenfabriken, als den Stammort der königlichen Familie P Pr eine der größten im Reiche, zählt die wenigsten Einwohner; der größte Theil des Landes besteht aus dürren, wellenförmigen Haiden, die zwar im Winter und Frühjahr durch die mannigfaltigsten Eisten, Haide - Arten, Myrten und andere blühende /ff « • y /» # I i/ t . sr i i i A / • / I * ^ r // Gewächse und Sträucher, womit sie bedeckt sind, dem Auge nicht aber nur Schafe und Ziegen ernähren. Dörfer giebt es Einwohner leben in den Städten, welche Portugal gleich Inseln in einem unfruchtbaren hier In der Mitte der Provinz auf einem Hügel Hauptstation der Eisenbahn von Lissabon nach im Lande; schon und Sertorius, adajoz, eine der ältesten lusitanischen Helden, sollen hier sich aufgehalten und letzterer die noch vorhandene Wasser angelegt haben, die indeß vom Könige leitung worden ist. Die Stadt zäh Menge Klöster und Kirchen. Ansehen. Sie ist der versität, die aber bis lönige Johann 111. neu erbaut 11,000 Einw., dabei aber eine Stadt hat hohe Gebäude (sonst Häuser klein) und ein düsteres und altfränkisches ebemals eine Uni- höchstens Die aan Erzbischofs und hatte theologische Facultät f Die 3l V c A römischen Tempels, wovon noch die schönen Säulen stehen, dienen zum Fleischerscharrn. — Elvas, an der Grenze von Spanien, die wichtigste Festung im Lande, zwei deutsche Meilen von der spanischen Grenzfestung Badajoz; sie zählt etwa 11,000 Einw. — Der unbedeutende Flecken (villa) Ourique ist berühmt, weil in seiner Nähe der erste König von Portugal vorn Affonso in einer entscheidenden Schlacht im Jahre 1139 die Mauren überwand und so das portugiesische Reich gründete. Beza, Stadt von 5280 Einw., in getreidereicher Ebene im Süden der Provinz, jetzt Endpunkt einer Eisenbahn, welche sich von der Lissabon-Ba- dajozer abzweigt, soll an der Stelle der römischen Fax Julia stehen und ist das Emporium des Getreidehandels von Südportugal.

3. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 406

1868 - Braunschweig : Schwetschke
406 A. Europa. gegen den unbedeutenden Fluß zwar auf deu ersten Anblick sehr absticht, aber deshalb nothwendig war, weil er, wie die meisten spanischen Flüsse, zur Regenzeit außerordentlich anschwillt. — Madrid hat ein Opernhaus und zwei Theater. Die große königliche Bibliothek, welche an 200,000 Bande enthält und womit eine Medailleusammlung von 150,000 Stück ver- bunden ist, befindet sich in einem Klostergebäude, nahe teiln Schlosse, in einem schlechten Locale. Außerdem hat Madrid mehrere andere öffentliche Bibliotheken und Kunstsammlungen; viele vortreffliche Hospitäler, ein Findel- haus, eine große Cigarrenfabrik u. s. w. An wissenschaftlichen Anstalten ist Madrid dem Namen nach sehr reich: man zählt an 13 Akademien und 7 andere gelehrte Institute und Schulen; indessen ist Spanien an wissen- schaftlicher Bildung gegen andere Länder zurückgeblieben, aber in neuerer Zeit im Aufschwünge begriffen. Madrid ist im Ganzen kein theurer Ort, obgleich beinahe alle Lebens- bedürfnisse, bei dem schlechten Anbau der Umgegend, ans den entfernten Provinzen dahin geschafft werden müssen; dies zieht unaufhörlich eine Menge Provinzbewohner nach Madrid, die dort, nach einem alten Herkommen, meist ausschließlich mit ihren Landsleuten einen einzelnen Erwerbszweig treiben. So sind die meisten Caleseros (Führer der Cabriolets) Valen cianer und Murcianer; die Lastträger Asturier und Aragonier; die Ammen aus Biscaya und aus dem Küstengebirge von Alt-Castilien; das zahlreiche Heer müßiger Bedienten, womit die Großen Luxus treiben, meist Valen- cianer, Asturier und Murcianer; viele Gast- und Schenkwirthe Catalonier; die meisten Dienstmädchen aus Biscaya; die Wasserhändler, Aguadores, sind ohne Ausnahme Galicier und bilden eine eigene Zunft. Da Madrid Mangel an gutem Quellwasser leidet und auch der oft trockene Manzanares nicht immer Flußwasser genug liefert, so hat man einige Quellen ans dem Guadarrama-Gebirge nach der Stadt geleitet und das Wasser in 32 Brunnen vertheilt, von wo es die Aguadores in die Häuser schaffen. Seit der Anlage des Jsabellencauals ist indessen die Stadt mit gutem Trinkwasser reichlich versorgt. Uebrigens wird in allen Straßen Eiswasser und Gersten- wasser verkauft. Die Hauptvergnüguugen der Einwohner bestehen in Spazierengehen oder -Fahren an deu schon genannten Orten, in Gesellschaften Tertulias, (spr.'—ljas), Tanz, Theater und Stiergefechten (Toros). Die Tertulias sind die in ganz Spanien gewöhnlichen Abendgesellschaften, worin man sich mit Spiel, Gespräch, Tanz und Musik unterhalt und wobei allerlei Er srischungen, Dulces (Zuckergebackenes), Chocolade u. s. w. gereicht wird. Die Spanier lieben den Tanz, und die beiden vorzüglichsten Nationaltänze, der Bolero und der Fandango, übertreffen an Lebhaftigkeit und Anmuth, aber auch an Ausdruck der Sinnlichkeit, unsere Tänze bei Weitem; jeder wird nur von einem Paare getanzt; mau sieht sie sowohl auf den Theatern als in Privatgesellschaften. Das Theater hat in den neueren Zeiten durch Uebersetzung französischer Stücke und Einfluß des französischen Geschmacks an seiner Nationalität und ursprünglichen Schönheit verloren, und eben daher vielleicht hat die ehemals so große Lust der Spanier an dramatischen Darstellungen sehr abgenommen, wogegen die Musik jetzt viel allgemeiner beliebt ist. — Die Stiergesechte sind ein der pyrenäischen Halbinsel, und

4. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 431

1868 - Braunschweig : Schwetschke
I. Die pyrenlische Halbinsel. L. Spanien. 431 achtjährigen Kampfe mehrere der kleinen Völkerschaften, welche damals ohne inneren Zusammenhang das Land bewohnten; sein Schwiegersohn Hasdrubal, der Carthago nova (jetzt Cartagena) gegründet haben soll, und nach dessen Tode sein Sohn Hannibal, vollendeten sein Werk; doch scheint es nicht, als ob die karthagischen Eroberungen sich jemals weit über den süd- östlichen Theil der Halbinsel ausgebreitet hätten. Die tapferen, im Norden und Westen wohnenden Völkerschaften blieben unbezwungen, lieferten aber, wie ganz Spanien, den Karthagern einen großen Theil jener Miethstruppen, womit sie lange Zeit selbst den Römern furchtbar blieben. Hannibal, der den Untergang der Römer sich zum Ziel genommen hatte, ließ ein Heer in Spanien zurück, und nachdem er Sagunt (jetzt Murviedro), eine grie- chische Pflanzstadt unter römischem Schutze, trotz einer verzweifelten Gegen- wehr erobert und zerstört hatte, trat er mit einem mäßigen Heere, unter welchem auch viele Jberier dienten, jenen merkwürdigen Zug über die Pyrenäen, durch Gallien, über die Alpen nach Italien an, in welchem er 17 Jahre lang ohne Unterstützung von seinem Vaterlande das Schrecken der Römer blieb. Während seiner Abwesenheit verfielen die Angelegen- heiten der Karthager immer mehr, und die Römer unter Scipio hatten noch vor dem Ende des Krieges ihnen alle ihre Besitzungen in Spanien entrissen. Friede 201 vor Chr. eröffnete den Römern dies schöne Land, und diese, die nicht Handel treiben, sondern erobern wollten, trugen nun ihre siegreichen Waffen in alle Theile des Landes. Zwei Jahrhun- derte vergingen indeß, ehe sie zum ruhigen Besitz von Spanien gelangten. Den hartnäckigsten Widerstand leisteten die Lusitanier und die Bewohner der nördlichen Gebirge. An der Spitze der ersteren bot Viriathus 10 Jahre lang der ganzen Macht der Römer Trotz und siel endlich durch einen von den Römern gedungenen Meuchelmörder, 140 vor Chr. Vierzehn Jahre lang vertheidigte sich die kleine Stadt Numantia am Duero, die kaum 8000 Krieger zählte, schlug mehrere römische Feldherren, und als endlich der Eroberer Kärthago's, der jüngere Scipio, zu ihrer Besiegung abge- schickt ward, tödteten die heldenmüthigen Bewohner, nach einer langen Be- lagerung, als die furchtbarste Hungersnoth sie zu bezwingen drohte, sich sämmtlich unter einander und überließen den Römern die leeren Trümmer, 133 vor Chr. An der Spitze der Lusitanier behauptete sich Sertorius, ein römischer Feldherr, in den darnals begonnenen bürgerlichen Kriegen 8 Jahre siegreich, bis auch er von einem der Seinen, dem Röiner Perpenna, bei einem Gastmahl ermordet ward, 72 vor Chr. Noch Cäsar hatte Mühe, die empörte Provinz zu beruhigen, und kaum nur gelang es dem Augustus, 19 I. v. Chr., die aufrührerischen Cantabrer (Biscayer) zu unterjochen. Von nun an blieb die ganze Halbinsel unter dem gemeinschaftlichen Namen Hispania 400 Jahre lang eine ruhige Provinz des römischen Reichs, welche Augustus in drei Provinzen: Hisp. Tarraconensis im N., Haetica im S. und Immitarña im W. theilte, und die nun immer mehr bekannt wurde. Römische Bildung, Sprache und Sitten hatten sich bereits überall verbreitet. Wie entnervend aber das römische Joch, unter dem Namen der Ruhe und des Friedens, auf die Völker wirkte, zeigte sich auch hier, als im An- fange des bleu Jahrhunderts, 409, die ersten Züge germanischer Völker- schaften, in jener großen und noch zum Theil räthselhaften Zeit der Völ-

5. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 302

1893 - Trier : Schaar & Dathe
302 entbehrlich. Die Geschichte sagt uns, daß gegen Ende des 5. Jahr- hunderts das linnene Kleid die gewöhnliche germanische Volkstracht gewesen, und daß die Wanderung des Leins nach Osten zu den Slaven einer spätern Zeit angehört. Der Hanf ist unzweifelhaft römischen Ursprungs. Er war, wie es scheint, aus Medien nach Italien gebracht worden und wanderte von hier auf dem gewöhnlichen Kulturweg nach Germanien. Als eine weitere Pflanze des Feldes, deren Kultur später eine hervorragende Stelle einnimmt, nennen wir den Hopfen. Sicher ist, daß der Hopfen in den Urkunden des früheren Mittelalters nicht genannt wird. Dem Biere wurden damals noch Eichenrinde, bittere Wurzeln, verschiedene Kräuter rc. beigesetzt. Der Name Hopfen erscheint erst zu Anfang des 9. Jahrhunderts in den Satzungen einiger Abteien, scheint sich aber dann sehr rasch weiter verbreitet zu haben. Im Sachsenspiegel finden sich bereits gesetzgeberische Bestim- mungen über den Hopfenbau, was immerhin auf eine beträchtliche Ausdehnung desselben schließen läßt. Von den zahlreichen Gartenpflanzen, welche in Deutschland gezogen werden, seien zunächst Zwiebel und Volle, ferner Kür- bisse und Gurken erwähnt, wovon die erstern aus Italien, die letztern aus dem byzantinischen Reiche stammen; endlich Kümmel und Senf, die beide schon itu Altertum beliebt waren; ferner die Küchengewächse: Fenchel, Petersilie, Sellerie, Anis, Endivie, Kresse, Cichorie, rc., die sämtlich aus Italien eingeführt wurden. Wenden wir nun unsern Blick für eine kurze Zeit auf die Araber, welche orientalische Kultur nach Westen tragen. Durch sie wurde zum erstenmal das Zuckerrohr und die Baumwollen- staude an die llfer des Mittelmeeres gebracht, und wenn auch diese ostindischen Pflanzen damals keine große Bedeutung auf europäischem Boden erlangen konnten, so war ihre Einführung doch immer ein Ereignis von großer Tragweite, weil es später Veranlassung gab zu der ungeheuren Erzeugung in Westindien. Ähnlich verhält es sich mit dem Reis. Den Arabern war es vorbehalten, dieses ostindische Getreide in das Flußgebiet des Guadalquivir und des Guadiana zu bringen und hier ihre Meister- schaft in der Kunst der Bewässerung und des Kanalbaues zu erproben. Sie erhielten auch bald die gewünschten Ernten, die nicht bloß den Bedarf des Landes deckten, sondern noch einen Überschuß ergaben, den der Handel dem europäischen Auslande zuführte. Diese spanischen Reispflanzungen gaben zu Anfang des 15. Jahrhunderts die An- regung zur Übertragung des Reisbaues in die Gegend um Mailand und Venedig. Dem Landmanne schien dadurch eine Quelle des Wohlstandes geöffnet zu sein; denn die Ernten waren regelmäßig und lohnend. Darum warf sich, wer nur immer kannte, auf die

6. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 493

1886 - München : Ackermann
493 von Orleans, das andere von Amiens aus den Gürtel der Zernierungstruppen von Paris durchbrechen sollte. Gefecht folgte auf Gefecht, Schlacht auf Schlacht; an der Loire und an der Seine erscholl ununterbrochen der Donner der Geschütze. Während sich die deutschen Heere den von Westen und von Norden heranrückenden Feinden unter blutigen Kämpfen in den Weg warfen, um sie von den Zernierungslinien der Hauptstadt fern zu halten, wiesen sie ebenso tapfer alle von den Belager- ten unternommenen Ausfälle energisch und erfolgreich zurück. Als aber durch die wuchtigen Schläge der Deutschen die feind- liche Widerstandskraft gebrochen war, begann die Beschiefsung der Forts von Paris. Zwar war noch einmal der Kampf in offener Feldschlacht entbrannt; aber die Siege der Deutschen bei Le Mans (12. Januar) und St. Quentin (19. Januar), nicht minder das gänzliche Scheitern der versuchten Entsetzung der Vogesenfestung Belfort durch den General Bourbaki, des- sen Armee sogar auf schweizerisches Gebiet übertreten musste, hatte die letzten Kräfte des tief gedemütigten Feindes erschöpft. Endlich am 28. Januar 1871 schwieg der Donner der Ge- schütze; die gedemütigten Pariser baten um Waffenstillstand. Nachdem die als unüberwindlich und unverletzlich gepriesene französische Hauptstadt trotz aller Gefahren und der Unbilden eines strengen Winters von den Unsrigen beinahe fünf Monate lang (vom 19. September bis 28. Januar) mit unvergleichlicher Ausdauer von aller Verbindung mit den übrigen Teilen des Landes abgeschnitten gehalten worden, öffneten sich die Thore der hungernden Weltstadt, und ein Teil des siegreichen deut- schen Heeres bezog am 1. März die feindliche Hauptstadt. Bei dem am 10. Mai in Frankfurt a. M. erfolgenden Frie- densschlüsse trat Frankreich an Deutschland das Elsafs und Deutsch-Lothringen mit Metz ab und verpflichtete sich, 5 Milliarden Franken Kriegskosten zu zahlen. So endete der Krieg, der in Bezug auf die Grossartigkeit seiner Erfolge alles übertrifft, was die Geschichte bis auf unsere Zeit zu erzählen vermag. Innerhalb seiner siebenmonatlichen Dauer sind etwa 150 Gefechte und 17 grosse Schlachten geliefert worden; es wurden 27 Festungen, darunter Strassburg, Metz, Belfort, Paris eingenommen und an 400,000 französische Soldaten, 11,700 Offi- ziere als Gefangene nach Deutschland abgeführt; gegen 7000 Ge- schütze, 800,000 Gewehre und 120 Adler und Feldzeichen fielen den Siegern als Beute in die Hände. Nach verschiedenen Autoren.

7. Deutsches Realienbuch - S. 216

1909 - Stuttgart : Franckh
216 3. Die Inseln Italiens sind: Sizilien mit 25 000 qkm und 3l/2 Xttill. Einwohnern. Hm Gstrand steigt der mächtige Vulkan Ätna mitten aus einem fruchtbaren und wohlbesiedelten Gelände empor. Die Insel ist reich an wein und Südfrüchten- auch hat sie schon Zuckerrohr- und Baumwollfelder, Dattelpalmen und Bananen. Die größten Städte sind: Messina, Latania und Palermo. Sardinien ist gebirgig und wenig bevölkert. Huf der kleineren Insel Slba lebte Napoleon I. 1813—14 in der Verbannung. (Die Insel Korsika ist französisch- Malta ist eine wichtige Schiffsstation Englands.) 4. Die Lombardei, das Tiefland Norditaliens, wird vom Po, von seinen Nebenflüssen und künstlichen Wasserstau-Becken reich bewässert. Huch hat es genügend Negen, und der Boden ist sehr fruchtbar. Hber die Landschaft hat einen Winter mit Eis und Schnee. Darum find Grangen und Zitronen hier wenig zu treffen - nur die geschützten Täler des Lago Maggiore, des Tomer Sees und Gardasees am Südrand der Hlpen zeigen denselben Pflanzenwuchs wie Süd- italien. Die lombardische Ebene hat dagegen ertragsreiche weizen- und Maisfelder- Maulbeerbäume ziehen ihre Reihen zwischen den- selben durch, und von Baum zu Baum schlingt sich die Bebe. Fette wiesen gestatten auch eine ausgiebige Nindviehzucht und die Milchwirtschaft. Leider ist der Landmann hier nur ein armer Pächter, dessen Herr den größten Teil der Ernte an sich nimmt. Städte in der Lombardei sind: Mailand (V2 Mill. Ein- wohner, Husgangsstation für die Zimplon- und St. Gotthardbahn),- ferner Turin und die Festungen Verona, Bologna und Mantua. Hn der sumpfigen Hüfte des Hdriatischen Meeres liegt nur die Inselstadt Venedig (72 Mill. Einwohner). Noch ist sie durch ihre Straßenkanäle und ihre vielen Brücken sowie ihre mittelalterlichen Palast- und Nirchenbauten von großem Interesse für den Fremden,- aber ihre Vorherrschaft über den Handel auf der Hdria hat sie an die österreichische Stadt Triest abgegeben. Ihre Wasserstraßen versanden mehr und mehr. Ii. Das Volk. Die Italiener sind ein reich begabtes Volk,- besonders haben sie einen offenen Sinn für Formen, Farben und Töne. Dabei find sie aber doch nüchtern und genügsam. Der Norditaliener, der das ger- manische Blut (Langobarden!) nicht verleugnen kann, ist fleißig und ein tüchtiger Grabarbeiter und sucht in den Nachbarländern Hrbeit und Verdienst,- der Züditaliener dagegen ist ein träger Geselle, dem das süße Nichtstun zur Natur geworden ist. Die Neinlichkeit ist keine Haupttugend des Italieners, ebenso nicht die Hchtung vor fremdem Eigentum. Gegen das Banditen- wesen auf der Insel Sizilien ist die Negierung völlig machtlos,- eine geheime Räuberbande, die Mafia, zu der auch reiche und vornehme Italiener gehören, beraubt selbst ihre eigenen Landsleute. Noch hat die Negierung viel zu tun, nicht nur um die Fiebersümpfe trockenzulegen, sondern auch, um solche ver- rotteten Zustände zu bessern und wohlsahrtseinrichtungen zu treffen, wie wir sie in Deutschland kennen. Huch die Bildung des Volkes harrt ihrer Pflege-
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 2
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 2
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 31
1 38
2 9
3 94
4 127
5 19
6 34
7 3
8 2
9 32
10 10
11 68
12 16
13 16
14 28
15 5
16 69
17 197
18 11
19 2
20 3
21 40
22 23
23 30
24 22
25 50
26 33
27 8
28 34
29 2
30 8
31 9
32 2
33 6
34 11
35 21
36 14
37 15
38 11
39 14
40 41
41 33
42 30
43 225
44 13
45 103
46 8
47 25
48 21
49 8
50 40
51 1
52 37
53 5
54 69
55 7
56 6
57 7
58 20
59 9
60 9
61 68
62 20
63 6
64 27
65 107
66 15
67 15
68 28
69 21
70 49
71 74
72 25
73 12
74 4
75 36
76 43
77 63
78 20
79 36
80 13
81 7
82 31
83 29
84 39
85 2
86 5
87 33
88 1
89 20
90 6
91 52
92 352
93 10
94 47
95 203
96 8
97 34
98 95
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 70
1 5
2 10
3 10
4 0
5 0
6 96
7 14
8 1
9 82
10 1
11 20
12 32
13 29
14 5
15 0
16 2
17 175
18 0
19 38
20 0
21 128
22 0
23 0
24 12
25 49
26 3
27 1
28 5
29 6
30 2
31 1
32 63
33 33
34 24
35 183
36 4
37 0
38 1
39 27
40 0
41 0
42 2
43 8
44 12
45 196
46 4
47 8
48 1
49 0
50 14
51 21
52 13
53 10
54 3
55 2
56 0
57 1
58 0
59 68
60 13
61 66
62 1
63 1
64 3
65 17
66 4
67 103
68 6
69 1
70 1
71 107
72 2
73 2
74 1
75 29
76 1
77 8
78 45
79 2
80 2
81 158
82 5
83 155
84 2
85 1
86 17
87 15
88 5
89 12
90 31
91 11
92 0
93 13
94 9
95 35
96 2
97 1
98 2
99 1
100 30
101 6
102 42
103 12
104 3
105 6
106 4
107 9
108 4
109 4
110 10
111 27
112 5
113 29
114 11
115 6
116 8
117 37
118 0
119 38
120 0
121 160
122 9
123 4
124 14
125 13
126 19
127 7
128 1
129 20
130 2
131 112
132 0
133 109
134 2
135 10
136 9
137 95
138 16
139 8
140 267
141 438
142 43
143 24
144 6
145 2
146 2
147 0
148 0
149 52
150 7
151 77
152 21
153 49
154 3
155 46
156 226
157 47
158 0
159 7
160 209
161 0
162 0
163 0
164 0
165 11
166 10
167 0
168 3
169 4
170 55
171 2
172 1
173 16
174 93
175 37
176 21
177 8
178 15
179 6
180 2
181 0
182 37
183 65
184 19
185 1
186 5
187 1
188 73
189 0
190 0
191 2
192 1
193 158
194 1
195 18
196 34
197 102
198 125
199 16