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1. Hessisches Reformationsbüchlein für Schule und Haus - S. 1

1904 - Marburg : Elwert
Einleitung. Kirchliches am der Zeit vor der Reformation. Ach Feindes Reib, wie hast so weit Uns von dem weg getrieben, Mit Menschenlehr, beschweret sehr, Die Wahrheit ganz verschwiegen! Dem höchsten Gott sind sein Gebot veracht't und nicht gehalten, Lein heilig's Wort an allem Drt Leid't Ttot und wird zerspalten. Georg Kern, Gesangmeister Philipps des Großmütigen, 1525. Die Landgrafschaft Hessen, die Wilhelm Ii. (f 1509) seinem einzigen Sohne, dem am 13. November 1504 zu Marburg geborenen Philipp dem Großmütigen hinterließ, umfaßte als Hauptbestandteile die althessischen Lande, nämlich Niederhessen mit der Hauptstadt Kassel und Gberhessen mit der Hauptstadt Marburg nebst den Grafschaften Ziegen ha in und Nidda. Zu diesem Gebiete war nach dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen (1479) deren Besitz gekommen, nämlich die Gbergrafschaft mit Varmstadt, die Niedergrafschaft mit St. Goar und ein viertel der Grafschaft Diez; ferner durch Kauf die Hälfte der Herrschaft Eppstein (1492) und durch die Teilnahme Wilhelms Ii. am bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg (1504) das Amt Homburg v. d. höhe, Bickenbach und die Hälfte von Umstadt. Endlich hatten die Landgrafen noch Anteile an Butzbach, am Hüttenberg, dem gemeinen Land an der Lahn und Gleiberg, an Schmalkalden, die Schirmherrschaft über die Stifter Fulda, Hersfeld und Korvei und Pfandrechte an verschiedenen kleineren Gebieten. Kirchlich unterstand der größte Teil dieses weitverzweigten Landes dem Erzbischof von Mainz. Aber auch andere Bischöfe hatten Diözesanrechte über hessisches Gebiet; so der Erzbischof von Trier über die Niedergrafschaft und den niederen Lahngau bis Gießen, der Bischof von Paderborn über die Landschaft links der Diemel und die Herrschaft Itter links der (Eder, der von löürzburg über einzelne Striche rechts der Fulda u. s. w. Doch waren die Beziehungen zu Mainz auch um deswillen besonders eng, weil viele hessische Besitzungen Mainzer Lehen waren und das Erzbistum nicht nur an den Grenzen sondern auch in der Mitte der Landgrafschaft eigenen Besitz hatte, wie Amöneburg und Hessisches Reformatioiisbüchleirt. 1

2. Geschichte der Reformation - S. 27

1834 - Leipzig : Dürr
und die traurigen Schicksale der jüdischen Nation. 27 eine Landplage kam, schob man in den Zeiten des Aberglau- bens die Schuld auf die Juden und verfolgte sie. Wohl mö- gen sie bald im blinden Haß, bald im Gefühl der offenbaren Ungerechtigkeiten, die man nicht selten ungestraft an ihnen verüben durfte, den Christen manches Vöfe zugefügt haben; allein vieles ist auch unerwiefen. Sic kamen aber immer wie- der empor; eine große Anzahl lebte nach dem Jahr 700, als die Araber, auch Sarazenen genannt, in Spanien herrschten, ziemlich ruhig in diesem Lande, legten gelehrte Schulen an, trieben Arzneikunst und Mathematik. Sie redeten schon längst nicht mehr in ihrer alten hebräischen Sprache, sondern be- dienten sich entweder der Landessprache, wo sie lebten, oder einer eignen Mundart, die aus vielerlei Sprachen zusammen gefetzt und unter dem Namen der jüdisch - deutschen bekannt ist. Bei den Versuchen die Juden zu bekehren, waren oft die harten Mittel, die man anwendete, der Eigennutz, den man dabei blicken ließ und nicht selten die Unwissenheit mancher christ- lichen Lehrer, welche die Einwendungen der Juden gegen die Mefsiaswürdejefu gar nicht zubeantworten vermochten, Hin- dernisse eines glücklichen Erfolgs. Man räumte ihnen spä- terhin in manchen Städten besondere Gassen und Plätze ein, aber mit vielen Beschränkungen, und im Kirchenstaate sollen sie sich durch gewisse Abzeichen an ihrer Kleidung kenntlich machen; von dem völligen Genüsse bürgerlicher Rechte und Aemter blieben sie bisher meist ausgeschlossen und mußten den Schutz gewöhnlich sehr rheuer bezahlen. Bei einer Ver- folgung in Frankreich sollen sie die Wechselbriefe erfunden haben, wodurch man gegen bloße schriftliche Anweisungen und Versicherungen auch in entlegenen Ländern Gelder em- pfangen, zahlen und in viele Hände bringen kann, ohne daß man das Geld selbst dahin zu schicken braucht, was für den Handel eine sehr große Erleichterung ist. Um das Jahr i4go wurden sie von dem eifrig katholischen Könige Ferdinand in Spanien heftig verfolgt und aus dem Lande vertrieben. Eine halbe Million wandcrte aus; viele ließen sich taufe», blieben aber immer heimlich Juden und bekannten die väter- liche Religion sogleich wieder öffentlich, wenn die Gefahr

3. Geschichte der Reformation - S. 213

1834 - Leipzig : Dürr
nach Qjitfja» Adolphs Tode. 21l größten Greuel in seinen Landern mit anseheu, so wie die Franzosen in den Rheinländern, in Schwaben und Vaicrn schrecklich verheerten. Der Kaiser Ferdinand Hi. (16z7 — 2667), der ohnehin friedlicher gesinnt war, sähe sich genö- thigt, ernstlich auf Beruhigung der Völker denken, fand aber, wir schwer es sey, das Verwirrte wieder zu ordnen. Die katholische Partei schämte sich nachzugeben und die geraubten Güter zu erstatten ; dem Kaiser war es anstößig als Ober- haupt des Reichs mit den protestantischen Ständen zu unter- handeln; die Protestanten glaubten aber auch den Zeitpunkt für ihre völlige Sicherung, für welche sie so unaussprechlich viel geleistet, gelitten und aufgeopfert hatten, benutzen zu müssen. Allein auch Schweden und Frankreich wollten ihre Dienste für Deutschland von Deutschland vergolten haben und so gab cs zahllose Forderungen. Lange stritt man über den Ort der Zusammenkunft und den Rang der verschiedenen Machte.. i645 ging der eigentliche Fricdenscongreß an und i643 wurde er geschlossen. Der Friede, der hier zu Stande kam, heißt der Westphälische, vom den zwei Städten in Westphalen, Münster, wo er zwischen Deutschland und Frankreich, und Osnabrück, wo er zwischen den Deutschen selbst und mit Schweden geschlossen wurde. Er gab Deutsch- land die wichtigsten, so lange die Rcichsverfassung bestand, gültigen Reichsgcsetze. Die Protestanten, worunter man nun Lutheraner und Reformirte begriff, sollten völlige Religions- freiheit haben;, die Stifter und Güter sollten demjenigen Thcile zufallen, der sie 1624 im Besitze gehabt, doch wollte sich der Kaiser in Ansehung seiner Erbländer nicht daran binden. Frankreich bekam von der Landgraffchaft Elsaß das, was Oesterreich darin besaß; Schweden die Herzogtümer Bremen und Verden, einen Theil von Pommern und die Stadt Wismar in Mcklenburg, welche Besitzungen abcr theils in nachherigen Kriegen, theilts durch Vertauschungen von Schweden wieder getrennt worden sind; auch bekam cs fünf Millionen Thalcr Kriegskosten und das Heer ging erst t65o aus Deutschland, um den Forderungen desto mehr Nach- druck zu geben. Der Papst protestirte gegen diesen Frieden-

4. Geschichte der Reformation - S. 218

1834 - Leipzig : Dürr
218 Wied erlä ufer. und Cultus bleiben, wenn fle sich mit ausländischen Fürsten eines andern Bekenntnisses vermahlen. Jndeß ist dieß nie für andere Christen störend, zumal wenn ein so wahrhaft christlicher und menschenfreundlicher Geist in dem Gcmüthe wohnt, wie bei der Großherzogin von Sachsen-Weimar. In der Türkei bestehen zwar noch die Patriarchen zu Constantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem, doch unter großen Einschränkungen; der Constantinopolita- uische hat noch das meiste Ansehen und die besten Einkünfte, die er jedoch mit dem Sultan theilen muß. Diese Grie- chen dürfen keine Glocken und Thürme haben, und müssen überall geben, wenn sie ihren Gottesdienst ungestört halten wollen. Kleinere Parteien in den morgcnlandischen Gegenden, wie die Jakobiten, die ihre Stiftung noch von dem Apostel Iakobus ableiten, Nesiorianer, Armenier und dergleichen sind weniger zahlreich; einige griechische Gemeinen erkennen noch die päpstliche Oberherrschaft an, ohne jedoch alle Leh- ren der römischen Kirche anzunehmen, und heißen unirte Griechen. §. 46. Einige kleinere Gemeinen, welche nach der Re- formatiou entstanden sind. Wied ertaufer. Unitarier. Quaker. Diese haben sich zwar alle von der römischen Kirche ge- trennt, jedoch findet unter ihnen eine große Verschiedenheit Statt. Es gehören dazu: I. Die Wiedertäufer. Sie stammen eigentlich noch von jenen Unruhstiftern in dem Bauernkriege ab. Man vertrieb die übrig gebliebenen Sectirer, die immer wieder Freunde fanden, überall als Frie- densstörer, aber sie setzten ihr Unwesen besonders in Holland und Westphalcn fort. Johann Boccold, ein Schneider aus Leiden in Holland; ein Bäcker, Johann Matthaus

5. Geschichte der Reformation - S. 178

1834 - Leipzig : Dürr
178 S>it Reformauen in andern Länder». andre Große des Reichs, die besten Kräfte des Landes; das übrige Frankreich verarmte. Für die religiöse Bildung und den Unterricht des Bürger- und Bauernstandes that man fast gar nichts, die Untcrthanen erlagen unter Abgaben und wurden zu nichtigen Zwecken des Ehrgeizes in ihrer Unwissen- heit gemißbraucht. Manche Protestanten bekannten sich bloß äußerlich zur römischen Kirche; mehr als 5oo,ooo meistens fleißige, or- dentliche, fromme Menschen kamen dennoch durch die mit hauenden Schwertern verwahrten Granzcn nach Holland, in die Schweiz, nach England und Deutschland, wo sie vor- züglich in Preußen gut ausgenommen wurden. Sie brachten ansehnliche Geldsummen, und, was noch mehr Werth war, Kenntnisse und Geschicklichkeiten mit, legten Fabriken an zu Seidenarbcitcn, Hüten und dergleichen, und sie gewöhnten sich bald an die Sümpfe von Holland und an das rauhere nördliche Deutschland. Ludwig Xiv. hob endlich 1685 das auch von ihm feier- lich beschworne Edict von Nantes gänzlich auf und viele Grausamkeiten fielen noch vor, denn er wollte durch Vertil- gung der Ketzer des Namens des allerchristlichsten Königes ganz werth feyn; Beichväter, Minister, besonders der eng- herzige und grausame Louvois, spiegelten ihm vor, die Pro- testanten wären treulos, obgleich die Könige mehr als ein- mal Hülfe unv Rettung bei ihnen gegen ihre katholischen Unterlhancn gefunden hatten, so lange man ihnen die Reli- gionsfreiheit ließ. Eben dieser Ludwig riß ein Stück von Deutschland nach dem andern und zuletzt auch Straßbnrg an sich und ließ es wenigstens auf den Rath feines Ministers geschehen, daß 168.-) die Unterpfalz, eine paradiesische Gegend, mit ihren Städten, Flecken und Dörfern jämmerlich verhee- ret, auch Mannheim und Heidelberg mit abgebrannt wurde, unter dem Vorwände, daß man den Deutschen, die man eben bekriegen wollte, den Unterhalt entziehen müßte. Die armen Einwohner entflohen halb nackt; Tausende kamen um. Ludwig wähnte in seinem Alter durch einen solchen Religionseifer seine Laster und Jugendsünden wieder gut zu

6. Kurze Geschichte der Reformation für Bürger- und Volksschulen - S. 39

1817 - Weimar : [s.n.]
39 §• i3* Churfürst Johann der Beständige führt in sei- nen Landen die Reformation förmlich ein. Kurz vor der Beendigung Bauernkrieges durch die Schlacht bei Frankenhausen war Churfürst Friedrich der Weise gestorben (den zlen Mai 152^). Sein Bru- der Johann, mit dem Beinamen der Beständige oder Standhafte, folgte ihm in der Negierung. Diesen Beinamen hat er wegen seiner Standhaftigkeit und unerschütterlichen Beharrlichkeit in Vertheidigung der evangelischen Lehre erhallen; denn er führte nun öffent- lich aus, was durch seinen Vorfahren nur vorbereitet war. Johann ging in der Reformation viel rascher zu Werke, als Friedrich der Weise. Der öffentliche Gottesdienst wurde verbcffert, viele unnütze Gebrauche wurden abge, schafft, die Gebete dursten in der Kirche nicht mehr in lateinischer Sprache abgclesen werden; sondern es wurden dafür deutsche eingeführt. Im Jahr 1527 bekam Luther vom Churfürsten den wichtigen Auftrag, im ganzen Lan- de eine Kirchenvisitation anzustellen. Dieses wichtige Geschäft unternahm er mit seinem treuen Gehülstn, Philipp Melanchrhon. Beide Männer durchwanderten Dorf für Dorf, Stadt für Stadt. Ueberall fanden sie die größte Unwissenheit und Dummheit, nicht b!os bei dem Volke, sondern auch bei der Geistlichkeit. Mehrere Pfarrer wurden abgesctzt, weil sie nicht einmal lesen konnten, und nicht wußten, wie man das heilige Abend- mahl austheilen solle. Sie lebten in demselben thierischen Zustande, wie die Bauern. Es ist in der Thal rührend zu lesen, wie sich der sanfte menschenfreundliche, Me- lanchthon hierüber ausdrückr. ,, Wie kann man es „verantworten, schreibt er, d a ß m a n d i e. a r m e n „Leute bisher in so großer Unwissenheit
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