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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 751

1850 - Weilburg : Lanz
Iii. I r a n. 75 t Sommermonden so heiß, daß die Einwohner sich in die Palmwälder flüchten. Eine milde, trockene, dabei sehr gesunde Luft wehet in den Hochlanden; in den Berggegenden des Nordens gibt es selbst sehr strenge und langdauerude Winter, und es brausen heftige Stürme. 2" den niedern Gegenden dauert vom Nov. bis in den Febr. die Regenzeit. — Zu den bemerkenswerthesten Naturerz eng nissen des Landes sind die folgenden zu zählen. A. Das Thierreich. Von 1) Hausthieren werden treffliche Pferde, Rindvieh, auch Büffel, zahme, aber auch wilde Esel, ein- und zweibucklige Kameele, Schaafe, meist mit Fettschwäuzen, Ziegen und Schweine, die aber schwarz und den wilden ähnlich sind, gesunden. Die leichten und lebhaften Pferde kommen den arabischen an Schönheit gleich. Es gibt 2) Speise- und Raubwild; zu diesem gehören Löwen, Tiger, Leoparden, Hyänen, Bären, Schakals und Füchse. Am persischen Meer- busen finden sich Affen, Seehunde aber im kaspischen Meere. 3) Allerlei Haus- und wildes Geflügel ist vorhanden; die Nachtigallen sollerr das ganze Jahr hindurch singen. Man gewinnt 4) viel Seide, 5) Wachs und Honig; 6) Per len muscheln finden sich im persischen Busen, und dieser und der kaspische See sind reich an 7) Fischen. Es gibt eine Wanzengattung, deren Biß sehr gefährlich, bisweilen sogar tödlich sein soll; Skorpione und eine Menge gistiger Schlangen kriechen umher. — U. Das Pflanzenreich. Der Ackerbau wird mit Einsicht betrieben, und künstliche Bewässerung kommt bei demselben in Anwendung. Man gewinnt 1) Getreide, als Weizen, Reiß und Gerste, baut 2) Flachs und 3) Taback und bereitet 4-) Opium. 5) Hülse- und 6) Gartenfrüchte sind vortrefflich; es gedeiht 7) die Rebe, besonders in Farsistan, und 8) die Baumwollenstaude; 9.) herrliches Obst findet sich m Fülle, hauptsächlich edle Früchte, als Granaten, Orangen, Feigen u. a. Persien ist sogar das Vaterland mehrerer europäischen Obstarten. 10) Färberpflauzen und I ke Arzneigew ä chsc sind vorhanden, und unter l2) du)

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 831

1850 - Weilburg : Lanz
Xiv. Die Tatarei. 831 bestehen, liegen sogar tiefer, als der Spiegel des Weltmeeres. — Sämmtliche Flüsse haben ihre Mündungen in Seen — die zwei ansehnlichsten in den Aral-See. 1) Der Amu, der Orus der Alten, entsteht am Belur Dagh, fließt zuerst westlich, dann nordwestlich und ergießt sich durch zwei Hauptmündungen. 2) Der Syr, sonst Jar artes genannt, hat an demselben Gebirge seinen Ursprung und geht ebenfalls nach der bezeichneten Richtung seiner Mündung entgegen. Ein südlicher Arm dieses Flusses ist der Kuwan. — Viele Seen breiten sich in diesen Steppen aus; die größten sind 1) der kaspische, dessen Oberfläche.das. halbe Deutschland an Größe übertrifft, und 2) der Aral-See (§. 45), der an Ausdehnung fast dem Königreiche Baiern gleich kommt. Jener liegt 300, dieser 220 Fuß unter der Meeresfläche. §. 984. Das Klima ist äußerst verschieden. Strenge Winterkälte mit vielem Schnee herrscht in den hohen Gegenden der Gebirge, während in den Thälern die Temperatur sehr gemäßigt ist. In den tief gelegenen Flachlanden und Steppen drücket -im Sommer gewaltige Hitze; aber der Wintev bringt auch sehr strenge Kälte, so daß bereits im November eine Eisdecke die großen Flüsse überzieht. Nur im Frühling und Herbste fällt Regen. — Zu den bemerkenswerthesten Naturerzeugnissen sind folgende zu zählen. Das Land besitzt ausgezeichnete Pferde, viele Kameele, Rindvieh, auch Büffel und Buckel- rinder. (Zebu's), Schaafe mit Fettschwänzen und Ziegen; man findet Speise- und Raub wild, als Gemsen, Stein- böcke, Wildschweine, Panther, Schakal's, Hyänen u. a.'; eö gibt mancherlei Geflügel, darunter viele Singvögel; .man gewinnt Seide, und die Gewässer liefern viele Fische: — Das Pflanzenreich spendet Getreide und Gemüse; man baut Taback und Flachs; Obst und edle Früchte gedeihen, so wie vorzügliche Melonen und Weintrauben. — Die Gebirge sind reich an mancherlei. Metal len, als Gold, Zinn, Blei, Kupfer und Eisen; viele Edelsteine, besonders Rubinen,' Türkisse und Lasursteine werden gefunden; auch Schwefel und Salmiak sind vorhanden; es gibt viel See- und Steinsalz.

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 816

1850 - Weilburg : Lanz
816 Die einzelnen Lander Asien's. Osten und verliert sich in den Lop-See. — Groß ist die Zahl.der Seen in dieser weiten Landstrecke. 1) Der blaue oder Knku-See (33 .Qmeil.) im Süden,' 2) der Saisan- (144 Qmeil.) und 3) der Balkasch-See (173/2 Qmeil.) im Nordwestcn und 4) der Lop-See im Südosten des vorigen, gehören zu den umfangreichsten. §. 959. Das Klima ist weit kälter, als man nach der geogr. Breite erwarten sollte. Ver gl. Europa's südlichste Gegenden bis zur Nord- und Ostsee. Der Sommer dauert nur zwei Monate, und selbst während dieser Jahreszeit erscheint zuweilen Schneegestöber und Frost. — Die Mongolen besitzen große Heerden von Kameelen, Pferden, Ziegen und Sch aasen; es gibt vicl'jagdw ilo, als Antilopen, Eleun- thicre, Hirsche; mehrere Arten wilder Thiere, wie Leo- parden, Tiger, Bären, Wölfe, Luchse u. a. sind vorhanden — ja, selbst Kameele, Pferde und Ziegen werden im -wilden Zustande gefunden. Es fehlt nicht an allerlei Pelzthicren (Zobel) und wildem Geflügel, und die Gewässer liefern viele und gute Fische. — Von Getreide gibt es Weizen, Gerste und Hirse; Obst wird wenig gewonnen; aber groß ist der Reichthum an eßbaren Beeren, und sehr geschätzt sind zwei Arzneipflanzen, Ginseng und Rhabarber. — Einige Gebirge liefern Gold und Silber; auch Eisen, Blei und Kupfer wird gefunden. Die Krater der obengenannten Vulkane geben Schwefel und Salmiak, und Salz ist in Fülle vorhanden. §. 960. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist sehr gering und wird nur zu 3 — 4 Mill. geschätzt. Der größte Theil derselben besteht aus Mongolen, zu denen noch Kalmükcn, Kirgisen, Tataren (Türken), Chinesen u. a. kommen. Die mongolische Sprache iss hart, aber ausdrucksvoll-; die verschiedenen Mundarten weichen nicht sonderlich von einander ab. — Am meisten verbreitet ist die lamaische Religion. — Die Mongolen theilen sich in Fürsten (Cha.n's), Adel und Volk. Sie sind von mittlerer Statur und muskulös; die Haare-schwarz und straff, werden

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 836

1850 - Weilburg : Lanz
836 Die einzelnen Länder Asien's. Flüssen der See von Eriwan zu bemerken, der 6 Meilen im Umfange hat. §. 991. In den Thälern, besonders im Süden des Hauptgebirges, ist das Klima äußerst milde und lieblich; aber eine rauhe Luft wehet in dem südlichen Hochlande und in den Gebirgen, wo der Winter sich in seiner ganzen Strenge zeigt. Bei der vulkanischen Beschaffenheit des Landes gehören Erdbeben zu den eben nicht sel- tenen Erscheinungen. — Die Natur hat das Land aus- gestattet mit freigiebiger Hand. Man findet die europäi- schen Haust hi ere, auch Kameele und Schaafe mit Fett- schwänzen. Es gibt Wildpret in großer Menge, darunter auch Steinböcke, und von reißenden Thieren sind Luchse, Wölfe, Bären, Schakals u. a. vorhanden. Eine bedeutende Bienenzucht wird getrieben, und die Gewässer sind fisch- reich. — Der ergiebige Boden liefert Getreide, Obst, Hanf und Tabak; in den wärmern Gegenden gedeihen Südfrüchte und Oliven; man gewinnt Baumwolle, und der Weinstock wächs't wild. — Spuren von edeln und unedeln Metallen werden gefunden; es gibt viele Naphhta- und eben so zahlreiche Mineral-Quellen. §. 992. Die Bewohner, deren Zahl etwa 3 Mill. beträgt, bestehen aus verschiedenen Völkerschaften, und reden verschiedene Sprachen. Sie gehören der kaukasischen Nasse an, zeichnen sich durch einen schönen, regelmäßigen und kräf- tigen Körperbau ans und bekennen sich theils zur griechischen Kirche, theils znm Islam — ja, Viele sind noch Heiden. Die bemerkenswerthesten Volksstämme Kankasiens sind: die Tscherkessen, Abassen, Osseten, Mizdschegen, Les- gier, Georgier und Tataren, zu denen noch Perser, Armenier und Inden kommen. Auch Deutsche werden in diesem fänen Lande gefunden. — Diese Nationen stehen noch ans einer sehr niedrigen Kulturstufe; sie sind äußerst roh, manche derselben bloße Näuberstämme, die nur auf Plünderung und Mord ausgehen, doch dabei das Recht der Gastfreund- schaft heilig 'ehren und üben. • Blutrache herrscht als uralte

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 813

1850 - Weilburg : Lanz
Ix. Die Mandschurei. 813 Bergs. Nord-Spanien und Frankreich. Der strenge Winter dauert vom Ende des Sept. bis zum Anfange des Mai, und Eis bedeckt die Gewässer. Milder ist die Witterung'in dem tiefen Thäte des Amur. Der kurze Sommer bringt große Hitze. — Das Land besitzt die europäischen Hansthiere; auch das Renuthier kommt vor. Es gibt.wilde und Pelz- Thiere mannigfacher Art, als Bären, Wölfe, Marder, Zobel u. a. Eine bedeutende Bienenzucht wird getrieben, und groß ist der Reichthum an Fischen. — Man baut Getreide, besonders Weizen und Gerste, gewinnt Rhabarber, und die ungeheuern Wälder liefern viel Holz. — Von Metallen sind Eisen und Kupfer vorhanden. §'. 95-1. Die Bewohner, deren Zahl, auf dieser weiten Laudstrecke kaum V/2 Million beträgt, sind mongolischen Stammes. Zu ihnen gehören im Norden die Tungusen, welche Nomaden sind, die Mandschu's (Mandschuren), deren wohltönende Sprache sehr ausgebildet ist, die Aupis, rohe Fischerstämme an der Meeresküste u. a. Die am meisten verbreitete Religion ist der Lamaismus. — Die Mand- .schu's waren vor dritthalb hundert Jahren noch rohe Nomaden, die weder lesen, noch schreiben konnten. Jetzt besitzen sie eine reiche Literatur, indem alle chinesische Bücher von einigem Werthe alss besondern Befehl des Kaisers in ihre Sprache übersetzt werden. Selbst am Hofe zu Peking wird nicht die chinesische, sondern die Maudschu- Sprache gesprochen. — Land bau, Viehzucht und Fischfang sind die Hauptsächlichstert Beschäftigungen.' Das Land steht unmittelbar unter dem Kaiser und zerfällt irr drei Regierungsbezirke. §. 955. Mukden (Schingyang), die große und volkreiche Hauptstadt des 'Landes, erhebt sich im Nordosten von Peking auf einer Anhöhe in einer sehr ergiebigen.gegend und ist der Sitz der Gerichte für die Mandschurei. In der innern Stadt befindet sich ein kaiserlicher Pallast; die äußere wird von Gewerbsleuten bewohnt. — Tschitschikar, eine Stadt im Norden der vorigen und am Nun, besteht ebenfalls aus der befestigten innern und der äußern Stadt und ist ein

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 820

1850 - Weilburg : Lanz
820 Die einzelnen Länder Asien's. Landes und über 100 Qmeil. groß; 2) der Palte, im Süden des vorigen, gleicht einem ungeheuren Wallgraben, der eine in der Mitte desselben gelegene große Felseninsel umgibt; 3) der Rawana, im Westen des Terkiri und im Himalaya. §. 606. Im Ganzen ist das Klima rauh, nur in Butan mild; Stürme wehen mit gewaltiger Stärke; der Winter herrscht mit ungemeiner Strenge. In einer Höhe von'13,000 Fuß findet man noch Dörfer; bis 13,600 Fuß wächst Getreide, und sogar bis zu 17,000 Fuß kommen noch Sträucher fort. — Die Rindvichzucht ist ansehnlich; auch grunzende Ochsen (Aal's), sowohl gezähmte, als wilde, finden sich im Lande. Es gibt zahme und wilde Pferde und -Esel; die Schaafc werden auch als Lastthiere gebraucht; Tibet ist die Heimath der Kaschmirziege; Wildpret fehlet nicht;, auch Moschnsthiere werden gefunden, und Laud- und Wassergeflügel ist in Menge vorhanden. — Das Land bringt verschiedene-Arten von Getreide und viel Obst hervor; es ist das eigentliche Vaterland der Rhabarber, und in den tiefen Thälern gedeihet die Rebe. — Man findet edle' (Gold) und unedle Metalle (Eisen, Kupfer und Blei), Quecksilber und Borar, und ans den Seen wiro Salz gewonnen. §. 667. Die Volksmenge wird zu 11 Milt, angc- 'gcben. Die Hauptmasse der Bevölkerung sind Tibetaner, die zur mongolischen Rasse gehören. Ihre Sprache ist ciusylbig und theilt sich in die Volks- und heilige Sprache, in welcher ihre Religionsbüchcr geschrieben sind. Sie bekennen sich zum Lamaismus (Buddhaismus). Die Ober- häupter dieser Religion und zugleich die Regenten des Landes sind die beiden Groß-Lama's, nämlich der Dalai-Lama (d. h. der dem Ocean gleiche Oberpriester) und der Vogdo- Lama. Jener, wird für die Verkörperung des Buddha (Fo) gehalten, dessen Seele in den ersten Lama und von diesem auf alle seine Nachfolger überging. Auch in dem Bogdo- Lama wohnt die Seele einer, andern mächtigen Gottheit. Die Zahl der Priester, welche große Vorrechte besitzen, ist ungemein

7. Für Mittelklassen - S. 17

1887 - Berlin : Gaertner
— 17 — §. 19. Fortsetzung. Die Halbinseln. Die drei südlichen Halbinseln sind größtenteils auch mit Hochland erfüllt. Die arabische und die westliche indische Halb- insel (Vorderindien) enthalten Hochebenen, und die östliche indische H. (Hinterindien) wird von Ketten gebirgen durch- zogen, die vom Hochlande der Wüste Gobi herkommen. — Auch die Sundainseln sind sämtlich mit Hochland bedeckt. Auf der arabischen Hochebene liegen große Wüsten, im übrigen und besonders am Meere ist das Land zum Teil sehr fruchtbar. Eine der wichtigsten Städte in Arabien ist Mekka in der Nähe des roten Meeres. Die Bewohner des Landes, die Araber, sind großenteils Nomaden, und unter ihren Haustieren sind vorzüglich die K a m e l e und die schönen Pferde zu merken. An der Südwestecke entlang wächst der Kaffeebaum. — Auf der Nordseite Arabiens liegt das Land Palästina mit der berühmten Stadt Jerusalem. Die Hochebene Vorderindiens wird von dem Himalaya- gebirge durch ein kleineres Tiefland getrennt. In diesem fließt der Strom Ganges entlang, der vom Himalaya herabkommt und in den bengalischen Meerbusen mündet. In Vorderindien wohnen die Inder oder Hindu. Die wichtigste Stadt heißt Calcutta und liegt an der Mündung des Ganges. Die Hindu sind größtenteils Ackerbauer, denn Indien ist ein schönes, äußerst fruchtbares Land. Da findet man alle Pflanzen- arten wieder, die in China, Persien und Arabien wachsen, außerdem aber eine Menge von Gewürzpflanzen und sonstigen nützlichen Erzeugnissen. In den ungeheuren Wäldern von Palmen, Bambus- und andern schönen Gewächsen schwärmen Löwen, Tiger, Elefanten und Affen umher. Giftige Schlangen schleichen durch das hohe Gras dahin. Prachtvolle Pfauen giebt's in ganzen Scharen, und Tausende von Papageien und andern schön gefiederten Vögeln schaukeln sich auf den Zweigen. 1. Welchem europäischen Volke gehört Vorder-Jndien und welchem Palästina? 2. Was wißt ihr von Mekka und was von Jerusalem zu erzählen? 3. In welchen Zonen liegen die einzelnen Länder Asiens? 4. Vergleichet Asien mit Europa a) nach Größe, Form und Lage, b) nach der Bodenbeschaffenheit, c) nach Menschen, Tieren, Pflanzen I Modus, geogr. Leitfaden i. Abt., 8. Aufl. 2

8. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 88

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 88 — Schaf, Ziege, Hühner, Tauben und andere Haustiere gezüchtet. (Abb. 28.) Auf den Hochflächen, welche geringere Besiedelung haben, streichen zahlreiche Pferde, Rinder, Kamele und Schafe wild um- her, und in den völlig menschenleeren Gebieten sowie in den Fluß- dickichten hausen Tiger, Panther, Bären, Wölfe, Füchse u. a., denen wieder Antilopen, Hasen und andere wehrlose Tiere zum Opfer fallen. Die Bewohner dieser Gebiete sind zum bei weitem größeren Teile Mongolen, welche sich in verschiedene Stämme gliedern. Da- hin rechnen u. a. auch die Kalmücken und Tataren. Unter letzteren versteht man auch wohl die Mongolen überhaupt. Ebenso sind die Bewohner Tibets, die Tibetaner (die Bod-dschi), mongolischen Ursprungs. Soweit mongolisches Blut in ihren Adern rinnt, bekennt sich die Bevölkerung Jnnerasiens zum Buddhismus. Die Hoch- bürg der Buddhisten ist der Palast des Dalai-Lama in Lhasa in Tibet, der mehrere Tausende von Zimmern umfaßt. Der Dalai-Lama ist die Verkörperung der Göttlichkeit, der oberste Priester der Buddhisten, zugleich auch das weltliche Oberhaupt Tibets, über das wie auch über die übrigen Gebiete Jnnerasiens die Chinesen die Oberhoheit sich wahrten. Doch üben die buddhistischen Priester und Bettelmönche keinen günstigen Einfluß auf die Sitt- lichkeit des Volkes aus. So herrschen besonders in dem weltent- legenen Tibet über die Ehe sehr laxe Anschauungen, welche in erster Linie durch ehelose Mönche geschaffen wurden. Hier hat also der Buddhismus in dieser Richtung weniger kultursördernd gewirkt. Immerhin sind die zahlreichen Klöster wenigstens Pflegstätten der Wissenschaft. — Die im Lande wohnenden Kirgisen (Dsungarei usw.) sind Mohammedaner, desgleichen die Turkmenen. Beide Stämme sind türkischen Ursprungs. Auch sie haben prächtige Stätten der Gottesverehrung (Moscheen). In den Randgebieten sitzen außerdem Hindus, Chinesen u. a. Bevölkerungselemente. — Nicht immer waren die Bewohner des Hochlandes von Zentralasien so friedlich gesinnt wie heute — von ihrer Fremdenfeindlichkeit abgesehen. Einst über- schwemmten von hier aus die mongolischen Horden (im 13. Jahr- hundert, unter der Herrschaft des Dschingiskhans und seiner Nach- folger) China und Vorderasien und drangen auch durch das Völker- tor der Dsungarei in Sibirien und weiter zwischen Ural und Kaspi- see in Europa ein, Furcht und Schrecken verbreitend (Schlacht bei Liegnitz, 1241). Andererseits bedeutet aber diese Zeit, in der das Haupt der „Goldenen Horde" (des Herrscherstammes) — eben jener Dschin- giskhan — regierte, eine Blütezeit der Kultur, und Forscher haben in diesen Gebieten verschüttete Städte gefunden, welche damals aufgeblüht waren. Auch die Ruinenstädte, welche Sven von Hedin im Tarimbecken fand, mögen wohl hiermit im Zusammenhange

9. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 7

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Die zahlreichen Glieder des Erdteils entsprechen dem gewaltigen Rumpfe. (Glieder nennen!) Asien besitzt auch die bedeutendsten Er- Hebungen der Erde (Mount Evereft im Himalaja, 8840 m). Neben Hochflächen (nennen!), die zumeist von Gebirgen umrandet sind, liegen ausgedehnte Tiefebenen (nennen!). Die Erhebungen Asiens stellen zumeist Auffaltungen dar, welche in West- und Jnnerasien oftwestliche, in Oftasien dagegen mehr nord- südliche Richtung zeigen. (Nachweis!) Die Tiefebenen sind Senknngs- felder (nennen!). Entstehungsgeschichtlich führen Arabien-Syrien und Borderindien hinüber nach Afrika, Armenien-Kleinasien dagegen nach Europa. (Entstehung der Meeresteile!) Besonders lebhaft erfolgte dereinst die Bewegung der Schollen in Ostasien. (Nachweis! Wir- knngen der Zerstörung und Abtragung u. a.) Auf den von Gebirgen eingeschlossenen wasserarmen und abfluß- losen Hochländern verlaufen die vorhandenen Wasserlänfe im Boden, oder sie münden in Sümpfe oder Salzseen (Regenarmut erklären!) — Hochland von Iran: Hilmend in den Hamunsumpf — Hochland Hanhai: Tarim in den Lob-nor. — Einige Tiefländer zeigen ähnliche Erschei- nungen — Turan: Balkaschsee (Jli) — Aralsee (Amu und Syr). Die Abhänge der Gebirge sind quellenreich. So entwickelten sich im übrigen Asien zahlreiche große Ströme (Ob, Jenissei, Lena, Amur, Hoangho- Jangtsekiang, Mekong, Ganges-Brahmaputra, Indus, Euphrat und Tigris). Eigenartig ist die Bildung von Zwillingsftrömen. (Entstehung!) Bedeutung der Wasserstraßen für die Schiffahrt! Die Gebirgsränder haben auch reizvolle Seen (Baikalfee). Der Norden Astens zeigt mittelmäßige Niederschläge (Sommer- regen) und große Kälte (Sibirien). Der Hochlandsgürtel hat Regen- armut und Kontinentalklima mit starken Gegensätzen. Der Süden wird klimatisch durch viel Regen (Tropen- und Monsunregen) und große Wärme charakterisiert (Klima teilweise gesundheitsschädlich). Ost- ästen steht teilweise noch unter dem Einflüsse der aus Sibirien wehenden kalten Winde. Westasten wiederum erinnert noch an das Mittelmeerklima (Winterregen). Drei Zonen — klimatische Gegensätze begründen! Der kalte Norden ist das Gebiet der Tundren. Südwärts folgen die sibirischen Waldgebiete mit europäischen Nadelhölzern und Laub- bäumen (Renntier, Bär, Polarfuchs, Hermelin, Zobel, Biber u. a. Pelztiere). Im Gebiete der asiatischen Hochländer ist die Pflanzenwelt dürstiger als die Tierwelt (Antilopen, Nager, Steppenhühner — Haus- tiere: Pferd, Esel, Maultier, Schaf, Rind, Ziege, Kamel — Annäherung von Tierarten des Südens und des Nordens). Im tropischen Süden findet sich die bekannte üppige Pflanzenwelt (Kulturpflanzen — welche? Urwälder) und eine arten- und farbenreiche Tierwelt (Elefant, Nas- Horn, Löwe, Tiger, Panther, Schakal, Hyäne, Orang-Utan, Vampir, Krokodil, Brillenschlange, Flamingo, Kakadu u. v. a.). Gegensätze in der Tierwelt — günstige Entwicklung! Asien ist die Heimat unserer wichtigsten Haustiere (welcher?), der meisten unserer Getreide- und Obst- arten (nennen!) und vieler Gewürz- und Zierpflanzen. Seidenspinner — Fasan (Ostasten). Am wenigsten besiedelt sind die Hochländer und die Tiefebenen im Norden und Westen (Nomaden). Die dichteste Bevölkerung wohnt in den Randgebieten (seßhaft — oft mehr als 400 Menschen auf 1 qkm). Der größte Teil der Bewohner Asiens (mehr als die Hälfte aller Menschen) sind Mongolen. Im Südwesten sitzen Jndogermanen (Jranier, Jndier) und Semiten (Araber, Syrer und Juden), im Süd»

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 151

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 151 — angenommen hat, sondern wie Iran (S. 116) ein Faltenland, dessen Hohlräume durch den Verwitterungsschutt ausgefüllt und eingeebnet worden sind. Zahlreiche Gebirgsketten, Abzweigungen des Kwenlun und des Karakornm, die man erst in neuster Zeit, namentlich durch die Forschungsreisen Sven Hedins, kennen gelernt hat, durchziehen das Land in ö. Richtung. So verläuft z. B. unter dem 34. Breitengrade die Duplexkette, die 8000 in Höhe erreicht, und im S. hat Sven Hedin einen gewaltigen, mit dem Himalaja gleichgerichteten Zug erforscht, den er als Transhimalaja bezeichnet, der aber nach einem Beschlüsse des Geogravhentages den Namen Hedingebirge führen soll. Der größte Teil Tibets ist abflußlos. Die meist kleinen Flüsse münden fast alle in salzige See- becfen, die in ungeheurer Zahl über das Land verstreut liegen und wahrscheinlich die Reste einer einst viel größeren Wasserbedeckung sind. Die größten sind der Knknnor im N.-O. und der Tengrinor im S. Die wasserreichen Flüsse der s. und ö. Grenzlandschasten durchbrechen die Randgebirge in engen, z. T. noch unerforschten Schluchtentälern: so der Indus und der Brahmaputra, der Mekong, der Jangtsekiang und der Hoangho, die ihren Weg nach O. nehmen. Das Klima ist infolge der hohen Lage und der Gebirgsumrandung des Landes rauh und trocken. Die Winter sind bitter kalt, und fast die Hälfte des Jahres ist der Boden mit Schnee bedeckt. Im kurzen Sommer aber wird es recht heiß. Die Pflanzenwelt ist sehr dürftig. Bäume finden sich nur in den tieferen Tälern bis etwa 3000 m Höhe. Weiter hinauf gibt es nur noch Sträucher, Kräuter und Gräser. Steppen wechseln mit Sümpfen, Seen, Stein-, Kies-, Sand- und Salzwüsten. Der Kulturboden ist fast ganz auf die großen Täler im S. und O. beschränkt. Reich entwickelt ist die Tierwelt, nament- lich in dcr grasbedeckten Landschaft, wenn auch die Zahl der Arten nicht groß ist. Am stärsten vertreten sind die Huftiere: Antilopen, Hirsche, Wildesel, wilde Schafe (16 Arten), das Moschustier und der Jak oder Grunzochse, der auch als Haustier ge- halten wird. Von Raubtieren finden sich Tiger, Panther, Bär, Wolf, Luchs und Fuchs. . Die Bewohner, die Tibetaner, gehören zu den Mongolen. Sie leben in einer Art Halbkultur. In den n. und w. Steppenlandschaften sind sie Nomaden, züchten Jaks, Schafe, auch Pferde und Rinder, und wohnen in Zelten, deren Decken aus dem schwarzen Haar der Jakochsen hergestellt werden. In den tiefer gelegenen Tälern des S. und S.-O. dagegen sind sie seßhaft und treiben Ackerbau und Gewerbe. Sie fertigen grobe Wollstoffe, Teppiche und allerlei Metallwaren. Ihre Kleidung besteht aus einem kastanartigen Rock aus Wolle oder Schaffell, der durch einen Gürtel gehalten wird. Die Reicheren kleiden sich in chinesische Seidenstoffe. Die Häuser sind rohe Bruchsteinbauten. Unter den Nahrungsmitteln spielt der aus China eingeführte Ziegeltee, der als Suppe mit Butter und Salz angerichtet wird, eine große Rolle. Von bestim- mendem Einfluß auf das Volk ist die Religion. Tibet ist der Hauptsitz des Buddhismus (S. 130), aber in einer entarteten Form, den man als Lamais- mus bezeichnet. Das geistliche und zugleich weltliche Oberhaupt ist der Dalai
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