Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 3. Australien und Polynesien. 239
Die artenreichere australische Vogelwelt hat sich ebenfalls in eigener Rich-
tung entwickelt (schwarze Schwäne, weiße Adler, Papageien, Emu-Strauße).
Die Singvögel, Fische und besonders sämtliche Haustiere (Schafe) sind
erst seit der ersten europäischen Niederlassung (1788) vertreten.
K 373. Bewohner. Die Urbewohner, die Anstralneger, von
dunkelbrauner Hautfarbe, konnten trotz ihrer guten geistigen Begabung bei
dem Mangel an Quellen und einer so beschränkten Pflanzen- und Tierwelt
über ein höchst dürftiges Leben nicht hinauskommen. Fische, Muscheln,
eßbare Wurzeln und Baumfrüchte, dazu die Erträgnisse der Jagd bilden
ihre Nahrung. Ohne feste Wohnsitze schweifen sie in Horden im Innern
umher. Zur Herstellung ihrer Wohnung befestigen sie biegsame Stäbe an
beiden Enden im Boden und bedecken sie mit Blättern. Eigentümlich ist eine
ihrer Waffen, der Bnmerang, ein knieförmig gebogenes Wurfholz, das nach
einem Fehlwurf zum Jäger zurückkehrt. Die weiße Bevölkerung beträgt etwa
5 Mill; die Zahl der Anstralneger ist nur noch ganz gering.
§ 374. Der Südosten bildet in jeder Hinsicht einen Gegensatz zu dem
übrigen Gebiet. Der regenspendende Wind ließ einen geschlossenen Wald
auskommen, der Bauholz liefert, Schalten bietet und die Landschaft ver-
fchönt. Hier barg der Boden Goldschätze, die die Einwanderer anzogen.
Der von 30 kommende Regen gibt Gelegenheit zum Betrieb einer ein-
träglichen Viehzucht im großen (§ 375). Darum haben sich die Europäer
dieses Teiles bemächtigt und ihm ein europäisches Ansehen gegeben.
125. Artesischer Brunnen in Australien.
Die australische Steppe wird nach dem Innern zu immer weiter der Kultur gewonnen durch Artesische
-vrunnen, d,^ den dürren Boden in Ackerland oder in saftige Weideflächen verwandeln und Trinkwasser
liefern, on Queensland ist eine riesige Zahl solcher Brunnen erbohrt, teilweise aus groher Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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170
B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien.
der Erdgeschichte angehören: die Beuteltiere, deren größter Vertreter das
Riesenkänguruh ist, und das Schnabeltier, an Gestalt dem Biber ahn-
lich, aber mit breitem, entenartigem Schnabel. Am reichsten ist noch die
Vogelwelt vertreten, die Emn-Stranße, schwarze Schwäne, weiße Adler, bunt-
farbige Leierschwäuze und Papageienarten aufweist. Von Raubtieren lebt
in Australien nur der Dingo, ein gelber wilder Hund.
§ 124. f) Wirtschaftsleben. Bis zur Besiedlung durch die Europäer war Australien
ein armes Land mit einer auf niedriger Kulturstufe stehenden Bevölkerung. Die
Ursachen lagen zumeist in der Ungunst des Klimas und der Abgeschlossenheit
der Lage. Dann fehlte es an Nutzpflanzen und Nutztieren, durch welche die Be-
wohner zum Ackerbau oder zur Viehzucht veranlaßt worden wären. Australien
begann erst Kulturland zu werden, als nach Besitzergreifung des Festlandes durch
die Engländer englische und auch deutsche Kolonisten zu Ende des 18. Jahrhunderts
hier ansässig wurden. Sie brachten Feldfrüchte und Haustiere mit, die eine gedeih-
liche Entwicklung fanden, und gaben großen Gebieten des Erdteils ein ganz
anderes Aussehen, indem sie die natürlichen Bedingungen ausnutzten oder durch künst-
liche Bewässerungsanlagen vorher unergiebige Strecken kulturfähig machten. Heute
erzeugt Australien, besonders im regenreicheren südöstlichen Viertel, reiche Ernten an
Weizen und Hafer, die zum großen Teile dem Welthandel zugeführt werden. Wärmere
Gebiete sind von der Maiskultur in Benutzung genommen. Die nördliche Tropen-
region liefert Zucker, Tabak, Ananas und Bananen. Großen Erfolg hat auch die
Einführung der Weinrebe gehabt, die Wein und Rosinen spendet. Südaustralien
und Tasmanien sind ein reiches Obstland, auch der Tabak kommt gut fort. Auf
die riesigen Weiden, zunächst des Ostteiles, wurden Wiederkäuer gebracht. In der
Gegenwart nährt Australien in seiner etwas landeinwärts gelegenen trockneren Klima-
zone neben Argentinien unter allen Ländern der Erde die größte Zahl von Schafen
und ist (mit Argentinien) zum ersten Wollausfuhrland der Erde geworden.
Dazu tritt noch ein
großer Bestand an Rin-
dern und Pferden. Be-
deutend sind die Mine-
ralschätze des Landes.
Australien ist eins der
ergiebigsten Goldlän-
der; der Bergbau liefert
ferner Silber, Kupfer,
Zinn und Steinkohlen.
Zwischen den einzelnen
Bundesstaaten bestehen
wegen der Verschieden-
artigfeit der Erzeug-
nisse rege Handelsbe-
ziehungen. An dem
auswärtigen Handel
Australiens sind Eng-
land und in geringerem Maße Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten
beteiligt. Mit der Entwicklung des Handels wurden die Verkehrseinrichtungen
(Fig. 103) verbessert und vermehrt. Australien steht durch Dampfer und Kabel-
103. Verkehrskarte von Australien.
(1:90 Millionen.)
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Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Australien Australien Tasmanien Argentinien Argentinien Deutschland Frankreich Australien
3. Deutsch-Südwestafrika.
245
6. Der deutsche Anteil an der Kalahari im 0. Er besteht aus eiuer
Landschaft mit zahlreichen hohen Dünen und mit Kalkpfannen, die vielfach
als Wasserstelleu wichtig sind.
Im N Südwestafrikas, der schon in das Tropengebiet mit Zenitalregen
hineinreicht, werden die Niederschlüge reichlicher; an die Stelle der Strauch-
steppe tritt die Buschsteppe. Im Kaokofelde erscheinen zuerst spärlich, dann
häufiger Palmen (Dum- und Fächerpalmen), auch der Charakterbaum der
afrikanischen Steppe, der Affenbrotbaum, stellt sich ein. Mit der An-
Näherung an das Knn^ne- und Okawängo-Gebiet geht die Buschsteppe in eine
Parklandschaft mit lichten Wäldern und Galeriewaldstreiseu über.
d) Die Tierwelt. Sie ist reich an Arten, jedoch durch rücksichtslosen
Jagdbetrieb stark verringert worden. Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen
und Büffel treten nur noch in den nördlichen Gebieten auf. Dagegen be-
völkern Antilope, Springbock und Zebra neben Leopard, Luchs, Hyäne und
Schakal die Savannen in großer Zahl. In allen offenen Landschaften lebt
der Strauß. Tauben und Hühner, auch Geier sind überall anzutreffen. Fla-
mingos, Pelikane und Pinguine kommen zahlreich an der Küste vor, die den
genannten Vögeln ihre Guanolager verdankt. Schildkröten, Eidechsen,
Schlangen, darunter einige sehr giftige, Bärenpaviane und Bienen finden sich
häufig. Die schlimmsten Plagen des Landes sind Wanderheuschrecken und
Termiten. Der Fisch- und Robbenreichtum der Küstenströmung wird wegen
der Hasenlosigkeit und der starken Brandung nur von Hottentotten in der
Walfischbai ausgenutzt.
c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Beschaffenheit der Küste und des §
Küstengebietes, ferner die große Trockenheit und der Mangel an kräftigen
Wasserläusen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie, die
größtenteils eiu hochgelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und
zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe, Fleisch- und Angora-
ziegen im 8. Straußen- und Bienenzucht werden mit gutem Erfolg betrieben.
In Gebieten mit reichlicher Bewässerung, z. B. in kleinen Talmulden mit dauern-
den Quellen und in Flußbetten, die Grundwasser führen, gedeihen Getreide,
Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen, jedoch nicht in solchen
Mengen, daß sie für die Ausfuhr in Betracht kämen. Eine beträchtliche Er-
Weiterung der Viehzucht, die bei dem Charakter des Landes stets die vor-
nehmste Erwerbsquelle bleiben wird, aber auch eine ansehnliche Vergrößerung
der anbaufähigen Bodenfläche ist wohl möglich, wenn durch Anlage von
Bohrbrunnen, Staubecken, Schöpfwerken, die schon in größerer Zahl vor-
Händen sind, für regelmäßige Befeuchtung Sorge getragen wird (Wasser soll
der Boden in genügender Menge enthalten).
An Bodensch ätzen werden in Dentsch-Südwest Kupfer, Diamanten, Eisen,
Blei und Zinn und Spuren von Gold gefunden. Die größten abbauwürdigen
Kupferlager liegen im Otäwi-Gebiete, wo die Otawi-Minen- und Eisenbahn-
gesellschaft die geförderten Erze teilweise an Ort und Stelle verhüttet. Diamanten
S-bud 146) kommen in dem wüstenhaften Hinterlande der Lüderitzbncht vor.
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§ 241—245 4. Wirtschaftliches. — a) Bodenbenutzung.
85
Viehzucht. Neben der ertragreichen Landwirtschaft wird in wachsen auch § 241 •
bedeutende Viehzucht betrieben.
Hier hat sich im Laufe der Jahre ein Wechsel vollzogen. Es gab in Sachsen:
Pferde Rinder Schafe Schweine Ziegen
1834 75 000 547 000 605 000 105 000 49 000
1873 116 000 648 000 207 000 301 000 105 000
1909 172 000 699 000 59 000 656 000 131 000
Die Viehzucht liefert also heute vor allem Rinder und Schweine. Die Schaf-
zucht ist stark zurückgegangen, da das Ausland, besonders Australien und Süd-
afrika, heute die Wolle billiger liefert, als es die heimische Zucht vermag. Die bedeutende
Steigerung der Tierhaltung erklärt sich durch die Zunahme der Bevölkerung, mit
der eine gesteigerte Nachfrage nach Milch, Butter und Schlachtvieh einhergeht. Da
im Jahre 1909 gegen 730 000 Stück Rindvieh, 1 300 000 Stück Schweine und 220 000
Stück Schafe in Sachsen geschlachtet wurden, so ist die Einfuhr von Vieh sehr bedeutend.
Vielfach hat man in Sachsen auch Weidewirtschaften eingerichtet und betreibt die Vieh-
zucht auf die in den Alpen übliche Art.
Forstwirtschaft. Sorgsamer Schonung erfreut sich in Sachsen der Wald, § 242,
und so kommt es, daß noch ein Viertel des Landes, nämlich 3800 qkm,
mit Wald bedeckt ist.
Fast die Hälfte des Waldbestandes sind Staatsforsten, die andere Hälfte entfällt auf
Gemeinde- und Privatbesitz. Der Nadelwald überwiegt bei weitem, denn nur ein
Drittel der Wälder ist Laubwald. Dieser ist meist in der Ebene anzutreffen, während
im Gebirge der Nadelwald vorherrscht. Unter den Nadelbäumen steht die Fichte an
erster Stelle, der Hauptbaum der Gebirgswaldungen, der besonders seines Holzwertes
halber gepflanzt wird. Die Tannenbestände sind stark zurückgegangen.
Die Heidewaldungen sind meist Kiefernwälder, da auf sandigem Boden die
Kiefer ihres raschen Wachstums wegen gern angeforstet wird. Im Laubwald über-
wiegen Buchen und Eichen. Der gesamte Forst ist Nutzwald und wird eifrig gepflegt.
Die Staatswaldungen sind in 10 Forstbezirke mit 109 Revieren gegliedert. Der § 2^'
Ausbildung der höheren Forstbeamten dient die Kgl. Forstakademie zu Tharandt.
Im Jahre 1908 lieferten die Staatsforsten einen Reinertrag von mehr als 10 Millionen
Mark. Die waldreichsten Amtshauptmannschaften des Landes sind Schwarzenberg und
Auerbach, die waldärmsten Borna und Leipzig.
Ist der Nutzen des Waldes schon dadurch ein ungeheurer, daß seine Pflege und § 2^*
Ausnutzung Tausenden Erwerb und Unterhalt gewährt, so wird derselbe unschätzbar groß,
weil der Wald Sammler und Aufspeicherer des Regenwassers ist, dadurch die Quellen
speist und das Land einerseits vor plötzlicher Überflutung, andrerseits durch dauernde
gleichmäßige Wasserabgabe vor Austrocknung schützt. Wirtschaftlich von großer Bedeutung
sind auch die Beeren und Pilze des Waldes, da mit dem Sammeln und Verkaufe dieser
Waldgaben viele Arme, namentlich im Gebirge, einen Teil ihres Unterhalts gewinnen.
Endlich spendet der Wald dem Menschen auch dadurch noch reichen Segen, daß er
durch seine reine, staubfreie, würzige Luft, durch seine erhabene Schönheit und Ruhe
einen heilsamen Einfluß auf die Gesundheit ausübt, eine Quelle der Erholung ist. Groß
ist daher die Zahl derer, die alljährlich als Wanderer oder Sommerfrischler die Wald-
gegenden unseres Vaterlandes aufsuchen. Zahlreiche Heilstätten und Genesungsheime
sind in waldreichen Gegenden entstanden.
Die dichte Besiedlung Sachsens ist natürlich nicht ohne Einfluß auf die wilden Ge- $ 245.
wächse und den Wildbestand gewesen. Jene sind mehr und mehr durch Kulturpflanzen
verdrängt worden. Der Wildbestand Sachsens beschränkt sich auf wenige Hirsche und
Wildschweine, die in besonderen Revieren gehegt werden, auf Rehe, Füchse, Dachse,
Marder, Hasen, Kaninchen, Auer- und Birkhühner, Wildkatzen, Rebhühner, Fasanen.
Raubvögel werden immer seltener, während Singvögel häufig sind. Der letzte Wolf
ward 1802 bei Dippoldiswalde erlegt.
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Australien. 81
fehlten dem Erdteile Nahrungspflanzen und Früchte, weshalb er auch nur
eine geringe Zahl von Einwohnern ernähren konnte und der Ackerbau unmöglich war;
heute dagegen gedeihen die eingeführten europäischen Getreidepflanzen und fast
alle Arten von'obst in trefflicher Weise. — Die Tierwelt ist so eigentümlich,
daß sie eine besondere Region in der Tiergeographie ausmacht. Die höheren Ord-
nungen der Säugetiere fehlten ganz, so die Affen, die großen Raubtiere, die Dick-
häuter und selbst die Wiederkäuer, was namentlich von großer Wichtigkeit war; denn
dadurch war es den Bewohnern Australiens sogar versagt, wie die Nomadenvölker
Viehzucht zu treiben. Am stärksten vertreten sind hier die Kängurus, die auch
gejagt werden; seltsam sind serner die Schnabeltiere. Wild oder halbgezähmt
ist der australische Hund, der Dingo, eine Geißel der Schafherden. Reichere
Entwicklung zeigt die Vogelwelt, hauptsächlich vertreten durch Papageien,
besonders Kakadus, und den Emu-Strauß. Die Pflanzen- und Tierwelt
Australiens unterscheidet sich wesentlich von jener der übrigen Kontinente, ein
Beweis dafür, daß der Erdteil feit langer Zeit von der Alten Welt losgelöst ist.
Die Europäer haben seit ihrer Niederlassung im Jahre 1788 mit dem besten
Erfolg ihre Haustiere eingeführt, so daß neben dem Bergbau die Viehzucht die
Hauptnahrungsquelle der Kolonisten bildet. Besonders großartig wird die Schaf-
zu cht (100 Mill. Stück) betrieben, die freilich zeitweise durch Dürreperioden
starke Schädigung erleidet.1) Wolle, Häute
und Fleisch sind daher Hauptausfuhrpro-
dnkte Australiens.
Am bedeutsamsten für die Besiedelung
Australiens wurde — wie in Kalifornien —
die Entdeckung seiner Goldschätze i. I. 1851,
besonders in den Blauen Bergen, den Anstral-
alpen und in Westaustralien. Heute steht f.*s
Australien unter den goldproduzierenden Län-
dern der Erde mit Südafrika und Nord-
amerika an erster Stelle.2) Gold zählt da- Bewohner auf l qkm
her zu den wichtigsten Ausfuhrgegenständen. [=□ v„Ur 2 m 10-20
Außerdem besitzt der Erdteil Steinkohlen- __ _
läget, Kupfererze und große Silber- ,m„ „„
lager.
Bevölkerung. Die Gesamteinwohnerzahl des Kontinents beträgt (mit Tas-
manien) nur 41/2 Mill.; die dichtestbewohnten Gebiete (20 bis 30 auf 1 qkm) ge-
hören infolge der günstigen Gliederung und Bewässerung, der ergiebigen Nieder-
schlüge und des Reichtums an Bodenerzeugnissen dem So. an.
Die Urbewohner Australiens, die Australneger, von dunkelbrauner
bis schwärzlicher Hautfarbe, bilden eine besondere Menschenrasse. Sie sind trotz
guter geistiger Begabung wegen der Not des täglichen Lebens und der Ab-
y) Die Herdenbesitzer (Schafbarone) heißen Squatters (skwotters): sie bilden die Aristo-
kratie der australischen Gesellschaft.
2) Wert der gesamten Golderzeugung Australiens bis heute 8 Millionen Mark.
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I. Das türkische Reich.
731
Das Wasser des jetzigen Sees, zwar klar und hell, ist salzig
und bitter, vermischt mit Schwefel und Erdpech und brennt
auf der Zunge. Fische und andere Thiere leben nicht in
demselben; die öde, reizlose Umgebung ist todt und ohne
Vegetation; nur hin und wieder trauert eine Salzpflanze; die
Luft ist ungesund. 2) Der See von Genczareth oder
Liberias (das galiläische Meer), im Norden des vorigen,
3 Meil. lang und 1 Meile breit, ist ein schöner, fischreicher
Wasserspiegel, an dem Jesus so gern weilte mit seinen
Schülern und Freunden. Petrus und Simon als Fischer.
3) Der Wan-See in Armenien bildet viele Buchten und
Einschnitte, so daß sein Umfang nicht weniger als 45 Meil.
betragen soll. Sein Wasser ist salzig; er liefert gute Fische.
§. 848. Das Land ist ungeachtet der vielen Gebirge
und des Flugsandes, der manche Gegenden, wie die große
syrische Wüste, bedeckt, eins der schönsten und frucht-
barsten des ganzen Erdthcils, dem nur ein fleißiger Anbau
gebricht. Aber unter dem harten Drucke des türkischen Des-
potismus und der Anarchie kaun der Landbau unmöglich
gedeihen. Einst waren diese Länder groß durch Macht und
blühend durch Wohlstand; jetzt findet sich überall das Gegen-
theil. — Das Klima ist im Ganzen sehr mild und gesund; nur
in den Thälern und Ebenen lagert drückende Hitze, die aber an den
Küsten durch Seewinde gemildert wird. In den hohen Gebirgs-
gegenden, besonders Armeniens, gibt es nordische Winter mit
Schnee und Eis. Der Samum, ein glühend heißer Süd-
westwind, wehet nicht selten im Süden mit giftigen! Hauche;
die Pest richtet häufig große Verheerungen an, und weite
Strecken werden zuweilen durch Erdbeben verwüstet.
§. 849. Die wichtigsten Naturerzengnisse dieses
Landes sind: A. Das Thierreich. 1) Starke Viehzucht
wird getrieben; besonders gibt es schöne Pferde, Kameele,
angorische Ziegen und breitschwänzige Schaafe. In vielen
Gegenden findet sich 2) bedeutende Bienenzucht; sehr wichtig
ist 3) der Seidenbau; 4) wilde Thiere mannichfacher
Art sind vorhanden, z. B. Schakals, Hyänen und Tiger;
48*
Hauptschulbücherei
Frankfurt a. Main
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Genczareth Petrus Simon_als_Fischer
— 256 —
und darum von den Bewohnern weniger betretenen Teile der
Kolonie zurückgezogen. Häufiger sind noch Affen, Zebras, Leo-
parden, Geparde, Hyänen, Schakale, Gnus, Antilopen, Gemsen,
Steinböcke, wild lebende Strauße und viele andere Vogelarten,
Schlangen, darunter mehrere giftige Arten, Krokodile u. v. a.
Außerordentlich schädlich und lästig zugleich werden auch Wander-
Heuschrecken und Termiten. Die der Rinderzucht so gefährlich
werdende Tsetsefliege scheint mehr gewichen zu sein. — Gezüchtet
werden Rinder (Zugochsen), Fettschwanzschafe, Angoraziegen
und von den Europäern auch Wollschafe und Pferde. Dazu können
Straußen- und Hühnerzucht einmal reiche Erträge liefern. —
Aus diesem allen ist schon zu erkennen, daß die geplante Be-
siedlung Deutsch-Südwestafrikas mit deutschen Kolonisten sich vor-
erst immerhin nur in bescheidenen Grenzen wird bewegen können,
zumal die Viehzucht zunächst die Haupteinnahmequelle darbietet.
Inwieweit die Kolonie bei Ausnutzung aller Hilfsquellen deutsche
Einwanderer aufzunehmen vermag, das wird die Zukunft lehren.
Klimatische Verhältnisse stehen ja nicht hindernd im Wege. Im
Zeitenschoße ruht auch noch die Verwirklichung des im Mutter-
lande schon öfters aufgetauchten Gedankens, die Millionen,
welche alljährlich im Kampfe gegen das Verbrechertum — viel-
fach nutzlos — geopfert werden, für den kulturellen Aufschwung
dieser Kolonie zu verwenden und die Verbrecher dort die recht
schwierige Pionierarbeit verrichten zu lassen. Auch die erzieherische
Seite dieses Problems ist nicht zu verkennen. Diese Unglück-
lichen könnten dort wieder gut machen, was sie hier gefehlt haben.
Zudem wird durch die Arbeiten der Insassen unserer oft über-
füllten Strafanstalten dem ehrlichen Handwerk Konkurrenz bereitet.
Die ganze Kolonie ist auch reich an Kupferminen, fo besonders
in der Umgebung von Otavi. Auch Goldadern sind gefunden worden,
fo im Kaokofelde, bei Rehoboth und an anderen Orten. Und selbst der
Blaugrund (Diamantenfelder) fehlt der Kolonie nicht (in Lüderitzland,
am Großen Fischfluß, im Kaprivizipfel). So wird auch der Bergbau
Deutsch-Südwestafrikas noch eine Zukunft haben.
Deutsch-Südwestafrika ist, der Natur des Landes entsprechend,
nur dürftig bevölkert. Die Eingeborenen setzen sich aus Berg-
damara (Mitte des Landes), Hottentotten (Nama — im Groß-
Namalande), Buschmännern (in der Kalahari und der Namib),
Herero (Damaraland), Ovambo (im Norden) und Bastards (um
Rehoboth) zusammen. Die Bemühungen deutscher Missionare
sind durch zahlreichen Übertritt der Eingeborenen zum christlichen
Glauben belohnt worden. (Abb. 87.) Es bestehen eine ganze Anzahl
Missionsschulen, in denen auch Anleitung zum Betriebe der Land-
Wirtschaft und des Handwerks erteilt wird.—Die Bergdamara (fchwarz)
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
— 236 —
Ernährung der Eingeborenen ist schon in einer früheren Behandlung
hingewiesen worden. Den Negern gilt dieser Baum als Verehrens-
würdig. Daher werden auch wichtige und feierliche Verhandlungen
unter seinem Blätterdache abgehalten. Zwischen den oft weit aus-
gebreiteten Wurzeln entstehen Hohlräume, welche zugleich in das
meist hohle Innere des Stammes führen. (Uferweiden bei uns!)
In diesen Baumhöhlen begräbt man auch wohl Zauberer, oder die
Eingeborenen benutzen sie in Zeiten der Not als Zufluchtsstätte
für sich und ihr Vieh. Die Schlingpflanzen am Stamme und an
den Ästen des Affenbrotbaumes sind Gnmmilianen (durch sie wird
die Undurchdringlichkeit des Urwaldes erhöht), aus deren weißem Milch-
safte man heute wertvollen Kautschuk gewinnt, der ein bedeuten-
des Kontingent in der Ausfuhr Togos darstellt. Man zieht die
Gummiliane in Togo deshalb jetzt auch in Pflanzungen.
Die Tierwelt Togos ist eine recht reichhaltige. In den Ge-
wässern leben Krokodile und Flußpferde. Die schilfigen Ufer
werden von zahlreichen Wasservögeln belebt. Der Urwald beherbergt
viele Affen, darunter Schimpansen, Paviane, Meerkatzen und
Seidenaffen, dazu Schlangen und Vogelarten. In den Savannen
finden sich Büffel, Antilopen und Elefanten. An Raubtieren birgt
das Innere des Landes außerdem Löwen, Leoparden, verschiedene
wilde Katzenarten, Hyänen und Schakale. Flüsse und Lagune
sind fischreich. Moskitos und Termiten werden zur Plage. An
Haustieren werden Pferde,Esel, Rinder, Schafe,Ziegen, Schweine
und Hühner gezüchtet. Auch der treue Hund ist fast überall ver-
treten.
Die Eingeborenen (in welchen Gebieten sitzen sie am dichtesten?)
rechnen zu den Sudannegern und setzen sich aus einer ganzen Anzahl
von Sprachstämmen zusammen. Sie sind zum größten Teile Acker-
bauer. Sie können als die intelligentesten und leistungsfähigsten
aller der deutschen Flagge Untertanen Neger angesehen werden. Die
Arbeiten, zu denen sie herangezogen wurden, wie Plantagenwirt-
schaft, Wegebauten u. a., haben sie zur Zufriedenheit ausgeführt.
Im Bereiche der Küste wohnt der Stamm der Evhe. Es sind wohl-
gebaute, schlanke Gestalten, deren oft mangelnder bzw. weniger
ausgeprägter Negertypus auf eine mehr oder minder starke Ver-
Mischung mit portugiesischem Blute zurückzuführen ist. Sie sind
friedfertige, arbeitsame, rührige Menschen. In erster Linie
treiben sie Ackerbau. Die Viehzucht wurde durch das Auftreten
der Tsetsefliege stark beeinträchtigt. Doch find die Evhe noch
gewerblich tätig. Sie betreiben Weberei, Färberei, Holzschnitzerei,
Seifensiederei, Strohflechterei, Töpferei, Leder- und Eisen-
industrie. „Daneben besitzen sie viel Handelssinn und ver-
Mitteln auf den gut gehaltenen Wegen, die von Dorf zu Dorf
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Pflanzen- und Tierwelt. — Wirtschaftliche Bedeutung unserer Kolomen. 93
zufließen. Empfindlichen Schaden richten dagegen die Wanderheuschrecken an,
die myriadenweise über alles Grüne herfallen, in wenigen Stunden ganze Ernten
vernichten oder reiche Weideplätze kahl fressen und dadurch nicht selten Hungersnöte
hervorrufen. Eine Landplage ist auch die Tsetsefliege, die Trägerin des Rinderpest-
bazillus, die an manchen Stellen der Küste Rinderzucht unmöglich macht.
Die Südseegebiete, das Kaifer-Wilhelmsland und Kiautschöu haben einen noch
ärmeren Tierbestand als selbst die Wälder Afrikas. Für Großwild gebricht es auf den
kleinen Inseln vielfach schon an dem nötigen Raum. Bei Kiautschöu aber steht die
dichte Bevölkerung hindernd im Wege. Auffallend gering ist die Zahl der Säuge--
tiere. Die Vogelwelt istaufkaiser-Wilhelmsland vertreten durch Kasuar, Kakadu,
Krontauben und die prächtig gefiederten Paradiesvögel. Von großen Kriech-
tieren leben nur auf Neuguinea das Krokodil und einige Schildkrötenarten.
Große wirtschaftliche Bedeutung hat das Tierleben des Meeres. Die
Südsee ist überreich an Fischen, die ein Hauptnahrungsmittel der Insulaner bilden,
ferner an Schildkröten (Schildpatt), Muscheln (Perl- und Riesenmuscheln)
und Trepang, der vom Bismarck-Archipel und den Marianen sogar nach China aus-
geführt wird, wo er ein beliebtes Nahrungsmittel bildet. Unermeßlich ist auch der
Fischreichtum der kalten, nach N ziehenden Küstenströmung Südwestafrikas, der aber
nur erst von den Hottentotten ausgenutzt wird.
Ii) Wirtschaftliche Bedeutung. Unermüdlich arbeiten Staat und Gesellschafts-
verbände an der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Kolonien. Fast überall zeigen
sich auch die erfreulichsten Erfolge.
Togo hat alle Aussicht, eine einträgliche Pflanzungs- und Handelskolonie
zu werden. Die Baumwollstaude, die in allen unsern Kolonien angebaut
werden kann und sich auch tatsächlich schon in einigen von ihnen vorfindet, liefert
schon jetzt in Togo und neuerdings in Ostafrika sehr gute Erträge. Die Olpalme,
der Freund der Neger genannt und für ihn ebenso wichtig wie für den Südsee-
Insulaner die Kokospalme, zählt im Jnnem des Landes nach Millionen und liefert
mit dem fortschreitenden Bahnbau stetig zunehmende Mengen von Ölfrüchten zur
Ausfuhr. Dem Mais bau sind seit kurzem zwar erst wenige Gebiete erschlossen, und
dennoch hat die Ausfuhr vornehmlich seit der Eröffnung der Bahn von Lome nach
Palime schon jetzt eine stattliche Höhe erreicht und wird immer weitere Fortschritte durch
die Bahn von Lome nach Atakpame bringen. Ganz besonders werden Kokos--
Pflanzungen in absehbarer Zeit lohnende Kopra-Erträge abwerfen. Durch An-
pflanzung von Gummibäumen und Kautschuklianen läßt sich die Gewinnung
von Gummi und Kautschuk stetig steigern. Und so hat sich in der aufblühenden Kolonie
ein lebhafter Handelsverkehr entwickelt, der durch den fortschreitenden Bau von
Straßen und Eisenbahnen einer bedeutenden Steigerung fähig ist. Hemmend wirkt
auf den Verkehr die wenig günstige Beschaffenheit der Küste sowie der Umstand, daß
der Hauptfluß des Landes, der Wolta, auf englischem Gebiete mündet.
Der Wert des Kamerünlandes liegt in seiner unerschöpflichen Fruchtbarkeit,
die es zur Perle der Guinealänder und zur zukunftsreichsten und entwicklungsfähigsten
deutschen Pflanzungskolonie macht. Die Verwitterungserzeugnisse des Basalts und
des Diabas* liefern der Pflanze den vorzüglichsten Nährboden, daher scheint hier alles,
was in den heißen Tropengegenden gedeihen kann, eine Heimstätte zu finden. Kakao-
1 Diabas gehört zu den älteren Auswurf-(Eruptiv-)gesteinen und ist ein körniges Ge--
menge, das bei hinreichenden Niederschlägen günstigen Ackerboden liefert.
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Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Neuguinea China Togo Ostafrika Lome Lome Wolta
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Ii. Deutschland. D. Wirtschaftliche Verhältnisse.
steht nur dem Rußlands nach. Im Hopfenbau (Bayern, Württemberg, Ober-
rheinische Tiefebene) übertrifft Deutschland alle Länder der Erde^. Tabak pflanzt
man am meisten in der Oberrheinischen Tiefebene und der Pfalz. Nur Osterreich
und Rußland übertreffen in Europa Deutschland im Tabakbau. Der Gartenbau,
der sich auf Blumenzucht (Erfurt, Quedlinburg, Steglitz bei Berlin), Gemüse-
und Obstbau erstreckt (Berlin, Spreewald, Hamburg, Bamberg, Liegnitz, Rieselfelder
bei Berlin), sucht wegen leichteren Absatzes seiner Erzeugnisse meist die Umgebung
der Großstädte auf. Der Obstbau (die reichsteu Erträge weisen Württemberg und
Baden auf) wird leider noch nicht allenthalben nach Gebühr gepflegt, so daß viel Obst
eingeführt werden muß.
Wie in den meisten Ackerbau treibenden Läudern erfreut sich auch die Viehzucht
der sorgfältigsten Pflege. Treffliche Rinder liefern namentlich die Marschen und die
Voralpen, Pferde besonders Ost- und Westpreußen, Schleswig-Holsteiu, Hannover
und Württemberg. Aber obgleich im Pferde- und Rindviehbestand Deutschland in
Europa nach Rußland den ersten Platz behauptet, decken Pferde- und Rinderzucht den
einheimischen Bedarf nicht. Die Schafzucht geht wegen Mangel an Weideland und
infolge der Einfuhr von bedeutend billigerer Wolle aus Südafrika, Australien und
Argentinien langsam zurück; sie wird vorzugsweise noch in Pommern und Mecklen-
bürg betrieben. In der Zucht von Schweinen steht das Deutsche Reich in Europa
an erster Stelle. Die Geflügelzucht steht weit zurück hinter der anderer Länder.
Damm ist die Eiereinfuhr beträchtlich.
Der Fischreichtum unserer Gewässer war früher, ehe zahllose Fabriken die
klaren W.isser vieler kleinen Bäche und Flüßchen trübten, viel größer. Man bestrebt
sich seit einigen Jahrzehnten, die Vermehrung der Fische, vor allem der Lachse (im
Rhein und in der Weser), der Karpfen in Schlesien und der Forellen in den
Gebirgswassern, durch künstliche Fischzucht zu heben, und der Deutsche Fischereiverein
hat mit den Regierungen durch Brutanstalten Erfreuliches in der Wiederbelebung
unserer Gewässer geleistet. Die Hochseefischerei (Heringe, Aale, Kabeljau, Lachse,
Dorsche, Schellfische, Flundern, Seezungen, Sprotten, Neunaugen u. a.) erfreut sich
durch die Gründung von Fischereihäfen (Hamburg, Kuxhaven, Geestemünde,
Norderney, Emden), durch Bildung von Fischereigesellschaften, durch Vervoll-
kommuung der technischen Geräte usw. neuerdings größter staatlicher Fürsorge.
Während die Landwirtschaft jetzt kaum noch ein Drittel der Bevölkerung befchäf-
tigt, findet mehr als die Hälfte der Bewohner Arbeit und Erwerb durch Industrie
und Bergbau, Handel und Verkehr. In der Reihe der Industrieländer der Erde
steht das Deutsche Reich an dritter Stelle (Vereinigte Staaten, England, Deutschland,
Frankreich). 43^. der Bevölkerung sind industriell tätig, und es gibt kaum irgendein
gewerbliches Erzeugnis, das nicht in uuserm Reiche hergestellt würde. In der Schaf-
Wollindustrie steht das Deutsche Reich nur hinter Großbritannien und Frankreich
zurück; die deutsche Baumwollindustrie nimmt in Europa nach England die erste
Stelle ein. Die Leinweberei versendet ihre Erzeugnisse nach vielen Staaten,
und die Seidenindustrie Deutschlands wetteifert in manchen Artikeln erfolgreich
mit der französischen. Die Stahl- und Massenfabrikation hält in bezug auf
Menge und Vorzüglichkeit der Ware mit England Schritt.
In der Eisenverarbeitung finden die Kruppschen Werke auf der ganzen Erde
nicht ihresgleichen. Im Bau und in der Ausrüstung von riesigen eisernen Kriegs-
und Handelsschiffen haben wir in kaum 20 Jahren sogar die Engländer erreicht und
1 Unser Reich baut ein Drittel alles Hopsens.
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Bayern Württemberg Deutschland Oberrheinischen_Tiefebene Pfalz Europa_Deutschland Erfurt Quedlinburg Steglitz Berlin Berlin Spreewald Hamburg Bamberg Liegnitz Berlin Baden Hannover Württemberg Deutschland Europa Südafrika Australien Argentinien Pommern Europa Rhein Schlesien Schellfische Hamburg Norderney Emden England Deutschland Frankreich Frankreich Europa England Deutschlands England