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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 157

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 75. Der Mensch. 157 Passungsfähigkeit im Kampfe um das Dasein hat die Entwickelung der Tier- und Pflanzenarten vielfach bestimmt. Da die Verbreitung der Pflanzen hauptsächlich vom Klima (Wärme, Feuchtigkeit) abhängt, so ist es klar, daß Größe, Schönheit und Farben- pracht der lebenden Wesen im ganzen vom Äquator nach den Polen zu abnimmt. Dieselbe Erscheinung beobachten wir aber, da die Wärme von der Höhenlage abhängt, auch wenn wir in den Gebirgen emporsteigen. Die Wissenschaft, die sich mit der Verbreitung der lebenden Wesen über die Erde beschäftigt, heißt die Tier- und Pflanzengeographie. Nach ihr teilt man die Erdoberfläche in pflanzengeographische Zonen ein: Höhe Zahl Zonen Breite in den Gebirgen der Tropen Charakteristische Pflanzen 1 Äquatorial- 0 — 15° 0 — 600 m Palmen, Bananen, Lianen, Orchideen (Urwaldungen). 2 tropische 15 — 23° 600—1200 m Palmen, Baumfarne, Feigen, Unterholz anstatt der Para- fiten. Vereinzelt Steppen. 2 subtropische Co 1 Co 1200 — 1850 m Myrten und Lorbeer. Tee, Magnolien. 2 wärmere gemäßigte 34 — 45° 1850 —2500 m Immergrüne Laubhölzer (Orangen), Weinstock. 2 kältere gemäßigte 45-58° 2500 — 3100 m Blattwechselnde Laubhölzer, Wiesen, Heiden, Torfmoore. 2 subarktische 58 — 66° 3100-3700 m Nadelhölzer. Eßbare Beeren. 2 arktische 66 — 72° 3700 — 4200 m Alpengewächse. Moore (Tundren). 2 Polar- 72 — 90° 4200— m Alpenkräuter, Flechten, Moose. Nicht so streng läßt sich die Tierwelt auf Zonen verteilen. Die Riesen unter den Tieren kommen sowohl am Äquator (Elefant, Nashorn, Löwe) als in der arktischen Zone vor (Walfisch, Walroß, Eisbär). Das Tierleben des Meeres erstreckt sich nach den neueren Unter- suchungen bis in ungeheure Tiefen. § 75. Der Mensch. Das vollkommenste Geschöpf, der Mensch, hat sich über die ganze Erde verbreitet und überall auf ihr heimisch gemacht. Eine Anzahl ihm wertvoller Pflanzen und Tiere hat er in seinen Dienst gestellt (Kultur- pflanzen und Haustiere) und sie daher vielfach aus ihrer ursprünglichen

2. Für Seminare - S. 107

1912 - Breslau : Hirt
2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere. 107 e) Lebensbedingungen der Tierwelt. Im allgemeinen sind die Tiere weit weniger als die Pflanzen an bestimmte klimatische Verhältnisse gebunden, sie vermögen sich auch leichter an eine Änderung des Klimas zu gewöhnen. Manche entziehen sich dem schädlichen Einfluß einer ihnen nicht zusagenden Temperatur durch Wanderung; andere überdauern die Kälte- oder Trockenzeit, indem sie in eine Art Ruhezustand verfallen (Kültestarre — Winterschlaf; Wärmestarre — Sommerschlaf). Weit wichtiger als das Klima ist das Vorhandensein hinreichender Nahrung. In dieser Hinsicht bildet die Pflanzenwelt unmittelbar und mittelbar die Grundbedingung des tierischen Daseins; denn wenn die Tiere auch nur zum Teil von Pflanzenkost leben, so nähren sich die fleischfressenden Tiere vorwiegend von Pflanzenfressern, sinden also nur da ihren Unterhalt, wo ausreichende Pflanzennahrung vorhanden ist. Nicht allein das Nahrungsbedürfnis der Tiere schafft zwischen Pflanzen- und Tierwelt innige Beziehungen; viele Tiere sind auch in ihren Lebensgewohn- heiten so sehr aus bestimmte Vegetationsformen angewiesen, daß man zwischen Wald-, Steppen-, Wüsten- und Moorfauna unterscheiden könnte. Die Abhängigkeit der Tierwelt von ihrer Naturumgebung tritt auch recht deutlich in der Bedeutung der „Schutzfärbung" für die Erhaltung des tierischen Lebens hervor. „In der Wüste herrscht ein fahles Gelb, in der Steppe ein Helles Braun, auf Felfeuhalden Grau, in polareu Gebieten Weiß vor." d) Einfluß geologischer Entwicklung auf die Verteilung der Pflanzen und Tiere. Die Verteilung der Pflanzen- und Tierarten auf der Erde ist jedoch uicht nur abhängig von den jetzigen Gestaltnngs- und klimatischen Verhältnissen der Erdoberfläche, sondern auch von denen, die in geologischer Vorzeit bestanden haben. Veränderungen im Bau der Erde, hauptsächlich in der Verteilung von Wasser und Land, die in mehr oder minder weit zurückliegenden Erdperioden erfolgten, erklären die Erscheinungen, daß z. B. jetzt durch Wasser getrennte Gebiete einen einheitlichen floristischen und fan- nistischen Charakter tragen, oder daß klimatisch übereinstimmende Erdräume große Verschiedenheiten in Pflanzen- und Tierwelt aufweisen. So sind die pflanzen- und tiergeographischen Beziehungen zwischen Südeuropa und Nordafrika aus der Annahme einer früheren, erst in später Erdzeit gelösten Ver- biudung beider Erdräume herzuleiten; ein gleiches gilt von England und dem euro- päischen Festlande, von Nordamerika und Nordasien. Die frühe Trennung Mada- gäskars von Afrika, der alt- und neuweltlichen Tropen gibt sich in der Eigenart der in diesen Ländern verbreiteten Tiere und Pflanzen zu erkennen. Die Wirkung klimatischer Veränderungen tritt n. a. in der Übereinstimmung der Hoch- gebirgsslora und -sauna aller Länder mit derjenigen der arktischen Gebiete hervor. 2. Verbreitung der Pflanzen und Tiere. a) Verbreitungsmittel. Die Verbreitung der Pflanzen und Tiere erfolgt aktiv durch Wanderung und paffiv durch Verschleppung. Jene äußert sich bei den Pflanzen langsam und schrittweise in der Bildung von Wurzel-

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1033

1850 - Weilburg : Lanz
----1 Xii. Drelaplata-Staaten. 1033 der Stadt Korrientes, hat einen Durchmesser von io Meilen. §. 1201. Dieser weit ausgedehnte Landstrich hat ein sehr verschiedenes Klima. Ewiger Schnee deckt die Gipfel des westlichen Hochgebirges; eine rauhe Luft weht auf den nörd- lichen Bergen; unter dem 35.° südlicher Breite bringt der Winter schon Schneegestöber, und eine leichte Eisdecke über- zieht die Gewässer; ja, das Klima der südlichsten Striche ist dem unseres Vaterlandes ziemlich gleich. Tropische Hitze herrscht in den nördlichen Ebenen; die südöstlichen haben eine feuchte, aber dabei gesunde Luft, die hingegen in den südwestlichen so trccfen ist, daß sie todte thierische Körper in Mumien verwan- delt. Der Nordwind bringt, ähnlich dem Sirokko, große Hitze; der Südwind aber, Pampero genannt, ist kalt. Regen und Gewitter sind, besonders am la Plata, häufig, und Stürme toben zuweilen mit orkanartiger Heftigkeit. — Weite Land- strecken zeichnen sich durch große Ergiebigkeit aus; der Staat Entre Nios, zwischen dem Parana und Uruguay, wird als ein wahrer Garten geschildert. Das Thierreich. 1) Pferde und 2) Rinder, von den Spaniern eingeführt, haben sich in ungeheurer Weise vermehrt und streifen verwildert in des Landes südlicher Halste umher in Heerden von vielen Tausenden. Es gibt Grundeigenthümer, welche 6000 Stück Pferde und 12,000 Stück Rindvieh besitzen. Diese Thiere werden haupt- sächlich der Haut und des Fettes wegen getödtet; das Fleisch ist in diesen Gegenden weit wohlfeiler, als das Brod. Man zieht 3) viele Maulthiere und Esel, und-1) Schweine, Schaafe und Ziegen finden sich in beträchtlicher Anzahl. Die meisten südamerikanischen 5) wilden Thiere hausen auch auf dieser Landstrecke; Tapire, Jaguare und Kuguare, Gürtel-, Faul-und Stinkthicre, Affen, Hirsche, Rehe, Kaninchen, wilde, sehr gefähr- liche Hunde u. a. gehören zu denselben. In dem nördlichen Gebirge leben auch die Vikunna und das Guanako. Sehr reich ist das Land an 6) wildem Geflügel, besonders an Raubvögeln; es gibt Strauße, Papageien und weiße Raben. 7) Große und kleine Schlangen, Kaimans und Schild- 67

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 888

1850 - Weilburg : Lanz
888 Die einzelnen Länder Afrika's. die Oberfläche mit dem reinsten Steinsalz bedeckt. — Das Land ist reich an Gewässern. Das Gebirge Gojam gibt dem östlichen Quellflusse des Nils, dem Bahr cl Azrek (blauen Flusse) seine Entstehung; er ist der Abfluß des Tzana-Sees und geht zuerst in südlicher, dann aber in nordwestlicher Richtung. Ein Nebenfluß desselben ist der hier entspringende Takazze oder Atbara (§. 104-5). Einige Flüsse im Südosten des Landes, wie der Anazo und Ha- wasch, erreichen nicht das Meer, sondern verlieren sich im Sande. Der Sommer bringt in diesem Lande der heißen Zone die tropischen Regen; hiezu kommt noch in dem Hochgebirge das Schmelzen des Schnees. Durch beides schwellen die Gewässer an; sie füllen alle Thäler und unter- brechen eine Zeit lang alle Verbindung. So erklärt sich die Ueberschwemmung des Nils, besonders im Tieflande Aegypten (§. 10061. — 1) Der Tzana- oder Dembea-Sce ist 9 — 10 Meilen lang und enthält über 20 Inseln. Weiter nach Osten befindet sich 2) der kleinere Ashangi-Sce. §. 1054-. Nach der Lage der Gegenden ist das Klima verschieden. Auf den Hochflächen wehet eine sehr milde Luft, sogar eine rauhe in den höchsten Gcbirgsregionen, in denen selbst im Sommer (Juli) Schnee fällt; allein die volle Gluth der afrikanischen Tropenhitze drückt in den tiefern Thälern und auf den sandigen Strichen der Küste. — Habesch ist eins der reichsten Länder der Erde; es besitzt Thiere, Pflanzen und Mineralien in großer Fülle und Mannigfaltigkeit; es spendet — so groß ist der Segen! — jährlich eine dreifache Aernte. A. Das Thierrcich. Alle 1) europäische Hausthiere gedeihen vortrefflich; die großen Sanga- oder Galla-Ochsen haben 4 Fuß lange Hörner; in den niedern Gegenden gibt'ö Kameelc; Ziegen finden sich in großer Menge; die Schaafc sind klein und schwarz. — 2) Wildc Thiere, als Ele- phanten, Nashörner, Nilpferde, Löwen, Giraffen, Gemsen, Hyänen, Zibetkatzen und Affen, hausen hier in großer Menge; zahlreich sind 3) die Böge karten, z. B. Adler, Geier, Strauße, Perlhühner n. a.; man gewinnt 4j Seide und

5. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 143

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Deutsch-Südwestafrika. Abb. 2, § 131. Ochsenwagen in der Steppe Südwestafrikas. (Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzigs erschienen.) Vorne 2 Reiter der Schutztruppe. Rechts ein Tafelberg, davor eine Akazie und etwas Busch- werk. Welcher Gegensatz zu dem üppigen Pflanzenwuchs in Ostafrika, Kamerun und Togo! Vergleiche die Abb. § 96, 130 u. 132! im ganzen Jahre kein Tropfen Regen (Grund: Über der kalten Küstenströmung werden die Wolken bereits abgekühlt, so daß sie nur wenig Feuchtigkeit ins Innere bringen können. Vgl. Atacama-Wüste in Chile, §119!). Nachts findet eine starke Abkühlung statt; die kühlsten Monate, Juni und Juli, können tagsüber bis zu 28° Wärme haben, während nachts ein Thermometersturz bis zu 9° unter Null stattfinden kann. Damit hängt auch die segensreiche starke Taubildung zusammen, b) Das Pflanzenkleid ist infolge des Regenmangels dürftig; es besteht aus Step- pengras oder undurchdringlichem Dorngebüsch; im mittleren Teile (Hereroland) finden sich vereinzelte Akazienbäume (Abb. 2, § 131). Einen frischgrünen Anblick die- tet die Kolonie, wie jede Steppe, nur nach der Regenzeit; aber auch die dürren Grasbüschel haben große Nährkraft. — Der nördliche, tropische Teil (das Land der Owambos) bekommt mehr Regen und hat auf einem tiefen, schwarzen Humusboden einen reichen, tropischen Pflanzenwuchs (Affenbrotbäume; Palmen usw.). e) Die großen Tiere — Elefant, Nashorn, Giraffe, Löwe — treten in Deutsch-Süd- westafrika mehr zurück als in Dentsch-Ostasrika; dafür überwiegen Hyänen, Schakale, wilde Hunde, Paviane, Antilopen usw.; der Löwe lebt fast nur im Norden und in der Kalahari. 4. Die Bewohner sind im Norden und in der Mitte Bantn-Neger (Owambos

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 219

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 219 — samen Wollträger selbst mit dem schlechtesten Steppengras vorlieb nehmen und tagelang ohne Wasser leben können. Die Weidebezirke erstrecken sich daher weit ins Innere des Erdteils hinein. Die Zucht der anspruchsvolleren Rinder und Pferde ist dagegen der Hauptsache nach auf die feuchten Randgebiete beschräukt und wird in Verbindung mit dem Ackerbau betrieben. Die Zahl der Schafe betrug 1910 92 Mill. Stück, die der Rinder 11, der Pferde 2,14 Mill. Auf je 100 E. kommen in Australien 2000 Schafe und 478 Rinder gegen nur 13 und 33 in Deutschland. In der Schafzucht nimmt das Land weitaus die erste Stelle ein (Argentinien 67 Mill., Vereinigte Staaten von Nordamerika 52 Mill.). Wie der Ackerbau, so hat auch die Viehzucht in Australien mit mancherlei Hemm- nisseu und Plagen zu kämpfen. Am schlimmsten wirken auch hier die Zeiten anhaltender Dürre. In den bösen Jahren von 1891—1902 sank der Bestand an Schafen von 106l/ä auf 54 Mill., der der Rinder von ll1/2 auf 7 Mill. Stück. Die seitdem herrschende feuchtere Witterung hat inzwischen wieder einen starken Zuwachs gebracht. Andre Schädigungen werden durch die Kängurus, die Kaninchen und die Dingos sowie durch häufig auftretende Steppenbrände verursacht. Die Schafzucht wird überwiegend im großen betrieben. Die Züchter oder Squatter (skwotter) bilden die reichste und vornehmste Klasse der Bevölkerung und bewohnen meist prunkvolle, mit Parkanlagen umgebene Paläste in der Nähe der Städte. Die Weidebezirke liegen gewöhnlich weitab davon in dem noch unaufgeteilten, der Regierung gehörigen Lande. Der Squatter ist Pächter. Ein Weidebezirk, Schafstation genannt, um- faßt oft 500—1000 qkm und gibt 50—100000 und mehr Schafen Nahrung. Innerhalb des Bezirks liegt eine kleine Ansiedlung mit Wohnhäusern für die Beamten und Arbeiter, Ställen und Lagerräumen für die Wolle. Früher mußten die Herden ständig von Hirten bewacht werden. Die Schwierigkeit aber, die nötigen Leute zu bekommen, hat dazu geführt, die ungeheuren Weidebezirke ganz mit Draht- oder Holzzäunen einzuschließen. So genügen zur Bewachung jetzt 6—8 Hirten, Stockmen genannt. Nur zur Zeit der Schafschur ist eine größere Anzahl von Arbeitern erforderlich. Von Erzeugnissen der Viehzucht wurden in früheren Zeiten hauptsächlich Wolle und Häute versandt. Wolle steht dem Werte nach auch heute noch an erster Stelle. Daneben aber hat seit den achtziger Jahren der Fleischversand einen gewaltigen Umfang ange- nommen. Lange Zeit wurden große Mengen von Fleisch, weil man es nicht verwerten konnte, vernichtet. Dann begann man, Fleisch in Büchsen eingemacht zu versenden und Fleischextrakt daraus zu gewinnen. Doch »ahm die Sache keinen rechten Aufschwung. Da wurde das Gefrierverfahren erfunden, das es ermöglicht, frisches Fleisch auf große Ent- fernungen hin zu versenden. „Die getöteten Tiere werden nach fleischermäßiger Herrichtung in Kühlräumen durch Zuführung künstlich erzeugter kalter Luft zum Gefrieren gebracht. Nachdem sie 21/2—3 Tage bei 2—3° Kälte zu harten Stücken gefroren sind, werden sie Stück für Stück — Schafe, Kaninchen und Geflügel bleiben ungeteilt, die Rinder werden in Viertel zerlegt — in dünnes, sauberes Leinen eingenäht und in besonders eingerichtete Dampfer verladen, die in ihren Eiskammern bis zu 27 000 Hammelkörper aufnehmen können und sie während der 37 tägigen Fahrt beständig auf — 7 ° halten. England ist augenblicklich der Hauptabnehmer für gefrornes Fleisch, da alle Versuche scheiterten, es auch auf dem europäischen Festlande einzubürgern. Obendrein hat in Europa der australische Fleischversand stark mit der Konkurrenz Neuseelands, Argentiniens und der Union zu kämpfen. Dafür hat Australien während des Burenkriegs große Lieferungen gefrorenen

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 347

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 347 — schon bei uns in Europa als Treibhausluft bezeichnet, das muß man sich hier verzehnfacht, und man muß es sich das ganze Jahr hindurch wirksam denken, um sich einen Begriff von dem Kameruner Küstenklima zu machen" (Dove.) Die feuchte Wärme wirkt in hohem Grade erschlaffend auf den daran nicht gewöhnten Europäer; dazu kommen Malaria, Schwarz- Wasserfieber und Ruhr (S. 82). Weiße halten es hier selten länger als drei Jahre aus. Doch haben sich die Gesundheitsverhältnisse in Duala in den letzten Jahren wesentlich ge- bessert. Zum Glück bietet der Kamerunberg mit seinem kühleren Klima den Europäern eine vortreffliche Erholungsstätte. Das Hochland ist um einige Grad weniger heiß, und das Klima ist wegen der kühleren Nächte und größeren Trockenheit erträglicher. Die Niederschläge sind nach Zeit und Ort sehr ungleichmäßig verteilt. Der N. hat nur eine Regenzeit, der S. zwei Regen- und zwei Trockenzeiten, doch sind auch diese nicht niederschlagslos. Im allgemeinen nehmen die Niederschläge nach dem Innern zu ab. Die Küstenlandschasten empfangen gewaltige Regenmengen, 3—4 m im Jahre, ja der Westabhang des Kamerunberges sogar 10, in einzelnen Jahren bis 14 m. Um sich eine Vorstellung von den gewaltigen, meist in Gewittern (S. 39) niedergehenden Regengüssen zu machen, bedenke man, daß in Debundscha am Kamerunberg in einem Monat einmal 294 cm gemessen wurden, fünfmal so viel wie in Berlin im ganzen Jahre fällt. Im Hochlande beträgt die Regenmenge nur 150—200 cm, in Kusseri am Schari gar nur 46 cm. Die Pflanzenwelt. Den Gegensätzen von Tief- und Hochland, von feuchtem und trockenem Klima entspricht eine Verschiedenheit der Pflanzendecke. Unmittelbar an der Küste, soweit diese zur Flutzeit vom Meere überschwemmtes Sumpfland ist, vor allem in der Umgebung der Kamerunbucht, finden wir die sonderbaren Mangrovedickichte (S. 344). Dahinter, auf dem festeren Boden, beginnt der tropische Urwald, der sich 150—200 km weit ins Land, im S. sogar über die ganze Breite der Kolonie erstreckt. Er ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Afrikas und von einer Üppigkeit, wie er sich in diesem Erd- teil sonst nirgends wieder findet. Der vielerorts sumpfige Boden, die Menge der Echliug- gewächse und das dichte Unterholz machen ihn zu einem schwer zu überwindenden Verkehrs- Hindernis. Der Wald enthält Palmen aller Art, besonders Ölpalmen, Kautschukpflanzen, Rot- und Ebenholz, Mahagoni, armdicke Schlingpflanzen, baumhohe Farne usw. Das Hochland ist überwiegend hoch- und hartgrasige Sawanne, bald mehr, bald weniger mit Baumgruppen, einzelnen Bäumen und Strauchwerk durchsetzt (S. 39). — An Nähr- pflanzen ziehen die Eingebornen in den Küstengegenden hauptsächlich Bananen, Jams, Maniok und Erdnüsse, auf dem Hochlande Mais und Negerhirse, im Tsadseegebiet auch Reis und Weizen. Die Tierwelt stimmt im allgemeinen mit der S. 42 geschilderten des Sudans übercin. Erwähnenswert sind insbesondere die im Urwaldgebiet hausenden großen Affen Schimpanse und Gorilla. Elefanten trifft man noch in ganzen Herden und zwar sowohl in den Wäldern wie in den Sawannen. Dazu kommen noch Nashörner, Fluß- Pferde, Krokodile, Büffel, ganze Rudel von Antilopen, Wildschweine, das Stachelschwein, Schlangen, darunter viele giftige, und die Sumpflandschaften beleben zahlreiche Wat- und Schwimmvögel, die in dem von kleinem Getier wimmelnden Schlamm reichlich Nahrung finden. Die Bewohner, etwa 3,8 Mill., gehören verschiedenen Völkergruppen an. Den Küstensaum und das Waldland haben Bantuneger in Besitz, im Gras- lande wohnen Sudanneger, zu denen dann noch im N. Angehörige des Misch- Volks der Haussa und hamitische Fulbe kommen. — Die Zahl der Weißen betrug 1911 1455, von denen 1311 Deutsche waren.

8. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 60

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
(Nach filier Plioloqrapliic der Pliotvstlob Co., Zürich.) R u s s i s ch c Tundra i In Winter. S a In o j e d e n mit R e Ii n t i e r e n. Tic weiten Moos- und Sumpfsteppen jenseits der Baumgrenze werden auch für die Nomaden allein durch das Remitier und den Haushund bewohnbar. Nur als Jagdreviere haben die Tundren Bedeutung; es finden sich an der Küste der Eisbär, landeinwärts Eisfuchs, Eishase, Wolf, Renntier, Schneehühner, Schwäne und Gänse. Im Winter sind die Tundren am leichtesten zu betreten, da der Boden gefroren ist, im kurzen Sommer verwandeln sie sich in unwegsame Moräste. <?>Idcr (Iiis Rußland Sperlnn von <f Wachsniiilli, Leipzig,» Ter Mittlere oder Erzreiche Ural. Ter Ural, ein Kettengebirge von mittlerer Höhe, hat namentlich in seinem nördlichen Teil ein alpines Aussehen und schroffe Gipfel malerische Täler und unermeßliche Wälder! doch fehlt ihm der Schmuck der grünen Matten wie der Seen. Ter mittlere Ural senkt sich tief ein, und über ihn hin zog vor Erbauung der sibirischen Bahn die Straße nach Sibirien. Seines Erzreichtums wegen blüht auf dem Ostabhange der Bergbau auf Gold, Platin^ Eisen, Kupfer und Edelsteine; am Westabhange findet sich Kohle. (Nach P. Weigeldt.)

9. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 22

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
22 A. Gesaintbcschaffenheit der Erde. 6. Seeklima und Landklima. Das Land erhitzt sich viel schneller und stärker als das Wasser, kühlt sich aber auch viel schneller wieder ab (vgl. das verschiedene Perhalten von Stein oder Metall einerseits und Wasser anderseits bei Sonnen- bestrahlung). Daher unterscheidet man das ozeanische oder Seeklima mit wenig heißem Sommer und mildem Winter vom kontinentalen oder Landklima mit starkem Gegensatz von Sommerhitze und Winterkälte. .^Moskau -!0- Temperaturgang während eines Jahres in Utrecht und Moskau (See- und Landklima). Tiaturerzeugnisse. Alles, was die Erde hervorbringt, ist ein N a t u r e r z e u g n i s oder ein N a t u r p r o d u k t. Man teilt die Naturerzeugnisse ein in die des M i n e r a l -, des P s l a n - z e n - und des Tierreiches. Mineralreich. Die feste Erdrinde wird von Gesteinen gebildet. Diese bestehen aus einem Gemenge von Mineralien. Davon sind einige besonders wichtig, wie die Metallerze (Eisen, Kupfer, Gold, Silber), die Brennstoffe (Petroleum, Braun- und Steinkohlen), die Salze und manche Steine, wie Marmor, Kalk, Granit usw. Pflanzen- und Tierreich in den fünf Zonen der Erde. Tie heiße Zone ist die Heimat der Palmen. Hier leben die größten Dickhäuter (Elefant, Nashorn, Flußpferd), die furchtbarsten Raubtiere (Löwe, Tiger, Panther, Leopard), die größten Kriechtiere (Riesenschlange, Krokodil, Alligator) und die farbenprächtigsten Vögel (Papagei). Im f e u ch th e i ß e n T ro p e n kli m a entwickeln sich die Pflanzen und Tiere in höchsten: Maße. In der gemäßigte n Zone, und zwar in ihrer wärmeren Hälfte (z. B. in Südeuropa) gedeihen der Ölbaum, die Südfrüchte (Zitronen, Orangen, Feigen), immergrüne Laubbäume u. a., in der kühleren Hälfte unsere Getreide- und Ge- müsearten, Obst und Reben, ferner Laub- und Nadelwald in großer Ausdehnung. An gefährlichen Raubtieren hat die gemäßigte Zone noch Bären, dann hauptsäch- lich Wölfe und Luchse. Dieses Gebiet ist für die Zucht der Haus- t i e r e und den Anbau unserer B r o t f r ü ch t e a m g ü n st i g st e n. Die kalte Zone erzeugt nur mehr Zwergkiefern, Zwergbirken, Moose und Flechten: die Stelle unseres Rindes vertritt das Renntier; nur der treue Hund ist dem Menschen auch in jene unwirtlichen Gegenden gefolgt. Nicht

10. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 2

1911 - Leipzig : Hirt
2 I. Australien und Polynesien. sind nicht hoch genug, um die Winde stärker abzukühlen und größere Niederschläge erhalten zu können. Daraus ergibt sich, daß Australiens Inneres sehr arm an Niederschlägen ist. Das Innere wird im Sommer sehr erhitzt, und dann dringen von her die Jahreszeitwinde oder Monsune ins Land und schütten über die Küstenstriche bedeutende Regenmengen. An der Süd- und Westküste fällt im südlichen Winter der Regen am reichsten, aber zu allen Jahreszeiten ist nur das östliche Randgebirge bewässert, das die Feuchtigkeit der Seewinde abfängt. Im Binnenlande fällt zuweilen erst nach jahrelangem Zwischenraum Regen, und dieser verdunstet wegen der großen Hitze (bis zu 48°) sehr schnell. Darum ist das Innere meist Steppe oder Wüste und wurde von beix früheren Besitzern, den Holländern, überhaupt nicht erforscht. Die Steppe dringt im 8 am weitesten gegeil die Mitte des Erdteils vor. Pflanzenwelt. Nur der 80 trügt dichten Wald mit üppigem Unterholz (Baumfarne). Die Steppe ist ein Grasland mit Gruppen von schattenarmen Bäumen, wie Akazien, Euka- lypten mit senkrecht stehenden Blättern, Grasbäumen (Bild 3 und 4) und Kasuarinen, die riesigen Schachtelhalmen ähneln. Weiter nach dem Jnnem zu erscheint Gras mit scharfen Holzspitzen, „Stachel- schweingras". Dieses bildet den Übergang in den gesürchteten Skrub [ffrab], den dornigen, grau gefärbten Busch. Andere Pflanzen und Bäume finden sich nur spärlich an deil Gebirgen des Jnnem. Pflanzen, die die Bewohner zum Ackerbau hätten erziehen können, gab es früher in Australien nicht. Tierwelt. An Tierarten ist das Festland arm, da es schon in früher Erdzeit von Asien getrennt wurde. Eigentümlich sind dem Lande die Beuteltiere, deren größter Vertreter das Riesenkänguruh ist. An einheimischen Raubtieren gab es nur den Dingo, einen gelben wilden Hund. Wiederkäuer fehlten und damit die erste Bedingung zur Viehzucht der Ur- bewohner. Reicher ist die Vogelwelt. Dem Erdteile sind Emustrauße, schwarze Schwäne, weiße Adler und Papageienarten eigen. Mit Mineralschätzen ist Australien reich bedacht. Gold, Kupfer, Silber und Steinkohlen snld in Mengen ge- funden. Flüsse und Seen. Aus der Oberflächeligestalt und dem Klima ergibt sich, daß Australiens Flußwelt sehr ärmlich gestaltet sein muß. Die meisten Flüsse sind nur Krieks, deren Wasserfäden in der dürren Zelt zu Perlschnüreil von kleinen a 8? S* w It
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