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Schöpfung der Welt, insbesondere der Erde und der ersten
Menschen. — Das Paradies re.
Im Anfang, also zu einer unbestimmten Zeit, schuf
Gott Himmel und Erde. *) Vergl. I Mos. 1, 1 ff.
Unsere Erde aber war nach ihrer Erschaffung noch wüste
und leer, so zu sagen, noch eine rohe Masse, aus wel-
cher weder Gewächse, noch Thiere sich befanden. Alles fluthelc
wild unter einander, bis auf Gottes Befehl sich das Wasser von
der Erde absonderte, daun Kräuter und Blumen, Gesträuche und
Bäume darauf wuchsen; Vögel und Fische, vierfüßige Thiere und
endlich Menschen zum Vorschein kamen.
Die heilige Schrift erzählt uns, daß Gott die Welt in sechs
Tagen erschuf, am sechsten als das letzte aller Seiner Ge-
schöpfe nach Seinem Ebenbilde den Menschen Adam, dem er dann
das Weib Eva zur Gefährtin gab. Vergl. 1 Mos. 1,26.27.**)
Beide lebten nun höchst vergnügt zusammen in einem lieblichen
Garten, welcher mit einem, von den schönen Parks der per-
sischen Könige entlehnten Namen, Paradies, oder Ed en (—Land
des Vergnügens) benannt wird. Wir dürfen uns unter dem „Gar-
ten iin Eden", in welchen Gott das erste Menschenpaar setzte,
nicht einen Garten denken, wie die unsrigen, sondern es ist
*) lieber die Entstehung und Ausbildung (Geogenie) der Erde hat man
es an Muthmaßungen nicht fehlen lasten. Nach Einigen ist sie durch
Feuer, nach Andern durch Wasser entstanden. Diejenigen, welche
der ersten Meinung zugethan sind, nennt man Dulkanisten; die,
welche die andere Entstehungsart der Erde annehmen, heißen Nep-
tunisten.
**) Der Koran, das Religionsbuch der Muh am ed an er, nennt die ersten
Menschen eben so.
Geschichtsfreund I. 2te Auflage. ,
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Hier fand des Königs Tochter, Thermutis, welche, um
zu baden, mit ihren Jungfrauen zum Nile kam, das Knäblein in
einem in's Wasser gesetzten Kästlein und befahl Einer ihrer Die-
nerinnen, es zu holen.
Die Schwester des Kleinen, von Ferne stehend, wollte gern
sehen, was ans ihrem Brüderlein würde; (2. Mos. 2, 3 ff.); sie
trat daher zu der ägyptischen Königstochter und fragte sie, ob
sie eine der hebräischen Frauen rufen sollte, damit diese das
Kindlein säuge. Sie rief ihre Mutter und die königliche Prin-
zessin, welche bei dem Anblicke des weinenden Kindes von Mit-
leid ergriffen wurde, übergab dieser dasselbe zur Pflege und
Erziehung. Als Moses ( = der aus dem Wasser Gezogene)
herangewachsen war, nahm ihn seine Retterin zu sich an den
königlichen Hof, wo er eine vorzügliche Geistesbildung erhielt.
Zum kräftigen, muthvollen Manne herangewachsen, wurde er
durch den Anblick der Leiden seines Volkes tief gerührt. Unrecht
könnt er durchaus nicht leiden. Einmal ging er aus und sah, wie
ein Aegypter einen Hebräer unbarmherzig schlug. Darüber
empörte sich sein edles Herz und in der Hitze des Zorns erschlug
er den Frohnvogt. Da stellte ihm der König nach dem Leben,
und Moses entfloh aus Aegypten in die arabische Wüste, wo er
Schutz fand bei J ethro, einem midianitisch en *) Nomaden-
führer, der ihm seine Tochter Zipora zum Weibe gab und ihm
die Hut seiner Heerden anvertraute.
Hier in der Einsamkeit beschäftigte er sich mit dem großen
Plane, der Retter seines hart bedrängten Volkes zu werden, und
er wurde durch den brennenden Dornbusch am Berge Horeb
in der Ausführung seines Planes bestärkt. Einst hatte er näm-
lich die Schafe seines Schwiegervaters tief in die Wüste getrieben.
Er dachte eben an das Elend seiner Brüder in Aegypten und flehte
für sie zu Gott. Da sah er in einem Dornbüsche eine große
Feuerflamme. Als er hinging, um diese wunderbare Erscheinung
näher zu betrachten, da sprach zu ihm eine Stimme aus der
Flamme:
*) Die Midi amten stammten von Midian, einem Sohne Abrahams; sie
wohnten südöstlich von Kanaan neben den Moabitern, Amoriternund
Amalekitern.
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bat er sie um einen Trunk für seine lechzende Zunge, den ihm ein
Maeedonier auch reichte.
„Freund," sagte er, „das ist mein größtes Leiden, daß ich
dir deine Wohlthat nicht einmal vergelten kann; doch Alexander
wird sie dir vergelten; und dem Alexander werden die Götter die
Großmuth lohnen, die er meiner Mutter, meiner Ge whlin und
meinen Kindern erwiesen hat. Ich reiche ihm hier durch dich
meine Rechte." Der Maeedonier ergriff sie gerührt, und Darins
verschied. In diesem Augenblicke kam Alexander an, vernahm
alles Vorgefallene und beugte sich mit Thräueu über die Leiche,
welche er fürstlich beisetzen ließ. Den Mörder holte er ein, ließ
ihn geißeln und in Eebatana hinrichten. —
Jetzt eilte Alexander an der Spitze seines jubelnden Heeres
siegend von Stadt zu Stadt, von Land zu Land. Das äußerste
Ziel seiner Eroberungszüge war der Iaxartes (jetzt Spr-Daria),
die Grenze des alten Perserreiches. Nachdem er dieses Ziel er-
reicht hatte, ja sogar noch über diesen Fluß gegangen war und
einen Sieg über die Septhen erfochten hatte, änderte Pich der
Sinn seiner Maeedonier. Sie sahen es ungern, daß er den asiati-
schen Sitten huldigte und von ihnen ein Gleiches verlangte. Er
heirathete eine schöne Perserin, kleidete sich selbst wie ein Perser
und forderte von seinen Soldaten und Freunden, daß sie nach
morgenländischer Sitte vor ihm niederknieeu sollten. Einst bei einem
festlichen Mahle erhoben Schmeichler die Thaten Alexanders über
die Thaten der berühmtesten Helden der Vorzeit. Das empörte
den Klitus, eben jenen Maeedonier, der einst am Granikus
dem Könige das Leben gerettet hatte. Vom Weine erhitzt, sprang
er ans und erklärte laut, Alexander habe seine Thaten nicht allein
verrichtet, das Meiste hätten die Maeedonier gethan; auch erhob
er Philipps Thaten weit über die des Sohnes. Da erhob sich
Alexander finster von seinem Sitze; sein Auge funkelte vor Zorn:
Alle zitterten für das Leben des Klitus, den man eiligst wegführte.
Doch er trat durch eine andere Thüre wieder in den Saal und
behauptete noch heftiger seine Anssage. Hierüber gerieth Alexander
in die größte Wnth; glühend sprang er auf, riß einer Wache die
Lanze weg und stach den Klitns, seinen einstigen Lebensretter,
nieder. Kaum aber war die blutige That geschehen, so kam er
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexanders Alexander Alexander Philipps Philipps Alexander Alexander Alexander Alexander