22
Aus „Lampcrt, Die Völker der grbe". Teutsche Verlagsanstalt, Stuttgart. Chinesische Teetrinker.
Jakuten mit der der Neger verbinden. Die Chinesen sind daher die einzigen Menschen, die bei der Auswanderung so gut wie niemals dem Klima zum £pfer fallen. Die geistigen Eigenschaften dieses ältesten Kulturvolkes aus der Erde erklären sich zum guten Teile aus d e r h o h e n D i ch t e d e r B e v ö l k e r u n g, die wiederum aus der Fruchtbarkeit des Bodens hervorgeht. Sie bewirkt den großartigsten Kampf ums Dasein, den je ein Volk gekämpft hat, und dieser erschus und vervollkommnete die Vorzüge des Chinesen-tums: den unvergleichlichen A r b e i t s f l e i ß, die geduldig st e A u § = dauer und d i e bescheiden ft e Einschränkungin den Genüssen des Lebens. In beni riesigen Arbeitshaus China, wo mau feine Sonntagsruhe und keinen Achtstundentag kennt, ist der Trieb zum emsigen Schassen dem Menschen zur anderen Natur geworden. Leben heißt hier arbeiten. Und trotz aller Rastlosigkeit bringt es der Chinese oft doch nur zu einem Hungerlohn. Es klingt wie ein Märchen, daß ein erwachsener Chinese den Tag über mit 8 Pfennig für seine Kost auskommt und damit seinen Bedarf au Reis, Gemüs, Fisch und Tee bestreitet und noch eine Kleinigkeit für Tabak übrig behält. Seine Genügsamkeit und sein Freisein von Ekel läßt ihm Hunde-, Katzen- und Rattenbraten, ja das Fleisch gefallener Tiere noch als willkommene Zukost erscheinen. Die Tugend der Sparsamkeit übt kein Volk in so hohem Maße wie das chinesische. Der nordchinesische Bauer wühlt sich wie ein Murmeltier in die steilen Lößwände, damit er seine Ernte nicht durch den Hüttenbau auf der Oberfläche um den Ertrag einiger Quadratnieter verkürze. Muß ein so eintöniges, freudloses Schaffen nicht unser wehes Mitgefühl erwecken? Ist die goldene Freiheit des Wilden nicht beneidenswerter als dieses Arbeits-elend des Kulturmenschen? Muß der Chinese bei seinem ewigen Hasten und sorgen für ein Nichts nicht in stumpssinnige Trübsal verfallen? Wir täuschen uns, wenn wir da
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Iii. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika.
465
!
fleißigen Handwerkern und Ackerbauern bestehen, welche, wenn sie nur eini-
ges Vermögen mitbringen und sich nicht vereinzeln, fast immer in Kurzem
zu einem behaglichen Wohlstände gelangen. Wer ohne alles Geld ankommt
und wohl gar die Ueberfahrt nicht hat bezahlen können, muß oft mehrere
Jahre sich in Dienstbarkeit begeben. Im Ganzen nehmen die Deutschen
nur allzu leicht Sprache und Sitte des neuen Vaterlandes an; wo sie aber
in größerer Zahl bei einander wohnen, haben sie sich auch beides bis jetzt
treulich bewahrt, und in neuerer Zeit hat sich das Streben immer mehr
mit Erfolg geltend gemacht, ihre Nationalität zu erhalten. Schon jetzt sind
sie überaus zahlreich in Pennsylvanien, New-Iork und Maryland, wo sich
aber unter ihnen ein barbarisches Sprachgemisch vom Deutschen und Eng-
lischen gebildet hat; noch mehr in Ohio, Illinois, Indiana und Tennessee,
wo sie zum Theil fast die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, und in Mis-
souri; in den letzteren Staaten sind ganze Dörfer und Gegenden von Deut-
schen besetzt. Franzosen giebt es, außer in Louisiana, verhältnißmäßig nicht
viele; sie ziehen im Allgemeinen den Aufenthalt in den Städten vor, weil
sie Geselligkeit und leichte Beschäftigungen mehr lieben als den Ackerbau.
Die im Norden wohnenden Deutschen reden 1)den pennsylvanisch
deutschen Dialekt, dessen Grundlage der pfälzische Dialekt ist, mit einer
Menge englischer Wörter (germanischen Anglicismen) vermischt, eine Folge
der Schmiegsamkeit, aber auch der Nachgiebigkeit und Schwäche des deutschen
Charakters; 2) die europäisch-deutschen Dialekte, je nach der Heimath,
aus welcher die Auswandernden kommen; 3) die englische Sprache —
sie werden Anglo-Amerikaner, womit in der Regel ein Fortschritt in der
Cultur und Bildung verbunden ist. Die republikanischen Einrichtungen
üben einen ausgleichenden, amalgamirenden Einfluß aus und erzeugen all-
mälig die Nationaleinheit, die Bedingung der nationalen Größe und Stärke.
Die englische Sprache scheint die Bestimmung zu haben, die Weltsprache
zu werden. Der englische Nationalcharakter, der stärkste von allen, bewältigt
Alles. Aus der Verschmelzung der englischen und deutsch-germanischen
Natur kann die edelste Nation der Welt hervorgehen. An den Nachkommen
der ersten deutschen Auswanderer, besonders der Pfälzer, damals, als deut-
l
i
i
!
l
i
l
l
t
I
i
?
i
<
sind als die verlassenen, und die mächtiger sind als der starrköpfigste Eigensinn. Möge
man an ihnen die Natur des Heimathlandes noch erkennen; mögen die Spuren der-
selben noch am späten Enkel sichtbar sein (auch das ist naturgemäß); kurz, mögen sie
deutsche Amerikaner sein und bleiben, Amerikaner wollen sie sein und müssen sie
werden, wenn sie glücklich sein und werden wollen.
Denjenigen, die jene ungerechten Forderungen an die Ausgewanderten stellen,
empsehlen wir das Werk von B. Cotta: „Deutschlands Boden und geologischer
Bau und dessen Einwirkungen auf das Leben der Menschen. (!)
Leipzig 1854."
Da in dem Vorstehenden manches Wahre enthalten ist, so behalten wir es bei,
sügen aber hinzu, daß die Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten sich
wesentlich gebessert hat. Der Deutsch-Amerikaner hat unstreitig eine Zukunft, dies
scheint man drüben in dem Maße zu fühlen, daß mau sich nicht scheut es auszu-
sprechen. Die „New-Uorker Staatszeitung" sprach vor Kurzem (1869) die bedeutungs-
vollen Worte „die Zukunft der Vereinigten Staaten gehört nach
dem natürlichen Laufe der Dinge den Deutschen und ihren
Nach ko m men".
Blanc's Handbuch Ni. vte Äufl. 30
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
X. Chile.
579
Präsidentenstelle von Chile nicht
einen
enrpfahl dazu
Freund
Chilesen
irländischem
schlechte. Es ward nun mit Eifer an der Ausrüstung eines Heeres und
Flotte, welche Lord Cochrane führte, gearbeitet;
groß
die Erschöpfung des Landes, daß erst 1820 5000 Mann eingeschifft werden
konnten, deren Erfolge wir schon bei Peru gesehen haben, wo auch die spä-
teren Kampfe (1837—39) mitbolivia bereits erwähnt worden sind; 1826
endlich wurde auch die Insel Chiloe, wo sich noch die letzten Spanier be-
hauptet hatten
Zeit besteht eine Verfassung gleich
früher erwähnten Freistaaten, und die bürgerlichen Unruhen, welche auch
ausbrachen, haben schneller als in allen anderen spanischen Colonien ihr
e erreicht und bald ward eine geordnete Regierung eingesetzt. Nirgends
süd-Amerika hat europäische Sitte und Bildung sich so schnell verbreitet
hier, und Chile möchte, bei seinen vielen nallirlichen Hülfsguellen, leicht
in kurzem
spanischen Provinzen
reichste Land unter den ehemals
Die Cultur des Bodens hat sich schon sehr
bedeutend gehoben und in einer so kurzen Zeit hat sich Chile
allen Ländern des spanischen Amerika, die am
lebhaftesten Handelsverkehr emporgeschwungen
Eisenbahnen und Telegrapheii
lische, die Protestanten stehen abi
Die Chilenen sind sehr tolerant.
Es fehlt schon nicht mehr
herrschende Religion ist die katho-
gleichberechtigt mit den Katholiken.
behauptet.
ver südlichste Theil von Chile, vom Flusse Biobio bis zum Meer-
5l Aucud, ist zum Theil noch vollkommen unabhängig. Hier hat eine
indianische Völkerschaft, die Araucauer, Araucos, zwischen 37/.
' V2° s. Br., zu allen Zeiten, selbst gegen die Jncas, ihre Freiheit
Jahrhundert
führte
Heldengedichte
Theilnehmer
haben
Araucauer, bald im Kriege, bald in Freundschaft mit den Spaniern ihre
Freiheit erhalten. Ihre sogenannte Bildung aber ist sehr übertrieben wor-
den; sie sind wahre Wilde, bei denen sich nicht einmal die rohesten Versuche
, — . - -
Schriftsprache
finden. Die Indianer
ie ersten Spuren einer geordneten Re-
Fuß der Anden gelten für verrätherisch
Häuser, treiben vorzüglich
und räuberisch. Sie bauen sich zw , , „ ,
bau und Viehzucht, aber sie unterscheiden sich dadurch doch nur auffallend
von den nomadisirenden Nachbarstämmen; und wenn auch empfänglich siir
Zwang
verachten sie doch ebenso wie alle amerikanischen Völkerschaf
reat föfhwlfra.ucm,cr' von einen, wilden Äbeutemer Benavides^aufge
I f'j'l vw Spanier gegen die Chilesen fochten. Südlicher leben die Bo
me U k'-edlnhe gutmüthige Zweige desselben Bölkerstam
zeichnet eigentlich Leute, die m den Araucarienwäldern, im höchsten Ge
leben
nordischen Fichten)
herrliche chilenische Araucaria
Indianern
Stellvertreter unserer
genannt, wächst
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Cochrane
Extrahierte Ortsnamen: Chile Chile Peru Chile Amerika Chile
B. Asien.
37
dem Baumwuchs entschieden ungünstig; dagegen aber bringt es viele ihm
allein eigenthümliche Produkte hervor, welche bis jetzt jedem Versuche der
Verpflanzung mehr oder weniger getrotzt haben; es ist das eigenthümliche
Vaterland des Thees, der edelsten Gewürze und wohlriechenden Pflanzen,
der vorzüglichsten Farbstoffe, und ihm verdankt das ärmere Europa Alles,
was es jetzt an edlen Pflanzen und Obstsorten besitzt (vergl. die Einleitung
zu Europa). Höchst bedeutend ist ebenfalls Asiens im Alterthum vielleicht,
wenigstens bei manchen Gebirgen, mehr bekannter und benutzter Reichthum
an Mineralien und vorzüglich an edlen Metallen und Edelsteinen, welche
alle, die in anderen Erdtheilen hin und wieder vorkommen, weit hinter sich
zurücklassen. Noch wichtiger muß uns Asien erscheinen, wenn wir bedenken,
daß es das älteste bewohnte Land auf Erden, die Wiege des Menschen-
geschlechtes und der ältesten Cultur gewesen, indem die Geschichte aller
gebildeten Völker auf Asien zurückweist, und in den nur lange noch nicht
hineinreichend erforschten Sagen der ältesten gebildeten Völker jenes Erd-
theils wahrscheinlich ein höchst bedeutender Schatz alter Naturkunde und
Wissenschaft überhaupt verborgen liegt. Wir ersparen indeß die Betrach-
tung aller dieser Gegenstände auf die Beschreibung der einzelnen Länder,
welche uns die natürlichste Veranlassung bieten werden, von den Produkten,
den verschiedenen Menschenracen, der Religion, der Sprache und den Sitten
der verschiedenen Völker dieses Erdtheils zu reden.
Einteilung.
tn ein
Die Natur hat Asien
land und eine nach allen Weltgegenden mannigfaltig
getheilt. Glücklicher Weise fällt hier die natürliche
einnehmendes Hoch-
bfallende Abdachung
herigen, zur Führerin nehmen
politischen zusammen, welche wir hier
meistens
im Bis-
nach
übergehen, hat uns die Beschreibung des russischen Reiches schon
Betrachtung des nördlichen Asiens geführt
gegen haben
türkische Reich da-
weit kennen gelernt, als es europäische
schreiten daher hier abermals nach
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Europa Asiens Asien Asien Asiens
48
B. Asien.
zwar auch von Armeniern, noch mehr aber von einem eigenthümlichen
tentheils nomadischen
den auch wohl Kurdistan nennt, obwohl dieser Name vorzüglich nur den
Theile des Landes der Kurden gegeben wird, der unter persischer Botmäßig
keit steht. Die Kurden sind ein Volk von ungewisser Abstammung (si
selbst halten sich für Abkömmlinge der usbekischen Tataren), zwar größten
theils Muhammedaner und theils den Türken, theils den Persern dem Namei
nach unterworfen; in
That
gehorchen sie nur ihren eigenthüm-
lichen
Oberhäuptern, welche ohne regelmäßige Erbfolge, doch
Familien ernannt werden oder sich durch Tapfer-
emporschwingen; die Pforte
genöthigt
Die Kurden,
welche sich zum Theil zum Christenthum
getheilt,
hassen die ansässige Le-
bensweise und treiben nur wenig Ackerbau, dagegen desto mehr die Vieh
vorzüglich
Räuber, die nicht
Ziegenzucht; außerdem sind sie die verwegensten
den größten Karavanen gefährlich werden. Die
im persischen Gebiete leben, werden jetzt etwas besser in Ordnung gehalten.
Sie haben ihre eigenthümliche Sprache und Kleidung beibehalten und leben
meist unter Zelten von schwarzem, aus Ziegenhaaren bereiteten! Tuche oder
Filze. Ihre Weiber werden weniger streng bewacht, als es sonst im Orient
Sitte ist, und dürfen ohne Schleier umhergehen. Wahrscheinlich nur ein
Stamm der Kurden, und diesen in Sprache und Sitten verwandt, aber
noch ungleich räuberischer und wilder als sie sind die Dezi den, welche im
schweifen
niedergelassen haben,
der Welt, durch den
Gnade ohnehin gewiß
)eile von Kurdistan, vorzüglich am Tigris und Chabur, umher-
Viele von ihnen sollen sich seit 1829 auf russischem Gebiete
Sie unterscheiden sich, vielleicht von allen Völkern
Mensch
göttlichen
um die Gunst des Bösen bewerben
hoch verehr
wagen.
Bekanntschaft mit diesem kleinen, nur äußerst
wahrscheinlich
auffallende
herbeiführen
Die wenigen, einigermaßen bedeutenden Oerter dieser Gegenden sind:
fruchtbaren, aber hohen
Hauptstadt eines bedeutenden Pascha
Euphrats, unter 40° Br., in einer schönen
ansehnlichste
Landes, mit einer ziemlich festen Citadelle, und soll jetzt nur noch 20,000
Einwohner haben. Hier werden treffliche Waffen
Gewebe verfertigt.
Der Handel nach allen Theilen der Türkei durch Karavanen ist sehr be-
deutend. — Volkreicher ist Diarbekr am Tigris, mit einer guten Brücke
über den Stroin und zieinlich wohlgebauten Häusern. Die Einwohner
sind gewerbsleißig und verfertigen vorzüglich schönen rothen Saf-
Zeuge. — Nördlicher, bei Maden, am Euphrat, werden die
daab bearbeitet. Süd-
fian
außerordentlich reichen Kupfergruben
Mehrab
licher liegt
nach
mehreren schönen Moscheen, im Ganzen
gut gebauten Häusern und etwa 15,000 Einw. Die Gegend ist so außer-
ordentlich fruchtbar, daß der Ertrag vier- bis fünfhnndertfältig sein soll,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Iy. Die Republik Mexico.
(Mexico oder Méjico.)*)
Erst 1517 und 1518 machten die Spanier von Cuba aus die erster
Versuche gegen dieses Land, welche indeß von den tapferen Bewohnern de:
Küste Aucatan zurückgewiesen wurden. Dem Hernando Cortez, 1485 ge
boren, war es vorbehalten, mit einer geringen Bracht von 11 kleinen Schiffen
die er in Cuba ausrüstete und welche 508 Fußsoldaten und 16 Reiter mi
14 kleinen Geschützen trugen, ein mächtiges Reich mit der Krone Spanien
Einwohner von Mexico hatten
1160, wo ein aus
zu vereinigen. Tue
dem Norden kommender Stamm, die Azteken, und früher noch, um die
Mitte des 7. Jahrhunderts n. Chr., die Tolteken, ebenfalls von N. her
eingewandert, sich unter ihnen niedergelassen und die Herrschaft an sich ge-
rissen hatte, bedeutende Fortschritte in der Civilisation gemacht. Letzteren
werden vorzugsiveise die zahlreichen Trümmer von Städten, Tempeln, Pa-
lästen rc. zugeschrieben; sie besaßen eine Hieroglyphenschrist und hatten ein
Sonnenjahr.
Fürsten
Mexico, welche sich die meisten toltekischen und aztekischen Staaten unter-
worfen hatten, herrschten iinumschränkt, drückten aber das Volk, welches noch
seine angestammten Kazikeil oder Oberhäupter hatte, so gewaltig, daß meh
rere dieser unterjochten Oberhäupter
Einbruch der Spanier als eine
Joch abzuwerfen, und den Spaniern ihre
nicht wenig erleichterten. Cortez landete
Hafen
nd zeigte seinen unerschütterlichen
seine Schiffe vernichten ließ, um
Sieg oder Tod zu lassen. Nach
von Tlascala, welche die treuesten
Bundesgenossen der Spanier wurden, rückte er in Mexico selbst ein, wo er
mit Ehrfurcht aufgenommen wurde, aber bald darauf den unglücklichen
welcher jetzt S. Juan de Ulloa heißt, i
Muth gleich anfangs dadurch, daß er
seinen Gefährten nur die Wahl ztvischen
*) Spr. Mechico. In allen spanischen
wie unser ch, oll wie tsch, Ii wie lj, das z l
wie nj gesprochen.
Wörtern und Namen werden x und j
ie ein scharfes s, ñ zwischen zwei Vocalen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Vili Peru.
560
eine eigene Sprache redet. Ihre Zahl hat sich, vorzüglich durch die Ver-
wüstung, welche die Blattern angerichtet, sehr vermindert. Im Ganzen
hat die Bevölkerung des Landes gegen frühere Zeiten sehr abgenommen: im
16. Jahrhundert zählte man noch an 4 Millionen, jetzt nicht ^viel über l1/.
Millionen, woran nicht etwa üble Behandlung von Seiten der Spanier schuld
gewesen, welche vielmehr unter allen Europäern die Ueberwundenen und die
Sclaven am mildesten behandelt haben, sondern vorzüglich die Blattern und
andere epidemische Krankheiten, wie auch die übermäßige Neigung der In-
dianer zum Trünke. Biele Trümmer von Städten und Dörfern, jvon
Knnststraßen und Canälen zeigen allerdings, daß die Peruaner vor der An-
kunft der Spanier ein einigermaßen gebildetes Volk gewesen; jedoch darf
man den übertriebenen Schilderungen von dem Reichthum und der Pracht
der peruanischen Herrscher oder Inkas, wie von dem gesitteten Zustande
des Landes nicht allzu viel Glauben beimessen. Es ist gewiß, daß die Ge-
schichte von Peru nicht über 2 bis 3 Jahrhunderte vor Ankunft der Spanier
hinaufreicht, in welcher Zeit 12 Inkas sollen geherrscht haben. Früher
befand sich das Land in einem Zustande völliger Wildheit, die Einwohner
lebten ohne gesellschaftliches Band unter den Schrecken eines blutigen Götzen-
dienstes. Da erschien, man weiß nicht woher, noch genau wann, nach der
Sage von der Sierra ausgesandt, ein götterähnlicher Mann, Manko,
auch Manko Kapak genannt, mit seiner Schwester Oello, die zugleich
sein Weib war, in der Gegend des Titicaca-Sees und lehrte die rohen
Wilden den Ackerball uild einige Handwerke. Er scheint auch der Stifter
der Regierung der Inkas gewesen zu sein, welche im Ganzen manche Aehn-
lichkeit mit dem väterlichen Despotismus der Chinesen gehabt zu haben
scheint. Es wurden Städte gegründet, Tempel der Sonne erbaut, Land-
straßen über die Gebirge, z. B. von Quito bis Clizco, über 500 St. lang,
geführt, Magazine errichtet, Canäle gegraben; aber dies Alles müssen doch
nur leichtgebaute, hinfällige Werke gewesen sein, da sich im dortigen schönen
Klima Nlir so wenige Spuren davon erhalten haben, und das Volk seufzte
unter dem Drucke eines fürchterlichen Despotislnus. Ein geregelter, mäch-
tiger Staat, welcher nach theokratischen Grundsätzen regiert wurde, in dein
nur eine Sprache, eine Religion herrschte, dehnte sich zur Zeit der An-
kunft der Spanier im 16. Jahrhundert von Pasto bis in die Mitte von
Chile und Tucuman aus. Um so trauriger war es allerdings, daß ein
Pizarro und Almagro gerade mit den wildesten Hordeil spanischer Aben-
teurer 1525 zur Unterjochung dieses Landes erschienen; aber die spätere,
spanische Regierung des Landes trifft viel eher jeder aildere Vorwurf, als
der der Grausamkeit gegen die Eingeborenen. Auch hat sich das königliche
Ansehen unter allen amerikanischen Provinzen in Peru am längsten erhal-
ten. Schon seit 1810 waren Bnenos-Ayres und Chile im Aufstande und
zum Theil unabhängig, als 1820 der Befreier von Chile, der General
San Martin, geboren zu Buenos-Ahres 1772, mit 5000 Mann, unter-
stützt von einer kleinen chilenischen Flotte unter dem Engländer Cochrane,
nach Peru kam, und nach einigen kleinen siegreichen Gefechten am 12.
Juli 1821 in Lima einrückte, wo die allgemeine Stimmung sich nochzbei-
nahe gar nicht für die Unabhängigkeit ausgesprochen hatte. Im Mai des
folgenden Jahres ward ein Congreß versammelt, in dessen Hände San
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Manko_Kapak Oello Martin
Extrahierte Ortsnamen: Peru Peru Quito Pasto Chile Peru Chile Chile Peru Lima
Vil Das chinesische Reich.
209
verbietet den Bergbau, indeß findet sich viel Waschgold und Quecksilber.
Ein Hauptprodnct des Landes ist aber der Tinkal, ein natürliches Salz,
welches sich an seichten Stellen vieler Landseen ausscheidet und woraus der
Borax bereitet wird.
Die Einwohner, deren Zahl wohl höchstens 5—6
Millionen betragen kann, gehören zur mongolischen Race, sind jedoch besser
gebildet als die eigentlichen Mongolen und ein gutmüthiges, höfliches, aber
äußerst unreinliches und abergläubisches Volk. Zu den Sonderbarkeiten
ihrer Sitten gehört auch die hier gewöhnliche Polyandrie (Vielmännerei),
vielleicht absichtlich als Sitte begünstigt, um die Uebervölkerung des armen
Landes zu verhindern; doch sind es immer nur mehrere Brüder, welche
eine Frau gemeinschaftlich haben; übrigens sind die Sitten untadelig und
die Frauen genießen einer anständigen Freiheit. Das Volk ist größtentheils
äußerst arm, aber in Handarbeiten nicht ungeschickt, und steht in Hinsicht
auf Wissenschaft und Künste wenigstens auf gleicher Stufe mit den Chinesen.
Es sind sehr wenig Städte im Lande, aber unzählige Klöster, um welche
her Dörfer entstanden sind; viele Einwohner wohnen unter Zelten. Sie
haben eine heilige Sprache Utschen und eine Volkssprache Um in, welche
dem Wesen nach der chinesischen verwandt ist; aber ihre Schrift ist eine
alterthümliche indische Silbenschrift und wird von der Linken zur Rechten
geschrieben. Sie besitzen zahlreiche Bibliotheken; doch besteht ihre Literatur
größtentheils aus Werken, die aus dem Sanskrit übersetzt und meist reli-
giösen Inhalts sind. — Die Religion, welche hier tiefer als irgendwo auf
Erden in alle bürgerlichen Verhältnisse eingreift, ist der Lamaismus, dem
Wesen nach die Religion des Buddha; auch soll sie aus Indien stammen.
Neben den gemeinschaftlichen Lehren der Seelenwanderung und der unzäh-
ligen Menge von Untergöttern haben die Tübetaner die besondere Ansicht,
daß der oberste dieser Untergötter, den sie Xac a neunen (ganz wie der
Buddha oder der Fo der Chinesen), ewig auf Erden lebe, in irgend einem
Menschen verkörpert. Diesen, dem sie daher göttliche Verehrung leisten,
nennen sie Lama; bei seinem Tode nennt er gewöhnlich Denjenigen, in
welchem er wieder erscheinen werde; wenn dies nicht geschehen, wissen die
Geistlichen den neuen Lama oft in einem neugeborenen Kinde wieder zu
erkennen; woran aber? dies wird als das größte Geheimniß behandelt. Da
nun aber alle vornehmen Geistlichen Lamas genannt werden, so unterscheidet
man den, in welchem der Gott wohnt, durch den Titel Dalai-Lama.
Außer ihm giebt es in Tübet noch einen zweiten - oberen Lama, den Bogdo-
oder Tischu-Lama, in welchem nach Einigen der sich verdoppelnde Xaca,
nach Anderen ein anderer Gott wohnt; beide haben sich das Reich, welches
gleichsam der Kirchenstaat der buddhistischen Welt ist, getheilt und wohnen
jetzt friedlich neben einander. Auch von vielen anderen Lamas, ja selbst
von weiblichen, wird geglaubt, daß ein Gott sie beseele. Die große Ver-
ehrung, welche die Lamas genießen, hat die Zahl der Geistlichen, deren
Einfluß auf die Gesittung des Volkes keineswegs ein gesegneter jit sein
scheint, unverhältnißmäßig gesteigert. Sie werden im Allgemeinen Ghlongs
genannt, leben in Klöstern vereinigt, haben eine eigene Kleidung, dürfen
nicht heirathen, müssen sich aller Fleischspeisen wie aller geistigen Gettänke
enthalten und blos von Almosen leben. Das ganze Land ist mit unzähligen
Klöstern für beide Geschlechter bedeckt. Ausfallend und den katholischen
Blanc's Handbuch In. 81e Ausl. 14
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
244
C. Australien.
chen zu den im Lande üblichen Arbeiten beschäftigt, sorgte für ihr Unter-
kommen, ihre Verheirathung u. s. w." Aus dem Munde von Menschen
aller Länder und Confessionen vernimmt man nur Anerkennung und Dank,
den sie jetzt in noch höherem Maße verdient, da sie in den Jahrm 1850
■—1852 mehr als 1000 Auswanderer persönlich aus England nach Austra-
lien spedirt und Zehntausenden den besten Rath ertheilt hat.
Eine der neuesten Beschreibungen Australiens (1854, von S. Si dney)
sagt von dem Lande: Es ist ein Land der Verheißung für den Abenteurer,
eine friedliche und freie Wohnung für den Fleißigen, ein Eldorado und
Arcadien (Gold und Schafe) zugleich, wo die schwerste, wie die leichteste
bestbezahlte Arbeit zu finden ist, wo jeder strebende Mann, der eine Reihe
fleißiger Kinder hat, im Schatten seines eigenen Feigenbaums sitzen kann
— nicht ohne Arbeit, aber mit wenig Sorgen — wo er auf seinem eige-
nen Grund und Boden lebt — die reichste Niederlassung der britischen
Krone, in der sich gegenwärtig alle Grundbedingungen socialen und politi-
schen Gedeihens vorfinden. Diese Colonie, welche aus einer Verbrecher-
und Strafcolonie erwachsen ist, beweist die ausgezeichnete Befähigung des
angelsächsischen Stammes zum Colonisiren und die belebende Einwirkung
englischer Institutionen. Mit Recht staunt man, was Alles sich in ver-
hältnißmäßig kurzer Zeit, in etwa 70 Jahren, in einer Entfernung von
Tausenden von Meilen vom Mutterlande aus einer anfänglichen Verbrecher-
colonie trotz der ungeheuersten Hindernisse von Seiten des ursprünglich be-
arbeiteten Bodens und trotz der entsetzlichsten Fehler von Seiten der Gou-
verneure entwickelt hat, von dem strengsten (nothwendigen) Despotismus zu
Anfang bis zur heutigen Selbstbesteuerung und Selbstregierung und den drei
gesetzgebenden Versammlungen in Neu-Süd-Wales, Victoria und Süd-Au
stralien. Bei freien Institutionen, uneingeschränktem Handel, großen Ein-
künften, ohne Schulden und ohne Militärmacht muß sich Australien mit
reißender Schnelligkeit erheben, besonders wenn es der wachsenden Gesittung
gelingt, den Krämersinn, die Gewissenlosigkeit und den Götzendienst des
Goldes zu verbannen.
Wir gehen
Vorausschickung
den zu Alistralien gerechneten
über, mit
ges
Der Bodenbeschasfenheit nach
vulcanischen
Korallenthieren ihr
mehr
Menge
südwestlich, diese nordöstlich, welche zugleich die kleineren sind. Die
der Pflanzenarten nimmt nach Osten zu bedeutend ab. Dasselbe gilt von
Thiergattungen. Der Chara
mehr australisch als indisch.
amerikanischer
Thier
geringe Spuren vor.
Bewohner zerfallen in zwei Abtheilungen
sch
roheren, schwarzen Stamm von australischem Charakter und in den
weiter verbreiteten, hellfarbigeren Stamm, der den Völkern des indi-
li Archipels verwandt ist. Jene haben einen abgeschlossenern Charakter
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Extrahierte Ortsnamen: Australien England Neu-Süd-Wales Victoria
I. Aegypten.
289
i
Schleier, welcher nur die Augen frei läßt. Die Aegypter, wie alle Süd-
länder, sind mäßig im Essen und Trinken; Tabackrauchen und Ruhe sind
ihre höchsten Genüsse, besonders in den Kaffeehäusern, wo sie, ohne zu
sprechen, stundenlang Märchenerzählern zuhören oder Tänzerinnen zusehen. —
Zu den einheimischen Krankheiten gehören vorzüglich Augenübel, nicht selten
Blindheit, Ruhr, Epilepsie und vorzüglich die hier selten ganz verschwin-
dende Pest, welche jedoch, wie man behauptet, sich nie südlich über den
26. Breitengrad erstreckt. Die Periode von März bis Mai ist die unge-
sundeste und besonders den Fremden schädlich.
Alle Einwohner, mit
Ausnahme der Kopten, Griechen und Franken, sind Muhammedaner.
Arabisch und Türkisch sind die Hauptsprachen.
Geschichtliches.
Beschaffenheit des Landes sowohl als die Sage
anzunehmen, daß Aeghpten seine Bewohner vor? den höher
berechtigen
lichen Gegenden,
Aethiopien
süd
Habesch genannt,
en habe. Oberäghpten ward zuerst bevölkert, und es bildete sich hier-
ein ordentlich eingerichteter Staat, als Mittelägypten noch sumpfig,
Unteräghpten ein Meerbusen war. So wie der Nilschlamm das Land
schon
erhöhte
ward das mittlere,
auch
>ckte die Bevölkerung nach, und so
untere Aegypten angebaut; noch zu
den Fluchen
Homers Zeiten scheint letzteres zum Theil
bedeckt gewesen zu sein. Ein zweiter wichtiger Umstand für die Geschichte
daß das Land von zwei ganz verschiedenen Völkern bewohnt
gewesen zu sein scheint:
edlerem Bau; das andc..
die Negerrace darstellend.
herrschende, von hellerer Farbe
Unterschied
Zügen
sowohl
trefflich erhaltenen Skulpturen auf den vielen noch vorhandenen
ten des alten Aegyptens, wo stets das hellere Volk als Sieger, das dunkle
als unterworfen und leidend dargestellt wird, als auch in den Mumien,
wovon so viele in
Zeit nach
gebracht worden sind.
, edlere Volk scheint aus Ostindien zu stammen und als Priester
rohen Urbewohner Aegyptens unterworfen und gebildet zu haben
ände sprechen für diesen indischen Ursprung, abgesehen noch voi
herrschenden
Priesterschaft
Die älteste Einrich-
Brahminen; die näm-
liche Kasteneinrichtung fand sich auch hier und erhielt sich
ein eigenthümliches Reich blieb. Die Priester und die Krieger, aus welchen
beiden die Könige genommen wurden, gehörten dem edleren Volke an; die
Ueberwundenen wurden in die Kasten der Künstler, wozu vermuthlich Hand-
werter und Kaufleute gehörten, der Ackerbauer und der Hirten getheilt;
als unrein, wie die Parias in Indien; die Spuren
Verachtuiig siehe
Wohin diese Pr
kam, brachte sie die Verehrung des Apis oder göttlich verehrten
des einzigen Thieres, welches alle Aegypter anbeteten, die Verehr
Flusses, welcher als Os iris das männlich befruchtende Princip, im (
Blanc's Handduch in. bte Aufl.
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