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belebte und betriebsame Thal der Lahn*), das sich unterhalb
des weiten Beckens von Wetzlar zusammenschließt, trennt dieses
von dem in seinen höheren Theilcn rauheren Platean des arm-
lichen Westerwaldes und des Sauerlandes (Süderland).
An deren Ostseite (Wasserscheide des Rheins und der Weser) der
Quellbezirk der Lahn, Sieg und Eder, und nördlicher der der
Lenne, Ruhr und Diemel. Das Sauerland **), zwischen Ruhr
und Rhein, in der Mitte von der Lenne, im Westen von der
Wupper (Elberfeld-Barmen) durchfurcht, in den höchsten
Gegenden für den Ackerbau wenig geeignet, gegen den Rhein
hin „auf Grund des westfälischen Flachsbaus", der Kohlen- und
Eisenlager, der bevölkertste Landstrich Deutschlands. Nordgrenze
der Haar- (Hardt-) sträng. Von hier (wo der Märker Eisen
reckt) östlich:
4. Das hessische und Weser-Bergland. Ersteres
zwischen Diemel (Ebene von Fritzlar), Eder, Fulda (Ebene von
Cassel) und Werra, im S. durch die rauhen zwischen großen
belebten Weitungen gelegenen Bergmassen des Vogelsbergs
und der Rhön, weiterhin durch isolierte, meist, wie jene, basal-
tische Kuppen und hohe Waldplateaux markiert***). Uebergaugs-
Ianb durch jene Weitungen vom Mittelrhein und Main zum
*) Stolzenfels, über dem Königsstuhl von Rense, schaut vom Rhein
hinüber in das Lahnthal; hier die Wiege der Grafen von Nassau und
des Freih. vom Stein („des Rechtes Grundstein, des Bösen Eckstein, des
Deutschen Edelstein") oberhalb Ems. Weiter aufwärts: der Dom in Lim-
bürg, eine der ältesten romanischen Kirchen fränkischer Baukunst in,Sand-
stein. Im Sandstein- wie im Backsteinbau (der Niedersachsen z. B. Tan-
germünde, Stendal) fügt sich das Material dem Stil der Zeit. Klarste Ent-
Wicklung des Stils in den Kirchen von Köln; Herrschaft des gothifchen Stils
auch über die profane Kunst am klarsten in Nürnberg. Eigenartig der Holz-
baustil der Hochgebirge. — Einfluß des Materials auf die monumentale
Kunst der verschiedenen Völker: Granit, das Urgebirge, Symbol der Urkraft;
der griechische und italische Marmor der gefügige Stein der Plastik —
Steine die redenden Zeugen untergegangener Völker und Naturperioden.
**) Dieses nebst dem östlichen Nachbargebiete seit bec Befriedigung
durch Karl d. Gr. die Stätte friedlicher, bäuerlicher und bürgerlicher In-
dustrie, aber auch Deutschlands Waffenschmiede (Essen, Solingen). — Zwi-
schen der Grafschaft Mark und dem Herzogthum Berg Grenze Westfalens
und der Rheinprovinz, uralte Grenze der westfälischen Sachsen und der
ripuarischen Franken, daher auch Sprachgrenze der westfälischen und nie-
derrheinischen Mundart, welch letztere auf dem rechten Rheinufer reiner
als auf dem linken geblieben.
***) Meißner, Habichts-Kanffnnger-Reinhardswald.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Eder Eder Cassel Karl_d Karl
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noch deutsch-fränkische Ortsnamen erkennbar. Die großen Heer-
straßen von Paris durch die Champagne: 1) über Verdun nach
Metz und Mainz, 2) über Toul, Nancy (die alte herzogliche
Hauptstadt), Lüneville nach Straßbnrg werden durch die wie-
der vorgerückte deutsche Grenze Verbindungsstraßen für fried-
lichen Verkehr werden.
Durch die Maas und die im N. sich ausbreitenden Ar den-
nen Verbindung mit den (altlothringischen) früher niederländi-
schen Theilen, die in den Abhängen der Ardennen (Hennegau)
wie im Flachlande der Schelde und Lys (Flandern) ganz
den Charakter Belgiens zeigen: dort reich an mineralischen Schätzen,
hier an Acker- und Wiesenland, in beiden Strichen mit bedeuten-
der Industrie, daher dichteste Bevölkerung. Nicht minder reich
an historischen Erinnerungen; sie gruppieren sich theils um die
Städte Cambray (Kambrik) und Lille, theils erstrecken sie
sich um das kleine flandrische Plateau (Artois) und die Küste
entlang über Calais*) und Boulogne zur Svmme (Picar-
die, Mittelpunkt Slmkns)**).
c) Das Seinegebiet (Jsle de France, Champagne, Nor-
mandie) Frankreichs Kernland. Durch seine die Ausgänge nicht
hemmende, aber schützende Umgrenzung, durch die Lage an dem
von der englischen Küste zurückweichenden Kanal, durch die in
weiten Bogen gegen Paris, den Mittelpunkt des Seimbeckens,
hinströmenden Nebenflüsse der Seine, durch die Annäherung der
Loire, durch den Reichthum des Alluviums in dem untern, des
Wald- und Weinbodens im obern Flußlaufe, durch die Eisen-
und Kohlenlager in den anstoßenden Ardennen ist das von einem
kräftigen, kriegerischen Volksstamm bewohnte Land wohl geeignet
zur dominierenden Selbständigkeit. Im Quellbezirke der Seine
Verbindung mit dem reichen Burgund. Sämmtliche rechte Zu-
flüsse durchschneiden, wie der Hauptstrom selbst, die breiten Flä-
chen und Terrassen der Champagne (campi Catalaun.), in
deren W. zwischen Troyes (Seine) und Chalons (Marne)
über Reims (alte Krönungsstadt), bis zur Aisne und Oise
*) le pays reconquis 1559.
**) Wenn gleich nicht mehr in der Sprache ist doch der Zusammenhang
mit den Vlämingen auch hier noch erkennbar in dem derben Körperbau und
in dem den lebendigen: und feurigern Seinebewohnern gegenüber ernstern
und schwerfälligem Wesen. Die vielen an der Küste wohnenden Engländer
tragen zur Bewahrung dieses Charakters nicht wenig bei.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Nancy
Extrahierte Ortsnamen: Paris Mainz Hennegau Flandern Belgiens Lille Boulogne Champagne Frankreichs Paris Burgund Troyes Reims
— 13 —
phisch abgegrenzt durch den ganz Deutschland von O. nach W.
durchziehenden und zu einer langen Flußfurche steil abfallenden
Gebirgswall; er ist unterbrochen um den Quellbezirk der Fulda
und am unteren Main: darum zwischen den N.- und S.-Staa-
ten des deutschen Reiches keine Mainlinie.
B. Die Mittelgebirgslandschaften.
Der Wald (die Hardt, saltus Hercynius), der Haupttheil
des großen mitteleuropäischen, den Alpen vorgelagerten Gebirgs-
dreiecks. Allmähliche, doch unterbrochene Steigung nach Süden
bis zu 1500' mittlerer Höhe. Mannichsaltige Gliederung und
Gruppierung durch zahlreiche, tief einschneidende Flußthäler*)
und durch eine große Anzahl sich kreuzender, waldiger Ketten-
Gruppen-, Massengebirge und Plateaux^) von höchstens 1600
relat. Höhe, der höchste Gipfel im O., die Schneekoppe 4900';
im südlichen Theile des Böhmer Waldes, des Schwarzwaldes
und des Wasgenwaldes Berge bis 4600'. Die Gebirge großentheils
in der Streichungslinie der Hauptflüsse. Am auffallendsten die
mit dem Teutoburger Walde im O. der Ems beginnende durch
das Wesergebiet unterbrochene, dann zwischen Baiern und Böh-
men bis zur Donau reichende Scheidelinie. Andere Gebirge
vielfach abweichend bis zur entgegengesetzten Richtung. Die
No.- und W.-Grenze s. oben. Die S.-Grenze der Jura von
der Schweiz her bis Regensburg, dann die Donau bis Preß-
bürg. Der tiefste und breiteste Durchschnitt von S. nach N. das
Rheinbett.
Diefe Mannichfaltigkeit kein Hinderniß für die Bewegung
der deutschen Stämme: fast überall Passagen über die niedrigen
Gebirgskämme und Plateanx. Doch hat das leichte Bordringen
des einen Stammes durch das Terrain des andern (z. B. der
Franken zwischen Hessen, Thüringen, Baiern, Schwaben) das
Bewußtsein der Zusammengehörigkeit nicht soweit gefördert, daß
*) zu Tiefebenen erweitert im W. am Rhein und Main, im O. an der
Donau und March.
**) Die Plastik des Landes zwischen Rhein, Oder, March und Donau
am deutlichsten vom Fichtelgebirge aus erkennbar: nach Sw. und So.
herrschen die weiten Plateaux und Terrassen vor, nach O. die lange Ket-
tenbildnng mit breiter nördlicher Abdachung, nach Nw. die kleinen Massen^
Gruppen und Ketten.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Fulda Main Baiern Donau Regensburg Donau Rheinbett Hessen Thüringen Baiern Schwaben W._am_Rhein Main Donau March Rhein Donau
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berg), an Heilquellen (die von Kranken aus allen Erdtheilen
betretene Badegasse*) längs des Erzgebirges und der Eger).
Trotz der hierauf gegründeten industriellen Thätigkeit der starken
Bevölkerung (5000: 1 Q.-M.) ist das Innere, das eigentliche
Griechenland**) noch wenig dem Verkehr mit dem Auslande
geöffnet; die größere Kultur in den deutscheu Grenzbezirken, in
der deutsch-czechischeu Hauptstadt und in den zahlreichen Schloß-
bezirken der Standesherrschaften. Die Spuren der Religions-
kriege noch nicht verwischt; daher auch die noch nicht ausgegliche-
nen Gegensätze der Nationalität; daher bei allem Reichthum des
Landes nur die eine große Stadt, Prag, (die Stadt der
Thürme, das böhmische Nürnberg) in einem weiten hügeligen
Becken Zu beiden Seiten der unteren Moldau. — Die dem
Königreiche in Rücksicht auf Natur und Bevölkerung ganz ähu-
liche, auch durch keine Naturgrenzen von ihm geschiedene Mark-
grafschaft Mähren, das Land der March, reicht, wie Schlesien,
bis zu den Karpathen hinauf; das Ausgangsthor von Schlesien
und Böhmen her nach Wien und dem Orient. Im S. des
Gesenkes Vereinigung des Oderthales (längs des deutschen Kuh-
ländchens***) mit dem breiteren Thale der oberen March. Lage
von Olmütz. Im S. vom Mittelpunkte, dem deutschen Brünns),
Vereinigung der westlichen Zuflüsse im Thale der Taya (nächst
Nikolsburg). Die vereinigte sumpfige Taya- und Marchebene
verbreitert sich gegen die Donau zum Marchfelde, dem nördlichen
Dreieck des fruchtbaren Wiener Beckens ff).
*) In ihrer Nähe gewaltige Basalt- und Klingsteinfelsen- (Engeihäuser
Berg- Biliner Stein). Diese Badegasse setzt sich unter demselben Parallel
über Kissingen und die Taunusbäder bis Spaa fort.
**) Die Czechen, 2/s der Bevölkerung, der geistig regsamste, selbständigste
Zweig der deutschen Slaven, zogen von je, wenn auch mit Widerstreben,
aus Deutschland ihre Bildung. Prag, die erste deutsche Universität, verdankt
seine Blüte dem Lützelburger Karl Iv.
***) Gegenüber, der böhmischen Grenze zu, die deutschen Schönhengstler.
Die Mähren: Horaken, Hannaken und inach den Karpathen zu) Slowaken,
von einander durch Lebensweise und Tracht geschieden. Von ihnen sind
den Norddeutschen am bekanntesten die wandernden Drahtflechter.
f) In der Nähe von Brünn und jenen großen Straßen auf der sich
zur March senkenden Terrasse der Hanna das Schlachtfeld von Austerlitz:
„Etudiez bien ce ckamp de bataille; il pourra vous servir plus tard."
ff) Durch die Donau vom südlichen Dreieck zwischen dem Wiener Wald
und Leithagebirge geschieden. Das Wiener Becken das bedeutendste der
Donaubecken, der Tummelplatz des Orients und Oecidents, vom Kremser
Becken durch den Kahlenberg (Wiener Wald) und die Höhen von Körnen-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Olmütz Karl_Iv Karl Hanna Kremser
Extrahierte Ortsnamen: Eger Prag Nürnberg Wien Orient Nikolsburg Donau Deutschland Brünn Donau Kahlenberg
— 35 —
itnb die parallelen Wälle des Jura zwischen Rhone und Rhein
(vom Doubs über die Birs) leicht überschritten werden. Die
Verlängerung der deutschen Grenze von Basel bis Delle ein
Gewinn für die deutsche Schweiz. Der spitze Wiukel zwischen
Alpen und Jura, schon Eingangspforte der Römer, lange im
politischen, später im geistigen Zusammenhange mit dem unteren
Rhonelande (burgundische, französische Schweiz).*) Alles
andere Land, soweit es sich zwischen Nw. und No. öffnet, durch
die Alemannen unterworfen und bis auf einige Hochthäler Grau-
büudeus germanisiert. 2/3 der Bevölkerung Deutsche. Daher
ist die Schweiz trotz der politischen Trennung (die Rheingrenze
auch hier keine Natur- oder Volksgrenze) in engster geistiger
Verbindung mit Deutschland, und ist jetzt (seit Verwandlung der
Saumpfade in Kunststraßen) für das Rheinland das Uebergangs-
land nach Italien, wie die Ostalpen für das übrige Deutschland.
Das Relief der Schweiz bei aller Verwirrung der Alpen-
Massen nicht ohne Regelmäßigkeit. Das Hochgebirge im S.
streicht in parallelen Zügen im allgemeinen nordöstlich mit nord-
westlicher Abdachung gegen Aar und Rhein: eine Linie vom
Nordwestpunkte Basel perpeudikular gegen den St. Gott-
hard**),den Mittelpunkt jener Streichungslinie (West-Ostschweiz).
Von der St. Gotthardgruppe 1) westlich das Rhonethal, von
Italien getrennt durch die höchste Mittelzone der Alpen, den
10,000' hohen Kamm der penninischen Alpen (Savoyer
Gruppe des Montblanc zwischen dem kleinen und großen St.
Bernhard) und die südlich vom Gotthard noch bis zum Splügen
ziehenden niedrigeren lepontischen Alpen (Adula- und Tessiner
Alpen); auf der Nordseite die Bern er Alpen, die höchsten aller
Kalkalpen. 2) östlich das an Nebenthälern reiche Rheinthal,
dessen Uralpen (vom Splügen bis Finstermünz Graubüud-
ner Alpen) zugleich die Nordwand des Engadin bilden.
*) Wie die Langobarden im Pogebiete, so kräftigten die Burgunder im
Rhonelande durch Regeneration die Romanen; im Rheinlande hielten die
Alemannen, unter denen die Helvetischen Kelten verschwanden, an germani--
scher Sitte und Sprache fest. Einfluß der räumlichen Entfernung vom Mut-
terlande auf die Nationalität.
**) Der St. Gotthard im engeren Sinne nur ein Gebirgssattel, im wei-
tereu Sinne eine langgedehnte Gebirgsgruppe zwischen Rhone- und Rhein-
quelle, deren Außenwände höher als die inneren. Um diese Gruppe herum
die Wasserscheide zwischen dem Ocean und dem Mittelmeer. — Der Tunnel,
ein gemeinsames Werk Deutschlands, der Schweiz und Italiens.
3*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
- 19 -
2. Die Weichsel (nur der untere Lauf gehört zu Deutschland,
der übrige zu Rußland).
Nur die Donau fließt nach O., weil sie die deutschen Mittel-
gebirge nicht durchbrechen kann, sie mündet auf der Balkan-H.j.
ins schwarze Meer; Nebenflüsse: r. die Alpenflüsse Jller, Lech,
Inn mit Salzach, * 1. Altmühl, Naab, Regen. *
Infolge seiner Lage (wieweit vom Wendekreise entfernt?) und
des Mangels weit ausgedehnter Hochgeb. hat Deutschland durch-
schnittlich ein gemäßigtes Klima, welches sowohl auf dem Hoch-
lande, wie in der Ebene den Anbau von Nahrungsmitteln, wie
Obst, Korn (im N. mehr Roggen, im S. mehr Weizen), Kar-
toffeln und die Zucht nützlicher Haustiere, wie Pferde, Rinder,
Schafe und Schweine, zuläßt.
Da es ferner reich ist an Erzen (Kupfer, Blei, Eisen) und
Kohlen, so ist es auch stark bevölkert (etwa 52 Mill. Einw., 13omal
soviel wie Braunschweig, l^mal soviel wie Preußen). Der
Religion nach sind die Bewohner teils evangelisch (mehr im N. und
£).), teils katholisch (mehr im S. und W.). Ihrer Abstammung
nach sind sie vorwiegend Germanen. Der Deutsche ist treu,
bieder und gemütlich, zwar bedächtig und nicht so gewandt und
heißblütig wie der Franzose, dafür aber auch nachhaltig und aus-
dauernd, gebildet (Schulzwang, das Land der Schulen).
* [Wie kommt es, dafs der N. nicht wesentlich kälter ist
als der S.? dafs besonders die Gestade der Nordsee mildes
Klima haben? dafs der 0. dagegen kälter ist als der W.?
Welcher Wind bringt im Sommer meist trocknes, heifses, im
Winter meist trocknes, kaltes Wetter? (Kontinentales, ocea-
nisches Klima).
Wie Europa für die Erde, so ist Deutschland für Europa
der geistige Mittelpunkt.
Mit der häufigen Abhängigkeit der Deutschen von aus-
wärtigen Eroberern hängt ihre Vorliebe für das Fremdländische
und ihre oft sklavische Nachahmungssucht desselben zusammen
(französische Mode, Sprache, Sitte u. s. w.). Seitdem die
Deutschen jedoch ein mächtiges Volk geworden sind und sich
ihres Vaterlandes nicht mehr zu schämen brauchen, nimmt
diese Unsitte immer mehr ab.]
Die alte Stammeseinteilung in Sachsen (Nieder-Deutschland),
Thüringer, Hessen, Franken (am Main und Rhein), Schwaben
(vom Elsafs bis Bayern hinein) und Bayern kommt noch heute
in der Sprache, Sitte und Tracht der Bevölkerung, insbesondere
der ländlichen, zum Ausdruck. Ober- und Nieder-Deutschland
(Hoch- und Platt-Deutsch: das-dat, Wasser-Water). *
2*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Altmühl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donau Deutschland Braunschweig Europa Deutschland Europa Sachsen Nieder-Deutschland Hessen Main Rhein Schwaben Nieder-Deutschland
124
Fünfter Abschnitt,
Hervorzuheben für die Älpen ist ferner noch das in ihrem ganzen Bau
begründete tiefe Eindringen der Flüsse in ihr Inneres und der
große Reichtum an tief eingeschnittenen, leicht überschreit-
baren Pässen, welche die einzelnen Flußtäler miteinander in Verbindung
setzen. Infolgedessen bieten die Alpen trotz ihrer bedeutenden Hohe und
umfangreichen Schneebedeckung dem Verkehr weit weniger Hindernisse
als viele andere niedrigere Gebirge.
Die Alpen sind daher zu keiner Zeit eine scharfe Bölkergrenze und ein Hindernis
für die Wanderungen und Kriegszüge einzelner Völker gewesen. Ihre sanftere Ab-
dachung nach N. und Nw. hat es aber mit sich gebracht, daß sie viel früher und häufiger
von dorther überschritten sind, als von 3., wo sie sich wie eine steile und scheinbar
unübersteigliche Mauer aus der Lombardischen Ebene erheben. (Züge der Kelten:
Hannibals Alpenübergang; Kimbern und Teutonen.) Die Römer umgingen lange
Zeit das Gebirge an seinem südlichen Ende längs der Küsten des Mittelländischen
Meeres, und erst zu den Zeiten des Augustus drangen sie tiefer in sein Inneres
ein. Auch friedlicher Handelsverkehr hat seit den frühesten Zeiten über die Alpen be-
standen. Schon im Altertum ging der Bernsteinhandel von der Ostsee über die östlichen
Alpenketten zum Adriatischen Meer. Im Mittelalter waren es vor allem Genua und
Venedig, welche ihre Fabrikate und die Waren des Orients über die Alpen nach Deutsch-
land brachten. Jetzt führen zahlreiche wohlgepflegte Straßen und 6 Eisenbahnen von
einer Seite des Gebirges zur anderen.
Die Grenzen der Alpen sind folgende:
Im Xv. bildet das Tal der Rhone aufwärts bis zur Mündung der
Jsere, dann diese bis Grenoble eine scharfe Grenze. Dann tritt der Jura
unmittelbar an die Alpen heran.
Im Nw. und N. geht das eigentliche Alpengebirge z. T. sehr allmählich
in die ihm vorgelagerte Hochebene über' diese selbst aber gehört ihrer ganzen
Natur nach noch dem Alpengebiete an, dessen natürliche Grenze der süd-
östliche Steilabfall des Jura-Gebirges und die Donau von Sigma-
ringen bis zu ihrem Eintritt in die Ungarische Tiefebene bei
Preßburg bildet.
Im O. strahlen die Alpenketten in die Ungarische Tiefebene aus. Die
Grenzlinie ist daher hier eine ziemlich unregelmäßige, und es bildet nament-
lich die Grazer Bucht einen tief in das Gebirge einspringenden Winkel.
Gegen die Gebirge der Balkan-Halbinsel werden die Alpen begrenzt durch
eine Linie, welche von Laibach ins Tal der Jdria führt, dieser bis zu
ihrer Einmündung in den Jsonzo und dann dem Lauf des letzteren Flusses
bis zu seiner Mündung folgt.
Durch diese Linie wird das Karstplateau, das in seiner Bildung den Alpen fremd
ist, ans denselben ausgeschieden.
Im 8. fallen die Alpen gegen die Lombardische Ebene steil ab, so daß
hier überall eine scharfe natürliche Grenzlinie vorhanden ist. Gegen die
Apenninen begrenzt man die Alpen durch eine Linie von Alessandria
nach Genua.
Die Alpen besitzen eine mittlere Breite von 180 km, während ihre
größte Längenausdehnung (von Sw. nach No.) 1300 km beträgt.
§ 105. Die Einteilung der Alpen.
Die Alpen bilden nicht, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat,
^einen einzigen, nach N. konvexen Bogen vom Mittelländischen Meer bis
Wien, sie bestehen vielmehr aus zwei solchen, einander ähnlichen Bogen,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
§ ^35. Die j)yrenäen-k?albinsel: ?ie einzelnen Landschaften. 211
hielten sich die Goten. Von hier aus begann die allmähliche Rückeroberung, doch gelang
es erst nach mehr als 7 Jahrhunderten, die Araber völlig aus der Halbinsel zu verdrängen.
Während dieser Kämpfe waren vier christliche Staaten entstanden, Aragonien,
Kastilien, Navarra und Portugal, von denen die drei ersteren sich zum Königreich
Spanien vereinigten.
Die in der Halbinsel gesprochenen Sprachen sind romanische und zer-
fallen in zahlreiche, zum Teil recht abweichende Mundarten. In Spanien
ist die castilische Mundart zur Schriftsprache geworden, das Portugiesische
hat sich zu einer selbständigen Schriftsprache entwickelt. Auch im Volks-
charakter, den Sitten und Gewohnheiten zeigen sich in den einzelnen Land-
schafteu große Gegensätze. In den nördlichsten Gebirgslandschaften haben
die Basken ihre alte iberische Sprache bewahrt.
Die Pyrenäen-Halbinsel ist im ganzen ein armes Land. Die Bevölkerung der
Hochländer ist wesentlich auf Viehzucht und einigen Bergbau angewiesen. Die Ter-
rassenlandschaften und die Tiefebene des Guadalquivir dagegen bieten guten Boden
für Getreide-, Obst- und Weinbau, bedürfen jedoch großenteils künstlicher Bewässe-
ruug. An guten Häfen ist die Halbinsel nicht arm. Seehandel, Schiffahrt und Fischerei
spielen daher eine wichtige Rolle. Durch ihre überseeischen Unternehmungen und die
Erwerbung zahlreicher Kolonien erhoben sich im Beginn der Neuzeit beide Staaten
zu hoher Blüte, Spanien sogar eine Zeitlang zur ersten Macht Europas. Aber infolge
schlechter Verwaltung im Innern und unglücklicher Kriege sanken sie rasch wieder herab.
Auch gingen im 19. Jahrhundert die meisten Kolonien verloren. Industrie ist in Portugal
so gut wie gar nicht vorhanden, in Spanien auf wenige Gegenden beschränkt.
1. Königreich Spanien, 500 000 qkm mit 19'/2 Mill. Einw., 39 auf 1 qkm, kon-
stitutionelle Monarchie, eingeteilt in 49 Provinzen, neben denen aber auch die alten
Landschaftsnamen noch in Gebrauch sind. Von den Kolonien sind Spanien nur die
Eanarischen Inseln, Fernando Po und die Rio-Muni-Kolonie in West-
Afrika verblieben.
2. Republik Portugal, 100 000 qkm mit 6 Mill. Einw., 60 auf 1 qkm,
eingeteilt in 8 Provinzen (einschließlich der Azoren). Kolonien: In Asien G oa, Macao
und das östliche Timor, in Afrika Madeira, Kapverdische Inseln, St. Thome,
Portugiesisch-Guinea (Angola), Portugiesisch, Ostafrika.
§ 135. D i e Pyrenäen-Halbinsel: Die einzelnen
Landschaften.
Die Pyrenäen sind ein Kettengebirge, das sich vom Kap de Crens
nach Nnw. bis zum Golf von Biscaya erstreckt. Im Vergleich zu den Alpen
sind sie ein sehr unwirtliches Gebirge. Es fehlen ihnen die ausgedehnten
Längstäler und die zahlreichen Paßübergänge. Die Hauptkämme liegeu
sehr hoch und sinken, abgesehen vom äußersten Osten und Westen, nur an
wenigen Stellen unter 2500 m herab; auch fallen sie nach beiden Seiten
schroff ab. Die Pyrenäen sind daher dem Verkehr sehr hinderlich und bilden
eine scharfe natürliche Grenze zwischen Franreich und Spanien. An Gipfel-
höhe stehen sie dagegen den Alpen bedeutend nach. Nur die höchsten Gipfel
erheben sich in die Region ewigen Schnees, deren Grenze hier nahe bei
3000 m liegt. Die Gletscherentwicklung ist unbedeutend und fehlt an den
Südabhängen fast ganz.
Die Vegetation des Nordabhanges und der alpinen Region gleicht durchaus
der der Alpen. Der Südabhang hat ein ganz anderes Gepräge. In den südlichen Tälern
mit bereits der Ölbaum aus; an den unteren Hängen bildet die Korkeiche zusammen-
hängende Wälder; von 1300 m Höhe bis in die Alpenregion hinein herrscht der Buchs-
bäum.
Der mittlere Teil des Gebirges ist der höchste, wildeste und uuzugäng-
14*
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Thome Biscaya
Extrahierte Ortsnamen: Aragonien Kastilien Navarra Portugal Spanien Spanien Spanien Europas Portugal Spanien Spanien Spanien West-
Afrika Portugal Asien Macao Timor Afrika Kapverdische Portugiesisch-Guinea Angola Ostafrika Spanien
§ \<{2. Die Karpaten.
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einförmige Ebene, sondern wird durch Alt, Maros, Szamos und deren
Nebenflüsse in parallele Hügelketten gegliedert. Die breiten Flußtäler
sind außerordentlich fruchtbar und bringen Mengen von Getreide und Wein
hervor. Die Hochflächen dagegen öde und unfruchtbar. Reich ist Sieben-
bürgen an Steinsalz.
Während im 0. und 8. das Hochland von den Karpaten mauerartig umschlossen
ist, öffnen sich nach W. mehrere Talwege. Durch das Tal der Schnellen Körös führt
die Eisenbahn von Klausenburg nach Budapest, durch das des Maros diejenige von
Karlsburg nach Szegedin.
Die Bevölkerung Siebenbürgens besteht größtenteils aus Wallachen (meist
Hirten) und Magyaren. Das eigentliche Kulturelement aber bilden die Deutschen.
Sie wurden im 12. Jahrhundert von den ungarischen Königen hier angesiedelt, meist
vom Unterrhein, daher Sachsen genannt. Früher hatten sie viele Vorrechte, die ihnen
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Extrahierte Ortsnamen: Klausenburg Budapest Karlsburg Sachsen
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Fünfter Abschnitt.
lung ausgezeichnet. Sie nimmt ebenfalls von 0. nach W. an Breite ab
und begleitet im allgemeinen die Küste der Ostsee.
In das West elbische Tiefland treten nur die nordwestlichsten Aus-
läufer der südlichen Grenzrücken ein. Das ganze übrige Land ist ein kaum
gegliedertes, fast völlig ebenes Flachland, das sogar auf weite Strecken
unter den Meeresspiegel herabsinkt. Moor und Heide nehmen einen großen
Teil des Gebietes ein, während an den Küsten fruchtbare Marschen sich
ausbreiten.
Das Norddeutsche Tiefland ist im allgemeinen ein armes Land und erfordert
auch da, wo reicher Boden vorhanden ist, die angestrengteste Arbeit von feiten des
Abb. 89. Aufschluß in der Endmoräne (Kies- und Blockpackung) der Rauenberge
bei Fürstenwalde.
Nach Wahrischaffe, die Oberflächengestaltnng des norddeutschen Flachlandes.
Menschen (Deichbauten, Entwässerungen). Auch an Mineralschätzen ist es arm. Wenn
man vom Plateau von Tarnowitz absieht, bilden Steinsalz und Braunkohle die einzigen
nennenswerten Bodenschätze. Selbst an Bausteinen ist bei dem Vorwalten ganz junger
Ablagerungen Mangel. Bon großer Wichtigkeit sind daher die Lehmgruben, welche
das Material für die Backsteine liefern.
Den modernen Verkehrsmitteln bietet Norddeutschland nirgends nennenswerte
Hindernisse. Ein ausgedehntes Eisenbahn-, Straßen- und Kanalnetz durchzieht daher
das ganze Land. Anders in der Vorzeit. Damals waren die zahlreichen Seen, die
Sumpfuiederungen der Flüsse und die ausgedehnten Wälder große Hemmnisse für
den Verkehr, der auf wenige Straßen beschränkt war.
Norddeutschland ist daher niemals eine Völkerstraße gewesen. Die Stürme der Völ-
kerwanderung haben Norddeutschland weit weniger berührt als den Süden. Der Kern der
norddeutschen Bevölkerung, Sachsen und Friesen, haben auch während der Völker-
Wanderung ihre alten Sitze im wesentlichen unverändert behauptet. Die Stämme
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