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Deutschland.
England und Wales zurück, die doppelt so dicht bevölkert sind; auch die
Niederlande (177 E. pro qkm) und Italien (121 E. pro qkm) weisen
höhere Durchschnittswerte aus. Abgesehen von Berlin und den drei freien
Reichsstädten sind das Königreich Sachsen, die Rheinlands und Westfalen am
dichtesten bevölkert, wo die 3—5 fache Bevölkerung auf derselben Fläche sitzt
wie im agrarischen O. In Mecklenburg, Pommern und Ostpreußen finden
wir die dünnste Bevölkerung. Ein Vergleich der letzten Volksdichteangaben
mit früheren zeigt, daß die Zunahme am größten in den Gebieten ist, die
ohnehin schon dichter bevölkert sind. Im 0. und 8. Deutschlands wohnt
die Bevölkerung besonders auf dem Lande, in den übrigen Teilen in Städten.
Großstädtische Bevölkerung findet man besonders im und Nw., mittel-
und kleinstädtische in Mitteldeutschland, klein- und landstädtische im W. Die
fortlaufenden Volkszählungen ergeben, daß die Landbevölkerung zurückgeht,
die Großstädte aber eine enorme Entwickelung aufweisen. 1871 wohnten
2 Mill. E. = 5 %, 1895 7 Mill. E. = 13%- 1905 11,5 Mill. = 19%,
1910 fast 14 Mill. — 21% der Gesamtbevölkerung in Großstädten.
Dieses unverhältnismäßige Wachstum, das in gewissem Sinne auch die
Mittel- und Kleinstädte aufweisen, geschieht auf Kosten des platten Landes,
wo die Bevölkerung deshalb trotz der hohen Geburtenziffer vereinzelt sogar
zurückgeht (Ostpreußen, Pommern, Hohenzollern, die beiden Mecklenburg,
Waldeck). In einzelnen Großstädten ist nur % der Bevölkerung am Orte
geboren, in keiner einzigen geht die ortsgebürtige Bevölkerung über %
hinaus. Die großen Städte üben eine förmliche Anziehungskraft aus, die mit
der Entfernung abnimmt. Daraus erklärt sich die eigentümliche Tatsache,
daß um die Großstädte ein förmlicher Saum stadtähnlicher Dörfer sich lagert,
deren Bevölkerung im engsten wirtschaftlichen Wechselverkehre mit dem groß-
städtischen Zentrum steht.
5. Die Verteilung der Geschlechter und der Lebensalter der Be-
völkerung. Europa unterscheidet sich dadurch wesentlich von anderen Konti-
nenten, daß in ihm das weibliche Geschlecht gegenüber dem männlichen in
bedeutender Überzahl vorhanden ist. Trotzdem in Deutschland mehr Knaben
geboren werden als Mädchen (106 : 100), beträgt infolge der größeren
Sterblichkeit des männlichen Geschlechts der Frauenüberschuß etwa 3%.
Hinsichtlich des Zahlverhältnisses der beiden Geschlechter zeigt sich wieder der
Gegensatz zwischen Industrie und landwirtschaftlichen Distrikten. Im 0. und
8. steigt der Frauenüberschuß über den Durchschnitt; in industriereichen Gebieten
sind die Männer in der Überzahl.
Hinsichtlich der Altersverteilung auf die einzelnen Gebiete in Deutschland
findet man, daß agrarische Distrikte (Süddeutschland, Schleswig-Holstein,
Mecklenburg) viel höhere Lebensalter ausweisen als industrielle. Dies macht
sich so entschieden geltend, daß bezüglich der Alters- und Jnvaliditätsver-
sicherung ein Ausgleich zwischen den einzelnen Gegenden angestrebt werden
mußte. Junge, arbeitskräftige Elemente findet man besonders in Industrie-
bezirken.
B. Volksbildung.
Jnbezug auf geistige Bildung nimmt das Deutsche Reich unter den
europäischen Großstaaten den ersten Rang ein. In den letzten Jahren fand
sich bei den Rekruteneinstellungen unter 2000 Leuten noch nicht ganz einer
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