Die deutschen Landschaften und Stämme. 59
winklig die Wege, die von Italien über die Alpen nach Mittel- und Norddeutschland
führen. Daraus erklärt sich sowohl das hohe Alter der Kultur in
diesem Lande als auch die Tatsache, daß es durch alle Zeitalter
der deutschen Geschichte der Schauplatz großer historischer Ereig-
nisse war. (Römerherrschaft, Völkerwanderung, Ungarneinfälle — 955 Schlacht
auf dem Lechfeld — Kreuzzüge, Blütezeit der Reichsstädte Ulm, Augsburg, Regens-
bürg. Zur Zeit des politischen Verfalls Deutschlands wird die Hochebene der Tum-
melplatz fremder Kriegsvölker, so im Dreißigjährigen Krieg, im Spanischen und
im Osterreichischen Erbfolgekrieg und zuletzt in der napoleonischen Zeit.)
Der Volksstamm der Bayern. Die Natur der Alpen und ihres Vorlands hat
dem Stammescharakter der Bayern seine Hauptzüge aufgedrückt. Ein kraftvolles,
etwas derbes Wesen paart sich mit Einfachheit der Sitten, zähem Festhalten am
Hergebrachten, mit Offenheit und Treue, mit Tapferkeit und Unverzagtheit. Mit
der Freude an der Landwirtschaft verbindet der Bayer Neigung und Geschick zu
künstlerischer Betätigung. Im alpinen Hausbau, in der malerischen Volkstracht
und in der Liebe zu Gesang und Tanz (Volksschauspiele), die er mit allen Gebirgs-
Völkern teilt, offenbart sich sein Sinn für das Schöne. Auf diese Naturanlage des
bayerischen Volksstammes gründet sich auch die traditionelle Kunstpflege der baye-
rischen Fürsten sowie der Ruhm Münchens als Kunststadt..
5. I)ie Deutschen Alpen.
Die Deutschen Alpen umfassen die n. Ketten der Kalkalpen zwischen Boden-
see und Salzach:dieallgäueralpen zwischen Bodensee und Lech, die B a y e -
rischen Alpen zwischen Lech und Inn und die Salzburger Alpen zwischen Inn
und Salzach. Sie ragen in schroffen Wänden und kühnen Gipfeln von 1700 m bis
3000 m auf und bilden die natürliche Scheidewand Deutschlands gegen Österreich.
Die Allgäuer Alpen sind der Hauptsitz der bayerischen Rinderzucht und Milchgewin-
nung, während in den Bayerischen und Salzburger Alpen die Haupterwerbsquelle
die Waldwirtschaft, also Holzgewinnung und Holzverarbeitung, bildet. Wichtigkeit
haben ferner noch die Salzlager von Berchtesgaden. Dank ihrer Naturschönheiten
sind die deutschen Alpengebiete auch ein Hauptziel der Touristen. Zu den besuchtesten
Sommerfrifchorten zählen Oberstdorf in den Allgäuer Alpen, Garmisch und
Partenkirchen in den Bayerischen Alpen und Berchtesgaden und Reichen-
hall in den Salzburger Alpen.
Bedeutung der Alpen für Südbayern. Wiewohl der Anteil des Reichs
an den Alpen gering ist, haben sie doch große Wichtigkeit für die angrenzenden Ge-
biete. Sie sind die Quellstätten zahlreicher Flüsse (welcher?); sie beeinflussen sehr
wesentlich das Klima des s. Bayern, indem sie die warmen Südwinde abhalten;
endlich geht ein großer Teil des deutschen Verkehrs über die Bayerischen Alpen nach
Italien. Der wichtigste Verkehrsweg ist die Brennerbahn, die durch die Linie Mün-
chen—innsbruck erreicht wird und ein Teil der wichtigen Nord-Südexpreßlinie
Berlin—rom ist. Nach Innsbruck führt vom Bodensee die Arlbergbahn. Eine
dritte wichtige Alpenbahn ist die Linie München—salzburg, die durch die Tauern-
bahn Anschluß nach Kärnten und dem Mittelmeer erhält. Die deutschen Alpen sind
also ein hervorragendes Durchgangsgebiet des Verkehrs.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Die deutschen Landschaften und Stämme.
49
und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die
Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten
in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle-
sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be-
trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch
hessische und mainfränkische Einwanderer teil.
Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge-
zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf,
und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind,
so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar-
steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm-
licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun-
gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich
wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten
deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel-
deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän-
del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege
Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes.
Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge-
staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus-
druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch
heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen
Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit
größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau,
Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Ludwig Ludwig Brehm Paul_Gerhard Rudolf_Baumbach Rudolf Ludwig_Richter Ludwig Sebastian_Bach Georg_Friedrich_Hän- Friedrich Robert_Schumann Richard_Wagner
42
C. Länderkunde.
Aufgaben. Gib nach der Völkerkarte an: 1. Welche europäischen Völker
sind Germanen, Romanen, Slawen? 2. Welche Völker wohnen außerdem in
Europa? ssuche die Basken, Kelten, Finnen, Mongolen!) 3. Welche Teile
sind unbewohnt? (Karte der Bevölkerungsdichte!) 4. Wo liegen Gegenden
von weniger als 20 E. auf 1 qkm, wo solche von mehr als 200 E.? 5. Gib
nach der Religionskarte die Sitze der Mohammedaner und der Heiden an?
§ 51. Bedeutung Europas für die Weltwirtschaft. Die dichte Be-
völkerung drängte zu einer allseitigen Ausnutzung des Bodens, der aber für
die Ernährung der Bewohner nicht ausreichte. Die Lage Europas und die
Regsamkeit seiner seefahrenden Völker führte zu einer näheren Kenntnis der
fremden Erdteile, deren Produkte den europäischen Handel mächtig belebten.
Die Kultur Vorderasiens und Ägyptens gelangte über das Mittelmeer
nach Südosteuropa. Im Römerreich verbreitete sie sich über den W des
Erdteils, wurde hier weiterentwickelt und dann als europäische Knltur über
die Ozeane in die übrigen Erdteile geleitet.
Aufgaben. 1. Welche Rohstoffe des Auslandes werden in Europa zu
wertvollen Jndnstrieprodukten umgewandelt? 2. Nenne die Erzeugnisse der
heißen Zone, an deren Handel Europa in erster Reihe beteiligt ist! 3. Ordne
nach der politischen Karte die Länder Europas nach ihrer Größe!
2. Das Deutsche Reich.
540000 qkm, 65 Mill. E., 120 E. auf 1 qkm.
Allgemeines.
§ 52. Lage, Grenzen. In der Mitte Europas liegt das Deutsche
Reich, das Land zwischen Alpen, Nordsee und Ostsee. Nur diese bilden
im 3 und X natürliche Grenzen; nach W und 0 steht unser Vaterland
mit den übrigen Staaten Mitteleuropas — außer Rumänien — in offener
Verbindung. Seine Lage ist daher für den friedlichen Verkehr sehr günstig,
für den Kriegsfall fehr gefährlich. Das ist der Grund, weshalb auf
deutschem Boden so viele europaische Kriege ausgefochteu worden sind,
weshalb Deutschland ein starkes Heer unterhalten muß.
Deutschlands Lage am Weltmeer weist seine Bewohner auch auf die See,
an deren Beherrschung es seit Gründung des Deutschen Reiches in erhöhtem
Maße teilnimmt. Eine starke Flotte zum Schutze unserer Küste und des
deutschen Handels im Auslande ist die notwendige Ergänzung unserer Armee.
Aufgaben. 1. Welcher Breitenkreis schneidet das Maingebiet? 2. Wie
verhält sich diese Linie zu England, zu Böhmen, zu den Karpaten, zu Ruß-
land? 3. Welcher Längenkreis geht über Görlitz, welche Stadt in Pommern
trifft er? 4. Verbinde auf der Karte durch Luftlinien Paris-Moskau, London-
Konstantinopel, Madrid-St. Petersburg, Stockholm-Rom, Wien-Brüssel!
5. Was lehrt der Verlauf dieser Linien über die Lage des Deutschen Reiches?
6. Gib nach der politischen Karte an, welche Länder die Grenzen unseres Reiches
berühren! 7. Welche drei dieser Länder sind europäische Großmächte? 8. Wo
besonders ist das Deutsche Reich auf Verteidigung durch Festungen angewiesen?
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TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europas Vorderasiens Südosteuropa Europa Europa Europas Europas Deutsche
Reich Nordsee Ostsee Mitteleuropas Deutschland Deutschlands Maingebiet England Pommern Konstantinopel Petersburg Stockholm-Rom
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich.
93
durch den Havellandsschen und den Rhin-Kanal. Der Oder—spree-
Kanal verbindet Schlesien und Berlin. Er benutzt den Friedrich-Wilhelm-
.oder Müllroser) Kanal, einen Teil der Spree, bis er bei Köpenick in
diesen Fluß endigt. Von Brandenburg zur Elbe führt der Plauesche Kanal.
Aufgabe. Wie fährt man nach Berlin auf kürzestem Wasserwege von
Breslau, Frankfurt a. £., von Stettin, von Hamburg, von Magdeburg aus?
§ 141. Die Sumpflandschaft des Spreewaldes wird von der Spree
in vielen Armen durchflössen, die, von hochgelegenen Brücken überbaut, im
Sommer für die Kähne, im Winter für den Schlitten und Schlittschuh die
Verkehrswege sind. Die zahlreichen Inseln sind vorzügliches Weideland, die
Gärten liefern Gemüse für die Großstadt Berlin. Vor allem gedeiht die
Gurke; Wasservögel aller Art beleben die Landschaft. Die Bewohner sind
Wenden, noch kenntlich an Sprache und Fraueutracht, die sie in dem früher
fo abgelegenen und unzugänglichen Gebiet bewahrt haben. Die Wenden
sind von hier bis Bautzen in der Lausitz verbreitet.
§ 142. Zwischen der Weichsel und der Oder, im S und N umgeben
von den alten Flußläufen, ist ein kleines Tafelland, die müßig fruchtbare
Poseuer Platte, gelegen. Sie wird im Bogen durchzogen von der Warthe,
an der die Provinzhauptstadt Posen (157) liegt. Posen ist die jüngste
preußische Residenzstadt und eine der stärksten deutschen Festungen. Unter
den zahlreichen Neubauten ragt die Kaiserpfalz hervor. Nach 0 hin
folgen Gnesen, die frühere Krönungsstadt der poluischeu Könige, gegründet
von Otto I., und Hoheufalza (polnisch Jnowrazlaw), der östlichste Ort
Deutschlands mit Salzgewinnung. Unter der poluischeu Bevölkerung werden
neuerdings zahlreiche deutsche Dörfer angelegt. Sie umgebeu oft im
Kranze die kleineren Städte.
Da, wo die ^feste Gesteinsuuterlage die Oder berührt, erfolgte der Über-
gang über den Ätrom bei Frankfurt, während seine Ufer stromabwärts
60. Ansiedlerdorf Jwno, Kr. Schubin. Reihendorf.
(Phot. Kgl. Ansiedlungskommission, Posen.)
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Havellandsschen Berlin Brandenburg Berlin Breslau Frankfurt Stettin Hamburg Magdeburg Berlin Bautzen Posen Gnesen Deutschlands Frankfurt Posen
11. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
213
Jnselarchipel Feuerland südlich
der Magalhäes-Straße geteilt.
Englisch sind die Falkland
Mkländ^-Jnfeln.
E. Rückblick.
§ 330. Aufgaben. 1. Stelle
die Ähnlichkeiten von Nord- und
Südamerika zusammen! (Lage der
Gebirge, Hochebenen, Hochseen,
Tiefebenen, Inseln; Richtung der
Flüsse, des Verkehrs.)
2. Durch welche Umstände sind
beide Teile zunächst auf den At-
lantischen Ozean hingewiesen?
3. In welchen tropischen Län-
dern Amerikas können wegen der
hohen Lage Europäer dauernd
wohnen?
4. Wo ist erschlaffende tropische
Hitze ein Hemmnis sür europäische
Kultur?
5. Wie setzt sich die Bevölke-
ruug Amerikas zusammen? Wo
haben diese Völker (ober Rassen)
ihren Sitz?
6. Wie wirkt dies auf die Ver-
breitung vou Sprachen und Reli-
gioueu?
7. Warum hat Kuba die dich-
teste, Grönland die dünnste Be-
völkernng?
Zeichnung: Die politische
Karte von Südamerika. Der
Äquator geht durch die Mündung
des Amazonenstromes und über
Quito, der Wendekreis fast über
Rio de Janeiro und durch die
Wüste Atacäma. Die Südost-und
die Nordostgrenze können fast ge-
radlinig sein. Chile reicht über
den 20. Grad und nimmt die
Hälfte der Westküste ein. Auf
kleine Ausbuchtungen der Grenzen
wird verzichtet. Größe: Doppel-
blatt im Qnartheft.
N-
N
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Feuerland Amerikas Amerikas Kuba Südamerika Quito Chile
128
§54. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn.
und Tabak werden ausgeführt, ebenso Südfrüchte von den Gestaden des
Adriatischen Meeres. Ungarn liefert große Massen Vieh auf den Welt-
markt. Einige wenige Industriezweige, wie Eisen- und Stahlbearbeitung,
Papier- und Glasherstellung blühen. Durch seine Lage zwischen So.-
und Mitteleuropa ist das Land für den Handel sehr günstig, der durch
den mächtigen Donaustrom und seine Nebenflüsse gefördert wird.
4. Bevölkerung. Österreich, als Ostmark des Deutschen Reiches
gegen die Magyaren gegründet, gelangte unter den Habsburgern, welche
es seit 1278 besitzen, zur Bedeutung. Diese erwarben die umliegenden
Gebiete hinzu, 1526 fand die Vereinigung mit Ungarn und Böhmen statt.
Seit 1438 trugen die Habsburger auch ununterbrochen die deutsche Kaiser-
kröne, ohne allerdings jemals viel für das Reich zu tun. Nur ihre eigne
Hausmacht wurde ständig erweitert. Schwer mußten sie unter Napoleons I.
Angriffen leiden; 1806 legte Franz Ii. die Kaiserkrone nieder und nannte
sich Kaiser von Österreich. Nach Napoleons Sturz an der Spitze des
Deutschen Bundes (1815), wurde es 1866 durch Preußen gezwungen,
aus Deutschland auszuscheiden. Seit 1867 ist Ungarn als selbständiger
Staat anerkannt.
Die jetzige Bevölkerung zeigt ein buntes Gemisch von Stämmen,
Sprachen und Sitten, von denen ein jeder Teil versucht, seinen politsichen
Einfluß zu vermehren, so daß wütende Parteikämpfe das Land entzweien.
Im Alpengebiet und an der Donau bis Wien wohnen überwiegend
Germanen, deren geistige Überlegenheit dem Staate stets am meisten
genützt hat, in Böhmen, Mähren, den Karpatenländern und s. von
Ungarn Slaven und zwar Tschechen, Polen, Slovaken, Ruthenen,
Kroaten, Slovenen; in Ungarn Magyaren. Im Etschtal und
ö. Ungarn wohnen Romanen (welche?). Die vorherrschende Kon-
session ist die römisch-katholische, dazu je vier Millionen evangelisch und
griechisch-orthodox sowie viele Juden in den Städten.
5. Staat und Städte. Das Kaiserreich Österreich und das
Königreich Ungarn sind durch Personalunion unter dem Herrscherhause
der Habsburger verbunden. Gemeinsam ist beiden noch das Heer-, Zoll-
und Münzwesen.
A. Das Kaiserreich Österreich
umfaßt 14 Länder, die im Reichsrate vertreten sind.
(Wiederhole die bei jedem Lande schon erwähnten Städte und
ihre Bedeutung!)
1. Gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg, Hauptstadt
Innsbruck am Inn, Universität und Ausgangspunkt für den Fremden-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons_I. Franz_Ii Franz Napoleons Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Adriatischen_Meeres Mitteleuropa Donaustrom Ungarn Deutschland Ungarn Donau Wien Ungarn Polen Ungarn Etschtal Ungarn Heer- Vorarlberg
84
§ 40. Die Republik Frankreich.
stehen in hoher Blüte. (Zähle die bisher erwähnten Gebiete auf!) Die
Blumenzucht ist bedeutend (Gloire de Dijon-, Marichal Niel-, La France-
Rosen), ebenso Gemüsebau. Nur an Mineralien und Kohlen, welche
eingeführt werden müssen, ist das Land nicht so reich wie England und
Deutschland. Trotzdem hat sich an einigen Punkten eine größere In-
dustrie, besonders in Luxusartikeln, Samt, Seide, Spitzen und Wolle
entwickelt. Daher ist Frankreich seit Jahrhunderten ein Kulturstaat ersten
Ranges, der lange Zeit (bis 1870) die erste Rolle in Europa gespielt
hat und noch heute in allen Angelegenheiten der Welt mitspricht.
4. Bevölkerung. Die Franzosen stammen von den Galliern,
welche Cäsar unterwarf, ab. Durch zahlreiche Einwanderung der Römer
verbreitete sich römische Kultur und Sprache, welche auch nicht durch die
seit dem 5. Jahrhundert n. Chr. Geb. von O. her vordringenden deutschen
Stämme der Burgunder, Westgoten und Franken verdrängt wurde. So
sind die Franzosen Romanen und haben nur ihres Landes Namen, la
France, von dem deutschen Volksstamm. Von den alten Galliern haben
sie bis zum heutigen Tage in ihrem Blute die Gewandtheit im äußern
Benehmen, besonders auch in der Rede, dazu die Lust zu Neuerungen,
vor allem im politischen Leben, und die hohe Begeisterung für ihr Vater-
land. Nach mancherlei Kämpfen im Mittelalter entwickelte sich ein starkes
Königtum unter den Kapetingern, Valois und Bourbonen, von denen ein
Ludwig Xiv. und seine Zeit ganz Europa in Sprache und Sitte, in
Kunst und Wissenschaft, in Politik und Heerwesen beherrschte. Reste der
alten keltischen Bevölkerung leben noch in der Bretagne, an den Grenzen
Belgiens Flamänder, im O. Deutsche, im So. Italiener. Die Religion
ist überwiegend römisch-katholisch, etwa 600000 sind Protestanten.
5. Staat und Städte. Seit 1870 ist Frankreich eine Repu-
blik, an deren Spitze ein Präsident, der Senat und die Deputierten-
kammer steht. Die Namen der alten Provinzen (Jsle de France, Picardie
Bretagne, Dauphinie u. a.) sind verdrängt durch die seit der französischen
Revolution geschaffenen Departements, welche, 86 an Zahl, ihre Namen
meist von der Natur des Landes (des Alpes, des Pyrenees, de la
Seine inferieure, da Rhone u. a.) haben. Die wichtigsten Städte
(wiederhole bei einer jeden das bisher Gesagte!) sind:
Im N. Paris, 23/4 Mill. Einwohner, herrlich durch seine
öffentlichen Bauten, wie die ehemaligen königlichen Schlösser, z. B.
den Louvre (Gemäldegalerie), die Kirchen Notre Dame, Madeleine,
St. Chapelle, und durch seine seit Napoleon Iii. breit angelegten Straßen,
die Boulevards; bedeutend durch seine Industrie, besonders in Modesachen
(Nouveautes de Paris) und durch seinen Handel; daher Mittelpunkt
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Ludwig_Xiv Ludwig Picardie
Bretagne Madeleine Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Marichal_Niel- England Deutschland Frankreich Europa Europa Bretagne Belgiens Frankreich Paris Paris
§ 46. Die Apenninenhalbinset oder Italien.
103
hat Überfluß an Fischen und Korallen. Durch seine Lage ist Italien
für den Handel im Mittelmeer und nach Mitteleuropa begünstigt.
4. Bevölkerung. Wegen seiner günstigen Lage und Fruchtbar-
keit ist Italien seit den ältesten Zeiten von den verschiedensten Völkern
besetzt gewesen. Schon vor der Nömerherrschast waren von N. Gallier,
von S. Griechen eingedrungen. Nach dem Verfall des Römerreiches
fielen in der Zeit der Völkerwanderung viele germanische Stämme ein,
so besonders die Westgoten, Ostgoten, Langobarden, die mit den alten
Römern sich vermischten und den Kern der heutigen Bevölkerung, welche
also Romanen sind, bilden. Im S. gründeten Araber im Mittelalter auf
Sizilien ein Reich, die Normannen eroberten ganz Süditalien, während
der Papst den Kirchenstaat in der Mitte besaß. Durch die Kreuzzüge
erlebte der Handel der norditalienischen Städte einen großen Aufschwung,
deutsche Kaisergeschlechter suchten die Lombardische Ebene und Süditalien
zu behaupten. In der Neuzeit zerfiel das Land in eine Anzahl Klein-
staaten, bis es dem jetzigen Königshause Savoyen-Sardinien in rühm-
reichen Kämpfen gelang, das gesamte Gebiet zu vereinigen. Durch
Zusammenschluß mit Deutschland und Österreich zum Dreibunde hat
das Königreich Italien auch seine Stellung in Europa gesichert. Die
römisch-katholische Kirche herrscht fast ausschließlich.
5. Staaten und Städte. Außer der im mittleren Apennin
gelegenen kleinen Republik San Marino und dem, einen Stadtteil
Roms bildenden Vatikan, welcher Eigentum des Papstes ist, ist das
ganze übrige Land das Königreich Italien, welches in 16 Land-
schaften zerfällt.
Die wichtigsten Landschaften mit den dazu gehörigen bedeutenden
Städten (wiederhole das bisher von ihnen Gesagte!) sind:
1. In Norditalien:
a) Piemont (d. h. am Fuße der Berge). Turin, 335000 Einw.
— Alessandria, starke Festung.
d) Ligurien, einst das Gebiet der blühenden Handelsrepublik
Genua, 235 000 Einw., auf Anhöhen vom Meere ansteigend, mit
geräumigem Hafen.
c) Die Lombardei. Mailand, 490000 Einw., Hauptsitz der
italienischen Industrie, berühmter Dom aus Marmor. — Pavia,
einstige Hauptstadt des Langobardenreiches.
ä) Venetien. Venedig, 150000 Einw., liegt auf vielen kleinen
Inseln in den Lagunen, 9 km vom Festlande, ist auf Pfahlrosten er-
baut und hat vielfach statt eigentlicher Straßen Kanäle. Im Mittel-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
§ 47. Die Balkanhalbinsel. 107
besonders in Bulgarien wird Ackerbau getrieben, stattliche Laubwaldungen
dehnen sich weit aus, die Eiche herrscht vor, so daß stellenweise Schweine-
zucht getrieben wird. Auch Obst, besonders Pflaumen (Bosnien), wird
angebaut. Doch liegt die gesamte Bodenkultur infolge der Jahrhunderte
langen Mißwirtschaft der Türken sehr danieder. Von Haustieren wird
überwiegend das Schaf gezüchtet, welches ein Hauptnahrungsmittel der
Bevölkerung ist, und im Tal der Morawa das Schwein, weil die
großen Eichenwaldungen eine gute Mast liefern. Griechenland hat sich
im letzten Jahrhundert nach der Befreiung vom Türkenjoch bei seiner
tatkräftigen Bevölkerung bedeutend gehoben. Da das Innere wenig
Getreide, nur Öl, Wein und Trauben (Rosinen, Korinthen) hervorbringt,
haben die Griechen ihre alte Tätigkeit, den Handel, wieder aufgenommen.
4. Bevölkerung. Als Übergangsland von Asien nach Europa
ist die Balkanhalbinsel zu allen Zeiten der Schauplatz von heftigen,
andauernden Kämpfen gewesen. Im Altertum hatten die hochbegabten
Griechen den S. inne und behaupteten trotz ihrer Zersplitterung in
viele kleine Staaten die Herrschaft über das Mittelmeer. Sie gingen im
großen Römerreich auf. Dieses erlag im 15. Jahrhundert dem Ansturm
der mohammedanischen Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten
und die im N. ansässigen Bulgaren und Serben unterwarfen. Unter
der Türkenherrschaft ging die Kultur des Landes sehr zurück. Ihr
Vordringen nach Ungarn und bis Wien (1529 und 1683) war ein
Schrecken für ganz Europa. Doch wurden sie glücklich zurückgeschlagen
(Prinz Eugen von Savoyen) und verloren ein Gebiet nach dem andern.
In blutigem Kampfe (1821 — 29) riß sich Griechenland los.
Die jetzige Bevölkerung ist daher sehr gemischt. Im N. wohnen
Slawen, nämlich die Serben und Bulgaren, im W. die Albanesen, im
O. die Türken, zwischen ihnen und im ganzen S. die Griechen. Außer
den Türken, welche sich zur Religion des Mohammed oder dem Islam
bekennen, gehören alle andern Völker der griechisch-katholischen oder
orthodoxen Kirche an.
5. Staaten und Städte:
1. Tie Türkei.
Außer den Besitzungen im w. Asien und nw. Afrika umfaßt das
türkische Reich in Europa zwei Provinzen, Rumelien und Albanien, und
vier tributpflichtige Staaten, Bulgarien, Ostrumelien, Bosnien und Kreta.
Die unumschränkte Herrschaft des Sultans, der zugleich die höchste geist-
liche Macht in Händen hat, ist durch die fortwährende Geldnot und die
Bestechlichkeit der Beamten sehr behindert, er hat den Einflüssen mancher
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Extrahierte Personennamen: Morawa Eugen_von_Savoyen Eugen Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Bulgarien Bosnien Griechenland Asien Europa Altertum Ungarn Wien Europa Griechenland Asien Afrika Europa Albanien Bulgarien Ostrumelien Bosnien Kreta
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§ 102. Die Entwickelung des Weltverkehrs.
Vi. Weltverkehr und Welthandel.
§ 102.
Die Entwickelung des Weltverkehrs.
Bei der Abgeschlossenheit, in der die Völker und Staaten gegen-
einander verharrten, ist selbst der Gedanke eines Weltverkehrs dem
Altertum fremd geblieben. Mit Abneigung wies der Grieche fremde
Völker als „Barbaren" von sich, mit hohem Selbstgefühl erhob sich
der römische Bürger über sie. Nur die Phönizier gewinnen durch
ihre Handelsfahrten Bedeutung, die indes den Untergang Karthagos
nicht überdauert hat.
Erst als das Römervolk Schritt für Schritt den Umkreis des Mittel-
meeres unter seine Herrschaft beugt, entwickelt sich allmählich ein Aus-
tausch der Landesprodukte zwischen den Gestadeländern; und insofern das
römische Reich wirklich die zivilisierte Welt darstellt, kann man in diesem
Mittelmeer-Verkehr den Weltverkehr des Altertums sehen.*)
Mit dem Zerfall der römischen Herrschaft, als die politische Zu-
sammengehörigkeit der Mittelmeer-Länder sich löste, ging dem Mittel-
meere die Bedeutung des Weltmeeres verloren. Die s. Gestadeländer
fielen dem Islam anheim, und Sarazenen, als See- und Küstenräuber
gleich gefürchtet, zerstörten den Verkehr. Den Orienthandel jedoch
wußten, mehr und mehr aufblühend, die norditalischen Handelsrepu-
bliken an sich zu bringen, Genua nachgiebig gegen den Islam,
Venedig wehrhaft ihm trotzend.
Zu gleicher Zeit tat sich mit dem Aufblühen des deutschen Bürger-
tums ein neues Gebiet für den Weltverkehr auf, die Ost- und Nordsee.
Diesen Welthandel des späteren Mittelalters bringt die Hansa an sich,
1241 aus dem Bündnis zwischen Lübeck und Hamburg entstanden: Lübeck
von den Ostseehäfen am weitesten gegen das Herz Deutschlands vorge-
schoben, Hamburg von den Nordseehäsen. In Nowgorod wie in London,
in Bergen wie in Brügge hat die Hansa ihre „Höfe". Indessen das
Vordringen der Türken nach Europa zerreißt die alten Handelsver-
bindungen mit dem Orient: die norditalischen Handelsstaaten ebenso wie
die Ostseehäfen, zumal Lübeck, empfinden den Schlag; nur der Nordsee-
Verkehr, unabhängig von dem Orient, behauptet sich ungeschwächt.
*) „Das Mittelländische Meer das Weltmeer des Altertums, der Atlantische
Ozean das Mittelländische Meer der Neuzeit/'
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Extrahierte Ortsnamen: Genua Nordsee Hamburg Deutschlands Hamburg London Europa Atlantische
Ozean