Besondere Sorge wurde für die Neugestaltung des preußischen Heeres aufgewendet. Hierfür war besonders Gebhard David Scharnhorst tätig. Er war ein Bauernsohn aus dem Hannoverischen, hatte im Heere des Kurfürsten von Hannover gedient und war als Oberleutnant der Artillerie in das preußische Heer
Scharnhorst.
eingetreten. Scharnhorst war nicht nur eiu tapferer Kriegs-ntann, sondern auch ein tüchtiger Kenner der Kriegskunst und dem deutschen Baterlande treu ergeben. Bis zum Jahre 1806 bestand das preußische Heer zum großen Teil aus angeworbenen Leuten. Die gemeinen Soldaten wurden roh behandelt. Die Handhabung der Waffen war schwerfällig und durch vieles Überflüssige mühselig. Man setzte einen Stolz darein, daß ein Regiment beim Marschieren nur einen einzigen Tritt, beim Schießen nur einen einzigen Knall hören ließ; alle Soldaten mußten Zöpfe von gleicher Länge tragen und kamen in der Nacht vor einer Parade kaum zum Schlafen, weil sie einander frisieren und pudern mußten. Geringe Fehler im Dienste wurden mit Stockprügeln, größere mit Spießrutenlausen bestraft. Das ganze Heer war wie eine große Maschine und wurde nur durch sklavische
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Extrahierte Personennamen: Gebhard_David_Scharnhorst David
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Extrahierte Personennamen: Leo_Ix Leo Leo Leo Friedrich_von_Büren Friedrich Friedrich_I. Friebrichs_I. Friedrich_der_Einäugige Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich_— Friedrich Barbarossa Barbarossa
Einfach wie die Kleidung und Wohnung, war auch die Lebensweise. Gleich nach dem Aufstehen wurde im Winter wie im Sommer^ein kaltes Bad genommen. Dem Bade folgte eine Mahlzeit. Sie bestand aus wildem Obst, Wildbret, Milch und Käse. Als Getränk biente Bier, das iit jedem Hause aus Gerste und Haber gebraut wurde. Beim Essen hatte jeder seinen besonderen Sitz von ausgeschüttetem Stroh oder Moos, worüber oftmals eine Bärenhaut ausgebreitet war, und vor sich ein niederes Tischlein von Holz, auf das die Speisen ausgestellt wurden. Nach dem Essen ging man den Geschäften nach. Die
'nth/»,mth.
Line Ansiedlung der alten Deutschen.
Männer zogen in den Wald auf die Jagd, die Frauen beschäftigten sich mit Spinnen, Weben und sonstigen häuslichen Arbeiten.
Schwere Arbeiten wurden als entehrend sür den freien Mann angesehen. Ihm ziemte nur Jagd und Krieg. Darum mußten die Frauen und Knechte das Feld bebauen. Der Ackerbau war nicht sehr ergiebig; wegen des rauhen Klimas gediehen nur Gerste und Haber, veredeltes Obst gab es nicht. An guten Weideplätzen war kein Mangel; man hatte darum große Herden von Schasen, Pferden und Rindvieh; allein diese Tiere waren klein und unansehnlich.
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kaltes Bad genommen. Dem Bade folgte eine Mahlzeit. Sie bestand aus wildem Obst, Wildbret. Milch und Käse. Als Getränk diente Bier, das in jedem Hause aus Gerste und Haber gebraut wurde. Beim Essen hatte jeder seinen besonderen Sitz von ausgeschüttetem Stroh oder Moos, worüber oftmals eine Bärenhaut ausgebreitet war, und vor sich ein niederes Tischlein von Holz, auf das die Speisen ausgestellt wurden. Nach dem Essen ging man den Geschäften nach. Die Männer zogen in den Wald auf die Jagd, die Frauen beschäftigten sich mit Spinnen, Weben und sonstigen häuslichen Arbeiten.
Line Ansiedlung 6er alten Deutschen.
Schwere Arbeiten wurden als entehrend für den freien Mann angesehen. Ihm ziemte nur Jagd und Krieg. Darum mußten die Frauen und Knechte das Feld bebauen. Der Ackerbau war nicht sehr ergiebig; wegen des rauhen Klimas gediehen nur Gerste und Haber, veredeltes Obst gab es nicht. An guteu Weideplätzen war kein Mangel; man hatte darum große Herden von Schafen, Pferden und Rindvieh, allein diese Tiere waren klein und un-
ansehnlich.
Bei der Erziehung ihrer Kinder sahen die alten Deutschen
hauptsächlich daraus, daß sie gesund, kräftig und abgehärtet wurden, und daß sie Zucht und Sitte hochhalten lernten. Wenn
ein Sohn das achtzehnte Jahr erreicht hatte, wurde er wehrhaft
gemacht; der Vater führte ihn in die Versammlung der freien
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- 82 —
weiteren Ausbildung '-Keifen durch Deutschland. Holland, Italien. In Padua verweilte er längere Zeit und beschäftigte sich eifrig mit der Sternkunde und Sterndeuterei; denn in der damaligen Zeit
Wallenftem.
herrschte auch bei den Gebildeten und Gelehrten der Aberglaube, man könne aus den Gestirnen die Zukunft und die Schicksale der Menschen vorhersagen. Nach seiner Heimkehr trat er ins kaiserliche Heer ein und machte einen Feldzug gegen die Türken mit. Hier zeichnete er sich so sehr aus, daß er, kaum dreiundzwanzig Jahre alt, zum Hauptmann befördert wurde. Durch eine bedeutende Erbschaft und durch die Heirat mit einer begüterten Witwe gelangte er zu großem Reichtum.
Wenn in jener Zeit ein Fürst Krieg führen wollte, mußte er sich seine Soldaten anwerben. Er beauftragte damit tüchtige Kriegsleute. Diese sandten Offiziere ans, die in Städten und Dörfern auf öffentlichen Plätzen die Fahne des Kriegsherrn aufpflanzten und durch Trommelschlag bekannt machten, daß Leute angenommen würden, die Lust zum Kriegsdienste hätten. Die Angeworbenen erhielten ein stattliches Handgeld und leisteten den Fahneneid. Für die Bekleidung hatten sie selbst zu sorgen, Waffen und L>old erhielten sie vom Kriegsherrn. Hatte ein Kriegsmann ein Regi-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holland Italien Padua
— 116 —
Besondere Sorge wurde für die Neugestaltung des preußischen Heeres aufgewendet. Hierfür war besonders Gebhard David Scharnhorst thätig. Er war ein Bauernsohn ans dem Hannoverischen, hatte im Heere des Kurfürsten von Hannover gedient und war als Oberlieutenant der Artillerie in das preußische Heer eingetreten. Scharnhorst war nicht nur ein tapferer Kriegsmann, sondern auch ein tüchtiger Kenner der Kriegskunst und dem deutschen Vaterlande treu ergeben. Bis zum Jahre 1806 bestand das preußische Heer znm großen Teil aus angeworbenen Leuten. Die
Scharnhorst.
gemeinen Soldaten wurden roh behandelt. Die Handhabung der Waffen war schwerfällig und durch vieles Überflüssige mühselig. Man setzte einen Stolz darein, daß ein Regiment beim Marschieren nur einen einzigen Tritt, beim Schießen nur einen einzigen Knall hören ließ; alle Soldaten mußten Zopfe von gleicher Länge tragen und kamen in der Nacht vor einer Parade kaum zum Schlafen, weil sie einander frisieren und pudern mußten. Geringe Fehler im Dienste wurden mit Stockprügeln, größere mit Spießrutenlaufen bestraft. Das ganze Heer war wie eine große Maschine
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Extrahierte Personennamen: Gebhard_David_Scharnhorst David
— 162 —
Nationalfesten, die von Zeit zu Zeit an verschiedenen Orten abgehalten wurden, kamen die Hellenen von überallher zusammen, sogar aus deu Kolonien, die im Verlanfe der Zeit in Kleinasien, Afrika, Sizilien und Italien gegründet worden waren. Das am meisten besuchte Nationalfest, die sogenannten Olympischen Spiele, wurde zu Olympia, im westlichen Teile des Peloponnes, alle vier Jahre abgehalten. Mit religiösen Feierlichkeiten zu Ehren des Zeus waren Wettkämpfe im Lanf und Wurs, im Ringen und Springen, sowie großartige Wagenrennen verbunden. Die Sieger in den Wett-, kämpfen erhielten Ölzweige und wurden überall, wo sie mit Hellenen zusammenkamen, hochgeehrt.
2. Von dem spartanischen Staate.
Die südöstliche Landschaft des Peloponnes hieß Lakonien. Sie war westlich von dem rauhen Gebirge Taygetns begrenzt und von dem Flusse Enrotas durchströmt, an dem die vornehmste Stadt, Lparta, lag. Als die Dorier in Lakonien eindrangen, unterwarf sich ihnen ein Teil der achäifchen Bevölkerung durch friedlichen Vertrag, ein anderer Teil dagegen leistete bewaffneten Widerstand. Die ersteren behielten ihre Freiheit und einen Teil ihrer Ländereien, die letzteren, so viele ihrer den Kampf überlebten, wurden zu Sklaven gemacht und erhielten den Namen Heloten.
Ans dem eroberten Ackerlande wurden 9000 Güterlofe gemacht für die erobernden Dorier, die fortan die herrschende Klasse in Lakonien waren und in Sparta wohnten, woher sie den Namen Spartaner erhielten. Ihre Güter waren unteilbar und dursten nicht verkauft werden.
Um das Jahr 900 waren mancherlei Unordnungen und Parteiungen in Sparta eingerissen. Darum forderten die Spartaner ihren Mitbürger Lykurg auf, zur Herstellung einer neuen Ordnung Vorschläge zu machen. Durch Lykurg erhielt Sparta eine Verfassung, welche über 600 Jahre bestand. An der Spitze des Staates standen zwei Könige; die Gewalt derselben war eingeschränkt durch den „Rat der Alten", der aus 28 unbescholtenen, mindestens 60 Jahre alten Männern bestand. Die Volksversammlung, an der alle Spartaner teilnahmen, entschied über vorgeschlagene Gesetze, über Krieg und Frieden und sonstige das Gemeinwesen betreffende Angelegenheiten. In der Folgezeit wurden die fünf Ephoren, die auf je ein Jahr gewählt wurden, die eigentlichen Machthaber in Sparta.
Lykurg wollte aus den Spartanern ein einfaches, sittenstrenges, kriegerisches und vaterlandsliebendes Volk machen. Darum ordnete er an, daß alle Spartaner vor dem Gesetze gleich sein und auch die gleiche einfache Lebensweise haben sollten. Dies ging so weit, daß die Spartaner sogar ihre Mahlzeiten gemeinsam und sozusagen öffentlich einnehmen mußten. Ein spartanisches National-
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49
Sachsenland und erst nach 3 Jahren unterwarfen sich Witte-
kind und Albion, die sächsischen Herzoge, und ließen sich taufen.
Dann hatte er auch mit den Milzen in Brandenburg und
mit den Avaren in Ungarn zu kämpfen. Nachdem sich die
Sachsen noch einmal empört hatten, wurde doch endlich 803
ein steter Frieden mit ihnen geschlossen, nach welchem sie ihre
Gesetze und Einrichtungen behielten und von ihren eigenen
Grafen regiert wurden. Für die Verbreitung des Christen-
thums wirkten die in Sachsen gegründeten Klöster, z. B.
Münster, Osnabrück, Münden, Paderborn, Bremen u. s. w.
Karls Reich erstreckte sich nun von der Nordsee bis an den
Ebro in Spanien und vom atlantischen Meere bis an die
Raab in Ungarn. Im Jahr 800 reiste Karl nach Nom, wo
ihm, während er am Weihnachtsfeste dem Gottesdienste in
der Peterskirche beiwohnte, von dem Pabste unter dem Zurufe
des Volks unerwartet die römische Kaiserkrone aufgesetzt wurde.
Seine Regierung war musterhaft. Sein Reich ver-
waltete er durch Grafen — Markgrafen, Pfalzgrafen, Send-
grafen, Landgrafen, und aus allen Theilen desselben mußte
ihm selbst berichtet werden. Er sorgte für die Bildung der
Geistlichen, stiftete Bisthümer, Kirchen und Schulen, ver-
besserte die Kirchenmusik, war wohlthätig gegen Arme und
Kranke, liebte die Wissenschaften und die Gelehrten, lernte
selbst als Mann noch schreiben, war ein zärtlicher Vater
seiner Kinder und ein sorgfältiger Verwalter seiner Güter.
Dabei war er sehr mäßig, in Kleidung einfach, heiter und
stets thätig. Fremde Fürsten, sogar der Challfe von Bagdad,
Harun al Raschid, bewarben sich um seine Freundschaft und
schickten ihm oft kostbare Geschenke. Sein Lieblingsaufenthalt
war Aachen; doch pflegte er nicht immer an einem und demselben
Orte zu wohnen. Von seinen 3 Söhnen überlebte ihn nur
Ludwig. Er starb 814, nachdem er fast 46 Jahre regiert unv
ein Alter von 72 Jahren erreicht hatte. Sein Leichnam liegt
in der von ihm erbauten Kirche in Aachen begraben.
4
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Extrahierte Personennamen: Karls_Reich Karls Karl Karl Harun_al_Raschid Ludwig Ludwig
3g
Gestalten. Ihre Kost war einfach, ihre Bedeckung dürftig,
aus Thierfellen bestehend, selbst im Winter badeten sie sich
in Flüssen. Die Kinder liefen nackt umher. Jagd und Krieg
war ihre Lieblingsbeschäftigung, Liebe zum Vaterland und
zur Freiherr ihre Hauptneigung. Städte verglichen sie Ge-
fängnissen; daher standen ihre Hütten zerstreut. Von früh
an wurde die Jugend in den Waffen geübt; bei festlichen
Gelegenheiten tanzten nackte Jünglinge zwischen blosen Schwer-
tern und aufgerichteten Spießen. In Friedenszeiten arbeiteten
die freien Männer nicht, Ackerbau und Haushaltung war den
Weibern und Sclaven überlaffen. Ihr Reichthum bestand im
Besitz zahlreicher Heerden von Rindvieh und Pferden. Dem
Karakter nach waren sie treu, redlich und keusch. Zwei Un-
tugenden tadelten die Römer an ihnen, Spiel und Trunksucht.
Das Volk bestand aus Freien und Sclaven. Die letztern
hatten aber ein besseres Looö, als bei andern Völkern; die
Herren gaben ihnen gegen eine bestimmte Abgabe Haus, Hof
und Feld, aber Waffen durften sie nicht tragen. Die freien
Männer theilten sich in Adel und Volk; aus dem Adel wurden
die Könige gewählt, wo es solche gab. Aber Heerführer war
der Tapferste. Wichtige Angelegenheiten berathschlagte das
ganze Volk. Die Verhandlung geschah im Freien, gewöhnlich
am Reu- oder Vollmond; Jedermann erschien dabei bewaffnet.
In Kriegözeiten wurden alle freien Männer zu den Waffen
gerufen: das war der Heerbann. Weiber, Kinder und alles
bewegliche Gut folgten, wenn der Zug in ein fremdes Land
ging. Auch die Weiber waren dann oft bewaffnet. Schild
und Speer waren die Waffen, Helm und Panzer trugen nur
wenige und Schwerter waren, selten. Vor der Schlacht wurde
der Schlachtgesang angestimmt, der fürchterlich tönte.
Die alten Deutschen leiteten ihren Ursprung von den
Göttern her. Man, den Sohn des Gottes Teut oder Tuiskon,
nannten sie ihren Stammvater. Ihre Götter verehrten sie
in Hainen und Wäldern. Gleich den Persern verehrten sie
Sonne und Feuer, als obersten Gott aber den Wodan, den
sie auch Allvater hießen. Für die wohlthätigfie Göttin hielten
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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