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1. Geschichtsbilder - S. 6

1903 - Berlin : Süsserott
— 6 - Ochsenhaut umspannen könne. Gern gewährte man ihr den geringen Wunsch. Die schlaue Phönizierin zerschnitt jedoch die Haut in viele schmale Streifen, knüpfte dieselben aneinander und umgrenzte damit eine große Fläche Landes. Auf derselben gründete sie eine Stadt, die den Namen Karthago, d. h. neue Stadt, erhielt. 7. Religion. — Die Phönizier waren abscheuliche Götzendiener. Sie verehrten auf waldigen Höhen den Sonnengott Baal und die Mondgöttin Ast arte. Dem schrecklichen Feuergott Moloch brachten sie Menschenopfer. Die eherne Bildsäule dieses Gottes war iuweudig hohl und wurde mit Feuer gefüllt. In die glühenden Arme des Götzenbildes legte man unschuldige Kinder als Opfergabe. ^ 8. Geschichtliches. — Phönizien zerfiel in eine große Anzahl Städte. Jede Stadt hatte ihre eigene Regierung; alle waren aber zu einem Bunde vereinigt. Die wichtigsten Städte waren Tyrus und Sidon, Den schönsten Glanz erreichte Phönizien zur Zeit Davids und Salomos. 1000 v. Chr. Der König Hiram von Tyrus lieferte dem Salomo Cedernholz und Steine zum Tempelbau. Der Reichtum des Landes lockte aber fremde Eroberer herbei. Tyrus wurde nach 13 jähriger Belagerung von Nebukadnezar erobert, aber auf einer benachbarten Insel als Neu-Tyrus wieder aufgebaut. Alexander der Große zerstörte 332 v. Chr. Neu-Tyrus und machte dem phönizischen Welthandel ein Ende. 3 Die Assyrer und Mavykonier. a. Alt-Babylonien. 1. Land. — Zwischen Euphrat und Tigris lag die große Ebeue Siuear. Die regelmäßigen Überschwemmungen beider Flüsse machten das Land ungemein fruchtbar. Das Getreide trug zweihundert- bis dreihuudert-fültige Frucht. Im Süden, am Unterlauf des Euphrat, wohuteu die Babylonier, nördlich von diesen die Assyrer. Beide Völker waren einander in Sitten und Gewohnheiten verwandt und führten anfangs den gemeinsamen Namen Chaldäer. 2. Die Chaldäer waren ein Handelsvolk. Sie kannten Münzen, Maße und Gewichte. Neben Ackerban trieben sie auch Gewerbe, namentlich Teppichweberei und Purpurfärberei. Unübertroffen waren sie im Ziegelbau. Aus der tonigen Erde ihres Landes bereiteten sie Backsteine, welche an der Luft getrocknet oder im Ofen gebrannt wurden. Selbst ihre Särge wurden aus Tou verfertigt. Heute liegen ihre Bauwerke in Trümmern. 3. Sternkunde. — Sehr erfahren waren die Chaldäer in der Himmelskunde. Die Priester oder Magier beobachteten die Gestirne. Sie berechneten das Jahr zu 365!/4 Tagen und zerlegten es in Monate und Wochen. Tag und Nacht teilten sie in je 12 Stunden. Mit Sonnen-nnd Wasseruhren maßen sie die Zeit. Den Eintritt von Sonnen- und Mondfinsternissen verstanden sie genau zu berechnen. Die Magier deuteten aus der Stellung der Gestirne auch die Schicksale der Menschen. 4. Keilschrift. — Die Schrift der Chaldäer hieß die Keilschrift. Man schrieb auf Tafelu aus feuchtem Ton, die fciaitn an der Sonne getrocknet oder am Fener gebrannt wurden. In der weichen Tontafel ließen sich am besten kurze Striche anbringen; deshalb bestand die Schrift aus keilförmig zugespitzten, senkrechten, wagerechten oder schrägen Strichen. Nur die Priester verstanden die Keilschrift. 5. Babylon. — Der Stifter des babylonischen Reiches ist Nimrod, ein Zeitgenosse Abrahams. Die heilige Schrift nennt ihn einen gewaltigen

2. Geschichtsbilder - S. 23

1903 - Berlin : Süsserott
- 23 — Peloponnes, die Achäer, wanderten aus; die Zurückbleibende» wnrden unterjocht und unter dem Namen Heloten zu Sklaven gemacht. Die Dorier erbauten am Flusse Eurotas die Stadt Sparta und nannten sich Spartaner. Sie wurden von zwei Königen regiert. Viele Unordnungen und Streitigkeiten drohten aber den Untergang des Reichs herbei-,zuführen. Da rettete Lykurg durch seine Gesetzgebung den Staat. 2. Lykurg stammte aus königlichem Geschlechte, hatte jedoch die ihm angebotene Königswürde verschmäht. Ans vielen Reisen lernte er die Sitten und Rechte anderer Völker kennen und kehrte um 888 v. Chr. nach Sparta zurück, um durch weise Gesetze dem Verderben der Vaterstadt zu steuern. 3. Die Lykurgische Verfassung. — a) Die Könige. An der Spitze des Staates standen zwei Könige. Sie waren Oberpriester und Anführer im Kriege, b) Der Rat der Alten. Den Königen zur Seite stand der Rat der Altem Derselbe bestand aus 28 Männern, die über 60 Jahre alt sein mußten. Sie wurden durch Zuruf vom Volke erwählt, c) Die Ephoren. Dies waren fünf Aufseher, die alle Beamten des Staates beaufsichtigten. Sie konnten sogar die Könige anklagen, cl) Die Volksversammlung. Jeden Monat, zur Zeit der Vollmondes, fand eine Volksversammlung statt. An derselben durfte jeder Spartaner teilnehmen, der das 30. Lebensjahr vollendet hatte. In der Volksversammlung wurden keine Reden gehalten, sondern durch Ja und Nein über die Vorschläge der Könige und des Rats der Alten abgestimmt. — Die Nachkommen der unterworfenen Urbevölkerung zerfielen in Periöken und Heloten. Die Periökeu waren frei, hatten aber nur geringe Rechte; die Heloten waren Sklaven. 4. Teilung des Grundbesitzes. — Lykurg hielt die Ungleichheit des Besitzes sür schädlich. Der Unterschied von reich und arm sollte aufhören. Er machte 39000 Lose, 9000 große und 30000 kleine. Jeder der eigentlichen Spartaner erhielt ein großes, jeder der 30000 Periöken ein kleines Grundstück. Niemand durste sein Eigentum verkaufen. Die Heloten bekamen nichts, sondern mußten die Äcker der Spartaner bebauen. Sie wurden auch soust grausam behandelt. Oft dienten sie den spartanischen Jünglingen als Zielscheibe bei der Jagd. 5. Eisernes Geld. — Lykurg verbot den Gebrauch von Gold- und Silbermünzen. Er führte eisernes Stabgeld ein. Wer über 600 Mark besaß, beburfte zur Aufbewahrung eines großen Gemaches und zum Fort-schaffeu eines zweispännigen Wagens. Handel und Verkehr mit anderen Völkern hörten auf, weil diese kein eisernes Geld annehmen wollten. Diebstahl, Betrug und Bestechung gab es in Sparta nicht. Kein Spartaner blieb lange in der Fremde, aber auch keiu Fremder lange in Sparta. 6. Lebensweise. — Kleidung und Hausgeräte mußten in Sparta selbst angefertigt werden. Putzsucht kannte man nicht. Die Kleidung bestand nur aus zwei Stücken, einem ärmellosen, wollenen Untergewande und einem runden oder viereckigen Tuche. Beim Bau eines Hauses wurden nur Axt und Säge gebraucht. Einfach war auch die Nahrung. Alle Spartaner aßen gemeinschaftlich anf dem Marktplatze. Je 15 Männer bildeten eine Tischgesellschaft. Nicht einmal die Könige dursten zu Hause essen. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe, ein Gemisch von Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. Ein fremder König hatte viel von dieser schwarzen Suppe gehört und ließ sich dieselbe durch einen spartanischen Koch bereiten. Ihm wollte aber das seltsame Gericht nicht schmecken. „Das glaube ich

3. Geschichtsbilder - S. 51

1903 - Berlin : Süsserott
— 51 — Numidern günstig. Um die römische Habsucht zu reizen, schüttete er punische Feigen von seltener Größe und Schönheit vor dem Senate aus und sprach: „Nur drei Tagereisen ist das Laud entfernt, das so köstliche Früchte trägt." Jede Rede, welche Cato im Senate hielt, beschloß er mit den Worten: „Übrigens bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden muß." 2. Karthagos Verteidigung. — Weil die Klagen der Karthager in Rom kein Gehör fanden, griffen sie zu den Waffen, um sich der Numider zu erwehren. Das erklärten die Römer als Friedensbruch, und so begann der dritte punische Krieg. Die Karthager suchten das drohende Verderben abzuwehren, baten um Entschuldigung und gelobten Unterwerfung. Sie stellten 300 vornehme Geiseln zum Unterpfande. Die Römer forderten Auslieferung aller Waffen und Schiffe. Karthago gehorchte. Als aber die Römer hierauf die Räumung der Stadt verlangten und den Karthagern geboten, 15 km vom Meere entfernt sich anzusiedeln, ergriff diese der Mut der Verzweiflung. Sie waren entschlossen, zu siegen oder zu sterben. Tag und Nacht wurde gearbeitet, um alles auffindbare Metall zu Waffen zu schmieden. Die Bildsäulen der Götter wurden eingeschmolzen. Die Frauen opferten ihr Geschmeide zu Pfeilspitzen, ihr Haar zu Bogensehnen. Viele Gebäude wurden niedergerissen, und aus ihren Balken Schisse gebaut. Den Hasen sperrte man durch eine eiserne Kette. 3. Karthagos Untergang. — Zwei Jahre verteidigte sich Karthago heldenmütig gegen den Feind. Da erhielt der jüngere Scipio den Oberbefehl über das römische Heer. Er schnitt der belagerten Stadt die Zufuhr zu Lande und zu Wasser ab und eroberte sie endlich. Straße für Straße, Hans für Haus wurde erstürmt. Karthago ging in Flammen auf. 17 Tage wütete der Brand. Dann wurde die Stätte vollends zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Von ihren 700000 Bewohnern hatten saunt 50 000 ihr Leben gerettet. Das karthagische Gebiet ward unter dem Namen Afrika eine römische Provinz. Scipio empfing den Beinamen Afrikanus der Jüngere. 10. Roms Entartung. ^ 1 Die alten Römer waren ein rauhes, aber tapferes und tugendhaftes Volk. Tapferkeit und Tugend gehörten so eng zusammen, daß sie für beide Begriffe dasselbe Wort hatten. Ein angefangenes Unternehmen führten sie mit größter Beharrlichkeit zu Ende und zeigten sich ebenso maßvoll im Glück wie unverzagt im Unglück. Allerdings war ihr Charakter hart, oft grausam. Der Ackerbau bildete ihre Hauptbeschäftigung. Mancher Römer wurde vom Pfluge hinweg zum Feldherrn berufen und kehrte nach Beendigung des Krieges zu seiner alten Beschäftigung zurück. Später wnrde der Kriegsdienst die Hauptbeschäftigung des Römers. Jeder Bürger war dienstpflichtig, nur Ehrlose blieben ausgeschlossen. Das Heer teilte sich in Legionen. Jede Legion war anfänglich 3000, später 6000 Mann stark. Ihr voran wurde auf hoher Stange ein silberner oder vergoldeter Adler getragen. Den Kopf des Kriegers schützte der Helm, seine Brust der Panzer. Er deckte sich mit dem Schilde und kämpfte mit Lanze und Schwert. — Dem Manne stand die Gattin ebenbürtig zur Seite. Sie leitete das Hauswesen, half bei der Feldarbeit und erzog ihre Kinder. Diese lernten Lesen, Schreiben und Rechnen, mußten auch das Zwölftafelgesetz, die Grunblage des römischen Rechts, auswenbig lernen. Die Wohnhäuser waren anfangs ans Holz gebaut und höchst einfach eingerichtet. Einfach war auch die Lebensweise. Die Hauptmahlzeit wurde am Abend eingenommen, meist gab es Rüben und Gemüse, nur bei festlichen Gelegenheiten wurde Fleisch gereicht. Die Kleidung bestand bei den Männern aus der Toga und der Tunika. Die Toga war eine Art Mantel, der über die Schulter geworfen wurde, so 4*

4. Geschichtsbilder - S. 282

1903 - Berlin : Süsserott
auf Neu-Guinea, der Bismarck-Archipel und die Marschallinseln tu Besitz genommen. Zum besseren Schutze der deutschen Küsten ward der Kaiser-Wilhelm-Kanal angelegt, der die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Für den inneren Ausban des neuen Reiches sorgte Kaiser Wilhelm durch zahlreiche Gesetze. Bald nach Beendigung des Krieges wurden im nenen Reiche gleiches Maß, gleiches Gewicht und gleiche Münzen eingeführt. Hierdurch wnrde das Deutsche Reich ein einheitliches Handels- und Verkehrsgebiet. Heer und Flotte wurden vermehrt. Die Rechtspflege fand 1879 ihre noch jetzt bestehende Ordnung. In Leipzig wurde als oberster Gerichtshof für das ganze Reich das Reichsgericht gegründet. Das Post-nnd Telegraphenwesen wurde vom Reiche übernommen und nahm gewaltigen Aufschwung. Der General-Postmeister Stephan veranlaßte die Gründung eines Weltpostvereins, der fast alle Länder der Erde umfaßt. 3. Kaiser Wilhelms I. Arbeiterfürsorge. — Ganz besonders lag dem Kaiser das Wohl der Arbeiter am Herzen. Durch eine Botschaft ließ er am 17. November 1881 im Reichstage seine arbeiter-freundlichen Absichten verkünden. Er wollte die Arbeiter vor unverschuldeter Not schützen und ihnen in Krankheitsfällen und für die Zeit des Alters helfen. Die Soun-tagsarbeit und die Arbeit der Frauen und Kinder wurde beschränkt. Die vom deutschen Volke im Jahre 1878 gesammelte Kaiser Wilhelm -Spende bestimmte der Kaiser zu einer Altersversorgung für Arbeiter. Zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wurden Einigungsämter ins Leben gerufen. Im Jahre 1883 entstand das Krankenkassengesetz, welches im Laufe der Zeit mehrfach verbessert wurde. Das Kraukenkasseu-Gesetz sichert allen Arbeitern gegen einen geringen Beitrag freie ärztliche Behandlung, Arznei und Krankengeld, im Sterbefalle auch ein Begräbnis-geld. Die Krankenunterstützung endet mit Ablauf der 13. Krankenwoche. Die Kosten der Krankenversicherung werden durch Beiträge ausgebracht, 2/3 derselben zahlen die Ver-sicherten, \'3 die Arbeitgeber. Die größte Verbreitung haben die Ortskrankenkassen gefunden. Daneben gibt es zahlreiche Gewerks-Krankenkassen. Das Unfallversicherungs-Gesetz von 1884 verpflichtet die Arbeitgeber, ihre Arbeiter gegen Betriebsunfälle zu versichern. Im Falle einer vorübergehenden Verletzung werden Heilkosten gezahlt, -iritt infolge eines Unfalls dauernde Erwerbsunfähigkeit ein, so wird eine Unfallrente bis zu 2/3 des bisherigen Arbeitsverdienstes gewährt. Die Hinterbliebenen des Verunglückten erhalten Ersatz für die Beerdigungskosten und eine dauernde Unterstützung. Witwen erhalten bis zu ihrem Tode eine Rente bis zu 3/5, Kinder bis zum 15. Lebensjahre eine Rente bis zu 15 des Arbeitsverdienstes ihres Ernährers. Dann ließ der Kaiser ein Alters- und Jnvaliditüts-Gesetz^ans-arbeiten, erlebte aber die Fertigstellung desselben nicht mehr, ^eöer Arbeiter sollte vom 70. Lebensjahre an eine Altersrente, und wenn er früher Invalide, d. H. dauernd erwerbsunfähig wurde, eine Invalidenrente beziehen. 4. Kaiser Wilhelms I. Person und Lebensweise. — Unablässig arbeitete und sorgte der Kaiser für sein Volk. Gar ost sah man, wenn alles im schlosse schon schlief, in seinem Arbeitszimmer noch die Lampe brennen. In Berlin bewohnte der Kaiser nicht das königliche Schloß, sondern das einfache Palais am Eingang der Linden gegenüber dem Denkmale Friedrichs des Großen. So oft der Kaiser sich an dein Eckfenster zeigte, brausten ihm Inbelrnfe entgegen. Immer größer wurden die Scharen des Volkes, welche sich um die Mittagszeit vor Dem Palais versammelten, um das Antlitz des Kaiierv zu sehen. Denn um die Mittagsstunde zog die Wache ans, und der Kaiser versäumte dann selten, am Fenster zu erscheinen. Der Kaiser lebte höchst einfach. Ein einfaches

5. Geschichtsbilder - S. 31

1903 - Berlin : Süsserott
— 31 — der Parth euou, ein prachtvoller, der Göttin Pallas Athene geweihter Marmortempel. Eine gerän-mjge, von 58 Mar-morsänlen getragene Halle umgab den Tempel. In der Mitte desselben befand sich die ans Gold und Elfenbein gearbeitete Bildsäule der Göttin, ein Meisterwerk des Bildhauers Phidias. Vor dem Tempel, an der höchsten Stelle der Burg, erhob sich ein anderes Standbild der Pallas Athene. Es war von Phidias ans dem in der Schlacht bei Marathon erbeuteten Erz gegossen und ragte hoch in die Lüfte. Der strahlende Helmbusch, die erhobene Lanze blitzten schon weithin auf dem Meere den Schiffern entgegen. Man unterscheidet nach der E>genrümlichkeit der Säulenordnung drei griechische Baustile: den dorischen, den jonischen und den korinthischen. Die dorische Säule ist einfach und ruht ohne Fuß «Basis) auf dein Untersatze. Die Propyläen und der Parthenon sind im dorischen Stil erbaut. Die jonische Säule ist mehr gegliedert und ruht auf einer Basis. Die korinthische Säule ist sehr reich verziert. Sie wurde später bei den Römern sehr beliebt. 3. Theater. -— Dem Vergnügen und der Erholung des Volkes dienten die Theater. Hier wurden die Werke berühmter Dichter, Äschylus, Sophokles und Euripides ausgeführt. Die Theater wurden in der Form eines Halbkreises erbaut und gestatteten eine Aussicht aufs Meer. Die Zuschauer saßen auf erhöhten Sitzen. Es wurde am Tage unter freiem Himmel gespielt. Die Schauspieler trugen Masken und Korksohlen unter ihren Schuhen, um ein riesiges Aussehen zu gewinnen. 4. Häusliches Leben. — Die gewöhnlichen Bürgerhäuser waren niedrig und einstöckig, im Innern aber reich ausgestattet. Längs der Stubenwände erstreckte sich eine mit Polstern und Teppichen belegte Bank, vor derselben stauben kleine Eßtische. Man aß in liegender Stellung, stützte beit linken Arm aufs Polster nrtb langte mit den Fingern der rechten Hand zu. Messer und Gabeln kannte man nicht. Die Speisen würden zerkleinert aufgetragen, Knochen und anbere Überbleibsel unter den Tisch geworfen. Den Wein genoß man nur mit Wasser vermischt. Der Eßtisch wurde mit Blumen geschmückt. Bei festlichen Gelagen trug man Kränze und Blumengewinde. Nach der Mahlzeit pflegte man ein Lied zu singen und auf der Lyra zu begleiten. Dann wusch man sich die Hände. Wertvolle Tongefäße: Vasen, Krüge, Becher, Schalen und Trinkhörner schmückten das Zimmer. 5. Die Kleidung ward aus Wolle oder Leinen verfertigt. Sie bestand aus einem Unterkleid, das an den Hüften geschürzt und durch einen Gürtel zusammengehalten wurde, und aus einem Oberkleid. Letzteres war ein viereckiges Tuch, welches der Grieche geschickt z» falten verstand. Die weiße Farbe herrschte in der Kleidung vor. Fuß- und Kopfbekleidung fehlten gewöhnlich, beim Ausgehen trug man Sandalen. Auf die Pflege des Haupthaars wurde viele Zeit verwandt. 6. Marktverkehr. — Die Athener pflegten jeden Morgen nach dem Markte zu geheu, um etwas Neues zu sehen und zu hören. Gern wandelten sie unter den prächtigen Akropolis.

6. Geschichtsbilder - S. 68

1903 - Berlin : Süsserott
Riesengestalten mit blauen Angen und rotblonden Haaren. Sie gingen halbnackt oder bedeckten sich mit einem Mantel, der auf der Schulter durch eine Spange oder einen Dorn zusammengehalten wurde. Viele trugen auch Tierfelle. Der Kopf des Tieres war dann ihr Helm. Dadurch erschienen sie ihren Feinden noch fürchterlicher. Leicht ertrugen sie Hunger und Külte, Durst und Hitze waren sie nicht gewohnt. 3. Wohnungen. — Die alten Deutschen kannten weder Städte noch Dörfer. Jeder wohnte für sich allein. Das Hans wurde aus Lehm und Holz erbaut, gewöhnlich lag es im Schatten einer mächtigen Eiche. Der wichtigste Platz im Hanse war der Herd, auf dem das Feuer niemals erlosch. Feuster und Schornstein fehlten. Windlöcher in den Wänden Edelsitz. ließen Licht und Lust herein, der Ranch suchte seinen Ausgang durch eine Öffnung des mit Stroh gedeckten Daches. Um das Hans befand sich der geräumige Hof, um den Hof ein Zaun oder Wall. Mehrere Höfe bildeten eine Markgenossenschaft, mehrere Markgenossenschaften einen Gau. 4. Lebensweise. — Krieg und Jagd war die Lieblingsbeschäftigung der Germanen. Die Haus- und Feldarbeit wurde den Frauen und Sklaven überlassen. Die Nahrung war einfach: Feldfrüchte, Milch, Wilbbret, besonbers Schweinebraten. Beliebte Getränke waren Bier und Met; ersteres würde aus Gerstensaft, letzterer aus Honig bereitet. Wenn die Deutschen nicht auf die Jagb ober in den Krieg zogen, so lagen sie zu Hanse müßig aus der Bärenhaut. Daun schmausten und tranken sie oft Tag und Nacht hindurch.

7. Geschichtsbilder - S. 32

1903 - Berlin : Süsserott
Säulenhallen des Marktes auf und ab und erforschten die Neuigkeiten des Tages. Der Einkauf auf dem Markte wurde von Sklaven besorgt, diese hatten auch alle häuslichen Hantierungen zu verrichten. Am lebhaftesten ging es auf dem Fischmarkte zu, auch der Blumenmarkt war stark besucht. Auf dem Markte fanden die Volksversammlnngeu statt, Redner hielten ihre Vorträge. Viel Volks trieb sich auf dem Wege zwischen der Stadt und dem Hafen Piräus umher. 7 Die Frauen und Kinder lebten still im Hause. Die Frauen durften sogar nicht das Theater besuchen. Sie beschäftigten sich mit Spinnen und Weben und der Erziehung ihrer Kinder. Die Geburt eines Knaben wurde angezeigt, indem man einen Olivenkranz an der Haustür befestigte. War ein Mädchen geboren, so hing man ein Stück Wolle au die Tür. Am lo. Tage nach der Gebart erhielt das Kind einen Namen. Bis zum sechsten Lebensjahre wurden Knaben und Mädchen gemeinsam erzogen. Dann kam der Knabe m die Schule. Auf dem Schulwege staud er unter Aufsicht eines älteren Sklaven. 8. Gebet und Opfer. — Der Grieche betete stehend und opferte viel. Mit emporgehobenen Händen betete er zu den olympischen Göttern, mit vorgestreckten Händen zu den Meergöttern, mit abwärtsgestreckten Händen zu den unterirdischen Göttern. Die Lpfertiere zerfielen tu blutige und unblutige. Den olympischen Göttern wurden weiße, den Göttern des Meeres und der Unterwelt schwarze Tiere dargebracht. Das Opfertier ward bekränzt zum Altare geführt, auch der Opferude trug einen Kranz. Nach dem Opfer wurde das Opfertier verzehrt. 9. Die Toten wurden mit dem Totenkranze geschmückt und entweder beerdigt ober verbrannt. Jedem Toten steckte man ein Geldstück in den Mund als Fährgeld für Charon. Dann stimmten die Angehörigen und Freunde die Totenklage an. Oft wurden auch Männer und Frauen bestellt, welche die Klagelieder sangen. Nach der Bestattung feierte mau das Totenmal. Den Toten zu Ehren wurden wiederholt Trank- und Speise-opfer am Grabe dargebracht. 4. Bildhauer und Maler. — Der berühmteste aller griechischen Bildhauer hieß Phidias. Sein herrlichstes Werk war die 12m hohe, aus Gold und Elfenbein gefertigte Bildsäule des Zeus. Sie stand im Tempel zu Olympia und zählte zu den sieben Weltwuuderu. In der Kunst der Malerei stritten sich Zenxis und Parrhasins um den höchsten Ruhm. Einst stellten beide eilte Wette an. Zenxis malte einen Korb mit Weintrauben so natürlich, daß die Vögel herbeiflogen und nach den Beeren pickten. Parrhasius malte daun heimlich einen Schleier über den Korb. Als Zenxis wieder an sein Bild trat, wollte er den Schleier hinwegnehmen. Da lachte Parrhasius, deuu er hatte gesiegt. Zeuxis hatte wohl Vögel getäuscht, Parrhasius aber Menschen. V. Griechenlands Werfall. 14. Alcibiades und der pelopounesische Krieg. 431—404 v. Chr. 1. Ursache des Krieges. — Noch bei Lebzeiten des Perikles begann der 27 jährige pelopounesische Krieg, der Athen verheerte und ganz Griechenland an beit Abgrund des Verderbens brachte. Die alte Feindschaft zwischen Doriern und Ioniern war die Ursache des Krieges. Sparta war eifersüchtig auf Athen und konnte den Verlust der Oberherrschaft in Griechenland nicht verschmerzen. Es verbündete sich mit Korinth und anderen Staaten des Peloponnes. Auf Seite Athens standen fast alle Jnselgriechen. Eine äußere Veranlassung zum Beginn der Feindseligkeiten war bald gefunden. 2. Begiuu des Krieges. — Dem 60000 Mann starken Landheere der Spartaner konnte Athen nur die Hälfte entgegenstellen. Deshalb befahl

8. Geschichtsbilder - S. 144

1903 - Berlin : Süsserott
— 144 — Dornen und Gestrüpp bewachsen und mit Warttürmen besetzt. Von ihnen spähten die Wächter weit ins Land und stießen ins Horn, wenn sie den nahenden Feind oder sonst etwas Verdächtiges bemerkten. Zur Verteidigung der Stadt war jeder Bürger verpflichtet. Die Waffenübungen der Bürger fanden gewöhnlich um Pfingsten statt und waren in vielen Städten mit einem Vogelschießen verbunden. 3. Das Innere der Städte entsprach dem prächtigen Anblick von außen nicht. Die Straßen waren schmal angelegt und höchst schmutzig gehalten, auch nicht gepflastert. Bei schlechtem Wetter mußte man Holzschuhe tragen. Das unreine Wasser sammelte sich zu tiefen Pfützeu oder floß in breiten Rinnen von einer Straße zur anderen. Vor den Haustüren lagerten Dunghaufen. Seuchen und Krankheiten waren die Folgen dieser Unsauber-keit. Die Häuser wurden meist aus Holz gebaut und mit Stroh gedeckt. Große Feuersbrünste waren deshalb nichts Seltenes, zumal sich auch die Scheunen innerhalb der Stadt befanden. Die Straßen führten ihren Namen häufig nach den Handwerkern, die daselbst wohnten. Auf gerade Anlage der Straßen legte man kein Gewicht. Hausnummern gab es nicht. Die Häuser hatten hingegen ein Abzeichen auf einem Schilde oder einem über der Haustür eingefügten Steine. Bei dem beschränkten Raume innerhalb der Stadtmauer besaßen die Häuser eine Höhe von mehreren Stockwerken; die oberen Stockwerke sprangen über die unteren hervor. Außerdem hatten die Häuser Erker und Söller. Wegen dieser Vorbauten konnte man von der Straße aus kaum ein Stück vom blauen Himmel sehen. Die Fenster waren klein, ihre kleinen grünen Butzenscheiben mit Blei eingefaßt. Viele Bürger trieben ländliche Beschäftigung; sehr verbreitet war die Schweinezucht. Die Borstentiere liefen frei auf der Straße umher, oft auch durch die geöffnete Haustür in die Häuser hinein. Eine Beleuchtung der Straßen kannte man für gewöhnlich nicht. Wollte ein Ratsherr oder vornehmer Bürger am Abend ausgehen, so schritt sein Diener mit einer Fackel oder Laterne vor ihm her. Sonst blieb jeder am Abend gern zu Hause und

9. Geschichtsbilder - S. 209

1903 - Berlin : Süsserott
— ^D ■ . W — 209 - stiften; ich will eine Armenschule grünben!" Er nahm arme Kinder in sein Haus und ließ sie durch Stubenten unterrichten. Bald wagte er den Bau eines Waisenhauses und brachte ihn glücklich zu Ende. Mit beut Waisenhause würden nach und nach mehrere Schulen, eine Buchhandlung, Buchbruckerei und Apotheke, auch eine Bibelanstalt verbundn. Als A. H. Francke 1727 starb, zählten seine Schulen bereits 2200 Kinder und 175 Lehrer. Noch heute wirken die Francs eschen Stiftungen in Segen. Friedrichs I. glänzender Hofstaat belastete das Volk mit hohen Abgaben. Französische Sprache, Sitten und Kleidung wurden am Hofe gepflegt und fanden auch beim Volke Eingang. Das Tragen von Perücken ward allgemein. Gegen Andersgläubige war Friedrich I. duldsam. 4. Sophie Charlotte. — Friebrichs I. Gemahlin hieß Sophie Charlotte Sie war eine gelehrte Frau. Das steife Hosleben gefiel ihr nicht. Ihr Lieblingsaufenthalt war das Schloß zu Mützenburg bei Berlin, später ihr zu Ehren Charlottenburg genannt. Hier versammelte sie geistreiche Männer und Frauen um sich und unterhielt sich mit ihnen über alle Fragen Iber Kunst und Wissenschaft. Sophie Charlotte starb schon im Alter von 37 Jahren/ 73. König Friedrich Wilhelm I. 1713—1740. 1. Der sparsame Fürst. — Friedrich Wilhelm hatte schon als Knabe großen Eigenwillen verraten. Fast in allen Stücken war er das Gegenteil von seinem Vater, unterschieb sich auch von den meisten Fürsten seiner Zeit, die in französischer Liederlichkeit lebten. Friedrich Wilhelm zeigte sich im Denken und Handeln als biederer, deutscher Manu. Als man ihm einst emen mit Gold besetzten Schlafrock zum Geschenk machte, warf er ihn ins Feuer. Statt der Perücke trug der König einen ^opf, statt der gold- gestickten Kleider einen schlichten Soldatenrock. Stets ging er mit dem Degen an der Seite und einem tüchtigen Bambusrohr in der Hand. Seine Gemahlin und seine Töchter strickten, nähten, häkelten und verfertigten andere Handarbeiten. Auf seiner Tafel duldete er nur gewöhnliche Hausmannskost. Gleich beim Antritt seiner Regierung entließ er alle über- flüssigen Hofbeamten, verkaufte die prächtigen Wagen und teuren Pferde und ließ ans dem goldenen und silbernen Tafelgeschirr Geld prägen. 2. Der strenge Herrscher. — Friedrich Wilhelm befaßte sich vom frühen Morgen bis zum späten Abend mit Regierungsgeschäften. Dieselbe Treue im Dienst verlangte er von jedermann. Jede Trägheit und Nachlässigkeit erregte seinen Zorn. Wer auf der Straße den König kommen sah, arbeitete doppelt eifrig oder machte sich ans dem Staube. Einst holte der König einen solchen Flüchtling ein und fragte ihn, weshalb er davongelaufen sei. „Weil ich mich vor Ew. 'Majestät fürchte", war die Antwort. Da rief' der 14 König Friedrich Wilhelm I. Benjes, Geschichtsbilder. A.
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