Vorwort.
9(m- weniges hat Verfasser dem Vorwort des ersten Teils an dieser Stelle hinzuzufügen.
In dem Augenblick, in welchem er schreibt, liegen ihm erst drei gedruckte Beurteilungen jenes vor, mündliche und schriftliche dagegen in nicht geringer Zahl. Neben einer Reihe von aner-
kennenden und zustimmenden sind einige, deren Grundton ist: „Zu viel" — besonders im Hinblick auf die orientalische Geschichte.
Verfasser bekennt, daß ihm der Eintritt in den Wettbewerb um die Gunst der Leser zu viel gekostet hätte, wenn er — unter Verzicht auf den eigenen Standpunkt und die eigenen Erfahrungen — in erster Linie sich hätte bestreben sollen, so wenig als möglich zu gebeu. Für die Beurteilung des richtigen Maßes des Darzubietenden aber giebt es keine objektive Norm. Es hat ihn oft eigentümlich berührt, wenn er in der Praxis sah, wie die Forderung möglichster Einschränkung des Wissensumfangs im Prinzip — sich in Widerspruch setzte mit den besonderen Anforderungen im einzelnen. Da setzt z. B. jeder Lehrer eines
anderen, sich mit dem geschichtlichen berührenden, Faches (und welche von den Schnlwissenschaften gehörte nicht dazu!) mancherlei
geschichtliche Spezialkenntnisse voraus oder wundert sich über ihren
Mangel. Ist doch die Geschichte als Hülfswissenschaft (zuweilen als Magd) gar oft dem Unterricht in anderen Gegenständen von Nutzen! Und diese Dienste liegen dabei zum Teil außerhalb derjenigen Aufgabe, welche die Geschichte für sich zu erfüllen hat! Wenn man freilich auf letztere verzichtet, könnte mancherlei entbehrt werden! Aber gerade die orientalische Geschichte darf gewiß am wenigsten vernachlässigt werden: im Zeitalter der orientalischen
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bisherige: Latium vetus. — Volskerstädte: Antium, Arpinum (Marius -Cicero), Casinum, Fregellä (Liris), Eora, Norba, Privernum, Tarracina (Anxur). Äqnerstädte: &arfi[e]oii, Alba Fucentia. Aurunkerstädte: Min-turnä, Sinuessa, Suessa, Fundi (am M. Massicus im ager Csecubus — Falernus) Cajeta, Formiä.
3. Campania (Campagna felice) mit Capua (zweite Stadt Italiens), ferner Casilinum, Atella, Acerrä, Calatia, Suessula, Teanum, Cales — sidicinisch. Nola, Abella, Nnceria. — Außerdem griechische Kolonien (s. u.).
Der Osten ist fast völlig-gebirgig (am wenigsten Apulien). Kleine Küstenflüsse. (Der größte Aternus = Pescara). Minder gute Häfen als an der Westküste. Umbria mit Ariminum, Pisaurum, Fauum Fortuna, Sena Gallica (207), Urbinum Metanrense und Hortense, Ameria, Jgn-vium, Mevauia (306), Spoletium, Narnia (römische Kolonie), Sentinum (295); an der Küste ager Galliens. Picenum mit Aseulum Picennni, Jnteramnium, Hatria, Ankona. Samnium mit Maluentnm (seit 268 Beneventum), Boviauum, Caudium (furculae caudinte 321. Verbindung mit Campanien). — Es gehören dazu Frentani (Küste), Hirpini im Süden. Centrales Gebirgsland: Sabini und „Fncini" (— Päligni, Marsi, Marrncini, Äquiculi rc.) mit Cures, Reate, Corfiuium, Sulmo.
Der Süden (der Sache nad) einschließlich Campaniens und Siziliens, mit Bradanns, Aufidus): als Magna Grsecia, Meyaxrj ceudg zu bezeichnen, was die Alten auf Lucania, Brnttii beschränken, ist der Hauptschauplatz griechischer Kolonisation und frühzeitig gräzisiert (vergl. darüber Teil l S. 93/94): Kumä (äolisch); Neapolis, Paläopolis, Rhegion (ionisch); Taras-Tarentum, Heraklea (dorisch) und die achäische Dodekapolis u. a. Apulien mit Arpi, Teanum Ap., Canusium, Auseulum oder Asculum Ap., Luceria, Vennsia, Cannä (216), Barium. Calabria mit Brundisium, Lucania mit Grumeutum, Potentia, Brnttii mit Consentia, Bundeshauptstadt.
Die Inseln Sicilia (Kornkammer Roms), Sardinia, Korsika — in der gleichen Folge: überwiegend bis ganz gebirgig. In Sizilien viele Kolonien. Die Nordküste ionisch, desgleichen die Ostküste mit Ausnahme des dorischen Syrakus, der Süden dorisch. Die Westhälfte ist phöuizisch-karthagisch oder puuisch (etwa Cnna-Kamarina, nach dem Vertrag des Dionysos I [383] Himera-Halykos Grenzlinie), hie und da von hellenischer Kultur durchbrod)en (Seliuus, Thermä). Phönizisch: Caralis, Lilybäum. Phönizisch-karthagisch (s. o. Teil I S. 30): Motye. Rus Melkart. lhera-klea.) Machanat (Panormns). Solus. Eryx und Egeste Städte der Elymer, von den Römern als Stammverwandte erklärt. Weniger Kolonien in Sardinien und Korsika: Alalia — Aleria (phokäisch wie Velia ]*Exed\ in Lucania, Massalia in Gallia).
Die klimatischen Verhältnisse haben sich seit dem Altertum verändert: Öl- und Weinbau wahrscheinlich erst durch die griechischen Kolonisten eingeführt. Eichenwälder an den Abhängen der Gebirge; auf den Höhen: Buchen und Tannen. Gemäßigteres Klima. Das „immergrüne" Italien ein Erzeugnis der fortgeschrittenen Kultur (vergl. Victor Hehn, Kulturpflanzen und Kulturtiere).
Nahe sprach- Ethnologie. Der Kern der Bevölkerung des eigentlichen
toanbtfchofter= Italiens, sprachlich nahe verwandt, ist etwa in folgender der Ge-
dcs Kerns der nealoaie nachgebildeten Weise zu veranschaulichen:
Bewohner, der Italiker.
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Genus Italicum
Umbro-Sabellil) Latini
Umbri2) fo^^txotbei Sabelli-Osci3) Aequi, Volsci, Rutuli, Her-
Herodot). Nord- u. Süd-Sabeller nici,4) Latini im engeren
Sinne — Romani.
Sabini, „Fncini“ (s. o.) Picentes, Frentani, Samnites,
Hirpini, Campani, Apuli Lucani, Bruttii (Mischvolk?
Sklaven der Lucani?), vielleicht Siculi.
Außer biefen sind völlig klar: Kelten — Gallier im Norben (bis Fremde Ele-ager Picenus — 232 v. Chr.), Griechen im Süden, hie und da und auf den mente-Inseln semitische Punier. Unsicher: Liguri (auch auf den westlichen Inseln), Sicaui (— Jberi — Basken?), Veneti (illyrisch?), vor allem Etrusker (Italiker? oder nach H. Kiepert Semiten und Pelasger?) 5) und die früh hellenisierten japygisch-messapischen Völker (Illyrier?) Gab es Pelasger in Italien? Vielleicht die Japygen? Einwanderung der Bevölkerung von Norden zu Lande? oder von Südosten zur See? Wohl beides.
Die Italiker sind ein Teil des gräko-italischen Zweiges Die Italiker der Jndogermanen. Es giebt Übergänge zwischen den westlichen Helle- Indogermanischen (äolischen) und italischen Stämmen. nen"
Quellen der römisch - italischen Geschichte: Monumentale: ausgegrabene oder oberirdisch erhaltene Bauwerke (Grab- und Siegesdenkmale), ja ganze Städte oder Stadtteile z. B. Alt-Rom, Pompei, Verona, Salona (Jllyrien), Trier (Treviri) — im ganzen Gebiet des römischen Weltreiches.
Inschriften in dem gesamten einst römischen Reichsgebiet — gesammelt im Corpus inscriptionum Latinarum (edid. Berliner Akademie der Wissenschaften). — Ein merkwürdiges Beispiel: das Monumentum Ancyranum, enthaltend die Thaten des Augustus, jedenfalls an mehreren Stellen des Reiches aufgestellt, nur an einer (in Galatien) erhalten.
Litterarische: Eine glänzende Reihe von Geschichtschreibern (vielleicht die Blüte überhaupt der lateinischen Litteratur) von den (anfangs noch griechisch schreibenden) Annalisten (seit ca. 200 v. Chr.), wie Fabins Pictor, Cincins Alimentus über den echt römischen M. Porcius Cato Censorius (Origines) zu G. Cäsar, Sallustius Crispus, Livins, (Gesamtgeschichte. 1. Dekade u. B 21—45 im wesentlichen erhalten; sonst epitomse), Tacitus, Florns. Zum Teil auf Grund der uns verlorenen
*) Zu vergl. die sabellische Wanderungssage: Die Sabiner bedrängt von den Umbreru geloben ver sacrum; die in dem Jahre geborenen Kinder ziehen 20jährig aus unter den Zeichen ihres Gottes Mars, unter dem heiligen picus (= Specht) die Picenter, unter dem heiligen hirpus (— Wolf) die Hir-piner, unter dem heiligen bos die bovianifchen Samniter (Strabo V 12).
2) Quelle: Tabulse Iguvinse.
3) Quellen: Stein von Abella, Stein von Bantia.
4) Nach Servius zu Aneis 8, 684: Sabeller — von herna (sabellisch) = Fels. Th. Mommsen tritt dem bei auch für die anderen Stämme außer den Bewohnern von Latium vetus.
5) Vergl. den Corssen-Deeckeschen Streit und die Darlegung der Pe-lasgerfrage o. Teil I S. 75—77. Quellen: Perusinische Inschriften mit griechischen Buchstaben u. a.
1*
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Mangel der Entwickelung. Das römische Reich, thatsächlich ein Bundesstaat (fcedus Italicum) mit angefügten Provinzen, beruht rechtlich auf der Stadt (urbs) und deren Bürgerschaft. Rom urbs und orbis, alles andere dediticii — provinciae, höchstens socii.
Rom verblieb in einer Stadtverfassung, bis es — zum Weltreich erwachsen — unterging. Die civitas Romana zwar wird (zum Teil oder allmählich) in verschiedenen Graden oder Stufen ausgedehnt:
Von der Palatin.-Collin. Bürgerschaft auf die Coel.-Aventin., dann Latinische, dann die Italische Bevölkerung (88 v. Chr.) — nach vielfachen Einzelverleihungen (an Freigelassene, peregrini), auf alle Freien (312 n. Chr.).
Aber — abgesehen von gewissen persönlichen Vorrechten, die damit verbunden sind — konnte die civitas nur in Rom ausgeübt werden: der zufällige Zusammenfluß von gerade in Rom anwesenden cives (in der späteren Zeit der Republik der große Haufe, vulgus), hauptsächlich Proletarier, übten die Souveränitätsrechte in der Volksversammlung. Dadurch der ältere republikanische Begriff gefälscht und unmöglich (Cäsarismus).
(Italische) Vorgeschichte des römischen Zeitalters der Kaköinset.
Ausgebreitet sind in vorrömischer Zeit im Norden (Hatria-Spina an der Po-Mündung) und westlich von den späteren engen Sitzen (Umbria) in Etrnria (Fluß Umbro) die Unt-brer, an die sich südlich die Sabeller anschlossen.
Auf dieses umbrisch-sabellische Zeitalter folgt ein etruskisches oder tyrrhenisches (Zwölf-Städte-Bund von Volsinii; Jigog 'O/ußqlxovg bei Herodot kommt der König Tvq-oyvog) oder das der Rasena (Einwanderung aus dem Norden? Nb. Rhaeti [= Rasern?]), derselben Sprache. Nachweisbar ausgebreitet in Ober-Italien: Melpum (Mediolanum), Ravenna, Cäsena, Felsina (= Bononia) (Nb. Endung eitet oder inet!) und in Campanien: Capna, Nola (Zwölf-Städte-Bnnd — bis 424 v. Chr.).
Langsam — nur in mehreren Jahrhunderten — erwächst Rom zur ersten Stadt Latiums, erst nach 400 v. Chr. ist es der Macht des etruskischen Zwölf-Städte-Bundes ebenbürtig, erst im ersten Viertel des dritten Jahrhunderts den Samnitern überlegen und dadurch im Besitze der Hegemonie in Mittel-Italien; erst in der Mitte desselben Jahrhunderts Gebieter auch in Süd-Italien. Verhältnismäßig rascher schreitet es nun zur Herrschaft über die Mittelmeerländer vor.
Umbrisches Zeitalter. Nord- und Mittel-Italien.
Rasena-Zeit-alter. Nord-, Mittel- und Süd -Italien.
Römisches Zeitalter seit 300/290 v. Chr.
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Extrahierte Personennamen: Herodot Felsina
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Hatria-Spina Etrnria Ober-Italien Ravenna Cäsena Bononia Campanien Capna Rom Latiums Mittel-Italien
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Das Jahr ab urbe condita ist eine Ära, ein Zeit- «rabeturbs rechnnngsansgangspnnkt, zudem nicht in den älteren Quellen con lta' gewöhnlich (dafür ante [post] reges exactos, consulibus X X und dergleichen) und von Varro (= 753 v. Chr.) und Cato (= 751) verschieden berechnet.
Das Datum des 21. April nur wegen des uralten Hirtenfestes der Pales (die Vorfahren als Hirten angesehen) und nach demselben bestimmt.
Rom ist das Ergebnis eines Prozesses: Aus dem Zusammentreffen dreier Volksstämme und ihres Verkehrs, deren natürliches Emporium am unteren Tiberis es ist — am meisten natürlich für Latium — obwohl Rom ausschließlich weder auf Handel noch auf Ackerbau begründet ist!
Doch durch die Vereinigung von beiden die übrigen latinischen Plätze überragend, ebenso deren Vormauer gegen die gefährliche etruskische, sabinische und später gallische Macht: Janicnlnm Brückenkopf nicht bloß für Rom.
Städtisch-militärischer Charakter Roms imgegensatz des bäuerlich-friedlichen des übrigen Latium.
Die Existenz von Königen überhaupt in irgend- M^lich-welcher Gestalt ist unbestreitbar wegen der in der Verfassung Simms im der Republik erhaltenen Trümmer oder Reste einer solchen Königs- ganzen. Herrschaft (rex sacrorurn, dictator. selbst consules), auch wegen vielfacher indogermanischer Analogien. Jedoch sind Namen,
Zahl, Zeit, Dauer (250 Jahre) nicht ausreichend erklärt:1)
Romulus - Titus Tatius, Numa Pompilius, Tullus Hostilius, Aucus Marcius, zwei Tarquiuii getrennt durch Servins Tullius.
Sicherster Ausgangspunkt: Drei tribus der Voll- Älteste Ver-bürgerschaft, des eigentlichen Souveräns (Ramnes, Tities,
Lnceres) sind vorhanden, als die Geschichte dämmert, in der sentea)-Form (Ramnes statt Romani) den Stempel hohen Alters tragend, mit ihren Unterabteilungen (den je 10 curiae, gentes, familise).
Grundlage des bürgerlichen und kriegerischen Lebens: 30 curiae, 300gentes, 3000 familise; 300 Älteste des Rats, senatus,
300 (später 3 X 300) equites, je 1 (3) für die gens; 3000 die legio, je 1 für die familia; Bedeutung: die bewaff nete Volksgemeinde. Nb. Ein Geschlechterstaat.
Gegenüber stehen: 1. cli[y]entes = Hörige (Gewerbetrei- cuentes,. bende?), Rechtsunmündige, abhängig von dem Patron, den pleb8-sie (auch durch Geld) stützen; besonders aber 2. die pleb[e]s (ähnlich
r) „Man rechnete, wie es scheint, drei Geschlechter auf ein Jahrhundert und rundete die Ziffer 233^/n auf 240 ab," sagt Mommsen I, 463.
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den lacedämonischen neqiolxoi), persönlich frei, ohne Anteil an den öffentlichen Rechten, mit allen Pflichten (conscrip-tio, tributum = Kopfsteuer, aber nur als Vorschuß an den Staat). Söäoifs- Das Zusammenwachsen besagter 4 (5) Teile der Betete zu°den völkernng ist höchst wahrscheinlich der eigentliche Inhalt Königen. bet inneren Entwickelung des Staats vor 500, die Verteilung der einzelnen Abschnitte des Prozesses auf Könige der Sinn der Königsgeschichte (oder der wahre Ursprung ihrer Formung?). 2vvoixia- Swoixio/.log (wie in Attika, nach Thucydides) ist der uatür-ttes Ramms« dnodus dieser Staatsgründung — ohne Notwendigkeit suceresmne'' der Veränderung der innegehabten Wohnsitze. Zusam-meusiedelung zunächst der (bedrängenden, daher den Vorrang behauptenden) Tities und der Ramnes: Titus Ta-tius und Romnlns erste Könige, olzioxai der zwei ersten Tribus (Zusammenhang der Namen). Gemeinsames, dann wechselndes Königtum. (Nnma.) Raub der Sabinerinnen Sinnbild der Einführung des connubium. Glaublich ist der (nach der Überlieferung) sabinische Ursprung der Tities, äußerster Vorposteu einer sabellischen Völkerbewegung gegen Südwest, dem Tiberis folgend, die endgültig erst seit 449/48 aufgehört — abgelenkt nach Süden (s. u. S. 29 und 39/40). der^lalbain- Hinzutreten der ßuceres (Tullus Hostilius — von
schen?)°Luce- hostis = Fremder?), Albaner eher als Etrusker, wegen der re§- nationalen Einheitlichkeit des Latinismus Roms.
£autrit1tebs Dem Ancus (Maskulinum zu anca, ancilla?) Marcius (= Aventin! wird die Übersiedelung von multa milia Latinorum zu-Safto? geschrieben^plebs? — aufdeuaventin (später = Plebejerftadt!);
oder war diese wie die clientes eine unterworfene Bevölkerung, die von Anfang an (?) zwischen den Ramnes und Tities wohnte?
Wesen u. Ab- Die vier ersten Könige entsprechen sich paarweise
ersten Könige nach ihrer Abkunft und ihrem Wesen. Romulus und schichtl?ch,son- Tullus sind Ramnes und kriegerisch, Nnma und Anens derndnrchre- Tities und friedlich, Vertreter der zwei Haupttugenden, flexion gefnn' deren sich die Römer rühmten, der Tapferkeit und Frömmigkeit.
Am schärfsten stehen sich gegenüber der erste und zweite, Begründer und Mehrer, Bildner und Baumeister des Innern (urbem novam conditam vi et armis iure legibusque ac moribus de integro condere parat;1) Priesterschaften, Eere-monialdieust). Beide göttlich: Göttersohn und Gemahl einer Göttin (Egeria); rein mythisch, rein hypothetisch. Abgeschwächte Gegenbilder: die zwei Nachfolger (Tullus Hostilius, Ancus Marcius).
x) Livius 1,19.
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T-- 9 —
Im ganzen ist diese Zeit der vier ersten Könige formell Rückblick, (weil ganz unhistorisch) und materiell (soweit man in der Tradition einen Grundgedanken festlegt — als Zeit des aristokratischen Königtums)— verschieden von der Zeit der letzten Könige.
Tarquiuische Dynastie. Fremdherrschaft? Ableitung Tarqmmusi des Geschlechts über Tarquinii von dem Bakchiaden Tulli^W?-Demaratos von Korinth, der, durch die Tyrannis des Kypselos vertrieben, selbst Stammvater eines Tyrannengeschlechts wird. Tyrannis». Dies das Bezeichnendste der Überlieferung über diese Dynastie. Bezeichnung zugleich griechischer (uuteritalischer?) wie etruskischer Einflüsse? Beiname Priscus gewöhnlich bei echt latinischen Namen.
Nb. Die Sage von der Abstammung des Servins Tullius von einer Sklavin ist etymologischer Mythus zur Erklärung des Namens; derselbe mußte wegen des Widerspruchs zwischen König und Sklavensohn aufgewogen werden durch den Mars oder einen Lar als Vater des Servins.
Alle drei — Vater, Schwiegersohn und Sohn — be- Innere Po-günstigen die plebs. Von Tarquinius I Priscus werden begünstigend die (plebejischen?) gentes minores in die tribus aufgenommen (centum in patres legrt vielleicht Lnceres?). Servins Servianische ist der römische Kleistheues und Solon: lokale Tribus 8serfai,un9-gegenüber den patrizischen, abgeschlossenen. Einteilung nach dem Vermögen zu gleichmäßiger, billiger Verteilung des tributum (jetzt pro censu) in 5 (6?) classes, zugleich i n 193 (194? 191?) centurise, für die Abstufung der Kriegsausrüstungspflicht und für die Aufstellung im Kriege. ^)
x) Einteilung und Bewaffnung nach Liv. I, 43:
1. Klasse: looooo As, zerfallend in
80 centurise (40 seniorum, 40 iuniorum): galea, clipeus, ocrese, lorica (omnia ex sere), tela in hostem hastaque et gladius.
2 fabrorum centurise additse (sine armis).
18 equitum centurise, darunter 12 plebejische. Sie erhalten 1000 As für Anschaffung des Pferdes und Futtergeld.
2. Klasse: 75000 As.
20 centurise: scutum pro clipeo et praeter loricam omnia eadem.
3. Klasse: 50000 As.
20 centurise: ocrese tantum ademptse.
4. Klasse: 25000 As.
20 centurise: nihil prseter liastam et verrutum.
5. Klasse: 11000 As.
30 centurise: fundse lapidesque missiles.
3 centurise: accensi, cornicines tubicinesque.
_________1 centuria: reliqua multitudo, capite censi: immunis militia.
Summa: 5 Klassen, 194 centuria?.
Bei Dionys von Halikarnaß 6 Klassen und 193 centurise.
Bon Neueren wird die Livianisch - Dionysische Zählung bemängelt, mindestens durch Auslegung reduziert.
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Verhältnis zu Latium (Hegemonie).
Bauwerke.
Relative Geschichtlichkeit des Zeitabschnitts.
Einführung der Republik erleichtert durch die ser-viamsche Verfassung
Tarquinius Ii Super bus steigert die Zurücksetzung bis zu blutigem gewaltsamem Vorgehen gegen die pa-trieii (Junius, Vater des ^sich blöbe stellenben?^ Brutus).
Alle brei erstreben und erreichen ein staatsrechtliches Verhältnis zum Buub der latinischen Städte. Priseus: Kamps. Servins Tnllius: Buub zwischen Rom einerseits, der latinischen Gesamtheit anberseits; templum Dianas auf dem Aventin Bunbesheiligtnm. Superbus: Hegemonie.
Alle brei bauen; templum Jovis Capitolini, cir-cus maximus (für ludi Romani), cloaca maxiraa (zur Trockenlegung eines Teils des Forum): die zwei Tarquiuii. Serviauische Mauer, Dianatempel auf dem Aventin (s. D.): Servius.
Aller brei Regierung fiubet ein gewaltsames Eube?)
Formell unterscheiben sich btefe brei von bett früheren durch größere Historicität (Geschichtlichkeit): wir haben von ihnen monumentale und Verfassnngswerke, letztere besoubers von Servius Tullius.
Ist btefe Verfassung, jebenfalls älter als die Republik, welche sich ihrer bebiente, als gesetzliche Gruublage der Republik gebacht? Infolge der Schanbthat des Sextns Pom-pejus an der Lneretia berufen Brutus uitb Collatiuus das Volk (beut Tarquinius werben die Thore verschlossen) und lassen es nach der Überlieferung centuriatis comitiis ex commentariis Servii Tullii consules wählen? (Liv.) Wenn der Sinn dieser Worte ist, daß gleichsam ein republikanisches Vermächtnis des Servius bamit ausgeführt wirb, so beginnt schon in dieser Übergangszeit die Bewegung zur Gleichstellung der plebs mit Erteilung des ins suffragii (aktives Wahlrecht); währeub des Kampfes der Patrizier und Plebejer (s. it.) folgt Erlangung des ins bonorum (passives Wahlrecht) und des ins connubii (soziale Gleichstellung).
Ii. Geschichte der römischen Republik.
Die Konkurrenz der inneren und äußeren Politik ist für die Periobisieruug von Bebeutuug besonbers in der ersten Hauptperiobe.
I. Hauptperiobe 500(509)—265 Roms Entwickelung zur Blüte als Republik.
Einerseits A) Kampf der Stänbe bis zum Siege der Gleichberechtigung.
*) Tarquinius I ermordet durch die Söhne des Ancus, die er um den Thron gebracht hat; Servius Tullius durch seinen (in ähnlichem Fall befindlichen?) Schwiegersohn (den Gemahl der [heftigen] Tullia minor) nach Ermordung des sanften Aruns und der gleichgesinnten T. major; Tarquinius Ii vertrieben.
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Anderseits B) Unterwerfung Italiens.
A) 500(509)—390: I. Ringen der plebs um eine rechtlich und wirtschaftlich gesicherte Existenz, Anfang des Kampfes um politische und soziale Gleichstellung.
Ii. 390—366(300): Erlangung derselben im Prinzip.
Iii. 300—265: Ausläufer der Entwickelung.
B) I. 500—290: Unterwerfung Mittel-Italiens.
Ii. 290—265: Unterwerfung Unter-Italiens.
Weniger tritt diese Konkurrenz in der Ii. und Iii. hervor.
Ii. Hauptperiode 265—133 v. Chr.: Roms Blüte als Republik. Erfolgreicher Kampf um die Weltherrschaft. Zurücktreten der inneren Politik.
Iii. Hauptperiode 133—31 (19): Verfall der Republik (Nb. nicht des Reiches). Innere und äußere Politik verwirren sich gegenseitig.
Das Jahr der Gründung der Republik im allge-Zeit der Grün-meinen um 500, von ähnlicher Unsicherheit wie das Jahr der 5niber(um Gründung der Stadt. *) Bei Dionys erstes Konsulat 244 a. u. c. 50°)-Das Datum des Erinnerungsfestes (Regifugium, Fugalia) ist Fugaiia ur-der 24. Februar (a. d. Vi Cal. Mart.). Der Ritus: der Rex (später der rex sacrificulus) schlachtet ein Opfertier, auf das er A^Erinne-die Sünde und Schuld des Volkes geladen, verläßt dann in eiliger rung an btc Flucht das Forum. Nb. Seitenstück zum jüdischen Versöhnnngs- Zkn^Kö-fest, ein Sühnefest, dessen Name auf die politischen mge. Könige nur gedeutet ist.
I. Bauptperiobe: 500(509)—-265 Roms Entwickelung zur Blüte als Republik. Kampf der Stände und mit Italien.
I. Periode: 500 (509)—390 Ringen -er plebs um eine rechtlich und wirtschaftlich gesicherte Existenz. Borbereitung der Unterwerfung Italiens.
I. Abschnitt: 500 (509)—494 Übergang.
Innere Geschichte. Sturz des Königtums.^) Wahr-Königtumge-scheinlich durch Bürgerkrieg. Jedenfalls nicht so plötzlich! gmmtn$“o= Lange Meinungsverschiedenheiten über die neue Verfassung. 8e6-
Ursprung der neuen Verfassung: Rede des Brutus im Kreise der um Lucretias Leiche versammelten Männer.
*) Früheste als von den pontifices in die Annales maximi eingetragene Sonnenfinsternis: 399 v. Chr., die übrigen von da berechnet cfr. Cicero de rep. 1, 16. Die Fasti vor 454 a. u. c. sind nicht gleichzeitig.
2) Vergl. die besonnene, scharfsinnige und gelehrte Untersuchung in Schwegler: Römische Geschichte, die leider unvollendet geblieben ist und nur bis in die Mitte des fünften Jahrhunderts reicht, neuerdings fortgesetzt.
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