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1. Griechische und römische Geschichte - S. 27

1915 - Düsseldorf : Schwann
27 41. Themistokles. Jetzt wurde der tatkrftige, aber ehr-geizige Themistokles, der zu den tchtigsten Staatslenkern des Altertums gehrt, der erste Mann in Athen. Er machte seinen Mitbrgern klar, da Athen wegen seiner natrlichen Lage ein Seestaat werden msse, und forderte den Bau einer starken Flotte. Mit klarem Blicke sah er es nmlich kommen, da eines Tages die Perser wieder da sein wrden; dann knne gegen deren ber-legene Landheere nur eine groe Flotte die Athener retten. Das leuchtete diesen auch ein. Nur der bedchtige Aristides, den man den Gerechten" nannte, war mit der Forderung des The-nustokles nicht einverstanden. Er meinte, Attika sei von alters her ein Ackerbauland und msse daher auch eine Landmacht bleiben. Aber sein Widerstand half ihm nichts, und er wurde auf Betreiben des Themistokles, der den Gegner los sein wollte, durch das Scherbengericht aus Athen verbannt. Nun wurde mit Macht gebaut; das Silberbergwerk von Larion lieferte dazu die Mittel. Bald besaen die Athener denn auch eine stattliche Flotte von 200 Schiffen. Es waren Drei-rderer", d. h. Schiffe mit drei bereinander angebrachten Reihen von Rudern; ihre Bemannung bestand aus Sklaven und ange-wordenen Leuten. Themistokles schaute stolz auf das Werk, das ihm gelungen war; es wurde, wie sich bald zeigen sollte, die Rettung fr Athen und Griechenland. Der dritte Perserzug. Ruhmvollster Krieg der griechischen Geschichte. 42. Die Thermopylen. Zehn Jahre nach der Marathon-Wacht brach der Perserknig Xerxes, der Sohn und Nachfolger des Darius, zum Rachekriege gegen die Griechen auf; das * qz\ ganze Volk, das damals etwa zwei bis drei Millionen Kpfe zhlen mochte, sollte seinen Zorn fhlen. Auf zwei Brcken setzte das groe Perserheer mit Ro und Wagen der den Bosporus, die heutige Strae der Dardanellen, die an der schmlsten Stelle nur 1 Kilometer breit ist. Durch Mazedonien und Thessalien ging dann der Zug nach Sden. Eine stattliche Flotte, die Hunderte von hoch-bordigen Schiffen umfate, ruderte an der Kste entlang. Erschreckt leisteten Theben und andere Griechenstaaten dem Groknige Huldigung. Aber die Gefahr einte die brigen. Sie bertrugen die Fhrung den Spartanern. Mehrere tausend mutige Männer unter dem jungen Spartanerknige Lenidas besetzten den Engpa der Thermop^len. Wrdig seines Namens, der Lwenspro"

2. Griechische und römische Geschichte - S. 29

1915 - Düsseldorf : Schwann
29 engen Bucht gar nicht entfalten konnte, waren die Griechen sehr im Vorteil. Leicht und behende jagten ihre Fahrzeuge nahe an den schwerflligen feindlichen Galeeren vorbei, da deren Ruder krachend zerbrachen; sie fuhren ihnen mit wuchtigen Sten in die Seite, brachten sie zum Kentern oder drngten sie zu einem wehrlosen Knuel zusammen. Umsonst war selbst der tapfere Widerstand der auf persischer Seite kmpfenden Phnizier. Als es Abend wurde, war die Niederlage der Asiaten entschieden. Grauenvoll war der Anblick der Vernichtung. Das Meer", so schildert ihn als Mitkmpfer der Dichter schylus, war bedeckt mit Trmmern und Leichen und verschwand vor dem Blicke, voll von Toten waren Gestade und Felsen; Wehegeschrei, chzen und Sthnen hallten von der Flut herber, bis das dunkle Antlitz der Nacht alles verbarg." Der denkwrdigste Tag der griechischen Geschichte war vorber. \ 44. Der Ausgang des Zuges. Um den Groknig schnell aus Griechenland zu vertreiben, wute ihn Themlstokles durch eine zweite Botschaft zu erschrecken: die Griechen htten bor-, die persischen Heeresbrcken der den Hellespont zu zerstren; er solle also, wenn er sich retten wolle, nur schleunigst den Rckzug an-treten. Wirklich brach Xerxes eilends auf, und die Griechen froh-lockten: doch lie der König seinen General Mard6nius mit einem starken Heerhaufen in Thessalien zurck. Mardonius verwstete im Frhlinge des folgenden Jahres noch einmal grndlich die Landschaft Attila und wandte sich dann nach der Ebene von Botien. Hier traten ihm die Griechen unter Anfhrung des Spartanerknigs Pausg-nias bei Plat A<j(\ entgegen. Die Perser wurden geschlagen; Mardonius selber, ^ ^ der auf seinem weien Rosse weithin zu sehen war, fiel, und in wilder Flucht stoben die Asiaten auseinander. Die Athener, die Aristides anfhrte, strmten das feindliche Lager, und reiche Schtze an Perserteppichen, Goldpokalen und kostbaren Waffen fielen in die Hnde der Sieger. Zum Danke fr den glorreichen Sieg weihte man dem Gotte zu Delphi aus der Beute einen goldenen Drei-fu, der von einem 4 m hohen Gewinde eherner Schlangenleiber getragen wurde. Das Gewinde selbst hat sich erhalten und stehi jetzt auf einem ffentlichen Platze in Konstantinopel; noch zeigt es die Namen der Griechenstaaten, die zusammen den Barbaren niedergeworfen hatten". Auch die Flotte der Griechen war nicht unttig geblieben. Unter dem Befehl eines spartanischen Admirals, dem ein atheni-scher Unterfhrer znr Seite stand, war sie nach dem kleinasiatischen Jonien gesegelt. Am Vorgebirge Myteile, Milst gegenber.

3. Griechische und römische Geschichte - S. 31

1915 - Düsseldorf : Schwann
31 an die Bundeskasse, die im Tempel Apollos auf der heiligen Insel Delos begrndet wurde. Die Verwaltung der Kasse bernahm der gewissenhafte Aristides; die Beitrge Beliefert sich nach unserem Gelde auf ungefhr acht Millionen Mark, wofr die Athener die ntigen Schiffe stellten. So bekamen diese die Vorherrschaft zur See, und ihr Einflu in Griechenland war jetzt fest begrndet. Der schuldige Panshnias wurde von den Spartanern zurck-gerufen und durch die Angeberei eines Sklaven des Verrates berfhrt. Um der Verhaftung zu entgehen, suchte er Schutz in einem Tempel. Durch Zumauerung des Eingangs schlo man den argen Mann hier wie in einem Grab ein und lie ihn elend ver-hungern. 47. Das Schicksal des Themistokles. Wie sich doch die Zeiten nderten! Einst, als der Sieger von Salamis in das Theater zu Olympia trat, standen alle Anwesenden auf, um den berhmten Mann zu ehren: kaum zehn Jahre spter verbannte ihn der Wankelmut seiner Mitbrger durch das Scherbengericht aus der Vaterstadt. Heimatlos ging Themistokles nach Argos im Peloponn6s. Hier erregte er bald das Mitrauen der Spartaner, die den Vorkmpfer Alhens aufs bitterste haten. Sie klagten ihn bei seinen Mitbrgern an, da er mit schuld sei an dem Ver-rate des Paus^nias, und diese verurteilten ihn daraufhin sogar zum Tode. Der gehetzte Mann floh auf einem Lastschiffe nach Asien und erschien nach mancherlei Irrfahrten schutzflehend am Hofe des Perserknigs. Dieser, ein Sohn des Xerxes, nahm den Verfolgten gromtig auf und wies ihm eine Stadt Kleinasiens als Wohnsitz an. 'Hier geno der Held von Salamis das Gnaden-brot des Groknigs. Er starb einsam und verbittert. Freunde bestatteten, so wird erzhlt, seine Gebeine still zur Nachtzeit in der heimatlichen Erde von Attila. 48. (Simon. Der letzte Feldherr im Kriege gegen die Perser war Eimon, der Sohn des Siegers von Marathon. Der tapfere, ritterliche Mann folgte dem Aristides im Oberbefehl der den See-bnnd und schlug die Perser in einer Doppelschlacht, zu Lande und zu Wasser, an der Sdkste von Kleinasien. Mit Ruhm und Beute beladen, kehrte er heim nach Athen. Hier wute er sich durch Freigebigkeit und leutseliges Wesen beliebt beim niederen Volke zu machen, dem er sogar seine Grten ffnete, und niemand war mchtiger als er. Neider bewirkten deshalb, als er einst lngere Zeit abwesend war, seine Verbannung durch das Scherben-gericht. Doch wurde er bald zurckgerufen. Jetzt zog Eimon abermals gegen die Perser. Aber auf der kupferreichen Insel Zypern ereilte ihn unerwartet der Tod. Dem

4. Griechische und römische Geschichte - S. 32

1915 - Düsseldorf : Schwann
82 dahingeschiedenen Fhrer hielten seine Krieger gleichsam eine aaq glnzende Totenfeier: sie siegten nmlich der die Feinde 5^ Salamis auf Zypern und machten dadurch den Perser-kriegen ein glorreiches Ende. 49. Die Bedeutung der Perserkriege. Die Perserkriege sind das Heldenzeitalter der Griechen; glnzend entfaltete sich ihre nationale Kraft. Sie verteidigten siegreich Freiheit und Gesittung gegen die Barbaren und bewiesen der Welt, da ein kleines, aber gebildetes Volk strker ist als rohe Massen. Der Geist der Griechen war mchtig angeregt, und besonders fr das erfolg- und ruhmreiche Athen begann ein Zeitalter hoher Blte. Athens Blte unter Perikles. 50. Perikles. An der Spitze des athenischen Staates stand nach der Zeit des Themistokles lnger als ein Menschenalter hin-durch der groe Perikles. Der aus vornehmer Familie stammende Mann, dessen Name mit Recht hochberhmt" bedeutet, war aus-gezeichnet durch Geistesgaben und Bildung. In seinem Benehmen zeigte er eine unerschtterliche Ruhe; selbst sein Gang blieb immer so gleichmig, da der Faltenwurf seines Gewandes nie in Unordnung geriet. Das Volk lenkte er durch die Macht seines Wortes. Wenn er auf dem Markte zu ihm sprach, so trug er, sagte msn, gleich dem olympischen Zeus den Donner und den Blitz auf seiner Zunge." Der Olympier" hie er deshalb. Fnfzehn Jahre nacheinander wurde er vom Volke unter die Zahl der Feldherren gewhlt. Die Besetzung aller anderen mter geschah durch das Los. So konnte jedermann, freilich auch der Unfhige, zu den hchsten Stellen gelangen. Um den Staatsdienst selbst den rmeren zu ermglichen, waren die mter besoldet; auch fr den Kriegsdienst, der vom achtzehnten bis zum zwanzigsten Lebensjahre dauerte, und sogar fr den Besuch des Theaters (spter ebenso fr Teilnahme an der Volksversammlung) gab es Tagegelder, und zwar einen Obolus, also 13 Pfennige. Wie unser Staat Fr-sorge fr alte und gebrechliche Arbeiter bt, so wurden Arme und Elende auf Staatskosten gepflegt. Die Kasse des Seebundes wurde auf den Rat des Perikles von der Insel Delos nach Athen verlegt, und die Bundesglieder, wohl 300 an der Zahl, gerieten allmhlich ganz unter die Herr-schaft der Athener. Die Stadt war mchtig wie nie zuvor. In kluger Zurckhaltung tat Perikles, als ob er nur ein ein-fachet Brger sei; in Wirklichkeit aber regierte sein Wille den Staat. Er hielt das Volk im Zaume", sagte ein damaliger Geschichtschreiber, ohne seine Freiheit zu beschrnken."

5. Griechische und römische Geschichte - S. 33

1915 - Düsseldorf : Schwann
33 51. Der Wohlstand Athens. Die von Olivenhainen und Grten umgebene Stadt zhlte damals etwa 80 000 Brger. Auch Tausende von Fremden sah man dort. Der Verkehr auf Markt und Straen war uerst lebhaft; dreihundert Polizisten sorgten fr die ffentliche Ordnung. Man merkte auf Schritt und Tritt, da man in einer mchtigen Handelsstadt war. Ihr Hafen Pirus war der grte Handelshafen im Gebiete des stlichen Mittel-meeres und hatte die alten Seepltze Korinth und Milet berflgelt. Eine 7 km lange Strae verband ihn mit Athen. Sie war von Perikles an beiden Seiten durch mchtige Mauern, die sogenannten langen Schenkel, gesichert, die eine Hhe von 20 m und eine Breite von 4 m hatten. An beiden Seiten der Strae sah man zahlreiche Magazine und Speicher, in denen die Waren des In- und Auslandes sich huften. Gern wanderte der athenische Brger diesen Weg zum Hafen hinab. Mit Stolz sah er dort im Takte der Ruderschlge schne, wohlgerstete Kriegsschiffe vorber-gleiten, deren der Staat gegen dreihundert an der Zahl besa. Stattliche Handelsschiffe belebten den Hafen. Reich beladen mit den Schtzen der Fremde, z. B. mit Getreide und Fellen aus den Lndern des Schwarzen Meeres, Kupfer aus Zypern, Gewand-stoffen aus Milst, Elfenbein aus gypten, Bronze und Webereien aus Karthago, liefen ganze Kaufmannsflotten ein; andere trugen die Erzeugnisse des heimischen Bodens, wie Olivenl und Feigen, oder athenische Waren, wie Krge und Vasen, Waffen, Leder-und Metallarbeiten, weithin bers Meer davon. Vielseitig war der athenische Gewerbflei. In den zahlreichen Werksttten und Fabriken wrde von frh bis spt gehmmert und gemeielt. Billige Arbeitskrfte hatte man an den Sklaven, deren Behandlung im allgemeinen milde war. Ihre Zahl ber-stieg die der Freien um das Vierfache; ein Brger, namens Nikias, besa allein tausend Bergwerksklaven. In manchen athenischen Familien sammelte sich groer Reich-tum an. Es gab Millionre, wie heute. Das bare Geld mehrte sich; infolgedessen stiegen aber auch die Preise und die Lhne um das Dreifache. Mit dem wachsenden Wohlstande war leider auch der Hang zur ppigkeit groß geworden. Daher war es im Grunde bel um den Staat bestellt, denn durch Schwelgerei entarten die Völker. 52. Aus der Akrpolis. Um das mchtige Athen auch zur schnsten Stadt von Griechenland zu machen, beschlo der kunstsinnige Psrikles, die hochragende athenische Akrpolis, d. h. Burgsttte, aus den reichen Geldmitteln des Staates mit Werken der Kunst zu schmcken. Diese Werke, auf die er im Laufe der Zeit Zurbonfen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Heft Iii. 3

6. Griechische und römische Geschichte - S. 40

1915 - Düsseldorf : Schwann
40 Staaten einmischten, fhrte den Ausbruch des Bruderkrieges herbei. Niemand konnte ahnen, da er fast ein Menschenalter dauern wrde. 65. Das Verderben in Athen. Whrend dorische Raub-scharen Attila verwsteten und athenische Schiffe die Ksten des Peloponnes heimsuchten, kam ein frchterliches Schicksal, die Pest, der Athen. Ein Drittel der Bevlkerung fiel dem Schwerte des Wrgengels zum Opfer. Selbst die Tempel, in welche die Pest-kranken sich eindrngten", so berichtet ein Augenzeuge, waren voll von Leichnamen. Die Leute wuten nicht mehr, was sie beginnen sollten, und fingen an, sich aus allem, was Gttern und Menschen heilig ist, nichts mehr zu machen. Denn alles, ohne Unterschied sah man eine Beute des Todes werden." In diesen schrecklichen Tagen erfuhr Perikles schwer den Ha seiner Gegner. Sie hatten bereits Phidias, seinen Freund, unter der Anklage der Gottlosigkeit ins Gefngnis gebracht, und der Gram brach Griechen-lands grtem Knstler das Herz. Nun machten sie den greisen Staatsmann auch fr das Elend des Krieges und der Pest ver-antwortlich. Sie beschuldigten ihn sogar der Unterschlagung, und das betrte Volk entsetzte ihn des Feldherrnamtes. Dabei wtete in seiner Familie die Pest, und sein ltester Sohn erlag der furcht-baren Krankheit. Ohne Klage ertrug der siebzigjhrige Mann das schwere Leid. Als er aber auch sein zweites Kind auf der Toten- * bahre liegen sah, brach er in einen Strom von Trnen aus. Zwar erhob ihn das Volk reuig wieder an die Spitze Athens, aber seine Kraft war dahin, und eines Tages ergriff auch ihn die todbringende 4-2q "Ich scheide glcklich," sagte er sterbend, denn durch meine Schuld hat kein Athener je ein Trauergewand zu tragen brauchen!" Nun war niemand mehr da, der die Kraft hatte, das Volk zu zgeln und den Krieg mit Erfolg zu beendigen. Ehrgeizige Menschen, wie der reiche Gerbereibesitzer Kleon, gewannen Einflu und verleiteten die Brger zu verkehrten Beschlssen. Erst als Kleon in einer Schlacht in Mazedonien gefallen war, sieben Jahre nach dem Tode des Perikles, kam es vorlufig zum Frieden. ^ 66. Das Unternehmen gegen Sizilien. Ein vornehmer und Reicher junger Mann namens Alcibiades, ein Neffe des Perikles, suchte damals in Alben auf alle Weise emporzukommen. Er war geistreich und gewandt, dabei aber sehr leichtsinnig und ehrgeizig. Sich selbst zu zgeln hatte der frh verwaiste Jng-ling nicht gelernt. Beim Volke, dem er zu schmeicheln wute, war er sehr beliebt. Sein Einflu betrte die Athener jetzt zu einem verhngnisvollen Schritte. Eines Tages erschienen Abge-

7. Griechische und römische Geschichte - S. 41

1915 - Düsseldorf : Schwann
41 sandte einiger Städte der Insel Sizilien und baten um Hilfe gegen das mchtige dorische Syrakus. Alcibiades setzte den Volksbeschlutz durch, da wirklich ein Heer nach der Insel gesandt werden solle, damit der Einm des dorischen Stammes dort gebrochen werde. Er selbst und zwei andere vornehme Athener sollten die Fhrer sein. Hundert stattliche Schiffe wurden gerstet, die kostbarste un& sehenswrdigste Flotte", berichtet ein Zeitgenosse, die ein griechischer Staat jemals bis auf diese Zeit hat in See gehen lassen." An einem Sommermorgen des Jahres 415 liefen die Schiffe aus. Aber kaum war die Insel Sizilien erreicht und ein Lager aufgeschlagen, als Alcibiades pltzlich zurckgerufen wurde. Er war nmlich von feinen Feinden vor Gericht gefordert, weil er religise Gebruche verspottet und Gtterbilder verstmmelt habe. Unter-Wegs entfloh Alcibiades. Rachschtig ging er zu den Spartanern und bewog diese, der Stadt Syrakus, die von den Athenern belagert wurde, zu helfen. Jetzt wandte sich auf Sizilien das Glck. Die athenische Flotte wurde von den Syrakusanern vllig geschlagen, und das Landheer mute sich auf dem Abzge ergeben. ji q Die Feldherren fielen durch Henkershand, die armen ^*-3 Soldaten aber wurden in die Sklaverei verkauft oder muten im Sonnenbrande der Steinbrche von Syrakus elend ver-schmachten. 67 Wechselndes Kriegsglttck. Athens Bedrngnis war groß. Zahlreich fielen die Kstenstdte in Kleinasien ab. Auf Anraten des schlimmen Alcibiades besetzten nun auch die Spartaner die kleine attische Bergfeste D e c e l 6 a , die nur zwei Stunden von der Stadt entfernt war, und schweiften bis unter die athenischen Mauern. Sie schlssen sogar ein Bndnis mit den Persern und erhielten von ihnen Geld zum Bau einer Flotte. Unterdessen erweckte aber Alcibiades in Sparta Mitrauen und entfloh, des Verrates beschuldigt, nach Kleinasien. Infolgedessen wandten ihm seine athenischen Mitbrger ihre Gunst wieder zu und whlten ihn unter die Befehlshaber ihrer neuen Flotte. Alcibiades schlug die Spartaner in den Gewssern von Klein-asien und kehrte im Triumphe nach Athen zurck. Als aber ein Jahr spter sein unbesonnener Unterfeldherr durch den Spartanerknig L y f an b e t eine Niederlage erlitt, fetzte das wankelmtige Volk ihn wieder ab. Grollend begab sich der Gekrnkte auf feine Besitzungen in Thrazien. - Von da floh er spter vor der Verfolgung der Spartaner zu den Perfern nach Kletnafien; hier aber fand er durch Meuchelmord einen elenden Tod. Noch einmal rafften sich die Athener aus ihrer Erschpfung auf; binnen dreiig Tagen rsteten sie eine neue Flotte aus. und

8. Griechische und römische Geschichte - S. 42

1915 - Düsseldorf : Schwann
42 dieser gelang es, bei den Arginsen, d. h. Kreideinseln, an der Kste Kleinasiens 406 die Spartaner zu schlagen. Aber der Sieg forderte schwere Opfer, und ein heftiger Sturm, der nach der Schlacht ausbrach, machte es den Anfhrern der athenischen Flotte auch noch unmglich, ihre Schiffbrchigen zu retten und die im Wasser treibenden Leichen zu bergen. Das rechneten die Athener ihnen zur Schuld an. Sie wurden gesetzwidrig zum Tode verurteilt, und sechs von ihnen, deren man habhaft werden konnte, verfielen der Hinrichtung, unter diesen ein Sohn des Psrikles und der Aspasia. 6&. Der Ausgang des Krieges. Wenige Monate spter kam der Athen das Verderben. Persisches Geld ermglichte es den Spartanern, von neuem eine Flotte zu rsten, an deren Spitze sie den geriebenen Lysander stellten. Dieser ankerte in der Nhe der athenischen Schiffe, die sich bei den Ziegenflssen, am Gestade des Hellespont, befanden, und tat so, als ob er vor ihnen bange sei. Eines Tages aber, als der grte Teil der athenischen Besatzung sorglos ans Land gegangen war, um Lebens-mittel zu beschaffen, berfiel er pltzlich die schwach bemannten Schiffe und errang einen leichten Sieg, 405. Nur wenige athenische Dreiruderer retteten sich nach Zypern. Ein Seeruber brachte die Siegeskunde nach Sparta. Lysander selbst aber erschien alsbald mit Flotte und Heer vor Athen und schlo die Stadt ein. Hunger zwang die Belagerten ^ Ada ^dlich zur bergabe. Athen ist gefallen?" meldete der Spartaner kurz nach Hause. Hart waren die Bedingungen des Friedens fr die einst so stolze Stadt. Sie mute auf alle auswrtigen Besitzungen verzichten, ihre Flotte ausliefern und alle Verbannten, meist Anhnger Spartas, zurckberufen. Die Mauern Athens und des Pirus, das Werk des Themistokles, wurden zerstrt, und der Sieger bertrug die Regierung der wehr-losen Stadt dreiig spartanisch gesinnten Mnnern. Diese wteten in der Stadt mit roher Gewalt, bis sie nach acht Monaten von den Athenern verjagt wurden. 69. Die Folgen des Krieges. Schlimmer als die Verwstung vieler Landschaften durch den langen Krieg waren die Ver-nichtung des vaterlndischen Gefhls und die Entartung der Sitten. Die Kraft Griechenlands war gebrochen; mit Athen lag das Bollwerk der nationalen Freiheit, die glnzende Sttze der griechischen Bildung, am Boden, und das rauhe Sparta war wieder die Vor-m a ch t des Landes. Am Anfange des fnften Jahrhunderts hatten sich die Griechen heldenmtig der Barbaren erwehrt: am Ende behaupteten diese durch ihr.geld den verderblichsten Einflu auf die Geschicke des zerrtteten Volkes.

9. Griechische und römische Geschichte - S. 44

1915 - Düsseldorf : Schwann
44 Soldaten entspricht, zogen die Griechen in den Kampf. Sie blieben auf ihrem Flgel Sieger, aber Cyrus selber fiel im Kampfe gegen seinen Bruder, und seine asiatischen Truppen flohen feige davon. Was jetzt? Ohne Wegweiser und Lebensmittel, noch 10 000 Mann stark, traten die Griechen den weiten Rckweg an. Aber ihre Befehls-Haber fielen einem persischen Verrate zum Opfer, und von Feinden umschwrmt, geriet das Heer in die grte Gefahr. Sein Retter wurde der wackere Athener Xenophon, der als Offizier den Feldzug mitmachte. Er war eigentlich Fhrer des Nachtrabes, leitete aber in geschickter Weise den ganzen Rckmarsch; in einer noch erhaltenen Schrift hat er ihn selber anschaulich erzhlt. Unter zahl-losen Bedrngnissen zogen die Griechen nordwrts der die schnee-bedeckten Hhen des wilden Armenierlandes. Leicht htte es ihnen hier ergehen knnen, wie spter dem Heer des Kaisers Napoleon auf seinem Rckzge aus Rußland. Als die erschpften Soldaten endlich von einer Hhe aus die Flut des Schwarzen Meeres erblickten, erhoben sie unter Trnen der Freude den jubelnden Ruf: Das Meer, das Meer!" Denn nun kamen sie wieder zu Griechen. Fnf-zehn Monate hatte die abenteuerliche Heerfahrt gedauert. Noch 9000 Mann stark, zog das Griechenheer in Trapeznt, eine jetzt trkische Stadt (Trebis6nde), ein. 72. Epaminondas. Die griechischen Staaten selber wurden^ ihrer Freiheit nicht mehr froh; in schimpflichen Brgerkriegen ver-zehrten sich ihre Krfte. Allen verhat war das herrschschtige Sparta, und der Perserknig triumphierte. Eines Tages berrumpelte ein spar-tonischer Feldherr, der mit seinen Soldaten durch Botien zog, die Burg von Theben und bergab die Herrschaft in der Stadt dem verrterischen Adel. Viele Brger wurden vertrieben. Aber die Verbannten taten sich wider die Gewalthaber zusammen. Als Jger verkleidet, betraten sie heimlich die Stadt. Ein Mitver-schworener hatte die Fhrer der Adelspartei zu einem Gastmahle eingeladen. In der Tracht von Sngerinnen fanden sich auch die Verbannten dazu ein. Pltzlich zogen sie Dolche hervor und machten die Schuldigen nieder. Dann vertrieben sie mit Hilfe ihrer treuen Mitbrger die spartanische Besatzung von der Burg. Zwei wackere Freunde, Epamin6ndas und Pelpidas, traten nun an Thebens Spitze zum Kampfe wider Sparta. Von ihnen gehrt Epaminndas zu den edelsten Persnlichkeiten der griechischen Geschichte. Echte Brgertugend und Vaterlandsliebe zeichneten ihn aus; hoch priesen die Leute seine Anspruchslosigkeit und unbestechliche Gesinnung.

10. Griechische und römische Geschichte - S. 47

1915 - Düsseldorf : Schwann
- 47 erlagen trotz heldenmtiger Tapferkeit der Kriegskunst Philipps und dem Ansturm seines Sohnes Alexander. Auf der Sttte, wo die Freiheit verloren ging, errichtete man trauernd ein jetzt erneuertes Lwendenkmal aus Marmor. 76. Philipps und Demsthenes' Ende. Der gekrnte Sieger verfuhr milde mit den Besiegten; sie muten nur seine Oberherrschaft anerkennen. Dann lie er sich auf einer groen Ver-sammlung in Korinth zum Feldherrn gegen die Perser ausrufen; denn die Eroberung des Morgenlandes war sein letztes und grtes Ziel. Schon stand er im Begriffe, nach dem Hellesponte aufzu-brechen, da traf ihn am Hochzeitfeste seiner Tochter tdlich der Dolch eines Offiziers seiner Leibwache: wie man sagt, war Philipps eigene Gemahlin Otympias die Anstifterin der blutigen Tat. Noch nicht fnfzig Jahre alt, schied er aus dem Leben. Sein Gegner Demosthenes berlebte ihn noch vierzehn Jahre. Als Haupt eines Aufstandes gegen die mazedonische Herrschaft von Hschern verfolgt, gab er sich im Poseidontempel auf der pelo-ponnesischen Insel Kalaria durch Gift, das er in einer Feder-spule bei sich trug, selber den Tod. Er war der letzte groe Grieche. tritt schnitt. Die mazedonische Zeit. Alexander der Groe (336323) erobert das Perserreich. Griechenland bleibt in Abhngigkeit von den Mazedoniern bis zur Unterwerfung durch die Rmer, 146 v. Ghr. Alexander der Groe. 77. Alexanders Austreten. Kaum zwanzig Jahre alt, bestieg Philipps Sohn Alexander im Jahre 336 den vterlichen Thron. Der grte Gelehrte des Altertums, Aristoteles aus Thrazien, war sein Erzieher gewesen. Seltene Begabung und hohe Bildung zeichneten den jungen Fürsten aus. Dabei war er hochherzig und edel, khn in der Gefahr und schnell im Handeln. Ehrgeiz und Tatendrang erfllten seine Seele; Mein Vater," klagte er als Knabe, wird mir nichts mehr zu tun brig lassen!" Homers Dichtung der den trojanischen Krieg, die Jlias, war sein Lieblingsbuch und der Griechenheld Achilles, sein Borbild. Als Achtzehnjhriger hatte Alexander bei Ehron&t gefochten und seinem Namen, der Wehrmann" bedeutet, alle Ehre gemacht. Bald sollten die Menschen staunend erkennen, da der junge König noch viel grerer Taten fhig war.
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