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1. Vorderasien und Griechenland - S. 28

1874 - Leipzig : Teubner
— 28 - Leben ihnen am besten gefiele, das von gestern oder von heute. Sie sagten, da sei denn doch ein großer Unterschied; gestern hätten sie's sehr schlimm gehabt, heute dagegen sehr gut. „Nun, wie heute", sagte Kyrus, „könnt ihr es alle Tage haben, und noch tausendmal besser, wenn ihr mir solgen wollt; wollt ihr aber nicht, so habt ihr, wie gestern, Arbeit und Mühe ohne Zahl. Folget mir und machet euch srei. Ich glaube durch göttliche Fügung dazu bestimmt zu sein, das köstliche Gut der Freiheit in eure Hände zu bringen; und ihr seid keine schlechteren Leute als die Meder, namentlich im Krieg. Darum fallet eilends ab von Astyages." Die Perser freuten sich, daß sie einen Führer hatten, und machten sich frei mit der größten Bereitwilligkeit. Denn sie haßten die Meder und trugen ungern ihre Herrschaft. Als aber Astyages Nachricht erhielt, daß Kyrus die Perser zum Abfall gebracht, rief er alle Meder unter die Waffen und fetzte, als wäre er von Gott geschlagen, als Anführer an ihre Spitze den Harpagus, den er einst so schwer gekränkt. Dieser rückte gegen Kyrus ins Feld, und als es zur Schlacht kam, da kämpfte ein kleiner Theilder Meder, welcher vondem Verrathe nichts wußte, redlich, die meisten aber flohen absichtlich oder gingen mit Harpagus zum Feinde über. Als Astyages hörte, daß fein Heer kläglich zerstreut fei, ließ er zunächst alle Traumdeuter, die ihm gerathen hatten, des Kyrus zu schonen, ans Kreuz schlagen; dann bewaffnete er die Meder, welche daheim geblieben waren, Alt und Jung, und führte sie nach Persien gegen Kyrus. Es kam zu einer Schlacht, in welcher das modische Heer völlig ausgerieben und Astyages selbst gefangen wurde (558). Auf dem Schlachtfelde, wo Kyrus die Meder besiegt und den Persern die Herrschaft errungen hatte, baute er nachmals die Stadt Pasargadä. Von nun an herrschten Kyrus und die Perser über die Meder und einen großen Theil von Asien. Dem Astyages aber that Kyrus weiter kein Leid, und er behielt ihn bei sich bis an sein Ende.

2. Vorderasien und Griechenland - S. 116

1874 - Leipzig : Teubner
- 116 - 'Krieg und Frieden, Einführung neuer Gesetze u. s. w. Uebri-gens konnte das Volk über die Vorlagen, die ihm die Gerusia machte, nur Ja oder Nein sagen, annehmen oder ablehnen. Das Ackerland, welches die Spartiaten besessen, theilte Lykurg aufs neue zu gleichen Theilen, indem er für die 9000 Spartiatenfamilien ebenso viele Ackerloose machte, welche der Staat an die einzelnen Familien gleichsam tierlehnte. Die Bearbeitung dieser Ländereien besorgten die Heloten, von denen der Staat eine Anzahl jeder Familie ebenfalls als geliehene Knechte übergab; denn die Heloten galten als Sela-tien des Staates. Von dem Ertrage des Gutes mußten die Heloten der Herrenfamilie jährlich ein gewisses Maß abliefern, wovon diese lebte. Denn dieser dorische Kriegsadel sollte frei bleiben von den niederen Sorgen des Erwerbs und allein sich seinen höheren bürgerlichen Pflichten widmen können, namentlich sollte er Zeit und Muße haben sür seine kriegerischen Uebungen. Der Spartiat war vorzugsweise Kriegsmann, Gewerbe und Ackerbau war seiner nicht würdig. Die ganze Bürgergemeinde war ein Kriegsheer, und die Stadt Sparta eine große Kaserne. Deshalb speisten die Männer auch vom 20. Lebensjahre an außer dem Hause zusammen an den gemeinsamen Männermahlzeiten, den s. g. Syssitien, und zwar so, daß jede Abtheilung, die an einem Tische aß, aus 15 Mann bestem^ Eine solche Abtheilung hieß ein Zelt; denn sie bildeten auch im Felde zusammen eine Zeltgenossenschaft, die unterste Abtheilung im Heer. Jeder einzelne mußte zu seinem Tische monatlich einen bestimmten Beitrag an Mehl oder Gerstengraupen, Käse, Feigen und Wein und eine geringe Summe Geldes liefern. Die Mahlzeiten waren sehr einfach. Das tägliche Hauptgericht war die vielgenannte schwarze Suppe, ein Schwarzsauer von Schweinefleisch, das im Blute gekocht und nur mit Essig und mit Salz gewürzt war. Der Nachtisch bestand in Käse, Oliven und Feigen. Kein Spartaner durfte sich diesen gemeinsamen Mahlen entziehen, selbst die Könige nicht. Einfach wie die Mahlzeiten war auch die Kleidung und die Wohnung des Spartaners. Luxus war in allen Verhält-

3. Vorderasien und Griechenland - S. 129

1874 - Leipzig : Teubner
- 129 — Zunächst suchte Solou die Wunden zu heilen, welche die alte Mißregierung dem Volke geschlagen. Durch das harte Schuldgesetz waren viele in große Schulden verfallen, nicht wenige waren sogar in die ©datieret ihrer Gläubiger gekommen oder als Sclaven ins Ausland verkauft worden. Solon verordnete, daß alle Schuldselaven freigegeben werden müßten, und daß diejenigen, welche ins Ausland verkauft worden waren, soviel wie möglich, vom Staate zurückgekauft würden; hinfort aber durfte Niemand mehr auf feinen Leib borgen. Für die Abtragung der andern Schulden fand Solon so milde Mittel, daß der arme Mann sich seiner Schulden entledigen konnte, ohne daß der reiche Gläubiger einen beträchtlichen Schaden erlitt. Hieraus unternahm Solon die Umformung der Verfassung, und dabei ging er von dem Grundsätze aus, daß nicht blos der Adel, sondern sämmtliche Klassen der Bevölkerung zur Theilnahme an der Verwaltung des Staates berechtigt sein sollten, und zwar je nach dem größeren oder geringeren Vermögen. Er theilte zu diesem Zwecke die ganze Bevölkerung nach ihrem Vermögen, d. h. nach ihrem Grundbesitz, in vier Klassen. Die erste Klasse waren die Reichsten, die s. g. Fünshnndertscheffler, sie hatten von ihren Gütern wenigstens 500 Scheffel Getreide oder ein entsprechendes Maß von Del und Wein als reines Einkommen. Die zweite Klasse waren die Ritter, die dritte die Zengiten oder Jochbesitzer, diejenigen Grundbesitzer, welche zur Bebauung ihres Ackers eines Joches Maulthiere bedurften. Die vierte Klasse machten die Aermsten aus, die Theten oder Tagelöhner. Nach diesen Klassen wurden den Bürgern ihre Pflichten gegen den Staat bemessen, Kriegsdienst und Stenern. Die erste Klasse hatte für die kostspielige Kriegsflotte zu sorgen, die zweite diente als Reiterei, die dritte und zahlreichste als schwerbewaffnetes Fußvolk, die vierte war frei von Kriegsdienst und wurde nur in außerordentlichen Fällen zur Vertheidigung des Vaterlandes als Leichtbewaffnete ausgeboten, im Seekrieg dienten sie als Matrosen. Auch von der Steuerzahlung war die vierte Klasse frei. — Der Vertheiluug der St oll, Erzählungen. I. 2. Aufl. 9

4. Vorderasien und Griechenland - S. 148

1874 - Leipzig : Teubner
— 148 — als ich bedachte, wie kurz das Menschenleben ist; denn von allen diesen Leuten wird über hundert Jahre keiner mehr am Leben sein." Am nächsten Morgen begann der Uebergang über die beiden Brücken. Vor Sonnenaufgang verbrannten die Magier auf denselben allerlei Rauchwerk und bestreuten den Weg mit Myrten. Sowie der Sonnengott leuchtend heraufstieg, goß Xerxes aus einer goldenen Schale eine Spende ins Meer und flehte zu dem Gotte, daß kein Unfall ihm auf dem Wege begegnen möge. Darauf warf er die Schale ins Meer und dazu einen goldenen Becher und ein persisches Schwert. Ueber die nördliche Brücke gingen das Fußvolk und die Reiter, voran die 10,000 Unsterblichen, über die südliche das Lastvieh und der Troß. Sieben Tage und sieben Nächte dauerte der Zug ununterbrochen, bis alle hinüber waren. Dann zogen Landheer und Flotte zusammen längs der thra-kischen Küste hin bis Doris kos in der weiten Ebene an der Mündung des Hebros. Hier wurden sämmtliche Schiffe ans Land gezogen und eine Zählung der Truppen vorgenommen in folgender Weise. Man drängte 10,000 Mann auf einem Raume dicht zusammen, umzog ihn mit einer Umzäunung und füllte ihn dann, wenn er geleert, immer aufs neue mit Menschen. Nach Herodot wurde der Raum 170 mal gefüllt, woraus sich eine Zahl von 1,700,000 Mann ergibt. Dazu rechnet er dann noch die Reiter, die Mannschaften der Schiffe und sonstiges Kriegsvolk und bekommt im Ganzen ein Heer von 2.641.000 Mann. Nach Zurechnung vou den Dienern und Sclaven, den Marketendern und sonstigem Troß ergibt sich eine Menschenmenge von 5,283,000. Eine solche Masse ist unglaublich, sie hätte nicht verproviantirt werden können. Wir müssen annehmen, daß Herodot irrthümlich jene 1.700.000 Mann allein dem Fußvolk zugewiesen hat, während in Wahrheit auch die übrigen Mannschaften des Landheeres und der Flotte mit inbegriffen waren. Damit stimmt auch ungefähr die Angabe des Diodor; dieser rechnet 800.000 Mann asiatischer Truppen, 200,000 Mann aus Thrakien und Makedonien und 1 Million Schiffsvolk.

5. Vorderasien und Griechenland - S. 149

1874 - Leipzig : Teubner
- 149 — Erst in Doriskos wurde auch die Heeresmacht nach Völkern geordnet, und die Völker wieder wurden getheilt in Divisionen von 10,000 Mann, die Division in Bataillone von 1000 Mann. Das Heer bestand aus 47 Völkern, deren Tracht und Bewaffnung sehr verschiedenartig und zum größten Theil höchst unvollkommen war. Den Kern des Heeres bildeten die Truppen aus dem iranischen Hochlande, vornehmlich die Meder und die Perser selbst. Als das herrschende Volk zeigten die Perser vor allen eine große Pracht; sie strahlten über und über von Gold. Auf dem Kopse trugen sie sogenannte Tiaren, ungesteiste Hüte, auf dem Leib einen bunten Aermelrock, anzusehen wie eine Schuppenhaut von Stahl, ähnlich einer Fischhaut, an den Beinen Hosen; statt des Schildes hatten sie ein Geflecht, worunter der Köcher hing; ferner hatten sie kurze Speere, große Bogen und Pfeile von Rohr; dazu hing am rechten Schenkel ein Dolch vom Gürtel herab. Nur wenige der Völker waren den Griechen ähnlich gewaffnet. Die Inder aus dem äußersten Osten des Reiches trugen baumwollene Gewänder oder, wie Herodot sich ausdrückt, „Kleider, die von Bäumen gemacht sind", hatten Bogen von Rohr und Pseile von Rohr, und oben daran saß Eisen. Die s. g. östlichen Aethiopen aus Gedrosien waren meist wie die Inder gerüstet; aber auf dem Kopfe trugen sie die Stirnhäute von Pferden, die mitfammt den Ohren und der Mähne abgezogen waren, und die Mähne diente statt eines Busches, und die Ohren von den Pserden waren grad aufgesteift; als Schutzwaffe statt des Schildes führten sie eine Kranichhaut. Die Saken, ein skythischer Nomadenstamm, hatten auf dem Kopf einen fpitzen, grad in die Höhe stehenden Turban und hatten Hosen an; sie trugen Bogen, Dolch und Streitaxt. Die westlichen Aethiopen vom oberen Nil, „die kraushaarigsten Menschen aus der Welt", hatten Pardel-uud Löwenfelle um und führten vier Ellen lange Bogen, welche aus dem Blüthenstengel des Palmbaums gemacht waren, dazu kleine Pfeile von Rohr, auf welchen statt der Eisenspitze ein scharfer spitzer Stein saß; außerdem trugen sie Speere mit einem zugespitzten Antilopenhorn und be-

6. Vorderasien und Griechenland - S. 203

1874 - Leipzig : Teubner
— 203 - seinem Freunde, gehen und mäßige Bedingungen der Unterwerfung erwirken. Man vertraute ihm, und er ging. Aber er kam erst nach drei Monaten zurück, als die Noth bis zum äußersten gewachsen war, und verkündete, daß er nichts ausgerichtet, man müsse eine Gesandtschaft nach Sparta schicken. Das geschah. Die Forderungen der Spartaner waren: Schleifung der langen Mauern und des Peiraieus, Auslieferung aller Schiffe bis auf 12, Anschluß an den peloponne-sischen Bund und Heeresfolge zu Waffer und zu Land. Dieathenerwarendurch denhunger so mürbe gemacht, daß sie die Bedingungen annehmen mußten (April 404). Nach Verlauf mehrerer Monate ließ Lysandros die Mauern Athens unter Flötenspiel zerstören und die Schiffe verbrennen, während die Bundesgenossen sich bekränzten und festliche Spiele feierten; denn sie wähnten, daß mit diesem Tage die Freiheit Griechenlands beginne. Dann hielt er in der Stadt eine Volksversammlung ab, in welcher er 30 Männer aus dem verräterischen Adel wählen ließ, welche neue Gesetze geben und die Verfassung in eine aristokratische umschaffen sollten. Zu ihrem Schutz legte er 700 Spartaner auf die Burg. Xvii. Die dreißig Hyrannen in Athen. Jod des Atkiöiades. Die dreißig Männer, welche in Athen zur Umgestaltung der Verfassung gewählt waren, heißen gewöhnlich die 30 Tyrannen. Alle Gewalt war ihnen in die Hände gegeben, und sie handhabten diese mit tyrannischer Willkür, ohne sich um die Abfassung neuer Gesetze zu kümmern. Ihr Hauptstreben war, ihre tyrannische Herrschaft für die Dauer zu befestigen. Sie besetzten die Aemter des Staates mit ihren Freunden und beraubten die Bürgerschaft ihres Bürgerrechts und der Waffen bis auf 3ooo, die ihnen ergeben waren. Um sich Geld zu verschaffen, beschuldigten sie die reichen Leute einer feindseligen Gesinnung, ließen sie hinrichten und zogen ihre Güter ein. Anfangs übten sie diese Ungerechtigkeit nur

7. Vorderasien und Griechenland - S. 232

1874 - Leipzig : Teubner
— 232 — Gedrosiens kam er in Gefahr, mit dem ganzen Heere zu Grunde zu gehen; kaum der vierte Theil desselben gelangte abgezehrt und entstellt, in zerlumpten Kleidern, säst ohne Waffen und Pferde und Zugvieh nach Pnra, der Hauptstadt Gedrosiens, von wo aus der Marsch besser ward. Im Februar 324 waren Alexander und Krateros in Susa. Alexander fand im Westen seines Reiches die Verhältnisse anders, als er gehofft und gewünscht. Seine Statt* Halter und Beamten hatten sich mancherlei Ungerechtigkeiten und Bedrückungen erlaubt, viele hatten au Abfall und Gründung einer selbständigen Herrschaft gedacht, in dem Glauben, daß der König nie mehr ans dem fernen Osten zurückkehren werbe. Alexander hielt ein strenges Gericht über die Schuldigen; andrerseits aber belohnte er seine Truppen, die so viele Gefahren und Beschwerden mit ihm getheilt, königlich. Er bezahlte mit 20,000 Talenten alle ihre Schulden. Als er mit der älteren und sein Freund Hephaistion mit der jüngeren Tochter des Dareios sich vermählten, heiratheten über 1000 Makedonier aus seinen Wunsch an demselben Tage persische und medische Frauen, und alle erhielten an dem großen gemeinschaftlichen Vermählungsfeste reiche Hochzeitsgeschenke. Mehr als 10,000 andre, die sich schon früher mit asiatischen Frauen verbunden, erfreuten sich an demselben Tage der Freigebigkeit des Königs. Alexander wollte eben eine innige Verbindung feiner europäischen und asiatischen Unterthanen und dadurch eine Umbildung der Asiaten herbeiführen. Deshalb hatte er auch 30,000 junge Asiaten auf makedonische Weise bewaffnet und einüben lassen, um sie dem makedonischen Heere in gleichem Range einzureihen. Mit diesen Umbildungsplänen war aber die Masse des makedonischen Heeres höchst unzufrieden, ja es kam sogar zu einem förmlichen Tumulte. Als nämlich der König, wie dies öfter geschah, eine größere Zahl von Veteranen in die Heimat entließ, begann das Heer zu lärmen und zu schreien, er solle sie alle entlassen, er könne ja jetzt mit seinen jungen asiatischen Tänzern umherziehen und die Welt unterwerfen. Im heftigsten Zorn sprang Alexander sogleich von seiner Redner-

8. Vorderasien und Griechenland - S. 73

1874 - Leipzig : Teubner
— 73 — Vater brachte denknabenhierauf zu demkentaurencheiron, der ihn mit den Eingeweiden von Löwen und dem Mark von Bären undebern nährte und in aller Weisheit unterrichtete. Ferner wird erzählt, Thetis habe ihren jungen Sohn, weil sie wußte, daß er vor Troja fallen werde, dem Kriege zu entziehen gesucht und ihn ans die Insel Skyros gebracht, wo er unter den Töchtern des Lykomedes in Frauenkleidern verborgengehaltenwurde. Aber da man durch eine Weissagung wußte, daßtroja ohueachilleus nichterobert werden konnte, so übernahm es Odysseus, ihn aufzusuchen. Er kam, als Kaufmann verkleidet, nach Skyros und breitete vor den Mädchen allerlei schöne Schmucksachen aus, legte aber auch schöne blinkende Waffen dazu. Während die Jungfrauen die Waaren betrachteten, ließ Odysseus draußen plötzlich die Kriegstrompete blasen und Schlachtruf und Waffengetöse erschallen; die Jungfrauen entflohen, aber Achilleus ergriff Schild und Schwert und stürzte mit jugendlichem Kampfesmuth dem vermeintlichen Feinde entgegen. So wurde er entdeckt und versprach gern, an dem Kriegszuge Theil zu nehmen. Vor Troja war Achilleus bei weitem der Erste au Stärke und Muth, aber auch der edelste und erhabenste Charakter. Es war ihm vom Geschick die Wahl gestellt zwischen einem kurzen ruhmvollen Leben und einem rühmlosen Alter; ohne Bedenken wählte er das Erste. Zwar ist sein kräftiges Herz unbändig und unbeugsam im Zorn, aber ebenso empfänglich ist es auch für die zarteren Empfindungen der Liebe und Freundschaft. Sein etwas älterer Freund Patroklos, tapfer und edel wie er, begleitete ihn in den Krieg, sowie sein alter Lehrer Phoinix. Auf der trojanischen Seite war der Anführer Hektor, der älteste Sohn despriamos; denn Priamos selbst war zu alt sür den Krieg. Hektor war ein edler, hochherziger Fürst und ein starker, tapferer Krieger, unermüdlich in der Erfüllung seiner Pflicht, der Vertheidigung des Vaterlandes. Sein Bruder Paris dagegen, der den unseligen Krieg veranlaßt, ist leichtsinnigen und unsteten Charakters, bald tapfer und herausfordernd, bald feig und weichlich. Der ans-

9. Vorderasien und Griechenland - S. 74

1874 - Leipzig : Teubner
— 74 — gezeichnetste Held neben Hektor ist Aineias (Aeueas), ein Sohn des Anchises und der Aphrodite, aus dem trojanischen Königsgeschlecht entsprossen und Herrscher der troischen Dardaner auf dem Jda. Unter den zahlreichen Bundesgenossen, welche den Troern von nah und fern zu Hülfe kamen, sind besonders die beiden Lykiersürsten Sarpedon und Glaukos zu nennen. 3. Die Griechen in Anlis. Die griechischen Fürsten hatten den Agamemnon zu ihrem Anführer gewählt und sammelten sich mit ihren Schaaren in dem Hafen Aulis an der böotischen Küste. Das Heer betrug 100,000 Mann in 1186 Schiffen. Als man zu Anlis an einer Quelle, über der eine stattliche Platane sich erhob, an heiligen Altären ein Opfer brachte, sandte Zeus ein großes Wunderzeichen: ein gewaltiger Drache kam unter einem der Altäre hervor, wand sich an dem Baume empor bis zu einem Neste von Sperlingen, das in den äußersten Zweigen hing, und verschlang die acht Jungen mitsammt der Mutter. Das deutete der berühmte Seher Kolchos, der mit dem Heere zog, also, daß sie 9 Jahre vor Troja kämpfen, im zehnten aber die Stadt zerstören würden. Die Göttin Artemis zürnte dem Agamemnon, weil er eine ihr geheiligte Hindin ans der Jagd erlegt hatte, und hemmte daher die Abfahrt des Heeres durch widrige Winde. Kalchas weissagte, der Zorn der Göttin werde nur dann beschwichtigt, wenn Agamemnon feine Tochter Jphigeneia ihr opfere. Agamemnon weigerte sich; da aber verderbliche Krankheiten ausbrachen und das murrende Heer mit Aufstand drohte, mußte er die Tochter preisgeben. Als die Jungfrau am Altare stand und Kalchas eben den Stoß nach ihrer Brust führte, verschwand diejungfran,und eine geschlachtete Hinbin lag vor ihm ans dem Altar. Artemis hatte Jphigeneia dem Opfer entzogen und weithin durch die Lüste nach Tauris (Krim) entführt, damit sie dort in ihrem Tempel als Priesterin diene. 4. Der Krieg. Eingünstigerfahrwinb trug jetzt die griechische Flotte an die troifche Küste, wo ein Lager aufgeschlagen warb. Dreimal versuchten die Griechen die Stadt

10. Römische Geschichte - S. 57

1881 - Leipzig : Teubner
Hamilk. Barkas. Lut. Catulus. Sieg b. d. ägat. Ins. 57 vermehren, sollen sie ihn auch in einen Kasten gesteckt haben, in welchen von allen Seiten Nägel mit ihren Spitzen hineingetrieben waren, so daß er sich nirgends anlehnen konnte. Nach andern wurde er ans Kreuz geschlagen. Wahrscheinlich jedoch sind diese Erzählungen zum Teil vou der Familie des Regulus erfunden, um ihre Grausamkeiten, die sie sich gegen karthagische Gefangene erlaubt, zu entschuldigen. In den letzten Jahren des Krieges fühlten sich beide Teile so erschöpft, daß sie den Krieg nur sehr lässig führten. Da schickten die Punier einen jungen Anführer nach Sizilien, den Hamilkar Barkas (d. H. Blitz), welcher trotzdem, daß er von seiner Vaterstadt aus weder durch Geld noch durch Truppen unterstützt ward, den Römern viel zu schaffen machte, so daß sie Lilybäum und Drepanum nicht zu nehmen vermochten. Zuletzt ermannten sich die Römer. Da der Staatsschatz erschöpft war, so baute eine Anzahl hochherziger Bürger aus eigenen Mitteln eine neue Flotte, und mit dieser schlug der Konsul Lntatins Catulus im I. 241 die Flotte der Karthager bei den ägatischen Inseln. Diese Schlacht beendigte den Krieg, da die Punier zur Fortsetzung desselben keine Mittel mehr hatten. Sie überließen den Besitz Siziliens den Römern und zahlten 3200 entmische Talente (ä 1700 Thlr.) Kriegskosten. Sizilien war die erste römische Provinz, d. H. ein außeritalisches, von römischen Behörden verwaltetes Land. Hiero blieb König von Syrakus. — Einige Jahre nachher nahmen die Römer den Karthagern auch noch Sardinien und Korsika ab. Xix. Der zweite punische Krieg. 218—201 v. Chr. 1. Die Karthager in Spanien. Um seine Vaterstadt für den Verlust von Sizilien zu entschädigen und ihr die Mittel zu neuen Kämpfen gegen das verhaßte Rom zu verschaffen, begab sich Hamilkar im
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