Erstes Kapitel
Die Geschichte der wichtigsten Völker des Morgenlandes.
Im Morgenlande, der Wiege der Menschheit, finden wir die An-fange und die ersten Entwicklungsstufen der Kultur. Kulturgeschichtlich tritt zuerst der semitische Stamm durch die Babylonier und As.syrer in den Vordergrund. Die als Hamiten bezeichneten gypter haben neben den Babyloniern selbstndig eine reiche Kultur entwickelt, die sich jedoch fast ausschlielich auf das Niltal beschrnkte. Von geringerer Bedeutung fr die Kultur sind die Jrauier (Meder und Perser) gewesen, die auch spter als die genannten Völker in der Geschichte hervortreten. Die Aufgabe, den Einflu der orientalischen Kultur auf das Abendland zu vermitteln, fiel hauptschlich den Phniziern zu. (Z.)
I Nie Babylonier und Assyrer.
1. Das Land und seine Wewoner.
An den beiden Flssen Enphrat und Tigris, die sich im Altertum noch gesondert ins Meer ergossen, wohnten in den ltesten Zeiten die Sumerer und Affader. Durch Vermischung mit einge-wanderten Vlkern gingen aus ihnen die Babylonier hervor, die den Sden des Landes einnahmen, und die Assyrer. die in der Bergland-schaft stlich vom oberen Tigris ihre Wohnsitze hatten. Die Hauptstadt der Babylonier war um 2100 v. Chr. Babylon, die der Assyrer an-fangs As fr. dann Ninive. Beide Städte waren im Viereck erbaut, wnrden von sehr starken und turmhohen Mauern eingeschlossen und hatten einen ungeheuern Umfang. *) Innerhalb der Mauern wechselten Grten
Der Umfang der Stadt Babylon betrag nach Herodot 90 km. nach den neueren Ausgrabungen 15 km. Die Ruinen liegen in derwnste bei dem heutigen Dorfe Hille. (Z.j
Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. 1
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waren sie erfahren, wie die Rezepte beweisen, die in der Bibliothek von Kujuudschik gefunden wurden.
In der Baukunst liebten die Babylonier das Riesenhafte. Auf die mchtigen Umfassungsmauern von Babylon und Ninive ist schon hingewiesen. Die Euphratbrcke in Babylon hatte eine Lnge von 1000 Meter. Die Palste waren umfangreiche Bauwerke mit Hfen und Hallen. Der babylonische Turm, Birs Nimrod, hatte acht nach oben kleiner werdende Abstze oder Stockwerke, wie die Tempel-trme berhaupt, und soll eine Hhe von 180 Meter erreicht haben. In der Baukunst wurden die Babylonier die Lehrer anderer Völker, namentlich auch der Griechen. Zu den Wundern der alten Welt gehrten die schwebenden Grten der Semiramis. der mchtigen Bogen erhoben sich mehrere Terrassen, auf denen in aufgeschtteter Erde Bume und Blumen wuchsen; Springbrunnen sorgten fr die ntige Bewsserung.
Die Babylonier liebten den Hallenbau und wendeten Sulen an, deren Kapitelle wunderlich gestaltete Tierkpfe zeigen. Die Gebude wrben durch damals schon bekannte Tonnengewlbe oder einen kuppel-artigen Aufbau geschtzt. Von den Erzeugnissen der Bildhauer-kunst haben sich Flgelfiguren (Stier mit Menschenantlitz und mchtigen Flgeln au dem Vorderteile des Leibes), Knigsbilder und viele andere Schpfungen erhalten. Die Darstellungen sind im einzelneu knstlerisch ansge-fhrt, und manche von ihnen z.b. die Lwenjagd Assuruasirpals zeigen viel Leben und Bewegung. Bei dem Mangel an Steinen, die aus den st-lichen und nrdlichen Teilen Assyriens herbeigeschafft werden muten, be-dienten sich die Babylonier an der Sonne gedrrter oder im Feuer ge-brauuter Ziegelsteine, die sie mit Gips oder Alabaster bedeckten oder im weichen Zustande mit Inschriften und Bilderu reich verzierten. Das weiche Baumaterial konnte den Einflssen der Witterung nicht den ntigen Widerstand leisten, weshalb wir von den groartigen Palsten und Tempeln heute nur noch riesige Trmmerhaufen finden; die dort gemachten Funde bilden eine wichtige Quelle fr die Geschichte dieses Volkes.'
Die Religion der alten Babylonier und Assyrer war vorwiegend ein Gestirndienst. Sie verehrten aber auch eine Anzahl Lokalgtter, und da bei der Vereinigung der frher unabhngigen kleinen Gebiete zu einem Reichsganzen jeder Staat uitd jede Stadt an der religisen berlieferung festhielt, so entstand mit der Zeit ein reichhaltiges Gtterpantheon.
der der gesamten Gtterwelt steht die groe Gtterdreiheit Ann, der Gott des Himmels, Bel, der Gott der Erde, und Ea, der Gott
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2. Z)ie Wewohner.
Charakter und Lebensweise. Die als Hamiten bezeichneten gypter siedelten sich vor dem 4. Jahrhundert v. Chr. in dem Niltale an. Sie waren lebensfroh und fleiig, hochbegabt und kunstliebend und hielten sich fr ein bevorzugtes Volk. Gegen die Fremden waren sie stolz und zurckhaltend, setzten sich mit ihnen nicht zu Tische und ge-whrten ihnen erst in spterer Zeit nur in einigen Grenzstdten Zutritt zu ihrem Lande. Ihre Kinder erzogen die gypter zur Liebe und zum Gehorsam gegen die Eltern, zur Redlichkeit, Wahrheitsliebe und Sitten-reinheit. Meineid und Mord wurden mit dem Tode bestraft; die gleiche Strafe traf diejenigen, die die Mihandlung eines Menschen nicht ver-hinderten oder einen Toten, den sie auf der Gasse fanden, nicht begruben. Ihr Sinnen und Denken war mehr als bei manchem andern Volke auf den Tod und das Jenseits gerichtet.
Die gypter liebten eine einfache, krftige Kost; sie aen Brot und Fleisch, aber kein Schweinefleisch, und allerlei Gemse. Das Haupt mit Krnzen geschmckt, setzten sie sich mit ihren Gsten zu Tische; als Getrnk reichten sie Wein.
Sie wohnten in Drfern und Stdten, die zahlreich der das fruchtbare Land zerstreut waren. Die rmeren hatten einfache Htten, aus Holz und Ziegel aufgefhrt; die Reichen bewohnten prchtige Huser mit groen Hfen, um die sich, die Zimmer gruppierten. Auch diese Hufer waren von Ziegelsteinen erbaut, oft mehrere Stockwerke hoch und von gut gepflegten Grten umgeben. Das Dach war flach und mit Blumen geschmckt. Das Innere des Hauses wurde behaglich eingerichtet und mit Gerten aus Metall, Ton und farbigem Glas prunkvoll ausgestattet.
Die Frau nahm eine wrdigere Stellung ein als Bei andern Vlkern des Altertums. Die Vielweiberei bestand ausnahmsweise nur bei den Reichen; die Ehe wurde heilig gehalten; Ehen zwischen Personen verschiedenen Standes waren gegen die herrschende Sitte. Die Frau war Herrin im Hanse; sie besorgte den Haushalt, setzte sich mit dem Mann zu Tische und nahm an den ffentlichen Veranstaltungen teil; besonders war ihr aber die Erziehung der Kinder bertragen. Frauen waren Priesterinnen, Frauen treten auch in der Kriegsgeschichte hervor. Sie trugen eng anschlieende, faltenlose Kleider, die bis auf die Fe herabreichteu, und an den Fen Sandalen.
Beschftigung. Der Ackerbau stand bei den gyptern in hoher Achtung, doch war der Grund und Boden im Besitze des Staates oder reicher Familien. Um den Ackerbau zu ehren, streute der König selber
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Erdteile, vom Atlantischen Ozean bis zum Euphrat, von der Nordsee, dem Rhein und der Donau bis zu drn^'afrikanischen und arabischen Wsten; i hatte eine Gre von ungefhr hlj2 qkm. In diesem weiten Reiche lebten gegen 120 Millionen Menschen, und uuter den 6000 Stdten nahmen Rom, Alexandria und Antiochta den ersten Rang ein.
In den neu erworbenen Gebietsteilen wurden Kolonien angelegt und vielfach mit ausgedienten Soldaten bevlkert. Die neuen Au-siedelungen erhielten Straen und Wasserleitungen; Bder wurden angelegt, Tempel erbaut, und da dem Kolonisten bald der Geschftsmann folgte, fo entwickelte sich rmisches Leben und Treiben, und rmische Kultur wurde aus diese Weise berallhin verbreitet.
- 6. Die Stadt Rom. Die Hauptstadt dieses Riesenreiches war Rom mit V/y Millionen Einwohnern, aber ein anderes Rom als in der lteren Zeit. Alle sieben Hgel und die dazwischen liegenden Talniederungen waren bebaut. Rom hatte 25 km im Umfange und 37 Tore; 31 Heerstraen fhrten von Rom nach allen Seiten hin. Acht feste Brcken berspannten den Tiber, 19 groe freie Pltze lagen im Innern der Stadt, unter ihueu das Marsfeld und das Forum (Markt). Es zhlte 400 Marmortempel und zahlreiche Palste, Bder und Theater. Die ffentlichen Pltze waren mit Kunstwerken reich geschmckt; Augustus lie eine Anzahl kleiner und unansehnlicher Privathuser ankaufen und an ihrer Stelle Prachtbauten errichten; er konnte sich rhmen, die Ziegelstadt in eine marmorne umgewandelt zu haben. Fremde kamen aus allen Teilen des Reiches nach Rom, um die ewige", die gemeinsame" Stadt zu sehen. Und doch konnte Rom mit den Knigsstdten im Osten des Reiches, mit Alexandria, Antiochia und Pergamum an Reichtum und Pracht nicht wetteifern.
f. Augustus' Familie und Tod. Brgerlich war das Leben des Herrschers in seiner Wohnung auf dem Palatinus, wo feine Ge-mahlin und feine Tochter Garn spannen, Leinwand webten und die Kleider fr die kaiserliche Familie anfertigten. Doch bei all feinen groen Erfolgen in der Regierung des Reiches fehlte dem Kaiser das husliche Glck. Seine Tochter Julia, zugleich fein einziges Kind, bereitete ihm viel Kummer und Verdru; wegen ihres sittenlosen Lebenswandels mute sie aus Rom verbannt werden. Seine beiden hoffnungsvollen Enkel, die Shne seiner Tochter, starben in der Blte der Jugend dahin; sein Stiefsohn Drufns fand in Deutschland infolge eines Sturzes mit dem Pferde feinen Tod. Sein Adoptivsohn Tiberius.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Julia Drufns Tiberius Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Rhein Donau Rom Alexandria Rom Rom Rom Rom Rom Rom Rom Alexandria Antiochia Palatinus Rom Deutschland
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3. Das Leben in Rom. a. Der Aufwand. Die frhere ein-fache Kleidung gefiel dem vornehmen Rmer nicht mehr; Männer und Frauen lieen sich die kostbarsten morgenlndischen Stoffe kommen. Csar trug eine Toga aus Pnrpur, reiche Frauen schmckten sich mit Edel-steinen und kostbaren Perlen, trugen gefrbte und falsche Haare, lieen sich von ihren Sklavinnen schminken, in kostbaren Snften der die Strae tragen und von ihren Dienerinnen Khlung zufcheln.
Das Haus des vornehmen Rmers hatte nur noch die Anlage der frheren Zeit beibehalten. Das Atrium wurde von Snleu getragen
Hin rmisches Wohnhaus helkenistischen Stils.
und mit Statuen und Bildern geschmckt, die entweder in Rom angefertigt oder von den Knnststtten des Auslandes herbeigeholt waren. Mosaikbilder, die sogar Schlachten darstellten, zierten den Boden. Die Wohnrume waren mit prachtvollen Tischen, Vasen, Spiegeln und Tafel-geschirr ans gediegenem Gold und Silber ausgestattet. Cicero hatte fr einen Tisch 100000 Mark bezahlt. Prchtige Haus- und Kchengerte, die nach griechischen Mustern in knstlerischer Weise hergestellt wurden, haben sich in groer Zahl erhalten und dieneil noch heute unsern Kunsthand-werkern als nachahmenswerte Vorbilder. In der heieren Jahreszeit verlie der reiche Rmer die Stadt und begab sich auf seinen Landsitz
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Stabi durch die ausstrmende Lava, Asche und teilte verschttet und die Einwohner, soweit sie nicht geflchtet waren, begraben. Durch Aus-grabungen ist ein groer Teil von Pompeji, das ' nur 3 in hoch mit - Asche, Saud und Steinen bedeckt war, blogelegt; es gibt uns mit feinen Straen und Pltzen, seinen Brunnen und Gebuden, in denen sich die prchtigsten Wandmalereien und lebensvollsten Mo-faiken erhalten haben, das Bild einer blhenden Provin--zialstadt im allgemeinen und eines rmischen Hanfes im besonderen. Plinius der ltere, der eine berhmte Naturgeschichte versat hat, verlor bei der Betrachtung des groartigen Naturereignisses sein Leben; sein Neffe, Plinius der Jngere, hat den Ausbruch des Vesuvs in einer anschaulichen Schilderung spter beschrieben.
e. Domitian. 8196. Der Bruder des Titus war, der rohe und ungebildete Domitian, ein grausamer Tyrann und ein Ungeheuer in allen Lastern, der die Christen in der frchterlichsten Weise verfolgen und sich dennoch Herr und Gott" nennen lie. Zum Schutze des Reiches gegen die immer weiter vordringenden Germanen wurde mit der Anlage eines Grenzwalles, Limes, begonnen, der durch Grben, Palisaden, Wachthuser und Standlager geschtzt war und das sogenannte Zehntland"*) begrenzte. Der Grenzwa^hatte eine Lnge von etwa 550 km; er begann bei Rheinbrohl bei Coblenz und endigte bei Kehlheim a.d. Donau. *) Domitian wurde anf Anstiften feiner Gemahlin gettet. Ein Zeitgenosse' des Domitian war Juvenal, der nebst F l u c c u , wie frher Horaz, in seinen Satiren die Sittenverderbnis seiner Zeitgenossen geielt; Martial gibt in seinen Epigrammen (3eenicn) ein Bild der grenzenlosen Verkommenheit der Rmer.
f. Trajan (98117), ein Spanier von Geburt, der als Erster aus einer rmischen Provinz den Thron bestieg,
Trajans-Sute. unterwarf die Dacier an der unteren Donau, war sieg-
3) Die Bezeichnung rhrt daher, da die dort wohnenden Deutschen den Zehnten von dem Ertrage ihrer Acker geben muten.
2) Lage und Beschaffenheit des Grenzwalles sind heute grtenteils festgestellt, und eines seiner Kastelle, die Saalburg bei Homburg, ist wieder auf-gebaut. Die gemachten Funde werden in dem Prtorinm, dem Reichslimes-museum auf der Saalburg aufbewahrt, zu dem Kaiser Wilhelm Ii. im Jahre 1900 den Grund legte.
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Extrahierte Personennamen: Domitian Domitian Domitian Domitian Wilhelm_Ii Wilhelm
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hafteften Fische ihrer Flsse. Mit Bernstein und dem rtlichen Haar-deutscher Frauen wurde ein lebhafter Handel getrieben. Im Lande war der Handel ein Tauschhandel, an den Grenzen lernten die Deutschen die rmischen Mnzen kennen.
Bodenschtze Deutschlands suchte man zu heben; nach Metallen wurde fleiig geschrst, an den heien Quellen zu Aachen und Wiesbaden wurden Bder eingerichtet und feste Steine zu den neuen uten allenthalben gebrochen. Der Boden gab guten Ton fr Haus-und Kchengerte, die in trefflicher Ausfhrung in groen Massen her-gestellt wurden.1)
Bon den Rmern lernten die Deutschen eine vorteilhaftere Be-Wirtschaftng des Bodens, von ihnen erhielten sie schmackhafte Gemse- und Obstarten, die Kirsche und die Weinrebe, die bald die sonmgen Abhnge au Rhein und Mosel bedeckte.
Durch Berhrung mit den Rmern hob sich die geistige Bil-dung der Deutscheu in mancher Beziehung. Der Deutsche lernte die lateinische Sprache kennen und bereicherte die eigene durch eine Anzahl Wrter fr neue Begriffe.
So wurde auf die verschiedenste Weise von der gttlichen Vor-sehnug der Boden bereitet, in den der Samen des Christentums " gest wurde, das sich bald zur herrlichsten Blte entwickeln sollte.
gradter Avsohnitt.
pie Vlkerwanderung.
1. Deutsche Vlkervereine. Im dritten Jahrhundert n. Chr. vereinigten sich mehrere deutsche Volksstmme zu Vlkervereiuen. bervlkerung des Landes oder das Vordringen anderer, strkerer flmischer Vlkerschaften werden die Veranlassung gewesen sein, da sie ihre Wohnpltze verlieen. Die Vlkervereine knnen als die Vorboten der Vlkerwanderung angesehen werden. Die wichtigsten waren die Alemannen, Franken. Sachsen und Goten.
a. Die Alemannen,a) ein mchtiger Vlkerbund, der sich aus suevischeu Germauen zusammensetzte, erschienen im dritten Jahrhundert am rmischen Grenzwall zwischen Main und Donau und drangen erobernd
x) Terra sigillata = Siegelerde.
2) Nach den Alemannen nennen die Franzosen die Deutschen Allemands,
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Extrahierte Personennamen: Chr
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Aachen Wiesbaden Rhein Christentums Sachsen Main Donau
Jahrhunderte lang waren die Hieroglyphen unleserlich, bis es im Jahre 1882 dem Franzosen Cham Pollion auf dem Denksteine von Rosette^), so genannt nach seinem Fundorte, gelang, die Schlssel zur Lsung der rtsel-haften Inschriften zu finden. Der Stein trgt eine gleichlautende Inschrift in hieroglyphischer, demotifcher und griechischer Schrift.
Die Baukunst. Die gyptische Baukunst, die ein Zweig der babylonischen war, sich aber in eigener Weise entwickelt hat, stand fast ausschlielich im Dienste der Götter und Herrscherund war hauptschlich auf das Groartige gerichtet. Die noch erhaltenen Pyramiden und Obelisken, die Palast- und Tempelruinen beiden Drfern Luxor und Krnak und auf der Insel Elefant ine erregen die Bewunderung aller Besucher und zwar umsomehr, als die Steine zu diesen Riesen-bauten weither geholt und mit den einfachsten Maschinen gehoben werden muten.
Die Pyramiden, von denen die grten die Hhe der Clner Domtrme (156 m) erreichten, haben eine quadratische Grundflche und laufen nach oben in eine Spitze aus. Sie sind aus mchtigen Kalk-steinen erbaut, die ohne Mrtel aufeinander ruhen. Im Innern finden sich lngliche Grabkammern mit kostbaren Sarkophagen. Die Pyramiden sind Knigsgrber, die sich die Könige bei Lebzeiten selber erbauten, und da der König um die Pyramide jedes Jahr einen neuen Mantel von Steinen legen lie, so will man aus der Anzahl der Schichten die Regierungszeit nachweisen knnen.
Durchschnitt der Pyramide des hufu (Hyeops).
aj Schachtffnung, b) Knigskammer, c) Knigmkammer, e) Eingang, ) Unterirdische Felsenkammer.
Er befindet sich jetzt in London.
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gaftfitfje Sttte. 2)a (Sastreclst geilt als Zeitig uttb Zeus als fein oberster Beschtzer.
Die Dicht- und Sangeskunst geno Bei den Griechen eine hohe Achtung. Die Snger besaugen die Heldentaten khner Männer; als Instrumente benutzte man Leier und Flte. Von den Bauwerken des Heldeuzeitalters sind noch manche berreste erhalten, so von der Burg von Sayns riesenhafte Befestigungen (sogenannte cyklopifche Mauern), unterirdische Gnge. Kammern. Trme und Zugnge. Das Bergschlo bei Mycen, der Herrschersitz Agamemnons. hat regelmig gefgte Meutern; einen seiner Zugnge bildet das Lwentor, das lteste Denkmal der Bildhauerei auf griechischem Boden. Diese Bauten weisen ans den Einflu des Orients hin, bei dessen Bauwerken das Massen-haste in den Vordergrund tritt. ]). Die unter den Trmmern der alten Bauwerke gefundenen Gebrauchs- und Schmnckgegenstnbe ans Erz, Ton und Glas weifen auf ein bereits gut. entwickeltes Kunst Hand-werk hin.
Zweiter Abschnitt.
Die Vereinigungsmittel der griechischen Staaten.
Obgleich das- Land in zahlreiche Kleinstaaten zersplittert war, be-trachteten sich die Griechen doch allmhlich als eine zusammengehrige Nation, deren Einheit besonders durch die gemeinsame Sprache und Religion, durch die Orakel und Nationalspiele erhalten und gepflegt wurde.
1. Die Religion. Der Himmel mit feinen Sternen, die Erde mit ihren Naturkrften, die sittlichen Mchte und alles, was dem Menschen ntzlich oder verderblich sein kann, wurden als gtt= liche Wesen gedacht und verehrt. Die Götter waren den Menschen hnlich in ihrer krperlichen Erscheinung und in ihren guten und schlechten Eigenschaften, aber in jeder Hinsicht vollkommener als sie; sie waren unsterblich, aber dem Fatnm, dem Schicksale, nnterworsen. Mit dem Fortschritt der geistigen Kultur wurden die Götter zu reinen Idealen des Menschenlebens. Zwlf galten als die hchsten Götter; sie wohnten
J) Um die Erforschung dieser alten Kultursttten haben sichschliernann und Drpfeld groe Verdienste erworben.
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bekannt. Die Kolonien bildeten den Sttzpunkt fr die kriegerischen Unternehmungen der Rmer.
Unermeliche Schtze an Kriegsbeute, die edelsten Erzeugnisse der Kunst und Wissenschast schleppten die Eroberer in reicher Flle nach dem weltbeherrschenden Rom. Viele Statthalter fuchtelt sich aber anch durch willkrliche Erpressungen bei Erhebung der Steuern schnell zu bereichern; andere wieder erwarben sich auf unredliche Weise weit ausgedehnte Lndereien (Latifundien).
Die Hauptstadt Rom blhte immer herrlicher empor; neue Tempel und prchtige Basiliken (Hallen sr Gerichtssitzungen und den Markt-verkehr) schmckten die Stadt; die Vornehmen erbauten sich geschmackvolle Landhuser, die von reizenden Grten umgeben waren; die Werke grie-chischer Knstler zierten die ffentlichen Pltze und die Huser der Vor-nehmen, die die Kunst, wie die Scipionen, teils aus Bedrfnis, teils aus Liebhaberei pflegten; eine groartige W ff erl e i tu n g, die auf mchtigen Gewlbebogen ruhte und Tler und Flsse berbrckte, versorgte Rom mit gutem Trinkwasser.
Hcir einer rmischen Wasscrfeiiung.
b. Geistiges Leben. Durch gebildete Auslnder, besonders durch die nach Rom gezogenen Griechen, wurde die Bildung erweitert und das Leben feiner gestaltet. Griechische Bildhauer und Baumeister erbauten und schmckten die ffentlichen Gebude und Pltze, die Tempel und Wohnungen der reichen Senatoren; die Griechen waren Dichter und
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