Kleine
Lebensbilder aus km Alterthum.
Ein Hülssbuch
für den ersten Unterricht in der Geschichte
in den höheren Classen der Elementarschulen und den untern
der Gmnasien und Realschulen.
Von
Dr- Carl Chr. Conrad Völker,
Oberlehrer am Gymnasium zu Elberfeld.
Elberfeld.
Verlag von Earl Volkmann.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Iv
Bücher von Ludwig Stacke und Carl Schwarz fort-
laufende, das jugendliche Gemüth fesselnde Erzählungen, ange-
knüpft an die Persönlichkeit hervorragender Männer enthalten,
aber in kürzerer und knapperer Form, so daß die alte Geschichte
etwa auf sechs Druckbogen enthalten sei, der dann, wenn die
Sache Anklang fände, die mittlere und neuere in einem
Buch von etwa acht Bogen folgen würde. Da ich zugleich
die höheren Klassen der Elementarschulen ins Auge faßte,
so war für mich auch die Rücksicht auf den Preis maßge-
bend. Meine Absicht war es ferner nicht, den Lehrer vom
Buche abhängig zu machen; ihm bleibt der mündliche Vor-
trag unverkümmert überlassen, der beispielsweise in der Dar-
stellung der griechischen Sagen ausführlicher ausfallen kann,
als es hier geschehen ist. Ich wollte vielmehr die bedeu-
tendsten Erscheinungen des Alterthums in kleinen Charak-
tergemälden der Jugend zugänglich und ihr lieb machen
und schloß daher manche Partieen z. B. die Rabulisten des
peloponnesischen Krieges und den Alcibiades ganz aus.*)
Wie große Unwissenheit bei unserer Jugend in historischen
Dingen herrscht, seitdem der Geschichtsunterricht in den un-
teren Klassen aufgehört hat, obligatorisch zu sein, kann jeder
Lehrer des Lateinischen wissen, wenn in dem Uebungsbuche
Sätze über Miltiades, Marathon, Salamis, Hannibal
u. s. w. vorkommen.
Möge denn das Buch den Zweck erfüllen, den der 1
Verfasser beabsichtigte.
*) Das Beste, was wir aus dem Studium der Geschichte davon tragen, 1
ist der Enthusiasmus, meint Göthe einmal, freilich in etwas einseitiger An-
schauung von der Sache; hat indeß der Geschichtsunterricht bei der Jugend
diesen Enthusiasmus für alles Schöne und Große geweckt, so hat er seine
Pflicht gethan.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Stacke Ludwig Carl_Schwarz Hannibal Göthe
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höhere Schönheit, Kraft und Weisheit bei, als den gewöhnlichen
Menschen; solche sind Herakles, Theseus, Jason u. A.
§ 3 Herakles.
Der älteste und berühmteste der griechischen Heroen ist He-
rakles (Herkules). Er war ein Sohn des Zeus und der Alk-
mene, der Gemahlin des Königs Amphitryon. Hera, welche die
Alkmene haßte, hielt seine Geburt auf, und so mußte er nach
einem Schwure des Zeus, daß derjenige, der an einem be-
stimmten Tage Zuerst geboren würde, die Herrschaft erhalten
solle, dem Eurystheus, dem Sohne seines Großoheims, dienstbar
sein. Schon in seinem Zartesten Kindesalter erwies er sich als
Sohn eines Gottes, indem er zwei Schlangen, die Hera gesandt
hatte, um das Kind Zu tödten, ergriff und erwürgte. Als er
Jüngling war und einst in die Einsamkeit hinausging, erschienen
ihm an einem Scheidewege zwei Gestalten; die eine, schön und
lockend, verhieß ihm ein Leben voll von Freuden und Genüssen,
die andere, ernst und würdevoll, Ruhm und Ehre bei den Men-
schen und Unsterblichkeit, wenn er bereit sei, unter ihrer Leitung
ein Leben voll von Mühen und Gefahren Zu führen. Jene war
die Wollust, diese die Tugend d. h. nach griechischem Begriff
Männlichkeit, Tapferkeit und Hochherzigkeit. Herkules gab nach
kurzem Besinnen der letzteren die Hand und weihte sich ihr für
sein ganzes Leben. Im Austrage des Eurystheus vollführte er
nun zwölf Heldenthaten (die sogenannten zwölf Arbeiten des
Herkules). Er erlegte den nemäischen Löwen, tödtetej die ler-
näische Schlange oder Hydra, ein Ungeheuer nüt hundert Köpfen;
fing eine der Artemis geweihte Hindin mit ehernen Füßen; dann
einen Eber, der die Gegend um den Berg Erymanthus unsicher
machte; reinigte an einem Tage die Ställe des Augias, in
welchen der Mist von dreitausend Rindern aufgehäuft lag, indem
er einen Arm des Flusses Alpheios hindurch leitete; tödtete die
Stymphaliden, ungeheure Raubvögel mit ehernen Füßen und
Schnäbeln; fing einen ungeheuren Stier, der die Fluren Kretas
verheerte; brachte die Pferde des thracischen Königs Diomedes,
welche Menschen fraßen, nach Mycenä; bestand einen Kampf mit
dem kriegerischen Weibervolke der Amazonen und erbeutete das
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
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Fichtenbeuger Sinnis, der die Wanderer an zusammengebeugte
Fichten band und sie dann durch Auseinanderschnellen derselben
Zerreißen ließ, den Skiron, der die Reisenden von einem Felsen
ins Meer stürzte, den Prokrustes, der sie in ein Bett zwängte,
die zu kleinen auseinander reckte, den zu langen die Beine ab-
hieb, damit sie hineinpaßten. So fing er auch den marathoni-
schen Stier, der die Umgegend von Marathon verheerte, und
brachte ihn lebendig nach Athen. Bei seiner Ankunft in Athen
sollten gerade die sieben Jünglinge und sieben Mädchen nach
Creta abgehen, mo sie ins Labyrinth gesperrt und dem Mino-
taurus, einem Ungethüm, dessen Gestalt halb Mensch, halb Stier
war, (eine Art Moloch) vorgeworfen wurden. Dies war ein
Tribut, den Minos, der König von Creta, den von ihm besiegten
Athenern auferlegt hatte, und der alle neun Jahre abgeliefert
werden mußte. Theseus erbot sich freiwillig mitzugehen, gewann
in Creta die Liebe der Königstochter Ariadne, tödtete den Mino-
taurus und befreite so die Athener auf immer von dem Tribute;
den Weg aus den verworrenen Gängen des Labyrinths fand er
vermittelst eines Fadens, den er am Eingänge befestigt hatte.
Auf der Heimfahrt vergaß er, das schwarze Segel, welches das
Schiff zum Zeichen der Trauer führte, mit einem weißen zu ver-
tauschen, und sein Vater Aegeus, der auf einem Felsen sitzend
täglich die Rückkehr des Schiffes erwartete, stürzte sich in der
Meinung, das Unternehmen sei mißglückt, ins Meer, das von
ihm den Namen des ägäischen erhalten hat. Theseus wurde
nun König von Athen, begründete die Macht des Staates, indem
er die einzelnen Theile des Landes vereinigte und die Bewoh-
ner der Flecken und Dörfer beredete, die Herrschaft nach Athen
zu verlegen, und ordnete den Staat durch weise Einrichtungen.
Noch andere Thaten verrichtete er, nahm am Argonautenzug Theil,
kämpfte gegen die Amazonen und stieg sogar in die Unterwelt
hinab, um die Gemahlin des Pluto heraufzuholen; dort wurde
er gefesselt und später von Herkules befreit. Nach seiner Rück-
kehr fand er in Athen die Herzen der Bürger von sich abgewandt;
mit Undank belohnt begab er sich zum Könige Lykomedes auf der
Insel Skyros, wo er Güter besaß, und soll dort von demselben
getödtet sein. Seine Gebeine wurden später nach Athen geholt,
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann]]
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Brust und anderen körperlichen Fehlern; namentlich stotterte er.
Durch unablässigen Fleiß eignete er sich eine gewandte Darstel-
lungsweise an und gewann als junger Mann einen Proceß ge-
gen seine Vormünder, die ihn um einen Theil seines Vermögens
gebracht hatten. Nun wagte er es, öffentlich auszutreten, wurde
aber ausgepfiffen und verlacht. Ein Freund machte ihn auf-
merksam auf seine mannigfaltigen Fehler in Stimme, Ausdruck
und Haltung, und nun soll er sich drei Monate lang in einem
unterirdischen Gemache eingeschlossen und dort vor einem Spie-
gel in Haltung und Mienenspiel geübt, auch sonst noch allerlei
Mittel angewandt haben, seine Brust und seine Stimme Zu stär-
ken und das Stottern sich abzugewöhnen. Als er dann wieder
auftrat, war der Erfolg der glänzendste und seit jener Zeit ge-
hörte er zu den ersten Rednern Athens. Er war einer von den
Wenigen, die Philipp's Absichten durchschauten und er ließ nicht
ab, seine Mitbürger zu warnen, sie an die Heldenthaten der
Vorfahren zu erinnern und sie aufzufordern, selbst in den Krieg
zu ziehen und die Führung desselben und die Vertheidigung der
Freiheit nicht gemietheten Söldnern zu überlassen. Leider drang
er nicht so recht durch und meist, wenn es zu spät war. Auch
stand ihm eine andere Partei in Athen gegenüber, die in das
Interesse des Philipp gezogen war, unter ihnen Aeschines; eine
dritte Classe endlich, deren Haupt Phocion war, hielt es für
das Beste, mit Philipp Frieden zuhalten. Diesen Phocion fürch-
tete Demosthenes am meisten; denn er war ein ernster, unbestech-
licher Mann von einfacher Lebensweise, der sein ganzes Leben
hindurch arm blieb und den die Athener durch den Beinamen
des Rechtschaffenen ehrten.
Wenn Phocion sich erhob, um zu sprechen, pflegte Demosthe-
nes heimlich zu seinen Freunden zu sagen: Der wird meine
Worte wieder zu nichte machen! (Das Beil meiner Reden ist
da!). Beide Männer fanden später ein unglückliches Lebensende;
nach Alexanders des Großen Tode mußte Demosthenes vor den
Verfolgungen der Macedonier aus Athen fliehen; er begab sich
nach der kleinen Insel Calauria, und nahm dort freiwillig Gift,
als der macedonische Herrscher Soldaten abgeschickt hatte, ihn
sortzusühren. Einige Jahre später wurde Phocion von den
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Alexanders
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Athenern der Verrätherei angeklagt und verurtheilt, den Gift-
becher zu trinken.
Der Krieg gegen die Phocier dauerte indeß noch immer fort,
und die Thebaner, die ihn namentlich führten, sahen sich genö-
thigt, die Hülfe Philipps anzurufen. Er kam, rückte durch die
Thermopylen, die er von da an besetzt hielt, besiegte die Pho-
cier und hielt über sie nach dem Ausspruche der Amphiktyonen,
der Aufseher des Delphischen Orakels, ein schreckliches Strafge-
richt; ihre Städte wurden zerstört und das Land verwüstet. Er
selbst erhielt das Ehrenrecht der Oberaufsicht über den Delphi-
schen Tempel. Zwar zog er sich für diesmal zurück, erhielt aber
bald Gelegenheit, sich von neuem in die Verhältnisse Griechen-
lands zu mischen. Die Bewohner der Stadt Amphissa in Lokris
hatten sich eine dem Apollo geweihte Ebene angeeignet; dafür
wurde der Krieg gegen sie beschlossen und auf Antrag des be-
stochenen Redners Aeschines Philipp zum Oberfeldherrn ernannt.
Er kam, eroberte Amphissa und statt Zurückzukehren, besetzte er
die Stadt Elatea, um sich den Weg nach Böotien zu sichern.
Da erkannten die Griechen zu spät seine Absichten und auf De-
mosthenes Rath kam ein Bündniß zwischen Athen und Theben
zu Stande.
Im folgenden Jahre, (338 v. Chr.), kam es zum Kampfe;
die Griechen waren dem Philipp an Zahl der Truppen überle-
gen, aber diesen Mangel ersetzte er durch seinen Feldherrnblick
und durch die Geübtheit seiner Soldaten, während die Grie-
chen von schlechten Anführern befehligt wurden und sie selbst
schlecht bewaffnet und des Krieges ungewohnt waren. In der
Ebene von Chäronea in Böotien trafen beide Heere aus einander.
Die Athener waren auf ihrem Flügel siegreich; aber auf der an-
dern Seite des Schlachtfeldes warf Alexander, Philipps neunzehn-
jähriger Sohn, die Feinde vor sich nieder und kam dann dem
andern weichenden Flügel zu Hülfe. Die zu weit vorgedrunge-
nen Athener wurden auch hier geschlagen und der Sieg entschied
sich vollständig für die Macedonier. Den Athenern verzieh Phi-
lipp großmüthig und ließ ihnen ihre Freiheit, Theben mußte
eine macedonische Besatzung in die Burg aufnehmen und sonst
noch harte Bedingungen eingehen. Im folgenden Jahre wurde
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Personennamen: Philipps Philipp Philipp Amphissa Philipp Chäronea Alexander Alexander Philipps Philipps
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den Greis. Bei seiner Ankunft in Theben war das Land in
großer Bedrängniß; ein Ungethüm, halb Jungfrau, halb Thier,
Sphinx genannt, hatte sich in der Nähe der Stadt gelagert und
gab jedem Vorübergehenden ein Räthsel auf; konnte er es nicht
lösen, so tödtete es denselben. Oedipus löste das Räthsel, wel-
ches so lautete: „Was ist das, das morgens auf vier, mittags
auf Zwei und abends auf drei Beinen geht?" indem er erklärte,
das sei der Mensch, und erhielt zur Belohnung die Hand der
Königin; denn jener Greis, den Oedipus erschlug, war Laius
gewesen und mithin der Königsthron erledigt. So war denn
das Orakel in Erfüllung gegangen. Oedipus regierte das Land
mit Weisheit und Milde, und es wurden ihm Zwei Söhne und
wei Töchter geboren. Rach vielen Jahren brach eine Pest in
Theben aus, und als das Orakel deßwegen befragt wurde, ver-
kündigte es, daß der Mörder des Laius gelobtet und aus der
Stadt vertrieben werden müsse. Durch sorgfältige Untersuchung
und zufälliges Zusammentreffen verschiedener Umstände trat die
Wahrheit ans Licht. Jokaste erhängte sich; Oedipus stach sich
selbst die Augen aus und Zog dann an der Hand seiner Tochter
Antigone in die Fremde. Rach langer Wanderung fand er end-
lich im Hain der Eumeniden (Göttinnen der Rache) bei Athen
den Tod und das Ende seiner Leiden.
Die Söhne des Oedipus, Eteokles und Polynices, vereinig-
ten sich dahin, daß sie abwechselnd, ein Jahr um das andere,
die Regierung führten. Nachdem Eteokles ein Jahr regiert hatte,
wollte er die Herrschaft seinem Bruder nicht abtreten. Dieser
floh nach Argos, vermählte sich mit der Tochter des dortigen
Königs und erhielt das Versprechen der Hülfe Zur Erlangung
seines Rechts. Fünf andere Helden gesellten sich noch zu ihnen
und so entstand der Krieg der Sieben gegen Theben.
Da sich Eteokles hinter den Mauern der Stadt vertheidigte,
und der Krieg sich in die Länge zog, so kam man endlich darin
überein, daß er durch einen Zweikampf der beiden Brüder ent-
schieden werden sollte. In demselben tödteten sie sich gegenseitig;
den Leichnam, des Polynices verbot Kreon, der die Regierung
Thebens übernahm, zu beerdigen. Antigone aber, die Schwester
des Polynices, that dieses dennoch; deßhalb wurde sie verurtheilt,
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
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ivohner als Sclaven verkaufen und legte den Athenern, gegen
die er sich gnädig bewies, einige Bedingungen auf. Dann trat
er im Jahre 334 seinen Zug gegen das persische Reich an, nach-
dem er schon im Jahre 336 zu Corinth zum Oberfeldherrn der
Griechen ernannt war. Mit einem Heere von 30,000 Fußgän-
gern und 5000 Reitern ging er über den Hellespont und besiegte
die Feldherrn des persischen Königs Darms Codomannus am
kleinen Flusse Granicus. In dieser Schlacht kam er selbst in
Lebensgefahr; ein persischer Feldherr hatte ihm den Helm ge-
spalten, als ein anderer im Begriff war, einen Streich auf sein
entblößtes Haupt zu führen. Da eilte Klitus, ein Macedonier,
herbei und rettete den König, indem er dem Perser den Arm
durchhieb. Die Frucht dieses Sieges war die Unterwerfung von
Kleinasien; in der Stadt Gordium durchhieb er einen künstlich
verschlungenen Knoten mit dem Schwerte; von demselben ging
die Sage, wer ihn lösen würde, der würde Herr von Asien
werden.
In Tarsos in Cilicien erkrankte er in Folge eines kalten
Bades im Flusse Cydnus; gerettet durch seinen Leibarzt Philip-
pus lieferte er bald darauf dem Perserkönige, der mit einem un-
geheuren Heere herangekommen war, in dem südöstlichen Winkel
Kleinasiens bei Jssus eine Schlacht, in der die Perser vollständig
geschlagen wurden. Dann zog Alexander an der syrischen Küste
durch Phönicien, eroberte nach einer Belagerung von sieben Mo-
naten Tyrus, kam nach Palästina und von da weiter nach Aegyp-
ten. Hier wurde er von den Bewohnern mit Freuden empfan-
gen, da sie des persischen Joches überdrüssig waren, und beschloß,
dort an der einen Mündung des Nil eine Stadt zu gründen, die er
nach seinen: Namen Alexandria nannte. Nun trat er, nachdem
er sich in der Oase Siwah, wo das Heiligthum des Jupiter
Ammon war, Zum Sohn des Jupiter hatte erklären lassen, den
Rückzug über die Landenge von Suez an und eilte dem Darms
entgegen, der jenseits des Tigris ein neues Heer gesammelt hatte.
Zwischen Gaugamela und Arbela kam es zur Schlacht, in der
die Perser tapfer fochten, aber doch zuletzt der griechischen Kriegs-
kunst erliegen mußten. Die Hauptstädte des Reichs, Babylon
Susa und Persepolis fielen in die Hände des Siegers. Darms
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Ammon
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memuon Achilles, des Peleus Sohn, Ajax, der Sohn des Tela-
mon, Diomedes, der des Tydeus, durch ihre Tapferkeit, so wie
Odysseus, Beherrscher der kleinen Insel Jthaka, durch kluge Rath-
schläge und der greise Nestor aus Pylos durch seine Weisheit
auszeichneten. Die Einzelheiten dieser Kämpfe, bei denen die
Helden auf Wagen standen und namentlich mit Lanze und Schwerdt
stritten, können hier nicht mitgetheilt werden, da das die Gren-
zen unsers Büchleins überschreiten würde. Nach zehnjähriger
Belagerung erbauten die Griechen ein ungeheures hölzernes Roß,
in dessen Bauch sich die vornehmsten Helden verbargen. Dieses
ließen sie zurück, und das übrige Heer zog ab, um sich in der
Nähe versteckt zu halten. Durch die List des Sinon, eines zurück-
gelassenen Griechen, der den Trojanern vorspiegelte, ihre Stadt
würde uneinnehmbar sein, wenn dieses Pferd eine Stelle in der-
selben fünde, wurden diese getäuscht; sie rissen einen Theil ihrer
Mauern ein, Zogen das Pferd in die Stadt und überließen sich
der Freude.
In der Nacht aber öffnete Sinon die Thüren an dem Pferde,
aus dem die eingeschlossenen Helden hervorkamen, mit ihnen ver-
einigten sich die Griechen, die in der Nähe im Versteck lagen;
sie eroberten die Stadt und zerstörten sie durch Feuer.
Hektor war schon vorher gefallen. Als er im heftigen
Kampfe die Griechen bedrängte, wandten sich diese an Achilles,
der schon seit längerer Zeit am Kriege keinen Theil nahm, weil
er sich vom Agamemnon beleidigt glaubte, der ihm einen Theil
der Kriegesbeute entzogen hatte.
Achilles blieb unerbittlich, sandte aber endlich statt seiner
seinen treuen Freund Patroklus. Diesen tödtete Hektor im Zwei-
kampfe, und nun erschien Achilles selbst mit neuen Waffen, die
ihm der Gott Hephästus aus Bitten seiner Mutter Thetis gefer-
tigt hatte, auf dem Kampfplatz und erlegte den Hektor. Seinen
Leichnam erhielt der greise Priamus auf inständiges Bitten von
Achilles zur ehrlichen Bestattung zurück, nachdem er sich bei Nacht-
zeit unter Leitung des Gottes Hermes ins Lager der Griechen
begeben hatte. Auch Achilles war gefallen durch einen Pfeil-
schuß, den Paris absandte. Von den griechischen Fürsten gelang-
ten manche ungefährdet in die Heimath und lebten dort nach
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus]]
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überstandenen Gefahren in glücklicher Ruhe, wie Menelaus und
Nestor. Dem Agamemnon bereitete sein eigenes Weib Clytäm-
nestra in Verbindung mit ihrem Verwandten Aegisthus Verder-
den, indem sie ihn bei seiner Heimkehr im Bade erschlugen, wel-
chen Mord später sein Sohn Orestes an der Mutter rächte.
Odysseus mußte noch zehn Jahre auf dem Meere umherirren,
ehe er in die Heimath gelangte. Seine mannigfachen Abenteuer
sind von einem alten griechischen Dichter Homer in der Odyssee
beschrieben. Er kam unter Anderen zu dem wilden Volke der
Cyclopen, ungeschlachter riesenhafter Menschen mit ein em Auge in
der Stirn, von denen einer, Polyphem, ihm mehrere seiner Ge-
fährten verzehrte, bis er sich durch List aus der Höhle dessel-
den, in die er gerathen war, errettete, nachdem er den Cyclopen
geblendet hatte. Er gelangte ferner zu der Insel der Circe,
einer Zauberin, die seine Gefährten in Schweine verwandelte,
ihm selbst aber, da er durch ein Zaubermittel des Gottes Her-
mes geschützt war, nicht schaden konnte. Er fuhr bis zum Ende
des Meeres und kam zum Oceanus, wo der Eingang zur Unter-
welt war, sah dort die Schatten der vor Troja gefallenen Hel-
den, seiner Mutter und des Sehers Tiresias, der ihm seine Schick-
sale verkündigte.
Auf der Rückfahrt verzehrten seine Gefährten die heiligen
Rinder des Sonnengottes auf Sicilien, deswegen wurden sie im
Sturm vom Meere verschlungen, er selbst rettete sich auf die
Insel der Göttin Calypso; dort blieb er längere Zeit, wider sei-
nen Willen von ihr zurückgehalten, bis sie ihn auf Geheiß des
Zeus entließ.
Durch einen neuen Sturm, den ihm Poseidon, erzürnt we-
gen der Blendung seines Sohnes Polyphem sandte, verschlagen,
gelangte er zum Lande der Phäaken, die ihn zu Hause zu seiner
Heimathinsel brachten. Hier hatte er einen Kamps mit den Freiern
seiner Gattin Penelope zu bestehen, den er glücklich mit Hülfe
seines Sohnes Telemachus, des treuen Sauhirten Eumäus und
eines Rinderhirten zu Ende führte.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus]]