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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 9

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Ii. Kurzer Überblick über die weströmische Kaisergeschichte. 9 der Titel Kaiser entftanben ist. Der Senat übertrug chm ferner die wichtigsten Ämter der Republik. Dauernb war er Tribun, so daß feine Person unverletzlich war, er Senatsbefchlüffe herbeiführen und ein Verbietungsrecht (Veto) gegen alle Behorben üben konnte. Auch bekleibete er das Amt eines Oberpriesters (Pontifex Maxmms) und würde Imperator auf Lebenszeit, rooburch er den Oberbefehl über alle Truppen zu Wasser und zu Laube erhielt. Diejenigen Provinzen, in welchen zum Schutze der Grenzen stehenbe Heere gehalten würden (Gallien, Spanien, Syrien, Ägypten), und jtlle später eroberten Gebiete fielen dem Kaiser zu, währenb der Senat die Verwaltung der übrigen Provinzen behielt. Augustus unterwarf das Land zwischen dem Balkan und der Donau (Möfien) und ließ die Alpenlanbfchaften durch feine Stiefsöhne Tiberius und Drufus bis zur Donau besetzen. Zum Schutze der Rheingrenze legte der Kaiser acht Legionen in das Land am linken Rheinufer. Aus den Befestigungen zum Schutze der Donau- und Rheingrenze erwuchsen zahlreiche Römerstäbte, z. B. Wien, Salzburg, Regensburg, Augsburg, Straßburg, Mainz, Trier, (Joblenz, Köln, Xanten. Abgesehen von den Kämpfen an den Grenzen des Reichs offenbarte sich die Wohlthat der kaiserlichen Herrschaft für das römische Reich in dem inneren Frieden, der den Wohlstanb der Provinzen, Kunst und Wissenschaft erblühen ließ. In der Hauptstabt entstauben so viele Prachtbauten, daß Augustus sich rühmen konnte, die Ziegelstabt Rom in eine Marmorstabt umgeroanbelt zu haben. Als Beschützer der Künste staub ihm der Ritter Mäcenas zur Seite. Die römische Litteratur erreichte ihre höchste Blüte, so daß man das Zeitalter des Augustus ihr golbenes Zeitalter genannt hat. Damals schrieb Livius feine römische Geschichte, feierten den Kaiser die Dichter Vergil, Horaz und Ovib. Währenb Augustus für das Wohl feiner Mitbürger rastlos be-bacht war, entbehrte er selbst des häuslichen Familienglücks. Seine einzige Tochter Julia bereitete ihm solchen Kummer, daß er sie verbannen mußte. Nachdem der Kaiser feinen Stieffohn Tiberius1) aboptiert hatte, starb er im Jahre 14 nach Christi Geburt. 14 Tiberius, der von 14 — 37 regierte, nahm sich besonbers der " Rechtspflege an und sorgte für die Provinzen, die sich unter feiner Herrschaft glücklich fühlten. Durch große Sparsamkeit sammelte er einen bebeutenben Staatsschatz. Zum Kriege kam es nur am Rhein, wo fein Neffe Germaniens die Germanen vergeblich zu unterwerfen trachtete. Um Rom ganz in Abhängigkeit zu halten, ließ Tiberius feine Garbe, die Prätorianer, ein befestigtes Lager neben der Stadt beziehen. Nach der Ermorbung seines Sohnes 1) Sieh die Geschlechtslose! am Ende des Buches. it. Chr. -37

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 11

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Ii. Kurzer Überblick über die weströmische Kaisergeschtchte. Platz. Den Senat ergänzte er aus allen Provinzen des römischen Reiches. Unter seiner Regierung erhoben sich die Bataver an der Mündung des Rheins, wurden aber bei Trier besiegt und kehrten in ihr früheres Bundesverhättnis zu Rom zurück. Furchtbarer war der Krieg gegen die Juden, die sich wegen Erpressungen der römischen Statthalter und aus Religionshaß empört hatten. Nach dreijährigen schweren Kämpfen erstürmte des Kaisers Sohn Titus im Jahre 70 ™ Jerusalem, wobei der Tempel in Flammen ausging und die Stadt vollständig zerstört wurde. Vespasians Sohn und Nachfolger Titus, wegen seiner Milde 79-si und Freigebigkeit vom dankbaren Volke „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts" genannt, war ein pflichttreuer und gerechter Fürst. Zum Wohle der ärmeren Klassen baute er öffentliche Badeanstalten, die „Thermen des Titus", und half ganz besonders den Notleidenden, als im Jahre 79 infolge eines plötzlichen Ausbruchs des Vesuvs Hereulanum, Pompeji und andere Städte durch einen Bimstein- und Aschenregen verschüttet wurden. Sein Bruder und Nachfolger Domitian war ein grausamer si-96 und eitler Herrscher. Zwar wurde unter seiner Regierung die Er- oberung Britanniens bis zum heutigen Firth of Forth vollendet, aber er selbst focht ohne Erfolg gegen Daeier, Markomannen und Quaden. Trotzdem feierte er glänzende Triumphe und legte sich den Beinamen Germaniens bei. Seitdem wütete er mit verstärkter Grausamkeit gegen seine Umgebung und wurde schließlich von Verschworenen erdolcht. 3. Tie Blütezeit des römischen Kaiserreichs von Nerva bis Marc Aurel. Nach dem Erlöschen des Flamschen Hauses wählte der Senat den bejahrten Senator Nerva zum Kaiser, der den ^rajan adoptierte, 96 — 98 einen der tüchtigsten Regenten, gleich ausgezeichnet in den Künsten des 98— n< Friedens und der Führung des Krieges. Ihm verdankte das römische Reich seine größte Ausdehnung, denn er eroberte Sackn1) und verwandelte das Landein eine römische Provinz, besiegte die Parther im äußersten Osten und fügte Armenien, Mesopotamien und Assyriens den römischen Provinzen hinzu, ebenso das peträische Arabiens. Am oberen Rhein und an der oberen Donau hatten die Römer festen Fuß gefaßt und begannen zur Sicherung dieses Gebietes Versch.rnzungen anzulegen. Neue Kunststraßen, Brücken und Kanäle verbanden die gewonnenen Gebiete mit 1) Dacien umfaßte das heutige Beßarabien, Rumänien und Siebenbürgen. 2) Mesopotamien lag am oberen Euphrat und Tigris, nördlich davon Armenien, südöstlich Assyrien. _ 3) Das peträische Arabien, so genannt von seiner Hauptstadt Petra, südlich vom toten Meer, lag zwischen Palästina und Ägypten.

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 66

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
66 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. Bedrängten eintreten und sich dem Dienste ebler Frauen raibmen. Die Minnesänger gehörten größtenteils dem Ritterstanbe an. Auch unsere größten Volksepen, das Nibelungenlieb und Gubrun, finb damals entstauben. Der Bürgerstanb. Von segensreicher Wirksamkeit war der Einfluß der Kreuzzuge für den Bürgerstanb. Durch die Verbinbung mit dem Morgenlanbe hob sich der Handel; die Erzeugnisse des Morgen-lanbes kamen ins Abenblanb und belebten die Jnbustrie; umgekehrt würden den Waren des Abenblanbes neue Absatzgebiete erschlossen. Damit würde der Tauschhanbel beschränkt und das Gelb würde Wertmesser. Der Reichtum der Bürger nahm stetig zu, und die Städte erwarben Hanbelsprivilegien, Befreiung von Zöllen, das Münzrecht, Gerichtsbarkeit und die Wahl eigener Beamten. So würden viele von ihnen freie Reichs stabte. Die wichtigsten Hanbelsstäbte waren in Italien Venebig, Genua, Pisa^) und Amalfi2), in Deutschland) Wien, wohin auf der Donaustraße von Konstantinopel die Waren Asiens zunächst gelangten, ferner Regensburg, Augsburg, Bafel, Nürnberg, Erfurt, Straß bürg, Frankfurt a. M., von wo wieber mit Köln, Bremen, Lübeck und Hamburg reger Verkehr bestaub. In der Verwaltung bilbeten einen bevorzugten Staub die Patrizier, b. i. ein Stabtabel, der aus Rittern der Burgen und reichen Kaufleuten hervorging, die den Rat besetzten; die Hanbwerker schlossen sich in Zünfte zusammen und gewannen Anteil am ©tabtregiment. In den Stäbten würden Bilbung, Wissenschaft und Kunst, besonbers Baukunst, gepflegt. (Im 13. Jahrhundert würde der Bau des Kölner Doms begonnen.) Der Bauern staub. Die Bauern waren im Lause der letzten Jahrhunberte mit beut Schwinben der Wehrpflicht rechtlos, leibeigen geworben. Durch die Kreuzzüge gewann jeber Kreuzfahrer die Freiheit wieber. Nach der Rückkehr konnte er also als freier Mann feinen Acker bauen, ober er zog als „Pfahlbürger" in eine Stadt ober verließ die Heimat, um jenseits der Elbe in den deutschen Kolonieen des Ostens als freier Bauer ein Grunbstück zu erwerben. 9. Das Interregnum. Das Königtum. In dem Kampfe um die Machtstellung des Kaisertums und des Papsttums war schon unter den letzten Staufern in Deutfchlanb arge Verwirrung eingerissen. Eine Macht, die alle Kräfte zum Wohte des Ganzen einheitlich zusammenfassen konnte, fehlte. Die großen Herzogtümer waren zwar durch die Staufer zerschlagen und eine Menge kleinerer Herrschaften war gegrünbet worben, aber die Einheitsgewalt war geschwächt, und die Fürsten besaßen schon viele 1) Pisa liegt am Arno unweit seiner Mündung. 2) Amalsi liegt am Gols von Salerno, südlich von Neapel.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 12

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
1 2 erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis zur Bildung des Teutschen Reiches 843. bett alten Provinzen. Trajan vergrößerte auch Rom und erbaute zum Besten der unteren Volksklassen Bäder und eine großartige Wasserleitung. Seinen Sieg über die Dacier verherrlichte die noch heute erhaltene Trajanssäule, unter der seine Asche beigesetzt wurde, ^um ehrenden Andenken an diesen milden und doch thatkräftigen Kaiser rief der Senat seinen Nachfolgern bei der Wahl die Worte zu: , ©ei glücklicher als Augustus, besser als Trajan!" Sein Vetter Hadrian gab die Erwerbungen jenseits des Euphrat wieder aus. Das rechtsrheinische Germanien schützte er durch Vollendung des Grenzwalles (von Köln bis Regensburg) und sicherte die Provinz Britannien durch ein Mauerwerk, Piktenwall genannt. Es kam ihm also daraus an, diese Gebiete dauernd festzuhalten und seinem großen Reiche die Segnungen des Friedens zu teil werden zu lassen. Zu Fuß durchwanderte er die Provinzen und traf überall zweckmäßige Verbesserungen. Ein Erbbegräbnis (Mausoleum) für sich und seine Nachfolger schuf er in der „Burg des Hadrian", der heutigen Engelsburg. Unter seinem Adoptivsohns Antoninus Pius erfreute sich das Reich des tiefsten Friedens und daraus fließenden Wohlstandes. Ihm -Iso folgte sein Schwiegersohn Marcus Aurelius, „ein Weiser aus dem Thron", ein milder und gerechter Kaiser. Notgedrungen mußte er gegen Parther und Germanen zum Schwerte greifen, da diese wieder des Reiches Grenzen überfluteten. Während erstere glücklich geschlagen wurden, konnte er gegen Markomannen und Quaden nur mit Mühe die Donaulinie behaupten. Auf einem Zuge gegen sie starb er zu Vindobona (Wien). 4. Das Sinken des römischen.kaiserreichs. Von geringen Ausnahmen abgesehen, hatten die Römer länger als ein und ein halbes Jahrhundert treffliche Kaiser an ihrer Spitze gehabt, wodurch der Wohlstand der Provinzen sich ungemein gehoben hatte. Kriege waren selten und fast nur an den Grenzen geführt worden und hatten dazu gedient, die Wehrkraft nicht erlahmen zu lassen. Die Germanen hatten vergeblich im römischen Machtbereich festen Fuß zu fassen gesucht und waren zahlreich in die römischen Legionen eingetreten. Mit dem Tode Marc Aurels begann jedoch der Niedergang des Reiches. Die Prätorianer setzten meistens die Kaiser ein, die häufig eines gewaltsamen Todes starben. Die Sittenlosigkeit der römischen Bevölkerung wuchs lawinenartig; die Christen allein zeichneten sich durch Zucht und Sittsamkeit aus. Da aber einige Kaiser den Verfall des Reiches nur durch Aufrechterhaltung der heidnischen Religion aufhalten zu können glaubten und die Christen wegen ihrer Absonderung und Verweigerung der Opfer für den Bestand des Reiches gefährlich hielten, so verfolgten sie sie wiederholt.

5. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 349

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Der philippensiscke Krieg. 349 aber misslang, so schloss er sich in Brimdisium wieder an Antonius an, um mit ihm zusammen die Ueberfahrt nach der gegenüber liegenden Küste zu bewerkstelligen. M. Brutus und C. Cassius hatten, nachdem sie sich unter Begünstigung der Umstände ihrer Provinzen bemächtigt und sich in den Besitz bedeutender Streitkräfte gesetzt, nachdem sie ferner diejenigen, welche ihnen ihre Provinzen entreissen sollten, Brutus den C. Antonius, den Bruder des Marcus, Cassius den P. Dola-bella, besiegt hatten, eine erste Zusammenkunft im Herbst des J. 43 in Smyrna gehalten, sie hatten sich hierauf wieder getheilt, um Lycien und Rhodus, die einzigen ihnen im Osten noch widerstrebenden Staaten, zu unterwerfen, und waren dann wieder in Sardes zusammengekommen. Von hier trafen sie im Spätsommer 42, zu derselben Zeit, wo Antonius und Octavian von Rom aufbrachen, ihren Marsch nach Westen an, um ihren Feinden entgegen zu gehen. Sie setzten von Abydos aus über den Helles-pont (hier in Abydos war es, wo nach der oft wiederholten Erzählung dem Brutus, während er seiner Gewohnheit gemäss in nächtlicher Stille den Studien oblag, sein Dämon erschien und ihm durch die bekannten Worte: „in Philipp! sehen wir uns wieder“ den Ort seiner Niederlage verkündete); sie zogen dann weiter bis Philipp!, wo sie beschlossen, den Feind zu erwarten, dessen nahe Ankunft ihnen gemeldet wurde. Sie schlugen ihre Lager auf zwei südwestlich von der Stadt gelegenen Höhen auf, welche die zwischen ihnen durchlaufende Strasse beherrschten, und von wo sie auch die Verbindung mit Neapolis, der Hafenstadt von Philipp!, mit Leichtigkeit und Sicherheit unterhalten konnten. Hierher kam nun auch Antonius mit dem feindlichen Heere; Octavian wurde zunächst durch Krankheit in Dyrrhachium zurückgehalten, kam aber auch 10 Tage später nach, obgleich er noch nicht völlig genesen war, da er dem Antonius begreiflicher Weise den entscheidenden Kampf nicht allein überlassen wollte. Die beiderseitigen Heere waren an Zahl einander ungefähr gleich, jeder Theil hatte 19 Legionen, die indess auf Seiten der Verschworenen weniger zahlreich und weniger tüchtig waren, wogegen diese 20,000 Reiter gegen 13,000 ihrer Gegner hatten. Die Stellung der Verschworenen war aber ungleich günstiger: sie waren durch die Höhen, auf denen sie lagerten, und durch einen

6. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 406

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
406 Fünfte Periode, 31 v. Chr.—476 n. Chr. Das Resultat aller dieser Kriege war, dass die Grenzen des Reichs überall gesichert und im Nordosten bis an die Donau hinausgeschoben waren, und dass in den sämmtlichen Provinzen der volle, unbedingte Gehorsam gegen die Befehle des Reichsoberhauptes hergestellt war. Von nicht geringerer Bedeutung aber war die friedliche Thätigkeit, welche Augustus mit eben so viel Geduld als Consequenz während seiner ganzen Regierung entfaltete. Um zunächst in Rom und in Italien Ordnung und Sicherheit herzustellen, theilte er die Hauptstadt in 14, das übrige Italien in 11 Regionen ein, und übertrug in jener die Handhabung der Polizei einem besondern, im J. 25 hierfür eingesetzten Beamten, dem Stadtpräfecten (Praefectus urbi), dein zu diesem Zweck die oben erwähnten 3 städtischen Cohorten unterstellt waren; zu demselben Zweck wurden auch in den 11 Regionen Italiens besondere Verwaltungsbehörden eingesetzt. Er gründete ferner in Italien nicht weniger als 28 Colonien, um in dem durch die Bürgerkriege verödeten Lande wieder eine zahlreichere freie Bevölkerung herzustellen. Den Provinzen erzeigte er dadurch eine grosse Wohlthat, dass er für die Statthalter und die übrigen Staatsbeamten eine feste Besoldung einführte, wodurch ihnen für Erpressungen der bisherige Schein einer Berechtigung entzogen wurde; eine noch grössere Wohlthat war es für sie, dass die Verwaltung nunmehr unter einer einheitlichen, schon aus eignem Interesse fürsorglichen Oberleitung stand. Er legte ferner in den Provinzen zahlreiche Strassen an, wodurch theils die Einwirkung der Regierung auf die entferntesten Theile des Reichs erleichtert, theils aber auch in den Provinzen selbst der Verkehr und damit der Wohlstand gefördert wurde. Sein Plan war, über das ganze Reich ein vollständiges Strassennetz zu verbreiten, für welches er als Ausgangspunkt im J. 20 den goldnen Meilenstein auf dem Forum in Rom errichtete. Dieser Plan konnte zwar bei Weitem nicht vollständig ausgeführt werden; indessen hat er doch den Grund zu dem ausgedehnten Strassenbau seiner Nachfolger gelegt, und eine nicht geringe Zahl von Strassen ist wirklich von ihm gebaut worden, z. B. die von Lugdunum sich strahlenförmig über ganz Gallien verbreitenden Strassen, die Strasse über den Brenner nach Augusta Vindelicorum (Augsburg) u. a. m. Auch die von

7. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 127

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Hannibals Zug nach Italien. 127 a. Bis zum J. 216. Nach der Eroberung von Sagunt entliess Hannibal seine spanischen Truppen für den Winter in ihre Heimath mit dem Befehl, sich im Frühjahr in Neucarthago wieder einzustellen; er hoffte, dass sie gestärkt und somit um so bereitwilliger zu dem grossen Unternehmen zurückkehren würden. Er selbst traf im Laufe des Winters die für die Zeit seiner Abwesenheit nöthigen Anordnungen. Er bestimmte ein hauptsächlich aus Spaniern bestehendes Heer für den Schutz von Africa und für Spanien ein zum grössten Theil aus Africanern bestehendes; so dienten die einen wie die andern zugleich als Geissein für die Treue ihrer Landsleute. Den Oberbefehl über das Heer in Spanien übergab er seinem Bruder Hasdrubal. Im Frühjahr 218 trat er sodann von Neucarthago aus mit einem Heere von 90000 Mann zu Fuss, 12000 Reitern und 37 Elephanten den Marsch nach Italien an. Zunächst ging der Zug bis zum Ebro ohne Hindernisse durch unterworfenes und daher friedliches Land. Jenseits dieses Stromes musste er sich den Weg durch einen harten Kampf mit mehreren kriegerischen, feindselig gesinnten Völkern bahnen, in dem er 20000 Mann verlor. Er liess hier, um das Land in Unterwürfigkeit zu halten, 10000 M. z. F. und 1000 Reiter unter Hanno zurück; eben so viele schickte er von hier in die Heimath zurück, wahrscheinlich solche, von denen er voraussah, dass sie ihm auf dem weiteren schwierigen Marsch mit Unzufriedenheit und W iderwillen folgen würden. Es blieben ihm also 50000 Mann und 9000 Reiter übrig. Mit diesen überstieg er den östlichsten, dem Mittelmeere am nächsten gelegenen Pyrenäenpass (den Pass von St. Jean de Luz), und setzte dann seinen Marsch längs der Ivuste fort; die hier wohnenden gallischen Völkerschaften wurden theils durch Geld und Unterhandlungen gewonnen, theils ohne Schwierigkeit mit Gewalt bezwungen. So gelangte er an die Rhone an einer Stelle, die 4 Tagereisen vom Meere entfernt war. Ei fand hier am jenseitigen Ufer ein grosses gallisches Heer aufgestellt, um ihm den Uebergang über den Strom zu verwehren. Ei schickte jedoch eine Abtheilung seines Heeres unbemerkt stromaufwärts; diese setzte an einer geeigneten Stelle ohne Hinderniss über den Fluss, überfiel das feindliche Lager und zündete

8. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 524

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
524 Fünfte Periode, 31 v. Chr.— 476 n. Chr. unterhalb Cöln längs den Waldgebirgen, welche den Rhein in einiger Entfernung begleiten, und dann sich östlich wendend bis in die Nähe von Kehlheim an der Donau lief. Sein Lieblingsort war Athen, wo er sich deshalb wiederholt auf längere Zeit aufhielt, weil er hier am meisten seinen vorherrschenden natürlichen Neigungen leben konnte. Er verkehrte hier auf gleichem Fusse mit den Lehrern der Beredsamkeit und Philosophie, legte ihnen Fragen vor oder liess sich selbst Fragen vorlegen, wetteiferte mit ihnen in prosaischen und poetischen Producten seiner Müsse, während er es sich wiederum zu anderen Zeiten nicht versagen konnte, sich über ihre Spitzfindigkeit und Kleinlichkeit lustig zu machen. Er liess sich ferner daselbst in die Mysterien einweihen, gestattete, dass man ihn zum Archon wählte, und bewies sich der Stadt für dieses Alles dadurch dankbar, dass er sie mit einer Wasserleitung beschenkte, deren sie dringend bedurfte, dass er neue Tempel baute oder die alten restaurierte und einen ganz neuen, von ihm benannten Stadttheil anlegte. Sein bedeutendstes Bauwerk daselbst war aber die Vollendung des Olympieum, welches von Pisistratus begonnen, von Antiochus Epiphanes fortgesetzt, von ihm aufs Grossartigste und Prächtigste vollständig hergestellt wurde. Dasselbe nahm einen Raum von 4 Stadien (1i1q Meile) Umfang ein und der eigentliche Tempel war 171 Fuss breit und 354 Fuss lang, das Innere desselben aber war mit zahllosen Statuen geschmückt, insbesondere mit einer colossalen Statue des Zeus aus Gold und Elfenbein, die mit dem berühmten Kunstwerk des Phidias in Olympia wetteiferte. Ein anderer Lieblingsaufenthaltsort von ihm war Alexandria, welches ebenfalls ein Sammelplatz von berühmten Rednern und Gelehrten war und wo ausserdem die verschiedensten religiösen Lehren und Institute vertreten waren. Hier beschäftigte er sich daher viel mit diesen Religionen, und es ist bemerkenswert!], dass er auch dem Judenthum und Christenthum seine besondere Aufmerksamkeit bewies und sich gegen letzteres viel toleranter bewies als sein Vorgänger. Er erliess z. B. in einem Schreiben an einen Statthalter die Verordnung, dass den Ausbrüchen des Volkshasses gegen die Christen zu steuern, dass den Denunciationen keine Folge zu geben sei und dass nur auf Grund wirklicher Verbrechen eine Verurtheilung stattzufinden habe. Auch Alexan-

9. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 35

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Das erste Jaür ^ ,... '^nblik. 35 wurde den Consuln durch einen Sclaven entdeckt, und nun wm«— die Verschworenen, unter ihnen auch die zwei Söhne des Brutus, ergriffen und mit dem Beile hingerichtet. Brutus selbst wohnte, wie es sein Amt erforderte, der Hinrichtung bei, und zwar ohne bei der Hinrichtung seiner Söhne durch irgend etwas eine Gemüthsbewegung zu zeigen. Nachdem also dieser Weg nicht zum Ziele geführt hatte, so schritt Tarquinius zur Gewalt. Er gewann die Vejenter und Tar-quinienser, dass sie sich bereit finden liessen, ihn mit Heeresmacht nach Rom zurückzuführen. Es erschienen also mit Tarquinius die zwei Heere der Vejenter und Tarquinienser in der Nähe von Rom. Die beiden Consuln Brutus und Valerius zogen ihnen entgegen. Brutus und Aruns, einer der Söhne des Tarquinius, beide an der Spitze der Reiterei, stiessen zuerst auf einander und durchbohrten sich gegenseitig. Die darauf folgende Schlacht blieb unentschieden, indem die Tarquinienser den ihnen gegenüber stehenden Flügel der Römer schlugen, die Vejenter aber von dem andern römischen Flügel geschlagen wurden. Allein in der nächsten Nacht erscholl aus dem nahen Walde eine göttliche Stimme, welche verkündete, dass in der Schlacht ein Etrusker mehr gefallen sei und sonach die Römer Sieger seien; worauf die Etrusker abzogen, so dass also auch diese Hoffnung des Tarquinius vereitelt wurde. Tarquinius stand aber von seinem Vorhaben nicht ab. Er wandte sich jetzt an den mächtigen König von Clusium, Porsena, der damals über ganz Etrurien herrschte, und es gelang ihm, diesen für die thatkräftige Unterstützung seiner Sache zu gewinnen. Während aber Porsena für den Krieg gegen Rom rüstete, fanden in der Stadt einige nicht unwichtige Vorgänge statt. Nachdem Brutus gefallen war (er wurde mit ausgezeichneten Ehren begraben, und die Frauen trauerten ein Jahr lang um ihn als den Rächer weiblicher Tugend), so zögerte Valerius, einen Nachfolger für ihn im Consulat ernennen zu lassen. Dazu kam, dass er sich ein Haus auf der sog. hohen Velia erbaute, einer Anhöhe, welche sich vom palatinischen Berge nach dem Esquilin erstreckte und das Forum beherrschte. Es entstand daher der Verdacht gegen ihn. dass er nach der Königsherrschaft strebe. Als Valerius dies erfuhr, berief er das Volk zusammen. Er trat vor 3*

10. Römische Geschichte in kürzerer Fassung - S. 168

1875 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
168 Dritte Periode, 264—133 v. Chr. Absicht, den Krieg zur Entscheidung zu bringen. Auch Philipp hatte die gleiche Absicht. So näherten sich die beiden Heere in ungefähr gleicher Stärke (beide zählten ungefähr 25000 Mann) zuerst in der Nähe von Pherä. Da aber diese Gegend nicht zu einer Schlacht geeignet war, so brach zuerst Philipp in östlicher Richtung auf; er wollte sich in Scotussa mit Mundvorrath versehen und dann für die Schlacht einen passenden Platz aufsuchen. Auch Flamininus trat dann den Marsch nach demselben Ziele an in der Absicht, die in Scotussa gesammelten Vorräthe der Mace-donier wegzunehmen, aber auf verschiedenem Wege. Die beiden Heere waren durch eine Hügelreihe, die sogenannten Hundsköpfe (Kynoshephalä) von einander getrennt. Während des Marsches aber geriethen zuerst die von beiden Theilen auf Kundschaft ausgesandten Truppenabtheilungen mit einander ins Gefecht; ihr Kampf erlangte durch die beiderseits nachgeschickten Verstärkungen eine immer grössere Ausdehnung; endlich führte Philipp, durch die günstige Wendung, die dieser Kampf zu nehmen schien, verlockt, sein Heer aus dem Lager auf die Höhe und bot damit den Römern die Schlacht an. Er konnte aber nur auf dem rechten Flügel seine Phalanx in Ordnung aufstellen, da die andere Hälfte auf Fouragieren ausgesandt war; er hoffte aber, dass auch die Aufstellung des linken Flügels noch zur rechten Zeit zu Stande kommen würde. Allein die Römer griffen sofort an. Gegen die dicht geschlossene Masse des rechten Flügels konnten sie zwar nichts ausrichten, dagegen wurde der sich erst sammelnde linke Flügel sofort geworfen, und nun wandten sich die Sieger gegen den rechten Flügel und griffen diesen in der Flanke und im Rücken an, so dass auch dieser in Verwirrung gebracht und geschlagen wurde. Die Niederlage war vollständig; 8000 waren getödtet, 5000 gefangen genommen, während die Römer nur 700 Todte hatten. Es blieb also dem Philipp nichts übrig als um Frieden zu bitten, der ihm im Wesentlichen unter denselben Bedingungen wie den Carthagern, nur mit den durch die verschiedenen Verhältnisse gebotenen Modificationen gewährt wurde. Er wurde auf das Königreich Macedonien beschränkt und musste also alle griechischen Städte in Europa und in Asien freigeben; ferner musste er 1000 Talente, die Hälfte sogleich, die andere Hälfte binnen 10 Jahren bezahlen, musste seine Flotte
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