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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 790

1877 - Leipzig : Teubner
790 .Notarius — Noxa. tres. Die gewöhnlichsten Abkürzungen bei den Römern sind 1) die der Vornamen, 2) der Heimat, 3) der Abstammung, 4) der Zeitbestimmung, 5) der bürgerlichen und militärischen Aemter und Würden, und 6) einige Abkürzungen in Briefen. Eine Geheimschrift (notae) gebrauchte schon Cicero in seinen vertrauten Briefen an Attieus, ebenso Cäsar und Augustus. Die notae Tironianae waren stenographische Zeichen zum schnellen Niederschreiben des Gesprochenen. Diese Kunst des Schnellschreibens kam von den Griechen zu den Römern, doch war die griechische und römische Stenographie eine selbständige. Stenographen (zaxvyqcccpoi, notarii) werden in Rom besonders seit Augustus' Zeit erwähnt; die Kunst selbst war schon früher vorhanden. — Die alexandrinischen Grammatiker bedienten sich auch kritischer Zeichen, von denen hier nur erwähnt werden mögen: 1) o/Mos, eine wagerechte Linie —, um die Stelle eines Schriftwerks als unächt zu bezeichnen, der o. nbqisgziyilsvoc; : bezeichnete unnöthige oder überflüssige Stellen; 2) ccoregiohog -X- zur Bezeichnung besonders schöner Stellen. Asteriskos und Obelos zusammengesetzt bezeichneten schöne, aber nicht am rechten Orte befindliche Worte. — Vgl. Anleitung zur griechischen, desgl. zur römischen Paläographie von W. Wattenbach. Notarius, ein Tachy- oder Stenograph, dem Sklavenstand oder dem der Freigelassenen angehörig, s. Scribae. Zuletzt führten diesen Namen nur die kaiserlichen Geheimschreiber, welche angesehene Personen waren, und Konstantin begründete eine geheime Reichskanzelei von Notaren, welche bei den wichtigsten Staatsangelegenheiten protokollirten. Die Stelle der früheren notarii versahen nun s. g. exceptores. Notlioi, Notheia (vo&oi, vöq'eia) s. Ehe, 2. Notion, Nozlov, Seestadt von Aiolis in Kleinasien am Meere, später Hasen von Kolophon, an einem gleichnamigen Vorgebirge. Thue. 3, 34. Xen. Hell. 1, 2, 4. Liv. 37, 26. Notitia dignitätuin heißt das uns erhaltene, am Ende des 4. Jahrhunderts it. C. verfaßte „byzantinische Staatshandbuch", ein officielles Verzeichniß der Hof-, Civil- und Militärämter des römischen Reiches, von Wichtigkeit für die Statistik des spätern römischen Reiches. Ausg. von Böcking (1839 ff.) mit Index (1853). Notos s. Winde, 2. Novaria, Novagia, Stadt im transpadauischeu Gallien im Gebiete der zu den Jnsubreni gehörigen Vertacomagori; später festes römisches Mu-nicipium, dessen Wein gerühmt wird; j. Novara. Tac. hist. 1, 70. Plin. 17, 23, 35. Novatio, Umwandlung einer bisher bestandenen Obligation in eine neue, z. B. durch einen Wechsel des Gläubigers oder Schuldners, s. Nomen, a. E. November s. Jahr, Ii. Novendiäle sacrum, 1) ein neuntägiges Fest, vom römischen Staate gefeiert, wenn ein Prodi-gium, besonders Steinregen, angezeigt worden war. Liv. l, 31. 21, 62. u. ö. — 2) ein Privatopfer, das man am neunten Tage nach der Beisetzung einer Leiche brachte, in Verbindung mit einem Schmause, coena novendialis oder feralis. Novensiles oder Novensides dii, eine Classe von römischen Göttern, über deren Bedeutung die Alten selbst schon im Dunkeln waren. Bei ihren Erklärungsversuchen gehen sie auf novus oder auf novem zurück. Manche halten sie für neun Götter der Sabiner, Andere für die neun blitzsendenden Götter der Etrusker, Andere, und dies scheint die richtige Erklärung zu sein, für die fremden, von den Römern aufgenommenen neuen Gottheiten, namentlich für die dem römischen Staate zugebrachten sabinischen Götter. Bei Li-vius (8, 9.) in der dem Decius vorgesprochenen Formel der Todesweihe werden die dii Novensiles unmittelbar vor den dii Indigetes genannt, die jenen „neusäßigen" Göttern gegenüber die einheimischen sind. Novesium (Novaesium), fester Platz der Ubier im belgischen Gallien {Tac. hist. 4, 26. 35. 57. 62. 5, 22.), ott der Straße von Eolonia nach Vetera, dessen Befestigungen noch 359 n. C. von Kaiser Julian wiederhergestellt wurden; j. Neuß im preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf. Novii, ein altes italisches Geschlecht. Zu nennen sind: 1) Novius Calavius, einer der Verschworenen, welche im Jahre 314 Capua von Rom loszumachen suchten, tödtete sich wahrscheinlich selbst, um der Verurtheilung zu entgehen. Liv. 9, 26. — 2) Notitus, Häufig mit Nävius verwechselt, um 90 ti. C., Verfasser zahlreicher Atellanen (s. Atellanae fabulae), die gleich betten des Pomponius reich an Zoten waren. Einige 40 Titel werben uns genannt; von den meisten find Bruchstücke vorhanden (am besten bei Ribbeck, com. Rom. fragm. p. 254 ff.). — 3) 2 Brüder, welche als Wucherer Berüchtigt waren. Hör. sät. 1, 6, 121. — 4) Nov. Priscus, ein Freund des älteren Seneca, wurde im Jahre 65 von Nero zur Verbannung verurtheilt. Tac. arm. 15, 71. Noviodünuin, Noov’Cosowov, keltischer Städtename, benannt von der Lage auf einem Hügel (Dun), l) Stadt der Bituriges Cubi in Aquitanien, östlich von ihrer Hauptstadt Avaricum (Caes. b. g. 7, 12.). — 2) Stadt der Aebuer am Liger (das. 7, 55.), j. Revers. — 3) Stadt der Suessiouen in Belgica (das. 2, 12.), später Au-gusta Suessionnm genannt, jetzt Soissons an der Aisne. Noviomägus, Noviofiayos, Name keltischer in der Ebene (Magh) gelegener Städte: l) Stadt der Bituriges Vivisci in Aquitanien, j. Castelnau de Medoc. — 2) Stadt der Leuci in Belgica zwischen Matrona und Mosella, j. Neufchateau an der Meufe. — 3) Hauptstadt der Nemetes in Belgica, an der Straße von Argentoratum nach Magontiacum, j. ©Peter. Novus Iiomo, der erste aus einer plebejischen Familie, welcher seiner Familie die Nobilität verschaffte, indem er ein curulisches Amt bekleidete. Er war selbst nicht eigentlich nobilis, da er noch feine Imagines (s. d.) aufzuweisen hatte (princeps nobilitatis), sondern erst feine Nachkommen. Nox f. Nyx. Noxa (von nocere) hieß der Schaden, den mau Andern zufügt (daher auch Vergehen), ober, den man bafür erleibet, also Strafe und Genugthuung, enblich auch das, was Schaben zufügt (corpns quod noeuit). Eine Klage auf Ersetzung des erlittenen Schabens h. actio noxalis. Deren exi-ftirtert viele, z. B. eine durch die lex Aquilia begrünbete, s. Damnum.

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 8

1877 - Leipzig : Teubner
8 Ac Kriege die Kerkyraier und Korinther in der Schlacht bei Sybola {Thue. 1, 49.). Die von den Athenern schon vor dem pelop. Kriege ausgebildete Taktik bezweckte, durch geschickte Wendungen die feindlichen Schiffe in Grund zu bohren oder durch Zerbrechen der Ruder lahm zu legen. Das Anrennen mit dem Schiffsschnabel war von dreierlei Art, entweder daß Vordertheil gegen Bordertheil stieß (ein schlechtes Manöver), oder man rannte das feindliche Schiff mitten in der Seite an, oder nmfnhr es und kam ihm in den Rücken. Ein Hanptmanöver wyr ferner das Durchfahren (dtshtilelv); mau fuhr rasch durch die Reihe der feindlichen Ausstellung und suchte dem nächsten Schiffe im Vorbeifahren die Ruder abzubrechen. Dabei konnte ihm durch eine geschickte Weuduug auch uoch ein Loch in die Seite gestoßen werden, oder man brachte dem Feind eine Menge Schiffe in den Rücken. Das Hanptgegenmittel war ein geschicktes Begegnen, oder man stellte gleich Anfangs zweilinien hinter einander ans (tnltüaaslv). Das tzzqltcislv war eine Umzingelung der feindlichen Schiffe; dagegen war ein Mittel das Ausdehnen der Flügel. Gegen beides, das Durch- und das Umfahren, diente auch als Sicherung die Aufstellung im Kreife. — Zu Lande war bei den Griechen im Allgemeinen die gradlinige Front der Phalanx (s. d.) am gebräuchlichsten. In der ganzen älteren Zeit der griechischen Geschichte bis zum peloponnesischen Kriege war die dorische Hopliten-taftik, welche besonders in den Perserkriegen ihre Triumphe feierte, die herrschende. Die leichtbewaffneten Heloten der Spartaner galten nur als Waffenträger ihrer Herren. In der Schlacht standen sie hinter den Hopliten, kämpften mit Schlen-derfteinen und Wurfspießen, trugen die Verwundeten ans dem Getümmel. In ähnlicher Weise verwendeten die Athener ihre Sclaven; doch hatten sie auch ein bürgerliches leichtes Fußvolk, die Bogenschützen. Militärische Evolutionen und militärisches Commando lernten nur die Hopliten; in ihrer Taktik sah der Hellene mit Stolz etwas ihn vor dem Barbaren Auszeichnendes. Die einzelnen Abtheilungen der Hopliren ordneten sich von rechts nach links hin nach Stammen, meist unter selbstgewählten Führern, in Einer langen Reihe, welche bis zu 8 Gliedern tief war. Die Linie des Heeres stellte sich parallel der feindlichen Linie auf und rückte nun in geschloffener Ordnung, meistens in gemessenem Gleichtritt, unter Begleitung von Musik oder Gesang auf jene los. Der Kampf war nur ein Nahgefecht mit kurzen Stoß- und Schlagwaffen. Alles kam darauf an geschlossen zu bleiben, damit nicht eine Abtheilung in der Flanke gefaßt würde, und doch Terrain zu gewinnen. Daher waren auch die Flügel die Ehrenplätze. Der rechte Flügel gebührte bei Plataiai selbstverständlich den Spartanern, um die Ehre des linken stritten sich erst die Athener und Tegeaten; jene erhielten ihn. Die beiden Flügel und das Centrum kämpften in solchem Fall, wenn sie aus verschiedenen Völkerschaften bestanden, da sie dann ein getrenntes Commando hatten, ziemlich ohne Rücksicht aus einander, und häufig siegte einer der drei Heerestheile, während die andern geschlagen wurden. Wer aber schließlich das Schlachtfeld behauptete, dem gebührte der Ruhm des Sieges. Der pelopouuesische Krieg zeigte auf seinem wechselnden Kriegstheater die größere Brauchbarkeit der Truppe» nicht blos auf coupirtent Terrain, sondern auch bei geeigneter Kampfweife auf ebenem Plan. Jedoch veranlaßte erst der Rückzug der Zehntausend ein Abgehn von der starren Phalanxform, indem man 1) die Hoplitenordnnng dem Terrain anzupassen statt das Terrain für die hergebrachte Hoplitenphalanx erst auszusuchen, und 2) die leichte Infanterie (Schlendern, Bogenschützen, Peltasten, Spießträger u. ). w.) in manigfaltiger Weise zum Plänkeln, zur Deckung, zum Angriff mit der schweren zu verbinden lernte. Zugleich entstand ans mehreren Ursachen das Söldnerwesen. Der erste berühmte Solduergeneral war Jphikrates, welcher größere Wohlfeilheit, Leichtigkeit und Beweglichkeit der Bewaffnung einführte. Epameinondas erfand das System der sogenannten keilförmigen und schiefen Schlachtordnung, indem er die größere Masse und den Kern der Hopliten in größerer Tiefe der Aufstellung ohne breitere Front auf den Einen Flügel stellte und mit diesem zu energischem Angriff gegen die Mitte des feindlichen Flügels vorging, während das Centrum und der andere Flügel, ohne zu kämpfen und etwas vom Feinde sich zurückhaltend, nur die Richtung ihrer Front zu halten suchten. Hierdurch erreichte er größere Chancen des Siegs auf dem angreifenden Flügel und vermied die Gefahr, während der Zeit im Centrum oder auf der andern Flanke geschlagen zu werden. Der siegende Flügel konnte das feindliche Heer nachher aufrollen. Diese Taktik ist später von Philipp von Makedonien und Alexander dem Großen weiter ausgebildet. Alexanders hellenische Schlachtordnung hat feine 3 Theile mehr, sondern nur die 2, einen Offensiv- und einen Defensivflügel. Jener ist immer der rechte, dieser der linke. Von rechts nach links standen 1) die leichtbewaffneten Agrianer und Bogenschützen, 2) die makedonische Ritterschaft, 3) die Hypaspisten, 4) die schwere Linieninfanterie, 5) die Bundesgenofsenreiterei, 6) die thessalische Reiterei. Rüstow und Köchly (Gesch. des griech. Kriegswesens S. 268 f.) bezeichnen es als einen entschiedenen Irrthum, daß die Hoplitenphalanx den Keru der Stellung gebildet oder auch uur den Hauptangriff gehabt hätte. Die leichte Infanterie leitete den Kampf ein, indem sie vor die Linie zog und ihre Geschosse in den Feind sandte. Dann machte Alexander mit der makedonischen Ritterschaft den Sturmangriff, und ihr schlossen sich die Hypaspisten an. Das schwere Fußvolk rückte Taxenweise nach, um die geschlossene Linie zu erhalten, so daß eine schräge Schlachtordnung entstand. (Die Phalanx der Sariffophoren wurde erst später in Makedonien der entscheidende Theil der Schlachtordnung, z. B. bei Kyuoskephalai.) Die Diadochen endlich theilten ihre Schlachtordnung wieder in 3 streng ifolirte Theile, von denen die beiden Flügel im Haupttreffen nur aus Reiterei bestanden, während das Centrum aus Liuieufußvolk gebildet ward, dem dann in verschiedener Weise Schützen und Elephanten hinzugefügt wurden. Die Linieninfanterie that so gut wie gar nichts mehr; von den beiden Flügeln war der eine offensiv, der andere defensiv. — Vgl. Rüstow und Köchly, Geschichte des griech. Kriegswesens (1852.). — Ii) Bei den R ö m-e r n kommt es weniger auf das Seetreffen an (f. Seekrieg), da sie darin nie recht heimisch wurden. Die Schlachtordnung ihrer Land-

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 254

1877 - Leipzig : Teubner
254 Collatia — Columna. für die Ruhe Italiens. Drei Kohorten waren von ihnen stets 511 Rom und zwar zuerst bei den Bürgern einquartiert (Suet. (Jet. 49.), bis Tibe-rtus ihnen auf Veranlassung des Sejan "an der Ringmauer Roms ein eigenes Lager anwies ca-stra praetoria Suet. Tib. 37. Sie bildeten nebst den equites praetoriani die kaiserliche Garde (vires et robur exercitus, Tac. liist. 1, 87. 2, 25.) und hatten außer höherem Range und Solde ,y Vorrecht von nur 16 Sdienftjähren (die Le-9ton§|oibaten 20 Jahre). Von Vitellins wurde diele Garde aufgelöst, weil sie für Otho gegen ihn gefochten hatte (das. 2, 67. Suet. Vit. 10 )- ba= für errichtete er 16 neue cobortes praetoriae (Tac. Inst 2, 93.) und 4 coli, urbanae anstatt der von August für die polizeiliche Sicherheit ornö bestimmten 3 cok. urbanae, die ebenfalls an dem Kriege gegen Vitellins theilgenommeii hatten 1 Dct|V 1, 89.). Augnstus hatte sie dem etwaigen praelectus urbi zur Verfügung gestellt. Später verschmolzen diese beiden Truppengattungen und gab es deren nur 14 Gehörten, bis Konstantin ö. Gr. diese Garde ganz aufhob und die castra praetona zerstörte, als den fortdauernden Sitz der stets wiederkehrenden Militärrevolutionen. os ®tabt 5 Millien östlich von Rom am Unw, Wohnort des Tarquinins Collatinns wo S.tarquimns und seine Begleiter die Lueretia beim Spinnen trafen. Liv. 1, 38. 57. Collatiiius s. Tarquinii. Collegium (conleg. bis zu Augustus), eine Verbindung mehrerer Menschen, welche zusammen eine logen, juristische oder moralische Person ausmachen. Weiteren Umfang hat die Bedeutung von soclalitas; ordo und corpus sind spatere Namen nicht technischem Sinne wird gesagt collegium praetorum, tnbunorum u s. w., beim btefe sind unter steh Kollegen, bilben aber nicht eine Person Zu einem colleg. werben minbestens drei Mitglieder erfordert. — 1) Die ältesten römischen Korporationen waren religiöser Natur und für gewisse Culte eingeführt, z. B. sodales Tifcii, sodalitas germauorum Lnpercorum 11. a., wie überhaupt ctlle Gemein schaftlichkeit aus den sacris beruhte, solche Sodalitäten waren die für den Cult der vergötterten Kaiser errichteten sod. Augustales, Llaudiales^ Flaviales u. a. — 2) Uralt waren auch die Handwerkerinnungen, collegia opifi-Cum’ ^5.Iu. einer zahllosen Menge heranwuchsen. - 3)^Jjülitftrif:che Korporationen, oder zur Feier von spielen vereinigt, wie coll. Germanornm Martensium, Iuvenum u. a. — 4) Coli te- nuiornm, Leichencasseneollegien, welche ihren Mitgliedern nach deren Tode ein anständiges Begräbnis sichern wollten. - 5) Coll. in weiterem (sinne sind die städtischen Kommunen (civitates mumcipia, coloniae) und der Staat selbst —' Die mnere Einrichtung und Verfassung der Kollegien war sehr ähnlich, z. V, in Beziehuua aus gemeinsames Vermögen, Vorsteher, Begründung und Auflösung, Privilegien u. s. w. Die meisten Korporationen vereinigten sich an bestimmten iew äu seitlichen Mahlzeiten und blieben auch nach dem^obe vereinigt, inbem sie gemeinsame Begrabmtzplätze hatten. Collma s. Tribus. Colllna porta s Roma, 5. Collis liortörum s. Roma, 11. Colonia. I. Unter den sehr vielen mit biesem tarnen bezeichneten Stävteanlagen ist besonbers zu nennen Colonia Agrippina oder Agrippinen-sis am Rhenus (j. Köln am Rhein). Früher eine etabt der Ubier (oppidum Ubiorum Tue ann. 1 36 ), würde sie 50 n. K. aus Betrieb der Gemahlin des Kaisers Klaubius, Agrippina bic hier geboren war, colonisirt und nach ihr be-nannt, erhielt das ins Italicuni und hob sich ?u einer bebeutenben Größe und Blüte. Tac. hist. 1 ’ 7^Ö. 56. — Ii. s. Klriqovilcc. sn> V rnu1 ’ .ober Durchschlag, gewöhnlich von Metall, mit kleinen Löchern versehen und zum Klaien der Flüssigkeiten, besonders des Weines angewandt. ' Kolumbarium, 1) Taubenhaus, 2) das Innere der Grabgewölbe, welche mit ihren vielen Nischen L0c11 ec^> solia) den Taubenhäusern nicht nn-ähnlich waren, s. Sepnlcrum, 6. 3unius Moderatus, geb. zu Gades, Zeitgenosse des Seneea, lebte unter Nero, hielt sich eine Zeit lang als Tribun in ehrien auf und starb wahrscheinlich zu Tarent, eeut Werk Über die Oekouomie (de re rustica) tn 12 Büchern (barunter das 10., über den Gartenbau , in Nachahmung des Vergil in Hexametern), um 62 geschrieben und einem gewissen P. .ins gewidmet, ist in einer schmuckreich rheto-nftrenben, aber fließenden Sprache mit Geist und Linstcht abgefaßt. Außerdem haben wir noch von ihm, vielleicht ans einem früher geschriebenen aber verloren gegangenen ökonomischen Werke in 4 Büchern, eine Abhandlung über Baumzucht, de arbonbus. Ausgg. in den Scriptores rei rüst. von xy. M. Gegner und I. G. Schneider. , olurnua, griech. avrßrj ober arvlog, auch mcov eine Säule ursprünglich nur zum Nutzen, eine stütze ober eine Säule zum Tragen eines Faches, anfangs wol aus Baumstämmen ober unbehauenen Steinblöcken, die erst allmählich eine edlere Gestalt bekamen. Sie fanden ihre Anwendung in jedem Hanse und Tempel, ba die Säulenhalle ein wesentlicher Theil berfelben war, und daher überhaupt in allen Gebäuben, aber auch auf Arabern und überhaupt bei Monumenten Parthenon zu Athen. (vgl- Hans, Templum, Sepnlcrum). Uii-terfchieben würden in Griechenland brei Säulen-orönungen, die dorische, die ionische und die korinthische. — Die dorische und ionische treten fast gleichzeitig auf, und dorisch wurde der ältere Baustil, obschon er anfangs gerade in nichtbori-icheu Staaten wie in Athen geblüht zu haben ^

4. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 58

1898 - München : Oldenbourg
C La Vdiys Dr Vs'i F Cae Sar-Av Ov5tv 5-0 Etc/An Icv/5 -Po'nti F-Ma X rribvnlcia Potpstatfxii-Cqs-V Imperatot^'Xx Vfl Patlg^Triae. < Aquas-Clavd1am Ex-Font i Bv.5-Qvryqcabantv R>- Cae Kvlev5-Et Cvrtivs-A/Allu Artq W.1 ^ A Ml Uuiar Iq 1 I liaeaa I A g * ' O Nr ' 'gcor-l C-I.av ^ ;,Ua ^ak a) is pa b i Xmvb -avm) vs f3w i 11 A"a d'l t kfffm ii'. i/(a^i u- toyfsc h.l.vpv-w. r ruv ^v-imr Umf^K ': Pot F6t/Te7 I A\V Ex Atg R X Vii -Patev Patriae Cfnsor-Cos Viii--;-= -Aqva 5 C V Tvtia Avft- G.ae P,Vleaavp E Rdv'ct.as 'A Pivn C Lavolq- rt-Post' Eta V Do ic-por- Ta Lksn/x-Aktorrc. lii-4-u^^.0p-<Smrvv*y2.-^- P J s> c Eu po Fig. 137. Porta Tiburtina mit drei Wasserleitungen bereinander. Fig. 136. Porta Maggiore. Rustikabau. Unter Claudius fr zwei Wasserleitungen (Aqua Claudia und Anio novus) erbaut, wurde das Denkmal von Aurelian als Thor seiner Stadtmauer verwendet. Fig. 138. Porta Nigra in Trier von der Landseite. Rustikabau etwa aus der Zeit des Aurelian (270275). Zwischen zwei mchtigen Trmen das Thor mit zweistckiger Galerie. Der Anbau links aus dem Mittelalter. Die Porta Nigra war ein befestigtes Stadtthor, das mit einem Fallgatter verschlossen und von den Trmen, aus verteidigt wurde. Erstrmte der Feind das Thor, so kam er in einen viereckigen Innenhof, das eigentliche propugnaculum, den gefhrlichsten Teil der Befestigung; denn da der Ausgang nach der Stadt zu verrammelt war, so entluden sich hier auf den Feind die Geschosse aus allen Stockwerken des Thores.

5. Geschichte der Römer - S. 356

1836 - Leipzig : Baumgärtner
336 Martialis als eine feingebildete Brittin gerühmt, eine Tochter jenes brittischen Feldherrn gewesen sey. Uebrigens wurde der Krieg in Bri- tannien mit wechselndem Gluck fortgesetzt und zur Behauptung des eroberten Landes Camalodunum, j. Maldon, mit Veteranen bevölkert, die erste römische Kolonie in Britannien. Auch in dem untern Germanien ruheten die römischen Waffen nicht. Domitius Corbulo, ein strenger Feldherr, unterwarf die Friesen und bekämpfte die seeräuberischen Chauken an der Küste der Nordsee. Claudius verbot aber die Fortsetzung des Krieges und befahl, alle Besatzungen von der rechten Seite des Rheins zurückzuziehen. Corbulo beschäftigte hierauf seine Soldaten mit der Anlegung eines Kanals zur Verbindung des Rheins mit der Maas, der zum Theil noch jetzt unter dem Namen Vliet sich von Leiden nach der Maas erstreckt. Die alte Stadt der Ubier war der Geburtsort der Kaiserin Agrippina. Daher erhob sie im I. 50 diesen Ort zu einer römischen Kolonie mit itali- schem Recht, und bevölkerte ihn mit Veteranen. Die Stadt, die bald eine der blühendsten und schönsten Römerstädte am Rhein wurde, der Sitz des Statthalters von Unter-Germanien, hieß seitdem Colonia Agrippinensis, oder Coi. Agrippina, und noch jetzt besitzt Köln herr- liche Ueberreste aus den Zeiten der Rbmerherrschaft. Nero Claudius Cäsar bestieg als ein fiebenzehnjahriger Jüngling den Thron, und führte die ersten fünf Jahre eine von vielen gepriesene Regierung, das quinquennium Nerouis. Allein seine Lehrer und die übrige Umgebung des jungen Fürsten waren gegen die Fehler seiner Jugend zu nachsichtig und unterdrückten nicht frühzeitig genug seinen Hang zur Schwelgerei und seine Eitelkeit, als Sänger und Tonkünstler zu glänzen. Die ihn umgebenden Schmeichler und Ge- nossen seiner Schwärmereien, Otho, der nachherige Kaiser, der Schau- spieler Paris und Senecio, der Sohn eines kaiserlichen Freigelassenen, priesen sogar seine Thorheiten und wußten für jede seiner schlechten Thaten Entschuldigungen. Die Ermahnungen und Vorwürfe seiner herrschsüchtigen Mutter wollte er nicht ertragen und entzog sich immer mehr ihrer Leitung. Agrippina drohete, den Britannicus, als recht- mäßigen Thronerben, hervortreten zu lassen und ihm die Regierung zu übergeben. Daher beschloß Nero die Vernichtung seines ihm gefähr- lichen Halbbruders und ließ ihn vergiften. Seine Mutter verwies er darauf aus dem Pallaste und entzog ihr die gewöhnliche Ehrenwache. Die Erbitterung gegen sie stieg noch mehr, seitdem ihn die durch ihre Schönheit und Lasterhaftigkeit bekannte Poppäa Sabina, Otho's Gemahlin, gefesselt hatte. Sie bezog den kaiserlichen Pallast; ihr

6. Geschichte der Römer - S. 402

1836 - Leipzig : Baumgärtner
402 durch Vermehrung und Besetzung der schon unter Hadrian angelegten Grenzwalle von der Donau bei Regensburg bis in die Gegenden am Neckar. Die Ueberreste derselben heißen noch jetzt die Tcufels- mauer, nördlich vom Neckar auf dem Odenwalde und dem Taunus bis nach Neuwied zu nennt man diese Befestigungswerke den Pfahl- graben. Das Land aber zwischen dieser Linie und dem Rheine hieß das Zehntland (agri decumates), weil die Bewohner den zehnten Theil des Ertrags ihrer Felder an die Römer als Tribut geben mußten. Vom Rhein zog Probus nach Asten, bändigte die räuberischen Jsaurier, beruhigte Aegypten, wies den Bastarnern an der Donau und andern Germanen Wohnsitze in Thracien au, feierte dann in Rom einen Triumph und schlug in Gallien die Empörer Proculus, der sich in Lyon, und Bonosus, der sich in Köln zum Kaiser hatte ausrufen lassen. Bonosus, ein Dritte von Geburt, war der größte Trinker seiner Zeit. Schon Aurelian hatte ihn gebraucht, um Gesandte deut- scher Völker trunken zu machen, damit sie ihm, der stets nüchtern blieb und immer gescheidter ward, je mehr er trank, ihre Geheimnisse ausplauderten. Diesem Becherhelden hatte der Kaiser eine gothische Prinzessin, Hunila, zur Gemahlin gegeben. Als ihn endlich Probus hart bedrängte und er keine Rettung sah, erhcnkte er sich in Köln. Daher machte Probus den Scherz: „Da hangt ein Weinfaß und kein Mensch!" Als der Kaiser so das Reich beruhigt hatte, hoffte er, daß die Soldaten bald nicht mehr nöthig und der Genuß eines langen Friedens die Frucht seiner Kriege seyn werde. Die zerstörten Städte Galliens und in andern Provinzen stellte er wieder her; die Soldaten benutzte er zu öffentlichen Arbeiten, zum Bau der Brücken und Heer- straßen, zum Austrocknen von Sümpfen und zur Anlage von Wein- bergen in Gaslien und Pannonien. Dadurch erregte er aber den Un- willen der Soldaten, welche an Müssiggang in Friedenszeiten gewöhnt waren. Als sie einst bei Sirmium, dessen Ruinen bei Mitrowitz an der Sau auf der slavonischen Militairgrenze liegen, mit dem Aus- trocknen eines Sumpfes beschäftigt waren, empörten sie sich und er- mordeten ihren Kaiser, den sie bald voll Reue beweinten, im Au- gust 282. 7 Die Wahl, des Heeres siel auf den Anführer der Leibgarde, M. Aureliu.s Carus, einen tüchtigen Feldherrn aber nachsichtigen Va- ter, der seine Höhne Carinus und Numerianus zu Casaren er- nannte. Der erstere, ein lasterhafter und ausschweifender Prinz, erhielt die Verwaltung der abendländischen Provinzen, der andere, besser ge- sinnt und durck) Wissenschaften gebildet, begleitete seinen Vater auf

7. Geschichte der Römer - S. 324

1836 - Leipzig : Baumgärtner
524 Zeit wurde , zum große« Nachtheile des Reiches, auch die Kunst der Lagerung^ Castrametatio vernachlässigt, dadurch aber den Barbaren die Einfälle erleichtert und die schlecht vertheidigten Provinzen der Verheerung preisgegeben. Ein römisches Heer blieb keine Nacht über im-Freien, ohne ein regelmäßiges Lager aufzuschlagen, das in der Nähe des Feindes natürlich mehr befestigt wurde, als wenn nichts zu befürchten war. »Dem Sieger, sagt der kriegserfahrene Aemilius Paullus, ist sein Lager Ruhepunkt, dem Besiegten Rettungsort. Die- ser Wohnort, des Kriegers .ist seine zweite Vaterstadt; der Lagenvall vertritt die Stelle der Stadtmauer; sein Zelt ist jedem Haus und Hausaltar. Wer sein Lager verlor, wenn er auch in der Schlacht gesiegt hatte, galt doch für den Besiegten." Nach dem Bedürfniß der Jahreszeit unterschied man Sommer- und Winterlager (castra aestiva und hiberna), letztere zuerst vor Veji gebraucht. Diese wurden auch häufig stativa, oder feststehende, besonders an den Reichsgrenzen. An dem Rheine, an der Donau, auch anderwärts in den ehemaligen Provinzen, in Frankreich, Spanien, Britannien, sind aus solchen stehenden Lagern nach und nach Städte entstanden; z. B. Ca8tra Velera j. Zkanten am Niederrhein, Regina, Regensburg, Batava, Passau, u. v. a. Die Wahl eines tauglichen Lagerplatzes, die An- lage mrd Absteckung des Lagers war Sache der Ingenieurs, die daher Lagcrmesser hießencaslrimetalores, Metatores, so wie es auch bei den Römern schon Feldmesser und. Kataster-Geometer gab, Agrimen- sores, welche in der später» Kaiserzeit einen angesehenen Stand aus- machten u/rd sich noch als Zunft unter der longobardischen Herrschaft erhielten.. Von ihrem Meßinstrumente Groma hießen beide, die Kriegs- und Civil-Feldmesser auch Gromatiker. Wo das Feldherrnzelt stehen sollte (praetorium), steckte der Ingenieur eine Fahne hin und maß um dieselbe einen viereckigten Raum ab, 100 Fuß von der Fahne auf jeder Skate, so daß der ganze Inhalt vier Plethra oder Quadrate beträgt, dessen jede Seite 100 Fuß mißt. Vor diesen Platz gegen den Eingang, des Prätoriums werden die Legionen (gewöhnlich zwei) gelagert, und zwar auf der Seite, die zum Wasserholen und Foura- gsien die cheguemste ist. Die. Zelte der 12 Kriegstribunen beider Legionen werben in einer geraden mit dem abgemessenen Viereck pa- rallelen Linie aufgeschlagen, die 50 F. entfernt ist. In dem Zwischen- räume) stehen die Pferde, Lastthiere und das Gepäck der Tribunen. Diese.,gegen, die Außenseite des Lagers zu gerichteten Zelte der Tri- bunen bilden die Fronte desselben. Hinter diesen Zelten ist auf der esnen Seite des Prätoriunzs der Markt (komm) für die Marketender,

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 309

1849 - Münster : Coppenrath
309 und mußten bei allen darin nicht vorgesehenen Fällen bei ihm anfragen. Den Provinzialen wurde auch die Befugniß einge- räumt, in allen streitigen Rechtsfällen, welche vor das Forum des Statthalters gehörten, von diesem an den Kaiser zu appel- liren. Daher war auch von nun an die Stimmung in den Provinzen im Allgemeinen eine sehr günstige;:). 5. Das Heerweesen-. Früher hob jeder Consul, wenn er in's Feld zog, erst ein Heer aus. Jetzt wurden stehende Heere eingeführt und größtcntheils an den Grenzen des Reichs, am Rhein, an der Donau, am Euphrat in festen Standlagern zum Schutze ausgestellt. Nach dem Lande, wo sie standen, wurden sie benannt, z. B. legiones Germanicae, Illyricae, Syriacae u. s. w. Aus solchen Standlagern (castra stativa) erhoben sich allmälig Festungen und Städte, wie Mainz (Moguntiacuin), Cöln (Colonia Agrippina), Augsburg (Augusta Vindelicorum), Pa stau (Castra Batavto, Negensburg (Regina castra) u. a. Das stehende Heer war seitdem vom Bürger scharf getrennt und durch Oberbefehl und Sold unbedingt an den Fürsten ge- knüpft. Die ganze besoldete Streitmacht zählte gegen 450,000 Mann, mit Einschluß der Mannschaft auf den Flotten, welche in dem Hafen von Misenum, Ravenna und Forum Julii (Fre- jus), aufgestellt waren und die Sicherheit der Meere überwach- ten. Der Soldat war zu zwölf bis sechzehn Dienstjahren ver- pflichtet und wurde bei seiner Entlassung nicht mehr durch Land- anweisung, sondern Geld belohnt/ 6. Das Finanzwesen erlitt durch diese Veränderungen eine wesentliche Reform. Neben der Staatskasse (aerarium), aus welcher der Senat die öffentlichen Ausgaben bestritt, und worein die Einkünfte der senatorischen Provinzen flössen, errich- tete er noch eine Krieg es lasse (aerarium militare), dessen Verwendung ausschließlich für das Heer bestimmt war, und eine Privatkasse des Kaisers (fiscus) als Inbegriff der dem Kaiser eigenthümlich zustehenden Einkünfte. Dem festgesetzten Tribute der Provinzen, den Einkünften aus den Staatslände- a) Neque illum rerum statum abnuebant, suspecto senatus populi- que imperio ob certamina potentium et avaritiam magistratuum, inva- lido legum auxilio, quae vi, ambitu, postremo avaritia turbabantur. Tac. annal, I. 2.

9. Griechische Geschichte - S. 108

1882 - Nördlingen : Beck
108 Schlacht Bot Marathon. Heerführer waren in der Meinung darüber geteilt. Miltiades, welcher nach seinem Verhalten an der Donaubrücke die Rache des Perserkönigs befürchtend sich in seine Vaterstadt zurückbegeben hatte, war unter den Zehn Feldherrn und drang mit aller Macht auf eine offene Schlacht, besonders darum, weil er jetzt beim Anrucken der Feinde alle seine Mitbürger einmütig zum Widerstände bereit sah, bei einer längeren Belagerung aber Parteiuugen unter ihnen selbst besorgte, in deren Folge leicht die einen oder die anderen, wie es in Eretria geschehen war, zu den Feinden sich hinneigen könnten. Er glaubte daher, daß, wenn Hoffnung zur Rettung da sei, diese nur bei der schnellsten Entscheidung einigen Grund habe. Seine Meinung gewann endlich die Oberhand, und man beschloß die Feinde bei Marathon aufzusuchen, das nur wenige Meilen von Athen entfernt lag. Die zehn Feldherrn sollten alle Tage im Oberbefehl abwechseln. Aber die neun andern stellten sich willig unter den Befehl des erfahrenen Miltiades, der hinwiederum doch erst an dem Tage zu kämpfen beschloß, an welchem ihn nach der ersten Bestimmung die Reihe des Oberbefehls getroffen haben würde. Es waren neuntausend Athener und tausend Platäer, lauter Fußvolk, welche sich am 12. Sept. 400 bei Marathon einem Heere von hunderttausend Fußgängern und zehntausend Reitern gegenüber stellten. Um von der langen Schlachtlinie der Perser nicht überflügelt zu werden, mußte Miltiades sein kleines Heer sehr ausdehnen, so daß sein Mitteltreffen nur wenige Mann hoch war. Doch wußte er eine Stellung einzunehmen, in der seine Flanken durch Höhen und Baumpflanzungen gegen eine Umgehung durch die persische Reiterei gedeckt waren. Da die Opferzeichen günstig ausfielen, gab er das Zeichen zur Schlacht. Beide Heere standen fast eine halbe Stunde von einander entfernt. Die von Athen und Platää setzten sich alle in eilenden Lauf und rannten so auf den Feind los, welcher meinte, sie müßten wohl wahnsinnig geworden sein, da sie, ein so kleines Häuflein, ohne Reiterei und ohne Bogenschützen, nur mit ihren Spießen in einem so angestrengten Lause herankämen, daß ihre beste Kraft schon vor dem Zusammentreffen erschöpft sein müßte. Aber die Griechen kämpften mit demselben Mute, mit dem sie sich in den Kampf gestürzt hatten, und so lange auch bei der großen Übermacht der Feinde die Schlacht dauerte, so ließen sie doch nicht nach. Im Mitteltreffen, wo ihnen wirkliche Perser (denn das asiatische Heer war ans vielerlei Völkerschaften zusammengesetzt) und Safer entgegenstanden und sie selbst schwächer waren, brachen die Feinde durch die griechischen Reihen und verfolgten die Flüchtigen; da-

10. Griechische Geschichte - S. 150

1882 - Nördlingen : Beck
150 Befestigung Athens. Staats nicht ummauert — könnte, dachten sie, Athen zu gewaltig werden. Aber die Gesandten, welche sie hinschickten, um den Festungsbau zu hintertreiben, durften nicht den wahren Grund angeben. Es sei darum nicht rötlich, sagten sie, weil Lerxes, wenn er mit noch größerer Macht wieder käme, an der befestigten Stadt Athen einen Waffenplatz fände, von dem aus er seine Angriffe auf das übrige Griechenland richten könnte. Lieber möchten die Athener sich mit ihnen verbinden, um auch andere Städte, wie Theben, ans demselben Grunde ihrer Festungswerke zu berauben. Als aber der Bau trotz dieser Einreden rüstig fortgesetzt wurde, nahmen die Gesandten eine gebieterische Sprache an und verlangten, daß man ihn sofort einstelle. In der allgemeinen Verlegenheit — deuu man fürchtete doch den Unwillen der Lacedämonier und ließ daher bis zum Abgang der Gesandtschaft den Bau wirklich ruhen — erbot sich Themistokles, als Gesandter selbst nach Sparta zu gehett und die Sache ins reine zu bringen. Noch andere Gesandte Athens, ordnete er an, sollten nachkommen, aber erst dann, wenn die Mauern hoch genug seien, um vou denselben einen Angriff abzuwehren. Zugleich machte er mit dem Rate der Fünfhundert aus, daß neue Gesandte, die etwa von Sparta kämen, während er sich dort befinde, so lange in Athen zurückgehalten werden sollten, bis er mit der Gesandtschaft heimgekommen wäre. Indessen solle man mit der größten Anstrengung fortbauen. Während nun Themistokles seine Reise machte, griff alles in Athen das Werk aufs eifrigste an: Freie und Sklaven, Bürger und Fremdlinge, ja auch Weiber und Kinder halfen zum Bau; und es wurden weder die Wohnungen der Lebenden noch die der Toten geschont, wenn man Steine brauchte. Deshalb sah man noch später Steine von Tempeln und Grabmälern dort in die Mauern eingefügt. In Sparta angekommen begab sich Themistokles nicht sofort zu den Mitgliedern der Regierung, sondern sagte, er müsse noch auf die andern Gesandten warten, indem er sich zugleich verwundert stellte, daß sie nicht mich schon da seien. Damit entschuldigte er seine Unthätigfeit: und das Ansehen, in dem er dort von Salamis her stand, war ihm dabei behilflich. Endlich kamen die drei anderen Gesandten von Athen nach und brachten ihm die Gewißheit, daß die Mauern bereits stark genug seien, um eine Belagerung auszuhalten. Da erst trat er vor die Häupter des spartanischen Staates und behauptete, sie seien hinsichtlich des Festungsbaues von Athen falsch berichtet worden. Es seien übelwollende, welche Feindschaft zwischen beiden Staaten zu säen trachteten, die solche Gerüchte ausgestreut hätten. Sie möchten selbst rechtschaffene und zuverlässige
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