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1. Geschichte des Altertums - S. 26

1903 - Berlin : Süsserott
26 E*A.u,°Ä 2e|el'' ®^eit,en- Turne», Gesang. Flöten- und Saiten,viel. Die Gedichte Homers mußten auswendig gelernt werden. Das Schreiben uttt Grisielii auf kleinen mit Wachs überzogenen Brettchen. Vom sechzehnten ^ahre besuchten die Knaben das Gymnasium (Riuaschule) und trieben hier Lurn- und Waffeuübnngen; auch wurden sie in der Dichtkunst Beredsamkeit, Musik und Malerei unterwiesen. Während arme Knaben ein Handwerk lernen oder Kaufmann werden mußten, wurden die Kinder reicficr galt1 cts^ ehrso?' ^ n^t ^eud ein Gewerbe ober eine Kunst betrieb, f, .,6* Kolons Ende. - Solou ließ seine Gesetze auf hölzerne Tafeln ^reiben nnb die Athener Kwören, zehn Jahre lang nichts daran zu ändern Dann begab er sich ans Reihen und besuchte fremde Länder und Städte. ' starb in hohem Alter und wurde unter die sieben Weisen des Altertums gerechnet. Iii. Die H*erserkriege. 500—449 v. Chr. 9. Miltiades und die Schlacht bei Marathon. . , 1 - Ursache. — Die Ionier hatten an der Westküste Kleinasiens niete Momeit gegründet, die unter Cyrns dem Perserreiche einverleibt wurden. Unter fernem Nachfolger Darins suchten die kleinasiatischen Griechen das Fremdjoch abzuschütteln, und die Athener leisteten ihnen Beistand. Das Unternehmen mißlang, die Griechen Kleinasiens wnrdeit von neuem unterjocht. Jetzt wollte aber Darins die Athener für ihre Teilnahme am Kriege züchtigen. Grimmig schoß er einen Pfeil in die luft und rief: „Verleiht mir Rache, ihr Götter." Bei jeder Mahlzeit mußte ihm ein Sklave zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" . ^ Erster Kriegszug. — Darins wollte nicht nur Athen strafen, Hindern ganz Griechenland unterwerfen. Er sandte seinen Feldherrn Mard onins mit einem Saubheere und mit einer Flotte nach Griechenland. Uber die persische Flotte scheiterte am Vorgebirge Athos, und das landheei wurde von den kriegerischen Bewohnern Thraziens geschlagen. 492 v. Chr. 379 3. Ziuettet Kriegszug. — Darins rüstete zum zweitenmal. Ehe )etne Scharen aufbrachen, sandte er Herolde durch alle Staaten Griechenlands uni) iteß Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung fordern. Viele Städte und puseln leisteten erschreckt der Aufforderung Folge. Die Athener warfen die Gesandten in einen Abgrund, die Spartaner stürzten dieselben in etnen Brunnen mit den Worten: „Da holt euch selbst Erde und Wasser." ergrimmte Darius im höchsten Zorn. 600 Schiffe segelten über das ägäische Meer geradeswegs auf Athen tos. Einige Schiffe waren mit Ketten beladen, um die Gefangenen zu fesseln, auch wurde ein weißer Marmorblock mitgeführt, der als Siegeszeichen auf dem Schlachtfelde errichtet werden sollte. xsn der Ebene von Marathon, zwei Meilen von Athen, lagerte sich das Perserheer. 4. Die Schlacht bei Marathon. 490 v. Chr. — Unter Führung oes Miltiades zogen 9000 Athener und 1000 Platäer dem zehnmal stärkeren Feinde entgegen. Die Spartaner waren zur Hülfe gerufen,

2. Geschichte des Altertums - S. 30

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bte Macht der Reichen. Die Befugnisse des Areopags wurden verringert die Rechte der Volksversammlung vermehrt. Perikles wollte Athen mm ersten Staate Griechenlands machen. Er stiftete den attischen Seebund welchem mit Ausnahme von Sparta die meisten größeren Städte Griechenlands angehörten. Die Bundesgenossen hatten jährlich eine bestimmte Anzahl Schiffe auszurüsten und zu bemannen. Die gemeinsame Bundeskasse befand sich in Athen. Perikles verband die Stadt mit dem Hafen Piräus durch „die laugen Mauern." 2. Perikles als Redner.— Perikles besaß eine vorzügliche Rednergabe. Er bezauberte feine Zuhörer durch den Wohllaut seiner Stimme und begeisterte sie durch die Kraft seiner Rede. Man pflegte von ihm zu sagen, daß er den Donner und Blitz auf seiner Zunge trüge und nannte ihn den Olympier. Einst hielt er eine Leichenrede auf die in der Schlacht gefallenen Krieger. Als er geendet, umdrängten und umarmten ihn mit Dankestränen die Mütter der Gefallenen und bekränzten sein Haupt. 3. Perikles' Kunstsinn. — Unter Perikles erreichte Athen seinen höchsten Glanz. Er schmückte die Stadt mit Prachtbauten und herrlichen Bildsäulen und zog Künstler und Gelehrte aus ganz Griechenland nach Athen. Der Besuch des Theaters wurde für die Armen durch Zahlung des Eintrittsgeldes aus der Staatskasse erleichtert. 4. Perikles' Ende. — Perikles starb im Jahre 429, bald nach dem Ausbruch des pelopouuesischen Krieges. Das Unglück des Krieges wurde durch eine Pest vergrößert. Perikles erfuhr jetzt den Wankelmut und den Undank der Menge. Man beschuldigte ihn, daß er der Urheber alles Unglücks sei, verurteilte ihn zu einer Geldstrafe und zum Verlust der Feldherrnwürde. Ju der Pest verlor Perikles alle seine Kinder. Schließlich raffte sie ihn selbst dahin. 13. Das Zeitalter des Perikles. 1. Athen wurde durch Perikles die mächtigste und prächtigste Stadt Griechenlands. Kunst und Wissenschaft erreichte eine bewundernswürdige Höhe. Unter den Künsten stand die Baukunst, Bildhauerei, Malerei obenan, auch die Dichtkunst und Musik wurden hochgeschätzt. Der Zeitraum, in dem Perikles an der Spitze Athens stand, heißt das „goldene Zeitalter." 2. Die Baukunst erreichte unter Perikles ihre höchste Vollendung. Die herrlichsten der von ihm geschaffenen Wunderwerke sind die Propyläen und der Parthenon. Die Propyläen, d. h. Vorhallen, waren ein hohes Säulentor aus schneeweißem Marmor mit fünf Durchgängen. Durch die Propyläen gelaugte man auf die Burg Akropolis. Im Burghofe stand

3. Geschichte des Altertums - S. 33

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? - - 38 — Perikles allen Bewohnern Attikas, hinter den festen Mauern Athens Schutz ^n suchen. Die Spartaner verwüsteten das Land, sonnten aber Athen nicht einnehmen Dagegen verheerten die athenischen Schisse die Küsten des Peloponnes. Zum Unglück für die Athener brach gleich im zweiten Kriegsjahre in ihrer übervölkerten Stadt eine Pest ans. Ihr Opfer wurde auch Perikles. Jetzt beherrschte der reiche, aber rohe Gerber Kleou die Lwlk»-partei Er betrat die Rednertribüne mit dem Schurzfell bekleidet und trachtete nach der Gunst der Menge. Die Vornehmen gehorchten mehr dem weisen Rate des Nieias. In einer großen Schlacht wurden die Athener geschlagen. Kleou verlor aus der flucht sein Leben. Aber auch ^ der spartanische Feldherr war gefallen. Nieias vermittelte jetzt einen oojähngen Frieden, genannt der „Friede des Nieias." 421 v. Chr. 3. Alcibiades erneuerte die Streitigkeiten. Er stammte aus vornehmem Geschlechte und verlor früh seinen Vater. Im Hanse seines Oheims Perikles wurde er erzogen. Aleibiades war der schönste und reichste Athener, auch ein sehr kluger, aber eigensinniger und leichtsinniger Mensch. Er verübte zahlreiche mutwillige Streiche, die ihm aber alle gern verziehen wurden, denn er war der allgemeine Liebling des athenischen Volkes. ^ Als Knabe spielte er einmal mit seinen Gefährten Würfel auf der Straße. Die Reihe des Wurfs kam gerade an ihn, als ein Lastwagen gefahren kam. Alcibiades gebot dem Fuhrmann zu warten, dieser wollte aber nicht hören. Da legte sich Alcibiades quer vor die Pf erbe und rief: „Nun fahre zu, wemi bu willst." — Als Jüngling machte er einst eine Wette, daß er einem alten, angesehenen Athener eine Ohrfeige geben wollte. Wirklich führte er auf offenem Markte fein Vorhaben aus. Doch schlug ihm sofort das Gewissen. Er ging in die Wohnung des Greifes, bat ihn um Verzeihung und bot feinen entblößten Rücken zur verdienten Geißelung bar. Der eble Greis vergab dem Jünglinge, gewarnt ihn balb lieb und gab ihm später feine Tochter zur Frau. — Wenn Älcibiabes Aussehen erregen konnte, so tat er es. Einst kaufte er einen Hunb^von dessen Schönheit eine Zeitlang die ganze Stadt sprach. Eines Tages hieb er dem Tiere den Schwanz ab und freute sich, als wiederum die ganze Stadt von dem geschäubeten Hunbe sprach. 4. Der Feldzug nach Syrakus. — Der ehrgeizige Aleibiades strebte nach der Leitung des Staates. Deshalb beredete er die Athener zur Eroberung der Insel Sizilien. Die mächtige, mit den Spartanern verbündete Stadt Syrakus bedrängte andere sizilische Städte. Diese erbaten Hülfe von Athen. Eine große Flotte warb ausgerüstet, zu einem ihrer Anführer ernannte man Nieias und Aleibiades. Kaum war er vor Syrakus angekommen, als ihn die Athener wieder zurückriefen, um sich wegen eines Frevels zu verantworten. Kurz vor der Abfahrt waren in einer Nacht alle Hermessäulen der Stadt verstümmelt worden. Der Verdacht hatte sich sofort auf Aleibiades gelenkt, jetzt forderten ihn feine Feinde vor den Richterstuhl. Aleibiades entfloh unterwegs und hielt sich verborgen. Als er hörte, daß die Athener ihn zum Tode verurteilt hätten, ging er nach Sparta und sprach: „Ich will ihnen zeigen, daß ich noch lebe." Aus seinen Rat schickten die Spartaner der Stadt Syrakus Hülse. Die athenische Flotte wurde jetzt vernichtet, ebenso ihr Landheer. 5. Alcibiades' Rückkehr. — Alcibiades merkte balb, daß die Spartaner ihm nicht recht trauten. Deshalb verließ er Sparta und begab sich zu dem persischen Statthalter in Kleinasien, den er für die Athener zu gewinnen suchte. Diese wollten ihn jetzt zurückrufen und stellte ihn an die Spitze ihrer Flotte. Sofort wanbte sich das Kriegsglück lüicber den Athenern zu. Älcibiabes schlug die Spartaner zweimal und kehrte dann im Triumph zurück. Doch sollte er balb erfahren, wie wenig der Volksgnnst zu trauen fei. Als in feiner Abwesenheit einer feiner Unterfelbherren eine Schlacht verlor, entsetzte das wankelmütige Volk Älcibiabes des Oberbefehls. Abermals ging er in die Verbannung. Benjes, Geschichtsbilder. A. 3

4. Geschichte des Altertums - S. 35

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35 — immer wieder. Darüber wurden seine Schüler unwillig. Er aber sprach: „Nicht doch, ihr wollt doch nicht, daß ich unhöflicher sein soll als dieser Mmtit?" Zu Hause hatte Sokrates viel vou seiner zanksüchtigen Frau Xantippe zu leiben. Einmal zankte sie mit ihm besonders heftig. Sokrates blieb ganz gelassen; als es ihm aber zu schlimm wurde, stand er auf und ging fort. Da ergriff Xantippe einen Topf mit Wasser und goß chm das Wasser durchs Fenster nach. „Ich dachte es wohl", sagte Sokrates lächelnd, „nach solchem Donnerwetter mußte es wohl regnen". 5. Seine Schüler. — Sokrates verstand es vortrefflich, hoffnungsvolle Jünglinge als Schüler zu gewinnen. Einst begegnete er dem jungen Xenophon in einer engen Gasse. Sokrates hielt ihm seinen Stab vor, und der Jüngling blieb stehen. „Sage nur boch", begann Sokrates, „wo man Mehl saust?" — „Auf dem Markte". — „Und £)[?" — ^Eben da". — „Aber wohin geht man, uni weise und gut zu werben?" — Der Jüngling schwieg und sann vergebens aus eine Antwort. „Folge mir", fuhr Sokrates fort, „ich will es dir zeigen". Beide wurden unzertrennliche Freunde. — Em anberer Jüngling wünschte gern ein Schüler des Sokrates zu werde», scheute sich jedoch seiner Armut wegen, zu ihm zu gehen. Sokrates, der seinen Wunsch merkte, fragte chn: „Warum scheust bu biet) vor mir?" „Weil ich nichts habe, das ich dir geben könnte", war die Antwort. „Ei", versetzte Sokrates, „gibst bu mir nichts, wenn du dich selbst mir gibst?" Der Jüngling wurde sein eitriger Schüler. — Alcibiaöee klagte dem Sokrates seine Furcht, öffentlich vor dem Volke zu reden. Sokrates fragte ihn: „Würdest bu bich wohl fürchten, vor einem Schuster zu reben?" — „O nein". — „Ober könnte bich ein Kupferschmied verlegen machen?" — „Nicht im mindesten". — „Aber vor einem Kaufmann würbest bu erschrecken?" — „Ebensowenig". — „Nun", „fuhr Sokrates fort", „aus solchen Leuten besteht das ganze athenische Volk". — Ein anberer Schüler, Euklib aus Megara, machte oft den vier Meilen weiten Weg von Megara nach Athen, um Sokrates zu hören. Als die Athener im peloponnesischen Kriege den Bürgern von Megara bei Tobesstrafe verboten, nach Athen zu kommen, schlich sich Euklib bennoch in Frauenkleidern abends heimlich in die Stadt. 6. Seine Verurteilung. — Bis in sein 70. Lebensjahr war Sokrates bemüht, die sittenlosen Athener ans die Bahn des Gnten zu führen. Statt Anerkennung erntete er Haß und Neid. Seine Feinde klagten ihn an, daß er die Jugend verderbe und nicht mehr an die alten Götter glaube. Lo wurde er vor die Richter gestellt. Diese hätten ihn vielleicht freigesprochen, aber Sokrates verschmähte es, das Mitleid und die Gnade der Richter anzurufen, wie es in Athen üblich war. Die Richter erklärten ihn für schuldig und fragten ihn, welche Strafe er verdiene. Sokrates antwortete: „Ich glaube verdient zu haben, daß ihr mich täglich auf Staatskosten speist; denn ich bin arm und immer bemüht gewesen, euch und eure Kinder glücklich zu machen." Dies Verlangen erbitterte die Richter, und sie verurteilten ihn zum Tode durch den Giftbecher. 7. Sein Tod. — 30 Tage saß Sokrates im Gefängnis. Es war gerade in Athen eine heilige Zeit. Während derselben durfte niemand hingerichtet werden. Seine Freunde und Schüler besuchten ihn täglich, weinten und klagten. Sokrates blieb ruhig und unterhielt sich mit ihnen in vielen herrlichen Gesprächen. Als einer seiner Schüler schluchzenb ausrief: „Ach, daß bu so uuschulbig sterben mußt", versetzte Sokrates lächelnb: „Wolltest bu beim lieber, daß ich schulbig stürbe?" Einer seiner Freunbe hatte den Kerkermeister bestochen und forderte Sokrates auf, in der Nacht durch die geöffnete Tür des Gefängnisses zu entfliehen. Allein Sokrates antwortete: „Gehorsam gegen die vaterländischen Gesetze ist die erste Pflicht eines Bürgers." Als der letzte Tag gekommen war, nahm Sokrates schmerzlichen Abschied von den Seinen. Er tröstete sie mit der Hoffnung der Unsterblichkeit der Seele. Bei Sonnenuntergang brachte ihm der Gerichtsbiener den Schierlingsbecher. Mit heiterer Miene nahm Sokrates benselbeu, fragte, wie er sich zu verhalten habe, und leerte dann in einem Zuge den Becher. Traurig umstanden ihn seine Schüler. Das Gift begann zu wirken,

5. Geschichte des Altertums - S. 37

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— 87 — Diese Anstrengungen blieben nicht nnbelohnt. Demosthenes wurde der m-ößte und berühmteste Redner des Altertums. In seinen begeisterten philippischen Reden warnte er seine Mitbürger vor dem macedonischen König. Dieser fürchtete ihn mehr als die ganze Macht Athens und erklärte ihn für seinen einzigen Feind, weil er sich nicht von ihm bestechen ließ. 4 Philipps Sieg. — Die Reden des Demosthenes hatten geringen Erfolg. Die um Delphi wohnenden Völker hatten die Tempelschätze geplündert, um Söldner anzuwerben; gegen sie riefen die Griechen in ihrer Verblendung Philipp herbei. Nichts war ihm erwünschter. Er kam, verließ aber Griechenland nicht wieder. Zu spät erkannten die Griechen die Gefahr. Demosthenes brachte ein Bündnis zwischen Athen und Theben zustande. Im Jahre 338 v. Chr. kam es bei Chäronea in Böotien zur Schlacht. _ Die Griechen wurden vollständig geschlagen, ihre Unabhängigkeit war vernichtet. 5. Das Ende der Gegner. — Philipp behandelte die Griechen mit großer Milde. Er ließ sich als Oberfeldherrn für einen gemeinsamen Kriegszng gegen die Perser mahlen. Allein mitten in den Vorbereitungen wnrde Philipp auf der Hochzeit seiner Tochter ermordet. Demosthenes suchte später seine Landsleute zu einem Besreümgsversnche zu bereden, der jedoch mißlang. Die makedonischen Häscher ergriffen Demosthenes im Tempel. Schnell sog er aus seinem Schreibrohre ein bereitgehaltenes Gift und sank tot nieder. 17. Alexander der Große. 336—323 v. Chr. 1. Jugend. — Philipps Sohn und Nachfolger war Alexander der Große. Schon in früher Jugend zeigte er herrliche Anlagen, aber auch große Ruhmbegierde. Sein Vater ließ ihn von dem weisesten Lehrer-Griechenlands, Aristoteles, unterrichten. Nichts las und lernte der Knabe lieber als die Gesänge Homers. Er wußte sie fast auswendig und legte sie nachts unter sein Kopfkiffen. Sein heißester Wunsch war, solch ein Held zu werden wie Achilles. In allen ritterlichen Künsten erwarb er sich eine große Meisterschaft. Keiner übertraf ihn im Reiten, Fechten, Jagen. An den olympischen Spielen wollte er sich jedoch nicht beteiligen, „denn", so sprach er zu seinen Freunden, „ich mag nur mit Königen um die Wette laufen." Als einst fein Vater wieder eine Schlacht gewonnen hatte, rief er traurig ans: „Ach, mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts mehr übrig lassen." Einst bot man feinem Vater ein herrliches, aber wildes Streitroß zu Kauf an, namens Bneephalns. Aber kein Reiter vermochte das Tier Alexander der Große. gu bändigen. Schon befahl der König, das Tier als unbrauchbar wegzuführen, als Alexander bemerkte, daß es. sich vor feinem eigenen Schatten fürchtete. Er bat um die Erlaubnis, noch einen Versuch machen zu dürfen, dann ergriff er das Roß beim Zügel, führte es gegen die Sonne und schwang sich hinauf. Blitzschnell flog es mit ihm davon. Alle zitterten für das Leben des kühnen Reiters. Dieser

6. Geschichte des Altertums - S. 28

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ft«. M-h ^"Ul i tapferste Schar der Perser, die „10000 Un- sterblichen wurde zurückgeworfen So wütete der Kampf zwei Taae lang. Da fand stch^em Verräter, Ephialtes mit Namen, der den Persern einen St"* "der das Otagebirge zeigte. Die Perser kletterten über das steile Gebirge und stelen den Griechen in den Rücken. Als Leonidas oaa Fwahrte, entließ er die meisten seiner Krieger und blieb mit seinen ■ ) cpditqiii’in zitrucf. Leonidas opferte im königlichen Schmucke den Göttern und nahm mit den meinen das letzte Mahl. Dann stürzten sie sich Än!611 f ff U1 v m^ ?.' ^re Waffen zerbrachen und der letzte /.-ij L1 s Qr- ^rxes ließ dem Leichnam des Leonidas das Haupt abschlagen und dieses auf einen Pfahl stecken. Später errichteten die Griechen an der Stelle, wo Leonidas mit seiner Heldenschar gefallen war ein Denkmal mit der schuft: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige ev dort, daß, seinen Gesetzen getreu, wir erschlagen hier liegen!" 11. Themistokles und die Schlacht bei Salamis. cy • t Der Orakelspruch von Delphi. - Jetzt lag Griechenland dem genuc offen. Athen war aufs höchste bedroht, schon näherten sich die Perser der schlecht befestigten Stadt. In dieser Not fragte man das Orakel von Delphi um Rat. Die Antwort lautete: „Athen muß hinter hölzernen Mauern Schutz suchen!" Niemand wußte den Sinn dieser Worte zu deuten. Da stand der kluge Themistokles auf und sprach: „Die hölzerneu Mauern stiib innere Schiffe, laßt uns die Stadt verlassen und die Schiffe besteigen! Mit schwerem Herzen folgten die Athener feinem Rate. Greife Leiber und Kinder wurden auf die benachbarten Inseln gebracht, die waffenfähige Mannschaft begab sich ans die Flotte. Die Perser plünderten die menschenleere Stadt und verbrannten sie. 2. Themistokles war ein Mann von hohen Geistesgaben, aber von riesigem Ehrgeize^ Er strebte nach der höchsten Stelle im Staate. Unter Milliades kämpfte er tn der cchfacht bet Marathon. Oft sah man ihn ruhelos nachts in den Straßen von ^ ben-t ®r.unbc geragt, antwortete er: „Das Siegesdenkmal des ..kiltiades laßt mich nicht schlafen!" Themistokles sah es gleich voraus, daß die Per)er wiederkommen wurden. Deshalb drängte er die Athener, eine starke Flotte *u beichafren. Auf lernen Rat wurden die Einkünfte eines Silberbergwerks, die bisher an e Burger zur Verteilung gelangten, dazu verwendet, jedes Jahr 20 neue Kriegsschiffe L "ur£e,em Bündnis geschlossen. Durch sein leutseliges Wesen gewann Themistokles die Gunst des Bolkes. 3. Die Schlacht bei Salamis. 480 v. Chr. —Bei der Insel Salamis, unweit Athen, harrte Themistokles mit seiner Flotte der Ankunft der persischen Schisse. Als diese in der Ferne erschienen und, soweit das Auge reichte, das Meer bedeckten, entfiel den meisten Griechen der Mut. Sie eii die Athener im Stich lassen und in der Nacht davonsegeln. Themistokles zwang sie durch eine List zum Bleiben. Er schickte heimlich etnen üeuen Sklaven zu Terxes und ließ ihm sagen: „Großer König, ich bin dem Freund und wünsche in deine Dienste zu treten. Die Griechen wollen in der nächsten Nacht ans dieser Meeresbucht entfliehen. Schließe sie rasch ein so ist die ganze Flotte in deinen Händen!" Xerxes segelte eiligst herbei und umstellte die Griechen von allen Seiten. Jetzt mußten diese sümpfen. Am andern Morgen begann die Schlacht. Xerxes hatte sich ans einen Hügel am Ufer begeben und sah, auf einem goldenen Throne fitzend, dem ^tieite zu. Er zweifelte nicht an feinem Siege. Neben ihm standen

7. Geschichte des Altertums - S. 32

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Säulenhallen des Marktes auf und ab und erforschten die Neuigkeiten des Tages. Der Einkauf auf dem Markte wurde von Sklaven besorgt, diese hatten auch alle häuslichen Hantierungen zu verrichten. Am lebhaftesten ging es auf dem Fischmarkte zu, auch der Blumenmarkt war stark besucht. Auf dem Markte fanden die Volksversammlungen statt Jicönec hielten ihre Vortrage. 93iel trieb ficfy auf dem Weae zwischen der Stadt und dem Hafen Piräus umher. 7 Die Frauen und Kinder lebten still im Hause. Die Frauen durften sogar nicht das Theater beuchen. Sie beschäftigten sich mit Spinnen und Weben und der Erziehung ihrer Minder. Die Gelnirt eines Knaben wurde angezeigt, indem man einen Olivenkranz an der Haustür befestigte. 28ar ein Ä^ädchen geboren, so hing inan ein Stück Wolle an die Tür. Am l0. Tage nach der Geburt erhielt das Kind einen Namen. Bis zum lechzten Lebensjahre wurden Knaben und Mädchen gemeinsam erzogen. Dann kam der Knabe in die Schule. Auf dem Schulwege stand er unter Aussicht eines älteren Sklaven. 8. Gebet und Opfer. — Der Grieche betete stehend und opferte viel Mit emporgehobenen Händen betete er zu deu olympischen Göttern, mit vorgestreckten Händen zu den Meergöttern, mit abwärtsgestreckten Händen zu den unterirdischen Göttern. Die Lpsertiere zerfielen in blutige und unblutige. Den olympischen Göttern wurden weiße, den Göttern des Meeres und der Unterwelt schwarze Tiere dargebracht. Das Opfertier ward bekränzt zum Altare geführt, auch der Opfernde trug eiuen Kranz. Nach dem Opfer wurde das Opfertier verzehrt. 9. Die Toten wurden mit dem Totenkranze geschmückt und entweder beerdigt oder-verbrannt. Jedem Toten steckte man ein Geldstück in den Mund als Fährgeld für Charon. Dann stimmten die Angehörigen und Freunde die Totenklage an. Oft wurden auch Männer und Frauen bestellt, welche die Klagelieder sangen. Nach der Bestattung feierte man das Totenmal. Den Toten zu Ehren wurden wiederholt Trank- und Speiseopfer am Grabe dargebracht. 4. Bildhauer und Maler. — Der berühmteste aller griechischen Bildhauer hieß Phidias. Sein herrlichstes Werk war die 12 in hohe, ans Gold und Elfenbein gefertigte Bildsäule des Zeus. Sie stand im Tempel zu Olympia und zählte zu den sieben Weltwundern. In der Kunst der Malerei stritten sich Zenxis und Parrhasius um den höchsten Ruhm. Einst stellten beide eine Wette an. Zenxis malte einen Korb mit Weintrauben so natürlich, daß die Vögel herbeiflogen ltnb nach den Beeren Pickten. Parrhasius malte dann heimlich einen Schleier über den Korb. Als Zenxis wieder an sein Bild trat, wollte er den Schleier hinwegnehmen. Da lachte Parrhasius, denn er hatte gesiegt. Zenxis hatte wohl Vögel getäuscht, Parrhasius aber Menschen. V. Griechenlands Werfall. 14. Alcibiadcs und der peloponnesische Krieg. 431—404 v. Chr. 1. Ursache des Krieges. — Noch bei Lebzeiten des Perikles begann der 27 jährige peloponnesische Krieg, der Athen verheerte und ganz Griechenland an den Abgrund des Verderbens brachte. Die alte Feindschaft zwischen Doriern und Ioniern war die Ursache des Krieges. Sparta war eifersüchtig auf Athen und konnte den Verlust der Oberherrschaft in Griechenland nicht verschmerzen. Es verbündete sich mit Korinth und anderen Staaten des Peloponnes. Auf Seite Athens standen fast alle Jnselgriecheu. Eine äußere Veranlassung zum Beginn der Feindseligkeiten war bald -gefunden. 2. Beginn des Krieges. — Dem 60000 Mann starken Landheere t>er Spartaner konnte Athen nur die Hälfte entgegenstellen. Deshalb befahl

8. Geschichte des Altertums - S. 27

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erschienen aber nicht, weil sie vor dein Vollmond nicht fechten wollten. Miltiades begeisterte in feuriger Rede die kleine Schar und gab dann Befehl mm Angriff. Im Sturmlauf stürzten die Griechen heran und rannten die Perser über den Haufen. Eilig flohen diese ihren schissen zu und ließen ihr Lager mit allen Schätzen und Kostbarkeiten im Stich. Sieben persische Schiffe wurden noch in Brand gesteckt, die andern segelten ichlenntgit davon. Ju banger Erwartung harrte man in Athen des Ausgangs der Schlacht. Da kam im schnellsten Lauf ein Bürger, mit Blut und Staub bedeckt, atemlos auf den Markt gerannt, um die Siegesbotschaft zu über-briugen. „Freuet euch, Athener, wir haben gesiegt!" rief er und stürzte dann entseelt zu Boden. Die Athener feierten alljährlich den Siegestag von Marathon durch ein großes Fest. 5. Miltiades' Ende. — Miltiades, anfänglich hochgeehrt, wurde bald mit schwarzem Undank belohnt. Er unternahm einen Kriegszug zur 33 t'-strafung einer perserfreundlichen Insel. Das Unternehmen schlug sehl, Miltiades wurde sogar verwuudet. Man verurteilte ihn, die Kosten des Zuges zu bezahlen. Ta er dies nicht konnte, wurde er ins Gefängnrs geworfen. Hier starb er. 10. Xerxes. Leonidas. 1. Dritter Kriegszug. — Darius ergrimmte, als er die Niederlage bei Marathon erfuhr. Er rüstete zu einem dritten Rachezuge, wurde aber vom Tode ereilt. Sein Sohn Xerxes setzte die Rüstungen fort und brachte ein so großes Heer zusammen, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Im Frühjahr des Jahres 480 v. Chr. brach Xerxes auf; ihm folgten 800000 Mann zu Fuß und 80000 Reiter, dazu ein ungeheurer Troß von Wagen und Lasttieren. Die Zahl der Kriegschiffe betrug 1200. Dteie fuhren durch einen Kanal, den Xerxes durch das Vorgebirge Athov hatte graben lassen. Um mit dem Landheere über den Hellespont zu kommen, ließ Xerxes zwei Brücken schlagen. Aber der Sturm zertrümmerte dieselben. Da ließ der erzürnte König die Baumeister enthaupten und das widerspenstige Meer mit 300 Ruten peitschen. Zwei neue stärkere Brücken wurden errichtet. Als Jie fertig waren, opferte Xerxes ein Trankopfer und gab das Zeichen zum Übergange. Dieser dauerte sieben -läge und sieben Nächte. 2. Leonidas. — Die meisten griechischen Staaten schickten Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung, denn Widerstand schien unmöglich. Nur Athen und Sparta verzagten nicht und trafen Anstalten zur Abwehr. Am Engpaß von Thermopylä hielt der spartanische König Leonidas mit 300 Spartanern und 7000 anderen Griechen Wache. Xerxes lachte laut, als er hörte, daß dieses Häuflein seine Millionen aushalten wolle. Er ließ ihm die Waffen abfordern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Als den Griechen gesagt wurde, die Zahl der Perser sei so groß,^ daß ihre Pfeile die Sonne verdunkelten, antwortete ein Spartaner: „Desto besser, so werden wir im Schatten fechten!" 3. Schlacht bei Thermopylä. 480 v. Chr. — Jetzt schritt Xerxes zum Angriff. Seine Scharen stürmten gegen den Engpaß, doch vergeblich. Ein Wald von Lanzen starrte ihnen entgegen, und Berge von Leichen türmten sich auf. Über sie hinweg wurden die Perser mit Geißelhieben in den

9. Geschichte des Altertums - S. 29

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seine Schreiber, welche die Heldentaten der Perser aufzeichnen sollten. Die Athener griffen sofort mutig an, ihrem Beispiele folgten die übrigen Griechen. Die großen, schwerfälligen Perserschiffe konnten sich in dem engen Gewässer schlecht bewegen und brachten Unordnung in die Schlachtlinie. Die Schnäbel der flinken griechischen Schiffe bohrten viele persische Schiffe in den Grund. Bald war das Meer mit Schiffstrümmern und Leichen bedeckt. Am Abend hatten die Griechen die Schlacht gewonnen. In wilder Flucht eilte der Reft der Perserflotte davon. Als Xerxes sah, daß die Schlacht verloren war, zerriß er sein Kleid und floh in bestürzter Eile von dannen. Am Hellespont angekommen, fand er beide Brücken vom Stnrme zerstört. Da bestieg der gedemütigte König einen kleinen Fischerkahn und erreichte so die Küste Asiens. 4. Die Schlacht bei Platäa. 479 v. Chr. — Das Landheer der Perser unter Führung des Mardonins war jedoch noch unbesiegt und erneuerte im Frühjahre des folgenden Jahres den Kampf. Athen ward abermals verwüstet. Dann griffen aber die Griechen, von dem Spartanerkönig Pansanias geführt, das Perserheer bei Platäa an und errangen einen glänzenden Sieg. Mardonius verlor durch einen Steinwnrf^ sein Leben. Nur wenige Perser retteten sich durch die Flucht. An demselben Tage wurde auch der Rest der persischen Flotte beim Vorgebirge Mykale in Kleinasien vernichtet. Damit wurden auch die kleinasiatischen Griechen vom persischen Joche frei. 5. Ende der Perserkriege. — Später suchten die Griechen ihre Feinde sogar im eigenen Lande auf. Cimon, der Sohn des Miltiades, besiegte die Perser zweimal, zuletzt im Jahre 449 v. Chr. Damit waren die Perserkriege beendet. 6. Themiftokles' Ende. — Nach der Schlacht bei Salamis wurde Themiftokles als der Retter Griechenlands gefeiert. Als er bei den olympischen Spielen erschien, erhoben sich die Zuschauer von ihren Sitzen, alle Lippen nannten bewundernd seinen Namen. Diesen Tag erklärte Themiftokles für den glücklichsten seines Lebens. Er umgab dann Athen trotz des Widerspruchs der Spartaner mit einer festen Mauer und baute deu Hafen Piräns. Auch dieser wurde durch eine lauge und dicke Mauer befestigt. Auf Betreiben der Spartaner wurde Themiftokles bald darauf durch das Scherbengericht verbannt. Alljährlich wurde die Volksversammlung befragt, ob eiu Bürger dem Vaterlande gefährlich erscheine und deshalb verbannt werden müsse. Jeder hatte das Recht, auf eine Scherbe den Namen des Mannes zu schreiben, welcher die Freiheit bedrohe. Trugen 6000 Scherben denselben Namen, so mußte sein Träger auf 10 Jahre die Vaterstadt verlassen. Er behielt jedoch seine Ehre und seine Güter. Themiftokles suchte Zuflucht beim Könige Artaxerxes, dem Sohn des Xerxes. Dieser nahm ihn freundlich auf und schenkte ihm die Stadt Magnesia in Kleinasien. Als aber später der König verlangte, er solle ein persisches Heer gegen die Griechen führen, tötete sich Themiftokles durch Gift. Iv. Iie Al'ütezeit Athens. 12. Perikles. 444 v. Chr. 1. Perikles als Staatsmann. — Nach Beeudiguug der Perserkriege wurde Perikles der berühmteste Staatsmann der Athener. Er war von vornehmer Herkunft, stellte sich aber auf die Seite des Volkes und beschränkte

10. Geschichte des Altertums - S. 34

1903 - Berlin : Süsserott
— 34 — . cv ?' Shells Fall. Der spartanische Feldherr Lys ander vernichtete im xzahre 405 die letzte Flotte der Athener und belagerte dann die Stadt ücm der Landseite. Im ^ahre 404 mußte sich Athen auf Gnade und Ungncibe ergeben. -L ie Litauern. her ©tciöt tourben ntebercjertfien Sie Solonische Verfassung ward durch eine Regierung von 30 spartanisch gesinnten Männern ersetzt, die sogenannten 30 „Tyrannen", »war wurden dieselben schon im nächsten Jahre gestürzt, aber Athens Macht war für immer gebrochen. Alcibiades' Ende. — Die Spartaner hielten sich ihres Sieges nicht sicher, solange Alcibiades lebte. Dieser wollte sich zum Perserköuig begebeu um die Befreiung seiner Vaterstadt zu erwirken. Auf Betreiben der Spartaner ließ der persische Statthalter in Kleinasien das Hans anzünden in welchem Alcibiades übernachtete. Vom Knistern des Feuers aufgeweckt' sprang Alcibiades ius Freie und wurde durch Pfeilschüsse aus dem Hinterhalt getötet. 15. Sokrates, (f 399 v. Chr.) 1. «eine Herkunft. Sokrates war der Sohn eines Bildhaners m Athen und trieb anfänglich die Kunst seines Vaters. In der Verteidigung seiner Vaterstadt bewies er Mut und Tapferkeit, in einer Schlacht rettete er dem Alcibiades das Leben. Später wurde er Lehrer der Weltweisheit Er machte es sich zur Aufgabe, das Volk zu belehren und wißbegierige Jünglinge zu unterrichten. Durch Beispiel und Lehre wollte er sie zur Erkenntnis der Wahrheit und zur Tilgend führen. 2. Seine Lehre. — Die Inschrift am Tempel zu Delphi: „Erkenne dich selbst" war der Grundsatz seiner Lehre. Eine eigentliche Schule hatte Sokrates nicht. Er lehrte überall, wo er lernbegierige Menschen fand: im Hanse, auf dem Markte, auf der Ltraße, bei Spaziergängen, in den Werkstätten. Es war ihm gewiß, daß eine höchste Gottheit' über allen Göttern throne, die allmächtig und allwissend sei, das Gnte belohne und das Böse bestrafe. Nicht durch ^vieles Reden, sondern durch geschickte Fragen belehrte Sokrates seine Schüler. Die Hochmütigen beschämte er durch seine Fragen, den Furchtsamen flößte er Mut ein. Geld nahm Sokrates für seinen Unterricht nicht, trotzdem er nur arm war. 3. Seine Lebensweise. Sokrates lebte äußerst einfach. Er sagte: „Nichts bedürfen ist göttlich, und wer am wenigsten bedarf, kommt der Gottheit am nächsten". Deshalb trug er im Sommer und Winter denselben Manrel, ging unbedeckten Hauptes und ohne Schuhe umher. Er war mit der geringsten Kost zusriedeu, aß und trank nie mehr, als _ zur Stillung vou Hunger und Durst nötig war. Wenn er erhitzt war, so trank er nie sofort ans einem Brunnen, sondern füllte den Eimer mehrmals und goß ihn dann langsam wieder aus. Doch mochte er mit seiner Genügsamkeit nicht prahlen. Als einst einer seiner Schüler absichtlich einen zerrissenen Mantel trug, rief er ihm zu: „Freund, aus den Löchern deines Mantels schaut die Eitelkeit hervor!" 4. Seine Tugenden. — Neben der Mäßigkeit übte Sokrates die Tugend der Bescheidenheit. Das Orakel zu Delphi hatte ihn für den weisesten aller Menschen erklärt, er sagte aber^von sich: „Ich weiß, daß ich nichts weiß." Noch größer zeigte sich Sokrates in der Tugend der Sanftmut. Er war von Natur sehr heftig, übte sich aber so sehr in der Kunst der Selbstbeherrschung, daß er jede Beleidigung mit dem größten Gleichmute ertrug. Stets war er heiter und gelassen. Einmal hörte er, daß jemand schlecht von ihm gesprochen habe. „Mag er mich doch prügeln", sagte er, „wenn ich nicht dabei bin". Einst grüßte Sokrates auf der Straße einen vornehmen Bürger, dieser dankte ihm jedoch nicht, sondern ging stolz vorüber. Trotzdem grüßte Sokrates
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