Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 32

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Geschichte der ffiitecficn. eiaot. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Athener Bürger und erhielt Zutritt zu der Volksversammlung. Mit dem dreißigsten Jahre erhielt er das Recht, sich zu einem Amt wählen oder auslosen zu lassen, in den Rat einzutreten oder als Richter in einem der großen Geschworenengerichte zu sitzen, die immer mehrere hundert Richter zählten. Als Geschworener empfing er eine kleine Geldentschädigung. So war immer ein außerordentlich großer Teil der Bürgerschaft im Dienste des Staates tätig, sei es im Heeres- und Flottendienst, sei es als Geschworene, Ratsherren oder Beamte. Bolksver- Der Volksversammlung stand in allen politischen Fragen die sammlung. Scheidung zu. Natürlich war nie das gesamte Volk anwesend, besonders die Landbewohner wurden häufig durch die Entfernung am Erscheinen verhindert-, es trug nicht zum Besten des Staates bei, daß die niedere städtische Bevölkerung überwog. Mit Gebet wurde die Versammlung eröffnet. Nachdem dann der Vorsitzende einen Gegenstand zur Beratung gestellt hatte, fragte ein Herold, wer reden wolle. Jeder Bürger durfte das Wort ergreifen und auch Anträge stellen; doch trug er auch die Verantwortung für seinen Antrag und konnte, wenn dieser den Gesetzen widersprach, zur Verantwortung gezogen werden. Beaml- Unter den Beamten nahmen die Archonten nicht mehr, wie früher, die oberste Stellung ein. Sie waren nur noch Leiter der Schwurgerichte; ihre übrigen Befugnisse hatten sie verloren. Einer von ihnen, der noch den Namen Archon König trug, hatte den Vorsitz im Areopag. Dieser Gerichtshof hatte an Macht eingebüßt; er besaß nicht mehr das Recht der Oberaufsicht über das politische und private Leben (vgl. § 19), sondern übte nur noch die Blutgerichtsbarkeit aus. Das einflußreichste Amt war jetzt das der zehn Feld Herrn (Strategen). Es ist leicht begreiflich, daß durch die große Machtstellung Athens auch Oonbti und das wirtschaftliche Leben gefördert wurde. Der Piräus wurde jetzt Gewklbe. ^ h^H^ste Handelshafen Griechenlands. Dort lagen immer zahlreiche Schiffe, die Getreide von den Küsten des Schwarzen Meeres oder Linnen und feingewebte Gewänder aus dem Orient oder Wein, Früchte, Fische, auch Sklaven herbeigeführt hatten; andere Schiffe wieder wurden mit athenischen Waren, mit Ol, Vasen und Krügen, Lederwaren, Waffen und anderen Metallarbeiten belastet, um sie in die Ferne zu führen. Infolgedessen erblühte das G e w e r b e; die Fabriken vermehrten sich, der Wohlstand wuchs, freilich stieg auch die Zahl der Sklaven, die nicht viel geringer war als die der Bürger. Sie wurden meist milde behandelt, waren aber rechtlos und konnten verkauft werden wie irgend ein anderer Besitz.

2. Geschichte des Altertums - S. 43

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Eroberung durch Philipp von Macedoiiieu. 43 cvubel. In Sparta behauptete man eine männliche Fassung; aber die Macht dieses Staates war seitdem gebrochen. Epaminondas fiel bald darausetaminonbii in den Peloponnes ein. Er erschien vor Sparta selbst, dessen Frauen Wonne«, sich rühmten, noch nie den Lagerrauch eines feindlichen Heeres gesehen zu haben, und das keine Mauern hatte, weil, wie man sagte, die Tapferkeit feiner Bürger seine Mauer war. Er konnte zwar die Stadt nicht einnehmen und zog wieder ab; aber in Arkadien, das bisher immer von den Spartanern abhängig gewesen war, entstand ein selbständiger, einheitlicher Staat; und das Jahrhunderte lang unterdrückte Messenien wurde frei. Pelo-p ibas machte indessen mehrere Feldzüge nach Nordgriechenland und breitete auch in Thessalien, ja in Makedonien den Einfluß Thebens aus; der maee- t0nb-donische Prinz Philipp, der sich später als König großen Ruhm erwerben sollte, wurde als Geisel nach Theben geführt. Leider fand auf einem Feldzuge nach Thessalien Pelopidas den Tod. Schiacht bei Im Jahre 362 zog E p a m i n o n d a s von neuem über den Jsthnrus. ma£ea Beimantinea in Arkadien traten ihm die Spartaner entgegen. Wieder wandte er die schiefe Schlachtordnung an, wieder siegte er; aber er selbst wurde durch einen Speer tödlich verwundet. Dem nahenden Tode sah er mit völliger Ruhe der Seele entgegen; er ließ sich seinen Schild bringen, von dem er gefürchtet hatte, er sei in die Hände der Feinde gefallen; als er darauf erfahren hatte, daß die Seinigen gesiegt hätten, gab er ihnen einen letzten Rat, nämlich Frieden zu machen, befahl das Eisen aus der Wunde zu ziehen und starb. Theben hatte seine Größe allein diesem Manne verdankt; nach seinem Hinscheiden sank es schnell herab. Es gab in Griechenland keinen Staat mehr, der einen vorwaltenden Einfluß gehabt hätte. Z. Die Eroberung durch Philipp von ttlctcebonkn. §46. Philipps Anfänge. Macedonien hatte bisher in der Ge-®taceb»nt«-schichte wenig bedeutet. Seine Bewohner hatten, obwohl sie den Griechen stammverwandt waren, an der griechischen Bildung wenig Anteil. Die Bauern, die in den Ebenen der großen Flüsse den Acker bebauten, die Hirten, die auf den Höhen der Berge ihre Herden weideten, standen auf einer niedrigen Kulturstufe; es war ein Volk von einfachen, derben Sitten und zugleich von großer Kriegstüchtigkeit. Der Adel des Landes, der zu Roß ins Feld zog, besaß ausgedehnten Grundbesitz und ein hohes Maß von Selbständigkeit. Erst allmählich gelang es dem Königshaus, zumal da es selbst durch häufige Thronstreitigkeiten gespalten war, sich größere Macht zu er-

3. Geschichte des Altertums - S. 32

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Geschichte der Griechen. Staat. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Athener Brger und erhielt Zutritt zu der Volksversammlung, wo er auch reden durfte. Mit dein dreiigsten Jahre erhielt er das Recht, sich zu einem Amt whlen oder aus-losen zu lassen, in den Rat einzutreten oder als Richter in einem der groen Geschworenengerichte zu sitzen, die immer mehrere hundert Richter zhlten. Als Geschworener empfing er eine kleine Geldentschdigung. So war immer ein auerordentlich groer Teil der Brgerschaft im Dienste des Staates ttig, sei es im Heeres- und Flottendienst, sei es als Geschworene, Rats-Herren oder Beamte. Es ist leicht begreiflich, da durch die groe Machtstellung Athens auch 5etoerbenbdas wirtschaftliche Leben gefrdert wurde. Der Pirus wurde jetzt der besuchteste Handelshasen Griechenlands. Dort lagen immer zahlreiche Schiffe, die Getreide von den Ksten des Schwarzen Meeres oder Linnen und feingewebte Gewnder aus dem Orient oder Wein, Frchte, Fische, auch Sklaven herbeigefhrt hatten; andere Schiffe wieder wurden mit athenischen Waren, mit l, Vasen und Krgen, Lederwaren, Waffen und anderen Metallarbelten belastet, um sie in die Ferne zu führen. Infolge-dessen erblhte das Gewerbe; die Fabriken vermehrten sich, der Wohlstand wuchs, freilich stieg auch die Zahl der Sklaven, die nicht viel geringer war als die der Brger. Sie wurden meist milde behandelt, waren aber rechtlos und konnten verkaust werden wie irgend ein anderer Besitz. Wissenschaft und Kunst im Zeitatter des Perikles. Wissenschaft. 36. So war Athen damals die mchtigste und reichste Stadt Griechenlands. Unvergnglichen Ruhm aber hat es sich dadurch erworben, da Wissenschaft und Kunst damals dort erblhten, wie sie nie zuvor und selten spter in einer Stadt geblht haben. Dort lebte der Geschichtschreiber der Perserkriege, Herodot, der Vater der Geschichte", der aus einer Stadt Kleinasiens stammte; dort auch der einige Jahrzehnte jngere Thucydides, ein Athener, der unbertroffene Geschichtschreiber des Poesie, peloponnesischen Krieges. Freilich brachte Athen die drei groen Tragdien-dichter Griechenlands hervor: Aschylus, der in der Schlacht bei Salamis mitfocht, Sophokles, den Dichter der Antigone und des Odipus, der nach der Schlacht bei Salamis in dem Siegesreigen mittanzte, Euripides, der am Tage dieser Schlacht geboren sein soll. Ebenso war der groe Lust- Grtel geschrzt wurde. Ging man aus, so trug man darber einen weiten, um den Krper geschlungenen Mantel. Auch die Mnnerkleidung bestand aus dem hemdartigen Untergewand und dem Mantel.

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 39

1906 - Leipzig : Hirt
Die Bltezeit Griechenlands. 6. Das goldne Zeitalter Athens unter Perikles. 39 setzte er sich den Flottenvergrerungsplnen des Themistokles aus Rck-sichten einer unangebrachten Sparsamkeit. Themistokles setzte seinen Willen durch, und Aristides wurde durch das Scherbengericht verbannt, aber bald ehrenvoll zurckgerufen. In der Seeschlacht bei Salamis stand er seinem Gegner Themistokles treu und tapfer zur Seite. Die Ehre des Sieges bei Plat gebhrt mehr ihm als dem Spartaner Pausanias. Verfassungsnderung. Da alle Klassen der athenischen Brgerschaft während des Krieges groe Opfer gebracht hatten, wurde die Solonische Verfassung auf Antrag des Aristides dahin abgendert, da allen Klassen gleiche Rechte und gleiche Pflichten zuerkannt wurden. Nun stand das Archontat, die hchste Wrde des Staates, auch dem be-gabten Brger der niedern Vermgensklassen offen. Cimon. Nach Aristides' Tode trat Cimon, der Sohn des Mil-tiades, an die Spitze der griechischen Heeresleitung im Angriffskriege gegen die Perser. Er erfocht einen Doppelsieg zu Wasser und zu Lande am Flusse Eurymedon in Kleinasien (466). Mit reicher Kriegsbeute kehrte er nach Athen zurck. Diese wurde zum grten Teile zur Ver-schnerung der Stadt und zur Befestigung der Akrpolis verwandt. Cimon war der Held des Tages, wie es frher sein Vater war und spter Themi-stokles und Aristides. Auch ihm war ein Teil der Kriegsbeute zugefallen. Mit freigebiger Hand spendete er davon den Drftigen. Wenn er aus-ging, folgten ihm stets mehrere Diener mit Kleingeld, um jedem Bittenden geben zu knnen. Seine Grten und Landgter standen jedermann offen, Frchte durfte man nach Belieben nehmen. Sah er einen wrdigen Armen in schlechter Kleidung auf der Strae, fo schenkte er ihm sein eignes Oberkleid^ Der Einflu, der ihm dadurch erwuchs, verdro seine Gegner, und sie veranlaten seine Verbannung auf zehn Jahre. Doch schon nach fnf Jahren wurde er ehrenvoll zurckgerufen und ihm von neuem der Oberbefehl der die griechische Flotte bertragen. Mit dieser fuhr er nach Cypern, eroberte den grten Teil der Insel, die den Persern gehrte, und starb daselbst bei der Belagerung einer Stadt. Seine Flotte siegte bei Salamis auf Cypern der die Perser im Jahre 449. Damit hren die Perserkriege ohne frmlichen Friedensschlu auf. K'ein persisches Land-Heer betrat mehr die Kstenstdte Kleinasiens, kein persisches Schiff zeigte sich mehr im gischen Meere. Die Athener waren die Herren im gischen wie im Schwarzen Meere. Sie knpften die durch den Krieg abgebrochenen Handelsverbindungen mit Asien wieder an. 6. Das goldne Zeitalter Athens unter perikles. Das goldne Zeitalter Athens, die Blte seines Handels, seiner Kunst und Wissenschaft, fllt in die Zeit nach den ruhmreichen Kmpfen gegen die Perser bis zum Ausbruche des Peloponnesischen Krieges (480430) und ist mit dem Namen Perikles aufs engste verknpft. Persnlichkeit des Perikles. Perikles, der grte Staatsmann Athens,

5. Geschichte des Altertums - S. 137

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechische Geschichte. Erste und zweite Periode. 137 vor 1000 Dorische Wanderung. Dorische Kolonien in Kleinasien. seit 776 Aufzeichnung der Sieger in den olympischen Spielen. 750—600 Zeitalter der Kolonisation. Wirtschaft: Naturalwirtschaft. Großgrundbesitzender Adel; unfreie Bauernschaft. Eigenwirtschaft. 7. Jh. Aufschwung des Handels. Entstehung der Geldwirt- schaft. Yerschuldung der kleinen Leute. Ii. Sparta bis 500. Bevölkerung Lakoniens: Spartiaten, Periöken, Heloten. Die Lebensordnung beherrscht durch den kriegerischen Staat. Zwei Erbkönige. Gerusie. Yolksversammlung. Ephorat. Aristokratie. (Lykurgos.) 8. Jh. Erster messenischer Krieg. Aristodemos. Ithome. 7. Jh. Zweiter messenischer Krieg. Aristomenes. Eira. um 550 Peloponnesischer Bund. Hegemonie Spartas. Iii. Athen bis 500. 1. Königtum (Theseus, Kodros). 2. Adelsherrschaft, wirtschaftlich, politisch, recht- lich drückend. Drakons Gesetzgebung. 594 3. Timokratie, begründet durch Solon. Abstellung der Schuldennot. Archonten. Areopag. Rat. Yolksversammlung. 560—510 4. Tyrannis: Peisistratos und Hippias (vertrieben 510). Ermordung des Hipparchos durch Harmodios und Aristogeiton. 509ff. 5. Demokratie, begründet durch Kleisthenes. 500—431 Zweite Periode. Zeitalter der Perserkriege und des attischen Reiches. 500—479 I. Die griechischen Freiheitskriege. 500 — 494 Aufstand der Ionier. Aristagoras. Schlacht bei Lade. Einnahme Milets.

6. Griechische und römische Geschichte - S. 16

1913 - Leipzig : Hirt
16 I. Die Griechen. 6 war, machte das Volk unzufrieden, zumal es ein schriftlich aufgezeichnetes Recht nicht gab. Nun verfate zwar Drakon ein Gesetzbuch, das die (private) Blutrache beseitigte und die Shne eines Totschlags oder eines Mordes dem Gericht als Aufgabe berwies, aber in die milichen Wirt-schaftlichen Verhltnisse griff er nicht ein*). 3. Solon, aus Kodros' Geschlecht, erwarb sich auf Handelsreisen vielseitige Kenntnisse. Er wurde spter zu den sieben Weisen Griechen-lands" gerechnet. (Wahlspruch: Nichts zuviel!") Um seine Vaterstadt machte er sich zuerst verdient durch die Eroberung der Insel Salamis. Die Athener hatten mit der Stadt Megara, deren Nebenbuhler sie im Seehandel waren, einen unglcklichen Krieg um Salamis gefhrt. Sie waren des Streites mde, und es wurde bei Todesstrafe verboten, zur Erneuerung des Krieges aufzufordern. Solon aber verfate ein Gedicht, worin er mit krftigen Worten zur Eroberung der Insel ermahnte, trug es in erheucheltem Wahnsinn auf dem Markte vor und erntete reichen Beifall. Er felbst leitete den Feldzug und gewann seiner Vaterstadt 594. Salamis. Nun geno er allgemeines Vertrauen und bernahm 594 die ihm bertragene Aufgabe eines Gesetzgebers, indem er zunchst die gedrckte Bauernschaft durch geeignete Verordnungen vor der Schuldknecht-fchaft schtzte. 4. Die Verfassung. Solon teilte alle Brger in vier Klassen, die nach dem Grundbesitze besteuert und mit Rechten ausgestattet wurden. Die Einrichtung der Archonten lie er bestehen. Sie waren die hchsten Beamten und konnten nur aus der ersten Steuerklasse gewhlt werden. In den Rat der Vierhundert wurden die Mitglieder, die wenigstens 30 Jahre alt sein muten, jhrlich aus den drei ersten Klassen gewhlt. Seine Befugnisse waren hnlich tote die des Rates der Alten in Sparta. Die Volksversammlung, an der alle Brger teilnahmen, erhielt eine groe, in spterer Zeit ausschlaggebende Macht im Staate: sie verhalt-delte der die Antrge des Rates und entschied durch Abstimmung. Auch whlte sie die Beamten. Fr Redner und Volksfhrer war die Ver-fammlnng die beste Schule. Der Areopg (d. h. Areshgel), zusammengesetzt aus gewesenen Archonten, die aus Lebenszeit gewhlt wurden, war der hchste Gerichtshof und hatte die Aufsicht der das gesamte ffent-liche Leben. 5. Das Leben, a) Allgemeine Bestimmungen. Die Solonischen Gesetze wollten ein ttiges, sittliches, dem Staate gewidmetes Leben befrdern. Der Miggang war verboten. Jeder Vater mute seinen Sohn ein ntzliches Gewerbe erlernen lassen; die Kinder hatten dagegen ihre Eltern im Atter zu untersttzen. b) Die Erziehung war mehr als in Sparta den Eltern berlassen. Whrend die Unterweisung der Mdchen nur zu Hause erfolgte und sich *) Drakon ist bei der Nachwelt in den unverdienten Ruf eines beraus harten Gesetzgebers gekommen.

7. Griechische und römische Geschichte - S. 17

1913 - Leipzig : Hirt
6 Erste Periode. Begrndung der staatlichen Verhltnisse. 17 oft blo auf Handarbeiten und das Hauswesen erstreckte, besuchten die Knaben unter der Aufsicht des Pdagogen" das Gymnasium" sturu-haus) und die Schule; hier wurden sie im Lesen (Homer), Schreiben, Rechnen und in der Musik unterrichtet. c) Die Männer waren zur Teilnahme am Staatsleben, be-sonders zum Besuche der Volksversammlung und zum Kriegsdienste ver-pflichtet. Wer bei brgerlichen Unruhen unttig blieb, verlor das Brgerrecht. d) Die Frauen lebten zurckgezogen im Hause und zeigten sich ffentlich in der Regel nur bei groen Festen. Ihre Hauptbeschftigung war die Anfertigung der fr die Familie erforderlichen Kleidungsstcke, worin sie groe Geschicklichkeit bewiesen. 6. Solons spteres Leben. Nachdem die Athener geschworen hatten, zehn Jahre lang nichts an den Gesetzen Solons zu ndern, begab sich dieser auf Reifen. Auch den reichen König Krsus von Lydien, der spter von dem Perserknig Cyrns entthront wurde, soll er, der Sage nach, be-sucht haben. (Niemand ist vor seinem Ende glcklich zu preisen!") Als er in hohem Alter zurckkehrte, mute er es erleben, da die Athener gerade die Staatsform annahmen, gegen die er am meisten eiferte. Vergleiche Bevlkerung, Verfassung und Leben in Sparta und in Athen! 7. Pisistratos und seine Shne. Pisistratos, ein Verwandter Solons, gewann das unzufriedene niedere Volk fr sich und bemchtigte sich mit seiner Hilfe 560 der Alleinherrschaft. Er regierte mild und 560. im Geiste der Solonischen Gesetze. Er schmckte die Stadt durch Tempel-bauten und legte Wasserleitungen an. An seinem Hofe lebten Dichter und Gelehrte, durch die die Homerischen Dichtungen eine feste Fassung er-hielten. Er sttzte sich auf die Bauern: ihnen wies er die Lndereien M, die er dem ihm feindlich gesinnten grundbesitzenden Adel abgenommen hatte; in ihrem Interesse setzte er ans dem Lande Richter ein, so da etwaige Rechtsstreitigkeiten bequemer als bisher (wo der Bauer vor das stdtische Gericht mute) entschieden werden konnten. Nach auen schuf er die Grundlage fr die spteren berseeischen Unternehmungen Athens, indem er in der Kstenlandschaft Thraziens athenische Kolonisten an-siedelte und in der Stadt Sigeion festen Fu fate (Karte!). So erwarb er zu beiden Seiten der groen Schiffahrtsstrae nach den Getreidelndern am Schwarzen Meere Sttzpunkte fr die Handelsflotte. Sein Sohn und Nachfolger Hippias regierte anfangs in derselben Weise wie der Vater, untersttzt von seinem jngeren Bruder Hipparch. Als aber dieser beim groen Feste der Athene von Verschworenen ermordet worden war, wurde Hippias argwhnisch und machte sich durch grausame Strenge verhat. Die demokratische Partei, untersttzt durch Spartaner, vertrieb ihn 510. Er begab sich zum Perserknig Darms. 510. 8. Die Verfassung nach dem Sturze des Hippias. Nim erfuhr die Solouifche Verfassung einige nderungen durch Kleistheues, so da sie Christensen-Christmann, Lehrbuch I. 2

8. Griechische und römische Geschichte - S. 11

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Solon. Ii 2 341. 11 Im Kampf um die Insel Salamis, die vor der Kste Athens lag, hatten die Athener durch die Megarer schwere Niederlagen er-litten; niemand wagte mehr, eine Erneuerung des Krieges vorzu-schlagen. Da stellte sich Solon verrckt: er trat auf den Stein, von dem fremde Gesandte zum Volke zu sprechen pflegten, und trug ein Gedicht vor: Als Herold komm' ich von dem lieblichen Salamis, das ihr preisgegeben dem Vlklein von Megaris; auf, lat uns diese Schmach abstoen! Die Mitbrger beschlossen den Krieg und whlten Solon zum Anfhrer; mit 500 Freiwilligen gewann er das Eiland. 2. Zum ersten Archonten gewhlt, begann Solon die Gegenstze auszugleichen. Zunchst milderte er das Schuldrecht. Er verbot, verschuldete Brger zu Sklaven zu machen. Aus fremder Knechtschaft kaufte der Staat manchen Brger frei, der die Sprache der Heimat bereits ver-lernt hatte. 3. In den folgenden Jahren regelte Solon die staatsbrgerlichen (politischen) Rechte und Pflichten. Die Brgerschaft zerfiel in vier Klassen, nach der Anzahl der Scheffel Korn oder der Eimer Wein und l, die jeder einheimste; der Hhe der Einknfte waren die Rechte wie die Leistungen an den Staat angemessen. 4. Wer in einem Brgerstreite zu keiner Partei hielt, sollte ehrlos sein. Ehrlos war aber auch, wer nicht arbeitete. Keinem Menschen durfte seine Beschftigung zum Vorwurf gemacht, Toten nichts bles nachgeredet werden. Wer seinen Sohn kein Handwerk erlernen lie, hatte keinen Anspruch, von ihm im Alter untersttzt zu werden. Ferner wurde bertriebener Prunk untersagt, zumal bei Begrbnissen. 5. Solon lie seine Gesetze auf groe drehbare Holzpyramiden eingraben und ffentlich aufstellen; sie wurden auf hundert Jahre angenommen und beschworen. Der Gesetzgeber selbst trat eine zehnjhrige Reise nach gypten und Zypern an. 4. Die Tyrannen. Peisistratos. 1. Nicht alle Städte fanden bei inneren Ztoistigkeiten einen so selbstlosen Schiedsrichter wie Athen. Ehrgeizige Männer, in der Regel aus den herrschenden Husern, traten an die Spitze der Unzufriedenen, strzten mit ihrer Hilfe die Macht der Vornehmen (die Aristokratie)

9. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 31

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Permes und der athenische Staat. 31 Unterricht im Saitenspiel und Gesang. Wer sich weiter bilden wollte. schlo sich an die Philosophen an, die in den Sulenhallen der Gym-nasien umherwandelnd sich mit ihren Schlern unterredeten. Sophisten nannte man die Männer, die sich erboten, der vornehmen Jugend die Kenntnisse und die Bildung zu vermitteln, welche die neue Zeit erforderte und insbesondere der Staatsmann brauchte; sie haben durch ihre Lehren zu der Erschtterung des berlieferten Glaubens und der alten Sitte viel beigetragen. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Athener Brger und erhielt Staat. Zutritt zu der Volksversammlung. Mit dem dreiigsten Jahre erhielt er das Recht, sich zu einem Amt whlen oder auslosen zu lassen, in den Rat einzutreten oder als Richter in einem der groen Geschworenen-gerichte zu sitzen, die immer mehrere hundert Richter zhlten. Als Ge-schworener empfing er eine kleine Geldentschdigung. So war immer ein auerordentlich groer Teil der Brgerschaft im Dienste des Staates ttig. sei es im Heeres- und Flottendienst, sei es als Geschworene, Ratsherren oder Beamte. Der Volksversammlung stand in allen politischen Fragen die^^lung. hchste Entscheidung zu. Natrlich war nie das gesamte Volk anwesend. besonders die Landbewohner wurden hufig durch die Entfernung am Er-scheinen verhindert; es trug nicht zum Besten des Staates bei, da die niedere stdtische Bevlkerung berwog. Mit Gebet wurde die Versammlung erffnet. Nachdem dann der Vorsitzende einen Gegenstand zur Be-ratung gestellt hatte, fragte ein Herold, wer reden wolle. Jeder Brger durfte das Wort ergreifen und auch Antrge stellen; doch trug er auch die Verantwortung fr seinen Antrag und konnte, wenn dieser den Gesetzen widersprach, zur Verantwortung gezogen werden. Unter den Beamten nahmen die Archonten nicht mehr, wie frher, Beamte, die oberste Stellung ein. Sie waren nur noch Leiter der Schwurgerichte; ihre brigen Befugnisse hatten sie verloren. Das einflureichste Amt war jetzt das der zehn Feldherrn (Strategen). Der Areopag hatte an Macht eingebt; er besa nicht mehr das Recht der Oberaufsicht der das politische und private Leben (vgl. 19), sondern bte nur noch die Blutgerichtsbarkeit aus. Es ist leicht begreiflich, da durch die groe Machtstellung Athenseeirl)"nl> auch das wirtschaftliche Leben gefrdert wurde. Der Pirus wurde jetzt der besuchteste Handelshafen Griechenlands. Dort lagen immer zahlreiche Schiffe, die Getreide von den Ksten des Schwarzen Meeres oder Linnen und feingewebte Gewnder aus dem Orient oder Wein, Frchte,

10. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 32

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Geschichte der (Sitechen. Fische, auch Sklaven herbeigefhrt hatten; andere Schiffe wieder wurden mit athenischen Waren, mit l, Vasen und Krgen, Lederwaren, Waffen und anderen Metallarbeiten belastet, um sie in die Ferne zu führen. Infolgedessen erblhte das Gewerbe; die Fabriken vermehrten sich, der Wohlstand wuchs, freilich stieg auch die Zahl der Sklaven, die nicht viel geringer war als die der Brger. Sie wurden meist milde be-handelt, waren aber rechtlos und konnten verkauft werden wie irgend ein anderer Besitz. Frauen leben. 35. Fraitettlebeit. In der Stellung der Frau hatte sich seit den Zeiten, die uns die Homerischen Gedichte beschreiben, manches gendert. Bei Homer sehen wir die frstlichen Frauen eine durchaus wrdige Rolle neben ihren Gatten spielen. Spinnen und Weben zwar sind ihre Haupt-Beschftigung, zu der sie die Mgde anleiten, aber sie beschrnken sich nicht darauf; sie stehen an der Spitze des gesamten Haushalts, ihr Sessel steht neben dem des Mannes; in Andromache und Penelope zeichnet der Dichter sein Ideal einer treuen, liebenden und geliebten Gattin. Auch spter sehen wir bei manchen Stmmen Griechenlands die Frau als Gattin und Mutter eine sehr geachtete Stellung einnehmen, z. B. in Sparta. Hier wurden die Mdchen in hnlicher Weise ausgebildet wie die Knaben; sie pflegten die Leibesbungen, die zu Kraft und Gewandt-heit erziehen sollten, und den Chorgesang, der mit dem Reigen verbunden war. Anderswo finden wir Dichterinnen, vor allen Sappho aus Mytilene auf Lesbos (um 600), deren Lieder von starkem und innigem Gefhl erfllt sind. Aber in einem groen Teile Griechenlands, so besonders in Athen, war die Lage der Frauen wesentlich unfreier geworden. Zwar da die Ehe auch ferner in vielen Fllen eine auf herzlicher Zuneigung beruhende Gemeinschaft war, ist sicher und geht zum Beispiel aus manchen der herrlichen athenischen Grabdenkmler hervor, die Gatten und Gattin in stiller Liebe verbunden darstellen. Aber vom ffentlichen Leben, von freierer, geistvoller Geselligkeit war die Frau im wesentlichen ausgeschlossen, ebenso auch von hherer Bildung; nur manche gab es, die sich eine grere Unabhngigkeit wahrten, wie z. B. die geistvolle Milesierin Aspasia, die Freundin des Perikles. Zumeist war die Frau der hheren Stnde an das Haus gefesselt und auf husliche Ttigkeit beschrnkt. Selten ging sie aus, nicht ohne die Begleitung von Sklavinnen. Vor allem gaben dazu die religisen Feste Gelegenheit, so der Festzug der Pan-athenen (vgl. 20).
   bis 10 von 292 weiter»  »»
292 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 292 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 3
4 90
5 6
6 0
7 1
8 0
9 5
10 61
11 2
12 0
13 0
14 240
15 1
16 4
17 0
18 0
19 0
20 1
21 1
22 0
23 2
24 3
25 0
26 157
27 0
28 2
29 9
30 0
31 0
32 2
33 6
34 0
35 0
36 0
37 14
38 2
39 39
40 0
41 0
42 0
43 7
44 0
45 42
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 10
1 72
2 708
3 181
4 367
5 0
6 10
7 14
8 9
9 479
10 2
11 31
12 18
13 83
14 98
15 10
16 103
17 495
18 2
19 6
20 5
21 14
22 147
23 110
24 3
25 102
26 36
27 4
28 27
29 0
30 45
31 292
32 4
33 32
34 4
35 106
36 182
37 28
38 1
39 67
40 14
41 789
42 31
43 652
44 1
45 147
46 0
47 22
48 3
49 5
50 1
51 0
52 54
53 232
54 181
55 627
56 30
57 4
58 19
59 334
60 10
61 6
62 0
63 1815
64 3
65 198
66 60
67 13
68 624
69 46
70 26
71 841
72 1602
73 19
74 0
75 61
76 60
77 53
78 8
79 34
80 7
81 4
82 98
83 57
84 5
85 0
86 4
87 136
88 141
89 174
90 12
91 51
92 652
93 0
94 110
95 63
96 4
97 2
98 316
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 32
1 21
2 232
3 48
4 0
5 163
6 29
7 51
8 24
9 15
10 3
11 4
12 90
13 14
14 1
15 3350
16 1
17 26
18 0
19 20
20 2
21 2
22 3210
23 324
24 39
25 15
26 37
27 175
28 3
29 37
30 0
31 2
32 2
33 794
34 29
35 6
36 0
37 4950
38 0
39 236
40 0
41 4
42 18
43 112
44 1
45 4
46 57
47 66
48 1
49 7
50 89
51 44
52 89
53 2
54 788
55 0
56 3
57 1
58 1
59 1315
60 97
61 2
62 554
63 85
64 88
65 44
66 0
67 11
68 3
69 13
70 0
71 49
72 17
73 10
74 539
75 219
76 2
77 0
78 2
79 2
80 11
81 672
82 30
83 4
84 11
85 751
86 2
87 1
88 2
89 15
90 1
91 347
92 202
93 1
94 0
95 6
96 0
97 0
98 20
99 28
100 295
101 3
102 115
103 9
104 1
105 9
106 0
107 1
108 616
109 5
110 26
111 33
112 166
113 9
114 24
115 419
116 45
117 4
118 0
119 8
120 161
121 519
122 4
123 39
124 67
125 28
126 45
127 250
128 52
129 286
130 0
131 341
132 0
133 10
134 24
135 0
136 943
137 1
138 191
139 4
140 95
141 4
142 129
143 198
144 1
145 292
146 52
147 3
148 45
149 5
150 0
151 15
152 126
153 2
154 22
155 227
156 444
157 3
158 4
159 1
160 16
161 0
162 33
163 45
164 6
165 160
166 620
167 83
168 20
169 32
170 2
171 1
172 182
173 313
174 0
175 294
176 8
177 890
178 0
179 134
180 13
181 19
182 583
183 583
184 2
185 6
186 6
187 6
188 54
189 47
190 150
191 0
192 6
193 11
194 1
195 3
196 125
197 0
198 2
199 6