32
Geschichte der ffiitecficn.
eiaot. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Athener Bürger und erhielt
Zutritt zu der Volksversammlung. Mit dem dreißigsten Jahre erhielt er das Recht, sich zu einem Amt wählen oder auslosen zu lassen, in den Rat einzutreten oder als Richter in einem der großen Geschworenengerichte zu sitzen, die immer mehrere hundert Richter zählten. Als Geschworener empfing er eine kleine Geldentschädigung. So war immer ein außerordentlich großer Teil der Bürgerschaft im Dienste des Staates tätig, sei es im Heeres- und Flottendienst, sei es als Geschworene, Ratsherren oder Beamte.
Bolksver- Der Volksversammlung stand in allen politischen Fragen die
sammlung. Scheidung zu. Natürlich war nie das gesamte Volk anwesend,
besonders die Landbewohner wurden häufig durch die Entfernung am Erscheinen verhindert-, es trug nicht zum Besten des Staates bei, daß die niedere städtische Bevölkerung überwog. Mit Gebet wurde die Versammlung eröffnet. Nachdem dann der Vorsitzende einen Gegenstand zur Beratung gestellt hatte, fragte ein Herold, wer reden wolle. Jeder Bürger durfte das Wort ergreifen und auch Anträge stellen; doch trug er auch die Verantwortung für seinen Antrag und konnte, wenn dieser den Gesetzen widersprach, zur Verantwortung gezogen werden.
Beaml- Unter den Beamten nahmen die Archonten nicht mehr, wie früher, die oberste Stellung ein. Sie waren nur noch Leiter der Schwurgerichte; ihre übrigen Befugnisse hatten sie verloren. Einer von ihnen, der noch den Namen Archon König trug, hatte den Vorsitz im Areopag. Dieser Gerichtshof hatte an Macht eingebüßt; er besaß nicht mehr das Recht der Oberaufsicht über das politische und private Leben (vgl. § 19), sondern übte nur noch die Blutgerichtsbarkeit aus. Das einflußreichste Amt war jetzt das der zehn Feld Herrn (Strategen).
Es ist leicht begreiflich, daß durch die große Machtstellung Athens auch Oonbti und das wirtschaftliche Leben gefördert wurde. Der Piräus wurde jetzt Gewklbe. ^ h^H^ste Handelshafen Griechenlands. Dort lagen immer zahlreiche Schiffe, die Getreide von den Küsten des Schwarzen Meeres oder Linnen und feingewebte Gewänder aus dem Orient oder Wein, Früchte, Fische, auch Sklaven herbeigeführt hatten; andere Schiffe wieder wurden mit athenischen Waren, mit Ol, Vasen und Krügen, Lederwaren, Waffen und anderen Metallarbeiten belastet, um sie in die Ferne zu führen. Infolgedessen erblühte das G e w e r b e; die Fabriken vermehrten sich, der Wohlstand wuchs, freilich stieg auch die Zahl der Sklaven, die nicht viel geringer war als die der Bürger. Sie wurden meist milde behandelt, waren aber rechtlos und konnten verkauft werden wie irgend ein anderer Besitz.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus]]
Extrahierte Personennamen: Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar Schwiegersohn_Brogitarns Dejotarus Cäsar Antonius Dolabella Brutus C._Bio_Cass Helena Helena Dekeleia
Extrahierte Ortsnamen: Galatien Asien Asien Paris Paris Paris Paris Athen Byzanz Chrysopolis Chalkedon Zehnteneinnehmer Athen Athen Attika
42 Erster Teil. Das Altertum.
Als aber infolge seines dreisten Auftretens seine Stellung in Sparta unsicher wurde, ging sein Streben dahin, die Rückkehr nach Athen zu ermöglichen. Er benutzte die Parteiungen daselbst, und es gelang ihm zunächst, von dem unter Thrasybnlos bei Samos stehenden Flottenheere als Oberfeldherr gewählt zu werden. Nach einigen Siegen über die Spartaner kehrte Alkibiades hochgefeiert nach Athen zurück. Aber schon im daraus folgenden Jahre stürzte ihn seine Gegenpartei, indem sie die Niederlage seines Unterfeldherrn, an der er unschuldig war, gegen ihn benutzte. Er mußte fliehen und zog sich auf ein festes Schloß in Thrakien zurück. Die Athener wurden nun in einer großen Schlacht geschlagen (bei Ägospotamos) 404 und ihre Stadt durch den siegreichen Lysander eingenommen (404). Dadurch völliger Sturz Athens: es mußte die Oberhoheit Spartas anerkennen und auf jedweden auswärtigen Besitz verzichten. Ein Kollegium von dreißig spartanisch gesinnten Männern (die dreißig Tyrannen) übernahm die Regierung. Freilich wurden dieselben bald durch den edlen Thrasybnlos gestürzt und die alten Einrichtungen des Solon, mit gewissen Veränderungen, wiederhergestellt; aber die Übermacht Spartas blieb bestehen. Alkibiades war ein Opfer der Dreißig geworden, auf deren Veranlassung ihn der persische Satrap Pharnabazos hatte ermorden lassen (404)..
§ 19. Rückzug der Zehntausend. Frieden des Antalkidas.
a) Rückzug der Zehntausend. Mit Hilfe eines griechischen
Heeres, das er um Sold geworben, wollte Cyrns der Jüngere seinem Bruder, dem Könige Artaxerxes Ii. von Persien, das Reich 401 entreißen. Aber er verlor bei Knnaxa Schlacht und Leben (401). Nur die Griechen in seinem Heere ließen sich nicht besiegen und
schlugen sich durch. Nach unsägliche« Drangsalen und Entbehrungen kamen sie an das Schwarze Meer (Thalatta! Thalatta!) und von
hier aus nach Griechenland. Das ist der berühmte Rückzug der
zehntausend Griechen, den der Geschichtschreiber Xenophon, der kühne Führer der Griechen in demselben, so anschaulich geschildert hat (Lenophons Anabasis).
387 b) Frieden des Antalkidas 387. Während so die Griechen einerseits sich für Geld zu fremden Zwecken gebrauchen ließen, dauerte der Hader zwischen den Parteien im Innern fort. Die Spartaner machten von ihrer Hegemonie einen übermütigen, tyran-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
- 211 -
Sanftmuth und Milde, und nannten ihn „den Ersten der Hellenen". Er war ein ausgezeichneter Staatsmann und handhabte die Rede mit Kraft und Geschick, wie kein Andrer. Mitpelopidas war er durch Freundschaft und gleiche politische Gesinnung eng verbunden; aber die Tyrannen hatten ihn nicht, wie diesen, zur Flucht gezwungen, sie glaubten den philosophischen Schwärmer nicht fürchten zu müssen. Zur Theilnahme an dem Morde der Tyrannen hatte man ihn nicht bringen können, weil er es für ungerecht hielt, einen Mitbürger uuverhört zu todten; nachdem aber einmal die That geschehen war, widmete er dem Staat alle seine Kräfte. In den ersten Jahren jedoch trat er weniger hervor, als die Männer, welche die Umwälzung herbeigeführt hatten. Erst im I. 371, als er schon 48 Jahre alt war, wählte man ihn zum Boiotarchen, wahrscheinlich weil man hoffte, daß er vermöge seiner Rednergabe bei dem betreffenden Friedenscongreß in Sparta den Staat am besten werde vertreten können.
Auf dem Congreß zu Sparta verlangten die Spartaner, welche selbst ganz Lakedämon und Messenien behalten wollten, daß in dem übrigen Griechenland jede einzelne Stadt frei fein, daß also die Thebaner der Herrschaft über Böotien entsagen sollten. Dagegen aber sprach Epaminondas mit aller Kraft, und als Agesilaos ihn zuletzt stolz und drohend fragte, ob er es für recht und billig halte, daß Böotien unabhängig sei, fragte er sogleich dagegen, obagesilaos es für gerecht halte, daß Sparta Lakonim freigebe. Da sprang Agesilaos zornig von seinem Sessel ans und forderte eine bestimmte Erklärung, ob Theben Böotien freigeben wolle; als aber Epaminondas feine Gegenfrage ruhig wiederholte, strich er in raschem Zorn den Namen der Thebaner ans dem Friedensvertrage und kündigte ihnen den Krieg an. So führten also jetzt die Spartaner und Thebaner den Krieg noch allein fort, und es dauerte keine drei Wochen, so hatte Epaminondas die Spartaner gewaltig aufs Haupt geschlagen und sich als einen der größten Feldherrn bewährt.
Der spartanische König Kleombrotos zog sogleich mit 10,000 M. zu Fuß und 1000 Reitern nach Böotien; die
14*
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
77
reiend gewesen sein. Die Gegner nannten ihn den Olympier", der Blitz und Donnerkeil im Munde fhre. Er verschmhte Schmeichelei und unruhiges Gebrdenspiel, wodurch andere Redner das Volk zu gewinnen, seine Aufmerksamkeit zu fesseln suchten; er wute seine Zuhrer zu belehren, aber auch ihr Widerstreben zu meistern. Er drang auf Sparsamkeit im Staatshaushalt, aber auch auf hoch-sinnige Freigebigkeit fr groe Zwecke. Alle mter wurden durch das Los besetzt, denn jeder Brger sollte dem Staate dienen und sich zur Mitarbeit an Staatsgeschften fhig machen; und Perikles ermglichte es durch Tagegelder auch den rmern, am ffentlichen Leben teilzunehmen. Nur die wichtigsten Beamten, die Feld-Herren (Strategen), wurden gewhlt. Fnfzehn Jahre nachein-ander war er selber Stratege; neunmal hat er ein Siegeszeichen Trpaion, Trophe) aufgestellt. Aber er legte auf diese Erfolge weniger Wert als auf seine Vershnlichkeit und die Erfolge seiner Friedenspolitik: er wollte keine nutzlosen Siege erfechten und vermied jeden Eroberungskrieg. Da um seinetwillen kein Athener das Trauergewand angezogen, rhmte er noch auf dem Sterbebett als sein schnstes Verdienst.
Ein Tyrann wollte er nicht sein; Athen war, wie Thukhdides sagt, dem Namen nach eine Demokratie, in Wahrheit die Monarchie des besten Mannes.
3. Delos erschien nicht sicher vor berfllen der Perser oder der neidischen Spartaner. Daher brachte man die Vundeskasse nach Athen. Auf Perikles' Nat befreite man die meisten Bundesgenossen von kriegerischer Leistung und verpflichtete sie nur zu regelmigen Geldzahlungen. Dafr warb Athen die erforderlichen Sldner an; seine Flotte deckte den bundesgenssischen Handel.
4a. Zum Schmuck der Stadt lieferte der Berg bei Pentele den pentelischen Marmor: in diesem kostbaren Stein stellte Phidias den Athenern am liebsten ihre Götter und Helden vor Augen. Am Parthenon trug eine Marmorhalle die Dachrnder; in er-habener Arbeit zeigten die Friese der Innenwand den Festzug der Panathenen, die Giebelfelder die Geburt Athenes und ihren Sieg der Poseidon im Streit um den Besitz des Landes, die Metpen die schweren kmpfe des Theseus und seiner Krieger mit den Kentauren, die seinem Freunde Peirithoos auf der Hochzeit die Braut rauben wollten. Den Aufstieg auf den Burgfelsen krnte die Vorhalle der Propylen, der nach innen und auen dorische Sulenstellungen vorgelagert waren. Zu musikalischen Auffh-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
24 Iii. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker.
Dem Spartaner ist das Höchste der Staat. Jeder Spartaner soll ein guter Staatsbürger werden. Da aber Sparta ein Kriegerstaat war (hervor-gegangen aus einem Kriegslager), so sollte jeder spartanische Knabe ein Krieger werben. In Sparta durften sich nur frostige, gesunde Menschen verheiroten. Schwächliche Kinder wurden gleich nach der Geburt ausgesetzt (auf den Taygetos). Sie kamen nicht immer nms Leben, da sie von den Sklaven (unterworfene Achäer) häufig fortgeholt wurden, um von ihnen aufgezogen Zu werden. Dafür wurden den Sklaven ihre kräftigsten Kinder genommen, die dann als Sportonerfinber aufgezogen wurden. Bis zum siebenten Jahre blieb das Kind bei den Eltern. Vom siebenten Jahr an übernahm der Staat die Erziehung der Knaben.
Die Hauptsache war die Abhärtung und Ausbildung des Körpers. Die Knaben wurden zusammen in Rotten ausgebildet. Tägliche Übungen im Saufen, Springen, Ringen und Diskuswerfen. Jährliche Geißelung am Altar der Artemis zur Übung der Standhaftigkeit. Ihre Kleidung war sehr einfach; das Lager war aus Stroh; gemeinsam war die Mahlzeit. Zur Eigenschaft des Kriegers gehört Überlistung des Feinbes. List und Verschlagenheit suchte man im Knaben zu entwickeln. So durfte er stehlen, sich aber nicht fassen lassen.
Toäbdjen. Auch die Mädchen wurden körperlich durch gymnastische Übungen aus-
gebildet. In den Turnspielen waren sie mit den Knaben vereinigt.
6®ebfunge2ru§= Die geistige Ausbilbung trat hinter der körperlichen zurück. Sie bestaub
hauptsächlich in der Pflege der Musik (Chorgesang, Marsch- und Schlacht-lieber), Lernen der Homerischen Gesänge und in Übung der Rebegewanbtheit; sie mußten lernen, kurze und treffenbe Antworten zu geben (lakonische Kürze). Achtung des Alters zeichnete den Spartaner aus. Vom 20. Jahre an war jeber Jüngling verpflichtet, einer Zeltgemeinfchaft beizutreten, die aus 15 Personen gebilbet würde. Diese Gemeinschaft beruht auf freier Wahl, nicht geht sie aus Familienverbänben hervor (bei Aufnahme neuer Mitglieber Abstimmung gemeinschaft. mittels Brotkrumen). Die Zeltgemeinfchaft war auch eine wirtschaftliche Gemeinschaft, bemi alle Mahlzeiten würden ans gemeinschaftlicher Kaffe bestritten. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe. Sie bestaub aus Schweinefleisch, das mit Essig in Blut gekocht war. Außerbem gab es Feigen, Gerstenmehl, Wein, Käse. Im Kriege war größere Freiheit gestattet. Kriegszeit war Festzeit für den Spartaner. Die Folge biefer staatlichen Erziehung war große Ähnlichkeit im Wesen aller Spartaner. Der einzelne kam wenig zur Geltung. Man führte biefe Erziehungsart auf den Lyknrgos zurück.
Ii. Erziehung bei den Athenern. Der Hauptstaat der Ionier war Attika mit der Hauptstabt Athen. Nach dieser Stadt nennt man auch das ganze Volk in Attika Athener. Der Athener hat mehr Freube an dem Schönen in der Welt. Er ist heiterer, fröhlicher als der Spartaner. Der große Drbner des Erziehungswesens in Athen ist Solon. Er lebte von 640—559 v. Chr.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
5. Die Perserkriege.
27
Griechen angegriffen und die griechischen Städte in Kleinasien von der persischen Herrschaft befreit.
Oberanfhrer der Griechen war der Spartaner Pausnias. Er behandelte die Soldaten und die Unterfeldherren mit bermut. Deshalb kndigten sie ihm den Gehorsam und whlten den Athener Aristides zum Oberbefehlshaber. Dadurch ging die Vorherrschaft zur See von Sparta an die Athener der. Aristides, ein tapferer und unbestechlicher Mann, der den Beinamen der Gerechte vom Volke erhielt, vereinigte leicht die ionischen Seestaaten zu einem Seebunde. Zum Mittelpunkte wurde die Insel Delos gewhlt. Alle Bundesstaaten zahlten Beitrge in die Bundeskasse zur Ausrstung der Schiffe. Aristides verwaltete die Bundeskasse. Der Mann, durch dessen Hnde soviel Geld ging, blieb selbst in drftigen Verhltnissen. Bei seinem Tode soll er nicht einmal so viel hinterlassen haben, als zu seiner Be-erdigung notwendig war. Er wurde auf Staatskosten begraben, wohl mehr wegen seiner hohen Verdienste als wegen des geringen Nachlasses. Der Weise Myrto heiratete eine seiner Tchter ohne Aussteuer. Da-durch ist die Nachricht widerlegt, da seine Tchter aus Staatsmitteln ausgestattet worden seien.
Von der Bescheidenheit des Aristides zeugt, da auf seine Ver-Wendung vor der Schlacht bei Marathon der Oberbefehl des Heeres dem Miltiades bertragen wurde, weil er diesen fr den befhigtem Feldherrn hielt. Er begngte sich, an Miltiades' Seite zu kmpfen. Spter widerfetzte er sich den Flottenvergrerungsplnen des Themistokles aus Rcksichten einer unangebrachten Sparsamkeit. Themistokles setzte seinen Willen durch, und Aristides wurde durch Scherbenabstimmung verbannt, aber bald ehrenvoll zurckgerufen. In der Seeschlacht bei Salamis stand er seinem Gegner Themistokles treu und tapfer zur Seite. An dem Siege bei Plat hat auch er wesentlichen Anteil.
Verfassungsnderung. Da alle Klassen der athenischen Brgerschaft während des Krieges groe Opfer gebracht hatten, wurde die Solonische Verfassung auf Aristides' Antrag dahin abgendert, da allen Klassen gleiche Rechte und gleiche Pflichten zuerkannt wurden. Nun stand das Archontat, die hchste Wrde des Staates, auch dem begabten Brger der niedern Vermgensklassen offen. Aber die hchsten mter waren unbesoldet.
Cimon. Nach Aristides' Tode trat Cimon, der Sohn des Mil-tiades, ort die Spitze der griechischen Heeresleitung im Angriffskriege gegen die Perser. Er erfocht einen Doppelsieg zu Wasser und zu Lande am Flusse Eurymedon in Kleinasien (um 467). Mit reicher Kriegsbeute kehrte er nach Athen zurck. Diese wurde zum grten Teile zur Verschnerung der Stadt und zur Befestigung der Akrpolis verwendet. Cimon war der Held des Tages, wie es frher sein Vater war und
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
245
diese zwar das Gut, aber der nächste ledige und erblose Verwandte
hatte das Recht und die Pflicht sie zu heiratheu. Hatte der Vater
uicht selbst schon bei Lebzeiten über die Tochter verfügt, was er aber
auch auf keiuen Fall willkürlich konnte, so wurde durch em Gericht
vor dem Könige ausgemacht, wer sie haben solle. War eine Fa-
milie auch ohne weibliche Nachkommen und die Erbfolge nicht durch
Adoption gesichert, so gaben wahrscheinlich die Aeltesten des Ge-
schlechts dem Erblasser aus den Ihrigen einen Sohn, welcher dann
als Erbfolger seines Hauses angesehen wurde. Sparta war der
Staat, in welchem das Princip der Gütcrglcichheit am vollkommen-
sten ins Leben trat, obgleich es auch vielen anderen Gesetzgebungen
Griechenlands zu Grunde lag. Eine ähnliche Gleichheit der beweg-
lichen Habe herzustellen war freilich unmöglich; Loch fand auch rück-
sichtlich dieser wenigstens eine Art von Gemeinschaftlichkeit statt,
indem cs jedem erlaubt war, sich im Nothfalle der Geräthe, Haus-
thiere und Früchte des andern wie seiner eignen zu bedienen. Han-
del und Gewerbe betrieben ausschließlich die Periöken, während der
Bürger durch die Vorkehrungen gegen Fremde und das Verbot zu
reisen allen Verführungen der Habsucht oder Abweichung von der
heimischen Sitte unzugänglich gemacht wurde. Bei solchen Einrich-
tungen brauchte man das Geld nur als Ausgleichungsmittel, als
Scheidemünze, ohne auf den Besitz größerer Massen Werth zu legen.
Lykurg erlaubte nur eisernes Geld, welches überdies durch Abküh-
lung in Essig für anderweitigen Gebrauch unnütz gemacht worden
war. Nur der Staat war im Besitz edler Metalle, um im Ver-
kehre mit dem Auslande sich dessen zu bedienen. Auch auf die
handeltreibenden Periöken, für welche überhaupt die spartiatischen
Sitten nicht in allen Stücken bindend waren, konnte sich das Ver-
bot von Gold und Silber nicht beziehen. Auf dem Markte in
Sparta aber, wo die Spartiaten und Heloten ihr Korn verkauften
und die Erzeugnisse der einheimischen Handwerker ausgestellt wurden,
galt sicher nur eisernes Geld.
Der Krieg wurde in Sparta als Kunst, als Studium des Lebens
betrieben; er sollte den besten Theil des Volkes in einstimmender
und gelenker Bewegung, wie einen kräftigen und ausgebildeten
Körper im freudigen Bewußtsein seiner Kräfte zeigen. Jeder Spar-
tiate war zur Vertheidigung des Vaterlandes verpflichtet, zum Hee-
reszuge über die Grenze vom zwanzigsten bis zum sechzichsten Jahre;
bis zu diesem Alter durste er ohne Erlaubniß der Obrigkeiten nicht
aus dem Lande gehen. Die Könige, später die Ephoren, gaben die
Jahre an, bis zu welchen die Dienstpflichtigkeit für einen einzelnen
Fall reichte. Die Ephoren wachten darüber, daß die Bildung und
der Auszug des Heeres, der öfters in der Nacht erfolgte, mit der
größten Pünktlichkeit und Schnelligkeit vollzogen wurde.
Die Grundlage der Eintheilung des Heeres waren die von
Lykurg angeordneten Verbrüderungen und Genossenschaften, Eno-
motien, deren zwei eine Pentekostys, zwei Pentekostys einen Lochos
und vier Lochoi eine Mora bildeten, deren Zahl im Ganzen auf
sechs bestimmt war. Die Größe der einzelnen Abtheilungen war -
nach dem Umfange des Aufgebotes verschieden. Die Größe einer
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
335
den solle. Der Hoplite oder Schwerbewaffnete erhielt zwei Obolen
täglich, Offnere das Doppelte, Reiter das Dreifache, Feldherrn das
Vierfache; dazn Verpflegung in Natura oder Geld. Durch diese
Einrichtung wurde der Gesichtspunkt, aus dem man bisher den
Kriegsdienst betrachtet hatte, gänzlich verrückt und dadurch, sowie
durch die ausgedehnte Herrschaft und den Reichthum Athens die
zunehmende Verbreitung von Söldnerschaaren bewirkt. Gegen das
Ende des peloponnesischen Krieges nahm das Söldnerwescn immer-
mehr zu und hielt gleichen Schritt mit dem Verfall des öffentlichen
Lebens und jener aufopfernden Liebe für das Vaterland, welche bis
dahin die Hellenen aller Stämme beseelt hatte. Wie der Arme
und heimathslos Gewordene Erwerb und Beschäftigung im Sölb-
nerdienst suchte, so wollte der Reiche das Erworbene ruhig genie-
ßen und sich lieber durch Miethlinge beschützen lassen, als zu eige-
nem Schutz und zur Vertheidigung des Vaterlandes die Waffen
ergreifen.
Mit der wachsenden Macht Athens waren auch dem Staats-
schätze neue Zuflüsse eröffnet worden. Die regelmäßigen Einnah-
men waren der Ertrag der Staatsgüter, worunter auch die Abgabe
von den Bergwerken gehört, die Zölle, die Personen- und Gewerbs-
steuer der Nichtbürger und die Straf- und Gerichtsgelder nebst dem
Erlöse aus Konfiskationen. Dazu kamen noch die bedeutenden
Kriegssteuern der Bundesgenossen, über welche die Athener ganz
nach Gutdünken und zu ihrem Nutzen verfügten. Wie bedeutend
die Einkünfte des athenischen Staates waren, ergiebt sich daraus,
daß zur Zeit des Perikles, trotz aller Ausgaben, innerhalb weniger
Jahre 8000 Talente, ohngefähr 11^ Millionen Thaler, als Erspar-
niß in den Staatsschatz niedergelegt werden konnten. Auch ein-
zelne Bürger besaßen ein sehr bedeutendes Vermögen. Es gab zu
Perikles Zeit einzelne Bürger, welche 100 Talente oder ohngefähr
140,000 Thaler im Vermögen hatten, während noch zu Solons
Zeit ein Vermögen von sieben Talenten oder 10,000 Thalern für
bedeutend galt. Bei der Wohlfeilheit der Lebensbedürfnisse und der
Leichtigkeit und Mannigfaltigkeit des Erwerbs konnten die Athener
den größten Theil ihrer Zeit den Künsten, der philosophischen Un-
terhaltung und jeder Art von geistreicher Geselligkeit widmen Der
steigende Reichthum einzelner Bürger und die damit verbundene
Ungleichheit deck Vermögens war bei der bis zum äußersten Grade
entwickelten Demokratie dem Staate höchst gefährlich, indem die
schlechteren Bürger unter den Reichen einen verderblichen Einfluß
auf die ärmeren Bürger, auf die Regierung und die Sitten aus-
übten. Gerade die besseren unter den reichen Bürgern waren den
Verfolgungen des gemeinen Haufens am meisten ausgesetzt.
Der zunehmende Druck der herrschenden Masse gegen die rei-
chen Bürger zeigte sich auch darin, daß die meisten großen Lasten
des Staates den Reichen allein auferlegt wurden. Zwar waren
die Begüterten schon vor der Einführung der reinen Demokratie
zu außerordentlichen Vermögenssteuern und zu den mit großem
Aufwande verbundenen persönlichen Leistungen (Liturgieen) ver-
Reichthum
Athens.
Die Situr*
gicen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Natura Athens Athens Athens
383
wesen oft genannten Hetären waren die herrschenden dorisch -make-
donischen Geschlechter oder der makedonische Adel, die Gefolgschaften
der Könige, welche sie auf ihren Wanderungen geführt hatten; die
alten Einwohner des Landes scheinen freie und nur beschränkte Grund-
eigenthümer geblieben zu sein; die Hetären unterschieden sich von
ihnen nur durch ihre von der Geburt und den größeren Grundbesitz
abhängige höhere Stellung« Das Verhältniß zwischen den Hetären
und den alten Einwohnern bildete sich weniger schroff aus als zwi-
schen den Spartiaten und Periöken, weil die Hetären sich über das
ganze Land zerstreuten und Aegä, obgleich Sitz des Königs und
Hauptstadt des Reiches, doch nicht wie Sparta einziger Sitz des
herrschenden Stammes und damit Mittelpunkt des ganzen Staates
war. Die Aristokratie der Grundbesitzer mit dem König an der
Spitze hatten ein Uebergewicht über die Städte, welche lange Zeit
keine erhebliche Bedeutung erlangten. Es bestand wahrscheinlich eine
Landgemeiudeuverfaffuug, und die einzelnen Gemeinden hatten in
geringeren und nicht das Ganze betreffenden Fällen die richterliche
und vollziehende Gewalt. Die Hetären der einzelnen Gaue bildeten
politische und militärische, bis zu einem gewissen Grad selbständige
Körperschaften. In welcher Weise sich aber die Hetären bei der
vom König ausgehenden gesummten Staatsregierung beteiligten und
in welchem Verhältnisse diese zu den einzelnen Gemeinden stand, ist
nicht bekannt; wahrscheinlich haben wir uns eine Art mittelalterlicher
Lehusverfassung zu denken. Die Versammlung der Hetären war
wahrscheinlich im Krieg und Frieden die höchste gesetzgebende und
richtende Behörde.
Der erste makedonische König und also auch der Eroberer des
Landes war Perdikkas im Anfang des siebenten Jahrhunderts. Be-
ständige Kämpfe mit den westlichen Nachbarn, namentlich den Illy-
riern, bilden den Inhalt der früheren Geschichte der Macedonier.
Unter dem König Amyntas I. wurde 513 v. Chr. durch den persi-
schen Feldherrn Megabazus Macedouien in Abhängigkeit von Per-
sien gebracht (siehe S. 153). Amymtas Sohn Alexander!. (498—
454) mußte sich im Jahre 480 dem Zuge des Lerxes anschließen,
obgleich sein Herz für die Hellenen schlug (siehe S. 308, 316 und
317). Nach der Schlacht bei Platää aber trat er offen als Feind
der Perser auf und verfolgte die durch Macedonien fliehenden Reste
des persischen Heeres mit solchem Eifer, daß ihm die Athener ihr
Bürgerrecht verliehen. Der geistige Aufschwung der Hellenen nach
den Perserkriegen äußerte seinen Einfluß auch auf Maeedonien, das
in jeder Hinsicht Hellas näher zu rücken suchte. Alexander selbst
trat in Olympia als Wettkämpfer auf und kam mit den Ersten am
Ziele an. Wahrscheinlich mit Rücksicht darauf weihte er dem olym-
pischen Zeus eine Bildsäule und aus der Beute der von ihm ver-
folgten Perser eine andere. Schon in der zweiten Hälfte des achten
Jahrhunderts hatte die Gründung der griechischen Kolonien begon-
nen, die bald in einer ununterbrochenen Reihe die macedonische Küste
bedeckten, ihren Mittelpunkt aber in Chalcidice hatten. Bei dem
Zuge des Lerxes mußten sich diese hellenischen Städte den Persern
unterwerfen; erlangten aber nach den Perserkriegen die Freiheit
macedona
Geschichte
Philipp.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Megabazus_Macedouien Alexander! Alexander Alexander Alexander Philipp Philipp