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1. Griechische und römische Geschichte - S. 51

1913 - Leipzig : Hirt
28 Zweite Periode. Roms Heldenzeit. 51 Pchter*) bildeten den sogenannten Ritterstand, der mehr und mehr Einflu im Staate gewaun. 3. Die Hauptstadt, a) Verschnerung der Stadt. Unerme-liche Schtze an Kriegsbeute und regelmiger Einnahme strmten nach der rasch anwachsenden Stadt, die sich bald mit Alexandria, wenn auch nicht an Schnheit, so doch an Gre messen konnte. Die Werke grie-chischer Knstler, teils geraubte, teils in Rom entstandene, zierten die ffentlichen Pltze und die Huser der Vornehmen. Der schnste Platz war das am Fue des Kapitoliums liegende lnglich-viereckige Rmische Forum, eingefat mit Tempeln, Basiliken (Markthallen), dem Rathaus und anderen ffentlichen Gebuden. An den Landstraen, besonders der Appisehen Strae, erhoben sich in der Nhe der Stadt prchtige Grabmler. Groartige Wasserleitungen, von steinernen Gewlben getragen, wurden der Tler und Flsse gefhrt. b) Gesittung und Bildung. Die Hauptstadt lockte viele Griechen und andere Fremde an. Durch ihr Beispiel und unter dem Einflu ihrer berlegenen Bildung wurde das Leben der Rmer in vielen Dingen ver-feinert**), aber auch verdorben. Die griechische Sprache, die Welt-sprche, war allen Gebildeten vertraut. In den Theatern wurden ber-setzuugeu griechischer Stcke aufgefhrt. In griechischer Sprache versuchten rmische Schriftsteller die Geschichte ihrer Stadt zu schreiben. Dennoch sah der echte Rmer immer mit einer gewissen Geringschtzung auf die. Griechlein" herab, die ihre Bildung nicht vor sittlicher Verwahrlosung schtzte14). c) Cat o. Der heftigste Gegner des griechischen Wesens war Marcus Porcius Cato, ein Gegenbild und Feind der griechisch gebildeten Sapionen, tchtig als Landwirt und als Beamter. Als Zensor stie er jeden Unwrdigen aus dem Senate und bekmpfte durch Verordnungen und Reden das neumodische Treiben***); gegen die berhandnehmende Prunksucht der Frauen fhrte er hohe Luxussteuern ein. Doch konnte er als ein-zelner gegen die Einwirkungen, die die vernderte Stellung Roms mit sich brachte, nicht viel ausrichten. Inwiefern wurde die Unterwerfung Karthagos verhngnisvoll fr die Rmer? ,*) Diese Privatleute trieben mit der grten Willkr und Hrte die Steuern in den Provinzen ein gegen eine bestimmte Pachtsumme, die sie an den Staat dafr zahlten **) Haarknstler fanden Beschftigung; das Kochen wurde zur Kochkunst; der Bcker wurde Kuchenbcker. ***) Dem Staate sei nicht mehr zu helfen, sagte er, in dem ein Fisch mehr koste als em Ochse. Viele semer Aussprche wurden zu Sprichwrtern, z. B.: Was dir fehlt mut du dir selbst borgen." Wenn du nichts tust, bist du nichts." 4*

2. Griechische und römische Geschichte - S. 60

1913 - Leipzig : Hirt
60 Ii. Die Rmer. 35 Vierte Periode. Die Kaiserzeit. 35. Augustus, 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. 30. 1. Das Prinzipat. Der Sieger von Aktinm feierte nach seiner Rck-kehr glnzende Triumphe, gewann das Volk durch Brot und Spiele" und vereinigte unter dem Titel Imperator die wichtigsten Staatsmter in seiner Person. Unter diesen war das ihm spter bertragene Amt des Volkstribunen das bedeutsamste. Er trat also die Erbschaft Csars an, ohne dessen hohes Ziel, die Herstellung der vollen Monarchie, zu erstreben. Er wnschte vielmehr, als Erster (princeps) an der Spitze der rmischen Brger zu stehen und dabei die Regierung mit dem Senate zu teilen. Deshalb suchte er das Ansehen dieser ehrwrdigen Krperschaft zu heben, indem er auf die Entfernung unwrdiger Persnlichkeiten hinwirkte. Die sptere Zeit hat allerdings die Entwickelung zur unbeschrnkten Allein-Herrschaft gebracht. Der unterwrfige Senat fgte dem Namen Gajns Julius Csar Octaviauus den Ehrennamen Augustus (der Verehruugswrdige) hinzu. Dieser bernahm mit der Verwaltung der Grenzprovinzen, in denen kriegerische Verwickelungen leicht entstehen konnten, den Oberbefehl der die rmische Streitmacht^) und so den Schutz und dazu die Vertretung des Reiches nach auen; dem Senat berlie er die brigen Provinzen. Augustus war bestrebt, dem Reiche den Frieden zu erhalten, dessen namentlich Italien nach der Schreckenszeit der Brgerkriege bedurfte. So ntzte er dem Handel und frderte zugleich durch die Anlage groer Heerstraen den Verkehr im weiten Reichsgebiet. Eine Unterbrechung der ueren Ruhe brachten nur die Unternehmungen der Rmer im Norden. Das rechte Donauufer (Buntkarte Nr. 4) wurde dem Reiche einverleibt; dagegen gelang es den Rmern nicht, ihre Herrschaft rechts vom unteren g Rheine zu behaupten, sondern sie erlitten durch die Germanen unter n. Chr. Armin 9 n. Chr. eine furchtbare Niederlage im Teutoburger Walde. Augustus verzichtete auf eine neue groe Unternehmung und wandte seine Hauptsorge der Sicherung der Rheingrenze zu. Welcher Monat hat nach dem ersten rmischen Kaiser seinen Namen? 2. Die Stadt Rom hatte damals vielleicht eine Million Einwohner, die ein buntes Gemisch aus allen Vlkern der bekannten Welt bildeten. Aber das Aussehen der Stadt entsprach noch nicht ihrer Gre und Bedeutung. Erst Augustus konnte sich rhmen, die Ziegelstadt in eine marmorne umgewandelt zu haben. Der Friede, der steigende Wohl-stand und das Wachstum der Bevlkerung bewirkten einen groartigen Aufschwung des Bauwesens. Die alten Stadtteile erhielten schne Pltze und Gebude; Tempel und Wasserleitungen wurden teils verbessert, teils neu *) Einer Vorzugsstellung erfreute sich im Heerwesen die 9000 Mann zhlende Leibgarde des Herrschers ( die Prtorianer); ihr Standort war Rom und die unmittelbare Umgebung der Hauptstadt.

3. Geschichte der Römer - S. 324

1836 - Leipzig : Baumgärtner
524 Zeit wurde , zum große« Nachtheile des Reiches, auch die Kunst der Lagerung^ Castrametatio vernachlässigt, dadurch aber den Barbaren die Einfälle erleichtert und die schlecht vertheidigten Provinzen der Verheerung preisgegeben. Ein römisches Heer blieb keine Nacht über im-Freien, ohne ein regelmäßiges Lager aufzuschlagen, das in der Nähe des Feindes natürlich mehr befestigt wurde, als wenn nichts zu befürchten war. »Dem Sieger, sagt der kriegserfahrene Aemilius Paullus, ist sein Lager Ruhepunkt, dem Besiegten Rettungsort. Die- ser Wohnort, des Kriegers .ist seine zweite Vaterstadt; der Lagenvall vertritt die Stelle der Stadtmauer; sein Zelt ist jedem Haus und Hausaltar. Wer sein Lager verlor, wenn er auch in der Schlacht gesiegt hatte, galt doch für den Besiegten." Nach dem Bedürfniß der Jahreszeit unterschied man Sommer- und Winterlager (castra aestiva und hiberna), letztere zuerst vor Veji gebraucht. Diese wurden auch häufig stativa, oder feststehende, besonders an den Reichsgrenzen. An dem Rheine, an der Donau, auch anderwärts in den ehemaligen Provinzen, in Frankreich, Spanien, Britannien, sind aus solchen stehenden Lagern nach und nach Städte entstanden; z. B. Ca8tra Velera j. Zkanten am Niederrhein, Regina, Regensburg, Batava, Passau, u. v. a. Die Wahl eines tauglichen Lagerplatzes, die An- lage mrd Absteckung des Lagers war Sache der Ingenieurs, die daher Lagcrmesser hießencaslrimetalores, Metatores, so wie es auch bei den Römern schon Feldmesser und. Kataster-Geometer gab, Agrimen- sores, welche in der später» Kaiserzeit einen angesehenen Stand aus- machten u/rd sich noch als Zunft unter der longobardischen Herrschaft erhielten.. Von ihrem Meßinstrumente Groma hießen beide, die Kriegs- und Civil-Feldmesser auch Gromatiker. Wo das Feldherrnzelt stehen sollte (praetorium), steckte der Ingenieur eine Fahne hin und maß um dieselbe einen viereckigten Raum ab, 100 Fuß von der Fahne auf jeder Skate, so daß der ganze Inhalt vier Plethra oder Quadrate beträgt, dessen jede Seite 100 Fuß mißt. Vor diesen Platz gegen den Eingang, des Prätoriums werden die Legionen (gewöhnlich zwei) gelagert, und zwar auf der Seite, die zum Wasserholen und Foura- gsien die cheguemste ist. Die. Zelte der 12 Kriegstribunen beider Legionen werben in einer geraden mit dem abgemessenen Viereck pa- rallelen Linie aufgeschlagen, die 50 F. entfernt ist. In dem Zwischen- räume) stehen die Pferde, Lastthiere und das Gepäck der Tribunen. Diese.,gegen, die Außenseite des Lagers zu gerichteten Zelte der Tri- bunen bilden die Fronte desselben. Hinter diesen Zelten ist auf der esnen Seite des Prätoriunzs der Markt (komm) für die Marketender,

4. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 105

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 105 — und Marcus; zugleich wurde der Neubau der Mauern und Türme vollendet; seitdem ist das genannte Regiment Jahrhunderte lang in Lambäsis gestanden und haben Lager und Legion dieselben Schicksale geteilt. Die bedeutendste Episode in der Geschichte des Regiments bildeten die Jahre 238 bis 253 n. Chr. Dasselbe hatte nämlich, geführt von seinem Legaten Capellianus, die Erhebung niedergeschlagen, welche der Prokonsul der Provinz Afrika, Gordianus, gegen den Kaiser Maximin, den Thraker, zu unternehmen sich anschickte. Bald darauf aber kam der Enkel jenes Statthalters, Gordian Iii, durch die Gunst des Senats auf den Thron und jetzt büßte die Legion für ihre Haltung. Sie wurde infam kassiert, die Mannschaft unter andere Truppcuteile verteilt. Erst sechzehn Jahre nachher, im Jahre 253 stellte Kaiser Valerian die Legion wieder her. Es ist bezeichnend für den Corpsgeist, der in den Legionen lebte, daß die alten Unteroffiziere freudig und triumphierend aus Rätieu nach den früheren Stationsplätzen zurückkehrten und dort neuerdings ihre Adler aufpflanzten; die Legion selbst nahm aus Dankbarkeit die Beinamen Valeriana-Galliena - Valeriana an: nach dem Kaiser, seinem Sohne Gallienus und seinem Enkel Valerian. Bis auf die Zeiten des Septimins Severus sehen wir in Lambäsis die alte römische Lagerordnuug strenge gehandhabt, den militärischen Gesichtspunkt maßgebend, das civile Element vom Lager ferne gehalten. Die Händler und Marketender, die der Legion sich angeschlossen hatten, um die Bedürfnisse der Soldaten zu befriedigen, mußten ihre Budeu und Magazine einige Millien vom Lager entfernt errichten, damit der Dienst nicht gestört würde. Jene Buden und Marketenderzelte hießen im Lagerlatein die ,canabae“ oder „canapae“; ein Wort, das bei den klassischen römischen Schriftstellern nicht vorkommt, das aber volkstümlich war und in den modernen romanischen Sprachen sich erhalten hat; so z. B. im italienischen „canova“, was den Weinkeller bedeutet oder auch die „Kneipe": unser jetzt gut deutsches Wort

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 101

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 101 — die Hilfe des Nonius Datus zu vollenden ist, der die Sache ebenso sorgfältig wie geschickt in Angriff genommen hat. Deshalb würde ich Dich gebeten haben, ihn uns noch einige Monate zu lassen, wenn er sich nicht infolge von Überanstrengung eilte Krankheit zugezogen hätte . . . Das Fragment der Inschrift bricht hier ab, sonst würden wir vielleicht erfahren, wie Nonius Datus wieder gefuud wurde und das Werk vollendete. Gestorben ist unser Mann erst später zu Lambäsis, woher die Inschrift stammt. — Vor allem erregen die großartigen permanenten Befestigungen, die längs der Reichsgrenze angelegt wurden, als ein dauerndes Denkmal der vollendeten Militärtechnik der Römer noch jetzt unsere Bewunderung. Auch in dieser Hinsicht ezcellierte das Zeitalter des Hadrian. In den Jahren 122—124 n. Chr. legte der Statthalter von Britannien, Aulus Platorius Nepos, dort den Hadrianswall an; quer durch die Insel vom Jtuna Aestuarium (firth of Solway) zur Münduug des Tynefluffes errichteten drei hierzu kommandierte Legionen, sowie zahlreiche Älen und Kohorten eine zusammenhängende Befestigungsliuie von Mauern und Türmen, Wall und Graben, großen und kleinen Kastellen, welche durch eine Straße miteinander verbunden wurden. Den Anteil jedes einzelnen Truppenkörpers am Bau bezeugen zahlreiche große und kleine Jnschriftentafeln, nicht selten mit Angabe des Maßes der von ihnen ausgeführten Strecke. Thore und Straßen führten nordwärts über den Wall hinaus; einige vorgeschobene Kastelle erhielten die nähere Fühlung mit den schottischen Stämmen aufrecht. Zwanzig Jahre nachher, im Jahre 142 unter K. Pius, erbaute der Legat Q. Lollius Urbicus nördlich vom Hadrianswall, zwischen der Clota und Bodotria (the fritk of Clyde und of Forth) eine ähnliche Fortifikation, den Antoninswall; — doch verlegte Kaiser Septimins Severus, der seine letzten Jahre in Britannien zubrachte und dort auch gestorben ist, den Schwerpunkt

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 103

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 103 — gegenüber und entwickelte sich ein lebhafter Grenzverkehr, infolge dessen der römische Kaufmann in ruhigen Zeiten tief ins barbarische Land drang, ja dort Faktoreien begründete; in Rom gelangte man auf diese Weise zu jener genauen Kenntnis der germanischen Verhältnisse, wie sie Tacitus in der „Germania" uns überliefert hat. — Ähnliche Grenzwälle wurden in den Donauprovinzen angelegt, in Pannonien, Dacien, Mösien, wobei vielfach das Flußthal selbst als Graben benutzt wurde, längs dessen römische Truppenabteilungen in Kastellen und Blockhäusern dislociert waren; wie die Abbildungen der Traianssänle uns dies vergegenwärtigen. Es handelte sich auch hier für gewöhnlich nicht darum, Krieg zu führen, sondern die Grenze zu überwache». — Dasselbe war in Afrika längs der numidischen Grenze der Fall: diese wurde durch Burgen und Kastelle gesichert, die dienstthuenden Trnppen lösten sich von Zeit zu Zeit ab, die abgelösten kamen nach dem Legionshanptqnartier, nach Lambäsis, zurück, um dort auszurasten und sich gütlich zu thun. Daß der Soldat dies konnte, dafür war gesorgt, und wie er dies that, darüber geben uns eben die Denkmale von Lambäsis klaren Aufschluß. Als die Franzosen in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts Algier occnpierten und in das Innere des Landes vordrangen, da trafen sie auf die wohlerhalteneu Überreste des römischen Legionsquartiers. Der Oberst Carbuceia ließ das Grabmal des Q. Fabins Maximus, des einstigen Kommandanten der hier stationierten dritten (Angnstischen) Legion, restaurieren und defilierte dann mit seinem Regiment zur Ehrenbezeigung für den römischen Kollegen. Seitdem hat man in Lambäsis, wo sich gegenwärtig eine französische Strafkolonie befindet, über zweitausend Inschriften ans den Ruinen hervorgezogen und daraus die interessantesten Details für das Lagerleben der alten Zeit geschöpft. Das hiesige Lager war, wie die Überreste darthnn, ein von

7. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 58

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 58 — weiterer Kolonieen, darunter Vienna (heute Vienne) und Aquae Sextiae (Aix), seine Nachfolger vollendeten die Ersetzung der keltischen Gauverfassung durch das Städtewesen der Römer. Diese Städte der Narboueusis erfreuten sich während der ganzen Kaiserzeit einer hohen Blüte. Massilia, gefördert durch seine unvergleichliche Lage unweit der Mündung der Rhone in das Meer, Fig. 24. Ehrenbogen von Arausio in Gallien monopolisierte den Handel Galliens mit dem Orient, von woher der Kornbedarf der ägyptische Papyrus und dergl. bezogen wurden. Andererseits waren die Rhone und ihre Seitenflnsse die großen Verkehrsadern für das Innere von Gallien. Längs des Flnsses, auf dem eigene Schiffergilden den Verkehr vermittelten, pulsierte ein kräftiges mit der Zeit vorschreitendes Leben. Es ist kein

8. Grundriss der römischen Altertümer - S. 169

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§87. Das Heer in der Schlacht. 169 libero cursu in hostem invehitur. Ähnlich Liv. 29. 2. Bisweilen kämpften die Bundesgenossen im ersten, die Legionen als subsidia im zweiten Treffen. So Liv. 27, 12. Seit Camillus war die Aufstellung in drei Linien (acies triplex) die gewöhnlichste (nach den drei Waffengattungen); seit Marius und Cäsar (Kohortenstellung) ebenfalls in drei Linien, nur so, dafs in der ersten (acie prima) vier Kohorten und in den beiden übrigen je drei Kohorten standen, die leichte Infanterie im Hintergründe, die Reiterei auf beiden oder auch nur auf einem Flügel. Die Aufstellung der Kohorten in Quincunx siehe § 74. — Die dritte Linie (Triarier) lag von Beginn des Kampfes an auf den Knieen und deckte sich mit den Schilden. Erst auf den Kommandoruf: consurgite triarii, erhoben sie sich und rückten durch die Intervalle vor. Die Armeestellung in zwei Linien als acies duplex kommt schon bei Cäsar vor, war aber von Augustus bis Trajan die gewöhnlichste, dann wieder in der späteren Kaiserzeit, indem je fünf Kohorten in einer Linie, und zwar die tapfersten im Centrum und auf den Flügeln standen. Eine acies simplex oder eine einzige Schlachtlinie wurde gebildet, wenn die kleine Zahl der Truppen die Aufstellung in zwei oder drei Gliedern unmöglich machte. Von allen drei Arten hat Cäsar Gebrauch gemacht. Eine acies triplex schildert er b. G. 1, 24. 51 u. ö.; eine acies duplex ib. 3, 24 (wo die Legionssoldaten auf den Flügeln, die Hülfstruppen im Centrum stehen); eine acies simplex b. Afr. 13, 2. 59, 1. Media acies ist immer Centrum, Mittelpunkt der Linie, deren Endpunkte alae, cornua, latera heifsen; subsidia heifst die Reserve, wozu bald die zweite, bald die dritte Linie, bald Kavallerie, bald einzelne Kohorten (cohortes sub-sidiariae) verwendet werden. — Man sagte aciem instruere, instituere, con-stituere, in aciem ducere cohortes, in Schlachtordnung aufstellen. Von einzelnen Formen der Schlachtstellung, deren die Alten sieben aufführen, nennen wir: a) die Aufstellung in gerader Linie (fronte longa oder quadro exercitu), wobei das Heer die Form eines Rechtecks mit gerader Front hat. daher in uneigentlichem Sinne agmen quadratum genannt, b) acies ob-liqua oder schräge Schlachtordnung, wobei der eine Flügel offensiv vorrückt, der andere sich in der Defensive hält. So bei Leuktra, Mantinea, Issus und Cäsar bei Pliarsalus b. c. 1, 91. c) acies sinuata, wenn die beiden Flügel zum Kampfe vorgehen, Avährend das Centrum zuriickbleibt, so dafs eine halbmondförmige Aufstellung entsteht (Scipio 206 gegen Hasdrubal bei Ilipa. Jav. 28, 14 ff.; Hannibal bei Cannae: alas ambas incitare, media acies nudatur). Eigentlich giebt es nur diese drei Angriffsstellungen: paralleler Angriff mit allen Truppen (quadro exercitu) oder Angriff mit einem Flügel (acies obliqua) oder mit beiden Flügeln (acies sinuata). Ein einzelnes Corps kann stehen in Frontstellung (als längliches Viereck) oder als Keil (cuneus, caput porcinum, griechisch saßoxov), d. i. im Dreieck mit der Basis auf die Schlachtlinie ge-

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 177

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
111 baut, die Strhen mit dem massiven Lavapflaster gepflastert; die Palste der or-nehmen (domus) wurden glnzend ausgestattet, während die auf Spekulation er-richteten Mietskasernen (insulae) wohl sehr hoch, aber leicht und drftig gebaut waren. Als Material fr Privatbauten dienten an der Sonne getrocknete Ziegel (lateres), fr Monumentalbauten Tuff und Peperin aus der nchsten Umgebung. Die adligen Geschlechter suchten durch groartige ffentliche Bauten ihren Namen zu verewigen, nicht minder die Machthaber am Ausgange des Freistaates, wie Sulla und Pompejus. Eine neue Bauperiode begann mit der (Errichtung der Mintarmo-narchie; denn Usurpatoren pflegen baulustig zu sein, um mit neuen Schpfungen die alten Gebude mit ihren Erinnerungen zu verdunkeln. Bei den wiederholten Regulierungen der Stadt wuchs der Boden in die Hhe, und auf dem neuen er-hhten Niveau wurden die Bauten in prchtiger Form erneuert. Das groe Rom Eiceros und Tsars wurde durch das prchtige Rom der Kaiserzeit in die Tiefe versenkt. So ziemlich alle antiken berreste sehen wir also heute in der Form, die sie erst in der Kaiserzeit bekommen haben. So kommt es auch, da die erhaltenen Bauten der republikanischen Zeit verhltnismig gering sind (das Tabularium aus dem Jahre 78, der jonische Tempel der Mater Matuta - am Tiber, die Grabmonumente der Scipionen, des Bibulus, der Cacilia Metella). Jetzt wurde endgltig der nationale tuskanische" Stiu) mit tiefer Vorhalle, Sulenhalle und Treppenaufgang nur an der Front durch den griechisch-rmischen Baustil verdrngt. In der Kaiserzeit kam solides und prchtiges Baumaterial zur Verwendung: vorzglich hergestellter fester Backstein, der schne Travertinstein aus der Nhe von Tivoli, endlich Marmor von (Earrara, aus Nutnibien, Lakonien, (Euba, von den griechischen Inseln (Paros) zur Bellleibung der Wnbe. Die Bauttigkeit ging durch bic ersten 4 Jahrh. unserer Zeitrechnung unablssig fort, als ob der uere Glanz bent ffentlichen Leben ersetzen sollte, was ihm an Freiheit und Kraft verloren war. Schon gleich die berreste der Bauten des Augustus, der auch die weitgehenden Entwrfe seines Oheims Tsar zu Ende fhrte, nehmen unter den Ruinen Roms an Zahl und Bedeutung weitaus die erste Stelle ein: im Marsfelde das Pantheon, der Portikus der Octaoia, die Thermen Agrippas, das Theater des Marcellus, die ra Pacis und das Mausoleum, auf dem Palatin die Domus Augustana, am alten Forum die Curia Julia, die Basilica Julia, der Csartempel, endlich das Forum Julium und Augusti. Augustus konnte sich rhmen, Rom aus einer Ziegelstadl in eine marmorne umgewandelt, 82 Tempel neu hergestellt zu haben, so da ihn Livius (4,20) mit Recht templorum omnium conditorem ac resti-tutorem nennt. Forum, Kapitol und sdliches Marsfeld erfuhren so durch Um- und Neubauten eine ihrer Bedeutung wrdige Ausstattung. Von Augustus bis Septimius Severus bedeckte sich der Palatin gnzlich mit den gewaltigen Kaiserpalsten. Von Csar bis auf Trajan entstanden die prchtigen Kaiserfora, fr die die niebergelegten engen Quartiere im Norb-toestett des alten Forums den Baugrund lieferten. So reihte sich vom Palatin der das Forum Romanum, die Kaiserfora und das Kapitol bis zum Campus Martins Prachtbau an Prachtbau. Durch den furchtbaren Neronischen Brand vom Jahre 64 (19.-27. Juli) waren zwar mit Ausnahme dreier alle Regionen mehr ober minder in Mitleibenschaft gezogen. Auf dem freigeworbenen Boden, insbesondere auch an der Stelle, wo Nero seine domus aurea zu errichten plante, erfolgte jedoch durch Vespasian und Titus, durch Trajan und Hadrian die restitutio urbis (Kolosseum, Neubau des Pantheons, Tempel der Venus und Roma, Habrians Mausoleum). Nunmehr entstanden, z. T. mit kaiserlicher Untersttzung, auch ansehnliche und dauerhafte Privatbauten, und erst jetzt konnte Rom den hellenistischen Grostdten ebenbrtig an die Seite gesetzt werden. Unter i) Bei dem Mangel eines stadtrmischen Gebudes in dieser Form mssen z. B. frdie iviuslelttre die erhaltenen Tempel von Falerii (Civita castellana) und der von Alatri (dessen Modell im Hofe des Museo di Villa Giulia aufgebaut ist) ober auch der im bergangsstil gehaltene Juppitertempel in Pompeji als nchste Mittel zur Veranschaulichung bienen.

10. Griechische und römische Geschichte - S. 47

1911 - Leipzig : Hirt
29. Dritte Periode. Die Zeit der Brgerkriege. 47 an Schnheit, so doch an Gre messen konnte. Die Werke griechischer Knstler, teils geraubte, teils in Rom angefertigte, zierten die ffentlichen Pltze und die Huser der Vornehmen. Der schnste Platz war das am Fue des Kapitolinms liegende lnglich - viereckige Rmische Forum (Bild 23), eingefat mit Tempeln, Basiliken (Markthallen, Bild 34), dem Rathaus und anderen ffentlichen Gebuden. An den Landstraen, besonders der Appischen Strae, erhoben sich in der Nhe der Stadt prchtige Grabmler. Groartige Wasserleitungen (Bild 27), von steinernen Gewlben getragen, wurden der Tler und Flsse gefhrt. b) Gesittung und Bildung. Die Hauptstadt lockte viele Griechen und andere Fremde an. Durch ihr Beispiel und unter dem Einflu ihrer berlegenen Bildung wurde das Leben der Rmer in vielen Dingen verfeinert*), aber auch verdorben. Die griechische Sprache, die Weltsprache, war allen Gebildeten vertraut. In den Theatern wurden bersetzungen griechischer Stcke aufgefhrt. In griechischer Sprache versuchten rmische Schriftsteller die Geschichte ihrer Stadt zu schreiben. Dennoch sah der echte Rmer immer mit einer gewissen Geringschtzung auf die Griechlein" herab, die ihre Bildung nicht bor. sittlicher Verwahrlosung schtzte13). c) Cato. Der heftigste Gegner des griechischen Wesens war Marcus Porcis Cato, ein Gegenbild und Feind der griechisch gebildeten Scipionen, tchtig als Landwirt und 'als Beamter. Als Zensor stie er jeden Unwrdigen aus dem Senate und bekmpfte durch Verordnungen und Reden das neumodische Treiben**); gegen die berhandnehmende Prunk-sucht der Frauen fhrte er hohe Luxussteuern ein. Doch konnte er als einzelner gegen die Einwirkungen, welche die vernderte Stellung Roms mit sich brachte, nicht viel ausrichten. Inwiefern wurde die Unterwerfung Karthagos verhngnisvoll fr die Rmer? Dritte Periode. Die Zeit der Brgerkriege. 29. Die Gracchen. 1. Cornelia. In der Zeit der beginnenden Sittenverderbnis gab auch eine Frau, Cornelia, ein schnes Beispiel altrmischer Gesinnung. Sie war die Tochter des Siegers von Zama und hatte nach der Sitte ihrer Familie durch Beschftigung mit griechischer Literatur und Kunst ihren Geist gebildet. Als Witwe schlug sie die Brautwerbung des Knigs *) Haarknstler fanden Beschftigung; das Kochen wurde zur Kochkunst; der Bcker wurde Kuchenbcker. **) Dem Staate sei nicht mehr zu helfen, sagte er, in dem ein Fisch mehr koste als ein Ochse. Viele seiner Aussprche wurden zu Sprichwrtern, B.: Was dir fehlt, mut du dir selbst borgen." Wenn du nichts tust, bist du nichts."
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