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1. Das Altertum - S. 253

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
258 5. Die germanische Welt in den ersten Jahrhunderten nach Ohristi Geburt. a) Das Land der Germanen und ihre Volksstmme. Das Land Germanien. Von dem Tage an, da die Kimbern und Teutonen durch die Alpeuthore brachen und sich wie eine verheerende Lawine Verderben bringend auf das schne Italien strzten, betrachtete man in Rom die unbekannte Vlkerwelt, die jenseits der Alpen in fortwhrender Bewegung war, mit unheimlichem Grauen. Selbst Casars kriegskundige Legionen konnten sich eines bangen Geshls nicht erwehren, als sie gegen die suevischeu Kriegsscharen Ariovists in die Schlacht zogen. Diese Schreck-bilder wurden noch vermehrt durch die Erzhlungen von der Varianischen Niederlage im Teutoburger Walde, durch die Schilderungen, welche die Soldaten und Gefangenen von dem rauhen Lande und den wilden Bewohnern, von den hohen Gestalten und den blutigen Opfergebruchen in der Heimat verbreiteten. Die Männer des Sdens machten sich die schauerlichsten Vorstellungen von dem Lande Germanien, von den undurchdringlichen Wldern, die von den Ufern des Rheins bis an das Quellgebiet der Elbe neun Tagereifen weit sich nach Osten erstreckten und in dem mrchenhaften hercynifchen Wald voll unbekannter Wundertiere ihren Kern- und Mittel-Punkt hatten, von den sumpfigen Einden und Heiden, die im Norden bis an die strmische See reichten, wo dichte Nebel den belebenden Sonnen-strahlen den Zugang wehrten und Schnee und Winterklte der die mit Gras und Heidekraut bedeckten Felder und Marschen gelagert waren, wo keine gangbaren Strafen von einem Lande zum andern fhrten. Und so fest wurzelten diese Vorstellungen von dem unwirtlichen, sreudeleereu Deutschland in der Seele des Rmers, da noch der vorurteilsfreie Tacitus den Ausspruch that: Wer mchte Asien, Afrika oder Italien verlassen, um Germanien aufzusuchen, ein Land ohne Schnheit, mit rauhem Klima, unerfreulich fr den, der es bewohnt oder auch nur besieht, auer es wre sein Vaterland." Und doch wuchsen damals schon neben der majesttischen Eiche und der dichtbelaubten Linde auch Fruchtbume mancherlei Art, und neben Gras und rmlichen Moosen prangten Getreidefelder voll Roggen, Weizen, Hafer und Gerste; und doch gaben damals schon die Berge Eisen zu Wehr und Waffen, und in Matttacum (Wiesbaden) und im Lande der Tungent (Spaa oder Aachen) trieben schon damals die Heilquellen ihren heien Sprudel aus der Erde hervor; und doch rhmten selbst die Rmer die Menge des Rindviehes und der Pferde, die Herden der Gnse, deren weiche Federn sie zu Kissen und Polstern verwendeten, den Reichtum an

2. Griechische und römische Geschichte - S. 112

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
112 Die Kaiserzeit. und Wasserwerke, blühte römische Sprache und Bildung. Die ganze Pflanzenpracht des heutigen Italiens war schon vorhanden bis auf Zitronen und Goldorangen; mit den Lustgärten voll Rosen, Lilien und Veilchen verbreitete sich der Obst- und Weinbau in Gallien, späterhin auch am Rhein und in Ungarn. 4. Überall m dem unermeßlichen Reich herrschte Ordnung und Sicherheit. * *£)er Kaiser schützte die Provinzen vor den Erpressungen der Beamten wie vor auswärtigen Feinden und nahm in den wichtigsten Teilen des Morgen- und des Abendlandes längeren Aufenthalt. Durch Verhandlungen erwirkte er die Rückgabe der Gefangenen und der Feldzeichen, die bei den Niederlagen des Crassus und des Antonius den Part Hern in die Hände gefallen waren: ein Erfolg, der auf dem Panzer seines Standbildes im Vatikan dargestellt ist. Augustus ließ die verschlammten Nil-Kanäle reinigen und ausbessern, Südfrankreich und Italien mit Wasserleitungen ausstatten. Er veranstaltete eine Vermessung des Reiches und eine umfassende Volkszählung. Vom goldenen Meilenzeiger auf dem Forum führten die schönen und fast unzerstörbaren Römerstraßen, die dem Heer wie dem Handel dienten, bis an die Grenzen, die Augustus' Stiefsöhne Drusus und Tiberius im Norden bis über den Rhein und an die Donau vor- □ schoben. Die Alpen wurden dadurch römisches Gebiet. □ Auch im Inneren Deutschlands suchte er Fuß zu fassen. Schon betrachtete man Germanien bis zur Elbe als erobertes Land. Aber der Cheruskerfürst Ar mini us vernichtete drei Legionen im Teuto-n. Chr. burger Walde. Dieses Unglück trübte den Lebensabend des Kaisers. Von jetzt ab stand die Germanengefahr drohend an den Pforten der ewigen Stadt. Dem ersten Kaiser zu Ehren heißt der Monat Sertilis August. 5. Sein Nachfolger Tiberius war ein stolzer, strenger, aber auch gerechter und mildtätiger Herrscher. Unter seinem mächtigen Schutze blühten die Provinzen auf. Den Krieg mit den Germanen gab er auf: er überließ sie ihrer Uneinigkeit. Sein letztes Jahrzehnt verlebte der argwöhnische Greis einsam auf der wunderschönen Felseninsel Capri gegenüber dem Vesuv, der damals erloschen zu sein schien. * *In seiner Abwesenheit gewann der Befehlshaber seiner bei Rom lagernden Garde, der „Prätorianer", unter denen zahlreiche Germanen waren, großen Einfluß.

3. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 106

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Rmische Geschichte. gebildetes Handwerk und Kunsthandwerk, waren Meister im Bronze-gu, in der Metallbearbeitung, der Tonbildnerei und bten frh den Ge> Wlbebau. Die Lehre von der Vogel- und Eingeweideschau bildeten sie zu einem geschlossenen System aus. Sie traten frh in Ver-bindung mit den Griechen, deren Vasen sich in ihren Grbern finden, und von deren Mythologie sie stark beeinflut wurden. Neben diesen Vlkern sind im Norden die L i g u r e r und die V e n e t e r zu erwhnen, zu denen spter als Eroberer der Poebene die Kelten traten. In Sizilien wohnten die S i k u l e r, die von Griechen und Karthagern auf das Innere der Insel beschrnkt wurden, in Apu-lien und Calabrien die Japyger, die vllig hellenisiert wurden; dann bedeckten seit dem achten Jahrhundert v. Chr. die Hellenen die Ksten von Sizilien und Unteritalien (Grogriechenland) mit ihren Ansiedelungen. Latium und Rom. Tampagna 79. Die latinische Ebene, deren Bewohner die Herrschaft der die den Alten bekannte Welt erwerben sollten, ist vulkanischen Ur-fprungs; ihr Boden besteht aus Tuff, der sich einst unterseeisch infolge vulkanischer Ausbrche ablagerte und spter der den Meeresspiegel emporgehoben wurde. An die frhere vulkanische Ttigkeit des Albanerberges erinnern feine Kraterseen und der Lavastrom, auf dem der erste Teil der appischen Strae erbaut ist. In dem Tuffboden sind durch Erosion der Wasserlufe Tler und Hgel entstanden, deren steile Hnge einst viele kleine Stdtchen trugen; infolge mangelnden Geflles haben sich vielfach ober- oder unterirdische Wasserbecken gebildet, deren Verdunstung Fieber erzeugt, und deren Wasser man daher schon in alter Zeit durch Abzugsgrben abzuleiten suchte. Heute ist die Campagna menschenarm und de, ein Weideland in der Hand weniger Grogrundbesitzer, von dem nur kleine Teile in jedem Jahre dem Pfluge unterworfen werden; Grber, Wasserleitungen, Villenreste, Rmerstraen erinnern Schritt fr Schritt an die Vergangenheit. Die Fhrerschaft der latinischen Gemeinden hatte anfangs die -Bergstadt Alba longa; der religise Mittelpunkt des Stdtebundes war Entwicklung fcer Jupitertempel auf dem Albanerberge. Dann entwickelte sich zum religisen und politischen Mittelpunkte der Landschaft die Gemeinde, die in gnstiger V e r t e i d i g u n g s l a g e am Tiberstrom auf einem nach allen Seiten hin abfallenden Tuffhgel, dem m o n s Pala-tinus, gegrndet worden war und sich von da allmhlich ausbreitete.

4. Die griechischen Ruhmesstätten Marathon, Thermopylae, Salamis und Plataeae - S. 27

1890 - Breslau : Wohlfarth
B. Ortbeschreibung. 2 Macht auf beiden Seiten: es standen etwa 60000 griechische Seeleute gegen 180000 persische. Die Schlacht endete ohne Entscheidung. Auf dem Rückzuge erhielten die Griechen die Trauerkunde von dem Ausfall des Kampfes bei Thermopylae. Aa enden wir uns nun zu diesem Kampfplatze: B. Ortbesehreibung. Wollen wir uns ein deutliches Bild von dem Schauplatze des Kampfes bei Thermopylae machen, so müssen wir von der heutigen Beschaffenheit der Gegend absehen. Die örtlichen Verhältnisse haben sich vollständig geändert; die Küstenlinie ist durch die Anschwemmungen des Spercheios über eine Stunde östlich verlegt und das Terrain selbst erhöht worden. Denken wir uns erst diese deutlich nachweisbaren Veränderungen fort, so erhalten wir folgendes Bild der Gegend: Das Spercheiosthal wird von einem hohen Gebirgszug gegen Süden abgeschlossen, der dem Laufe des Flusses ostwärts folgend bis an den euböischen Sund herantritt und in den hohen Kalksteinwänden des Kallidromos, des letzten Berges der Oeta-Kette, gegen das Meer hin steil abfällt. Von ihm westlich liegen die weniger hohen trachinischen Berge oberhalb der Stadt Trachis, an welche sich nordwestlich der eigentliche Oeta anschließt, der mit seinem höchsten Gipfel Pyra über 7000 Fuß unmittelbar aus der Spercheios-Ebene ansteigt. An zwei Stellen tritt der Kallidromos so dicht an das Meer heran, daß m dem einen unzugänglichen Morast bildenden Uferrande für die Straße nur ein fester Raum von der Breite einer Wagenspur bleibt. Die erste Stelle liegt unweit des Städtchens Anthela, bei dem ein berühmtes Heiligtum der Demeter stand. Hier w urden im Herbst die Beratungen der Amphiktionen gehalten und die althergebrachten Opfer vollzogen. Hat man dieses erste westliche Thor durchschritten, so treten die Berge wieder etwas weiter zurück und lassen für eine kleine, nach dem Gebirge hin sanft ansteigende Ebene Raum. In ihr entspringen (etwa eine halbe Stunde östlich vom ersten Thor) die warmen Quellen, welche

5. Altertum und Mittelalter - S. 267

1911 - Stuttgart : Bonz
Vierung von Ostdeutschland. Wenn in der Rmerzeit das alte Ger-manien zum grten Teil aus Wald und Sumpf bestand, so ist es dem deutschen Volk, viel langsamer, als wir gewhnlich annehmen, ge-lungen, dies groe Wald- und Sumpfgebiet allmhlich zu einem Land der Ackerflchen, der Drfer und Städte umzuwandeln. Noch im Anfang des 12. Jahrh. war wohl das Rhein- und Donautal, zum Teil auch das Wefertal kultiviert. Aber noch lag alles, was stlich von Elbe, Saale und Enns lag, in nicht viel anderem Zustand als zur Rmerzeit. Zuerst wurde nun das Innere Deutschlands kultiviert. Diese Kultur ging hauptschlich von den groen Grundherren aus, die der zahlreiche Arbeitskrfte verfgten und den Bauern allmhlich das Rodungsrecht im Wald entzogen. Die Ausnutzung des Bodens wurde dabei durch die Durchfhrung der Dreifelderwirtschaft eine grndlichere, indem man den einen Acker mit Winterkorn, den zweiten mit Sommerfrchten bestellte und den dritten brach liegen lie. Als so das innere Deutschland in der Hauptsache kultiviert war, folgte vom 12. Jahrhundert die uere Kolonisation, besonders die der Slavenlnder, eine der groartigsten Leistungen des deutschen Volks. Schon vorher war der Sdosten Deutschlands von Bayern aus kolonisiert und kultiviert worden. An der Donau und in den Alpentlern der obern Salzach und Enns, der Mur und Dran, hatten die Bayern schon im 9. Jahrh. sich langsam nach Osten vorgeschoben. Nach dem Ende der Ungarneinflle wurde diese friedliche Eroberung mit Macht fortgesetzt. So ist sterreich ganz, Steiermark und Krnten zum grten Teil deutsches Land geworden, und deutsches Gebiet schob sich hier trennend zwischen das der Nord- und Sdslaven. Das o st e l b i s ch e Gebiet wurde, nachdem schon unter Heinrich I. und Otto I. Anfnge gemacht worden waren, in der Hauptsache im 12. und 13. Jahrh. seit Lothar dem Deutschtum, dem Christentum und der Kultur gewonnen. Fürsten wie Albrecht der Br in Branden -brg, Heinrich der Lwe in Mecklenburg und Pommern er-warben sich glnzende Verdienste um diese Kolonisation. Es war, abgesehen von den Anfngen, als zwischen Elbe und Oder die deutsche Herrschaft mit Waffengewalt aufgerichtet wurde, meist ein friedliches Kolonisieren: standen doch ein groer Teil der so germanisierten Gebiete unter slavischen Frstenhusern, die sich Heinrich dem Lwen gefgt hatten, so Mecklenburg, Vorpommern, Pommern. Ein Hauptverdienst um diese Ausdehnung des Deutschtums erwarb sich die Kirche, die durch die Einheit des Glaubens den Gegensatz der Nationalitt berbrckte. Die Mnche des Cisterzienser- und Prmonstratenserordens wirkten dabei vor allem mit. Scharen von Rittern, Mnchen, Brgern und besonders Bauern zogen aus dem reicher bevlkerten Westen in die slavischen Ostlande, namentlich Sachsen, Westfalen und Niederlnder, aber auch Thringer, An-wohner des Mains, des Mittelrheins, der Mosel. In Thringen,

6. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 133

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Deutschlands Zustnde vom Ausgang d. Staufer bis zum Ende des Mittelalters. 1zz keine festen Satzungen und wurden daher zu einer wahren Landplage. Maxi-milian I. schuf zuerst eine Kriegsordnung. Die Werbung, gewhnlich fr die Dauer eines Feldzuges, bernahm ein Feldhauptmann. Angeworben wurden nur Deutsche (daher der Name Landsknechte). Die Sldner besaen keine ein-heitliche Tracht wie die Ritter, und als Schutzwaffe trugen sie hchstens einen leichten Brustharnisch. Als Trutzwaffen dienten den meisten ein 56 m langer Svief und ein breites, kurzes Schwert; einige fhrten Feuergewehre bei sich. v/ Wirtschaftliche Verhltnisse. Trotz der bestndigen Fehden erfreuten fih Ackerbau, Gewerbe und Handel einer zunehmenden Blte. Uberall in Deutschland", schrieb ein Italiener um die Mitte des 15. Jahrhunderts, sehen wir angebaute Fluren, Getreidefelder, Weinberge, lndliche und vorstdtische Blumen- und Obstgrten, berall schne Gebude, anmutige Land-Huser, Schlsser auf den Bergen, ummauerte Städte." Neben der Dreifelder-Wirtschaft begegnet uns im westlichen Deutschland die Fruchtwechselwirt-schaft, die heute fast allgemein blich ist. Der Weinbau wurde selbst in solchen Gegenden gepflegt, wo er jetzt ganz verschwunden ist, z. B. in der Stadt Kln und ihrer Umgegend, in Brandenburg und an der Donau bei Regensburg. Mit der Hebung des Ackerbaues hielt die Besserung der Lage der Bauern nicht gleichen Schritt (vgl. S. 128). Besonders nachteilig wirkte die Einfhrung des rmischen Rechts. Die Abgaben und Fronen wurden gesteigert, der arme Mann", d. h. der Bauer, aus der Allmende (S. 9) verdrngt und der Wald den Mark-genossen von den Grundherren entzogen. Einen Teil der Schuld trug freilich die ppige Lebensweise, welche damals alle Stnde ergriffen hatte (f. unten). V v/ Die gewerbliche Arbeit fiel seit dem 14. Jahrhundert fast ausschlielich den Stdten zu. Ihre Obrigkeiten belehnten die verschiedenen Gruppen der Hand-werker und Gewerbetreibenden mit einem bestimmten Arbeitszweige wie mit einem Amte. Diese Gruppen (Znfte, Innungen) bildeten jede fr sich unter einem Zunftmeister eine geschlossene Krperschaft fr alle Zwecke des Lebens: Gottesdienst, Kriegsdienst, Beschaffung der zu verarbeitenden Rohstoffe (z. B. Wolle, Eisen), Untersttzung bedrftiger Genossen, gesellige Zusammen-knfte usw. Ahnlich wie bei den Rittern unterschied man in der Ausbildung der Handwerker drei Stufen: Lehrling, Geselle und Meister. Die Zahl der Znfte wuchs mit der zunehmenden Teilung der Arbeit. So schieden sich z. B. die Schmiede in Hufschmiede, Messerschmiede, Schlosser, Ketten- und Nagelschmiede. Am angesehensten waren die Znfte der Wollen- und Leinen-weber. Sie erscheinen daher vielfach als die Fhrer der Handwerker in den oft blutigen Kmpfen, welche diese mit den Geschlechtern um die Stadt-regierung ausfochten (S. 118). In der Bltezeit der Znfte (14. und 15. Jahrhundert) erreichte auch die deutsche Gewerbettigkeit ihren Hhepunkt. Ihre glnzendste Leistung ist die Erfindung der Buchdruckerkunst,/ eine der folgenschwersten Tatsachen der Geschichte. Schon lngst hatte man es verstanden, Bilder und Schriftzeichen mittels gewisser Formen und Farben auf andere Krper (Ton, Papier) abzudrucken. Da erfand gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts der Mainzer Johann Gutenberg den Schriftdruck mittels 1450 gegossener, einzeln beweglicher Typen (Typographie). Was die Znfte fr die Handwerker, das waren die Gilden oder Hansen fr die Kaufleute. Sie begegnen uns nicht nur im Jnlande, sondern auch in Mertens, Deutsche Geschichte. Ausgabe I. 19. u. 20. Aufl. 9**

7. Römische Kaisergeschichte, Die deutsche Geschichte des Mittelalters - S. 34

1910 - Paderborn : Schöningh
34 in den altgermanischen Staaten von der Landesversammlung gebt wurde, war verschwunden. Dafr begannen die hohen Beamten und Bischfe Einflu auf die Verwaltung zu den; denn der König berief sie bei dem jhrlichen Mrzfeld, der Truppenschau des Heeresausgebotes, zu einer beratenden Versammlung. Der freie Germane war lngst zum sehaften Bauer geworden. Im staatlichen Leben bettigte er sich nach alter Weise durch die regelmige Teilnahme am Volksgericht sowie durch den Heeres-dienst, den er im Fall eines Krieges auf das Aufgebot des Knigs oder des Grafen zu leisten hatte. Seine eifrigste Ttigkeit war aber nunmehr dem Erwerbsleben, dem Ackerbau und der Viehzucht, zugewendet. Er besa sein Ackerfeld als volles Eigentum, doch Wald und Weide waren noch gemeinsames Besitztum der Dorf-genossen. Das Ackerland war nicht mehr in berreichem Mae fr die zunehmende Bevlkerung vorhanden wie zuvor. Man rodete daher fleiig in den Wald hinein und lernte den Ertrag des Bodens zu steigern, indem man sich an die im rmischen Gallien herkmmliche Dreiselderwirtschaft gewhnte. Hiernach wird ein Teil des Ackerlandes mit Wintergetreide, ein anderer mit Sommerfrucht bestellt, der dritte liegt brach. Alles, was zur Nahrung und Kleidung gehrte, auch Haus und Gert wurde in der Regel von der buerlichen Familie selbst hergestellt. Der Gewerbestand war daher erst in wenigen Zweigen des Handwerks (Schmiedearbeit, Lederbereitung) in der Bildung begriffen. Was an Waffen oder Gert gekauft werden mute, wurde gegen Naturerzeugnisse ein-getauscht; Geld war nur wenig in Umlauf. Hndler, zumeist Juden, boten umherziehend oder auf Mrkten solche Waren feil, aber auch kostbare Teppiche und Gewnder, Kleinodien und Gewrze, die aus dem Orient gebracht wurden. Stdtisches Leben war den Germanen verhat. Selbst diejenigen Städte, die, wie manche Rmerstdte in den Rheingegenden, der vollen Zerstrung entgingen, verkmmerten. Ihr herrlicher Schmuck, die Tempel und Theater, Bder und Hallen, sanken in Schutt. Innerhalb der verfallenden Stadtmauern betrieben die germanischen Eindringlinge ihre buer-liche Hauswirtschaft. Der alte Stammesadel war während der schweren ueren und inneren Kriege fast ausgestorben. Aber ein neuer Adel hatte sich entwickelt, der Stand der Grogrundbesitzer. In den alt-

8. Altertum - S. 119

1889 - Hannover : Helwing
Land und Volk der alten Deutschen. 119 b. Das Land. Das Land, welches die Germanen in Besitz nahmen, erstreckte sich von der Weichsel, wo sie Slaven zu Nachbarn hatten bis zum Rhein, und von der Ost- und Nordsee bis zu den bhmischen Gebirgen und der Donau. Unabsehbare Waldungen, die nur hie und da durch groe Seeen. Smpfe und Moraste /Untergren wurden, bedeckten dasselbe; die Flsse waren weit wafferrecher als jetzt und bildeten, da sie nirgends eingedmmt waren, oft wette Wasserstrecken. _ Es gab wenige ebare Frchte und Pflanzen; groe jretttge, nnlbet Spargel und Rben wuchsen wild; Bohnen, Gerste, Hafer, Roggen und mtf wurden angebaut. Die Flsse und ^eeen waren reich an Fischen; die noch bei uns einheimischen wilden ^rfulex fanden sich in weit grerer Zahl, auer ihnen aber auch Wolfe, wilde Katzen, Luchse Bren, das Elen und der wilde Ur. Die reichen mineralischen Schtze unseres Vaterlandes wuten unsere ltesten Vorfahren och nicht zu heben; Eisen tauschten sie von den Nachbarn ein. Gold und Silber lernten sie erst von den Rmern kennen; Salz verschafften sie sich aus den Salzquellen, um beren Besitz oft blutig gekmpft wrbe. c. Krper und Lebensweise. Gro, stark und schn waren die Deutschen in alter Zeit; ihr Krper wrbe von Jugend auf abgehartet und ertrug Klte leicht. Das goldgelbe Haar flo in ppiger Flle bei den freien Mnnern und Frauen hernieder; aus den groen blauen Augen blickten Mut und Freiheitsstolz. Ihre Kleidung war ein aus Tierhuten verfertigter Mantel, der bis auf die Husten reichte und Brust, Arme und Beine unbedeckt lie; die Frauen trugen am liebsten leinene Kleider mit roten Streifen. Auch die vornehmen Manner trugen unter dem Pelzmantel noch ein eng anschlieendes Wams aus Leinen oder Wolle. Ebenso einfach war die Nahrung: Fleisch _am liebsten Wildbret Milch, Butter. Haferbrei und Brot. Das liebste Getrnk war ein aus Hafer oder Gerste bereitetes Bier, oder Met (Honigvier); Wein kauften sie von den Nachbarn. Ihre Wohnungen lagen einzeln und waren unansehnlich. Da die Völker Germaniens nirgends in Stdten wohnen, ist hinlnglich bekannt; nicht einmal nahe zusammengebaute Huser dulden sie. Ab-gesondert und zerstreut siedeln sie sich an, wo ein Quell, eine Flur, ein Gehlz einladet. Die Drfer legen sie nicht nach unserer Weise aus verbundenen, zu-sammenhngenden Gebuden an; jeder umgiebt sein Hans mit einem Hosraume. Nicht einmal Bruchsteine oder Ziegel sind bei ihnen in Gebrauch; sie nehmen zu allem unfrmlichen Baustoff, ohne Ansehen und Anmut. Einige Stellen ber-tnchen sie sorgsam mit einer so reinen und glnzenden rbe, da es wie Malerei aussieht." (Tacitus.) Als Beschftigung liebte der freie deutsche Mann nur den Krieg und die^agd; Kriegsgefangene und eingeborne Sklav en, ebenso alte, schwchliche' Freie, welche zum Jagen und Kriegen nicht mehr tauglich waren, und die Frauen besorgten den Ackerbau und hteten und pflegten das Vieh, was den Freien unwrbige Beschftigung schien. Diese pflegten, wenn sie nicht im Kriege ober auf der Jagd waren, der Ruhe, lagen auf der Brenhaut, oder versammelten sich zu Trunk und

9. Alte Geschichte - S. 136

1881 - Hannover : Helwing
136 Das Altertum. bhmischen Gebirgen und der Donau. Unabsehbare Waldungen, die nur hie und da durch groe Seeen, Smpfe und Morste unterbrochen wurden, bedeckten dasselbe. Der herzynische Wald war nach Casars Angabe der 9 Tagereisen breit und der 60 lang; die groen Wald-bezirke im Schwarzwalde, Thringer Walde, Harz, in Bhmen, Schlesien und Baiern sind noch Reste desselben. Durch die Wlder war das Klima feucht, der Boden kalt, feucht und unfruchtbar, die Flsse waren weit wasserreicher als jetzt und bildeten, da sie nirgends eingedmmt waren, oft weite Wasserstrecken. Es gab wenige ebare Frchte und Pflanzen; groe Rettige, Pastinak, wilder Spargel, Rben und dergl. wuchsen wild; Bohnen, Gerste, Hafer, Roggen und Hanf wurden angebaut; in den Wldern gab es Beeren, wilde pfel und die Waldkirsche. Die Flsse und Seeen waren reich an Fischen, die Wlder von dem Gesnge un-zhliger Vgel erfllt; die noch bei uns einheimischen Vierfler fanden sich in weit grerer Zahl, auer ihnen aber auch Wlfe, wilde Katzen, Luchse, Bren, das Elen und der wilde Ur. Die reichen mineralischen Schtze unseres Vaterlandes wuten unsere ltesten Vorfahren noch nicht zu heben; Eisen tauschten sie von den Nachbarn ein, Gold und Silber lernten sie erst von den Rmern kennen; Salz verschafften sie sich aus den Salzquellen, um deren Besitz oft blutig gekmpft wurde. c. Krper und Lebensweise. Gro, stark und schn waren die Deutschen in alter Zeit; ihr Krper wurde von Jugend auf abgehrtet und ertrug Klte leicht. Das goldgelbe Haar flo in ppiger Flle bei den freien Mnnern und Frauen hernieder; aus den groen blauen Augen blickten Mut und Freiheitsstolz. Ihre Kleidung war ein aus Tierhuten verfertigter Mantel, der bis auf die Hften reichte und Brust, Arme und Beine unbedeckt lie; die Frauen trugen am liebsten leinene Kleider mit roten Streifen. Auch die vornehmeren Männer trugen unter dem Pelzmantel noch ein eng anschlieendes Wams aus Leinen oder Wolle. Die Kinder gingen ganz unbekleidet. Ebenso einfach war die Nahrung: Fleisch am liebsten Wildbret Milch, Butter, Haferbrei und Brot. Das liebste Getrnk war ein aus Hafer oder Gerste bereitetes Bier, oder Met (Houigbier); Wein kauften sie von den Nachbarn. Ihre Wohnungen lagen einzeln und waren unan-sehnlich. Da die Völker Germaniens nirgends in Stdten wohnen, ist hin-lnglich bekannt; nicht einmal zusammengebaute Huser dulden sie. Abgesondert und zerstreut siedeln sie sich an, wo ein Quell, eine Flur, ein Gehlz einladet. Die Drfer legen sie nicht nach unserer Weise aus verbundenen, zusammenhngenden Gebuden an; jeder umgiebt sein Haus mit einem Hosranme. Nicht einmal Bruchsteine oder Ziegel sind bei ihnen im Gebrauch; sie nehmen zu allem un-frmlichen Baustoff, ohne Ansehen und Anmut. Einige Stellen bertnchen sie sorgsamer mit einer so reinen und glnzenden Erde, da es wie Malerei aus-sieht. Sie pflegen auch unterirdische Hhlen auszugraben, die sie oben mit Dnger belegen, als Zufluchtsort im Winter und zum Behltnis der Feldfrchte." (Tacitus.) Als Beschftigung liebte der freie deutsche Mann nur den Krieg

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 75

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Ii. Die Geschichte der Rmer. Das Land Italien. 75 liparischen, im Westen die gotischen, im Sden Malta mit seinen Nebeninseln. Sizilien bildet die Brcke nach Afrika, das von hier auf der krzesten Linie nur 120 km entfernt ist. c) Bodenbeschaffenheit (Gebirge, Ebenen, Flsse). Whrend die Po-ebene sich als ein reichbewssertes Tiefland darstellt, wird die Boden-beschaffenheit der Apenninhalbinsel vorwiegend durch den Apennin, das Rckgrat Italiens", bestimmt, der sie in einer Lnge von 1100 km durchzieht. der die Hlfte ihrer Bodenflche gehrt dem eigentlichen G e-birgslande an, das bei 1000 rn Hhe beginne und in den Abruzzen (nordstlich von Rom) bis ungefhr zur Hhe der Zugspitze (3000 m) ansteigt. Das dem Haupt- und Stammgebirge auf beiden Seiten vor-gelagerte Hgelland, etwa 1/3 des gesamten Flcheninhalts, nennt man Subapennin. Die zwischen dem Subapennin und dem Meere liegenden Ebenen bedecken nur Vio des Landes. Ihre Lage wird ebenfalls durch den Apennin bedingt. Dieser hlt sich nmlich auf seiner lngsten Strecke dem Adriatischen Meere nahe, wo er nur einen schmalen Kstensaum frei-lt, und wendet sich erst in seinem sdlichen Teile nach dem Tyrrhenischen Meere. Auf der Westseite ist daher Raum fr mehrere Ebenen: Etrurien, Latium und Kompanien, während auf der Ostseite nur eine Ebene, Apulien, liegt. Da der Apennin, auer in den Abruzzen, nirgends ewigen Schnee trgt, so fehlt der Wasserreichtum der Alpenlnder. Auch ist nur 1 in dem nrdlichen Teile der tyrrhenischen Abdachung Platz fr grere Flsse: Arno und Tiber (mit 390 km der grte Flu) mit dem Anio. Der lngste Flu der adriatischen Kste ist der Aufldus. d) Klima und Erzeugnisse. In bezug auf das Klima und die Boden-erzengnisse lassen sich drei Hauptzonen unterscheiden. Die erste ist die Gegend der immergrnen Flora; sie umfat die obengenannten Ebenen, wo Schnee selten fllt und dann nur wenige Stunden liegen-bleibt. Die Sommerhitze ruft hier, wenn man keine knstliche Bewsserung anwendet, Drre hervor, so namentlich in dem wasserarmen Apulien, wo die Herden im Sommer das benachbarte Gebirge aufsuchen mssen. Im brigen sind diese Striche, besonders Kompanien, uerst frucht-bar und liefern auer Weizen und Wein die kstlichsten Sdfrchte1. Die zweite Zone ist die des Suba penn ins, wo zwar die Winterklte zu-nimmt, aber in den unteren Teilen der lbaum, hher hinauf bis 1000 m der Weinstock und Weizen gedeiht. In'.dieser Hhe beginnt die dritte Zone, in welcher Klima und Pflanzenwuchs an unsere Gegenden erinnern; bis 1 Apfelsinen und Zitronen kannte das rmische Altertum noch nicht (vgl. S. 4 Anm.).
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